Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

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Gutmensch
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Gutmensch »

bennyh » Do 6. Mär 2014, 15:29 hat geschrieben: Und vergessen Sie nicht den Mufti von Jerusalem. Und die Hamas-Charta.
Genau, der Mufti hatte angeblich nichts zu melden und die Hamas Charta ist bestimmt falsch übersetzt oder im Zweifelsfalle gar nicht von der Hamas! :D
Außerdem noch das Attentat von München.


Das waren bestimmt Zionisten als Muslime verkleidet oder?

Und Mahmoud Abbas' Dissertation.
Keine Holocaustleugnung, man wird doch noch mal die 6 Mio. Opfer runter rechnen dürfen...

Und wenn man dann irgendwann alle anti-palästinensischen Faktoide erwähnt und kritisiert hat, dann darf man auch mal Israels Kolonisierung des Westjodanlandes kritisieren. Aber nur, wenn man gleichzeitig erwähnt, dass Stephen Schwebel ja gar nichts dagegen hat. Ansonsten ist man natürlich ein Antisemit.
Ein Antisemit zeigt ein ganzes Paket Symptome an. So einfach, wie du das darstellen willst, macht es sich keiner.
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ToughDaddy
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von ToughDaddy »

Gutmensch » Do 6. Mär 2014, 14:31 hat geschrieben: Die sind in der Regel keine Antisemiten, sondern es sind Menschen, die eine faktische Korrektur vornehmen und um Objektivität bemüht sind.
In dem Licht sehen sich diese Menschen, welche oft einfach nur Philosemiten sind, garantiert, während jeder andere zumindest ein bösartiger Antisemit sein muss, wobei natürlich Israelkritiker und Antizionisten immer Antisemiten sind. Da stört es auch solche netten Philosemiten nicht, wenn sie sich mit Nazis oder deren Verteidiger zusammentun.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Gutmensch »

ToughDaddy » Do 6. Mär 2014, 15:37 hat geschrieben: In dem Licht sehen sich diese Menschen, welche oft einfach nur Philosemiten sind, garantiert, während jeder andere zumindest ein bösartiger Antisemit sein muss, wobei natürlich Israelkritiker und Antizionisten immer Antisemiten sind. Da stört es auch solche netten Philosemiten nicht, wenn sie sich mit Nazis oder deren Verteidiger zusammentun.
Jeder Antisemit empfindet einen Angriff auf seine Hasstiraden immer als das Werk eines Juden oder eines Judenfreundes (neudeutsch "Philosemiten"), denn was anderes existiert nicht in seinem Kopf.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

Gutmensch » Do 6. Mär 2014, 23:36 hat geschrieben: Ein Antisemit zeigt ein ganzes Paket Symptome an. So einfach, wie du das darstellen willst, macht es sich keiner.
Oh, ich kenne da einige. Anwesende und Wolverine eingeschlossen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Gutmensch »

bennyh » Do 6. Mär 2014, 15:41 hat geschrieben: Oh, ich kenne da einige. Anwesende und Wolverine eingeschlossen.
Das ist deine Aussage:
Und wenn man dann irgendwann alle anti-palästinensischen Faktoide erwähnt und kritisiert hat, dann darf man auch mal Israels Kolonisierung des Westjodanlandes kritisieren. Aber nur, wenn man gleichzeitig erwähnt, dass Stephen Schwebel ja gar nichts dagegen hat. Ansonsten ist man natürlich ein Antisemit.
Zeige mir einen Beitrag, der deine Beschuldigung belegt. Du verharmlost den Antisemitismus, wenn du alles antisemitische ins Lächerliche ziehst. Schon bei Dieudonné, denn du für sehr lustig empfandst, hast du keinen Antisemitismus entdecken können.

Dieudonné M’bala M’bala (* 11. Februar 1966 in Fontenay-aux-Roses) ist ein unter seinem Vornamen Dieudonné auftretender französischer Komiker, Schauspieler und politischer Aktivist bretonisch-kamerunischer Abstammung.

Ursprünglich im linken politischen Spektrum tätig, wandte er sich zunehmend antizionistischen und antisemitischen Positionen zu und gilt als prominenter Vertreter des Rechtsextremismus.[1] Dabei nahm er auch Kontakt zum rechtsextremen Front National auf. Er wurde mehrfach gerichtlich für judenfeindliche Äußerungen verurteilt. M’bala M’bala tritt seit 1997 regelmäßig an der Spitze von Rand- oder Splitterparteien bei Parlaments- und Europawahlen an und hat sich 2002 und 2007 zweimal erfolglos als Präsidentschaftskandidat versucht.

...
Im Mai 2012 durfte der vom iranischen Documentary and Experimental Film Center produzierte Film L'Antisémite, in dem M’bala M’bala erstmals Regie führt, in Cannes während des Filmfestivals nicht beim Marché du film gezeigt werden.[10] Neben M’bala M’bala, der in der Hauptrolle einen als Nazi-Offizier verkleideten gewalttätigen Alkoholiker spielt, tritt auch der Holocaustleugner Robert Faurisson und der rechtsextreme Essayist Alain Soral auf.
http://de.wikipedia.org/wiki/Dieudonn%C ... %80%99bala
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von ToughDaddy »

Gutmensch » Do 6. Mär 2014, 14:41 hat geschrieben: Jeder Antisemit empfindet einen Angriff auf seine Hasstiraden immer als das Werk eines Juden oder eines Judenfreundes (neudeutsch "Philosemiten"), denn was anderes existiert nicht in seinem Kopf.
Jeder Philosemit sieht sich als Jude oder Judenfreund, um seine Hass- und Hetztiraden mit guten Gewissen weiterverbreiten zu können.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von DukeDuck »

bennyh » Do 6. Mär 2014, 14:29 hat geschrieben:..


