UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von Liegestuhl »

Bevor man Mitglied eines Staatenbundes wird, sollte man zunächst über einen Staat verfügen. Das sagt einem schon der gesunde Menschenverstand. Die Mitgliedschaft als Vorausnahme des Ergebnisses eines Friedesprozesses, der eines multilateralen Konsenses bedingt, wird nicht funktionieren. Und das merkt nun nicht nur Palästina, sondern auch die UNESCO.
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von Armstrong »

Liegestuhl » So 6. Nov 2011, 15:38 hat geschrieben:Bevor man Mitglied eines Staatenbundes wird, sollte man zunächst über einen Staat verfügen.
Wie soll man einen Staat gründen, wenn Israel das potentielle Staatsgebiet seit 40 Jahren militärisch besetzt hält, von Checkpoints zerstückelt, quer mit Mauer und Stacheldraht durchzieht und durch Siedlungsbau schleichend kolonialisiert? :?:
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von Liegestuhl »

Armstrong » So 6. Nov 2011, 16:22 hat geschrieben: Wie soll man einen Staat gründen, wenn Israel das potentielle Staatsgebiet seit 40 Jahren militärisch besetzt hält, von Checkpoints zerstückelt, quer mit Mauer und Stacheldraht durchzieht und durch Siedlungsbau schleichend kolonialisiert? :?:
Durch Friedensverhandlungen. Israel hat sich längst zur Zweistaatenlösung bekannt. Dieser palästinensische Staat darf aber nicht zur Bedrohung Israels werden. Das ist eine durchaus legitime und nachvollziehbare Forderung.

Nach den Verhandlungen von Camp David lag den Palästinensern ein konkretes Angebot vor. Arafat lehnte aber ab, weil er wusste, dass ein Frieden mit Israel sein Todesurteil sein würde.
Zuletzt geändert von Liegestuhl am Sonntag 6. November 2011, 15:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von ToughDaddy »

Liegestuhl » So 6. Nov 2011, 15:30 hat geschrieben:
Durch Friedensverhandlungen. Israel hat sich längst zur Zweistaatenlösung bekannt. Dieser palästinensische Staat darf aber nicht zur Bedrohung Israels werden. Das ist eine durchaus legitime und nachvollziehbare Forderung.

Nach den Verhandlungen von Camp David lag den Palästinensern ein konkretes Angebot vor. Arafat lehnte aber ab, weil er wusste, dass ein Frieden mit Israel sein Todesurteil sein würde.
Genau, dazu bekannt und immer dagegen gearbeitet. Guter Witz.
Ohja das Mysterium von Camp David und die Märchen dazu dürfen natürlich nicht fehlen. :rolleyes:
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von Liegestuhl »

ToughDaddy » So 6. Nov 2011, 16:40 hat geschrieben: Ohja das Mysterium von Camp David und die Märchen dazu dürfen natürlich nicht fehlen. :rolleyes:
Ach ja?
Der letzte Vorschlag Baraks sah 10% der seit 1967 von Israel kontrollierten West Bank als zukünftiges israelisches Staatsgebiet vor (hauptsächlich Siedlungsblöcke mit 69 Siedlungen, in denen 85% der israelischen Siedler leben). Dies sollte im Austausch mit einem Gebiet des Negev geschehen. Die übrigen 90% der West Bank hätten zur Schaffung eines palästinensischen Staates zur Verfügung gestanden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Camp_David_II
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von Armstrong »

Liegestuhl » So 6. Nov 2011, 16:30 hat geschrieben:Durch Friedensverhandlungen.
Was gibts denn da noch zu verhandeln? Die Fatah und Herr Abbas haben Israel längst anerkannt, lehnen Gewalt ab und wollen eine friedliche Koexistenz. Bedingung ist natürlich, dass Israel nun die besetzten Gebiete einschliesslich Ostjerusalem räumt und dass die damals vertriebenen Menschen ein Rückkehrrecht in ihre Heimat bekommen.
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von Liegestuhl »

Armstrong » So 6. Nov 2011, 16:56 hat geschrieben: Was gibts denn da noch zu verhandeln? Die Fatah und Herr Abbas haben Israel längst anerkannt, lehnen Gewalt ab und wollen eine friedliche Koexistenz. Bedingung ist natürlich, dass Israel nun die besetzten Gebiete einschliesslich Ostjerusalem räumt und dass die damals vertriebenen Menschen ein Rückkehrrecht in ihre Heimat bekommen.
Dann sollte man sich Gedanken darüber machen, was man priorisiert. Geht es um einen eigenen Staat und eine friedliche Koexistenz oder um die Durchsetzung territorialer Ansprüche und einem Rückkehrrecht für im Ausland lebende Araber? Letzteres käme einer Zerstörung Israels als jüdischer Staat gleich. Du kannst dir vorstellen, dass Israel etwas dagegen hat und einer solchen Lösung nicht zustimmen wird. Beide Länder haben ein Existenzrecht. Das müssen auch die Araber lernen. Ansonsten funktioniert Frieden nicht.
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

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JJazzGold » So 6. Nov 2011, 11:31 hat geschrieben:Es wäre paradox, einen Staat die UN Mitgliedschaft zu verleihen, der bereits dreimal ausgerufen wurde, ohne je als Staatsgebilde zu existieren.
Es gibt auch Staatsgebilde, die keine effektive Regierung haben und/oder unter Besatzung stehen. Siehe Deutschland zwischen 1945 und 1949 oder z.B. auch sogenannte "failed state". Es gab sogar Aufnahmen wie die von Indien, das zu dem Zeitpunkt noch eine britische Kolonie darstellte.

