Neues von den Friedensgesprächen

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ToughDaddy
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von ToughDaddy »

Platon » Mi 2. Apr 2014, 13:05 hat geschrieben: Ein kompletter Siedlungsstopp war nicht Vorbedingung der Gespräche seitens der Palästinenser und letztlich ist das nicht das Problem.

Das Problem der Palästinenser ist, dass sie eine 24 Stunden-Frist gestellt haben bis dahin die letzten vereinbarten Gefängnisentlassungen endgültig angekündigt hätten werden müssen. Das wollte oder konnte das Netanyahu-Kabinett nicht mitmachen, da sich dort großer Unmut über diesen letzten Austausch regte. Darum wurde die Sache mit dem Mossad-Spion gemacht, welcher Netanyahu mit dem Erfolg ausgestattet hätte um diesen Gefangenenaustausch und weitere Zugeständnisse an die Palästinenser zu machen, was sich aber nicht in 24 Stunden regeln ließ, weswegen Abbas nun einerseits konsequenterweise, andererseits destruktiverweise die Anträge für 15 UN-Organisationen ausgefüllt und abgeschickt hat.
Aber noch ist nichts verloren, es bleibt immer noch Zeit einen Kompromiss für die Fortführung der Gespräche zu finden, die Palästinenser wollen dafür den Preis hochtreiben und haben mit dem Antrag in UN-Organisationen nun gezeigt, dass sie es mit der Internationalen Anerkennung durchaus ernst meinen. Im Endeffekt kann das alles auch einfach als Verhandlungstaktik verstanden werden, die einerseits Israel/USA unter Druck setzen soll, gleichzeitig dem eigenen Lager zeigt, dass man sich nicht über den Tisch ziehen lässt. Zuletzt sind ja immer mehr Details von Verhandlungen nach außen gedrungen, was den Druck auf alle Teilnehmer der Verhandlungen stark erhöht hat...
Richtig, das war diesmal (warum auch immer) nicht Vorbedingung. Aber hier geht es eben um weitere Siedlungen außerhalb der grünen Linie.
Ich persönlich denke, dass dies mit den unterbliebenen Freilassungen zusammen gesehen werden sollte.
Aber ist eben auch nur meine Meinung.
Zumindest lag ich aber mit meiner Meinung nicht falsch, was jetzt wieder daraus gemacht wird von typischer Seite (nein, bist nicht gemein. :D).
Wie bereits gesagt: Einen wirklichen Druck, insbesondere auf die USA und Israel, sehe ich nicht. Und die Sache mit dem Spion hätte ich auch noch Ewigkeiten hinziehen können. D.h. nichts genaues stand fest. Darum weiß ich auch nicht, was daran nun so destruktiv sein soll.
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Liegestuhl
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Liegestuhl »

ToughDaddy » Mi 2. Apr 2014, 13:17 hat geschrieben:Aber hier geht es eben um weitere Siedlungen außerhalb der grünen Linie.
Es gibt keine "weiteren Siedlungen" außerhalb der grünen Linie. Es gibt lediglich einen Ausbau bestehender Siedlungen.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Gutmensch
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Gutmensch »

Platon » Mi 2. Apr 2014, 12:56 hat geschrieben: Du meinst den wo sie die letzten 8 Monaten waren und noch mindestens einen Monat sind? :?:

Ich mein, den, den sie seit 15 Jahren verlassen haben und nicht wieder einnahmen.
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Wolverine
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Wolverine »

ToughDaddy » Mi 2. Apr 2014, 11:35 hat geschrieben: Wie man sieht, wird schon wieder die Schuld bei Abbas bzw. den Palästinensern gesehen.
So die Propagandamaschinerie wird angworfen.
Abbas bricht die Gespräche ab und du willst Israel die Schuld geben? Okay, diese "Logik" zieht sich durch deine gesamte Argumentation, aber fällt dir das nicht selbst mal auf? :?
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Cobra9
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Cobra9 »

*Räusper*

Persönliche Angriffe / Unterstellungen oder ähnliches tragen nicht zur Steigerung der Qualität hier bei. Und ich wollte mich zurückhalten- aber wo steht in dem letzten Beitrag von TD das Israel eine Schuld verteilt :?:
Zuletzt geändert von Cobra9 am Mittwoch 2. April 2014, 14:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Magnes
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Magnes »

Gutmensch » Mi 2. Apr 2014, 11:08 hat geschrieben:... sowie die Erschließung von Wasser ist Vorbild für die ganze Welt ...
Ich denke nicht, dass die "Erschließung" von 80% des Wassers, dass aus den besetzten Gebieten stammt Vorbild für die ganze Welt ist. Höchstens für jene, die bereits eine deutsche Raubwirtschaft für vorbildhaft hielten.
Dank Israels Erfindungsreichtum wird auch in anderen wasserarmen Regionen die Tröpfchenbewässerung angewendet, sie ist extrem sparsam und effizient. Diesen Erfindungsgeist gilt es zu unterstützen und zu fördern. :thumbup:
Ja, wie man sehen kann hat Israel aus der Negev eine blühende Oase gemacht. :p
Liegestuhl » Mi 2. Apr 2014, 12:24 hat geschrieben: Es gibt keine "weiteren Siedlungen" außerhalb der grünen Linie. Es gibt lediglich einen Ausbau bestehender Siedlungen.
Es gibt kein weiteren Verbrechen. Es gibt nur die Erweiterung der Verbrechen. :D

Israel pushing to legalize West Bank outpost slated for demolition
http://www.haaretz.com/misc/article-pri ... m-1.575791
Zuletzt geändert von Magnes am Mittwoch 2. April 2014, 17:19, insgesamt 2-mal geändert.
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Magnes
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Magnes »

Die Palestine Papers haben deutlich gezeigt das jedesmal, wenn die Palästinenser Zugeständnisse machten, Israel diese als Ausgungspunkt für weitere Zugeständnisse machten.

Israel rejected historic concessions, 'Palestine Papers' reveal
http://www.theglobeandmail.com/news/wor ... /?page=all

Das war z.B. die Position in den Verhandlungsgesprächen aus diesem Zeitraum:

Flüchtlinge: Palestinians agreed only 10,000 refugees could return to Israel
http://www.theguardian.com/world/2011/j ... urn-israel

Jerusalem:
"The biggest Yerushalayim"
PA offered to concede almost all of East Jerusalem, an historic concession for which Israel offered nothing in return. ...

