Systementwicklung wohin?

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Atheist

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Atheist »

Occham » Sa 29. Aug 2015, 18:57 hat geschrieben: also eine genaue Prozentzahl habe ich nicht angegeben, könnte ich auch gar nicht, da ich die genauen Prozentzahlen nicht kenne.
Wie hoch ist denn schätzungsweise die Anzahl der verdorbenen Unternehmer?
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3x schwarzer Kater
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Occham » Sa 29. Aug 2015, 19:26 hat geschrieben: Nun, ich hab Erfahrung mit Täuschung die vom Arbeitgeber ausgeht, ich schaue zu wie der Arbeitgeber Leute nimmt, diesen er den Vater vorspielt, obwohl er übersieht das diese Leute ohne Vater aufgewachsen sind, ich bin da nicht sehr objektiv und ich muss zuschauen wie der Arbeitgeber Gruppendynamiken so aufstellt, um sie mit einer sinnbildlichen Bowlingkugeln alle Fünfe zu erwischen.

Ich bin da nicht sehr objektiv.
Soll ich das jetzt dahingehend interpretieren, dass dein ursprünglicher Post nicht wirklich ernst gemeint war?
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Sanngetall »

Atheist » Sa 29. Aug 2015, 18:20 hat geschrieben:
Interessante Behauptung, die den gesamten Staat, also sowohl das Zivilrecht als auch das Öffentliche und auch das Strafrecht in Frage stellt. Soweit ich weiß, konnte der freie Wille bisher aber nicht naturwissenschaftlich ausgeschlossen werden. Der Stand der Forschung konnte lediglich einen Zusammenhang zwischen unterbewussten neurologischen Prozessen und der bewusst getroffenen Entscheidung feststellen. Das schließt einen freien Willen jedoch nicht aus, sondern verlagert ihn allenfalls auf Gebiete, die noch nicht hinreichend genau beschrieben werden können. Solltest Du Dich aber auf die Entscheidungs- und Handlungsfreiheit im sozialen bzw. ethischen Sinne beziehen, dann sei nur so viel gesagt: Jeder geistig Gesunde hat Zeit seines Lebens die freie Wahl zwischen Leben und Tod. Wer sich für das Leben frei entscheidet, kann auch weitere freie Entscheidungen zur konkreten Ausgestaltung seines Lebens treffen.
Wir sollten nicht willkürlich Definitionen verändern. Wenn ich die Meinung äußere, dass es in der Realität keine "voll Entscheidungs- und Handlungsfreiheit" (Grundlage der Idee freier Marktwirtschaft!) für jedes Individuum gibt, dann behaupte ich damit nicht, dass die Idee von einem "freien Willen" neurologisch widerlegt sei. Ich wollte auch keineswegs andeuten, dass ein Individuum in einer freien Marktwirtschaft sogar die Fähigkeit verlieren kann, sich selbst das Leben zu nehmen. Ich kann nur einer Wirtschaftsweise nichts abgewinnen, in der "Handlungsfreiheit" auf die Fähigkeit reduziert werden kann, sich selbst den Tod zu geben. Aber das hast Du sicher so nicht gemeint.
Eher die ordoliberale, denn eine reine Ordnungspolitik ist kennzeichnend für eine freie Marktwirtschaft, so wie sie oben definiert wird. Übrigens finde ich die "soziale Marktwirtschaft" weder im Grundgesetz noch in den EU-Verträgen so buchstabengetreu stehen.
Nein, das ist grundfalsch. Eine Marktwirtschaft ist dann "frei", wenn es ordnende Eingriffe des Staats nicht gibt.

Dass Du die soziale Marktwirtschaft im Grundgesetz (Europarecht lasse ich mal außen vor) nicht "buchstabengetreu" findest, lässt sich damit erklären, dass das Grundgesetz nur ein rechtlicher Rahmen sein soll. Um soziale Marktwirtschaft zu verstehen, musst Du das Grundgesetz teleologisch (nach Sinn und Zweck) auslegen. Auf die soziale Marktwirtschaft stößt Du dann z.B. in Artikel 14 Absatz 2. Dort heißt es: "Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen."
Zuletzt geändert von Sanngetall am Samstag 29. August 2015, 20:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Sanngetall »

Occham » Sa 29. Aug 2015, 18:09 hat geschrieben:Am liebsten wäre mir eine Kombination aus beiden Gesellschaften.
Ja, das fände ich auch toll. Das war die Idee bei der Etablierung der sozialen Marktwirtschaft. Leider ist es in der Realität aber so, dass Gesellschaften vom Typ A nicht gleichberechtigt neben Gesellschaften vom Typ B existieren. Sie interagieren - und leider Gottes in der Weise, dass Gesellschaften vom Typ A durch Handelsbeziehungen zu Gesellschaften vom Typ B die ökonomischen Mittel entzogen bekommen, ihre sichernden Aufgaben zu erfüllen.

Beispiel Deutschland: Als hier nach dem Krieg das Rentensystem geschaffen wurde, war das ein Generationenvertrag. Dieser Vertrag sah vor, dass jede Generation von jungen, arbeitenden Menschen das menschenwürdige Auskommen der alten, nicht mehr arbeitenden Generation zu sichern hatte. Dieser Generationenvertrag wird heute zunehmend durch die Theorie der "Eigenvorsorge" ersetzt. Jeder Mensch soll in jungen Jahren selbst dafür sorgen, dass er im Alter genug zum Leben hat. Gelingt ihm das nicht, ist die Folge eben Altersarmut. Hört sich auf Anhieb erstmal "marktwirtschaftlich-gerecht" an. Nur: In den USA leben die Menschen nach dem System. Und was ist aus vielen Senioren geworden, die ihr Leben lang gearbeitet und ihr Geld (direkt oder indirekt) an den Börsen "auf die Hohe Kante" gelegt haben? Diese Ersparnisse sind mit der geplatzten Blase ins Nichts verpufft. Und nun fühlt sich die US-Gesellschaft nicht verpflichtet, den Menschen ein würdiges Leben im Alter zu ermöglichen.
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Beitrag von Occham »

3x schwarzer Kater » Sa 29. Aug 2015, 19:37 hat geschrieben:
Soll ich das jetzt dahingehend interpretieren, dass dein ursprünglicher Post nicht wirklich ernst gemeint war?
hälfte hälfte würd ich sagen, da ich es nicht genau weiß und ich keine Prozentzahlen angegeben habe, kann ich auch kein Urteil darüber schließen. was du nun als wahr beurteilst und was als falsch... überlasse ich dir.
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Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Occham » Sa 29. Aug 2015, 20:06 hat geschrieben: hälfte hälfte würd ich sagen, da ich es nicht genau weiß und ich keine Prozentzahlen angegeben habe, kann ich auch kein Urteil darüber schließen. was du nun als wahr beurteilst und was als falsch... überlasse ich dir.
Wieso mir? Das kannst doch nur du beurteilen.

Deine Aussage war:
Man muss natürlich Chef eines Unternehmens sein, um irgendetwas steuern zu können und da die meisten Chef's wohlhabend sind und Geld die Persönlichkeit verdirbt
Meine Frage war lediglich, was deiner Meinung nach "wohlhabend" bedeutet. Eine konkrete Aussage habe ich nicht bekommen. Nur rumgeeiere.
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Re: Systementwicklung wohin?

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Sanngetall » Sa 29. Aug 2015, 19:48 hat geschrieben: Wir sollten nicht willkürlich Definitionen verändern. Wenn ich die Meinung äußere, dass es in der Realität keine "voll Entscheidungs- und Handlungsfreiheit" (Grundlage der Idee freier Marktwirtschaft!) für jedes Individuum gibt, dann behaupte ich damit nicht, dass die Idee von einem "freien Willen" neurologisch widerlegt sei. Ich wollte auch keineswegs andeuten, dass ein Individuum in einer freien Marktwirtschaft sogar die Fähigkeit verlieren kann, sich selbst das Leben zu nehmen. Ich kann nur einer Wirtschaftsweise nichts abgewinnen, in der "Handlungsfreiheit" auf die Fähigkeit reduziert werden kann, sich selbst den Tod zu geben. Aber das hast Du sicher so nicht gemeint.
Für Rabulistik bin ich heute zu gut gelaunt, daher nur eine Nachfrage: Was willst Du der folgenden Aussage bezwecken:
Erstens: Hier ist eine Theorie der freien Marktwirtschaft zitiert, die von voller "Entscheidungs- und Handlungsfreiheit" aller Menschen ausgeht. Die Realtität beweist aber, dass die Mehrzahl der Menschen keine bzw. nur eine sehr eingeschränkte Entscheidungs- und Handlungsfreiheit hat. Dieser Umstand stellt die ganze Theorie in Frage.
Ich hoffe doch mehr als nur die Banalität festzustellen, dass ein abstraktes Modell nicht die Wirklichkeit ist.
Dass Du die soziale Marktwirtschaft im Grundgesetz (Europarecht lasse ich mal außen vor) nicht "buchstabengetreu" findest, lässt sich damit erklären, dass das Grundgesetz nur ein rechtlicher Rahmen sein soll. Um soziale Marktwirtschaft zu verstehen, musst Du das Grundgesetz teleologisch (nach Sinn und Zweck) auslegen. Auf die soziale Marktwirtschaft stößt Du dann z.B. in Artikel 14 Absatz 2. Dort heißt es: "Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen."
Welche Marktwirtschaft haben denn z.B. die USA?
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

3x schwarzer Kater » Sa 29. Aug 2015, 20:11 hat geschrieben:
Wieso mir? Das kannst doch nur du beurteilen.