Es gibt auch Regierungen, die nicht einmal die Mehrheit repräsentieren, z.B. Israel, wo 1948 nur 1/3 der Juden vorher die Staatsbürgerschaft Palästinas hatten und Tel-Aviv die damals einzige von ihm kontrollierte Stadt mit jüdischer Mehrheit war. Welche innere Legitimation hatte da überhaupt eine israelische Regierung sich hier als Vertreter seiner Bürger auszugeben?
Sollten die einzelnen autonomen Gebiete der Palästinenser nichts desto trotz die UN Mitgliedschaft erringen, sollte sich als nächster Staat Sealand bei UNESCO und UN als Vollmitglied bewerben, um dem Narrenverein UNO mit der Akzeptanz Sealands die Möglichkeit zu geben, sich erneut als solcher öffentlich darzustellen.
Soviel zum Narrenverein UNO, 1949:

El-Khouri, Syrien:
Another of the requirements for admission to the United Nations was that a State must be peace-loving and the Provisional State of Israel had not proved its qualification in this regard during the last year. On the contrary, its sanctioning of atrocities and its aggression on territory not assigned to it under the Assembly's resolution of 29 November 1947 showed that it was not a peace-loving State. ...

Still another requirement for admission was that a State should be able and willing to carry out its obligations under the Charter, and one of the first of its duties was to abide by the resolutions and recommendations of United Nations organs.

The Jews were violating those resolutions time and time again; they had refused to accept the Council's resolution on the demilitarization of Jerusalem and had violated its resolution [Sicherheitsresolution 46, 17.04.1948] calling on the parties not to change the existing political and military situation during the truce by proclaiming the State of Israel . The Jews had smuggled arms into Palestine in violation of the Security Council's orders. ]


"Comical Abba", Israel:
Israel had accepted and complied with all the Security Council and Assembly resolutions. ... The question which the United Nations should ask itself was : should the State of Israel be encouraged to develop its future within the framework of the United Nations Charter?
http://unispal.un.org/UNISPAL.NSF/0/35B ... 72005D81BE

Die Generalversammlung 1949 zur Aufnahme Israels in die UN:
Recalling its resolutions of 29 November 1947 [Res. 181, Teilung] and 11 December 1948 [Res. 194, Flüchtlinge] and taking note of the declarations and explanations made by the representative of the Government of Israel before the ad hoc Political Committee in respect of the implementation of the said resolutions, ...

1. Decides that Israel is a peace-loving State which accepts the obligations contained in the Charter and is able and willing to carry out those obligations;


Die Generalversammlung 1982:
Noting that Israel's record and actions establish conclusively that it is not a peace-loving Member State and that it has not carried out its obligations under the Charter of the United Nations,

Noting further that Israel has refused, in violation of Article 25 of the Charter, to accept and carry out the numerous relevant decisions of the Security Council, the latest of which was resolution 497 (1981) [Annektion der Golanhöhen], thus failing to carry out its obligations under the Charter,

http://unispal.un.org/UNISPAL.NSF/0/FAA ... D9005240CF

Die Generalversammlung 1984:
Noting that Israel's record, policies and actions establish conclusively that it is not a peace-loving Member State and that it has not carried out its obligations under the Charter of the United Nations,

Noting further that Israel has refused, in violation of Article 25 of the Charter, to accept and carry out the numerous relevant decisions of the Security Council, in particular resolution 497 (1981), thus failing to carry out its obligations under the Charter,

http://unispal.un.org/UNISPAL.NSF/0/A76 ... D7006DB703

Ich erspare mir, hier alle Resolutionen auzulisten, gegen die Israel verstoßen hat, oder gegen die es bis heute verstößt. :cool:
Zuletzt geändert von Talkback am Sonntag 6. November 2011, 16:11, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von JJazzGold »

Talkback » So 6. Nov 2011, 17:06 hat geschrieben:Es gibt auch Staatsgebilde, die keine effektive Regierung haben und/oder unter Besatzung stehen. Siehe Deutschland zwischen 1945 und 1949 oder z.B. auch sogenannte "failed state". Es gab sogar Aufnahmen wie die von Indien, das zu dem Zeitpunkt noch eine britische Kolonie darstellte.

Es gab einst auch Päpste und Gegenpäpste, die jeweils meinten die gesamte röm-kath Christengemeinde zu regieren.



Konträr zum Titel dieses Threads sieht es momentan schlecht aus für die einzelnen autonomen palästinensischen Gebiete, als Pseudostaat zum Vollmitglied der UNO zu werden. Dem



"Dass die Palästinenser im UN-Sicherheitsrat die erforderliche Mindestzahl von neun Stimmen für ihren Antrag erhalten, gilt als wenig wahrscheinlich. Abgesehen von dem US-Veto könnte der Sicherheitsrat aber erst in diesem Fall eine entsprechende Empfehlung an die UN-Generalversammlung abgeben. Sechs Sicherheitsratsmitglieder – Brasilien, China, Indien, Libanon, Russland und Saudi-Arabien – unterstützen das palästinensische Beitrittsgesuch. Auch Nigeria und Gabun scheinen nach Angaben eines westlichen UN-Diplomaten hinter dem Antrag zu stehen. Bei Portugal und Bosnien wird mit Enthaltung gerechnet.

