Der gewöhnliche Antisemitismus

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relativ
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von relativ »

Liegestuhl » Di 9. Sep 2014, 13:43 hat geschrieben:
Lies einfach noch einmal nach, was ich geschrieben habe! Es ging nicht um die Gründe des Krieges, sondern um die Ursache von Antisemitismus.
Ja ich habe gelesen und folgendes gesehen.
Dann ist das Christenfeindlichkeit.

So ist es. Und der Krieg im Gazastreifen ist dann nicht Ursache des Antisemitismus, sondern Auslöser antisemitischer Gewalt.
Dazu (Fett) habe ich mich geäußert. Was ist daran jetzt falsch verstanden?
Krieg im Gazastreifen ist dann nicht Ursache des Antisemitismus
Der Krieg hat(tte) Ursachen, einer davon ist/war latenter Antisemitismus gepaart mit machtpolitischen Zielen (die ich Persönlich als eigentlichen Grund ansehe). Latenter/offener Antisemitismus hat es den machtpolitischen Gründen vereinfacht sich in den Köpfen zu etablieren.
So meine Definition
....sondern Auslöser antisemitischer Gewalt.
...der Konflikt in seiner Summe hat den Antisemitismus verstärkt und auch die Gewalt/Abneigung gegen Juden und Israel.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von ThorsHamar »

Liegestuhl » Di 9. Sep 2014, 14:11 hat geschrieben:
Meine ist: Judenfeindlichkeit

Deine solltest du selber am besten kennen.
Ja, natürlich kenne ICH meine.
Ich wollte aber von DIR wissen, was DIR konkret an MEINER Definition nicht gefällt.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Kopernikus »

relativ » Di 9. Sep 2014, 14:34 hat geschrieben: Ist doch auch gut so, jeder stellt sich sein Fähnchen dort auf, wo er meint es weht dort am Besten.
Was soll man mit solch einem Kommentar auf meinen Beitrag anfangen? Ich argumentiere die ganze Zeit explizit gegen willkürliche Begriffsdefinitionen und du kommst mit irgendwelchen Fähnchen.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von AntonTirol »

Irgendwann bekommen die Palästinenser auch Waffen die treffen! Das ist nur eine Frage der Zeit.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von ThorsHamar »

Kopernikus » Di 9. Sep 2014, 14:29 hat geschrieben: Eben. Spätestens im akademischen Bereich und insbesondere in der Vorurteilsforschung gibt es recht klare Vorstellungen darüber, ....
Ja, recht klare Vorstellungen .... :p
Ja, nee, iss recht klaa .....

Antisemitismus ist irrationaler Judenhass, eben grundlos alle Juden hassend, nur deshalb, weil diese Juden sind.
Das ist DIE Definition von Antisemitismus, welche ich kenne, ganz klar und genau definiert.

Nachtrag: Und die einzige Frage, die ich zu diesem Thema stelle, ist:
Meinst Du, dass sich alle Juden objektiv in irgend Etwas von allen anderen Menschen unterscheiden und welche Konsequenzen hat Deine Antwort auf Dein Denken und Handeln!
Zuletzt geändert von ThorsHamar am Dienstag 9. September 2014, 15:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Liegestuhl »

ThorsHamar » Di 9. Sep 2014, 14:57 hat geschrieben: Ja, natürlich kenne ICH meine.
Ich wollte aber von DIR wissen, was DIR konkret an MEINER Definition nicht gefällt.
Möchtest du über Antisemitismus diskutieren oder über Definitionen?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von ThorsHamar »

Liegestuhl » Di 9. Sep 2014, 15:12 hat geschrieben:
Möchtest du über Antisemitismus diskutieren oder über Definitionen?
:D
Ist Kirschbier Bier?
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von relativ »

Kopernikus » Di 9. Sep 2014, 13:58 hat geschrieben: Was soll man mit solch einem Kommentar auf meinen Beitrag anfangen? Ich argumentiere die ganze Zeit explizit gegen willkürliche Begriffsdefinitionen und du kommst mit irgendwelchen Fähnchen.
Eben. Spätestens im akademischen Bereich und insbesondere in der Vorurteilsforschung gibt es recht klare Vorstellungen darüber, wo man von Antisemitismus respektive antisemitischen Einstellungen sprechen muss. Sie sind ja auch Arbeitsgrundlage für entsprechende Erhebungen. Dass es daneben noch allerhand politisch motivierte Privatdefinitionen gibt, die einem insbesondere hier im Forum präsentiert werden, bleibt davon vollkommen unberührt. Gleiches gilt für identische Problemfelder wie Rassismus und Antiziganismus.
Ich habe mal die wichtigen Stellen Fett markiert, auf welche Begriffdefinitionen sie sich stützen und sie hier "als von Gott" gegeben hinstellen wollen. Willkürlich? Wohl kaum, denn Thor z.B. hat ja erklärt warum er den Begriff Antisemitismus für sich anderes definiert, daß sie eine andere Definition als Notwendigkeit erachten, ist wohl kaum relevant für diese Diskussion.
Über gewisse Erhebungen und ihren "Wert" wurde hier auch schon diskutiert.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Kopernikus »

ThorsHamar » Di 9. Sep 2014, 15:09 hat geschrieben:
Ja, recht klare Vorstellungen .... :p
Ja, nee, iss recht klaa .....

Antisemitismus ist irrationaler Judenhass, eben grundlos alle Juden hassend, nur deshalb, weil diese Juden sind.
Das ist DIE Definition von Antisemitismus, welche ich kenne, ganz klar und genau definiert.
Diese Definition ist von dir ausgedacht. Das bemerkt man bereits an dem Begriff "irrationaler Judenhass", der das Gegensatzpaar "rationaler Judenhass" notwendig macht. Es gibt aber keinen "rationalen Judenhass" der nicht ebenfalls Antisemitismus ist. Es sind stets je "rationale Gründe", die ein Antisemit für sich in Anspruch nimmt. Ihr Definitions-Jongleure versucht aus der Frage, ob die Begründung für Hass auf Juden für euch einleuchtend ist oder nicht, einen Anhaltspunkt zu machen, ob Antisemitismus vorliegt. Mit anderen Worten fallen euch plausible Gründe ein, alle Juden zu hassen und dies soll dann eben kein Antisemitismus sein. Das ist von vorn bis hinten absoluter Unsinn aber du beharrst halt darauf. Und da das hier schon unendlich oft durchdiskutiert wurde, wird sich an dieser falschen Vorstellung deinerseits auch zukünftig nichts ändern.
Nachtrag: Und die einzige Frage, die ich zu diesem Thema stelle, ist:
Meinst Du, dass sich alle Juden objektiv in irgend Etwas von allen anderen Menschen unterscheiden und welche Konsequenzen hat Deine Antwort auf Dein Denken und Handeln!
Ich weiß noch nicht einmal worauf du mit der Frage abzielst, aber selbstverständlich unterscheiden sich Juden nicht von allen anderen Menschen. Die Frage konntest du dir auch selbst beantworten. Die behauptete Andersartigkeit von Juden gegenüber dem Rest der Menschen ist keine Selbsteinschätzung, sondern eine Fremdzuschreibung, die vornehmlich Antisemiten vertreten.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von relativ »

Kopernikus » Di 9. Sep 2014, 14:27 hat geschrieben: Diese Definition ist von dir ausgedacht. Das bemerkt man bereits an dem Begriff "irrationaler Judenhass", der das Gegensatzpaar "rationaler Judenhass" notwendig macht. Es gibt aber keinen "rationalen Judenhass" der nicht ebenfalls Antisemitismus ist. Es sind stets je "rationale Gründe", die ein Antisemit für sich in Anspruch nimmt. Ihr Definitions-Jongleure versucht aus der Frage, ob die Begründung für Hass auf Juden für euch einleuchtend ist oder nicht, einen Anhaltspunkt zu machen, ob Antisemitismus vorliegt. Mit anderen Worten fallen euch plausible Gründe ein, alle Juden zu hassen und dies soll dann eben kein Antisemitismus sein. Das ist von vorn bis hinten absoluter Unsinn aber du beharrst halt darauf. Und da das hier schon unendlich oft durchdiskutiert wurde, wird sich an dieser falschen Vorstellung deinerseits auch zukünftig nichts ändern.