Deine Aussage war:



Meine Frage war lediglich, was deiner Meinung nach "wohlhabend" bedeutet. Eine konkrete Aussage habe ich nicht bekommen. Nur rumgeeiere.
ich kann dir jetzt gerne den 20 fachen schwarzen Kater vorspielen, aber so läuft das wohl in der Politik, so ausdauernd wie du bin ich wohl doch nicht.
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Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Occham » Sa 29. Aug 2015, 20:26 hat geschrieben: ich kann dir jetzt gerne den 20 fachen schwarzen Kater vorspielen, aber so läuft das wohl in der Politik, so ausdauernd wie du bin ich wohl doch nicht.
Also wieder nur blabla und eine Aussage und keine Meinung. Hattest du nicht geschrieben du bist hier um zu diskutieren?
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Brainiac »

Sanngetall » Sa 29. Aug 2015, 18:30 hat geschrieben: Ich plädiere nicht für einen weltweiten Sozialismus.
Ok. Dann könntest du vielleicht konkret ausführen, wofür du bist, und nicht nur, wogegen.
Aber zum Thema: In Afrika dagegen verhungern Menschen. Die würde mehr Mais als E10 brauchen. Sie kriegen aber keinen, weil "wir" - die wir aus dem Zeug Treibstoff machen wollen - mehr für den Mais bezahlen können.
D.h. hier macht jemand einen Gewinn. Einen Teil davon gilt es zur Unterstützung der Bevölkerungen abzuzweigen, für die die E10-induzierte Landnahme nachteilig ist. Wer kann das tun?
Dein Hinweis auf demokratisch gewählte Regierungen ist im Prinzip völlig korrekt. Nur leider unterliegen "die Märkte" inzwischen keiner demokratischen Kontrolle mehr. Diese "Märkte" agieren weltweit. Es handelt sich um ein globalisiertes System. Regierungen stehen dem völlig machtlos gegenüber. Werden zum Teil sogar zu Erfüllungsgehilfen.
Das ist der Punkt. Die Regierungen dieser Länder könnten dies sehr wohl verhindern - wenn sie wollten.

Land Grabbing ist ein gewalttätiger Akt gegen den Willen der Bauern, die auf diese Weise vertrieben werden. Die Staatsgewalt in den jeweiligen Landern haben aber die gewählten Regierungen. D.h. entweder diese üben selbst Staatsgewalt ggü. ihren Bürgern aus, oder sie schützen sie nicht vor Gewalt ausländischer Konzerne, was aber ihre Aufgabe wäre.

D.h. die Regierungen spielen dieses Spiel mit. Es geschieht nicht "gegen ihren Willen". Diesen Willen könnten sie sich, z.B. über Abgaben, bezahlen lassen, um dieses Geld für ihre Kleinbauern zu nutzen.

Falls du das weiter diskutieren möchtest, sollten wir vielleicht ein konkretes Land auswählen, da die Verhältnisse doch sehr unterschiedlich sind. Brasilien, Kamerun, Mongolei?

Im Übrigen ist E10 eigentlich sowieso ein unglückliches Beispiel für "Marktversagen", da der Bedarf ja erst durch eine staatliche Regulierung, die Quote, hochgetrieben wurde. Ich bin auch keineswegs ein Befürworter davon.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Brainiac »

Sanngetall » Sa 29. Aug 2015, 18:51 hat geschrieben: In Gesellschaft A haben die Individueen ein sehr niedriges Einkommen, sehr geringen Lebensstandard und einen erbärmlichen Standard (kein Strom, kein fließendes Wasser....). Diese Gesellschaft A produziert aber genügend Überschüsse, um alle Individuen zu ernähren und auch ihren "Rentnern" im Ruhestand ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.
Sanngetall » Sa 29. Aug 2015, 20:01 hat geschrieben: Leider ist es in der Realität aber so, dass Gesellschaften vom Typ A nicht gleichberechtigt neben Gesellschaften vom Typ B existieren. Sie interagieren - und leider Gottes in der Weise, dass Gesellschaften vom Typ A durch Handelsbeziehungen zu Gesellschaften vom Typ B die ökonomischen Mittel entzogen bekommen, ihre sichernden Aufgaben zu erfüllen.
Ich ware sehr interessiert an einem konkreten, aktuellen Beispiel einer Gesellschaft bzw. eines Staats vom Typ "A".
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Sanngetall »

Atheist » Sa 29. Aug 2015, 19:20 hat geschrieben:
Für Rabulistik bin ich heute zu gut gelaunt, daher nur eine Nachfrage: Was willst Du der folgenden Aussage bezwecken:



Ich hoffe doch mehr als nur die Banalität festzustellen, dass ein abstraktes Modell nicht die Wirklichkeit ist.
Dass Theorie und Praxis nicht perfekt übereinstimmen, ist in der Tat eine Banalität. Das wissen wir alle. Ungeachtet dessen muss die Praxis erweisen, ob eine Theorie richtig oder falsch ist. Im vorliegenden Fall heißt das: Wenn volle Entscheidungs- und Handlungsfreiheit aller Individuen die Grundlage der Theorie vom freien Spiel der Kräfte in der Marktwirtschaft ist, dann ist der Theorie diese Grundlage entzogen, sobald sich herausstellt, dass es in der Praxis keine volle Entscheidungs- und Handlungsfreiheit gibt. In dem Fall muss man sich von der Theorie verabschieden oder die Theorie modifizieren. Die berühmten Väter des Grundgesetzes haben eine Modifikation versucht, indem sie das freie Spiel der Kräfte am Markt durch die Sozialbindung des Eigentums eingeschränkt haben. Heute erleben wir in Deutschland und der Welt nun wieder eine starke Gegenbewegung. Neoliberale Kräfte preisen wieder lautstark die angeblichen Segnungen der "freien" Marktwirtschaft.

Es ist ja kein Zufall, dass selbst konservative Politiker in Deutschland nach der Finanzkrise in Sonntagsreden verkündet haben, man müsse der internationalen Finanzwirtschaft Schranken setzen. Da haben Leute, die nun wirklich nicht sozialismusverdächtig sind, Vokabeln wie "Gier" benutzt. Nur gemacht haben sie nichts.

Wir brauchen keinen Weltkommunismus. Dieses Konzept hat sich als untauglich erwiesen. In Deutschland hatten wir Ansätze, wie man zumindest einigermaßen für "Entscheidungs- und Handlungsfreiheit" sorgen kann. Dazu ist es notwendig, "Waffengleichheit" herzustellen zwischen den Menschen, die über viel Kapital verfügen, und den Menschen, die wenig oder kein Kapital haben. Auf nationaler Ebene ist das zum Beispiel durch die Definition von Grundrechten, durch die Garantie von Mitbestimmung in den Betrieben, durch paritätische Finanzierung von sozialen Sicherungssystemen etc pp vollzogen worden. International sollten so Mechanismen wie Entwicklungshilfe die Entscheidungs- und Handlungsfreiheit der "Besitzlosen" herstellen (oder zumindest verbessern). Es GIBT Systeme zur Eindämmung von "Gier" und deren negativen Effekten auf den Märkten. Diese Systeme sind noch nichtmal schlecht. Wir müssen uns nur der Realität stellen, dass diese Systeme immer weniger angewandt werden. Hier beugt sich die Politik dem Mantra der Neoliberalen, dass staatliche Macht immer mehr eingeschränkt werden muss. Selbst hinsichtlich hoheitlicher Aufgaben wie Strafvollzug und Militär gibt es doch inzwischen immer stärkere Tendenzen zur "Privatisierung".

Im internationalen Verkehr wird das Gefälle zwischen Reich und Arm auch immer stärker. Die finanzstarken Länder der westlichen Welt zwingen allen anderen Staaten "ihr" Wirtschaftssystem auf. Wer sich dem nicht beugen will, geht eben pleite. Das ist fatal, denn dieses System kann auf Dauer nicht funktionieren. Der Kapitalismus ist dabei, sich selbst zu fressen.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Sanngetall »

Brainiac » So 30. Aug 2015, 10:46 hat geschrieben:

Ich ware sehr interessiert an einem konkreten, aktuellen Beispiel einer Gesellschaft bzw. eines Staats vom Typ "A".
Ein Staat dieses Typs war (zumindest tendenziell) z.B. Deutschland nach Abschluss des Generationenvertrags. Ein anderes Beispiel wäre Bhutan, wo "persönliches Glück" zum Verfassungsziel erhoben wurde. Beispiele für Gesellschaften von diesem Typus gibt es in großer Zahl. Das sind alle Gesellschaften, die solidarisch schwächere Menschen mit "durchfüttern". Das ist ja nichts ungewöhnliches sondern eher etwas typisches für menschliche Gemeinschaften.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Sanngetall » So 30. Aug 2015, 14:04 hat geschrieben:
Ein Staat dieses Typs war (zumindest tendenziell) z.B. Deutschland nach Abschluss des Generationenvertrags. .
Es wurde nie ein Generationenvertrag abgeschlossen.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Sanngetall »

3x schwarzer Kater » So 30. Aug 2015, 13:15 hat geschrieben:
Es wurde nie ein Generationenvertrag abgeschlossen.
Och, nö! Du weißt doch was ich meine: https://de.wikipedia.org/wiki/Generationenvertrag
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Sanngetall » So 30. Aug 2015, 14:37 hat geschrieben: Och, nö! Du weißt doch was ich meine: https://de.wikipedia.org/wiki/Generationenvertrag
Eben. Es ist vollkommen falsch vom "Abschluss" eines Generationenvertrages zu sprechen. Den gibt es nicht und damit auch keinen Zeitpunkt des Abschlusses. wann immer der sein sollte.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Brainiac »

Im Übrigen ist Deutschland vielleicht nicht das allerbeste Beispiel für ein Land, wo die Menschen "sehr niedriges Einkommen, sehr geringen Lebensstandard und einen erbärmlichen Standard (kein Strom, kein fließendes Wasser....)" haben. :D So jedenfalls Sanngetalls obige Definition vom Typ "A".