"We proposed that Israel annexes all settlements" ... Erekat went on to enumerate some of the settlements that the PA was willing to concede: French Hill, Ramat Alon, Ramat Shlomo, Gilo, Talpiot, and the Jewish Quarter in Jerusalem’s old city. Those areas contain some 120,000 Jewish settlers. (Erekat did not mention the fate of other major East Jerusalem settlements, like Pisgat Ze’ev and Neve Ya’akov, but Qurei’s language indicates that they would also remain a part of Israel.)" ... In an October 2009 meeting, Erekat also proposed a geographical division of Jerusalem’s Old City, with control of the Jewish Quarter and "part of the Armenian Quarter" going to the Israelis.
http://www.aljazeera.com/palestinepaper ... 44113.html

Jüdischer Staat: Das bedeutet nichts anderes als das Israel einen Weg sucht, sich seiner nichtjüdischen Bevölkerung entweder durch "Transfer" oder Landtausch zu entledigen.
Palestinian negotiators accept Jewish state, papers reveal
Tzipi Livni told she can call Israel what she wants, but her demands to move Arab Israelis to Palestinian state are rejected
http://www.theguardian.com/world/2011/j ... intcmp=239
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von fred76 »

Gutmensch » Mi 2. Apr 2014, 11:08 hat geschrieben: Also ich mach es anders, wenn ich Wein, Obst oder Gemüse aus Israel finde, kaufe ich. In Israel wird Wasser extrem sparsam verwendet, der Umgang mit dem lebenswichtigen Wasser sowie die Erschließung von Wasser ist Vorbild für die ganze Welt, in der sonst Wasser im Überfluss vorhanden ist und entsprechend verschwenderisch mit umgegangen wird.
Also ich glaube in Deutschland liegt der pro Kopf Verbrauch bei etwa 120Liter/Tag, in Israel so um die 300 Liter/Tag - die Palästinenser begnügen sich gezwungenermaßen mit etwa 70 Liter/Tag.

http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... and-schulz
http://ialiis.birzeit.edu/userfiles/wat ... f#page=103
http://www.spiegel.de/wirtschaft/servic ... 66313.html

Und mal was Grundsätzliches zum Thema Wasser:
http://palis-d.de/archive/pal/1206CogatIsrPalD.pdf
Zuletzt geändert von fred76 am Donnerstag 3. April 2014, 10:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Walter Hofer
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Walter Hofer »

Gutmensch » Mi 2. Apr 2014, 12:08 hat geschrieben:
Also ich mach es anders, wenn ich Wein, Obst oder Gemüse aus Israel finde, kaufe ich. In Israel wird Wasser extrem sparsam verwendet, der Umgang mit dem lebenswichtigen Wasser sowie die Erschließung von Wasser ist Vorbild für die ganze Welt, in der sonst Wasser im Überfluss vorhanden ist und entsprechend verschwenderisch mit umgegangen wird. Dank Israels Erfindungsreichtum wird auch in anderen wasserarmen Regionen die Tröpfchenbewässerung angewendet, sie ist extrem sparsam und effizient. Diesen Erfindungsgeist gilt es zu unterstützen und zu fördern. :thumbup:


Wassersparend und akkurat ist die Tröpfchenbewässerung. Sie hat ihren Ursprung im der kargen Negev-Wüste im Süden des Landes. Die Firma Netafim war der Pionier in der intelligenten Mikrobewässerung, mit der die Wasserversorgung auf den Feldern präzise gesteuert werden kann. Ausgetüftelt hat sie Ingenieur Simcha Blass. Die Firma Netafim gehört dem Kibbuz Hatzerim. Heute gibt es die Technologie in 120 Ländern, 13 Fabriken weltweit produzieren die Systeme.
http://www.juedische-allgemeine.de/arti ... w/id/13449

Selbstverständich begrüße ich, wie jeder andere auch, sparsame und effziente Maßnahmen zur Einsparung begrenzter Wasservorkommen zu nutzen, sei es durch Kapillar-. Tröpfchen- oder Wurzelbewässerung, die die natürliche Wasseraufnahme von Feldfrüchten in der Landwirtschaft fördern. Daher hat der Begriff "Landwirt" auch seine Berechtigung. Dieses Gebiet ist ja nicht erst seit gestern besiedelt, und man kann sich auch von der wirksamen, historischen Bewässerungstechnik der Altvorderen etwas abschauen.

Allerdings führen die neuen, verfeinerten Techniken leider nicht zur Begrenzung auf die gerade noch tragfähigen Nutzungsflächen, sondern weiten sie sogar in der zu bewässernden Flächengröße aus, sodass die Wassersparmaßnahmen durch einen höheren Wasserbedarf konterkariert werden. Die sog. Tröpfchenbewässerung gab es schon lange vor der Gründung des Staates Israel. Ich stimme dir auch zu, dass israelische Forscher und Erfinder die Techniken sehr erfolgreich weiterentwickelt haben. Statt dem virtuellen Wasserexport - Obst und Gemüse in die USA oder nach Europa - sollte Israel die Blaupausen, das gewonnene Know how in Lizenzen exportieren und weltweit eine führende Beratungsfunktion, auch und gerade bei seinen engsten Nachbarn, übernehmen.

Leider haben die Be- und Entwässerungsexperten in Israel nicht das Sagen.
Dort führen religiöse Eiferer, sog. Landunwirte, das Wort und wedeln mit Heiligen Schriften, mit denen man die Gravitation und das Darcy-Gesetz der Bodenwasserphysik locker außer Kraft setzen kann.

Solange auf beiden Seiten der Grenze diese Machhaber, die geistig in der frühen Bronzezeit stehen geblieben sind, am längeren Hebel sitzen, und von den Volksmassen nicht verjagt worden sind, können wir aus diese oder ähnliche Threads ersparen.
Wassersparend und akkurat ist die Tröpfchenbewässerung. Sie hat ihren Ursprung im der kargen Negev-Wüste im Süden des Landes. Die Firma Netafim war der Pionier in der intelligenten Mikrobewässerung, mit der die Wasserversorgung auf den Feldern präzise gesteuert werden kann. Ausgetüftelt hat sie Ingenieur Simcha Blass. Die Firma Netafim gehört dem Kibbuz Hatzerim. Heute gibt es die Technologie in 120 Ländern, 13 Fabriken weltweit produzieren die Systeme.
http://www.juedische-allgemeine.de/arti ... w/id/13449
Sicherlich gibt es diese wenigen Leuchttürme, der Normalfall in den Siedlungsgebieten sieht so aus:

http://www.planet-wissen.de/natur_techn ... _dpa_g.jpg
http://www.uzh.ch/news/articles/2007/25 ... serung.jpg
http://www.br.de/themen/wissen/erbeeren ... sion=1c9e8
Zuletzt geändert von Walter Hofer am Mittwoch 2. April 2014, 20:22, insgesamt 3-mal geändert.
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Gutmensch
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Gutmensch »

Walter Hofer » Mi 2. Apr 2014, 20:17 hat geschrieben:
Selbstverständich begrüße ich, wie jeder andere auch, sparsame und effziente Maßnahmen zur Einsparung begrenzter Wasservorkommen zu nutzen, sei es durch Kapillar-. Tröpfchen- oder Wurzelbewässerung, die die natürliche Wasseraufnahme von Feldfrüchten in der Landwirtschaft fördern. Daher hat der Begriff "Landwirt" auch seine Berechtigung. Dieses Gebiet ist ja nicht erst seit gestern besiedelt, und man kann sich auch von der wirksamen, historischen Bewässerungstechnik der Altvorderen etwas abschauen.