Ich weiß noch nicht einmal worauf du mit der Frage abzielst, aber selbstverständlich unterscheiden sich Juden nicht von allen anderen Menschen. Die Frage konntest du dir auch selbst beantworten. Die behauptete Andersartigkeit von Juden gegenüber dem Rest der Menschen ist keine Selbsteinschätzung, sondern eine Fremdzuschreibung, die vornehmlich Antisemiten vertreten.
Der logische Umkehrschluss wäre dann wohl, Judenhass/Antisemitismus wird mit der Muttermilch aufgenommen und hat gar keine Gründe die irrational/rational sein können.
Irrational/rational aus welcher Sicht überhaupt?
Du meinst Antisemitismus hat immer etwas mit Verstand/Vernunft zu tun? Sorry, aber für mich ist dies Sackhaarspalterrei und führt auch zu nix, selbst wenn der Antisemit "rationale" Gründe für sich in Anspruch nimmt, sind sie es für mich noch lange nicht.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Kopernikus »

relativ » Di 9. Sep 2014, 15:24 hat geschrieben:

Ich habe mal die wichtigen Stellen Fett markiert, auf welche Begriffdefinitionen sie sich stützen und sie hier "als von Gott" gegeben hinstellen wollen.
Netter Versuch der schleichenden Diskreditierung meiner Position. Aber wem sag ich das: Wer sich auf die Definition von Begriffen stützt, wie sie im sozialwissenschaftlichen Bereich von Experten auf dem Gebiet u.a. der Vorurteilsforschung verwendet wird, der will deiner Meinung nach ja irgendeine "von Gott gegebene" Definition durchdrücken. Das ist zwar barer Unsinn, da es hier nicht um religiösen Glauben, sondern wissenschaftliches Vorgehen geht aber was tut man nicht alles, um von der eigenen Unfähigkeit abzulenken, eine plausbile Antisemitismusdefinition zu liefern, die nicht zuvorderst das alleinige Ziel verfolgt, möglichst viel antisemitische Ausfälle vom Vorwurf des Antisemitismus zu befreien, weil die Täter und Vertreter der Ideologie keine dummdeutschen Neonazis sind, sondern arabische, muslimische oder palästinensische Menschen.
Willkürlich? Wohl kaum, denn Thor z.B. hat ja erklärt warum er den Begriff Antisemitismus für sich anderes definiert, daß sie eine andere Definition als Notwendigkeit erachten, ist wohl kaum relevant für diese Diskussion.
Über gewisse Erhebungen und ihren "Wert" wurde hier auch schon diskutiert.
Es sind stets die Erhebungen über die Verbreitung von Antisemitismus, die von passionierten Israelkritikern in Zweifel gezogen werden und es sind stets Erhebungen über Rassismus, die von passionierten Multi-Kulti-Kritikern angezweifelt werden. Meist mit den gleichen Argumenten und ähnlichen Motiven. Wie sich manches doch ähnelt.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Kopernikus »

relativ » Di 9. Sep 2014, 15:41 hat geschrieben: Der logische Umkehrschluss wäre dann wohl, Judenhass/Antisemitismus wird mit der Muttermilch aufgenommen und hat gar keine Gründe die irrational/rational sein können.
Nein.
Irrational/rational aus welcher Sicht überhaupt?

Das ist irrelevant für die Frage, ob jemand Antisemit ist.
Du meinst Antisemitismus hat immer etwas mit Verstand/Vernunft zu tun?
Nein, und ich frage mich, wie man mich so dermaßen falsch verstehen kann.
Sorry, aber für mich ist dies Sackhaarspalterrei und führt auch zu nix, selbst wenn der Antisemit "rationale" Gründe für sich in Anspruch nimmt, sind sie es für mich noch lange nicht.
Dass es vollkommen schnuppe ist, ob irgendjemandem vermeintlich "rationale" Gründe einfallen, warum man Juden hassen könnte, ist meine Position seit Anbeginn dieser Diskussion hinsichtlich der Frage, wo Antisemitismus beginnt.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von relativ »

Kopernikus » Di 9. Sep 2014, 14:41 hat geschrieben:
Netter Versuch der schleichenden Diskreditierung meiner Position. Aber wem sag ich das: Wer sich auf die Definition von Begriffen stützt, wie sie im sozialwissenschaftlichen Bereich von Experten auf dem Gebiet u.a. der Vorurteilsforschung verwendet wird, der will deiner Meinung nach ja irgendeine "von Gott gegebene" Definition durchdrücken. Das ist zwar barer Unsinn, da es hier nicht um religiösen Glauben, sondern wissenschaftliches Vorgehen geht aber was tut man nicht alles, um von der eigenen Unfähigkeit abzulenken, eine plausbile Antisemitismusdefinition zu liefern, die nicht zuvorderst das alleinige Ziel verfolgt, möglichst viel antisemitische Ausfälle vom Vorwurf des Antisemitismus zu befreien, weil die Täter und Vertreter der Ideologie keine dummdeutschen Neonazis sind, sondern arabische, muslimische oder palästinensische Menschen.
Aha, es geht ihnen als nur darum ein rasant wachsenden Antisemitismus zu begründen. Btw. Darum ging es die meiste Zeit und auch dazu habe ich mich geäußert, allerdings so ganz anders als sie dies hier wiedergeben.

Es sind stets die Erhebungen über die Verbreitung von Antisemitismus, die von passionierten Israelkritikern in Zweifel gezogen werden und es sind stets Erhebungen über Rassismus, die von passionierten Multi-Kulti-Kritikern angezweifelt werden. Meist mit den gleichen Argumenten und ähnlichen Motiven. Wie sich manches doch ähnelt.
Na klar beäuge ich z.B. gewisse Fragen in diesen Erhebungen kritisch, da meine Fahne meist nie immer an einem Standort steht.
Es sind ja immer wieder die selber subtilen Vorwürfe, die hier gegen sich kritisch äußernde user rausgekramt werden, leider machen sie da keine Ausnahme.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von relativ »

Kopernikus » Di 9. Sep 2014, 14:46 hat geschrieben: Nein.


Das ist irrelevant für die Frage, ob jemand Antisemit ist.


Nein, und ich frage mich, wie man mich so dermaßen falsch verstehen kann.


Dass es vollkommen schnuppe ist, ob irgendjemandem vermeintlich "rationale" Gründe einfallen, warum man Juden hassen könnte, ist meine Position seit Anbeginn dieser Diskussion hinsichtlich der Frage, wo Antisemitismus beginnt.
Ich versteh nicht ganz, warum sie sich über Thors Definition "irrationaler Judenhass" so echauffieren. Thor sagt ja damit nix anderes, als das Antisemitismus dumm ist, ohne Verstand/Vernunft. Was glauben sie kann man bei dieser Definition den falsch verstehen, oder evt. relativieren?
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

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relativ » Di 9. Sep 2014, 15:50 hat geschrieben: Aha, es geht ihnen als nur darum ein rasant wachsenden Antisemitismus zu begründen.
Über die Gründe für Antisemitismus kann man diskutieren. Ob er rasant wächst oder sich eher ab und an einfach deutlicher entlädt als sonst, ist auch diskutabel zumal eben solche von mir erwähnten Erhebungen eine mehrheitlich gleichbleibend hohe Verbreitung antisemitischer Einstellungen feststellen.

Na klar beäuge ich z.B. gewisse Fragen in diesen Erhebungen kritisch, da meine Fahne meist nie immer an einem Standort steht.
Wir das jetzt zur Standortfrage?
Es sind ja immer wieder die selber subtilen Vorwürfe, die hier gegen sich kritisch äußernde user rausgekramt werden, leider machen sie da keine Ausnahme.
Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Wirst du in deinen "kritischen Äußerungen" jedesmal auf´s Neue eingeschränkt, wenn Heitmeyer und Co. neue Ergebnisse ihrer Langzeituntersuchung über die Verbreitung gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit veröffentlichen, die du ja anscheinend kritisch "beäugst". Was treibt dich da an? Fürchtest du, die wollen etwa einfach nur alle Israelkritik verbieten?
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Kopernikus »

relativ » Di 9. Sep 2014, 15:54 hat geschrieben: Ich versteh nicht ganz, warum sie sich über Thors Definition "irrationaler Judenhass" so echauffieren. Thor sagt ja damit nix anderes, als das Antisemitismus dumm ist, ohne Verstand/Vernunft. Was glauben sie kann man bei dieser Definition den falsch verstehen, oder evt. relativieren?
Weil hier ein ums andere Mal die Behauptung aufgestellt wurde, dass Antisemitismus gemeinhin als "irrational" erkennbare Gründe bedingt und im Gegensatz dazu ein Judenhass, der bspw. mit Verweis auf israelisches Vorgehen im Nahen Osten begründet wird, kein Antisemitismus sei, selbst wenn er klipp und klar gegen Juden per se gerichtet ist. Das ist das Irre an dieser ganzen Diskussion. Diese unglaubliche Ignoranz gegenüber jedweder Logik sobald es um das Thema Antisemitismus geht. Und selbst wenn ich mich nur wiederhole: Die Idiotie hinter dieser Denke sollte einem spätestens dann auffallen, wenn man sie adapiert und sich ein identisches Argument vorstellt, wie es bzgl. Rassismus aussehen müsste, um derselben "Logik" zu folgen: Eine Feindschaft gegenüber Muslimen ist dann Rassismus, wenn sie lediglich irrational begründet ist, nicht aber, wenn 9/11, Boko Haram oder ISIS als Begründung für eine generelle Ablehnung von Muslimen herangezogen werden.
Zuletzt geändert von Kopernikus am Dienstag 9. September 2014, 16:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von relativ »