Und zu Bhutan, es ist eine Monarchie, viele Menschen sind nach Nepal geflohen und der Gini Koeffizient, der die Ungleichheit misst, ist schlechter als zB. in Indien und fast gleichauf mit Kamerun.

http://knoema.de/atlas/Bhutan/Gini-Koeffizient

http://www.sueddeutsche.de/politik/flue ... -1.2117218
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Falk7 »

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Sanngetall » So 30. Aug 2015, 13:57 hat geschrieben:
Es ist ja kein Zufall, dass selbst konservative Politiker in Deutschland nach der Finanzkrise in Sonntagsreden verkündet haben, man müsse der internationalen Finanzwirtschaft Schranken setzen. Da haben Leute, die nun wirklich nicht sozialismusverdächtig sind, Vokabeln wie "Gier" benutzt. Nur gemacht haben sie nichts.!!!
Du sagst es!.... aber keiner will es hören! Kein Politiker handelt! Warum?...
- Sie wissen im Kern, dass regionale Entscheidungen in dieser Richtung wirkungslos, sogar für die (Ihre) betroffene Region "tödlich" wären.
- Sie wissen, dass es daher eine globale Entscheidung und einzuhaltendes Regulativ sein müsste.
- Sie wissen, dass der individuelle Lobbyismus dieses Finanzmarktes bereits so stark mit der Politik verbunden ist und die Abhängigkeiten so groß sind, dass ein Eingriff in diese autonomen Bereiche der globalen Finanzmarktes eigentlich einem Kräftemessen in fast aussichtloser Position gleich käme.
- Sie wissen und spüren jeden Tag, dass wir momentan nur wirtschaftlich globalisiert und vernetzt sind (zum primären und rein ökonomischen Nutzen der immer größer, mächtiger und einflussreicher werdenden Produktions- und Kapitalkonzentrationen) , aber dass sie politisch dabei völlig unglobalisiert agieren müssen, weil wir es nicht geschafft haben ein Instrument zur gemeinsamen Entscheidungsfindung (Wahlmöglichkeit oder anerkanntes Parlament für Weltentscheidungen), eine Legislative, eine Judikative, eine Exekutive hierfür aufzubauen.

Ich finde gerade letzten Gedanken interessant zur Weiterverfolgung, da sich mir gerade ein Bild aufdrängt: Ich stelle mir einen Konzern vor
- dessen Geschäftsbereich wäre vielleicht zufällig: Nahrungsmittel, Wohnraum, Medizin, Wasser und Energie.
- Der Konzern besteht aus 197 verschiedenen Regionalniederlassungen
- Es gibt keine übergeordnete Exekutive und Führungsebene, sondern nur ein gemeinsames "Beratungsgremium"
- Somit hat jede Regionalniederlassung im Wesentlichen eine autonome und primär dem Bestand und Zugewinn für sich und seine Mitarbeiter folgende Entscheidungsgewalt.
... es wird wohl nie ein effektives ökonomisches und eigentlich tatsächlich mögliches positives Gesamtziel erreicht werden.

Und genau diese Schwäche kann sich theoretisch jeder andere Konzern in jedweder Hinsicht zum Nutzen machen, er muss nur geschlossen mit einer hierarchischen Führungs- und Entscheidungsstruktur in jede der Abteilungen "eindringen". Solche Konzerne würden nach und nach jeden einzelnen Bereich des "uneinen" Konzerns übernehmen können. Sie sind effektiver, haben keine Grenzregulative und Grenzbehinderungen...etc.... sie werden ökonomisch deutlich erfolgreicher sein, würden am Ende den Konzern aushöhlen und nach und nach übernehmen.

Man könnte mit diesem Gedanken viel viel spielen, mit für und wieder. Ich stoppe das daher hier, da es zu Ende gedacht bestimmt sehr langatmig würde.

Zurück zur fehlenden Judikative, Legislative, Exekutive. Wir haben also einerseits technische Möglichkeiten geschaffen um privatwirtschaftlich agierende Marktmechanismen und Unternehmen also möglichst grenzfrei global agieren, wachsen und sich vernetzen zu lassen und haben aber andererseits nur absolut begrenzte "alte" Steuerungsmöglichkeiten zum gesellschaftlich notwendigen Nutzen, der grundsätzlich ökonomisch keinen eigenständigen Wert und kein definiertes Ziel darstellt, somit außerhalb der jeweiligen ökonomischen Individualkriterien liegt.

Was für politische Mittel haben wir also momentan? .......... Verträge?... Absichtserklärungen?.... wie schwach und wie oft bereits als nahezu wirkungslos und konsequenzlos geblieben!
Wovor haben wir Angst, dass wir das politische Mittel noch nicht geschaffen haben. Wenn wir von der mächtigsten und paradigmatischsten Entwicklung der Menschheit sprechen, wenn wir von der Globalisierung sprechen mit all Ihren unglaublichen Möglichkeiten, dann dürfen wir nicht länger zusehen, wie dieses unglaublich mächtige Instrument nicht zum Nutzen und der Aufsicht der Weltgesellschaft, sondern fast ausschließlich zuerst von denjenigen okkupiert und genutzt wird, die sich das am ehesten leisten können, die am schnellsten waren und innerhalb der Globalisierung mittels Kapitalmacht diese daraus automatisch wachsenden Bereiche okkupieren. Sie werden es mechanisch nutzen und Ihre eigenen ökonomischen Zwänge und Regeln schaffen. Schließlich ist die Globalisierung ein weltweites Versorgungnetzwerk von allen weltweiten Gütern geworden, die wir benötigen. Dieses Netzwerk muss daher auch globalen Regularien unterliegen. Ansonsten werden die regionalen politischen Gesellschaften von diesen globalen Netzwerken "versklavt", um letztendlich die Weltgesllschafft zu versklaven. Nicht mehr die gesllschaftlichen Belange und Regeln zählen, sondern die Ökonomischen und die sind nun einmal nicht mehr deckungsgleich. Es gibt dann keine gesllschaftlichen, sondern ökonoische Zielsetzungen. Diese geben den Lebenstakt vor und diese schaffen die zukünftigen Gesetze und wir werden keinerlei effektiven Einfluss mehr auf Entwicklungen und gesellschaftliche Notwendigkeiten haben, die außerhalb der ökonomischen Zielsetzungen und Interessen der Netzwerke liegen.

Und wer noch immer definiert, dass sich auch diese sich verselbständigenden ökonomischen Netzwerke noch in irgendeiner Form kongruent zu den gesellschaftlichen Bedürfnissen und dass sie sich durch diese regulieren und entwickeln, der hat für mich einfach nur den Knall noch immer nicht gehört oder der träumt selber (noch) davon einmal als Gewinner an diesem Monopolytisch zu sitzen.
Sanngetall » So 30. Aug 2015, 13:57 hat geschrieben:
Wir brauchen keinen Weltkommunismus. Dieses Konzept hat sich als untauglich erwiesen. In Deutschland hatten wir Ansätze, wie man zumindest einigermaßen für "Entscheidungs- und Handlungsfreiheit" sorgen kann. Dazu ist es notwendig, "Waffengleichheit" herzustellen zwischen den Menschen, die über viel Kapital verfügen, und den Menschen, die wenig oder kein Kapital haben. Auf nationaler Ebene ist das zum Beispiel durch die Definition von Grundrechten, durch die Garantie von Mitbestimmung in den Betrieben, durch paritätische Finanzierung von sozialen Sicherungssystemen etc pp vollzogen worden. International sollten so Mechanismen wie Entwicklungshilfe die Entscheidungs- und Handlungsfreiheit der "Besitzlosen" herstellen (oder zumindest verbessern). Es GIBT Systeme zur Eindämmung von "Gier" und deren negativen Effekten auf den Märkten. Diese Systeme sind noch nichtmal schlecht. Wir müssen uns nur der Realität stellen, dass diese Systeme immer weniger angewandt werden. Hier beugt sich die Politik dem Mantra der Neoliberalen, dass staatliche Macht immer mehr eingeschränkt werden muss. Selbst hinsichtlich hoheitlicher Aufgaben wie Strafvollzug und Militär gibt es doch inzwischen immer stärkere Tendenzen zur "Privatisierung".

Im internationalen Verkehr wird das Gefälle zwischen Reich und Arm auch immer stärker. Die finanzstarken Länder der westlichen Welt zwingen allen anderen Staaten "ihr" Wirtschaftssystem auf. Wer sich dem nicht beugen will, geht eben pleite. Das ist fatal, denn dieses System kann auf Dauer nicht funktionieren. Der Kapitalismus ist dabei, sich selbst zu fressen.
Wie wohltuend nicht alleine so zu denken..., in diese Richtung zum nachdenken zu animieren :) Danke für Deine Sätze.