Und vergessen Sie nicht den Mufti von Jerusalem. Und die Hamas-Charta. Außerdem noch das Attentat von München. Und Mahmoud Abbas' Dissertation. Und wenn man dann irgendwann alle anti-palästinensischen Faktoide erwähnt und kritisiert hat, dann darf man auch mal Israels Kolonisierung des Westjodanlandes kritisieren. Aber nur, wenn man gleichzeitig erwähnt, dass Stephen Schwebel ja gar nichts dagegen hat. Ansonsten ist man natürlich ein Antisemit.
ja aber man wird immer wieder dazu provoziert, da die meisten Antizionisten hier nicht und nicht von den Ereignissen zwischen 1918 und 1948 lassen können, anstatt in die Zukunft zu blicken. Der Friedensprozess basiert ja u..a auf den Teilungsbeschluss von 1947 und nicht auf einer Revanche von 1922 oder wann auch immer.
Nur noch schlimmer, die verfallen in einer hagiografischen Zeichnung der Araber, während sie I. total dämonisieren. Dass v.a. die Konflikte der Araber untereinander Schuld waren, dass die Zionisten als Nutzniesser das meiste Land erobern konnten, kommt denen nicht in den Sinn.
Wirkliche israelkritische Diskussion würde heissen, konstruktive Beiträge zu verfassen, wie
1. der P. Staat rechtstaatl. Strukturen etabliert und diese ihn auch dann stabilisieren
2. der P.Staat auch den Friedensvertrag einhält und ihn nicht schon bald widerruft
3. der P.Staat fähig sein wird, seine verschiedenen Gruppen von atheist. bis islamistisch friedvoll zu integrieren
4. der P.Staat eine emanzipator. Gesellschaft, die Menschen nicht mehr nach Religion, Ideologie, Herkunft und Geschlecht, sondern nach Fähigkeiten und Charakter beurteilt, schafft.

DAzu hört man von den Antizionisten falls überhaupt nur Banalitäten und Schönfärbereien.
Zuletzt geändert von DukeDuck am Donnerstag 6. März 2014, 14:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

Gutmensch » Do 6. Mär 2014, 23:47 hat geschrieben: Das ist deine Aussage:
Zeige mir einen Beitrag, der deine Beschuldigung belegt.
Bspw. der Beitrag von Wolverine, auf den ich geantwortet habe. Ursprünglich hieß es mal "nur wenn man auch Syrien kritisiert, darf man die Siedlungspolitik im Wjdl. kritisieren, sonst ist man Antisemit." Dann hat er es leicht abgeändert auf "nur wenn man auch die Raketenangriffe aus Gaza kritisiert, darf man die Siedlungspolitik im Wjdl. kritisieren, sonst ist man Antisemit."
Oder wie wär es damit
Wolverine » Do 6. Mär 2014, 19:41 hat geschrieben: "Israelkritiker" meinen Juden, wenn sie Israel "kritisieren." Allerdings ist es keine Kritik, sondern Hetze.
Ist doch schon ein ziemliches Pauschalurteil, oder?
Aber was soll's. Fruchtlose Diskussion hier.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

ToughDaddy » Do 6. Mär 2014, 14:37 hat geschrieben: In dem Licht sehen sich diese Menschen, welche oft einfach nur Philosemiten sind, garantiert, während jeder andere zumindest ein bösartiger Antisemit sein muss, wobei natürlich Israelkritiker und Antizionisten immer Antisemiten sind.
Du hast offensichtlich ein schwerwiegendes Problem mit dem Leseverständnis. Nochmal für dich:
Der Botschafter des Staates Israel in Berlin, Yaakov Hadas-Handelsman, bringt es auf den Punkt: „Kritik an Israel ist legitim, aber sie muss konkret und darf nicht obsessiv sein. Wissen Sie, von wem Israel tagtäglich am meisten kritisiert wird? Von den Israelis!“
http://www.israelnetz.com/hintergrund/d ... xhDk_nh2aK

Da stört es auch solche netten Philosemiten nicht, wenn sie sich mit Nazis oder deren Verteidiger zusammentun.
Man soll schon antisemitische Neonazis gesehen haben, die sich mit antisemitischen Gaddafi-Beweinern zusammengetan haben.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

DukeDuck » Do 6. Mär 2014, 23:54 hat geschrieben: ja aber man wird immer wieder dazu provoziert, da die meisten Antizionisten hier nicht und nicht von den Ereignissen zwischen 1918 und 1948 lassen können, anstatt in die Zukunft zu blicken. Der Friedensprozess basiert ja u..a auf den Teilungsbeschluss von 1947 und nicht auf einer Revanche von 1922 oder wann auch immer.
Nur noch schlimmer, die verfallen in einer hagiografischen Zeichnung der Araber, während sie I. total dämonisieren. Dass v.a. die Konflikte der Araber untereinander Schuld waren, dass die Zionisten als Nutzniesser das meiste Land erobern konnten, kommt denen nicht in den Sinn.
Wirkliche israelkritische Diskussion würde heissen, konstruktive Beiträge zu verfassen, wie
1. der P. Staat rechtstaatl. Strukturen etabliert und diese ihn auch dann stabilisieren
2. der P.Staat auch den Friedensvertrag einhält und ihn nicht schon bald widerruft
3. der P.Staat fähig sein wird, seine verschiedenen Gruppen von atheist. bis islamistisch friedvoll zu integrieren
4. der P.Staat eine emanzipator. Gesellschaft, die Menschen nicht mehr nach Religion, Ideologie, Herkunft und Geschlecht, sondern nach Fähigkeiten und Charakter beurteilt, schafft.

DAzu hört man von den Antizionisten falls überhaupt nur Banalitäten und Schönfärbereien.
Also ich kenne das Ausweichen auf den Teilungsbeschluss von 1947 und den arabisch-israelischen Krieg von 1948 eigentlich nur von der Neoconfraktion hier. Wennimmer die Diskussion um den Friedenprozess oder die Siedlungspolitik einen Punkt erreicht, wo besagter Diskutant nicht mehr weiter weiß, sagt er halt: "die Araber wollen ja gar keinen Frieden, siehe 1947/1948. Also ist die Besiedlung auch soweit roger". Ist zumindest meine Perzeption.
Was Ihre berechtigten Leitlinien, wie eine israel-/palästinakritische Diskussion aussehen sollte, angeht, würde ich sagen, dass diese Fragen nicht unbedingt unwichtig sind, aber weitestgehend obsolet, solange ein palästinensischer Staat ein Luftschloss ist, das Siedlung für Sieldung in weitere Ferne rückt. Auch sollten besagte Fragen, etwa wie religiöse, ideologische, ethnische Minderheiten und Frauen behandelt werden würden, nicht als Bedingung für Freiheit von Besatzung herhalten. Das Recht auf ein Leben ohne Besatzung steht jedem Volk zu, ganz gleich ob emanzipatorisch und was Minderheitenschutz angeht auf europäischen Niveau oder nicht.
Solche Fragen sind im Wesentlichen dafür designed, einen Vorwand zu liefern, warum man die Besatzung schon aus vermeintlich humanitären Gründen (Minderheitenschutz) nicht beenden darf. Ist zumindest meine Meinung.
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Gutmensch
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Gutmensch »

