Marmorkater » Do 8. Jan 2015, 10:55 hat geschrieben:
Würde man Deine Gedanken umfassend auf alle mehr oder weniger radikalen - oder als radikal stigmatisierten gesellschaftlichen Gruppierungen ausdehnen, wäre dies eine offene Einladung zur Gewalt.
Wenn Du es nicht schlimm findest, eine vorauseilende Selbstzensur anzustreben, lohnt es sich ja direkt für eine sektiererisch agierende Vereinigung, jedwede kritische Berichterstattung über sie mit präventiv ausgedehnter Unnachsichtigkeit und Nötigung zu unterbinden.
Wenn schon die geringste Kritik ein Ehrdelikt bedeuten könnte, das am besten die erwähnte problematische Religion oder der politische Interessenverband für sich selbst definiert, bereitest Du den Nährboden für einen vorauseilenden Gehorsam und eine subtile Hemmung, überhaupt noch gesellschaftliche Missstände anzuprangern.
Ereignisse dieser Art finden schon in größeren Umfang statt, man siehe nur den Entschuldigungskotau der Tagesschau, weil ein Kameramann etwas zu lange die Beine der Frau Katja Sudings gefilmt hatte, frei nach dem Motto: „Ich darf mich in der Öffentlichkeit anziehen wie ich möchte, du aber darfst es nicht zeigen oder erwähnen.“
Heute erschien ein Artikel über Schiedsrichter der Kreisklasse, die ob ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit beleidigt, bedroht und geschlagen werden, weil sich zu viele erlebnisorientierte Sportler "in ihrer Ehre" verletzt fühlen, wenn der Schiedsrichter eine Entscheidung trifft, die die "Emotionen hoch kochen" lässt.
Interessanterweise werden in diesem Artikel die bekannten Täter, sehr häufig aggressive Mohammedaner, mit keinen Wort erwähnt, weil das ja stigmatisieren sein könnte.
Genau diese Vorgehensweise wird in letzter Konsequenz weitere Gräueltaten gegünstigen, weil zu viele islamisch geprägte Menschen für sich den Nimbus der Unantastbarkeit beanspruchen, unabhängig davon, wie inkompatibel sie sich im Bezug zur übrigen Gesellschaft verhalten. Wenn jedes Fehlverhalten verschwiegen oder relativiert wird, werden wahnhaft geprägte Menschen in ihren Glauben bestärkt, alles richtig zu machen, denn sie gewinnen Stück für Stück die Deutungshoheit, was noch überhaupt gesagt oder getan werden darf.
Am Ende bedeutet Selbstzensur und das Nachgeben der Pressefreiheit die schleichende gesellschaftliche Machtübernahme dieser als sakrosankt erklärten Vereinigung und den Offenbarungseid freiheitlicher europäischer Werte.