Mit besten Grüßen vom Falk
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Sri Aurobindo »

Falk7 » 28. August 2015 19:11 hat geschrieben:Ganz sicher aber wird es noch mehr Opfer geben - also Milliarden von Lebensentwürfen, die unter ihren Möglichkeiten bleiben - bis sich etwas ändert. Aber es muss sich etwas ändern und das werden auch die Großen verstehen, wenn es plötzlich nicht mehr weiter hinauf geht. Denn wenn sich das Einkommen (durch intelligente Automatisierung) immer mehr konzentriert, wird langfristig weniger hergestellt und verkauft, als möglich wäre. Wenn Du Billionär bist , wie die Familie Rothschild, ist es völlig egal, ob die Gewinne einbrechen und ob Du 10 Billionen oder 100 Milliarden hast. Es geht nur um die Distanz und die Macht gegenüber Dritten. Welchen Sinn sollte ein Vermögen in Milliardenhöhe für den Einzelnen sonst überhaupt bedeuten. Also kann es nur den Weg geben, eine Grundeinstellung zu schaffen, bei der es auch für Familie Rothschild keinerlei Sinn mehr macht Milliarden zu besitzen, oder diese zu vermehren!
Hallo Falk ;)

Ich möchte zunächst mal nur diesen einen Punkt herausgreifen. Weil ich genau bzgl. dieses Punktes einen wichtigen Einwand habe. Auch für die Familie Rothschild wäre es sinnvoll, wenn Wohlstand sich gerechter verteilen würde. Es leben im Augenblick mehr als 7Mrd Menschen auf der Erde. Statistisch kann man wohl davon ausgehen, dass die Menschen überall mit ähnlichen intellektuellen Möglichkeiten geboren werden. Weil aber nur ein Bruchteil der menschlichen Bevölkerung Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung erhält, werden die meisten Menschen ihre Fähigkeiten nicht im Sinne des Allgemeinwohls nutzen könne. Ursache dafür ist die ungerechte Verteilung von Wohlstand.

Wären all diese Menschen in der Lage ihre Möglichkeiten in ähnlichem Umfang zu entwickeln, wie z.B. wir Deutschen, wäre also das Bildungsniveau global sehr viel höher, dann wäre auch der Fortschritt der Menschheit sehr viel dynamischer.

Die Familie Rothschild würde davon genau so profitieren, weil sie mit ihrem vielen Geld eine sehr viel höhere Qualität von Gütern (und Dienstleistungen) erwerben könnte. Dieses höhere Wohlstandsniveau entgeht der Superreichen, weil sie es zulassen, dass sich an der gegenwärtigen Situation nichts verändert. Und so werden auch die Rothschilds früher als nötig Krankheiten erliegen und genau so elendig an Krebs oder Alzheimer zu Grund gehen, wie "normale" Menschen.

Wenn es mir um einen Systemwechsel geht, dann steht für mich vor allem dieser Punkt im Vordergrund. Weil genau das ein Argument ist, das alle angeht - vor allem aber die Superreichen. Ihnen entgeht noch weit mehr Lebensqualität, als dem Durchschnittsbürger. Es müsste gerade im Interesse der Superreichen sein, Sorge dafür zu tragen, dass wir die Innovationsfähigkeit der gesamten Menschheit zu nutzen beginnen.
Occham

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

Sri Aurobindo » So 30. Aug 2015, 18:07 hat geschrieben: Hallo Falk ;)

Ich möchte zunächst mal nur diesen einen Punkt herausgreifen. Weil ich genau bzgl. dieses Punktes einen wichtigen Einwand habe. Auch für die Familie Rothschild wäre es sinnvoll, wenn Wohlstand sich gerechter verteilen würde. Es leben im Augenblick mehr als 7Mrd Menschen auf der Erde. Statistisch kann man wohl davon ausgehen, dass die Menschen überall mit ähnlichen intellektuellen Möglichkeiten geboren werden. Weil aber nur ein Bruchteil der menschlichen Bevölkerung Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung erhält, werden die meisten Menschen ihre Fähigkeiten nicht im Sinne des Allgemeinwohls nutzen könne. Ursache dafür ist die ungerechte Verteilung von Wohlstand.

Wären all diese Menschen in der Lage ihre Möglichkeiten in ähnlichem Umfang zu entwickeln, wie z.B. wir Deutschen, wäre also das Bildungsniveau global sehr viel höher, dann wäre auch der Fortschritt der Menschheit sehr viel dynamischer.

Die Familie Rothschild würde davon genau so profitieren, weil sie mit ihrem vielen Geld eine sehr viel höhere Qualität von Gütern (und Dienstleistungen) erwerben könnte. Dieses höhere Wohlstandsniveau entgeht der Superreichen, weil sie es zulassen, dass sich an der gegenwärtigen Situation nichts verändert. Und so werden auch die Rothschilds früher als nötig Krankheiten erliegen und genau so elendig an Krebs oder Alzheimer zu Grund gehen, wie "normale" Menschen.

Wenn es mir um einen Systemwechsel geht, dann steht für mich vor allem dieser Punkt im Vordergrund. Weil genau das ein Argument ist, das alle angeht - vor allem aber die Superreichen. Ihnen entgeht noch weit mehr Lebensqualität, als dem Durchschnittsbürger. Es müsste gerade im Interesse der Superreichen sein, Sorge dafür zu tragen, dass wir die Innovationsfähigkeit der gesamten Menschheit zu nutzen beginnen.
Du übersiehst dass das ganze mit kultureller gemeinsamer Entwicklung oder Fehlentwicklung einhergeht. Warum objektiviert ein Mensch denn bis zum äussersten grad all seine Normen? Warum liegt es denn Momentan im Trent „nicht deutsch zu sein“? Ich sag es dir, wir befinden uns auf einer Entwicklungslinie, in dieser Europa sich zu Europa entwickelt und entwickelt hat, es mussten viele länderspezifische Identitäten aufgegeben werden und dieses „Aufgeben“ zieht Begleiterscheinungen nach sich, wie Menschen deren Machtgier immer größer wird und nicht zu stillen ist. Bevor wir uns an die Zielsetzung machen und ich finde deine Denkansätze für die Zielsetzung bewundernswert, müsste man zu allererst die Begleiterscheinungen behandeln, bevor es denn überhaupt weiter des Weges gehen kann, mit Zielsetzungen die deine Idee dann widerspiegeln könnte.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Atheist »

Sanngetall » So 30. Aug 2015, 13:57 hat geschrieben: Dass Theorie und Praxis nicht perfekt übereinstimmen, ist in der Tat eine Banalität. Das wissen wir alle. Ungeachtet dessen muss die Praxis erweisen, ob eine Theorie richtig oder falsch ist. Im vorliegenden Fall heißt das: Wenn volle Entscheidungs- und Handlungsfreiheit aller Individuen die Grundlage der Theorie vom freien Spiel der Kräfte in der Marktwirtschaft ist, dann ist der Theorie diese Grundlage entzogen, sobald sich herausstellt, dass es in der Praxis keine volle Entscheidungs- und Handlungsfreiheit gibt. In dem Fall muss man sich von der Theorie verabschieden oder die Theorie modifizieren. Die berühmten Väter des Grundgesetzes haben eine Modifikation versucht, indem sie das freie Spiel der Kräfte am Markt durch die Sozialbindung des Eigentums eingeschränkt haben. Heute erleben wir in Deutschland und der Welt nun wieder eine starke Gegenbewegung. Neoliberale Kräfte preisen wieder lautstark die angeblichen Segnungen der "freien" Marktwirtschaft.
Für die Weltbevölkerung ist die freie Marktwirtschaft ein Segen, denn die Weltwirtschaft wächst, die globale Mittelschicht ist so groß, wie noch nie zuvor, und der Welthunger nimmt auch kontinuierlich ab.
Es ist ja kein Zufall, dass selbst konservative Politiker in Deutschland nach der Finanzkrise in Sonntagsreden verkündet haben, man müsse der internationalen Finanzwirtschaft Schranken setzen. Da haben Leute, die nun wirklich nicht sozialismusverdächtig sind, Vokabeln wie "Gier" benutzt. Nur gemacht haben sie nichts.
Gier ist eine der sieben christlichen Todsünden. Insofern ist es u.U. nachvollziehbar, dass einige Christkonservative im "raffenden" Kapital (mal wieder) den Ursprung des Übels erkannt haben wollten. In Wirklichkeit hatten sie aber vor allem die Gier ihrer Landesbanker nicht unter Kontrolle.
Wir brauchen keinen Weltkommunismus. Dieses Konzept hat sich als untauglich erwiesen. In Deutschland hatten wir Ansätze, wie man zumindest einigermaßen für "Entscheidungs- und Handlungsfreiheit" sorgen kann. Dazu ist es notwendig, "Waffengleichheit" herzustellen zwischen den Menschen, die über viel Kapital verfügen, und den Menschen, die wenig oder kein Kapital haben. Auf nationaler Ebene ist das zum Beispiel durch die Definition von Grundrechten, durch die Garantie von Mitbestimmung in den Betrieben, durch paritätische Finanzierung von sozialen Sicherungssystemen etc pp vollzogen worden. International sollten so Mechanismen wie Entwicklungshilfe die Entscheidungs- und Handlungsfreiheit der "Besitzlosen" herstellen (oder zumindest verbessern). Es GIBT Systeme zur Eindämmung von "Gier" und deren negativen Effekten auf den Märkten. Diese Systeme sind noch nichtmal schlecht. Wir müssen uns nur der Realität stellen, dass diese Systeme immer weniger angewandt werden. Hier beugt sich die Politik dem Mantra der Neoliberalen, dass staatliche Macht immer mehr eingeschränkt werden muss. Selbst hinsichtlich hoheitlicher Aufgaben wie Strafvollzug und Militär gibt es doch inzwischen immer stärkere Tendenzen zur "Privatisierung".
Der Staat stellt Dienstleistungen bereit, die theoretisch auch von Privaten erbracht werden können. Das ist nun mal so. Dass vereinzelt Rufe nach der Privatisierung von diesen (Sicherheits-)Dienstleistungen laut werden, ist verständlich, denn der Staat ist nicht nur der Garant für den Status quo, sondern zugleich auch dessen potentiell größte Gefahr. Immerhin verfügt er über eine Infrastruktur, die sich nur die wenigstens privaten Marktakteure leisten können.
Im internationalen Verkehr wird das Gefälle zwischen Reich und Arm auch immer stärker. Die finanzstarken Länder der westlichen Welt zwingen allen anderen Staaten "ihr" Wirtschaftssystem auf. Wer sich dem nicht beugen will, geht eben pleite. Das ist fatal, denn dieses System kann auf Dauer nicht funktionieren. Der Kapitalismus ist dabei, sich selbst zu fressen.
Niemand muss am Markt teilnehmen, wenn er nicht will. Wem Subsistenzwirtschaft genügt, der kann auch die Grenzen dicht machen, Produktionsmittel verstaatlichen, deren Eigentümer vertreiben etc. Sollten jedoch solche Staaten ihrer bescheidenen Subsistenzwirtschaft überdrüssig werden, dann dürfen sie sich nicht wundern, wenn aufgrund von Unsicherheiten die Investitionen ausbleiben.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Sri Aurobindo »

Atheist » vor 7 Minuten hat geschrieben:
Für die Weltbevölkerung ist die freie Marktwirtschaft ein Segen, denn die Weltwirtschaft wächst, die globale Mittelschicht ist so groß, wie noch nie zuvor, und der Welthunger nimmt auch kontinuierlich ab.
In der Rückschau ist das zum Teil richtig - es gilt aber nicht uneingeschränkt für die Zukunft.