Deutschland hat sich noch nicht zu seinem Abstimmungsverhalten geäußert, dürfte aber entweder mit Nein stimmen oder sich der Stimme enthalten. Der deutsche UN-Botschafter Peter Wittig erklärte nach Angaben deutscher Diplomaten, dass die Bundesregierung einer dauerhaften Lösung des Nahostkonflikts verpflichtet sei. Diese müsse letztlich auch die Errichtung eines palästinensischen Staates umfassen. Wittig wiederholte demnach den Appell der Bundesregierung an Israel und die Palästinenser, alles zu unterlassen, was eine Rückkehr zum Verhandlungstisch erschwere. Auch die US-Regierung erklärt, das Ziel eines Palästinenserstaates könne nur durch Verhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern erreicht werden."

http://www.focus.de/politik/weitere-mel ... 81069.html

Währenddessen ist die Unesco in Schockstarre verfallen, erstaunlicherweise, agieren die USA doch nur, wie zuvor per US Gesetz belegt und angekündigt.

"Dass die USA so schnell Konsequenzen ziehen würden, hatte man bei der UNESCO anscheinend nicht gedacht. Diesen Eindruck erweckte jedenfalls Generaldirektorin Irina Bokova, als sie am Mittwoch in Paris vor die Presse trat. "Ich appelliere an die US-Regierung, an den Kongress und das amerikanische Volk: Finden Sie einen Weg, die UNESCO in diesen schwierigen Zeiten weiter zu unterstützen!" Schließlich würden die Gelder nicht zuletzt für Projekte eingesetzt, die im Interesse der USA lägen, zum Beispiel die Entwicklung unabhängiger Medien im Irak oder die Alphabetisierung afghanischer Polizisten."


http://www.dw-world.de/dw/article/0,,15514083,00.html
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Beitrag von Armstrong »

Liegestuhl » So 6. Nov 2011, 17:03 hat geschrieben:Dann sollte man sich Gedanken darüber machen, was man priorisiert. Geht es um einen eigenen Staat und eine friedliche Koexistenz oder um die Durchsetzung territorialer Ansprüche und einem Rückkehrrecht für im Ausland lebende Araber?
Wenn die Palästinenser einen Staat gründen sollen, dann geht das nur in der Westbank und im Gazastreifen. Wo sonst? Das setzt voraus, dass Israel diese Gebiete vollständig räumt. Natürlich könnte man auch einzelne Teilgebiete tauschen, z.b. wenn Israel die bisherigen Siedlungen behält und dafür den Palästinensern andere Gebiete überlässt, z.b. um Gaza mit der Westbank zu verbinden. Daran sollte es nicht scheitern.

Ostjerusalem sollte klar sein, dass es palästinensische Hauptstadt werden sollte.
Liegestuhl » So 6. Nov 2011, 17:03 hat geschrieben: Letzteres käme einer Zerstörung Israels als jüdischer Staat gleich.
Warum sollte das Israel zerstören, wenn die Palästinenser in ihre alte Heimat zurückkehren? Wenn die früher nicht vertrieben worden wären, würde dich ja heute auch in Israel leben. Wieso sollte das Israel zerstören?
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von Talkback »

Liegestuhl » So 6. Nov 2011, 17:03 hat geschrieben: Geht es um einen eigenen Staat und eine friedliche Koexistenz oder um die Durchsetzung territorialer Ansprüche und einem Rückkehrrecht für im Ausland lebende Araber? Letzteres käme einer Zerstörung Israels als jüdischer Staat gleich.
Flashback:

Ging es um eine friedliche Koexistenz in einem gemeinsamen Staat oder um die Durchsetzung territorialer 'Ansprüche' und um einen Rückkehrrecht für im Ausland lebende Juden? Letzteres wäre einer Zerstörung Palästinas als Staat aller Bürger gleichgekommen.
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von Liegestuhl »

Armstrong » So 6. Nov 2011, 17:51 hat geschrieben: Ostjerusalem sollte klar sein, dass es palästinensische Hauptstadt werden sollte.
Das finde ich überhaupt nicht klar. Geteilte Städte sind ein Relikt aus dem letzten Jahrhundert. Es sollte klar sein, dass geteilte Städte langfristig keine Chance haben. Was spricht denn gegen ein selbstverwaltetes Ostjerusalem und eine palästinensische Hauptstadt in Ramallah? Dort sind ohnehin schon alle Regierungsgebäude.
Warum sollte das Israel zerstören, wenn die Palästinenser in ihre alte Heimat zurückkehren? Wenn die früher nicht vertrieben worden wären, würde dich ja heute auch in Israel leben. Wieso sollte das Israel zerstören?
Weil die sich seit ihrer "Vertreibung" vervielfacht haben und die demographische jüdische Mehrheit in Israel auf den Kopf stellen würden. Wer auf ein Rückkehrrecht beharrt, ist gegen eine friedliche Lösung des Konfliktes, da er weiß, dass Israel dem niemals zustimmen wird.
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von Liegestuhl »