Die ausgeklügelte, israelische Tröpfchenbewässerung ist eine raffinierte, technologische Weiterentwicklung. Es ist ein ehrgeiziges Ziel aus Wüsten kultivierbaren Boden zu machen. Israel ist es in Teilen gelungen. Not macht erfinderisch. Darüberhinaus ist Israel auch in der Meerwasserentsalzung führend sowie in den Technologien zur künstlichen Regengewinnung. Wäre Israel nicht, so wäre man auf diesem Gebiet heute noch lange nicht so weit. Andere Wüstenregionen sind technologisch weit im Hintertreffen oder sie sind noch nicht darauf angewiesen die Wasserproblematik anzugehen.
Allerdings führen die neuen, verfeinerten Techniken leider nicht zur Begrenzung auf die gerade noch tragfähigen Nutzungsflächen, sondern weiten sie sogar in der zu bewässernden Flächengröße aus, sodass die Wassersparmaßnahmen durch einen höheren Wasserbedarf konterkariert werden.


Der pro-Kopf Wasserbedarf in Israel ist seit 1967 gesunken sowie auch der Verbrauch von Wasser aus Seen, der Verbrauch in den palästinensischen Gebieten hat sich indes verdreifacht. Das Sinken des Verbrauchs geht auf den Bau von Meerwasserentsalzungsanlagen und auf rationelle Methoden der Wasserwiederverwertung und der Regenwassernutzung.
In den palästinensischen Gebieten geht viel Wasser durch das marode Leitungsnetz und leckenden Endstellen verloren, die von den Palästinensern mangelhaft instand gehalten werden. Das führt zu großen Verlusten in der Versorgung obwohl große Mengen Wasser aus den Seen abgeschöpft werden. Desweiteren ist der Verbrauch deswegen auch gestiegen, weil die demographische Entwicklung dramatisch explodiert.

Die sog. Tröpfchenbewässerung gab es schon lange vor der Gründung des Staates Israel. Ich stimme dir auch zu, dass israelische Forscher und Erfinder die Techniken sehr erfolgreich weiterentwickelt haben. Statt dem virtuellen Wasserexport - Obst und Gemüse in die USA oder nach Europa - sollte Israel die Blaupausen, das gewonnene Know how in Lizenzen exportieren und weltweit eine führende Beratungsfunktion, auch und gerade bei seinen engsten Nachbarn, übernehmen.
Das ist das Ziel Israels. Leider sind die Nachbarn ideologisch verblendet und radikalisiert, sie akzeptieren keine Hilfe von Juden.
Leider haben die Be- und Entwässerungsexperten in Israel nicht das Sagen.
Dort führen religiöse Eiferer, sog. Landunwirte, das Wort und wedeln mit Heiligen Schriften, mit denen man die Gravitation und das Darcy-Gesetz der Bodenwasserphysik locker außer Kraft setzen kann.
Das ist durchaus ein Problem, das nach und nach beseitigt werden muss.

Solange auf beiden Seiten der Grenze diese Machhaber, die geistig in der frühen Bronzezeit stehen geblieben sind, am längeren Hebel sitzen, und von den Volksmassen nicht verjagt worden sind, können wir aus diese oder ähnliche Threads ersparen.



Auf Seiten Israels sind Demokraten an der Macht, auf Seiten der Palästinenser führen Clan-Chefs eine quasi Diktatur. Die einen wollen Frieden und sind abhängig vom Wille des Wählers, die anderen halten sich nur durch Gewalt (nach innen und aussen) an der Macht. Der Vergleich hinkt daher auf beiden Füßen.

Ja, das muss sich ändern. Aber Israelis verbrauchen im Durchschnitt ca 160 m³ pro Kopf und Jahr weniger Wasser als der Durchschnitt in Deutschland. Wir sollten erstmal unsere Hausaufgaben machen, bevor wir auf andere zeigen. ;)
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

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Re: Neues von den Friedensgesprächen

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Walter Hofer
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Walter Hofer »

Gutmensch hat geschrieben: » Do 3. Apr 2014, 11:30

Der pro-Kopf Wasserbedarf in Israel ist seit 1967 gesunken sowie auch der Verbrauch von Wasser aus Seen, (...)
genau, 2017 gibt dann in Israel keinen negativen pro-Kopf Wasserverbrauch mehr, sondern eine weltweit einmalige positive pro-Kopf Wasserproduktion
der Verbrauch in den palästinensischen Gebieten hat sich indes verdreifacht.
vollkommen richtig, Schuld hat in der Region immer die Gegenseite
Das Sinken des Verbrauchs geht auf den Bau von Meerwasserentsalzungsanlagen und auf rationelle Methoden der Wasserwiederverwertung und der Regenwassernutzung.
Dazu würde ich gerne einen nicht-israelischen Fachbericht lesen
insbesondere Was 1 m³ RO Wasser in der Produktion kostet und was Israelis vor der Wasseruhr am Hausanschluss für 1 m³ bezahlen müssen.
In den palästinensischen Gebieten geht viel Wasser durch das marode Leitungsnetz und leckenden Endstellen verloren, die von den Palästinensern mangelhaft instand gehalten werden.
auf jeden Fall gibt es nur in Ost-Jerusalem marode Netze, im Westteil nicht.
Das führt zu großen Verlusten in der Versorgung obwohl große Mengen Wasser aus den Seen abgeschöpft werden. Desweiteren ist der Verbrauch deswegen auch gestiegen, weil die demographische Entwicklung dramatisch explodiert.
so muss es sein: die einen füllen uneigennützig die Seen auf, - :thumbup:,
die anderen lassen sie unsolidarisch leerlaufen! - Sauerei :mad2:
Das ist das Ziel Israels. Leider sind die Nachbarn ideologisch verblendet und radikalisiert, sie akzeptieren keine Hilfe von Juden.
Wiederholung: Verblendet und radikalisiert sind immer die anderen
Auf Seiten Israels sind Demokraten an der Macht, auf Seiten der Palästinenser führen Clan-Chefs eine quasi Diktatur.
2. Wiederholung: Gutmenschen vs Bösmenschen
Ja, das muss sich ändern. Aber Israelis verbrauchen im Durchschnitt ca 160 m³ pro Kopf und Jahr weniger Wasser als der Durchschnitt in Deutschland.
Ich hatte bewußt keine konkreten Zahlen genannt und auch keine Bilanzierungen nach den Einzugsgebieten vorgenommen, weilm es sich um sog. religiös-esoterische Glaubenszahlen hadelt, die nicht falsifizierbar sind.