In der Vergangenheit (bis heute) profitierten die ärmeren Länder von den geringeren Lohnkosten. Die Arbeiter in diesen Ländern waren konkurrenzlos günstig. Mit zunehmend besserer Automatisierungstechnologie ändert sich diese Situation aber. Inzwischen sind Maschinen bereits vielfach günstiger als die billigsten Arbeitskräfte auf der Erde - bzw. können Maschinen inzwischen in einer neuen Art produzieren, wie es Menschen nicht mehr gelingt.

Diese Entwicklung wird sich weiter fortsetzen - deshalb sollte man nicht mehr darauf hoffen, dass Kapitalismus in Zukunft noch breiten Wohlstand in arme Regionen bringen wird.
Diese Zeit ist vorbei - in Zukunft muss dies Entwicklungshilfe leisten.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Atheist »

Sri Aurobindo » So 30. Aug 2015, 18:51 hat geschrieben: In der Rückschau ist das zum Teil richtig - es gilt aber nicht uneingeschränkt für die Zukunft.

In der Vergangenheit (bis heute) profitierten die ärmeren Länder von den geringeren Lohnkosten. Die Arbeiter in diesen Ländern waren konkurrenzlos günstig. Mit zunehmend besserer Automatisierungstechnologie ändert sich diese Situation aber. Inzwischen sind Maschinen bereits vielfach günstiger als die billigsten Arbeitskräfte auf der Erde - bzw. können Maschinen inzwischen in einer neuen Art produzieren, wie es Menschen nicht mehr gelingt.

Diese Entwicklung wird sich weiter fortsetzen - deshalb sollte man nicht mehr darauf hoffen, dass Kapitalismus in Zukunft noch breiten Wohlstand in arme Regionen bringen wird.
Diese Zeit ist vorbei - in Zukunft muss dies Entwicklungshilfe leisten.
Wenn die Bedürfnisse des Menschen unendlich sind, müsste es auch unendlich viel Arbeit für den Menschen geben.
Zuletzt geändert von Atheist am Sonntag 30. August 2015, 18:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Sri Aurobindo »

Occham » vor 26 Minuten hat geschrieben: Du übersiehst dass das ganze mit kultureller gemeinsamer Entwicklung oder Fehlentwicklung einhergeht. Warum objektiviert ein Mensch denn bis zum äussersten grad all seine Normen? Warum liegt es denn Momentan im Trent „nicht deutsch zu sein“? Ich sag es dir, wir befinden uns auf einer Entwicklungslinie, in dieser Europa sich zu Europa entwickelt und entwickelt hat, es mussten viele länderspezifische Identitäten aufgegeben werden und dieses „Aufgeben“ zieht Begleiterscheinungen nach sich, wie Menschen deren Machtgier immer größer wird und nicht zu stillen ist. Bevor wir uns an die Zielsetzung machen und ich finde deine Denkansätze für die Zielsetzung bewundernswert, müsste man zu allererst die Begleiterscheinungen behandeln, bevor es denn überhaupt weiter des Weges gehen kann, mit Zielsetzungen die deine Idee dann widerspiegeln könnte.
Ich verstehe den Einwand nicht.

Meine Idee, durch die Nutzung von Technologie allen Menschen einen Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung zu verschaffen, ist doch nicht von dem kulturellen Hintergrund abhängig. Man braucht auch niemanden dafür etwas wegzunehmen, sondern investiert lediglich in die Zukunft.

Wenn Europa heute beschließen würde, ein entwicklungsfähiges digitales Bildungssystems zu errichten, dann hätte das sehr große Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung in Europa. Es würde sich ein neuer Industriezweig herausbilden.

Vielleicht kannst Du konkret an meinem Ansatz erklären, was Du meinst.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Sri Aurobindo »

Atheist » vor 6 Minuten hat geschrieben:
Wenn die Bedürfnisse des Menschen unendlich sind, müsste es auch unendlich viel Arbeit für den Menschen geben.
Wie kommst Du darauf?

Immer intelligenter werdende Maschinen können immer mehr Bedürfnisse der Menschen stillen.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Falk7 »

[quote="Sri Aurobindo » So 30. Aug 2015, 18:07"][/quote]

Generell hast Du sehr Recht... wären wir endlich alle gebildet, würden wir die Globalisierung dahingehend nutzen, würden die Probleme der Welt wohl zum Großteil in den Griff zu bekommen sein, würde sich das individuelle und auch das gesellschaftliche Bewusstsein endlich positiv, Richtung der Erkenntnis was Glück einzig alleine tatsächlich bedeutet, verändern. Aber selbst Bildung, die Art und deren Inhalt, werden mitlerweile von ökonomischen Interessen mitgestaltet. Es wird manipuliert... wie daraus kommen?. Wem gehören die Medien und was verbreiten diese Medien? Was wären die notwendigen, aber tatsächlich dann dem ökonomischen Leitgedanken entgegenstehenden Lehrinhalte auf den Schulen?

Evolution alleine hat bis jetz nicht ein einziges stabiles Menschen-System heraus gebracht. Nur unterhalb des Menschen scheinen stabile Systeme zu bestehen wie Ameisen als Volk mit absoluter Schwarmintelligenz, oder auch Alligatoren als autarke und mächtige Fressmaschinen. Alle anderen Systeme, so stabil sie auch zeitweise waren, haben sich entweder selbst gefressen.... Perser, Römer, Ägypter, oder wurden gefressen... Indianer, Inuit

Entweder wir haben in der evolutionären Stufe jetzt die Möglichkeit und Reife in einen nächsten positiven Entwicklungsschritt zu gehen, oder die Evolution wird kurz- bis mittelfristig wieder einen paradigmatischen Selbstvernichtungsschritt als Übergang zu einem mal wieder notwendigen Neustart auf alten Wurzeln gehen.

Es ist fehleinschätzend zu denken, dass sich das System von alleine positiv verändert, entweder wir ändern es alle gemeinsam mit unserem Geist, oder es frisst und ändert uns.

LG vom Falk
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Atheist »

Sri Aurobindo » So 30. Aug 2015, 19:05 hat geschrieben: Wie kommst Du darauf?

Immer intelligenter werdende Maschinen können immer mehr Bedürfnisse der Menschen stillen.
Mag sein, aber die Bedürfnisse des Menschen sind unendlich. Wer weiß schon so genau, worauf der Mensch in 100 Jahren Lust hätte.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Sri Aurobindo »

Falk7 » vor 6 Minuten hat geschrieben:
Generell hast Du sehr Recht... wären wir endlich alle gebildet, würden wir die Globalisierung dahingehend nutzen, würden die Probleme der Welt wohl zum Großteil in den Griff zu bekommen sein, würde sich das individuelle und auch das gesellschaftliche Bewusstsein endlich positiv, Richtung der Erkenntnis was Glück einzig alleine tatsächlich bedeutet, verändern. Aber selbst Bildung, die Art und deren Inhalt, werden mitlerweile von ökonomischen Interessen mitgestaltet. Es wird manipuliert... wie daraus kommen?. Wem gehören die Medien und was verbreiten diese Medien? Was wären die notwendigen, aber tatsächlich dann dem ökonomischen Leitgedanken entgegenstehenden Lehrinhalte auf den Schulen?

Evolution alleine hat bis jetz nicht ein einziges stabiles Menschen-System heraus gebracht. Nur unterhalb des Menschen scheinen stabile Systeme zu bestehen wie Ameisen als Volk mit absoluter Schwarmintelligenz, oder auch Alligatoren als autarke und mächtige Fressmaschinen. Alle anderen Systeme, so stabil sie auch zeitweise waren, haben sich entweder selbst gefressen.... Perser, Römer, Ägypter, oder wurden gefressen... Indianer, Inuit

Entweder wir haben in der evolutionären Stufe jetzt die Möglichkeit und Reife in einen nächsten positiven Entwicklungsschritt zu gehen, oder die Evolution wird kurz- bis mittelfristig wieder einen paradigmatischen Selbstvernichtungsschritt als Übergang zu einem mal wieder notwendigen Neustart auf alten Wurzeln gehen.

Es ist fehleinschätzend zu denken, dass sich das System von alleine positiv verändert, entweder wir ändern es alle gemeinsam mit unserem Geist, oder es frisst und ändert uns.