Talkback » So 6. Nov 2011, 18:00 hat geschrieben:.... und um einen Rückkehrrecht für im Ausland lebende Juden?
Hast du getrunken? Wo habe ich ein Rückkehrrecht von Juden erwähnt?
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von riverpirate »

Liegestuhl » So 6. Nov 2011, 17:06 hat geschrieben: Das finde ich überhaupt nicht klar. Geteilte Städte sind ein Relikt aus dem letzten Jahrhundert. Es sollte klar sein, dass geteilte Städte langfristig keine Chance haben. Was spricht denn gegen ein selbstverwaltetes Ostjerusalem und eine palästinensische Hauptstadt in Ramallah? Dort sind ohnehin schon alle Regierungsgebäude.
Was spricht dagegen, wenn TelAviv die Hauptstadt Israels wird ?
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von Talkback »

JJazzGold » So 6. Nov 2011, 17:41 hat geschrieben:

Es gab einst auch Päpste und Gegenpäpste, die jeweils meinten die gesamte röm-kath Christengemeinde zu regieren.



Konträr zum Titel dieses Threads sieht es momentan schlecht aus für die einzelnen autonomen palästinensischen Gebiete, als Pseudostaat zum Vollmitglied der UNO zu werden. Dem



"Dass die Palästinenser im UN-Sicherheitsrat die erforderliche Mindestzahl von neun Stimmen für ihren Antrag erhalten, gilt als wenig wahrscheinlich. Abgesehen von dem US-Veto könnte der Sicherheitsrat aber erst in diesem Fall eine entsprechende Empfehlung an die UN-Generalversammlung abgeben. Sechs Sicherheitsratsmitglieder – Brasilien, China, Indien, Libanon, Russland und Saudi-Arabien – unterstützen das palästinensische Beitrittsgesuch. Auch Nigeria und Gabun scheinen nach Angaben eines westlichen UN-Diplomaten hinter dem Antrag zu stehen. Bei Portugal und Bosnien wird mit Enthaltung gerechnet.

Deutschland hat sich noch nicht zu seinem Abstimmungsverhalten geäußert, dürfte aber entweder mit Nein stimmen oder sich der Stimme enthalten. Der deutsche UN-Botschafter Peter Wittig erklärte nach Angaben deutscher Diplomaten, dass die Bundesregierung einer dauerhaften Lösung des Nahostkonflikts verpflichtet sei. Diese müsse letztlich auch die Errichtung eines palästinensischen Staates umfassen. Wittig wiederholte demnach den Appell der Bundesregierung an Israel und die Palästinenser, alles zu unterlassen, was eine Rückkehr zum Verhandlungstisch erschwere. Auch die US-Regierung erklärt, das Ziel eines Palästinenserstaates könne nur durch Verhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern erreicht werden."

http://www.focus.de/politik/weitere-mel ... 81069.html

Währenddessen ist die Unesco in Schockstarre verfallen, erstaunlicherweise, agieren die USA doch nur, wie zuvor per US Gesetz belegt und angekündigt.

"Dass die USA so schnell Konsequenzen ziehen würden, hatte man bei der UNESCO anscheinend nicht gedacht. Diesen Eindruck erweckte jedenfalls Generaldirektorin Irina Bokova, als sie am Mittwoch in Paris vor die Presse trat. "Ich appelliere an die US-Regierung, an den Kongress und das amerikanische Volk: Finden Sie einen Weg, die UNESCO in diesen schwierigen Zeiten weiter zu unterstützen!" Schließlich würden die Gelder nicht zuletzt für Projekte eingesetzt, die im Interesse der USA lägen, zum Beispiel die Entwicklung unabhängiger Medien im Irak oder die Alphabetisierung afghanischer Polizisten."


http://www.dw-world.de/dw/article/0,,15514083,00.html
Bezeichnend, dass du gar nicht auf den Inhalt meines Beitrages eingehst.

Nun, denn. Auch Israel ist im ersten Anlauf nicht angenommen worden. Aber es sieht wirklich schlecht aus, da die USA nicht mehr die Freiheit besitzt, zu seinem Versprechen zu stehen, niemals Aufnahmen in die UN zu verhindern.

Nun gut. Den Palästinensern steht noch der Weg frei, über die Generalversammlung zu gehen. Dort hätte es zwei Möglichkeiten.

