Merkel_Unser » Mi 9. Sep 2015, 09:26 hat geschrieben:Bei allem Verständnis für die Situation der Flüchtlinge: Was aktuell in München abgeht, ist leider nicht mehr schönzureden. Flüchtlinge, die mit Kuscheltieren und Hygieneartikeln überschüttet werden. Eine völlig überforderte Polizei, die Einreisende überhaupt nicht mehr kontrollieren kann. Radiointerviews mit Helfern, die dazu aufrufen allerhand Tand herbeizukarren. Überall "Refugees Welcome" Schilder, von Menschen mit offenbar zuviel Freizeit. Das ganze ist natürlich erstmal positiv zu bewerten, aber das hat eben mehr was von einem "Event" und ist in wenigen Wochen Geschichte, spätestens wenn es kälter wird und/oder die Leute keine Lust mehr haben bzw. die Ferien vorbei sind.
Das Problem ist nur: Auf Dauer wird es nicht reichen, mal eben ein paar Süßigkeiten oder Windeln in die Menge zu werfen. Diese Menschen sind gekommen um zu bleiben. Sie werden auch noch da sein, wenn die Euphoriewelle längst verebbt ist und der Medienhype weg ist. Und dann fangen die Probleme erst richtig an, Probleme die so gerne bei den aktuellen Diskussionen verschwiegen werden.
Stichwort Wohnraum/Arbeit. Die Flüchtlinge werden vor allem mit Menschen in prekärer Situation konkurrieren um bezahlbaren Wohnraum, einfache Arbeitsplätze, auch um die aktuell reichlichen Hilfsleistungen, die nicht ewig so weiterfließen werden wie jetzt.
Auch um Frauen werden sie konkurrieren, denn ein Großteil der Flüchtlinge sind junge Männer (ca. 66% laut WELT). Die Deutschen in "unattraktiven" Städten/Stadtteilen werden damit zurechtkommen müssen, die Wohlhabenden werden diesen Probleme mit Geld mehr oder weniger ausweichen.
Gegenüber den derzeit in Diskussionen öfter angeführten Flüchtlingen aus den deutschen Ostgebieten haben wir allerdings noch drei zusätzliche potentielle Konfliktfelder: Kulturell, religiös und sprachlich. Deutsch kann man zwar lernen, die Erfahrung zeigt aber, dass die Mehrheit dies überhaupt nicht kann/will und lieber in Parallelgesellschaften lebt. Dazu kommt: Umso mehr Landsleute es gibt, um so einfacher wird es, sich nicht integrieren zu müssen.
Ihre Religion wird verständlicherweise keiner ablegen wollen, mit Atheismus vom üblichen Ökodeutschen werden sie wenig anfangen können. Dazu kommen die kulturellen Unterschiede, als Beispiel sei hier die allgegenwärtige Korruption und Willkür in den Herkunftsländern genannt. Nicht zuletzt wird ein gewisser Neid auf die besser gestellten Deutschen aufkommen, was ebenfalls ein gewaltiges Konfliktpotential birgt.
Bezeichnend ist auch, dass die Kommentarfunktion zur Thematik in den geläufigen Leitmedien weitgehendst abgeschaltet ist. Der Kontrast zwischen gelebter Politik und dem Willen der Unter-/Mittelschicht wird hier sonst nur allzu deutlich. Vor allem die Unterschicht wird logischerweise immer unzufriedener - Zwar ungeschickt, unbedacht und teilweise auch aggressiv.
Eines wird aber langsam jetzt schon klar: Die Menschen lassen sich nicht mehr mit besänftigenden bis teils beleidigenden Parolen sämtlicher Politiker abwimmeln. Dafür ist das Problem auch viel zu allgegenwärtig. Stattdessen wird Selbstjustiz immer häufiger zur gewählten Option - ich halte das für extrem gefährlich bis fahrlässig von unseren Politikern.
Bei der Thematik wird also eigentlich eines klar: Es gibt Grenzen der Belastbarkeit/Zumutbarkeit. Sie mag bei einer halben Million pro Jahr noch nicht erreicht sein. Aber spätestens bei mehreren Millionen pro Jahr und den dann notwendigen staatlichen Erlässen zur Zwangseinquartierung von Flüchtlingen wird irgendwann ein Punkt erreicht sein, wo es selbst dem nettesten und naivsten "Refugees Welcomer" zu viel wird. Dazu kommt: Je mehr "Willkommenskultur" Deutschland international vermittelt, desto mehr Flüchtlinge werden sich auch auf den Weg machen, was letztlich ein Teufelskreis wird. Das kann also nicht die Lösung sein.