Kopernikus » Di 9. Sep 2014, 15:10 hat geschrieben: Weil hier ein ums andere Mal die Behauptung aufgestellt wurde, dass Antisemitismus gemeinhin als "irrational" erkennbare Gründe bedingt und im Gegensatz dazu ein Judenhass, der bspw. mit Verweis auf israelisches Vorgehen im Nahen Osten begründet wird, kein Antisemitismus sei, selbst wenn er klipp und klar gegen Juden per se gerichtet ist. Das ist das Irre an dieser ganzen Diskussion. Diese unglaubliche Ignoranz gegenüber jedweder Logik sobald es um das Thema Antisemitismus geht. Und selbst wenn ich mich nur wiederhole: Die Idiotie hinter dieser Denke sollte einem spätestens dann auffallen, wenn man sie adapiert und sich ein identisches Argument vorstellt, wie es bzgl. Rassismus aussehen müsste, um derselben "Logik" zu folgen: Eine Feindschaft gegenüber Muslimen ist dann Rassismus, wenn sie lediglich irrational begründet ist, nicht aber, wenn 9/11, Boko Haram oder ISIS als Begründung für eine generelle Ablehnung von Muslimen herangezogen werden.
Dazu muesste man jetzt einwandfrei feststellen können, daß sich Hass und Gewalt diesbezüglich wirklich nur und ausschließlich nur gegen die Juden und nicht gegen den Staat bzw. der politik Israel begründet ist und nix wirklich gar nix mit den historischen Konflikt zu tun hat, also rein aus Antisemitischen/Judenhassgründen besteht.
Also dann musste alles was gegen dem Staat Israel im Negativen unternommen/gesagt wird als Antisemitismus gelten denn, dann ist Israel gleich Juden. Dem ist aber m.M. nicht generell so.
Es gibt Antisemitismus der ist immer da, ob bei Christen, Moslems ect. der wird über die hartnäckigen Vorurteile genährt und weitergegeben an die nächste Generation. Genauso wie es mit Vorurteilen gegenüber anderen Völkern/Religionen passiert. Dann gibt es da noch den Hass, die Ablehnung , den Antisemitismus wie immer sie es auch nennen wollen, der sich aus den Umständen nährt. Ich stelle daher die wohl kühne These auf, daß wenn es den Nahostkonflikt in der Form nicht geben würde, wir überhaupt kein Anstieg des sogenannten Antisemitismus feststellen würden, da er bei den meisten Menschen einfach nicht da wäre.
Btw. Die vermehrte Ablehnung von Moslems und ihren Glauben hat genau die von ihnen angeführten Gründe. Würde es kein Terrorismus ect. geben indem einige Moslems auffällig wären, würde z.B. hier im Forum nie so viel Islam/Koran bashing und ablehnung herrschen. Die gängigen Vorurteile werden dann einfach als Verstärker unter dem Motto: "Wir haben es ja immer schon gewusst." adaptiert.
Aber meinetwegen können sie alles was gegen Israel geht, benennen wie sie wollen.
Diesbezüglich ist hier ja wohl eh alles erlaubt.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von ThorsHamar »

relativ » Di 9. Sep 2014, 15:54 hat geschrieben: Ich versteh nicht ganz, warum sie sich über Thors Definition "irrationaler Judenhass" so echauffieren. Thor sagt ja damit nix anderes, als das Antisemitismus dumm ist, ohne Verstand/Vernunft. Was glauben sie kann man bei dieser Definition den falsch verstehen, oder evt. relativieren?
"Meine" Definition erlaubt eben nicht ohne Weiteres, die Ablehnung der nationalistischen Bewegung Zionismus und deren Politik als Antisemitismus zu diffamieren.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von ThorsHamar »

Kopernikus » Di 9. Sep 2014, 16:10 hat geschrieben: Weil hier ein ums andere Mal die Behauptung aufgestellt wurde, dass Antisemitismus gemeinhin als "irrational" erkennbare Gründe bedingt und im Gegensatz dazu ein Judenhass, der bspw. mit Verweis auf israelisches Vorgehen im Nahen Osten begründet wird, kein Antisemitismus sei, selbst wenn er klipp und klar gegen Juden per se gerichtet ist. Das ist das Irre an dieser ganzen Diskussion. Diese unglaubliche Ignoranz gegenüber jedweder Logik sobald es um das Thema Antisemitismus geht. Und selbst wenn ich mich nur wiederhole: Die Idiotie hinter dieser Denke sollte einem spätestens dann auffallen, wenn man sie adapiert und sich ein identisches Argument vorstellt, wie es bzgl. Rassismus aussehen müsste, um derselben "Logik" zu folgen: Eine Feindschaft gegenüber Muslimen ist dann Rassismus, wenn sie lediglich irrational begründet ist, nicht aber, wenn 9/11, Boko Haram oder ISIS als Begründung für eine generelle Ablehnung von Muslimen herangezogen werden.
Wie findest Du unter "Deinen" Gesichtspunkten betrachtet den Spruch:
Die Deutschen werden den Juden Auschwitz nie verzeihen ?
Ist das Rassismus ?
Zuletzt geändert von ThorsHamar am Dienstag 9. September 2014, 17:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Elser »

Sobald sich Juden öffentlich als solche zu erkennen geben, werden sie vermehrt zu Opfern von Anfeindungen bis hin zu Gewalt. Auch und gerade in den letzten Wochen gibt es dafür zahlreiche Beispiele. Des weiteren ist die öffentliche Präsenz von Juden keine Bedingung für Antisemitismus.
Doch Kopernikus, öffentliche Präsenz ist eine Bedingung für Diskreminierungen aller Art. Es ist nicht gerade ein schmeichelhafter Grund, für die Deutschen, das es wohlmöglich NUR die Abwesenheit von erkennbaren Juden ist, das kein breiter Antisemitismus (wenn Du diese Bezeichnung denn unbedingt bevorzugst) aufkommt, das ist mir schon klar, aber dennoch - Ablehnung muss sich an irgententwas festmachen lassen.

Ich bin viel unterwegs und rede mit vielen Menschen. Ich kann bestätigen, dass es in Deutschland eine gewaltige "Stille Welle" aus Fremdenhass gibt. Türken, Araber, Schwarzafrikaner und Russlanddeutsche (kurz Russen genannt) sind die häufigsten Ziele von rassistischen Aussagen. In katholischen Gegenden wird auch schon mal über Protestanten, und in protestantischen Gegenden schon mal über Katholiken geschimmpft. Bösartige Äußerungen über Juden habe ich NIE gehört. Ich schwöre! Es kennt ja kaum jemand einen Juden oder einen den er als solchen erkennen kann.

Ich glaube Dir gerne dass sich dort, wo es z. B. Synagogen gibt, braunes Gesschmeiß rumtreibt um den Juden dort Horror zu machen. Das ist dann aber kein, in der breiten Bevölkerung, vorhandener Antisemismus. Im Gegenteil! In meinen Gesprächen höre ich immer wieder dass braune Hassaktionen auf jüdische Einrichtungen, auf allgemeine Ablehnung stoßen. Auch der gemeine fremdenhassende Bürger will keine Nazis.

Das ist natürlich Unsinn und das alte Märchen vom angeblich selbstverschuldeten Judenhass. Irgendwie müssen die Juden am Ende eben doch selbst für den Antisemitismus verantwortlich sein. Tatsächlich wird kein Land so oft öffentlich kritisiert wie Israel. Insbesondere in den dt. Medien. In beinahe allen Fällen läuft dies ohne irgendwelche Vorwürfe des Antisemitismus ab. Wir erleben also nichts anderes als die Antisemitismuskeule, die sich der Israelkritiker bereits selbst über die Birne zieht, lange bevor irgendwer auch nur mit einer Silbe von Antisemitismus gesprochen hat.
In den letzten Wochen waren es offensichtlich unglaublich viele "einfältige Gemüter". Jedenfalls gab es zahllose antisemitische Vorfälle im Rahmen angeblicher Demonstrationen gegen die israelische Offensive im Gazastreifen. Darunter auch Gewalt gegen Juden und Brandanschläge auf Synagogen.
Genau hier haben wir's ! Demonstrationen gegen die israelische Offensive im Gazastreifen ist zunächst einmal nichts anderes als Protest gegen die israelische Regierung - Punkt. Das ist KEIN Antisemitismus! (Hier zeigt sich wiedereinmal die grundsätzliche Unbrauchbarkeit dieses Begriffes, da auch Palästinenser Semiten sind - aber bitte - Du willst es ja so). Ich glaube Dir allerdings sofort, das diese Demonstrationen vom braunen Geschmeiß zu Gewaltaktionen ausgenutzt werden. Feige Gewalttäter, die im Fahrwasser der Aufrechten, ihre schmutzige Suppe kochen, findest Du bei fast jeder Demo. Auch das ist kein Beweiß für einen verbreiteten Antisemitismus!

Verstehe mich bitte richtig. Ich bin absolut gegen diese Gewaltanschläge und man muss diese Schweine bekämpfen. Aber bitte nicht das Kind mit dem Bade ausschütten. Soetwas geht nach hinten los.

Wo bitte werden denn "Kritiker der Israel-Politik" "diskriminiert"? Nenne mir mal ein konkretes Beispiel. Am besten mit Link.
Nimm es mir bitte nicht übel wenn ich es mir hier verkneife Beispiele anzuführen. Wenn Du tatsächlich der Meinung bist, das soetwas noch nie vorgekommen sei, (nichts anderes inpliziert Deine Aufforderung) dann werden wir uns hier nur über aufgezeigte Beispiele streiten. Darum hier nur ein aufrichtig gemeinten Rat an Dich. Höre zu, wenn offizielle Vertreter der Juden oder Israels, in Disusionsrunden sich zur Kritik an der israelischen Politik äußern. Der Hinweis auf möglichen Antisemitismus ist fast immer dabei. Sie würden sich und allen anderen Juden einen RIESEN Gefallen tun, wenn sie das einfach lassen würden.