1.) Es bezieht sich auf die Uniting for Peace Resolution 337, die den Sicherheitsrat aushebeln kann:
http://en.wikipedia.org/wiki/United_Nat ... o_power.27

2.) Es beantragt in der Generalversammlung, die UN-Anerkennung des pal. Staates, was auch den Gang nach Den Haag ermöglichen würde. (Insbesonde, was die Besiedlung besetzter Gebiete angeht, die ein Kriegsverbrechen darstellen.)
Dazu benötigt es eine 2/3 in der Generalsversammlung. Der aktuelle Stand ist, dass ca. 2/3 der Mitglieder der UN Palästina bereits außerhalb der UN als Staat anerkennen.
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von Liegestuhl »

riverpirate » So 6. Nov 2011, 18:16 hat geschrieben: Was spricht dagegen, wenn TelAviv die Hauptstadt Israels wird ?
Das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Die israelische Bevölkerung wird doch noch selber darüber entscheiden dürfen, welche Stadt auf ihrem Territorium zu ihrer Hauptstadt wird.
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Beitrag von riverpirate »

Liegestuhl » So 6. Nov 2011, 17:20 hat geschrieben:
Das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Die israelische Bevölkerung wird doch noch selber darüber entscheiden dürfen, welche Stadt auf ihrem Territorium zu ihrer Hauptstadt wird.
Ach, und die Palästinenser dürfen das nicht? Zeigt ja schön Deine rassistische Gesinnung.
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von Talkback »

Liegestuhl » So 6. Nov 2011, 18:08 hat geschrieben:
Hast du getrunken? Wo habe ich ein Rückkehrrecht von Juden erwähnt?
Hast du getrunken? Wo hätte ich das behauptet? Ich schrieb:

Ging es [1948] um eine friedliche Koexistenz in einem gemeinsamen Staat oder um die Durchsetzung territorialer 'Ansprüche' [jüdischer Separatisten] und um einen Rückkehrrecht für im Ausland lebende Juden? Letzteres wäre einer Zerstörung Palästinas als Staat aller Bürger gleichgekommen.
Das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Die israelische Bevölkerung wird doch noch selber darüber entscheiden dürfen, welche Stadt auf ihrem Territorium zu ihrer Hauptstadt wird.
Es war Selbstbestimmungsrecht der Völker dass dazu geführt hat, dass Israels Annektion Jerusalems niemals akzeptiert wurde. Die Bevölkerung außerhalb Israels Staatsgrenzen (nach seinen eigenen Angaben in den Grenzen des Teilungsplans) wird doch noch selber darüber entscheiden dürfen, welche Stadt auf ihrem Territorium zu ihrer Hauptstadt wird.

Was spricht denn für Israel gegen ein Tel-Aviv als Hauptstadt? Dort sind ohnehin schon alle Botschaften, weil sie die völkerrechtswidrige Annektion Jerusalems nicht akzeptieren.

Du wirst doch Annektionen ausgerechnet nach den Ereignissen des zweiten Weltkrieges nicht etwa billigen wollen, oder?
Zuletzt geändert von Talkback am Sonntag 6. November 2011, 17:38, insgesamt 4-mal geändert.
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Beitrag von Talkback »

riverpirate » So 6. Nov 2011, 18:22 hat geschrieben: Ach, und die Palästinenser dürfen das nicht? Zeigt ja schön Deine rassistische Gesinnung.
Jew-first-er geht es im NO-Konflikt nur um Menschen, wenn diese jüdisch sind. Die anderen haben sich gefälligst auch als Mehrheit zu beugen.
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von Armstrong »

Liegestuhl » So 6. Nov 2011, 18:06 hat geschrieben:Das finde ich überhaupt nicht klar. Geteilte Städte sind ein Relikt aus dem letzten Jahrhundert. Es sollte klar sein, dass geteilte Städte langfristig keine Chance haben. Was spricht denn gegen ein selbstverwaltetes Ostjerusalem und eine palästinensische Hauptstadt in Ramallah? Dort sind ohnehin schon alle Regierungsgebäude.
Ein Kompromiss könnte es vielleicht sein, wenn Jerusalem wieder komplett autonom wird und zu keinem der beiden Staaten mehr gehört, vielleicht von der UNO verwaltet wird. Dann hätte mn den Streitpunkt schonmal beseitigt.
Liegestuhl » So 6. Nov 2011, 18:06 hat geschrieben: Weil die sich seit ihrer "Vertreibung" vervielfacht haben und die demographische jüdische Mehrheit in Israel auf den Kopf stellen würden.
Wenn diese Menschen damals nicht vertrieben worden wären, würden sie doch heute sowieso mit ihren Nachkommen in Israel leben. Was würde das ändern?

Wir leben im 21. Jahrhundert, da sollte die "Rasse" der Einwohner in einem Staat keine Rolle mehr spielen. Egal ob arabische oder jüdische Israelis, alle sind gleichwertige und gleichberechtigte Staatsbürger.
Zuletzt geändert von Armstrong am Sonntag 6. November 2011, 17:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Liegestuhl »

riverpirate » So 6. Nov 2011, 18:22 hat geschrieben: Ach, und die Palästinenser dürfen das nicht?
Doch natürlich, Flussräuber!

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Beitrag von Talkback »

Armstrong » So 6. Nov 2011, 18:34 hat geschrieben: Ein Kompromiss könnte es vielleicht sein, wenn Jerusalem wieder komplett autonom wird und zu keinem der beiden Staaten mehr gehört, vielleicht von der UNO verwaltet wird. Dann hätte mn den Streitpunkt schonmal beseitigt.
Es spricht überhaupt nichts dagegen, wenn man sich die Hauptstadt komplett teilen würde. Sie würde einfach beiden gehören. Soweit ich das aber verstanden habe, geht es den Palästinensern nur um das arabische Viertel und nicht um den noch sehr jungen, westlichen Teil.
Wenn diese Menschen damals nicht vertrieben worden wären, würden sie doch heute sowieso mit ihren Nachkommen in Israel leben. Was würde das ändern?
Hinzu kommt, dass sich die jüdische Bevölkerung ja ebenfalls verfielfacht hat, auch durch eine "Rückkehr"-Gesetz.