auch klar:
Durchschnittsverbrauch pro Kopf und Jahr in Niedersachsen *) 46,6 m³
abzgl.
Durchschnittsverbrauch pro Kopf und Jahr in Israel ................ 160 m³
________________________________________________________


Mehrverbrauch in Deutschland : + 118,4 m³/a und E

Besser hätte ich es nicht ausdrücken können! :)

----------------------
*) NDS und HE repräsentieren den Mittelwert aller Bundesländer

http://www.energiewelt.de/web/cms/media ... nd-Tag.jpg

http://www.aquaspender.de/Bilder/ernaeh ... rauchD.jpg

http://www.umwelt.niedersachsen.de/live ... fe1caa.jpg
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von ToughDaddy »

@Hofer

Du hast da was verwechselst. Er hat geschrieben, dass in Israel 160 m³ weniger verbraucht werden pro Kopf.
Mithin ist doch die Wasserproduktion schon vorhanden, wenn Deine Zahlen richtig sind.
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Walter Hofer »

ToughDaddy » Do 3. Apr 2014, 14:06 hat geschrieben:@Hofer

Du hast da was verwechselst. Er hat geschrieben, dass in Israel 160 m³ weniger verbraucht werden pro Kopf.
Mithin ist doch die Wasserproduktion schon vorhanden, wenn Deine Zahlen richtig sind.
Mag sein, ich habe bewußt so gerechnet:

Trinkwasserverbrach in D: ~ 128 L/E x d
Minderverbrauch in IL: ~ 438 L/E x d ~ 160m³/E x a

Kannst du mir erklären, wie ein Israeli 438 L TW am Tag weniger verbrauchen kann, wenn ein Deutscher nur 128 L TW am Tag verbraucht?
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Magnes »

Gutmensch » Do 3. Apr 2014, 10:30 hat geschrieben: Die ausgeklügelte, israelische Tröpfchenbewässerung ist eine raffinierte, technologische Weiterentwicklung. Es ist ein ehrgeiziges Ziel aus Wüsten kultivierbaren Boden zu machen. Israel ist es in Teilen gelungen.
Wo eigentlich? :D
Der pro-Kopf Wasserbedarf in Israel ist seit 1967 gesunken sowie auch der Verbrauch von Wasser aus Seen, der Verbrauch in den palästinensischen Gebieten hat sich indes verdreifacht.
Was für ein billiger Trick. Hier wird ein pro-Kopf-Bedarf mit einem Gesamt-Verbrauch verglichen.
In den palästinensischen Gebieten geht viel Wasser durch das marode Leitungsnetz und leckenden Endstellen verloren, die von den Palästinensern mangelhaft instand gehalten werden.
Dir ist schon klar, das sie für diese Instandhaltung vom Besatzer selten bis gar nicht die Erlaubnis erhalten, oder?
Das führt zu großen Verlusten in der Versorgung obwohl große Mengen Wasser aus den Seen abgeschöpft werden. Desweiteren ist der Verbrauch deswegen auch gestiegen, weil die demographische Entwicklung dramatisch explodiert.
Ach, nenne mal ein paar Zahlen für diese dramatische Explosion.
Auf Seiten Israels sind Demokraten an der Macht, auf Seiten der Palästinenser führen Clan-Chefs eine quasi Diktatur.
Belege bitte mal letzeres.
Die einen wollen Frieden und sind abhängig vom Wille des Wählers, die anderen halten sich nur durch Gewalt (nach innen und aussen) an der Macht.
Die einen verstehen unter Frieden, andere mit Gewalt besetzt und vertrieben zu halten, damit das Wahlergebnis stimmt. Ist das keine quasi Dikatur?
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Magnes »

Walter Hofer » Do 3. Apr 2014, 14:16 hat geschrieben: Mag sein, ich habe bewußt so gerechnet:

Trinkwasserverbrach in D: ~ 128 L/E x d
Minderverbrauch in IL: ~ 438 L/E x d ~ 160m³/E x a

Kannst du mir erklären, wie ein Israeli 438 L TW am Tag weniger verbrauchen kann, wenn ein Deutscher nur 128 L TW am Tag verbraucht?
Der Verbrauch beträgt in Israel 137, in der Westbank 50 und in Gaza 70 L.
Zuletzt geändert von Magnes am Donnerstag 3. April 2014, 15:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Gutmensch »

Magnes » Do 3. Apr 2014, 15:24 hat geschrieben:Der Verbrauch beträgt in Israel 137, in der Westbank 50 und in Gaza 70 L.
Das stimmt nicht:
Israel versorgt das Westjordanland mit jährlich 53 Millionen Kubikmeter Wasser, etwa 22 Millionen Kubikmeter mehr als in den Oslo-Verträgen vorgesehen.

Nach Angaben der PA aus dem Jahr 2011 liegt der durchschnittliche pro Kopf Verbrauch in Städten in der PA bei 103 Litern, was einem Gesamtvolumen von 37,6 Millionen Kubikmetern entspricht.
http://www.botschaftisrael.de/2014/02/1 ... #more-7016
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Gutmensch »

Magnes » Do 3. Apr 2014, 15:21 hat geschrieben:Wo eigentlich? :D
Bewässerung findet immer auf Feldern statt.
Ach, nenne mal ein paar Zahlen für diese dramatische Explosion.

Die 20 Länder mit dem höchsten Bevölkerungswachstum im Jahr 2012

Gazastreifen an Platz Top 5 im weltweiten Vergleich
http://de.statista.com/statistik/daten/ ... swachstum/

Belege bitte mal letzeres.

Diktatur:
Die Diktatur (von lateinisch dictatura) ist eine Herrschaftsform,[1] die sich durch eine einzelne regierende Person, den Diktator (Führer), oder eine regierende Gruppe von Personen (z. B. Partei, Militärjunta, Familie) mit unbeschränkter politischer Macht auszeichnet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Diktatur

Wann sind die Wahlen in Gaza oder dem Westjordanland? Richtig, es gibt keine...