bennyh » Do 6. Mär 2014, 15:59 hat geschrieben: Bspw. der Beitrag von Wolverine, auf den ich geantwortet habe. Ursprünglich hieß es mal "nur wenn man auch Syrien kritisiert, darf man die Siedlungspolitik im Wjdl. kritisieren, sonst ist man Antisemit."
Diese Aussage ist natürlich zugespitzt und beinhaltet den berechtigten Vorwurf, dass Antisemiten nichts wahrnehmen außer den jüdischen Staat Israel. Es ist merkwürdig, dass es Echauffierte gibt, die Israel jeden Tag verdammen aber die nicht ein einziges Wort über Syrien verlieren, wo man inzwischen 200.000 Tote zählt. Das heisst aber nicht, dass man erst Syrien kritisieren muss, um dann Israel kritisieren zu dürfen, wie du die Aussage verstanden haben willst.
Dann hat er es leicht abgeändert auf "nur wenn man auch die Raketenangriffe aus Gaza kritisiert, darf man die Siedlungspolitik im Wjdl. kritisieren, sonst ist man Antisemit."


Man sollte bei Kritik nicht nur eine Seite sehen, sondern auch die Zusammenhänge berücksichtigen. Von sogenannten Israelkritikern hört man nichts an Verurteilungen der palästinensischen Angriffe auf Israel. Das ist ein Symptom unter vielen, das Antisemitismus vermuten lassen kann. Es ist aber nicht automatisch antisemitisch, wenn man die Siedlungspolitik Israels kritisiert und dabei die Raketenangriffe unerwähnt läßt.

Oder wie wär es damit
"Israelkritiker" meinen Juden, wenn sie Israel "kritisieren." Allerdings ist es keine Kritik, sondern Hetze.
Ist doch schon ein ziemliches Pauschalurteil, oder?
Das ist nicht pauschal, das ist Fakt.
Israelkritiker meinen immer Juden oder kritisierst du die Palästinenser, die in Israel leben, wenn du Israel kritisierst?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von pikant »

Gutmensch » Do 6. Mär 2014, 15:18 hat geschrieben:[quote="[url=http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 8#p2431338

Das ist nicht pauschal, das ist Fakt.
Israelkritiker meinen immer Juden oder kritisierst du die Palästinenser, die in Israel leben, wenn du Israel kritisierst?
wenn ich Israel kritisiere, kritisiere ich die dortige Regierung und das sind Juden!

ich bin ein vehementer Israelkritiker und kritisiere da nicht das Verhalten der Muslime oder Christen, die dort leben, sondern das verhaelten der Regierung und da sitzen nur Juden drin

trotz meiner Kritik fuehle ich mich als Zionist, da das Existensrecht Israels niemals zur Debatte stehen darf und Israel, das juedische Volk, unser Freund und Partner ist :thumbup:
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Gutmensch »

bennyh » Do 6. Mär 2014, 16:16 hat geschrieben: Also ich kenne das Ausweichen auf den Teilungsbeschluss von 1947 und den arabisch-israelischen Krieg von 1948 eigentlich nur von der Neoconfraktion hier. Wennimmer die Diskussion um den Friedenprozess oder die Siedlungspolitik einen Punkt erreicht, wo besagter Diskutant nicht mehr weiter weiß, sagt er halt: "die Araber wollen ja gar keinen Frieden, siehe 1947/1948. Also ist die Besiedlung auch soweit roger". Ist zumindest meine Perzeption.
Deine Perzeption ist falsch, denn die geschichtlichen Rückblicke kommen ausschließlich von Revisionisten, die Israels Legitimität und somit seine Existenzberechtigung im Kern seiner Entstehung in Frage stellen wollen. Daraufhin wirst du faktisch belegbare und geschichtlich unumstrittene Antworten von der von dir abschätzig und politisch völlig falsch verortete "Neoconfraktion" vorfinden. Weiterhin sollte dir bekannt sein, dass die ersten Siedlungen erst 40 Jahre nach Israels Proklamation gebaut wurden.

Was Ihre berechtigten Leitlinien, wie eine israel-/palästinakritische Diskussion aussehen sollte, angeht, würde ich sagen, dass diese Fragen nicht unbedingt unwichtig sind, aber weitestgehend obsolet, solange ein palästinensischer Staat ein Luftschloss ist, das Siedlung für Sieldung in weitere Ferne rückt.
Der einseitige Friedensvorstoß Israels beim vollständigen Rückbau der jüdischen Siedlungen in Gaza hat gezeigt welche Reaktion von palästinensischer Seite erfolgte. Es stimmte die Palästinenser nicht friedlich, im Gegenteil, seitdem regiert die Hamas in Gaza und zigtausende Raketen fliegen auf Israel.

Auch sollten besagte Fragen, etwa wie religiöse, ideologische, ethnische Minderheiten und Frauen behandelt werden würden, nicht als Bedingung für Freiheit von Besatzung herhalten. Das Recht auf ein Leben ohne Besatzung steht jedem Volk zu, ganz gleich ob emanzipatorisch und was Minderheitenschutz angeht auf europäischen Niveau oder nicht.
Selbstverständlich, aber das Volk muss wenigstens bereit sein Frieden zu schließen, sonst wäre es unverantwortlich die Besatzung zu beenden. Gaza hat gezeigt, was die Folgen des Rückzugs Israels war, wenn die Palästinenser weiterhin nicht bereit sind Frieden zu verhandeln.