Ein Kompromiss könnte es vielleicht sein, wenn Jerusalem wieder komplett autonom wird und zu keinem der beiden Staaten mehr gehört, vielleicht von der UNO verwaltet wird. Dann hätte mn den Streitpunkt schonmal beseitigt.
Wir leben im 21. Jahrhundert, da sollte die "Rasse" der Einwohner in einem Staat keine Rolle mehr spielen. Egal ob arabische oder jüdische Israelis, alle sind gleichwertige und gleichberechtigte Staatsbürger.
Genau daran krankt ja auch das in sich widersprüchliche Konzept "jüdische Demokratie". Das hat was von burische Demokratie Südafrika. :D
Zuletzt geändert von Talkback am Sonntag 6. November 2011, 17:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von Liegestuhl »

Armstrong » So 6. Nov 2011, 18:34 hat geschrieben:Ein Kompromiss könnte es vielleicht sein, wenn Jerusalem wieder komplett autonom wird und zu keinem der beiden Staaten mehr gehört, vielleicht von der UNO verwaltet wird. Dann hätte mn den Streitpunkt schonmal beseitigt.
Der UNO traut man in Israel nicht. Und das nicht ganz zu Unrecht.
Wenn diese Menschen damals nicht vertrieben worden wären, würden sie doch heute sowieso mit ihren Nachkommen in Israel leben.
Ja, aber sie leben jetzt nicht dort. Und wenn sie dort leben würden, gäbe es keine jüdische Mehrheit mehr. Das wäre das Ende eines jüdischen Staates. Wer ernsthaft auf einer solchen Forderung besteht, hat kein Interesse an einem Frieden. Glaubst du ernsthaft, irgendein israelischer Politiker wird für die Abschaffung Israels als jüdischer Staat zustimmen?
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Beitrag von Daylight »

riverpirate » Fr 4. Nov 2011, 18:49 hat geschrieben: wenn Juden Wohnungen bauen......

man, lassen wir es für heute so kannst Du mit Liegestuhl und Jojo72 diskutieren.
Jojo72 argumentiert zumeist mit Hand und Fuß. Man müsse sich näher mit seinen Kommentaren und Quellen beschäftigen.
riverpirate

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Beitrag von riverpirate »

Liegestuhl » So 6. Nov 2011, 17:40 hat geschrieben:
Doch natürlich, Flussräuber!

Leseprobleme?
Die hast Du doch ,Totenbahre, und nicht ich.
Zuletzt geändert von riverpirate am Sonntag 6. November 2011, 17:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von ToughDaddy »

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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von Talkback »

Nachtrag zu meinem Beitrag an dich:
Liegestuhl » So 6. Nov 2011, 18:44 hat geschrieben: Ja, aber sie leben jetzt nicht dort. Und wenn sie dort leben würden, gäbe es keine jüdische Mehrheit mehr. Das wäre das Ende eines jüdischen Staates. Wer ernsthaft auf einer solchen Forderung besteht, hat kein Interesse an einem Frieden.
Du hast gerade nicht nur Israel, sondern den Zionismus an sich delegitimiert. Vorher war die Situation nämlich genau anders herum. Die Juden lebten mehrheitlich nicht dort. Palästina hatte 1948 ein arabische Mehrheit und nur 1/3 der 33% Juden hatte die pal. Staatsbürgerschaft. Hatten die jüdischen Separatisten etwa nie ein Interesse an Frieden?

Mit welcher Legitimation willst du für Juden etwas geltend machen, was du aber gleichzeitig den Arabern verweigerst?
Palestine was a State, though provisionally under guardianship. It was, moreover, unnecessary to labour the point. :p
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Liegestuhl
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von Liegestuhl »

In welchem dieser Links steht, dass es kein Angebot gab?
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von Liegestuhl »

Talkback » So 6. Nov 2011, 18:54 hat geschrieben:Du hast gerade nicht nur Israel, sondern den Zionismus an sich delegitimiert.
Ist dir das nicht selber zu blöde?
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von riverpirate »

Talkback » So 6. Nov 2011, 17:54 hat geschrieben:Nachtrag zu meinem Beitrag an dich:
Du hast gerade nicht nur Israel, sondern den Zionismus an sich delegitimiert. Vorher war die Situation nämlich genau anders herum. Die Juden lebten mehrheitlich nicht dort. Palästina hatte 1948 ein arabische Mehrheit und nur 1/3 der 33% Juden hatte die pal. Staatsbürgerschaft. Hatten die jüdischen Separatisten etwa nie ein Interesse an Frieden?

