Ich denke doch, das das offensichtlich ist...Kardux » Mi 26. Nov 2014, 08:08 hat geschrieben:
Ich meine nehmen wir an das Assad durch ISIS abgesetzt wird, was dann ? Und was genau ist das Assad Problem der Tuerkei ?
Assad ist Teil der iranischen Achse und damit ein Hinderniss für die Hegemonialbestrebungen der Türkei in der Region. Also muss er weg.
Da Syrien mit absoluter Mehrheit sunnitisch ist, kann die Türkei davon ausgehen, das auf Assad irgendeine sunnitische Regierung folgt, die der Türkei freundlich gesinnt ist. So war zumindest Anfangs die Rechnung.
Mit dem IS hat man sich vergaloppiert und überschätzt, als man diesen gewähren liess.
Der Krieg ist nun völlig ausserhalb der Kontrolle der Türkei und die wird daraus auch keinen Nutzen ziehen können.
Nichts, er ist vom selben Kaliber was die Mordlust angeht. Beide müssen weg.Kardux » Mi 26. Nov 2014, 08:08 hat geschrieben: Ich bin beim besten Willen kein Freund von Assad, ganz im Gegenteil, aber was macht Bashar Assad so viel schlimmer als ISIS ?
Das ist eine gute Frage, die ich mir auch schon gestellt habe. Ich vermute mal das zu Beginn nicht ganz klar war, wer da was repräsentiert und es eine einheitliche Front gegen Assad gab und man diese unterstützt hat.Kardux » Mi 26. Nov 2014, 08:08 hat geschrieben:
Natuerlich stimme ich Ihnen zu das auch die Tuerkei seine Interessen wahren will, und man da mit Moral niemals weit kommt, aber da haette die Tuerkei doch schon auf die moderaten Kraefte der FSA setzen muessen. Die Frage in diesem Konflikt ist, weshalb die FSA vom tuerkischen Staat zeitweise fallen gelassen wurde.
Als der IS sich dann als aggressivste Partei herausgebildet hat, hat man eben die unterstützt mit unverändertem Ziel.
Nun ist die FSA geschwächt und Assad zieht nutzen aus der Situation, weil er sich als Kämpfer gegen den Terror profilieren kann. Obwohl er seinem Land den Terror als erster gebracht hat.
Die Art von Kriegsführung gibts überall. Gerade das Köpfen ist eben eine besondere Methode Angst und Schrecken zu verbreiten.Kardux » Mi 26. Nov 2014, 08:08 hat geschrieben: Fuer mich gibt es einfach nur die Erklaerung das die Tuerkei von der Kriegsfuehrung der Jihadisten ueberzeugt wurden. Ich moechte zwar nicht zu polemisch wirken, aber die Kriegsfuehrung der Jihadisten erinnert schon sehr stark an die turko- mongolische Kriegsfuehrung. Die Politik der verbrannten Erde, das Abtrennen von Koepfen, das hat in der tuerkischen Kriegsfuehrung Tradition, ich erinnere da nur an den Armeniergenozid.
Ja sogar in der Neuzeit agierte die tuerkische Armee so. In den 90er Jahren wurden sehr viele gefangen genommene PKK- Kaempfer enthauptet, oder es wurden ihnen lebendig Koerperteile abgetrennt. Die Leichen von PKK- Kaempfern wurden auch oftmals durch Strassen geschliffen. Von den vielen Vergewaltigungen der tuerkischen Armee (ja, Mitte der 90er Jahre) will ich gar nicht anfangen. Die Tuerken sind mit dieser Kriegsfuehrung in der Geschichte "gut gefahren", wie sonst haetten sie sich die Byzanz und Anatolien einverleiben koennen, und zeitweise den gesamten Nahen Osten. Mag sein das viele Tuerken mit dem Enthaupten und Abschlachten von Christen, Kurden, etc an die "guten alten Tage" erinnert werden, aber die AKP haette niemals so einen Fehler begehen duerfen. Die ganze Welt hat gesehen welch Geisteskind die Tuerkei ist.
Die Japaner haben tausende Chinesen geköpft, die Kelten haben geköpft und hatten den Ruf von "Kopfjägern" sogar in Südamerika wird heute haufenweise geköpft.
Dazu las ich neulich einen interessanten Artikel, über die Art und Weise Terror zu verbreiten und sich zu finanzieren, die der IS nicht erfunden hat.
Das Medellín-Kartell des Nahen Ostens
http://www.ipg-journal.de/kolumne/artik ... stens-647/
Natürlich ist das der letzte Dreck. Nur wie gesagt, bei geostrategischen Erwägungen der Nationen fragt niemand nach Moral oder Menschenrechten.Kardux » Mi 26. Nov 2014, 08:08 hat geschrieben: Ich moechte nicht den Moralapostel spielen, auch die PKK oder viele anderen Bewegungen haben sich nicht mit Ruhm bekleckert, aber die Unterstuetzung dieser Jihadisten ist mit nichts zu rechtfertigen. Wir leben im Jahr 2014, wer sich mit Enthauptungen, Frauenversklavungen, dem Abschlachten von Menschen aufgrund ethnischer oder religioeser Herkunft identifizieren kann oder auch damit sympatisiert, nur weil es den eigenen Interessen nuetzt, dem ist nicht mehr zu helfen.
Um die eigenen Ziele zu erreichen ist jedem alles Recht, leider.
Auch solche Räuberbanden wie der IS , Taliban oder die Hizbollah können da schonmal instrumentalisiert werden.