Solche Fragen sind im Wesentlichen dafür designed, einen Vorwand zu liefern, warum man die Besatzung schon aus vermeintlich humanitären Gründen (Minderheitenschutz) nicht beenden darf. Ist zumindest meine Meinung.
Minderheitenschutz sollte man nicht als Vorwand ansehen, er sollte garantiert sein, sonst ist der Rückzug ebenfalls verantwortungslos.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Gutmensch »

pikant » Do 6. Mär 2014, 16:26 hat geschrieben: wenn ich Israel kritisiere, kritisiere ich die dortige Regierung und das sind Juden!

ich bin ein vehementer Israelkritiker und kritisiere da nicht das Verhalten der Muslime oder Christen, die dort leben, sondern das verhaelten der Regierung und da sitzen nur Juden drin
....
Ich weiss, dass du ein vehementer Kritiker Israels bist aber du kritisierst objektiv und auch konstruktiv. Dir geht es nicht darum Feindbilder zu schüren und das erkennt man in jeder Zeile. Mach weiter so, Kritik von Freunden ist die beste Kritik. :thumbup:
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

Gutmensch » Fr 7. Mär 2014, 00:18 hat geschrieben: Diese Aussage ist natürlich zugespitzt und beinhaltet den berechtigten Vorwurf, dass Antisemiten nichts wahrnehmen außer den jüdischen Staat Israel. Es ist merkwürdig, dass es Echauffierte gibt, die Israel jeden Tag verdammen aber die nicht ein einziges Wort über Syrien verlieren, wo man inzwischen 200.000 Tote zählt. Das heisst aber nicht, dass man erst Syrien kritisieren muss, um dann Israel kritisieren zu dürfen, wie du die Aussage verstanden haben willst.
Ich denke, ich habe die Aussage schon richtig verstanden. Syrien wird hier als Instrument in die Diskussion geworfen, um User zu "überführen", was sie doch für finstere Beweggründe haben, dass sie angesichts von 200.000 Toten anderswo die Chuzpe haben, über Palästina in einem Forum zu schreiben. Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Kann man nicht gegen das Abschlachten von Zivilisten in Syrien UND gegen die Besatzung in Palästina sein? WEISS User Wolverine, dass allen Usern, die es wagen, die israelische Siedlungspolitik in einem Internetforum zu kritisieren, die Zivilisten in Syrien egal sind? Wenn ja, woher? Etwa daher, dass die User nicht dieselbe Anzahl an Beiträgen im Unterforum zu Syrien posten? Ist das etwa der Maßstab? Wieviele Beiträge hat User Wolverine eigentlich über Syrien verfasst?
Gutmensch » Fr 7. Mär 2014, 00:18 hat geschrieben:

Man sollte bei Kritik nicht nur eine Seite sehen, sondern auch die Zusammenhänge berücksichtigen. Von sogenannten Israelkritikern hört man nichts an Verurteilungen der palästinensischen Angriffe auf Israel. Das ist ein Symptom unter vielen, das Antisemitismus vermuten lassen kann. Es ist aber nicht automatisch antisemitisch, wenn man die Siedlungspolitik Israels kritisiert und dabei die Raketenangriffe unerwähnt läßt.
Tja, wissen Sie, wenn Sie schon über Zusammenhänge reden, können Sie auch ohne weiteres die Verbindung zwischen Qassam-schießenden Terroristen und der Tatsache, dass ihr Land ein paar Kilometer weiter, von dem sie bis auf weiteres ausgeschlossen sind, momentan durch israelische Siedlungen annektiert wird, herstellen. Ist genauso legitim. Weder ist Israel gezwungen, für jede Rakete aus Gaza eine neue Siedlung zu bauen, noch sind palästinensische Terroristen in Gaza gezwungen, für Siedlungen im Westjordanland Zivilisten in Sderot zu bombardieren. Wie wäre es einfach mit einem simplen Kompromiss: Raketen sind scheiße, Siedlungen auch. Da unbedingt Zusammenhänge herstellen zu wollen, wo sie nicht angebracht und moralisch fragwürdig sind, halte ich für nicht besonders sinnvoll. Wenn Sie anderer Meinung sind, dann belehren Sie mich eines besseren: Inwiefern sind israelische Siedlungen irgendwie "weniger schlimm" oder "zu entschuldigen" oder "moralisch rechtfertigbar" oder "sinnvoll" oder [fill in the blank, if you want] angesichts der Tatsache, dass es Qassam-Raketen aus Gaza gibt bzw. wie man eher sagen sollte, gab.
Gutmensch » Fr 7. Mär 2014, 00:18 hat geschrieben: Das ist nicht pauschal, das ist Fakt.
Israelkritiker meinen immer Juden oder kritisierst du die Palästinenser, die in Israel leben, wenn du Israel kritisierst?
Falsch. "Israelkritiker" meinen, wie der Name sagt, Israel.

Trugschluss Nummer 1: Israel != (Das Zeichen bedeutet ungleich) Israelis. Israel ist ein Staat. Kritik an einem Staat richtet sich vornehmlich an die Regierung, nicht an das Volk. Ich bin nicht besonders froh über Putins Einmarsch in die Krim. Trotzdem habe ich nichts gegen Russen. Ich bin auch nicht so glücklich über Assads Massaker an Zivilisten. Trotzdem habe ich nichts gegen Syrer. Ich war auch nicht froh über Polens Partizipation der Invasion des Irak anno 2003, hatte aber nie und bis heute nichts gegen Polen (also die Leute). Etc. pp.

Angenommen, Trugschluss Nummer 1 greife aus irgendwelchen Gründen nicht und Kritik an Israel bedeute, man habe etwas gegen alle Israelis (was nicht so ist). Dann gibt es noch - Trugschluss Nummer 2: Israelis != Juden. Angenommen, ich hätte etwas gegen Franzosen (was ich nicht habe). Hieße das, ich hätte auch etwas gegen Europäer? Oder Weiße generell?