LG vom Falk
Das Spannende an der Digitalisierung ist aber gerade, dass sich die notwendige Entwicklung auch wirtschaftlich lohnt.
(das passt zu meinem tiefen Vertrauen in die Macht der Evolution eines absoluten Bewusstseins)

Nicht ohne Grund suchen die großen digitalen Player (z.B. Alphabet, Facebook usw.) nach Wegen, das Internet omnipräsent zur Verfügung zu stellen. z.B.:
http://www.o3bnetworks.com/our-story/
Unternehmen profitieren von dieser Entwicklung direkt. Unternehmen werden auch davon profitieren Bildung immer weiter zu digitalisieren - sie werden einen neuen Markt erschließen und langfristig werden ihre Produkte nachweislich leistungsfähiger sein, als das "Produkt" nicht selten schlecht gelaunten Lehrer.

Deshalb sehe ich keinen Grund, bereits heute das System zu überwinden. Wenn freie Wirtschaft z.B. -als ganz langfristig angelegtes Projekt- ein digitales Bildungssystem im Auftrag der Weltgesellschaft entwickeln würde, dann profitieren davon alle Beteiligten. Gerade die Möglichkeit damit Geld zu verdienen, bringt das Projekt gewaltig voran. Und nur so wird es die Konkurrenz geben, die nötig ist, das Lernangebot immer weiter zu optimieren.

Ich sehe da auch keine Probleme dass dabei "vermarktet" wird - schließlich wird im Auftrag der Gemeinschaft gehandelt - d.h. Politik definiert (im Namen des Volkes) die Anforderungen an die Produkte. Wenn es denn einen politischen Auftrag geben würde - bisher kenne ich keinen Grund, warum das nicht irgendwann geschehen wird. Nicht heute in Deutschland aber vielleicht morgen in Europa.
https://de.scribd.com/doc/241155323/EU-Zulassung

Ich vertraue deshalb weiterhin den evolutionären Prinzipien. Digitalisierung führt einerseits zu einer Beschleunigung der Globalisierung - bringt aber zugleich ganz neue Lösungen für sehr alte Probleme mit sich. Und die (auch wirtschaftliche) Nutzung dieser neuen Möglichkeiten setzt eine gesellschaftliche Entwicklung in Gang, die zu einem neuen Menschen führen wird.

Bisher haben wir eine wichtige Größe noch völlig außer Acht gelassen. Es entwickelt sich mit der Digitalisierung auch digitale Intelligenz. Diese Intelligenz wird immer leistungsfähiger - irgendwann wird sie auch Politik beraten.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Dark Angel »

Sri Aurobindo » So 30. Aug 2015, 18:41 hat geschrieben: Bisher haben wir eine wichtige Größe noch völlig außer Acht gelassen. Es entwickelt sich mit der Digitalisierung auch digitale Intelligenz. Diese Intelligenz wird immer leistungsfähiger - irgendwann wird sie auch Politik beraten.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

Sri Aurobindo » So 30. Aug 2015, 19:04 hat geschrieben: Ich verstehe den Einwand nicht.

Meine Idee, durch die Nutzung von Technologie allen Menschen einen Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung zu verschaffen, ist doch nicht von dem kulturellen Hintergrund abhängig. Man braucht auch niemanden dafür etwas wegzunehmen, sondern investiert lediglich in die Zukunft.

Wenn Europa heute beschließen würde, ein entwicklungsfähiges digitales Bildungssystems zu errichten, dann hätte das sehr große Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung in Europa. Es würde sich ein neuer Industriezweig herausbilden.

Vielleicht kannst Du konkret an meinem Ansatz erklären, was Du meinst.
Menschen betrauern ihren Verlust oder auch nicht. Im schlimmsten Fall lassen Sie andere dafür büßen. Wenn man Europas Entwicklung im Auge "Vergangenheit, Gegenwart/Zukunft besser thematisiert, dann funktioniert die Zielsetzung auch besser, weniger Aufstände.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Sri Aurobindo »

Dark Angel » vor 19 Minuten hat geschrieben: Colossus lässt grüßen. :mad:
Nun in der Wirtschaft beginnt es bereits:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/s ... 54862.html
Schon heute helfen Computer Führungskräften bei der Arbeit. Aber geht es auch einen Schritt weiter? Kann bald ein Computer den Chef ersetzen?
(...)
Noch unterstützen die Computer den Menschen. Im Jahr 2025 könnten schlaue Maschinen aber schon die Arbeit von 140 Millionen Wissensarbeitern leisten, ergaben Berechnungen der Unternehmensberatung McKinsey. Darunter dürfte dann wohl auch der eine oder andere sein, der heute noch gewohnt ist, Entscheidungen zu treffen und andere Menschen zu führen: Wenn Kreditsachbearbeiter, Versicherungsgutachter, Bibliothekare, Pharmaingenieure und sogar Köche ihre Stellen an Computer und Maschinen verlieren können, ist es nicht allzu weit hergeholt, dass von diesem Umbau auch diejenigen betroffen sein könnten, die sich heute als Chefs fühlen.
Zuletzt geändert von Sri Aurobindo am Sonntag 30. August 2015, 20:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Falk7 »

Sri Aurobindo » So 30. Aug 2015, 19:41 hat geschrieben: Das Spannende an der Digitalisierung ist aber gerade, dass sich die notwendige Entwicklung auch wirtschaftlich lohnt.
(das passt zu meinem tiefen Vertrauen in die Macht der Evolution eines absoluten Bewusstseins)

Ich vertraue deshalb weiterhin den evolutionären Prinzipien. Digitalisierung führt einerseits zu einer Beschleunigung der Globalisierung - bringt aber zugleich ganz neue Lösungen für sehr alte Probleme mit sich. Und die (auch wirtschaftliche) Nutzung dieser neuen Möglichkeiten setzt eine gesellschaftliche Entwicklung in Gang, die zu einem neuen Menschen führen wird.

Bisher haben wir eine wichtige Größe noch völlig außer Acht gelassen. Es entwickelt sich mit der Digitalisierung auch digitale Intelligenz. Diese Intelligenz wird immer leistungsfähiger - irgendwann wird sie auch Politik beraten.
;)
wenn es so wäre dass es sich tatsichlich "auch wirtschaftlich lohnt" dann wäre es ja richtig gut.... tatsächlich ist es aber so, dass die Entwicklung dahingeht, dass es im Wesentlichen dem wirtschaftlichen Nutzen unterliegt, in dieses Richtung auch rasant weiterentwickelt wird. Der Hauptnutzen dieser Entwicklungen - dass hatten wir schon - diehnt nicht dem Wohle der Gesellschaft.

Wenn es tatsächlich massive und mit den wirtschaftlichen Entwicklungen kongruent einhergehende Entwicklungs- und Nutzungsanstrengunegn für eine weltweite , neutrale Bildung gäbe, ja dann würde ich Dir hurra rufend folgen, aber dies geht uns gebildeten doch im Wesentlichen am A..... vorbei. Wer interessiert sich dafür einem Afrikaner endlich technisches Wissen oder die Mittel zur Nutzung dieser Lernmedien und Technik zur Verfügung zu stellen. Wo passiert da etwas..... nirgends, alles nur barmherzige Einzelprojekte und Tropfen auf den heißen Stein, der Abstand wird immer größer.

Du schreibst von den technischen Segnungen der Autmation, die dann am Ende allen zu Gute kommt. Ja das wünsche ich mir auch! Aber: Ich finde es super, dass Wiesenhof jetzt seine Turbomast-Industrie-Flattermänner endlich auch im fernen Afrika verkauft und dort zum halben Preis wie sie dort zu erzeugen sind - und mit einem Viertel der Qualität mal so nebenbei bemerkt. Nur, dass wir dabei die Menschen um Ihren Broterwerb bringen, die sich dort im kleineren Rahmen und vor allem im kleinsten Rahmen davon bis jetzt ernähren konnten, dass sie dort vor Ort Geflügel züchteten. Mann könnte ja jetzt sagen, na toll, für die par neuen "Hungerleider, Armen oder Arbeitslosen" kann aber der Rest der Afrikaner ja endlich 2 mal Fleisch im Monat essen. JO, aber das ist nicht zu Ende gedacht. Weil mit dieser Taktik okkupieren wir dauerhaft immer mehr Resourcen von deren bis dahin eigenen ökonomischen Möglichkeiten selbständiger aktiver Tätigkeit. Die Produktionsmittel und die Wertschöpfung wird plötzlich von vielen kleinen aktiven Marktteilnehmern vor Ort in die Hände von Konzernen irgendwo auf der Welt verschoben. Wenn wir sie wenigstens wesentlich und eigenständig bleibend reguliert beteiligen würden, nein tun wir aber nicht. Es gibt dabei in Bezug auf die neue Verteilung nur 3 Gewinner, denjenigen der in der Politik damit bestochen wurde das zuzulassen, den unverhältnismäßig Gewinn abschöpfenden dortigen Generaldistributor und die installierten Regionaldisributoren.

Wenn die Werterschaffungs- und die Wertschöpfungskette derart neu aufgestellt wird, dass wir reichen Industrienationen dort in jedem Bereich versuchen für uns zusätzliche Gewinne abzuschöpfen, die bis dahin sowohl in der Produktion (Arbeitsplätze) und in der Wertschöpfung alleine im jewieligen Lande bleiben, dann kann man das rechnen wie man will es führt immer dazu, dass die Scheere noch weiter auseinander geht. Es fehlt eine wenigsten eingermaßen auf die Verteilungsparität achtendes Regulativ! Und dieses Regulativ kommt nicht alleine und nicht nur durch die weitere Technisierung.

Die Afrikaner interessieren uns als Konsumenten und Verbraucher, ja ...........aber als Menschen?

Vertrauen ist gut, abr Kontrolle ist besser!

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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Brainiac »

Sri Aurobindo » So 30. Aug 2015, 18:51 hat geschrieben: In der Rückschau ist das zum Teil richtig - es gilt aber nicht uneingeschränkt für die Zukunft.