Die einen verstehen unter Frieden, andere mit Gewalt besetzt und vertrieben zu halten, damit das Wahlergebnis stimmt. Ist das keine quasi Dikatur?
Nein, das ist keine "Dikatur" und es ist auch keine Diktatur, da eine Besatzung nunmal immer mit Gewalt durchgesetzt werden muss und nein, die Bevölkerung des besetzten Gebietes sind keine Wähler der Besatzungsmacht. Sonst hätten wir in Deutschland von 1945 bis 1991 den Präsidenten der USA wählen dürfen. Das war aber nicht der Fall.
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Magnes »

Erstens ist das der richtige Link zum israelischen Propagandaaußenposten in Berlin: http://www.botschaftisrael.de/2014/02/1 ... tkonflikt/
Zweitens "versorgt" Israel nicht nur, sondern verkauft Palästinenser ihr eigenes Wasser.
Drittens geht es dort um den Wasserverbrauch in den "Städten in der PA" und nicht um den Durchschnittsverbrauch in der Westbank oder Gaza.

Könntest du wenigstens den pal. Bericht verlinken, auf den sich der israelische Propagandaaußenposten bezieht?

Hier mal einen aktuellen Artikel einer israelischen Menschenrechtsorganisation (die gibt es tatsächlich noch in Israel!) zu diesem Thema: Discriminatory water supply
http://www.btselem.org/water/discrimina ... ter_supply
Gutmensch hat geschrieben:Es ist ein ehrgeiziges Ziel aus Wüsten kultivierbaren Boden zu machen. Israel ist es in Teilen gelungen.
Magnes hat geschrieben:Wo eigentlich? :D
Gutmensch hat geschrieben:Bewässerung findet immer auf Feldern statt.
Mhm. Ich glaube dir inzwischen, wenn du sagst, dass du dich nicht dumm stellst und formuliere meine Frage neu:
Wo ist Israel in welchen Teilen gelungen ist, aus Wüsten kultivierbaren Boden zu machen?
Die 20 Länder mit dem höchsten Bevölkerungswachstum im Jahr 2012
Gazastreifen an Platz Top 5 im weltweiten Vergleich
http://de.statista.com/statistik/daten/ ... swachstum/
Die Quelle ist nicht einsehbar, dafür diese:
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_c ... rowth_rate

Da sind wie bei ca 3%. Das war in etwa die Zahl des Bevölkerungswachtums Israels in den 90ern als viele aus der Sowjetunion kamen. Das ist sogar 1% weniger als das Bevölkerungswachstum der Haredi. Ist das auch alles "explosiv"?

Darüber hinaus ist das Bevölkerungswachstum im Gazastreifen fast 1% größer als das in der Westbank. Könnte das damit zusammenhängen, dass man dort mehr Angst darum hat, dass die eigenen Kinder nicht überleben? Vergleiche z.B. Israel:
"Lebanon war lead to baby boom

Commenting on the pregnancy figures, Gila Bronner, director of the Sexual Health Service at Sheba Medical Center, Tel Hashomer, said stepped-up sexual activity after a war was an affirmation of life.
"We wanted to tell the world, 'You tried to kill us, but you didn't - See, we're alive,'" she told Channel 10. "
http://www.haaretz.com/print-edition/ne ... m-1.214785
Diktatur:
Die Diktatur (von lateinisch dictatura) ist eine Herrschaftsform,[1] die sich durch eine einzelne regierende Person, den Diktator (Führer), oder eine regierende Gruppe von Personen (z. B. Partei, Militärjunta, Familie) mit unbeschränkter politischer Macht auszeichnet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Diktatur

Wann sind die Wahlen in Gaza oder dem Westjordanland? Richtig, es gibt keine...
Das soll ein Hinweis auf eine Diktatur sein? Es gab lange Zeit keine Wahl in den von Israel besetzen Gebiete, weil die Besatzung dies verhinderte. Die Wahl 2006 wurde von Israel nicht akzeptiert. Stattdessen unterstützte man mit der USA den gescheiterten Putschversuch der Fatah. Zur Zeit werden keine Wahlen gehalten, weil die PA zersplittert ist und nicht, weil Palästina eine Diktatur ist.
Nein, das ist keine "Dikatur" und es ist auch keine Diktatur, da eine Besatzung nunmal immer mit Gewalt durchgesetzt werden muss ...
Ist das nicht Terrorismus gegen eine Zivilbevölkerung?
... und nein, die Bevölkerung des besetzten Gebietes sind keine Wähler der Besatzungsmacht.
Die meisten werden ja auch vertrieben und denationalisiert gehalten, damit es so bleibt. Alleine im Gazastreifen sind das 2/3 der Bevölkerung. Und in der "Judea und Samaria" leben Israelis unter Zivilrecht und genießen das Wahlrecht in Israel, während Palästinenser unter Militärrecht gehalten werden, um ihnen die gleichen bürgerlichen Rechte zu verweigern. Ist doch wenigstens Apartheid, oder?
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Wolverine
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Wolverine »

Etwas Nachhilfe. Apartheid ist die Rassentrennung innerhalb eines Staates die per Gesetz festgeschrieben ist.
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Magnes
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Magnes »

Wolverine » Do 3. Apr 2014, 19:04 hat geschrieben:Etwas Nachhilfe. Apartheid ist die Rassentrennung innerhalb eines Staates die per Gesetz festgeschrieben ist.
Auch das hatten wir bereits: http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 1#p2474751

Und auch hier: http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 0#p2474930

Und so wird das ewig und ewig und ewig weiter gehen. :D
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Walter Hofer »

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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Walter Hofer »

Gutmensch hat geschrieben: » Do 3. Apr 2014, 15:52

Bewässerung findet immer auf Feldern statt.
Auch das ist falsch! Die beste und wirksamste Be- und Entwässerung findet unter den Feldern, im Wurzelraum, statt.
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Rubenbauer »

Gutmensch » Do 3. Apr 2014, 14:52 hat geschrieben: Bewässerung findet immer auf Feldern statt.

Die 20 Länder mit dem höchsten Bevölkerungswachstum im Jahr 2012

Gazastreifen an Platz Top 5 im weltweiten Vergleich
http://de.statista.com/statistik/daten/ ... swachstum/


Diktatur:
Die Diktatur (von lateinisch dictatura) ist eine Herrschaftsform,[1] die sich durch eine einzelne regierende Person, den Diktator (Führer), oder eine regierende Gruppe von Personen (z. B. Partei, Militärjunta, Familie) mit unbeschränkter politischer Macht auszeichnet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Diktatur

Wann sind die Wahlen in Gaza oder dem Westjordanland? Richtig, es gibt keine...