Aber wie gesagt, Trugschluss Nummer 2 ist eigentlich obsolet.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Sal Paradise »

Ich verstehe immer noch nicht, warum Manchen (egal welcher Seite), das Thema Israel so wichtig ist, dass sie die immer gleichen Diskussionen (eigentlich Grabenkämpfe) mit den immer gleichen Argumenten immer und immer wieder erneut und mit einer bedenklichen Verbissenheit führen. Seit Jahren.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Blasphemist »

Naja, wenn ich mir anschaue weswegen man Antisemit ist, dann kann es so schlimm nicht sein. So what, es gibt schlimmeres :D
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

bennyh » Do 6. Mär 2014, 15:52 hat geschrieben:Syrien wird hier als Instrument in die Diskussion geworfen, um User zu "überführen", was sie doch für finstere Beweggründe haben, dass sie angesichts von 200.000 Toten anderswo die Chuzpe haben, über Palästina in einem Forum zu schreiben. Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Kann man nicht gegen das Abschlachten von Zivilisten in Syrien UND gegen die Besatzung in Palästina sein?
Natürlich kann man das. Man muss sich dann jedoch die Frage gefallen lassen, warum man dann 98% seiner Forumszeit für "Israelkritik" verwendet. Genau dieses auffällige Verhalten kann dann nämlich unter "Obsession" subsumiert werden.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

Blasphemist » Do 6. Mär 2014, 15:58 hat geschrieben:Naja, wenn ich mir anschaue weswegen man Antisemit ist, dann kann es so schlimm nicht sein.
Was empört dich denn so? Hat dich hier irgendjemand als Antisemiten bezeichnet?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

Gutmensch » Fr 7. Mär 2014, 00:29 hat geschrieben: Der einseitige Friedensvorstoß Israels beim vollständigen Rückbau der jüdischen Siedlungen in Gaza hat gezeigt welche Reaktion von palästinensischer Seite erfolgte. Es stimmte die Palästinenser nicht friedlich, im Gegenteil, seitdem regiert die Hamas in Gaza und zigtausende Raketen fliegen auf Israel.
Ach wirklich? So war das also? Komisch. Ich dachte, da hätte es noch andere Ereignisse gegeben. Zum Beispiel die "freiesten Wahlen, die jemals in der Arabischen Welt durchgeführt wurde" (O-Ton Jimmy Carter) im Jahre 2006, als in ganz Palästina (also Wjdl. und Gazastreifen) Hamas gewählt wurde. Oder die Wirtschaftssanktionen, die unmittelbar danach verhängt wurden. Luft-, Wasser- und Landblockade gepaart mit umfassenden Import- und Exportsanktionen von so hochgefährlichen Artikeln wie Schuhen, Nudeln und Glas. Das ganze einer Bevölkerung von 1,5+ Mio. Menschen, die in einem Gebiet so groß wie das Bundesland Bremen leben und zu 80% aus Flüchtlingen und deren Nachkommen bestehen. Evtl. könnte das auch mit den Raketen zu tun gehabt haben. Wie war das noch? Kontext und möglichst nichts ausklammern?
Aber wahrscheinlich stimmt das alles gar nicht und die Palästinenser sind einfach so gepolt, dass sie aggresiv werden, wenn Israel sich von ihrem Teritorium zurückzieht. Wie lautet dann also die Lösung? Weiter siedeln und die Besatzung in alle Ewigkeit aufrechthalten? Das kann's doch nicht sein, oder? Sie haben doch bestimmt einen humaneren Gegenvorschlag?
Gutmensch » Fr 7. Mär 2014, 00:29 hat geschrieben: Minderheitenschutz sollte man nicht als Vorwand ansehen, er sollte garantiert sein, sonst ist der Rückzug ebenfalls verantwortungslos.
2,5 Mio. Menschen unter Militärbesatzung und 1,5 Mio. Menschen unter Land-, See- und Luftblockade in einem winzigen Territorium zu halten, würde ich auch nicht als besonders verantwortungsvoll bezeichnen. Aber natürlich sollte man zuerst an ideologsiche und ethnische Minderheiten denken.
Zuletzt geändert von bennyh am Donnerstag 6. März 2014, 16:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

Liegestuhl » Fr 7. Mär 2014, 01:02 hat geschrieben: Natürlich kann man das. Man muss sich dann jedoch die Frage gefallen lassen, warum man dann 98% seiner Forumszeit für "Israelkritik" verwendet. Genau dieses auffällige Verhalten kann dann nämlich unter "Obsession" subsumiert werden.
Och, da gibt es eine ganze Reihe von möglichen Gründen jenseits von "Obsession", die Sie scheinbar gar nicht in Erwägung ziehen. Zum Beispiel könnte man zum Thema Syrien ein besseres Forum gefunden haben als dieses hier. Oder man könnte - Gott bewahre - im Real-life über Syrien reden (ist auch ein ganz cooles Forum, kann ich nur jedem empfehlen). Oder man könnte der Meinung sein, dass das Thema Syrien weniger kontrovers ist und daher katexochen weniger Gesprächsstoff liefert. Oder durch die Abwesenheit von fanatischen Gestalten, denen jedes rhetorische Mittel recht ist um die Unterdrückung eines anderen Volkes zu rechtfertigen und sich dabei "moralisch" oder "christlich" vorkommt, fehlt beim Thema Syrien der gewisse Freak-faktor, der für kurzweilige Unterhaltung sorgt.
Andererseits sollten SIE sich auch die Frage gefallen lassen, was es Sie überhaupt angeht, aus welchen Gründen sich bestimmte User zu gewissen Themen mehr äußern und zu anderen weniger. Das ganze sollten Sie mit einer Frage an sich selber paaren, nämlich der, ob hier eine sachliche Diskussion oder ein "wir-untersuchen-vermeintlich-die-Psyche-von-Usern" geführt wird.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

bennyh » Do 6. Mär 2014, 16:43 hat geschrieben: Och, da gibt es eine ganze Reihe von möglichen Gründen jenseits von "Obsession", die Sie scheinbar gar nicht in Erwägung ziehen. Zum Beispiel könnte man zum Thema Syrien ein besseres Forum gefunden haben als dieses hier. Oder man könnte - Gott bewahre - im Real-life über Syrien reden (ist auch ein ganz cooles Forum, kann ich nur jedem empfehlen). Oder man könnte der Meinung sein, dass das Thema Syrien weniger kontrovers ist und daher katexochen weniger Gesprächsstoff liefert.
Da hast du ausnahmsweise Recht. Diese Gründe halte ich für unglaubwürdig.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Chruschtschow »

