Natürlich ist sie das nicht!
Nur kommt man auch als unbedarfter Zeitgenosse
doch sofort auf den Gedanken, ob denn nicht eine
enge wirtschaftliche Verflechtung mehr Möglichkeiten
der Einflußnahme eröffnet als die schroffe Ablehnung
jeder wirtschaftlichen Zusammenarbeit.
Diese Haltung preisen viele Leute im Umgang mit
China; mit Iran will man wieder enger zusammen-
arbeiten. Wieviele Menschen dort in jedem Jahr
hingerichtet werden, das wissen wir gar nicht so
genau, und ob die Anlässe, diese barbarische Strafe
zu verhängen, hier in Europa oft genug gar nicht
strafwürdig wären, fragt auch kaum noch jemand.
Fast absichtslos kommt es bei wirtschaftlicher Zu-
sammenarbeit aber zum Gedankenaustausch und
zum Nachdenken über gefestigte Weltbilder. Oft
genug zeigt sich der Gesprächspartner als Mensch
wie man selbst einer ist, mit seinen Sorgen um die
engere und weitere Familie, mit besseren Einsichten in
aufgenötigte eigene Überzeugungen, aber auch für
Verständnis uns fremder Haltungen, das sicher auch.
Sollte man also darauf wirklich verzichten?