Mit welcher Legitimation willst du für Juden etwas geltend machen, was du aber gleichzeitig den Arabern verweigerst?
Hier wirst Du keine direkte Antwort erhalten, höchstens Gegenfragen oder Ablenkung auf ein anderes Thema, bzw eine Beleidigung
Zuletzt geändert von riverpirate am Sonntag 6. November 2011, 18:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von Armstrong »

Liegestuhl » So 6. Nov 2011, 18:44 hat geschrieben: Der UNO traut man in Israel nicht. Und das nicht ganz zu Unrecht.
Der UNO hat Israel doch seine Existenz zu vedanken. :?: Ein autonomes Jerusalem, eine Art "Freie Stadt" unter UN-Verwaltung wäre eine gute Kompromisslösung.
Liegestuhl » So 6. Nov 2011, 18:44 hat geschrieben:Ja, aber sie leben jetzt nicht dort. Und wenn sie dort leben würden, gäbe es keine jüdische Mehrheit mehr.
Also das verstehe ich jetzt nicht. Warum muss die Mehrheit der Einwohner Israels Juden sein, damit Israel existiert? Sind die arabischen Israelis etwa keine Israelis? Nach deiner Logik würde das heutige Israel nur auf der Grundlage von ethnischer Vertreibung existieren, also auf Verbrechen. :?: Das kann doch nicht sein.
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von Liegestuhl »

riverpirate » So 6. Nov 2011, 18:46 hat geschrieben: Die hast Du doch ,Totenbahre, und nicht ich.
Dann verstehe ich deine Frage nicht. Warum willst du den Juden etwas verwehren, was für Araber selbstverständlich ist?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von riverpirate »

Armstrong » So 6. Nov 2011, 18:01 hat geschrieben:
Der UNO hat Israel doch seine Existenz zu vedanken. :?: Ein autonomes Jerusalem, eine Art "Freie Stadt" unter UN-Verwaltung wäre eine gute Kompromisslösung.



Also das verstehe ich jetzt nicht. Warum muss die Mehrheit der Einwohner Israels Juden sein, damit Israel existiert? Sind die arabischen Israelis etwa keine Israelis? Nach deiner Logik würde das heutige Israel nur auf der Grundlage von ethnischer Vertreibung existieren, also auf Verbrechen. :?: Das kann doch nicht sein.
doch doch, wenn sogar Liegestuhl das bestätigt!
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von riverpirate »

Liegestuhl » So 6. Nov 2011, 18:01 hat geschrieben:
Dann verstehe ich deine Frage nicht. Warum willst du den Juden etwas verwehren, was für Araber selbstverständlich ist?
Antworte Du erst mal auf die Frage, die Dir gestellt wurde, und verdrehe hier nicht wieder die Tatsachen. Kommst Du Dir nicht selber blöd dabei vor.
Zuletzt geändert von riverpirate am Sonntag 6. November 2011, 18:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von Liegestuhl »

Armstrong » So 6. Nov 2011, 19:01 hat geschrieben: Der UNO hat Israel doch seine Existenz zu vedanken. :?: Ein autonomes Jerusalem, eine Art "Freie Stadt" unter UN-Verwaltung wäre eine gute Kompromisslösung.
Ja, aber aufgrund des Misstrauens gegenüber der UNO wird dieses in Israel kaum durchsetzbar sein.
Also das verstehe ich jetzt nicht. Warum muss die Mehrheit der Einwohner Israels Juden sein, damit Israel existiert?
Ich schrieb: Israel als "jüdischer Staat".

Erwartest du wirklich, dass ein israelischer Politiker diese jüdische Mehrheit aufs Spiel setzt?
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von Liegestuhl »

riverpirate » So 6. Nov 2011, 19:05 hat geschrieben: Antworte Du erst mal auf die Frage, die Fir gestellt wurde, .....
Nur, wenn du mich darum bittest.
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von riverpirate »

Liegestuhl » So 6. Nov 2011, 18:06 hat geschrieben: Ja, aber aufgrund des Misstrauens gegenüber der UNO wird dieses in Israel kaum durchsetzbar sein.



Ich schrieb: Israel als "jüdischer Staat".

Erwartest du wirklich, dass ein israelischer Politiker diese jüdische Mehrheit aufs Spiel setzt?
Solange Rassisten und Menschen mit Nazimethoden israelische Politiker stellen mit Sicherheit nicht.

Stellst Israel ja wirklich ein Armutszeugnis aus. :thumbup:
Zuletzt geändert von riverpirate am Sonntag 6. November 2011, 18:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von Armstrong »

Liegestuhl » So 6. Nov 2011, 19:06 hat geschrieben:Ja, aber aufgrund des Misstrauens gegenüber der UNO wird dieses in Israel kaum durchsetzbar sein.
Wieso das Misstrauen gegenüber der UNO? Weil die UNO sich dem internationalem Recht vepflichtet sieht und Israel damit ein Problem hat, wie z.b. bei der rechtswidrigen Annexion Ostjerusalems? :?:
Liegestuhl » So 6. Nov 2011, 19:06 hat geschrieben:Erwartest du wirklich, dass ein israelischer Politiker diese jüdische Mehrheit aufs Spiel setzt?
Ich weiss nicht wie du das meinst.

Deutschland ist der Staat der Deutschen. Und Deutscher ist jeder, der die deutsche Staatsbürgerschaft hat. Nach rassischer Zugehörigkeit wird da nicht gefragt. Es ist nicht das Ziel des deutschen Staates, die Staatsbevölkerung rassisch homogen zu halten.