In der Vergangenheit (bis heute) profitierten die ärmeren Länder von den geringeren Lohnkosten. Die Arbeiter in diesen Ländern waren konkurrenzlos günstig. Mit zunehmend besserer Automatisierungstechnologie ändert sich diese Situation aber. Inzwischen sind Maschinen bereits vielfach günstiger als die billigsten Arbeitskräfte auf der Erde - bzw. können Maschinen inzwischen in einer neuen Art produzieren, wie es Menschen nicht mehr gelingt.

Diese Entwicklung wird sich weiter fortsetzen - deshalb sollte man nicht mehr darauf hoffen, dass Kapitalismus in Zukunft noch breiten Wohlstand in arme Regionen bringen wird.
Diese Zeit ist vorbei - in Zukunft muss dies Entwicklungshilfe leisten.
Ich habe den Eindruck, dass der arme "Kapitalismus" bei dir irgendwie sehr negativ belegt ist. Deswegen auch dein Versprechen in dem Kaiserthread, dass er irgendwann - puh! - nicht mehr benötigt wird. Auch wenn du nicht recht beschreiben kannst, wie das funktionieren soll.

Zu den Entwicklungsländern. Sie haben es verdammt schwer und die Aufgabe wird nicht leichter. Einverstanden.

Und das soll Entwicklungshilfe kompensieren?

Entwicklungshilfe von außen, ohne dass diese Länder selbst erst mal für sich eine Linie gefunden haben, wo sie hinwollen, führt zu nichts. Das Ziel muss doch sein, dass die Menschen dort - die ihre Verhältnisse selbst am besten kennen - sich auf ihre Stärken konzentrieren. Was können wir gut, was braucht jemand anders? Das ist übrigens ein Kernprinzip des ach so teuflischen Kapitalismus. Das schon immer galt und auch immer gelten wird. Nenn es von mir aus auch "Eigenverantwortung" oder "sich nützlich machen" oder "Orientierung an den Bedürfnissen" oder wie auch immer.

In diesem Prozess sollen wir sie unterstützen. Einverstanden. Die Betonung liegt auf "unterstützen". Nicht "für sie regeln".

Und dass Maschinen menschliche Arbeit überflüssig machen würden, dachte man vor 100-150 Jahren auch schon.
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Falk7 »

Brainiac » So 30. Aug 2015, 22:52 hat geschrieben: Ich habe den Eindruck, dass der arme "Kapitalismus" bei dir irgendwie sehr negativ belegt ist. Deswegen auch dein Versprechen in dem Kaiserthread, dass er irgendwann - puh! - nicht mehr benötigt wird. Auch wenn du nicht recht beschreiben kannst, wie das funktionieren soll.

Zu den Entwicklungsländern. Sie haben es verdammt schwer und die Aufgabe wird nicht leichter. Einverstanden.

Und das soll Entwicklungshilfe kompensieren?

Entwicklungshilfe von außen, ohne dass diese Länder selbst erst mal für sich eine Linie gefunden haben, wo sie hinwollen, führt zu nichts. Das Ziel muss doch sein, dass die Menschen dort - die ihre Verhältnisse selbst am besten kennen - sich auf ihre Stärken konzentrieren. Was können wir gut, was braucht jemand anders? Das ist übrigens ein Kernprinzip des ach so teuflischen Kapitalismus. Das schon immer galt und auch immer gelten wird. Nenn es von mir aus auch "Eigenverantwortung" oder "sich nützlich machen" oder "Orientierung an den Bedürfnissen" oder wie auch immer.

In diesem Prozess sollen wir sie unterstützen. Einverstanden. Die Betonung liegt auf "unterstützen". Nicht "für sie regeln".

Und dass Maschinen menschliche Arbeit überflüssig machen würden, dachte man vor 100-150 Jahren auch schon.

Kapitalissmus.... der arme Kapitalissmus.....
ich denke manchmal, dass ich einer anderen Welt lebe. Für mich ist das Wort unabhängig seiner wikipedia Bedeutung vorranig negativ belegt. Kaum ein Begriff assoziiert in der Art Begrife wie Rücksichtslosigkeit, Krieg, Egoismus und die Macht des Stärkeren.
Spätestens seitdem Ende der 80er Jahre die Grenzen fielen und sich der sogenannte Turbokapitalissmus unter den Nagel riss, was gewinnbrungend an ehemaliegm "Volkseigentum" in den Ostblockstaaten zu greifen war, hat der Kapitalissmus als System gezeigt, welches seine größte Schwäche ist: Nämlich der grenzenlosen Gier nach Geld und Besitz von Einzelnen den bestmöglichen Weg auf Kosten der Schwächeren und auf Kosten der Ungierigen zu ebnen.

Noch nie konnten Menschen derart wie die Raubteire agierend in so kurzer Zeit zu Multimilliardären werden wie in der ehemaligen Sowietunion und auch in China, dass sich zeitgleich ebenfalls der kapitalistischen Idee öffnete.

Wir haqben geschichtlich gesehen den Kampf zwischen zwei Systemen erlebt, erleben ihn ja teilweise noch heute, haben aber mit dme Sieg des Kapitalismus gegenüber dem Komunismus automatisch und siegestaumelnd gemeint, dass er nicht nur das besser, sondern auch das richtige System für die zukünftigen Aufgaben und die Füllung der wirtschaftlichen Machtvakkueen der ehemals komunistischen Länder ist.

Nur, dass wir dabei gerne übersehen, dass bereits vor 100 Jahren, dass kapitalistische Grundsystem - des unbegrenzten Besitzes und Erwerbes von Privateigentum und Produktionsmitteln mit einem freien Markt als einzigem Regulativ und dem einzigen Ziel von Gewinn, Wachstum und Konzentration - dass dieses System damal bereits in Frage gestellt war, den Komunissmus als scheinbar einzig mögliche Alternative geboren und den Weg geebnet hat.

Es ist Zeit neue Wege zu gehen und die neuen Technologien, die neue Weltsituation systemisch zu überdenken. Wir müssen anfangen klug zu werden , uns an das anzupassen was wir mitlerweile erreicht haben und an das was sich mitlerweile alles grundlegend verändert hat.
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Brainiac »

Falk7 » Mo 31. Aug 2015, 00:47 hat geschrieben:

Kapitalissmus.... der arme Kapitalissmus.....
ich denke manchmal, dass ich einer anderen Welt lebe. Für mich ist das Wort unabhängig seiner wikipedia Bedeutung vorranig negativ belegt. Kaum ein Begriff assoziiert in der Art Begrife wie Rücksichtslosigkeit, Krieg, Egoismus und die Macht des Stärkeren.
In der Tat, wahrscheinlich leben wir in verschiedenen Welten.
Rücksichtslosigkeit, Krieg, Egoismus und die Macht des Stärkeren sind Dinge, die der Mensch hervorgebracht hat. Seit es ihn gibt, seit vielen tausend Jahren. Nicht erst, als jenand den Begriff "Kapitalismus" erfand.
Nicht der Kapitalismus unterwirft Menschen. Menschen unterwerfen Menschen.
Das tun sie in JEDEM System. Die Opfer von Stalin und Mao könnten davon ein Lied singen. Wenn sie noch könnten.

Ich bin übrigens auch für eine Stärkung der EU und der UN und denke auch, die staatlichen Institutionen hinken den Unternehmen, was Globalisierung betrifft, hinterher. Und was Armut in der Dritten Welt bedeutet, davon habe ich vermutlich mehr mit eigenen Augen gesehen als die meisten hier. Aber solch ein Ideologiemüll wie oben kann mir, mit Verlaub, gestohlen bleiben.

Ein neues, besseres System? Gerne! Her damit. Beschreibe es.

Ebenfalls lg.
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
Kung Fury

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Kung Fury »

Das System ist immer noch die selbe wie schon beim Homo sapiens. Die Starken fressen die Schwachen. Mehrzahl gewinnt egal wenn sie moralisch fasch liegen. Friedrich Nietzsche hat diese Art des Systems auch immer gemocht. :mad2: :?:

Wir sollen vielleicht die Menschen mal dazu bewegen ihr Bewusstsein zu erweitern? Fangen wir an mit Internet und Medien! Pornos und Gewalt raus und mehr Bildung und moralische Werte rein. Man sieht ja an RTL was sie unseren Kindern beibringen. Oberflächichkeit hetze gegen sozial schwache usw. :?:
Zuletzt geändert von Kung Fury am Montag 31. August 2015, 09:27, insgesamt 1-mal geändert.
HugoBettauer

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von HugoBettauer »

Kung Fury » Mo 31. Aug 2015, 08:24 hat geschrieben:Das System ist immer noch die selbe wie schon beim Homo sapiens. Die Starken fressen die Schwachen.
Wann hast du zuletzt einen Schwachen verspeist? Wann hat zuletzt ein Starker an dir geknabbert?
Kung Fury

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Kung Fury »

Die Medien z.B ? Sie sind stark und vergreoifen sich ständig an meiner Seele und in der Schule gibt es auch arm und reich. Kinder haben nicht die selben Chancen. Ja es liegt auch am Umfeld aber es sollte auch mehr überwacht und gestärkt durch eine moralische Autoritätsperson überwacht werden und Schul :?: uniformen müssen her.
HugoBettauer

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von HugoBettauer »

Kung Fury » Mo 31. Aug 2015, 08:30 hat geschrieben:Die Medien z.B ? Sie sind stark und vergreoifen sich ständig an meiner Seele
Wie machen sie das? Wie vergreift sich die "Deutsche Stimme" oder "ARTE" an deiner Seele?