Das die Juden in Deutschland, auf Grund der grausamen Geschichte, sehr sensibel sind, kann ich gut verstehen! Aber bitte - sie sollten vesuchen Freunde zu erkennen!!! Freude kritisieren einander schon einmal. Das tun sie meist um zu helfen. Nicht immer gleich draufhauen.

Übrigens - das Du mit der alten Masche kommst, dass die Juden am Ende auch noch immer selbst für den Antisemitismus verantwortlich gemacht werden, wusste ich - meine Wort. Das absolute Totschlagsargument. Aber ja, irgentwie stimmt es ja auch. "Das auserwählte Volk" - ist dass nicht auch eine Form von Rassismuss? :s Und bitte - ich bin nur ein einfacher Religionsverachter und kein Antisemit oder sonstwie gearteter Rassist.

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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Cat with a whip »

Interessant ist immer wieder die Selbststilisierung zu Diskriminierten mit Verweis auf die Verteidigungshaltung der Juden gegen Antisemitismus mit Apell an die Juden dies gefälligst aus eigenen Interesse zu unterlassen.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von freigeist »

Elser » Di 9. Sep 2014, 16:35 hat geschrieben: Doch Kopernikus, öffentliche Präsenz ist eine Bedingung für Diskreminierungen aller Art. Es ist nicht gerade ein schmeichelhafter Grund, für die Deutschen, das es wohlmöglich NUR die Abwesenheit von erkennbaren Juden ist, das kein breiter Antisemitismus (wenn Du diese Bezeichnung denn unbedingt bevorzugst) aufkommt, das ist mir schon klar, aber dennoch - Ablehnung muss sich an irgententwas festmachen lassen.
Doch, Kopernikus hat vor nicht allzu langer Zeit eine Antisemitismus-Studie eingestellt, die den Antisemitismus bis tief in die bürgerliche Gesellschaft belegt.
Ich bin viel unterwegs und rede mit vielen Menschen. Ich kann bestätigen, dass es in Deutschland eine gewaltige "Stille Welle" aus Fremdenhass gibt. Türken, Araber, Schwarzafrikaner und Russlanddeutsche (kurz Russen genannt) sind die häufigsten Ziele von rassistischen Aussagen. In katholischen Gegenden wird auch schon mal über Protestanten, und in protestantischen Gegenden schon mal über Katholiken geschimmpft. Bösartige Äußerungen über Juden habe ich NIE gehört. Ich schwöre! Es kennt ja kaum jemand einen Juden oder einen den er als solchen erkennen kann.
Deine Erfahrungen in allen Ehren, aber sie sind wenig repräsentativ. Studien sind diesbezüglich exakter in ihrer Analyse und in der Feststellung von Ressentiments gegenüber jüdisches Leben.
Ja, Türken, Araber und Schwarze erfahren Diskriminierungen, aber in der Qualität wie gegen Juden in den letzten Wochen hat es das bisher noch nicht gegeben.
Ich glaube Dir gerne dass sich dort, wo es z. B. Synagogen gibt, braunes Gesschmeiß rumtreibt um den Juden dort Horror zu machen. Das ist dann aber kein, in der breiten Bevölkerung, vorhandener Antisemismus. Im Gegenteil! In meinen Gesprächen höre ich immer wieder dass braune Hassaktionen auf jüdische Einrichtungen, auf allgemeine Ablehnung stoßen. Auch der gemeine fremdenhassende Bürger will keine Nazis.
Falsch. Rechte haben bei den Demos eine winzige Minderheit ausgemacht, weil sie keine Solidarität mit palästinensischen Arabern empfinden. Linke und Araber standen dort, um antisemitische Hassparolen zu brüllen. Genauso wie in London, wo sich Islamisten und Radikale dazugesellten, vereinzelt mit ISIS-Flaggen bewaffnet.
In den speziellen Fällen von Übergriffen gegen Juden waren es meist Araber. Und in Toulouse gab es ja bereits einen solchen Fall.
In beinahe allen Fällen läuft dies ohne irgendwelche Vorwürfe des Antisemitismus ab. Wir erleben also nichts anderes als die Antisemitismuskeule, die sich der Israelkritiker bereits selbst über die Birne zieht, lange bevor irgendwer auch nur mit einer Silbe von Antisemitismus gesprochen hat.
Doch, wir erleben eine sehr starke Welle von Antisemitismus, auch in den Medien, die es gerne versäumen, über den entsetzlichen Terrorismus der Hamas zu berichten. Vielmehr entstand der Eindruck, als sei das Anliegen der Hamas in irgendeiner Form legitim Im Bezug auf israelische Repressionen oder die Verwässerungen der Tatsache, dass Protective Edge der Hamas beikommen sollte und kein gewollter Anschlag auf palästinensisches Leben ist.
Genau hier haben wir's ! Demonstrationen gegen die israelische Offensive im Gazastreifen ist zunächst einmal nichts anderes als Protest gegen die israelische Regierung - Punkt. Das ist KEIN Antisemitismus! (Hier zeigt sich wiedereinmal die grundsätzliche Unbrauchbarkeit dieses Begriffes, da auch Palästinenser Semiten sind - aber bitte - Du willst es ja so). Ich glaube Dir allerdings sofort, das diese Demonstrationen vom braunen Geschmeiß zu Gewaltaktionen ausgenutzt werden. Feige Gewalttäter, die im Fahrwasser der Aufrechten, ihre schmutzige Suppe kochen, findest Du bei fast jeder Demo. Auch das ist kein Beweiß für einen verbreiteten Antisemitismus!
Das waren die Demonstrationen allerdings nicht, sondern Veranstaltungen, die dazu dienten, Judenhass in der Maske der Israelkritik an die Öffentlichkeit zu tragen.
Sie wurden nicht vom braunen Geschmeiß missbraucht, sondern von Arabern und Linken, um Juden direkt zu verängstigen, dass sich der Zentralrat dazu genötigt sah, Juden anzuraten, sich nicht als solche erkennen zu geben.
Verstehe mich bitte richtig. Ich bin absolut gegen diese Gewaltanschläge und man muss diese Schweine bekämpfen. Aber bitte nicht das Kind mit dem Bade ausschütten. Soetwas geht nach hinten los.


Antisemitismus bekommt man durch Aufklärung aus den Köpfen, nicht durch Gefängnisstrafen. Wichtig wäre es deshalb, dass man über Israel nicht durch die Tagespresse aufklärt, sondern durch geschichtliche Darstellungen.
Nimm es mir bitte nicht übel wenn ich es mir hier verkneife Beispiele anzuführen. Wenn Du tatsächlich der Meinung bist, das soetwas noch nie vorgekommen sei, (nichts anderes inpliziert Deine Aufforderung) dann werden wir uns hier nur über aufgezeigte Beispiele streiten. Darum hier nur ein aufrichtig gemeinten Rat an Dich. Höre zu, wenn offizielle Vertreter der Juden oder Israels, in Disusionsrunden sich zur Kritik an der israelischen Politik äußern. Der Hinweis auf möglichen Antisemitismus ist fast immer dabei. Sie würden sich und allen anderen Juden einen RIESEN Gefallen tun, wenn sie das einfach lassen würden.
Nein, der Vorwurf der Antisemitismus steht im Raum, wenn sich die Kritik nicht mehr um den Gegenstand, sondern um Ressentiments kümmert, zb. durch Relativierungen, einseitige Schuldzuweisungen etc.; oder wenn die Kritik bedeutsame Fakten ignoriert. Meist ist es so, dass Antisemiten diesen Vorwand gebrauchen, um eine Gegendarstellung ihrer ''Kritik'' zu stigmatisieren und sich selbst in die Opferrolle des unbescholtenen Israelkritikers zu begeben. Ressentiments sind dadurch einfacher zu lancieren.
Das die Juden in Deutschland, auf Grund der grausamen Geschichte, sehr sensibel sind, kann ich gut verstehen! Aber bitte - sie sollten vesuchen Freunde zu erkennen!!! Freude kritisieren einander schon einmal. Das tun sie meist um zu helfen. Nicht immer gleich draufhauen.
Auch als Freund sollten sie sich in dessen Lage versetzen und besonders sensibel mit Fakten umgehen.
Übrigens - das Du mit der alten Masche kommst, dass die Juden am Ende auch noch immer selbst für den Antisemitismus verantwortlich gemacht werden, wusste ich - meine Wort. Das absolute Totschlagsargument. Aber ja, irgentwie stimmt es ja auch. "Das auserwählte Volk" - ist dass nicht auch eine Form von Rassismuss? :s Und bitte - ich bin nur ein einfacher Religionsverachter und kein Antisemit oder sonstwie gearteter Rassist.
Ich denke, er spricht aus einer Warte heraus, die sich an diesem Diskussionforum erkennbar ablesen lässt. Gerade der Nahostkonflikt sticht aus den anderen Konflikten heraus, aufgrund der Geschichte, der Religion, der Geopolitik.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Kopernikus »