Nein, das ist keine "Dikatur" und es ist auch keine Diktatur, da eine Besatzung nunmal immer mit Gewalt durchgesetzt werden muss und nein, die Bevölkerung des besetzten Gebietes sind keine Wähler der Besatzungsmacht. Sonst hätten wir in Deutschland von 1945 bis 1991 den Präsidenten der USA wählen dürfen. Das war aber nicht der Fall.
Wobei eine Diktatur ein einzelner an der Macht ist, bei mehreren Personen dann handelt es sich um Oligarchen.
Und das es keine Diktatur sei wenn man die Bevölkerung mit Gewalt beeinflusst soll ja jetzt wohl ein Scherz sein?
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von King Kong 2006 »

Keine wirklich neue Erkenntnis. Deshalb ist sie trotzdem nicht minder aktuell.
"Israel könnte tatsächlich zu einem Apartheid-Staat werden"

Ben-Meir: Das ist teilweise richtig. Die rechte Regierung ist populär, Netanyahu spricht über Sicherheit, und gleichzeitig floriert die Wirtschaft. Aber diese Umstände wird es nicht ewig geben. Sie können ein, zwei, vielleicht sogar fünf Jahre so weiterleben. Die Regierung lebt in der Illusion, dass der Status quo erhalten bleiben kann. Aber es gibt eine Reihe von Indikatoren, die ganz klar zeigen, dass das nicht geht. Die jüdische Gemeinschaft schrumpft, während die palästinensische stetig wächst. Wenn es zu keiner Lösung kommt, werden den israelischen Juden bald genauso viele Palästinenser im Westjordanland und in Gaza gegenüberstehen.

Israel muss daher eine historische Entscheidung treffen: Wenn es eine Demokratie bleiben will, muss es eine Zweistaatenlösung anstreben und dafür sorgen, dass die jüdische Bevölkerung wieder wächst. Wenn das nicht der Fall ist, könnte Israel tatsächlich zu einem Apartheid-Staat werden, weil den Palästinensern keine gleichen sozialen, ökonomischen und politischen Rechte und Möglichkeiten gegeben werden können. Gleichzeitig wird sich Israel zu einer militärischen Festung entwickeln und sich damit gleich ein eigenes Gefängnis bauen. Früher oder später müssen die Israelis aufwachen und dieser bitteren Aussicht ins Auge sehen.
Dazu gibt es keinen Plan B.
Wenn wir also über einen Plan B sprechen, dann bin ich überzeugt davon, dass es keinen gibt. Ich habe selbst einige Leute aus der israelischen Regierung gefragt, was sie glauben, dass in den kommenden fünf bis zehn Jahren passieren wird, wenn die Gespräche nun abbrechen. Die Antwort war immer: "Ich weiß es nicht."

http://derstandard.at/1395364293645/Isr ... aat-werden
Es ist im Interesse Israels zu handeln. Mit oder ohne die Palästinenser. Die Uhr tickt nicht für Israel. Nur, warum massive Zugeständnisse aus eine momentanen Position der Stärke heraus machen? Für eine ungewisse Zukunft? Das ist fast gegen die Natur.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Magnes »

King Kong 2006 » Fr 4. Apr 2014, 23:56 hat geschrieben:Keine wirklich neue Erkenntnis. Deshalb ist sie trotzdem nicht minder aktuell.
Man stelle sich vor, dass dies eine zionistische Vision aus 1947 gewesen wäre:

"Die Jewish Agency muss daher eine historische Entscheidung treffen: Wenn es einen demokratischen Staaten haben will, muss es eine Zweistaatenlösung anstreben und dafür sorgen, dass die jüdische Bevölkerung wieder wächst. Wenn das nicht der Fall ist, könnte der zukünftige Staat tatsächlich zu einem Apartheid-Staat werden, weil den Palästinensern keine gleichen sozialen, ökonomischen und politischen Rechte und Möglichkeiten gegeben werden können."

Soviel zum bereits vorhandenem Apartheid-Staat.
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von fred76 »

Ich glaube, die Friedensgespräche kann man wohl als gescheitert ansehen. Zumindest hat selbst Kerry offensichtlich jede Hoffnung aufgegeben.

Mich würde interessieren, wie weit diese Gespräche nach 8 Monaten eigentlich fortgeschritten waren, bevor Israel diese nun abgewürgt hat.

Israel hält sich nicht an die versprochenen Zusagen, und die Palästinenser reagieren darauf mit der Beantragung diverser Mitgliedschaften, auch in UN-Gremien.
Die Drohung der Palästinenser bestand als darin, die gleichen Rechte in Anspruch zu nehmen, die jeder Staat, einschließlich der Israelis selbst, für sich in Anspruch nimmt.

Und die Reaktion der Israelis: "Strafmaßnahmen" gegen das palästinensische Volk.
Zuletzt geändert von fred76 am Samstag 5. April 2014, 10:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Magnes »

fred76 » Sa 5. Apr 2014, 09:12 hat geschrieben:Israel hält sich nicht an die versprochenen Zusagen, und die Palästinenser reagieren darauf mit der Beantragung diverser Mitgliedschaften, auch in UN-Gremien.
Die Drohung der Palästinenser bestand als darin, die gleichen Rechte in Anspruch zu nehmen, die jeder Staat, einschließlich der Israelis selbst, für sich in Anspruch nimmt.

Und die Reaktion der Israelis: "Strafmaßnahmen" gegen das palästinensische Volk.
Israel punishes Palestinians with new restrictions in West Bank
"Israel began imposing a number of sanctions on the Palestinian Authority Thursday in response to a formal request by PA President Mahmoud Abbas to join 15 international conventions."
http://www.haaretz.com/misc/article-pri ... m-1.583749

Abgesehen davon, dass Kollektivbestrafung schon seit den Nürnberger Prozessen ein schwerwiegendes Kriegsverbrechen darstellt und Israel in jedem Fall auch gegen die Genfer Konventionen verstoßen wird, kann man alleine schon an folgendem erkennen, wie pervers die Reaktion des Siedlerregimes noch ist:

"Mr. Abbas moved to join Tuesday included the Geneva and Vienna Conventions and those dealing with women’s and children’s rights."
http://www.nytimes.com/2014/04/02/world ... llard.html
Zuletzt geändert von Magnes am Samstag 5. April 2014, 10:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von fred76 »

Magnes » Sa 5. Apr 2014, 09:35 hat geschrieben: Abgesehen davon, dass Kollektivbestrafung schon seit den Nürnberger Prozessen ein schwerwiegendes Kriegsverbrechen darstellt und Israel in jedem Fall auch gegen die Genfer Konventionen verstoßen wird, kann man alleine schon an folgendem erkennen, wie pervers die Reaktion des Siedlerregimes noch ist:

"Mr. Abbas moved to join Tuesday included the Geneva and Vienna Conventions and those dealing with women’s and children’s rights."
http://www.nytimes.com/2014/04/02/world ... llard.html
Ich denke, viel besser kann man die Perversion und Verlogenheit der israelischen Argumentation nicht darstellen.
Der Staat Israel denkt über Strafmaßnahmen nach und weigert sich Friedensgespräche zu führen, weil der Verhandlungspartner damit droht (bzw. die Drohung wahrmacht), die Rechte von Frauen und Kindern zu stärken.
Zuletzt geändert von fred76 am Samstag 5. April 2014, 11:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Screamer »