und in der Schule gibt es auch arm und reich. Kinder haben nicht die selben Chancen.
Wir werden es nicht schaffen, allen gleiche Chancen zu geben aber wir können es schaffen, allen möglichst gute Chancen zu geben.
uniformen müssen her.
Ich bin kein Freund von Schuluniformen. Besser ist es, wenn nach und nach die Teleschule eingeführt wird, zumindest für die Älteren.
Kung Fury

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Kung Fury »

Die Teleschule ist eine nette Idee für kranke Kinder aber da fehlt es an soziaen Kontakten. Immerhin findet man in der Schule sowas wie Freune und Liebe. Man sollte die Uniformen einbringen härtere Regeln und Aufsicht sollten die Lehrer auch nicht vernachlässigen. :?:
HugoBettauer

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von HugoBettauer »

Kung Fury » Mo 31. Aug 2015, 08:44 hat geschrieben:Die Teleschule ist eine nette Idee für kranke Kinder aber da fehlt es an soziaen Kontakten. Immerhin findet man in der Schule sowas wie Freune und Liebe.
Die Liebe findet man auch beim Tanzkurs, auf dem Oktoberfest oder am Internet.
Man sollte die Uniformen einbringen härtere Regeln und Aufsicht sollten die Lehrer auch nicht vernachlässigen. :?:
Das braucht es alles nicht, wenn der Schüler zuhause bleibt.
Kung Fury

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Kung Fury »

Liebe am Internet? Du bist wohl nicht oft in einem Chat unterwegs? Das ist keine Liebe eher moderne Prostituion ohne Bezahlung. :D Tanzkurke okay. :thumbup: Aber man sollte Kinder ja auch den Umgang mit anderen Menschen beibringen und da ist Teleschule nicht so vom Vortei. :?:
HugoBettauer

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von HugoBettauer »

Kung Fury » Mo 31. Aug 2015, 09:21 hat geschrieben:Liebe am Internet? Du bist wohl nicht oft in einem Chat unterwegs? Das ist keine Liebe eher moderne Prostituion ohne Bezahlung. :D Tanzkurke okay. :thumbup: Aber man sollte Kinder ja auch den Umgang mit anderen Menschen beibringen und da ist Teleschule nicht so vom Vortei. :?:
Die Schule ist nicht der Ort, an dem Kinder lernen, was Mitgefühl, Kameradschaft und Selbstbeschränkung sind. Das ist Aufgabe des Elternhauses und der Zivilgesellschaft. Fällt der Schulweg weg, ist mehr Zeit für frei organisiertes Spielen in der Nachbarschaft, Sex mit der Gleichaltrigen oder Vereinsleben.
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Dark Angel
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Dark Angel »

Jaja ich weiß - Dein Motto ist "Technik, Technik über alles - Mensch ist ein Auslaufmodell"
Genau aus dem Grund sagte ich ja auch Colossus lässt grüßen oder sollte ich lieber sagen HAL9000 lässt grüßen. :mad:
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Kung Fury

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Kung Fury »

SoleSurvivor » Mo 31. Aug 2015, 10:48 hat geschrieben: Die Schule ist nicht der Ort, an dem Kinder lernen, was Mitgefühl, Kameradschaft und Selbstbeschränkung sind. Das ist Aufgabe des Elternhauses und der Zivilgesellschaft. Fällt der Schulweg weg, ist mehr Zeit für frei organisiertes Spielen in der Nachbarschaft, Sex mit der Gleichaltrigen oder Vereinsleben.

Da muss das Elternhaus aber ab und anb von einem Psychologen besucht werden, da nicht alle Eltetrn ihre Kinder gut erziehen oder ihnen etwas von Moral beibringen. Die Zivilgesellschaft ist ja auch nicht immer die beste wie wir Wissen.... :? :?
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BlueMonday
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Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von BlueMonday »

Falk7 » Fr 21. Aug 2015, 22:39 hat geschrieben:können wir (ver)ändern, was uns scheinbar überrollt?

Wenn wir eine Gesellschaft von Gebern und nicht von Nehmern wären, dann bräuchte sich niemand mehr etwas zu nehmen und es bräuchte niemand mehr um etwas zu betteln, denn keiner würde das Bedürfnis haben, mehr zu haben als sein Mitmensch.
Eine sinnvollere Frage ist: Was kannst du ändern?
Wie kann dein Beitrag aussehen, die Welt in der Richtung zu ändern, die du für besser hältst.

Du bist doch Teil der Gesellschaft, wie wir alle Teil der Gesellschaft sind und am Ende besteht "die Gesellschaft" aus nichts anderem als diese vielen Teilen, aus uns.

Wenn du dich änderst, ändert sich ein Teil der Welt, der "Gesellschaft" und zwar genau der Teil, über den du maßgeblichen Einfluss hast, der dich zuallererst und vor allem anderen angeht: Du dich selbst.

Also werde zum Geber, der keine Gegenleistung mehr erwartet. Werde für Andere zum nachahmenswerten Beispiel, das vorangeht, das auch den Neid endlich überwindet, das sich nicht mehr grämt, wenn ein Anderer aus welchem Grunde auch immer mehr hat als du selbst... Das ist nicht wichtig. Wichtig sind deine Taten. Tue das Gute - nach deinen Maßstäben und respektiere aber auch, dass Andere womöglich andere Maßstäbe anlegen als du, dass die Welt von vielen unterschiedlichen Standpunkten und Richtungen aus betrachtet wird, so wie "das Gute" aus vielen Richtungen und Facetten besteht.

hoy por tí, mañana por yo.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
HugoBettauer

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von HugoBettauer »

Kung Fury » Mo 31. Aug 2015, 09:51 hat geschrieben:

Da muss das Elternhaus aber ab und anb von einem Psychologen besucht werden, da nicht alle Eltetrn ihre Kinder gut erziehen oder ihnen etwas von Moral beibringen. Die Zivilgesellschaft ist ja auch nicht immer die beste wie wir Wissen.... :? :?
Das Problem ist bekannt, aber die Schule wäre damit überfordert, wäre es ihre Aufgabe das zu lösen.
Kung Fury

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Kung Fury »

Das beste für Deutschland wäre ein Könighaus und ein passender Anführer für unser Land. Scheisst mal auf alles andere. Wir brauchen Moral und eine gerechtes Schwert! Demokratie funktioniert nicht und unsere Kinder leiden unter der Dummheit von anderen und Habsucht. :? :?
Atheist

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Atheist »

Kung Fury » Mo 31. Aug 2015, 11:02 hat geschrieben:Das beste für Deutschland wäre ein Könighaus und ein passender Anführer für unser Land. Scheisst mal auf alles andere. Wir brauchen Moral und eine gerechtes Schwert! Demokratie funktioniert nicht und unsere Kinder leiden unter der Dummheit von anderen und Habsucht. :? :?
Deshalb mein folgender Vorschlag: Deutschland tritt dem Vatikan bei.
Falk7
Beiträge: 85
Registriert: Freitag 21. August 2015, 22:03

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Falk7 »

BlueMonday » Mo 31. Aug 2015, 10:58 hat geschrieben:
Eine sinnvollere Frage ist: Was kannst du ändern?
Wie kann dein Beitrag aussehen, die Welt in der Richtung zu ändern, die du für besser hältst.....

.....Wenn du dich änderst, ändert sich ein Teil der Welt, der "Gesellschaft" und zwar genau der Teil, über den du maßgeblichen Einfluss hast, der dich zuallererst und vor allem anderen angeht: Du dich selbst.

Also werde zum Geber, der keine Gegenleistung mehr erwartet. Werde für Andere zum nachahmenswerten Beispiel, das vorangeht, das auch den Neid endlich überwindet, das sich nicht mehr grämt, wenn ein Anderer aus welchem Grunde auch immer mehr hat als du selbst... Das ist nicht wichtig. Wichtig sind deine Taten. Tue das Gute - nach deinen Maßstäben und respektiere aber auch, dass Andere womöglich andere Maßstäbe anlegen als du, dass die Welt von vielen unterschiedlichen Standpunkten und Richtungen aus betrachtet wird, so wie "das Gute" aus vielen Richtungen und Facetten besteht.

hoy por tí, mañana por yo.
Merci bien! Das ist mein derzeitiger wesentlicher Ansatz. Ich muss mich ändern und in der Folge "wir ändern uns"... Veränderung beginnt fast grundsätzlich immer bei einem selber.
Das Schreiben hier soll im Austausch mit Dritten meine Gedanken weiter entwickeln, die möglichen Lösungsthesen bereichern und filtern, die Fakten weiter sammeln, die Hintergründe abklären. Es geht also um mein eigenes teiferes Verständniss und die ständige Suche und Findung möglicher Lösungen für Aufgaben, die ich sehe. Wenn dabei auch für Dritte und die Mitschreiber etwas herauskommt freut mich das und finde ich das auch gut und wünschenswert, aber ich verfolge hier kein Sendungsbewusstsein, dann würde ich wohl in die Politik gehen... und da sehe ich keine Möglichkeit für mich.

Ich vollziehe und lebe die Grundeinstellung vom Geben ohne Gegeleistung, von Akzeptanz und Respekt so gut ich es kann und ich empfinde sie als sehr stimmig und es gibt mir sinnhafte Fülle und Bereicherung.
Ich Sehe mich aber auch als gesellschaftliches Wesen, welches akzeptieren muss, in einer vom eher gegenteiligen Lebenskonzept geprägten Individual-Erfolgsgesellschaft zu leben. Zuerst achte ich also schon darauf, dass ich dabei nicht meine eigene Existenz gefärde und angreife, aber was ich nach diesem Aspekt geben kann, gebe ich gerne. Ich versuche halt darauf zu achten, dass ich nicht ausgenutzt werde.... und dieses geschieht natürlich immer wieder, womit ich allerdings im Endeffekt unnter dem Saldenstrich gut leben kann.

LG vom Falk
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