Ein Unterschied ist, dass der Kritisierte danach noch am Leben ist.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von jamiecullum »

"Antisemiten tun gern so, als werde jede Kritik an einem Juden oder der Politik des Staates Israel in unserer Gesellschaft als antisemitisch gegeißelt und damit "verboten". So versuchen sie von ihrem rassistischen Denken abzulenken und sich als Helden der Meinungsfreiheit aufzuspielen – denn natürlich darf ein Jude wie jeder andere Mensch auch kritisiert werden. Die Frage ist nur: Wie? Antisemitismus ist die grundsätzliche Abneigung gegen das angeblich oder tatsächlich Jüdische. Wenn also ein Jude als Jude angegriffen wird, dann ist das sehr wohl antisemitisch. Oder wenn einem Juden wegen seiner Abstammung besondere Eigenschaften unterstellt werden (traditionelle Stereotypen wie etwa Reichtum, Habgier, Verschlagenheit oder die Teilnahme an Verschwörungen). Oder wenn ein Jude wegen seines Glaubens für die Taten anderer Juden verantwortlich gemacht wird."
Bakelit

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Bakelit »

jamiecullum » Do 6. Mär 2014, 18:50 hat geschrieben:"Antisemiten tun gern so, als werde jede Kritik an einem Juden oder der Politik des Staates Israel in unserer Gesellschaft als antisemitisch gegeißelt und damit "verboten". So versuchen sie von ihrem rassistischen Denken abzulenken und sich als Helden der Meinungsfreiheit aufzuspielen – denn natürlich darf ein Jude wie jeder andere Mensch auch kritisiert werden. Die Frage ist nur: Wie? Antisemitismus ist die grundsätzliche Abneigung gegen das angeblich oder tatsächlich Jüdische. Wenn also ein Jude als Jude angegriffen wird, dann ist das sehr wohl antisemitisch. Oder wenn einem Juden wegen seiner Abstammung besondere Eigenschaften unterstellt werden (traditionelle Stereotypen wie etwa Reichtum, Habgier, Verschlagenheit oder die Teilnahme an Verschwörungen). Oder wenn ein Jude wegen seines Glaubens für die Taten anderer Juden verantwortlich gemacht wird."

für dich..:

"Beide Varianten des Ressentiments, die mythologische und die instrumentelle, sind im Ergebnis antisemitisch — und sie sind grundsätzlich unterschieden von Kritik, die sich von der einen dadurch abhebt, dass sie die Wirklichkeit im Sinne einer Faktizität zur Kenntnis nimmt, von der anderen aber dadurch, dass sie die Interpretation nicht einfach der Anpassung an die eigene psychische Devianz überlässt, sondern an rationalen, d.h. durch Dritte objektiv nachprüfbare Instanzen anbindet. An einem Beispiel gesprochen: Im Rahmen einer israelischen Militäraktion wäre eine solche rationale Instanz etwa die Frage nach gültigen Rechtskriterien, sowohl des israelischen, wie des internationalen Rechts. Im Falle der von der Friedensbewegung abgelehnten israelischen Militäraktion gegen die (illegale und unter der Federführung türkischer Rechtsextremisten durchgeführte) Gaza-Flottille im Mai 2010 hat die Prüfung internationalen Rechts durch die United Nations ergeben, dass das israelische Militär zwar hart, aber fraglos im Rahmen gültiger Konventionen gehandelt hat.[12] Die mythologische Variante des Ressentiments hat diese Fakten schlicht nie zur Kenntnis genommen und polemisiert weiterhin gegen den israelischen Einsatz gegen die Flottille mit Verweis auf angebliche Grausamkeiten, Brutalitäten usw., die instrumentelle hat die Behauptung aufgestellt, dass die internationalen Gremien nun offensichtlich das Recht falsch ausgelegt hätten — was dann offenbar eben nur diejenigen „richtig” könnten, die es so auslegen würden, wie die Israelhasser es für richtig halten."

aus:
http://www.hagalil.com/archiv/2013/06/2 ... emitismus/

die hier in diesem Strang ihre antisemitschen, anti-israle Haltung an den Tag legen, könne soweit gar nicht denken...wenn sie es könnten, wären ihre Äußerungen so nicht hier

echt ;)
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ToughDaddy
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von ToughDaddy »

Tja schon toll, erst wird jede Kritik an Israel als Judenhass und Antisemitismus hingestellt. Und wenn man darauf hinweist, kommen die nächsten lustigen Accounts angerannt und erklären: Nein, natürlich ist Kritik erlaubt, aber wer da solche Vorwürfe sieht, ist natürlich ein Antisemit. Schöne Kreisargumentation der netten Hetzer von nebenan.
Da kann man doch froh sein, dass man sich hier im Unterforum austoben kann.

echt :rolleyes:
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Wolverine
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Wolverine »

bennyh » Do 6. Mär 2014, 14:59 hat geschrieben:
Zeige mir einen Beitrag, der deine Beschuldigung belegt.
Bspw. der Beitrag von Wolverine, auf den ich geantwortet habe. Ursprünglich hieß es mal "nur wenn man auch Syrien kritisiert, darf man die Siedlungspolitik im Wjdl. kritisieren, sonst ist man Antisemit." .[/quote]
Das ist natürlich vollkommen falsch. Diese Äußerung stammte von Blasphemist, nicht von mir. Aber das Forum weiß ja, dass Sie ein existentielles Problem mit der Wahrheit haben. Also nichts Neues.