relativ » Di 9. Sep 2014, 17:22 hat geschrieben: Dazu muesste man jetzt einwandfrei feststellen können, daß sich Hass und Gewalt diesbezüglich wirklich nur und ausschließlich nur gegen die Juden und nicht gegen den Staat bzw. der politik Israel begründet ist und nix wirklich gar nix mit den historischen Konflikt zu tun hat, also rein aus Antisemitischen/Judenhassgründen besteht.
Also dann musste alles was gegen dem Staat Israel im Negativen unternommen/gesagt wird als Antisemitismus gelten denn, dann ist Israel gleich Juden. Dem ist aber m.M. nicht generell so.
Es gibt Antisemitismus der ist immer da, ob bei Christen, Moslems ect. der wird über die hartnäckigen Vorurteile genährt und weitergegeben an die nächste Generation. Genauso wie es mit Vorurteilen gegenüber anderen Völkern/Religionen passiert. Dann gibt es da noch den Hass, die Ablehnung , den Antisemitismus wie immer sie es auch nennen wollen, der sich aus den Umständen nährt. Ich stelle daher die wohl kühne These auf, daß wenn es den Nahostkonflikt in der Form nicht geben würde, wir überhaupt kein Anstieg des sogenannten Antisemitismus feststellen würden, da er bei den meisten Menschen einfach nicht da wäre.
Btw. Die vermehrte Ablehnung von Moslems und ihren Glauben hat genau die von ihnen angeführten Gründe. Würde es kein Terrorismus ect. geben indem einige Moslems auffällig wären, würde z.B. hier im Forum nie so viel Islam/Koran bashing und ablehnung herrschen. Die gängigen Vorurteile werden dann einfach als Verstärker unter dem Motto: "Wir haben es ja immer schon gewusst." adaptiert.
Aber meinetwegen können sie alles was gegen Israel geht, benennen wie sie wollen.
Diesbezüglich ist hier ja wohl eh alles erlaubt.
Du willst es offensichtlich nicht kapieren und kommst immer wieder auf dein eingebildetes "Ihr wollt doch nur Israelkritiker mundtot machen" zurück. Wenn das die Diskussion ist, die du führen willst, dann führ sie mit irgendwem, aber mir ist das zu dumm und noch klarer und verständlicher als ich es bereits hier im Thread tat, kann ich mich ohnehin nicht ausdrücken. Danke für das Gespräch. :rolleyes:
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Kopernikus »

ThorsHamar » Di 9. Sep 2014, 17:30 hat geschrieben:
Wie findest Du unter "Deinen" Gesichtspunkten betrachtet den Spruch:
Die Deutschen werden den Juden Auschwitz nie verzeihen ?
Ist das Rassismus ?
Nein, in dem Satz wird eine Denke angeprangert, die verachtenswert ist. Ein himmelweiter Unterschied zu "Hamas, Hamas, Juden ins Gas"-Rufen, die kürzlich auf diversen propalästinensischen Demos in Deutschland ertönten. Wahrscheinlich willst du aber darauf hinaus, dass ich der Meinung sein müsse, der israelische Psychoanalytiker Zvi Rex, von dem der Satz stammt, hätte nie und nimmer "DIE Deutschen" sagen dürfen ohne sich eines Rassismus schuldig zu machen. Das ist natürlich Blödsinn, denn weder Feindschaft noch Hass kommen in dem Satz zum Ausdruck.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Cat with a whip »

freigeist » Di 9. Sep 2014, 17:51 hat geschrieben:
Falsch. Rechte haben bei den Demos eine winzige Minderheit ausgemacht, weil sie keine Solidarität mit palästinensischen Arabern empfinden. Linke und Araber standen dort, um antisemitische Hassparolen zu brüllen. Genauso wie in London, wo sich Islamisten und Radikale dazugesellten, vereinzelt mit ISIS-Flaggen bewaffnet.
In den speziellen Fällen von Übergriffen gegen Juden waren es meist Araber. Und in Toulouse gab es ja bereits einen solchen Fall.
Wie unterscheidet man denn bei solchen Demos Rechte, Araber und Linke? Können Rechte keine Araber sein?
Wenn ich mir diverse Videos von diesen unterschiedlichen Aktionen, die eine Spannweite zwischen ordentlich angemeldeten Kundgebungen und Spontandemos von Mobs bei Nacht darstellen ansehe, verstehe ich nur Bahnhof. Jedenfalls judenfeindliche Parolen in akzentfreien Deutsch höre ich da generell nicht.
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Dienstag 9. September 2014, 20:20, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Kopernikus »