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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Fuerst_48 »

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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Magnes »

fred76 » Sa 5. Apr 2014, 10:42 hat geschrieben: Ich denke, viel besser kann man die Perversion und Verlogenheit der israelischen Argumentation nicht darstellen.
Der Staat Israel denkt über Strafmaßnahmen nach und weigert sich Friedensgespräche zu führen, weil der Verhandlungspartner damit droht (bzw. die Drohung wahrmacht), die Rechte von Frauen und Kindern zu stärken.
Meiner Meinung nach ist es üblich für Siedlerstaaten, die Rechte der indigenen Bevölkerung mittels Staatsterrorismus zu unterdrücken. Zum Terrorismus gehört ja bereits die Androhung von Gewalt gegen eine Zivilbevölkerung, um deren politische Führung zu einem anderen politischen Handeln zu zwingen.
Zuletzt geändert von Magnes am Dienstag 8. April 2014, 14:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Screamer »

Magnes » Di 8. Apr 2014, 13:11 hat geschrieben:Meiner Meinung nach ist es üblich für Siedlerstaaten, die Rechte der indigenen Bevölkerung mittels Staatsterrorismus zu unterdrücken. Zum Terrorismus gehört ja bereits die Androhung von Gewalt gegen eine Zivilbevölkerung, um deren politische Führung zu einem anderen politischen Handeln zu zwingen.
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Zuletzt geändert von Cobra9 am Mittwoch 9. April 2014, 16:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Magnes »

Magnes » Di 8. Apr 2014, 13:11 hat geschrieben:Meiner Meinung nach ist es üblich für Siedlerstaaten, die Rechte der indigenen Bevölkerung mittels Staatsterrorismus zu unterdrücken. Zum Terrorismus gehört ja bereits die Androhung von Gewalt gegen eine Zivilbevölkerung, um deren politische Führung zu einem anderen politischen Handeln zu zwingen.
Ja Screamer, für diesen "Käse" ist auch die Hamas bekannt.
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Screamer »

Magnes » Mi 9. Apr 2014, 16:25 hat geschrieben: Ja Screamer, für diesen "Käse" ist auch die Hamas bekannt.
Jawohl Jawohl und auch die Götter sind zufrieden
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Magnes »

Screamer » Mi 9. Apr 2014, 16:27 hat geschrieben: Jawohl Jawohl und auch die Götter sind zufrieden
Jawohl Jawohl und weil die Mehrzahl der Hamas Palästinenser sind, handelt es sich bei meiner Aussage nicht um "sachliche Kritik", sondern um "offen zur Schau gestellten" Palästinenserhass, weil es zwar Hamas heißt, aber jeder weiß, dass es eigentlich "gegen die" Palästinenser ging. :D
Zuletzt geändert von Magnes am Mittwoch 9. April 2014, 18:29, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Magnes »

Da eine Diskussion über den Nahostkonflikt nicht auf Hasbaraidiotien und Antisemitismusunterstellungen verzichten kann, übernehme ich den Part interim.

Für den sog. "Israelkritiker" Kerry sind die Juden mal wieder an allem Schuld:
Kerry places blame on Israel for crisis in peace talks
U.S. officials later try to play down Kerry's comments, saying he did not engage in a blame game and that both sides took 'unhelpful steps.'

... Unfortunately, prisoners were not released on the Saturday they were supposed to be released. And so day went by, day two went by, day three went by. And then in the afternoon, when they were about to maybe get there, 700 settlement units were announced in Jerusalem and, poof, that was sort of the moment. We find ourselves where we are.

http://www.haaretz.com/misc/article-pri ... m-1.584518

Dabei weiß jeder, dass Wohnungen in Jerusalem kein Friedenshindernis darstellen und die nationale Heimstätte des jüdischen Volkes strategische Tiefe braucht, um sich gegen den ihn umgebenden, alltäglichen drohenden Vernichtungsantisemitismus zu wehren. Das wahre Friedenshindernis ist und bleibt, dass die sogenannten Palästinenser mehr als die 80% wollen, die Israel rechtmäßig in einem Verteidigungskrieg erworben hat.

:D
Zuletzt geändert von Magnes am Mittwoch 9. April 2014, 19:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Liegestuhl »

Israels Wirtschaftsminister Bennett fordert Annexion von Siedlungen

http://www.tt.com/home/8211086-91/israe ... lungen.csp

Und nach dem Scheitern der Verhandlungen stehen die Chancen dafür gar nicht so schlecht.
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von ToughDaddy »

Neuerdings gibts doch mal schärfere Töne aus der USA.
"Die USA halten sich normalerweise mit scharfen Worten gegen Israel zurück. John Kerrys jüngste Kritik vor einem US-Senatsausschuss klingt aber wie eine Schuldzuweisung. Sind die Nahost-Gespräche überhaupt noch zu retten?"

Mittlerweile hat auch Kerry erkannt, dass Israel wohl doch nicht so ganz unschuldig ist:
http://www.welt.de/print/welt_kompakt/p ... Osten.html

Währenddessen wird schon wieder mehr Solidarität gefordert:
http://www.fr-online.de/meinung/gastbei ... 99916.html

Und der rechte Bennett fordert noch mehr Völkerrechtsbrüche:
http://www.tt.com/politik/weltpolitik/8 ... lungen.csp
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Liegestuhl »

ToughDaddy, deine ********** werden durch deine eigenen Links widerlegt:
Das US-Außenministerium betonte jedoch, Israel und Palästinenser hätten beide Schritte getan, die nicht hilfreich seien. Ähnlich äußerte sich der Sprecher von US-Präsident Barack Obama, Jay Carney: "Beide Seiten haben Dinge getan, die es schwieriger gemacht haben, voranzukommen".
http://www.welt.de/print/welt_kompakt/p ... Osten.html

Aber ausschließlich bei den Juden die Schuld zu suchen, hat ja nicht nur in der arabischen Welt eine lange Tradition.
Zuletzt geändert von Cobra9 am Samstag 12. April 2014, 12:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Platon »

Wenn das es dann war haben am Ende beide Seiten hoch gepokert und dabei den Abbruch der Gespräche billigend in Kauf genommen, einmal die Israelis die die Gefangenen nicht wie vereinbart frei gelassen haben, einmal die Palästinenser die ein Ultimatum gestellt und den Kompromissvorschlag der USA ignoriert haben.