Ich denke in Israel sollte so ein Rassismus im 21. Jahrhundert auch keine Rolle mehr spielen. Israel ist der Staat aller Israelis, egal ob diese rassische Juden, Araber, Japaner, Germanen oder was auch immer sind.
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von Liegestuhl »

riverpirate » So 6. Nov 2011, 19:09 hat geschrieben: Solange Rassisten und Menschen mit Nazimethoden israelische Politiker stellen mit Sicherheit nicht.
Und sonst schon?

:D
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von Liegestuhl »

Armstrong » So 6. Nov 2011, 19:12 hat geschrieben: Ich weiss nicht wie du das meinst.
Würdest du einer unbegrenzten Zuwanderung nach Deutschland zustimmen, wenn diese Menschen später die deutsche Staatsangehörigkeit bekommen?
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Beitrag von riverpirate »

Liegestuhl » So 6. Nov 2011, 18:12 hat geschrieben:
Und sonst schon?

:D
Ich weiß, Wahrheit tut weh
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Beitrag von Liegestuhl »

riverpirate » So 6. Nov 2011, 19:16 hat geschrieben: Ich weiß, Wahrheit tut weh
Zu sehen, dass du mal wieder keine Antwort hast, bestätigt mich.
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Beitrag von Talkback »

Liegestuhl » So 6. Nov 2011, 19:01 hat geschrieben:
Dann verstehe ich deine Frage nicht. Warum willst du den Juden etwas verwehren, was für Araber selbstverständlich ist?
Warum willst du Arabern verwehren, was du für Juden selbstverständlich hältst?

Hatten die palästinensischen Bürger von 1948 nicht das Recht gehabt auf einen unabhängigen Staat Palästina? Immerhin war die Mehrheit doch dafür, dass dieser nicht geteilt wird, was die separatistische Juden aber ablehnten.
Liegestuhl » So 6. Nov 2011, 18:59 hat geschrieben:
Ist dir das nicht selber zu blöde?
Wenn ich dich aus dem Beitrag vor meinem zitieren darf:

"Zu sehen, dass du mal wieder keine Antwort hast, bestätigt mich."
Zuletzt geändert von Talkback am Sonntag 6. November 2011, 18:36, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von Armstrong »

Liegestuhl » So 6. Nov 2011, 19:14 hat geschrieben:Würdest du einer unbegrenzten Zuwanderung nach Deutschland zustimmen, wenn diese Menschen später die deutsche Staatsangehörigkeit bekommen?
In der EU gilt Niederlassungsfreiheit. Jeder EU-Bürger darf hier einreisen, hier leben und hier arbeiten. Auch alle deutschen Vertriebenen können in ihre Heimat ins heutige Polen gehen und dort leben. Und ich sehe nichts zerstörendes für den Staat darin.
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Beitrag von Talkback »

Armstrong » So 6. Nov 2011, 19:26 hat geschrieben:
In der EU gilt Niederlassungsfreiheit. Jeder EU-Bürger darf hier einreisen, hier leben und hier arbeiten. Auch alle deutschen Vertriebenen können in ihre Heimat ins heutige Polen gehen und dort leben. Und ich sehe nichts zerstörendes für den Staat darin.
Das liegt aber daran, dass das nicht die Mehrheit zu einer Minderheit macht. Das dürfen nämlich gemäß zionistischer Legitimation nur Juden, indem sie Palästinenser vertrieben halten. Araber haben kein Recht darauf, in (ehem.) Palästina eine Mehrheit zu bilden.
Zuletzt geändert von Talkback am Sonntag 6. November 2011, 18:38, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: UNO will Palästinenser-Staat im September anerkennen‎

Beitrag von Liegestuhl »

Armstrong » So 6. Nov 2011, 19:26 hat geschrieben: In der EU gilt Niederlassungsfreiheit. Jeder EU-Bürger darf hier einreisen, hier leben und hier arbeiten.
Würdest du einer unbegrenzten Zuwanderung muslimischer Mitmenschen aus Drittländern nach Deutschland zustimmen, wenn diese Menschen anschließend die deutsche Staatsangehörigkeit bekommen?
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Talkback » So 6. Nov 2011, 19:22 hat geschrieben:Warum willst du Arabern verwehren, was du für Juden selbstverständlich hältst?
Ich habe nichts dagegen, dass Araber in ein arabisches Land einwandern.
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Beitrag von riverpirate »

Liegestuhl » So 6. Nov 2011, 18:41 hat geschrieben:
Ich habe nichts dagegen, dass Araber in ein arabisches Land einwandern.
Was ist Israel für Dich, ein europäisches oder amerikanisches Land?
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riverpirate » So 6. Nov 2011, 19:44 hat geschrieben: Was ist Israel für Dich, ein europäisches oder amerikanisches Land?
Israel ist ein jüdischer Staat.

Die Wahrheit tut manchmal weh, Flusspirat.
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Beitrag von JJazzGold »

[quote="[url=http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 6#p1314336]Armstrong » So 6. Nov 2011, 19:01[/url
Also das verstehe ich jetzt nicht. Warum muss die Mehrheit der Einwohner Israels Juden sein, damit Israel existiert? [/quote]


Aus demselben Grund, aus dem Jordanien den Zuzug von Palästinensern und Iraqis begrenzt hat, dem drohenden Verlust der nationalen Identität, sowie politischer Macht und begrenzte wirtschaftliche und gesellschaftliche Belastbarkeit.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

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