Elser » Di 9. Sep 2014, 17:35 hat geschrieben:
Doch Kopernikus, öffentliche Präsenz ist eine Bedingung für Diskreminierungen aller Art. Es ist nicht gerade ein schmeichelhafter Grund, für die Deutschen, das es wohlmöglich NUR die Abwesenheit von erkennbaren Juden ist, das kein breiter Antisemitismus (wenn Du diese Bezeichnung denn unbedingt bevorzugst) aufkommt, das ist mir schon klar, aber dennoch - Ablehnung muss sich an irgententwas festmachen lassen.
Das ist falsch. Weder für Antisemitismus noch Rassismus müssen die jeweiligen Feindbilder in greifbarer Nähe sein oder sich öffentlich erkenntlich geben. Fremdenfeindlichkeit ist seit jeher besonders dort weit verbreitet, wo es die wenigsten Migranten gibt. Das sind gesicherte Fakten und eigentlich keine Geheimnisse. Gerade auch Antisemitismus lebt vom "unnahbaren Juden", der irgendwo im Hintergrund gegen den Rest der Menschheit intrigiert. Da genügt der bloße Verweis auf eine ominöse Rothschild-Familie, um als Begründung herzuhalten. Einem Juden muss man deshalb noch nie im Leben persönlich begegnet sein.
Ich bin viel unterwegs und rede mit vielen Menschen. Ich kann bestätigen, dass es in Deutschland eine gewaltige "Stille Welle" aus Fremdenhass gibt. Türken, Araber, Schwarzafrikaner und Russlanddeutsche (kurz Russen genannt) sind die häufigsten Ziele von rassistischen Aussagen. In katholischen Gegenden wird auch schon mal über Protestanten, und in protestantischen Gegenden schon mal über Katholiken geschimmpft.
Ich bin vollkommen d´accord mit dir, dass Rassismus -insbesondere der alltägliche und subtile- wahrscheinlich noch weiter in der Bevölkerung verbreitet ist als Antisemitismus. Das macht Antisemitismus aber nicht inexistent.
Bösartige Äußerungen über Juden habe ich NIE gehört. Ich schwöre! Es kennt ja kaum jemand einen Juden oder einen den er als solchen erkennen kann.
In dem Fall könnte die Lektüre des Buches "Allein unter Deutschen. Eine Entdeckungsreise." von Tuvia Tenenbom Erhellendes für dich bereit halten.
Ich glaube Dir gerne dass sich dort, wo es z. B. Synagogen gibt, braunes Gesschmeiß rumtreibt um den Juden dort Horror zu machen. Das ist dann aber kein, in der breiten Bevölkerung, vorhandener Antisemismus. Im Gegenteil! In meinen Gesprächen höre ich immer wieder dass braune Hassaktionen auf jüdische Einrichtungen, auf allgemeine Ablehnung stoßen. Auch der gemeine fremdenhassende Bürger will keine Nazis.
Der gemeine fremdenhassende Bürger hat sich erst vor wenigen Monaten bereitwillig mit Nazis gemein gemacht als es in mehreren sächsischen Käffern um die Verhinderung von Asylbewerberunterkünften geht. Es gibt da nur oberflächlich Berührungsängste. Recht hast du allerdings damit, dass selbstverständlich nicht jeder Rassist auch Antisemit ist. Gilt umgekehrt genauso.
Abgesehen davon ist auch rechtsextreme Gewalt bspw. in unmittelbarer Nähe von Synagogen nur ein Indiz von vielen um die Verbreitung von Antisemitismus zu evaluieren. Aussagekräftiger sind repräsentative Studien, die die Zustimmung zu diversen antisemitischen Ressentiments aufdecken und diese belegen ein stabiles antisemitisches Fundament in der deutschen Gesellschaft, unabhängig davon, ob dir das bereits in persönlichen Gesprächen begegnet sein mag oder nicht.
Genau hier haben wir's ! Demonstrationen gegen die israelische Offensive im Gazastreifen ist zunächst einmal nichts anderes als Protest gegen die israelische Regierung - Punkt. Das ist KEIN Antisemitismus!
Eine solche Kausalkette hat auch niemand behauptet. Allerdings hatte es seine Gründe, dass selbst unser Bundespräsident sich angesichts der erst kürzlich stattgefundenen Proteste genötigt sah, deutlich zu machen, dass Antisemitismus hierzulande nicht toleriert würde. Vorausgegangen waren dem nämlich nicht nur ein paar Ausrutscher von einer handvoll Extremisten, die irgendeinen ansonsten harmlosen Protestzug unterwandert hätten, sondern massive judenfeindliche Aktionen im Umfeld dieser Demos.
(Hier zeigt sich wiedereinmal die grundsätzliche Unbrauchbarkeit dieses Begriffes, da auch Palästinenser Semiten sind - aber bitte - Du willst es ja so).
Es geht nicht darum, was ich will, sondern wie ein Begriff definiert wird und wer nach beinahe 100 Jahren, die der Begriff Antisemitismus explizit Judenfeindschaft bedeutet, immernoch nicht damit klar kommt, dass ein Begriff, der aus zwei einzelnen Worten besteht, zusammengesetzt nicht zwingend das bedeuten muss, was die zwei einzelnen Worte für sich genommen bedeuten, der wird wohl auch glauben, dass ein Ballhaus ein Gebäude ist, wo mit Bällen gespielt wird. Sorry, aber ich kann dieses Argument einfach nicht mehr hören. Es ist schlicht Unsinn.
Ich glaube Dir allerdings sofort, das diese Demonstrationen vom braunen Geschmeiß zu Gewaltaktionen ausgenutzt werden. Feige Gewalttäter, die im Fahrwasser der Aufrechten, ihre schmutzige Suppe kochen, findest Du bei fast jeder Demo. Auch das ist kein Beweiß für einen verbreiteten Antisemitismus!
Es geht gar nicht so sehr um die rechtsextremen Judenhasser, die sich dort versammelt haben. Die gab es auch, allerdings in vergleichsweise geringer Zahl. Lautstarker aber waren Teilnehmer linker und migrantischer Milieus während insbesondere von letztgenannten etliche judenfeindliche Parolen dokumentiert sind. Daneben gibt es Videos über versuchte und tatsächlich Angriffe auf Menschen, die mit Kippa unterwegs waren und festgenommene Personen, die Brandanschläge auf jüdische Einrichtungen verübten. Das ist nichts, was es auf "fast jeder Demo" gibt. Und wieso das nun wieder kein Beweis für verbreiteten Antisemitismus sein soll, wird wohl auch dein Geheimnis bleiben.
Verstehe mich bitte richtig. Ich bin absolut gegen diese Gewaltanschläge und man muss diese Schweine bekämpfen. Aber bitte nicht das Kind mit dem Bade ausschütten. Soetwas geht nach hinten los.
Ist mir offen gesagt egal. Nach hinten los gingen die Demos, weil sie zu vielen Teilen aus schlichten Judenhassern bestanden. Erst spät hat man überhaupt darauf reagiert und ist von Seiten zumindest einiger Veranstalter dazu übergegangen, die eigenen Leute inständig darum zu bitten, auf allzu harsche Parolen und Gewalt zu verzichten.
Nimm es mir bitte nicht übel wenn ich es mir hier verkneife Beispiele anzuführen. Wenn Du tatsächlich der Meinung bist, das soetwas noch nie vorgekommen sei, (nichts anderes inpliziert Deine Aufforderung) dann werden wir uns hier nur über aufgezeigte Beispiele streiten. Darum hier nur ein aufrichtig gemeinten Rat an Dich. Höre zu, wenn offizielle Vertreter der Juden oder Israels, in Disusionsrunden sich zur Kritik an der israelischen Politik äußern. Der Hinweis auf möglichen Antisemitismus ist fast immer dabei. Sie würden sich und allen anderen Juden einen RIESEN Gefallen tun, wenn sie das einfach lassen würden.
Juden müssen sich und anderen erstmal gar keinen Gefallen tun. Erst recht nicht, wenn sie auf in israelkritischem Gewand daherkommenden Antisemitismus aufmerksam machen, der zweifellos existent ist. Wen es stört, dass vor solcherlei Dingen gewarnt wird, der sollte mMn. das Problem mal bei sich selbst suchen anstatt vorwurfsvoll den Überbringer unliebsamer Nachrichten zu "warnen".
Das die Juden in Deutschland, auf Grund der grausamen Geschichte, sehr sensibel sind, kann ich gut verstehen! Aber bitte - sie sollten vesuchen Freunde zu erkennen!!! Freude kritisieren einander schon einmal. Das tun sie meist um zu helfen. Nicht immer gleich draufhauen.
Über Freunde freut sich ein jeder Jude wohl genau so sehr wie du oder ich. Allerdings muss sich niemand jemanden als Freund verkaufen lassen, einfach nur weil er bspw. mit Sätzen wie "Ich bin ja nun wirklich ein Freund der Juden, aber..." oder "Die Juden waren ja gerade kulturell für Deutschland ein Segen aber..." in Diskussionen startet. Man merkt als erwachsener Mensch meist recht schnell, ob der Diskussionspartner lediglich vorgibt ein Freund zu sein oder ob er es tatsächlich ist.
Übrigens - das Du mit der alten Masche kommst, dass die Juden am Ende auch noch immer selbst für den Antisemitismus verantwortlich gemacht werden, wusste ich - meine Wort. Das absolute Totschlagsargument. Aber ja, irgentwie stimmt es ja auch. "Das auserwählte Volk" - ist dass nicht auch eine Form von Rassismuss? :s Und bitte - ich bin nur ein einfacher Religionsverachter und kein Antisemit oder sonstwie gearteter Rassist.

Elser
Ich habe nichts gegen jemanden, der Religionen verachtet. Das ist Privatsache. Allerdings sollte man gerade dann die mehrere tausend Jahre alte Erzählung von "Gottes auserwähltem Volk" einzuordnen wissen hinsichtlich der Frage, ob Juden deshalb nun Rassisten seien. Ich geb dir einen kleinen Tipp: So gut wie kein Jude bildet sich ein, eine Art Herrenmensch zu sein, der dem Rest der Menschheit überlegen ist. Ansonsten müssten auch Muslime und Christen eines solchen Rassismus schuldig sein, immerhin bleibt allen, die nicht dem jeweils islamischen oder christlichen Glauben folgen, der Zugang zu Gottes Reich versperrt. Er hat ja eben nur sie auserwählt, in den Himmel zu gelangen. Wenn das für dich alles Rassismus ist, dann sind wir in der Tat überall von Rassisten umgeben.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von ThorsHamar »

Kopernikus » Di 9. Sep 2014, 19:31 hat geschrieben: Nein, in dem Satz wird eine Denke angeprangert, die verachtenswert ist. Ein himmelweiter Unterschied zu "Hamas, Hamas, Juden ins Gas"-Rufen, die kürzlich auf diversen propalästinensischen Demos in Deutschland ertönten. Wahrscheinlich willst du aber darauf hinaus, dass ich der Meinung sein müsse, der israelische Psychoanalytiker Zvi Rex, von dem der Satz stammt, hätte nie und nimmer "DIE Deutschen" sagen dürfen ohne sich eines Rassismus schuldig zu machen. Das ist natürlich Blödsinn, denn weder Feindschaft noch Hass kommen in dem Satz zum Ausdruck.
Aber selbstredend kommt, für mich auch verständlicherweise, die grenzenlose Verachtung gegen alle, nämlich "DIE Deutschen" zum Ausdruck.
Nochmal: Ich verstehe und akzeptiere diese Äusserung, denn ich kenne den Kontext, in welchem sie gemacht wurde.
Trotzdem ist dieser Satz falsch und nach Deinen selbst geposteten Gesichtspunkten rassistisch.

Und wenn Palästinenser in Deutschland gegen "die Juden" rumbrüllen, finde ich ganz persönlich das zu Kotzen!!!
Es ist aber für mich klar, dass der Ausgangspunkt im Nahostkonflikt liegt, in welchem ein Land agiert, das nicht müde wird, zu propagieren, stellvertretend für DIE Juden zu stehen!
Und wenn diese muslimischen Dummköpfe in Deutschland "Juden ins Gas" schreien, ist dieser Hass auf Israel nicht DER Antisemitismus, mit welchem deutschen Nazis genau diesen Spruch brüllen würden!
Zuletzt geändert von ThorsHamar am Dienstag 9. September 2014, 20:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von freigeist »

Cat with a whip » Di 9. Sep 2014, 19:16 hat geschrieben:
Wie unterscheidet man denn bei solchen Demos Rechte, Araber und Linke? Können Rechte keine Araber sein?
Wenn ich mir diverse Videos von diesen unterschiedlichen Aktionen, die eine Spannweite zwischen ordentlich angemeldeten Kundgebungen und Spontandemos von Mobs bei Nacht darstellen ansehe, verstehe ich nur Bahnhof. Jedenfalls judenfeindliche Parolen in akzentfreien Deutsch höre ich da generell nicht.
Ich meinte eher Rechte vom Schlage der NPD-Wählerschaft. Zwischen arabischen und deutschen Nationalisten gibt es einen Unterschied.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von relativ »