Das in den USA Israel nun auch offen als Schuldiger genannt wird zeigt, dass wir den nächsten Monaten schauen können, inwieweit die angedroht Strafmaßnahmen gegen Israel (und die Palästinenser) für den Fall das die Gespräche scheitern, nun tatsächlich umgesetzt werden. Ich denke man wird es tun müssen um in Zukunft bei neuen Gesprächen erneut glaubhaft Strafmaßnahmen androhen zu können.
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Liegestuhl »

Platon » Do 10. Apr 2014, 14:26 hat geschrieben:Wenn das es dann war haben am Ende beide Seiten hoch gepokert und dabei den Abbruch der Gespräche billigend in Kauf genommen, einmal die Israelis die die Gefangenen nicht wie vereinbart frei gelassen haben, einmal die Palästinenser die ein Ultimatum gestellt und den Kompromissvorschlag der USA ignoriert haben.
Ich glaube nicht, dass zu hoch gepokert wurde. Die Friedensgespräche von und mit Kerry wurden von beiden von Anfang an als lästiges Übel und Einmischung von außen angesehen. Die wollte eigentlich niemand und jetzt ist man froh, dass es vorbei ist. So kommt es mir zumindest vor.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Platon »

Liegestuhl » Do 10. Apr 2014, 14:56 hat geschrieben: Ich glaube nicht, dass zu hoch gepokert wurde. Die Friedensgespräche von und mit Kerry wurden von beiden von Anfang an als lästiges Übel und Einmischung von außen angesehen. Die wollte eigentlich niemand und jetzt ist man froh, dass es vorbei ist. So kommt es mir zumindest vor.
Nun Frieden wird es dann in den nächsten 10-20 Jahren nicht geben.
Wenn schon die USA keinen Frieden erzwingen können, dann kann es auch sonst keiner.
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Screamer »

Platon » Do 10. Apr 2014, 14:35 hat geschrieben: Nun Frieden wird es dann in den nächsten 10-20 Jahren nicht geben.
Wenn schon die USA keinen Frieden erzwingen können, dann kann es auch sonst keiner.
In der Ecke wird es nie Frieden geben. Zuviele Interessen bei zulu Gruppen
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von ToughDaddy »

Platon » Do 10. Apr 2014, 15:35 hat geschrieben: Nun Frieden wird es dann in den nächsten 10-20 Jahren nicht geben.
Wenn schon die USA keinen Frieden erzwingen können, dann kann es auch sonst keiner.
Die gleiche Situation gabs doch schon, also mit Involvierung der USA, vorher.
Mal schauen, was nun passiert.
Daylight

Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Daylight »

Platon » Do 10. Apr 2014, 15:35 hat geschrieben: Nun Frieden wird es dann in den nächsten 10-20 Jahren nicht geben.
Wenn schon die USA keinen Frieden erzwingen können, dann kann es auch sonst keiner.
Ich sehe eher, dass auch die USA nur mehr halbherzig an solche Initiativen herangehen und keinesfalls tatsächlich Interesse hätte, solches "erzwingen" zu wollen.
In der Tat sieht es mitnichten danach aus, dass sich ein "Frieden" in den nächsten Jahrzehnten herstellen lassen wird. Es müßten schon gewaltige Felsen bewegt werden, auf beiden Seiten. Das ist nicht in Sicht, mit dem besten Feldstecher nicht.
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Magnes »

Liegestuhl » Do 10. Apr 2014, 13:03 hat geschrieben:ToughDaddy, deine einseitigen Schuldzuweisungen werden durch deine eigenen Links widerlegt:
http://www.welt.de/print/welt_kompakt/p ... Osten.html
Es ist kein Geheimnis, dass Kerry meinte, was er sagte:

"While Mr. Kerry said both sides bore responsibility for “unhelpful” actions, the precipitating event, he said, was Israel’s announcement of 700 new housing units for Jewish settlers in East Jerusalem. That came three days after a deadline passed for Israel to release Palestinian prisoners, and it undercut an emerging deal to extend the negotiations."
http://www.nytimes.com/2014/04/09/world ... -says.html

Übrigens hieß dieser Artikel wie man in der Linkadresse noch sehen kann zunächst "Israeli Settlement Plan Derails Peace Talks, Kerry Says."

Dann hat Israel rumgeheult:
Israel 'deeply disappointed' with Kerry's 'poof speech'
Netanyahu's office: Israel 'deeply disappointed' by Kerry's accusations

Und jetzt versucht man die Wogen zu glätten:
State Dep’t tries to clean up Kerry’s ‘Poof’
Aber ausschließlich bei den Juden die Schuld zu suchen, hat ja nicht nur in der arabischen Welt eine lange Tradition.
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Zuletzt geändert von Cobra9 am Freitag 11. April 2014, 07:55, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Liegestuhl »

Daylight » Do 10. Apr 2014, 16:20 hat geschrieben: Ich sehe eher, dass auch die USA nur mehr halbherzig an solche Initiativen herangehen und keinesfalls tatsächlich Interesse hätte, solches "erzwingen" zu wollen.
In der Tat sieht es mitnichten danach aus, dass sich ein "Frieden" in den nächsten Jahrzehnten herstellen lassen wird. Es müßten schon gewaltige Felsen bewegt werden, auf beiden Seiten. Das ist nicht in Sicht, mit dem besten Feldstecher nicht.
Verantwortung für das Scheitern mag auf beiden Seiten liegen. Die Konsequenzen werden aber für die Palästinenser weitaus härter ausfallen. Wegen einer verstrichenen Deadline für eine Gefangenenfreilassung hat man nun die Beendigung der Besatzung für die nächsten Jahre verspielt. Schön blöd! Wäre ich Palästinenser, käme ich mir von der eigenen Regierung verraten vor. Wäre ich israelischer Falke, würde ich den Verantwortlichen auf die Schulter klopfen.
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Re: Neues von den Friedensgesprächen

Beitrag von Magnes »

Liegestuhl » Do 10. Apr 2014, 15:36 hat geschrieben: Verantwortung für das Scheitern mag auf beiden Seiten liegen.
Laut Kerry nicht dieses Mal.
Die Konsequenzen werden aber für die Palästinenser weitaus härter ausfallen. Wegen einer verstrichenen Deadline für eine Gefangenenfreilassung hat man nun die Beendigung der Besatzung für die nächsten Jahre verspielt.
Die Besatzung wäre gar nicht wirklich beendet worden. Befasse dich mal mit Israel's post-"Sicherheitsinteressen".
Schön blöd! Wäre ich Palästinenser, käme ich mir von der eigenen Regierung verraten vor.
Die kommen sich schon lage verraten vor, weil die PLO-Bonzen sie verkaufen.
Wäre ich israelischer Falke, würde ich den Verantwortlichen auf die Schulter klopfen.
Es ist gerade die politische Kurzsichtigkeit der Falken, die den Siedlerstaat in die Apartheid-Sackgasse treiben.
Zuletzt geändert von Magnes am Donnerstag 10. April 2014, 16:44, insgesamt 1-mal geändert.
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