Ich habe angemerkt, dass "Israelkritiker" grundsätzlich nur Israel verurteilen. Die Siedlungspolitik soll den Frieden verhindern, die Angriffe aus Gaza nicht, denn die werden bewusst ausgelassen. So etwas ist einseitige Parteinahme zu Lasten Israels und hat mit Kritik nicht das Geringste zu tun.
Bei Ihnen weiß ich zu 100 %, dass Ihnen das Schicksal der Palästinenser am Allerwertesten vorbei geht. Ihnen geht es um die Juden. Aus irgendeinem Grund wurmt es Sie so sehr, dass die Juden nicht nur drei Angriffskriege überstanden sondern auch noch einen der modernsten Staaten im Nahen Osten geschaffen haben, dass man Ihren körperlichen Schmerz quasi durch Ihre Beiträge spüren kann, während die Hamas Gaza wieder ins Mittelalter geprügelt hat. Sie hetzen gegen Israel, weil Sie Juden nicht mögen. Warum auch immer. Deshalb haben Sie ja auch versucht Sharon als Massenmörder zu verkaufen und sind gewaltig auf Ihrem Hosenboden gelandet. :D
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relativ
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von relativ »

Gutmensch » Do 6. Mär 2014, 13:50 hat geschrieben: Irgendwie verstehst du nicht ganz worum es geht. Wenn jemand immer Israel für schuldig erklärt, es verdammt, verteufelt und alles überdramatisiert, was in Israel passiert, wenn derjenige doppelte Standards ansetzt, wenn er sich sonst für kein Unrecht interessiert, an dem keine Juden angeblich schuldig sind, DANN kann man von einer Obsession sprechen und diese hat einen Hintergrund, nämlich Antisemitismus.
Klar verstehe ich das, nur gibt es anderherrum eben auch das extreme Überdramatisieren was hier Aussagen betrifft, dies sieht man hier leider Gottes bei einigen ganz gut und der Herr wolverine tut sich da ganz besonders hervor.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Wolverine »

relativ » Do 6. Mär 2014, 21:00 hat geschrieben: Klar verstehe ich das, nur gibt es anderherrum eben auch das extreme Überdramatisieren was hier Aussagen betrifft, dies sieht man hier leider Gottes bei einigen ganz gut und der Herr wolverine tut sich da ganz besonders hervor.
Nein, Sie haben bis jetzt überhaupt nichts verstanden. Sie können dem Strang nicht folgen, das ist offensichtlich.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Wolverine »

bennyh » Do 6. Mär 2014, 16:32 hat geschrieben:
Minderheitenschutz sollte man nicht als Vorwand ansehen, er sollte garantiert sein, sonst ist der Rückzug ebenfalls verantwortungslos.
2,5 Mio. Menschen unter Militärbesatzung und 1,5 Mio. Menschen unter Land-, See- und Luftblockade in einem winzigen Territorium zu halten, würde ich auch nicht als besonders verantwortungsvoll bezeichnen. Aber natürlich sollte man zuerst an ideologsiche und ethnische Minderheiten denken.[/quote]

Sehen Sie, deshalb sind Sie für mich ein Antisemit. Sie wissen ganz genau, warum es eine Blockade gibt (bewaffneter Konflikt zwischen Hamas und Israel sowie das HVR) und warum das WJL unter militärischer Besatzung steht(Kriegs-und Terrorgefahr). Da weder die Hamas noch die Fatah bereit sind mit Israel Frieden zu schließen trägt nun wer die Schuld an diesen Zuständen? Ich gebe Ihnen mal einen Tipp. Die Israelis sind es nicht.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

Wolverine » Fr 7. Mär 2014, 06:27 hat geschrieben: 2,5 Mio. Menschen unter Militärbesatzung und 1,5 Mio. Menschen unter Land-, See- und Luftblockade in einem winzigen Territorium zu halten, würde ich auch nicht als besonders verantwortungsvoll bezeichnen. Aber natürlich sollte man zuerst an ideologsiche und ethnische Minderheiten denken.
Sehen Sie, deshalb sind Sie für mich ein Antisemit. Sie wissen ganz genau, warum es eine Blockade gibt (bewaffneter Konflikt zwischen Hamas und Israel sowie das HVR) und warum das WJL unter militärischer Besatzung steht(Kriegs-und Terrorgefahr). Da weder die Hamas noch die Fatah bereit sind mit Israel Frieden zu schließen trägt nun wer die Schuld an diesen Zuständen? Ich gebe Ihnen mal einen Tipp. Die Israelis sind es nicht.[/quote]
Sehen Sie, deshalb sind Sie für mich etwas, dessen Verbalisierung leider gegen die ABG's dieses Forum verstößt. Entweder man akzeptiert die Ausreden von Israelapologeten, warum die Besatzung und die Blockade doch notwendig und in Wirklichkeit die Schuld der Palästinenser sind, oder man ist eben ein Antisemit. Am Ende könnte man ja, Gott bewahre, dieselbe Meinung wie ein Teil der israelischen Bevölkerung - den Sie natürlich als "Alibijuden" bezeichnen - haben, dass Israel einen nicht unerheblichen Teil der Verantwortung für die Besatzung und die Blockade trägt. Wie war das - "natürlich darf man die Besatzung kritisieren"; aber dann bitteschön nur, wenn man im gleichen Atemzug Ausreden präsentiert. Wolverinescher Neusprech gebietet es, das Wort "Besatzung" durch den Ausdruck "notwendige und gerechtfertigte Besatzung, an denen die Palästinenser schuld sind", zu ersetzen. Dann darf man evtl. über die Besatzung sprechen. Aber nur, wenn man vorher ausführlich Syrien, Dschinghis Khan, den Sudan und Uruguay kritisiert hat. Ansonsten ist man ein Antisemit. Sagt zumindest eine moralische Instanz wie Wolverine.