Kopernikus » Di 9. Sep 2014, 18:17 hat geschrieben: Du willst es offensichtlich nicht kapieren und kommst immer wieder auf dein eingebildetes "Ihr wollt doch nur Israelkritiker mundtot machen" zurück. Wenn das die Diskussion ist, die du führen willst, dann führ sie mit irgendwem, aber mir ist das zu dumm und noch klarer und verständlicher als ich es bereits hier im Thread tat, kann ich mich ohnehin nicht ausdrücken. Danke für das Gespräch. :rolleyes:
Wenn du nicht willst das ich sowas denke, dann verstehe ich Teile deiner post nicht. Du kannst sie dir ja noch mal selber durchlesen, evt. kommst du selber drauf warum man da auf "mundtot" (habe ich zwar nicht geschrieben) kommt.
Beispiel gefällig?
...aber was tut man nicht alles, um von der eigenen Unfähigkeit abzulenken, eine plausbile Antisemitismusdefinition zu liefern, die nicht zuvorderst das alleinige Ziel verfolgt, möglichst viel antisemitische Ausfälle vom Vorwurf des Antisemitismus zu befreien, weil die Täter und Vertreter der Ideologie keine dummdeutschen Neonazis sind, sondern arabische, muslimische oder palästinensische Menschen.
Immer wieder zu wiederholen man verstünde dich nicht , ist mir langsam auch zu abgedroschen. Evt. verstehn sie ja nur mich nicht.
Ich beende hiermit unser Gespräch weil es wohl auch weiterhin nur aus "Missverständnissen" bestehen wird.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Cat with a whip »

freigeist » Di 9. Sep 2014, 19:48 hat geschrieben:
Ich meinte eher Rechte vom Schlage der NPD-Wählerschaft. Zwischen arabischen und deutschen Nationalisten gibt es einen Unterschied.
Sind jetzt "arabische Nationalisten" die antisemitische Parolen rufen keine Rechten?
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von freigeist »

Cat with a whip » Di 9. Sep 2014, 20:13 hat geschrieben: Sind jetzt "arabische Nationalisten" die antisemitische Parolen rufen keine Rechten?
Da man Antisemitismus nicht mehr eindeutig dem rechten Milieu zuordnen kann, müssen es nicht zwingend Rechte sein. Das heißt nicht, dass es nicht trotzdem welche sein könnten.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Marie-Luise »

freigeist » Di 9. Sep 2014, 21:31

Da man Antisemitismus nicht mehr eindeutig dem rechten Milieu zuordnen kann, müssen es nicht zwingend Rechte sein. Das heißt nicht, dass es nicht trotzdem welche sein könnten.
Vielleicht waren die Grauen Wölfe aus der Türkei auch dabei?
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Cat with a whip »

freigeist » Di 9. Sep 2014, 20:31 hat geschrieben:
Da man Antisemitismus nicht mehr eindeutig dem rechten Milieu zuordnen kann, müssen es nicht zwingend Rechte sein. Das heißt nicht, dass es nicht trotzdem welche sein könnten.
Aber Hauptsache Sie wissen ganz entschieden dass kaum Rechte aber viele "Linke" und "Araber" dort auf diesen Demos waren und gemeinsam antisemitische Hetzparolen gegröhlt haben. Danke, genügt.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von freigeist »

Cat with a whip » Di 9. Sep 2014, 21:02 hat geschrieben:
Aber Hauptsache Sie wissen ganz entschieden dass kaum Rechte aber viele "Linke" und "Araber" dort auf diesen Demos waren und gemeinsam antisemitische Hetzparolen gegröhlt haben. Danke, genügt.
Nein, das habe ich nicht geschrieben.
Wollen Sie allen Ernstes behaupten, dass sich deutsche Rechte zu Linken und Arabern stellen, obwohl Rechte sowohl Araber als auch Juden hassen?
Sie gehen schlicht davon, dass die Araber automatisch Rechte sein müssen, wenn sie antisemitische Parolen skandieren. Mir ist das zu simpel.
Zuletzt geändert von freigeist am Dienstag 9. September 2014, 22:09, insgesamt 1-mal geändert.
'Diplomatie ist die Kunst, seinem verhassten Nachbarn die Kehle durchzuschneiden, ohne ein Messer zu benutzen.'
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Diskursant »

^W^
Das Gefeilsche um den zu geltenden A – Begriff seitens einiger
Beiträger hier, ziehlt offenbar darauf den 'üblichen' A zu generalisieren. . .
und ihn gewissermaßen zur Ursünde des Rassismus Erscheinen zu machen:
„schon die alten Ägüpter unterdrückten,.. Nebukadnezar und Sanherib,
später die Römer undsw“ welche letztendlich im Holokaust überschlug
So werden die Juden als Opfer eines Jahr1000alten A beschrieben. . .
(wommöglich rührte der Auszug Abrahams aus Ur
gleichfalls von einem Früh-A dortens her. , .)
Ein Mythos ganz im Sinne des zionistischen Ideals,
welche die Juden dieser Erde 'heim' nach Israel ruft
weil sie woanders immer von A bedroht wären...
Denn: der Terminus Antisemitismus wird seit dem Holokaust
auf immer mit diesem verknüpft bleiben , , ,
Diese Verallgemeinerung der A-Definition
geschieht im Schattender Shoah
und rückt jene Opfer der zionistischen Landnahme
welche ihre geraubte Heimat beweinenund ganz klaar deshalb
'antisemitische' Gefühle leben (gegen die Räuber). . .
Diese höchst verständliche urmenschliche Reaktion
soll also in der Verallgemeinerung dem eliminatorischen
Holokaust-Antisemitismus gleichgesetzt werden. . .
Denn die Schlechtigkeit des Holokaust- A
lässt kaum noch Differenzierungen zu
angesichts seiner Dimension.,~
Also ist es den Palis glatt verboten trotz der lange
währenden Schändung und Heimatberaubung
etwa 'antisemitische 'Gefühle zu entwickeln.,;
Sie sollen die empfangene Demütigung
gesenkten Hauptes entgegen nehmen
und Dank haben ob der Tatsache
ihrer Weiterexistenz. . .
Denn wenn sie sich wehren werden die
Palis flugs zu Wiedergängern der Nazi-
Antisemiten-Holokaustern erklärt.

disklaar

D
Zuletzt geändert von Diskursant am Mittwoch 10. September 2014, 02:11, insgesamt 1-mal geändert.
Peter Fuchs
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Peter Fuchs »

Cat with a whip » Di 9. Sep 2014, 20:13 hat geschrieben: Sind jetzt "arabische Nationalisten" die antisemitische Parolen rufen keine Rechten?
Es gibt ja auch Linksnationalismus, zB PKK, Fatah, PSUV
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ThorsHamar
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von ThorsHamar »

Diskursant » Mi 10. Sep 2014, 02:10 hat geschrieben:^W^
Das Gefeilsche um den zu geltenden A – Begriff seitens einiger
Beiträger hier, ziehlt offenbar darauf den 'üblichen' A zu generalisieren. . .
und ihn gewissermaßen zur Ursünde des Rassismus Erscheinen zu machen:
„schon die alten Ägüpter unterdrückten,.. Nebukadnezar und Sanherib,
später die Römer undsw“ welche letztendlich im Holokaust überschlug
So werden die Juden als Opfer eines Jahr1000alten A beschrieben. . .
(wommöglich rührte der Auszug Abrahams aus Ur
gleichfalls von einem Früh-A dortens her. , .)
Ein Mythos ganz im Sinne des zionistischen Ideals,
welche die Juden dieser Erde 'heim' nach Israel ruft
weil sie woanders immer von A bedroht wären...
Denn: der Terminus Antisemitismus wird seit dem Holokaust
auf immer mit diesem verknüpft bleiben , , ,
Diese Verallgemeinerung der A-Definition
geschieht im Schattender Shoah
und rückt jene Opfer der zionistischen Landnahme
welche ihre geraubte Heimat beweinenund ganz klaar deshalb
'antisemitische' Gefühle leben (gegen die Räuber). . .
Diese höchst verständliche urmenschliche Reaktion
soll also in der Verallgemeinerung dem eliminatorischen
Holokaust-Antisemitismus gleichgesetzt werden. . .
Denn die Schlechtigkeit des Holokaust- A
lässt kaum noch Differenzierungen zu
angesichts seiner Dimension.,~
Also ist es den Palis glatt verboten trotz der lange
währenden Schändung und Heimatberaubung
etwa 'antisemitische 'Gefühle zu entwickeln.,;
Sie sollen die empfangene Demütigung
gesenkten Hauptes entgegen nehmen
und Dank haben ob der Tatsache
ihrer Weiterexistenz. . .
Denn wenn sie sich wehren werden die
Palis flugs zu Wiedergängern der Nazi-
Antisemiten-Holokaustern erklärt.

disklaar

D
Tja, völlig richtig erkannt ....
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von relativ »

ThorsHamar » Mi 10. Sep 2014, 08:00 hat geschrieben:
Tja, völlig richtig erkannt ....
Ich habe zwar ein Problem mit dem Zionismus als "jüdisches Verschwörungspotential", aber im der Grundaussage kann ich diesen Ausführungen auch zustimmen.
Zuletzt geändert von relativ am Mittwoch 10. September 2014, 09:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Gutmensch »

relativ » Mi 10. Sep 2014, 09:05 hat geschrieben: Ich habe zwar ein Problem mit dem Zionismus als "jüdisches Verschwörungspotential", aber im der Grundaussage kann ich diesen Ausführungen auch zustimmen.
Ich stimme weder der Grundaussage noch den sonstigen Aussagen des Textes zu, denn nichts, was er über den Antisemitismus schreibt, hat Bezug zur realen Welt.

Erste Aussage
Diskursant hat geschrieben:W^
Das Gefeilsche um den zu geltenden A – Begriff seitens einiger
Beiträger hier, ziehlt offenbar darauf den 'üblichen' A zu generalisieren. .
Um den Begriff Antisemitismus wird nicht gefeilscht und kein Mensch zielt darauf ab den "üblichen Antisemitismus" zu generalisieren.
und ihn gewissermaßen zur Ursünde des Rassismus Erscheinen zu machen:
Insbesondere wird der Begriff nicht als Ursünde des Rassismus verstanden und keiner hat ihn auch als solche erscheinen lassen.
„schon die alten Ägüpter unterdrückten,.. Nebukadnezar und Sanherib,
später die Römer undsw“ welche letztendlich im Holokaust überschlug
So werden die Juden als Opfer eines Jahr1000alten A beschrieben. . .
Dieser Satz fasst die Geschichtskenntnisse des Verfassers sehr gut zusammen. Gebildete Leser werden verstehen was ich meine. :D
(wommöglich rührte der Auszug Abrahams aus Ur
gleichfalls von einem Früh-A dortens her. , .)
Ein Mythos ganz im Sinne des zionistischen Ideals,
welche die Juden dieser Erde 'heim' nach Israel ruft
weil sie woanders immer von A bedroht wären...
Hieraus wird ersichtlich wie sehr sich der Diskutant darüber sarkastisch ärgert, dass Antisemitismus heute als etwas schlechtes angesehen wird. Geschichtlich und inhaltlich bleiben seine Aussagen weiterhin eine Ausgeburt innerer Ressentiments. Mit Geschichte oder mit Fakten haben seine Behauptungen nichts zu tun.

Den Rest spare ich mir, es ist eine Ansammlung von Vorurteilen und symptomatischen Täter-Opfer-Umkehrungen wie sie in einschlägigen Kreisen seit Jahrzehnten wiedergekäut werden.
the NSA is watching you! :D
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von ThorsHamar »

relativ » Mi 10. Sep 2014, 09:05 hat geschrieben: Ich habe zwar ein Problem mit dem Zionismus als "jüdisches Verschwörungspotential", aber im der Grundaussage kann ich diesen Ausführungen auch zustimmen.
Zionismus ist doch gerade eben kein "jüdisches Verschwörungspotential", sondern eine politische Bewegung, real, nachprüfbar.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von ThorsHamar »

Gutmensch » Mi 10. Sep 2014, 11:45 hat geschrieben:
Ich stimme weder der Grundaussage noch den sonstigen Aussagen des Textes zu, denn nichts, was er über den Antisemitismus schreibt, hat Bezug zur realen Welt.

Erste Aussage



Um den Begriff Antisemitismus wird nicht gefeilscht und kein Mensch zielt darauf ab den "üblichen Antisemitismus" zu generalisieren.



Insbesondere wird der Begriff nicht als Ursünde des Rassismus verstanden und keiner hat ihn auch als solche erscheinen lassen.



Dieser Satz fasst die Geschichtskenntnisse des Verfassers sehr gut zusammen. Gebildete Leser werden verstehen was ich meine. :D



Hieraus wird ersichtlich wie sehr sich der Diskutant darüber sarkastisch ärgert, dass Antisemitismus heute als etwas schlechtes angesehen wird. Geschichtlich und inhaltlich bleiben seine Aussagen weiterhin eine Ausgeburt innerer Ressentiments. Mit Geschichte oder mit Fakten haben seine Behauptungen nichts zu tun.

Den Rest spare ich mir, es ist eine Ansammlung von Vorurteilen und symptomatischen Täter-Opfer-Umkehrungen wie sie in einschlägigen Kreisen seit Jahrzehnten wiedergekäut werden.
Eigentlich hättest Du alles sparen können .... Oder wolltest Du auch etwas sagen?
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Kopernikus »

Diskursant » Mi 10. Sep 2014, 02:10 hat geschrieben: Also ist es den Palis glatt verboten trotz der lange
währenden Schändung und Heimatberaubung
etwa 'antisemitische 'Gefühle zu entwickeln.,;
Joa mei, wie dreist ist das denn? Da wird den Palis auch noch "verboten" Antisemiten zu sein?! HimmelHerrGott, was lassen sich die Juden wohl als Nächstes einfallen, um sie zu knechten? Bei den Deutschen hat´s schon geklappt. Die dürfen auch keine Antisemiten mehr sein. Ein mahnendes Beispiel!
Zuletzt geändert von Kopernikus am Mittwoch 10. September 2014, 15:57, insgesamt 3-mal geändert.
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"Das Volk ist immer da, wo das große Maul, die heftigste Phrase ist." Alfred Döblin
http://www.youtube.com/watch?v=xwsOi0ypuSI
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von relativ »

Geht es darum Antisemitismus zu erklären, oder darum was man seien darf oder besser nicht? Wenn es ums Zweiteres geht brauchen wir gar nicht weiter zu diskutieren.
Zuletzt geändert von relativ am Mittwoch 10. September 2014, 16:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Kopernikus »

relativ » Mi 10. Sep 2014, 15:38 hat geschrieben:
Geht es darum Antisemitismus zu erklären, oder darum was man seien darf oder besser nicht? Wenn es ums Zweiteres geht brauchen wir gar nicht weiter zu diskutieren.
Du wolltest doch ohnehin die Diskussion mit mir beenden. Von daher brauchen wir in der Tat nicht weiter diskutieren. Der Satz von Diskursant, den ich gerade zitierte, ist ohnehin so herrlich selbstentlarvend, dass es kaum ergänzender Worte bedarf.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Gutmensch »

Kopernikus » Mi 10. Sep 2014, 15:30 hat geschrieben: Joa mei, wie dreist ist das denn? Da wird den Palis auch noch "verboten" Antisemiten zu sein?! HimmelHerrGott, was lassen sich die Juden wohl als nächste einfallen, um sie zu knechten? Bei den Deutschen hat´s schon geklappt. Die dürfen auch keine Antisemiten mehr sein. Ein mahnendes Beispiel!
Man sollte ein großes Mahnmal für den unbekannten und unverstandenen Antisemiten in Berlin errichten, so langsam werde ich den Eindruck nicht los, dass sie "die wahren" Opfer der Juden sind. :D
Zuletzt geändert von Gutmensch am Mittwoch 10. September 2014, 15:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Gutmensch »

ThorsHamar » Mi 10. Sep 2014, 15:26 hat geschrieben:
Eigentlich hättest Du alles sparen können .... Oder wolltest Du auch etwas sagen?
Du als Antisemitismusexperte hast meine Frage nicht beantwortet. Hältst du Adolf Hitler für einen Antisemiten und wenn ja, warum?
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von pikant »

der Volker Kauder hat es heute im Bundestag als 'Skandal' bezeichnet, das man gegen Judenfeindlichkeit im Berlin am 18.September wieder demonstrieren muss und das als sehr schlimmes Zeichen gesehen, dass Mennschen aus der Geschichte nichts lernen wollen.

jeder sei aufgerufen gegen Antisemitismus in seinen Anfaengen vorzugehen und da klare Kante von Anfang zu zeigen.

dem kann ich mich nur anschliessen.

viele trauen sich einfach nicht da consequent Flagge zu zeigen und hoeren einfach weg.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von relativ »

Kopernikus » Mi 10. Sep 2014, 14:45 hat geschrieben: Du wolltest doch ohnehin die Diskussion mit mir beenden. Von daher brauchen wir in der Tat nicht weiter diskutieren. Der Satz von Diskursant, den ich gerade zitierte, ist ohnehin so herrlich selbstentlarvend, dass es kaum ergänzender Worte bedarf.
Hab es mal geändert, damit du dich weiter auf Sätze und Parolen schmeißen kannst, viel Spass..
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Gutmensch »

pikant » Mi 10. Sep 2014, 16:02 hat geschrieben:der Volker Kauder hat es heute im Bundestag als 'Skandal' bezeichnet, das man gegen Judenfeindlichkeit im Berlin am 18.September wieder demonstrieren muss und das als sehr schlimmes Zeichen gesehen, dass Mennschen aus der Geschichte nichts lernen wollen.

jeder sei aufgerufen gegen Antisemitismus in seinen Anfaengen vorzugehen und da klare Kante von Anfang zu zeigen.

dem kann ich mich nur anschliessen.

viele trauen sich einfach nicht da consequent Flagge zu zeigen und hoeren einfach weg.
Es schleicht sich leider eine Akzeptanz antisemitischer Auswüchse ein, die es erfordert ein Zeichen zu setzen und dagegen aufzustehen. Von Jürgen Möllemann, Martin Hohmann, Günther Grass über Jakob Augstein u.a. zieht sich ein langer Faden, der immer weitere prominente Vertreter findet, die dem Antisemitismus in der Mitte der Gesellschaft Vorschub leisten.
Zuletzt geändert von Gutmensch am Mittwoch 10. September 2014, 16:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von pikant »

Cat with a whip » Di 9. Sep 2014, 19:16 hat geschrieben: Jedenfalls judenfeindliche Parolen in akzentfreien Deutsch höre ich da generell nicht.
diese Reinwaschpolitik fuer Deutsche ist schon recht unertraeglich.
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