Aber Sie sind ja gerne mal dabei, wenn es darum geht, aus Opfern Täter zu machen, sofern es Ihnen in Ihr merkwürdiges Weltbild passt. Wie war das noch bei dem Sabra & Shatila-Massaker? Die Palästinenser waren selber schuld, oder?
Wolverine » Fr 13. Dez 2013, 23:28 hat geschrieben: Sie versuchen immer noch Israel als Täter zu verkaufen. Wenn man sich allerdings informiert kommt sehr schnell heraus, dass die Palästinenser an diesem Massaker selbst die Schuld tragen.
Ja ne, ist klar, und wer anders denkt (wie beispielsweise die Kahan-Komission oder Hunderttausende von Israelis - Korrektur: Alibijuden - , die im Sommer 1982 auf die Straße gegangen sind, um zu protestieren), ist Antisemit.
Zuletzt geändert von bennyh am Freitag 7. März 2014, 00:56, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

bennyh » Do 6. Mär 2014, 16:32 hat geschrieben: Ach wirklich? So war das also? Komisch. Ich dachte, da hätte es noch andere Ereignisse gegeben. Zum Beispiel die "freiesten Wahlen, die jemals in der Arabischen Welt durchgeführt wurde" (O-Ton Jimmy Carter) im Jahre 2006, als in ganz Palästina (also Wjdl. und Gazastreifen) Hamas gewählt wurde. Oder die Wirtschaftssanktionen, die unmittelbar danach verhängt wurden. Luft-, Wasser- und Landblockade gepaart mit umfassenden Import- und Exportsanktionen von so hochgefährlichen Artikeln wie Schuhen, Nudeln und Glas. Das ganze einer Bevölkerung von 1,5+ Mio. Menschen, die in einem Gebiet so groß wie das Bundesland Bremen leben und zu 80% aus Flüchtlingen und deren Nachkommen bestehen. Evtl. könnte das auch mit den Raketen zu tun gehabt haben. Wie war das noch? Kontext und möglichst nichts ausklammern?
Und dieser Kontext soll genau was rechtfertigen? Wird aus zweimal schlecht gut?

Die Hamas hat auf den Rückzug Israels mit Raketen auf die Zivilbevölkerung reagiert. Da gibt es keinen Kontext, der das in irgendeiner Weise rechtfertigen würde.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

Liegestuhl » Fr 7. Mär 2014, 11:56 hat geschrieben: Und dieser Kontext soll genau was rechtfertigen? Wird aus zweimal schlecht gut?

Die Hamas hat auf den Rückzug Israels mit Raketen auf die Zivilbevölkerung reagiert. Da gibt es keinen Kontext, der das in irgendeiner Weise rechtfertigen würde.
Er soll gar nichts rechtfertigen, aber er soll die Kausalität richtig stellen. Die Hamas hat nicht auf dem Rückzug Israels mit Raketen reagiert, sondern auf Israels Nicht-Anerkennen des Wahlergebnisses, auf die Land-, See- und Luftblockade sowie auf die vernichtenden Wirtschaftssanktionen. Im Sinne von Gutmensch: Kontext ist wichtig, um [Nochmal:] die Kausalität zu verstehen (und NICHT irgendetwas zu rechtfertigen).
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

bennyh » Fr 7. Mär 2014, 03:53 hat geschrieben: Er soll gar nichts rechtfertigen, aber er soll die Kausalität richtig stellen. Die Hamas hat nicht auf dem Rückzug Israels mit Raketen reagiert, sondern auf Israels Nicht-Anerkennen des Wahlergebnisses, auf die Land-, See- und Luftblockade sowie auf die vernichtenden Wirtschaftssanktionen. Im Sinne von Gutmensch: Kontext ist wichtig, um [Nochmal:] die Kausalität zu verstehen (und NICHT irgendetwas zu rechtfertigen).
Das ist Unfug und das weißt du auch. Die Hamas lehnt die Existenz Israels kategorisch ab. Es ist dabei völlig gleich wie Israel handelt. Israel ist in den Augen des Hamas ein nicht-muslimisches Land auf muslimischen Boden. Dieses zu akzeptieren, wäre ein Verrat am Islam.

Die Hamas hat vielleicht nicht direkt auf den israelischen Rückzug reagiert, sondern auf die Möglichkeiten, die sich aus ihm ergaben. Die Soldaten waren nicht mehr im Gazastreifen und die Hamas konnte ungehindert Qassams herstellen, aufstellen und abfeuern. Das wäre ohne den Abzug niemals möglich gewesen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von relativ »

Wolverine » Do 6. Mär 2014, 21:22 hat geschrieben: Nein, Sie haben bis jetzt überhaupt nichts verstanden. Sie können dem Strang nicht folgen, das ist offensichtlich.
Was ihre Aussagen angeht, kann man gar nicht missverstehen. Die kann man ganz einfach so widergeben:
"Wer gegen Israel, oder die israelische Politik ist, der ist ein Antisemit."
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Wolverine »

bennyh » Fr 7. Mär 2014, 00:54 hat geschrieben: Sehen Sie, deshalb sind Sie für mich etwas, dessen Verbalisierung leider gegen die ABG's dieses Forum verstößt. Entweder man akzeptiert die Ausreden von Israelapologeten, warum die Besatzung und die Blockade doch notwendig und in Wirklichkeit die Schuld der Palästinenser sind, oder man ist eben ein Antisemit.
Wenn man Sie mit der Wahrheit konfrontiert werden Sie immer ausfallend. Das ist allerdings im Forum bekannt. Eine militärische Besatzung verschlingt Unmengen von Geld, dass die Israelis lieber in die Forschung stecken würden. Die Blockade des Gazastreifens ist legal und notwendig, da die Hamas nicht bereit ist auf Gewalt zu verzichten. Da können Sie wie Rumpelstilzchen durch das Forum fliegen, an den Fakten ändern Sie nichts. Ihre Lügen über meine angeblichen Aussagen habe ich mal gestrichen, denn diese "Feststellungen" stammten von Blasphemist, nicht von mir. Ich habe lediglich festgestellt, dass "Israelkritiker" immer dadurch auffallen, dass sie Angriffe auf Zivilisten nicht für erwähnenswert halten, den Siedlungsbau jedoch als Gefahr für den Weltfrieden betrachten. Das ist ein seltsames Verständnis von der Welt, deshalb sind "Israelkritiker" für mich weltfremde Wirrköpfe, die sich wundern, dass niemand ihren Unsinn ernst nimmt.

Die Besatzung ist notwendig, weil weder Fatah noch Hamas bereit sind Frieden mit Israel zu schließen. Ob kognitiv eingeschränkte Menschen das verstehen ist mir herzlich egal.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Wolverine »

relativ » Fr 7. Mär 2014, 13:00 hat geschrieben: Was ihre Aussagen angeht, kann man gar nicht missverstehen. Die kann man ganz einfach so widergeben:
"Wer gegen Israel, oder die israelische Politik ist, der ist ein Antisemit."
Ihre Aussagen kann man darauf reduzieren "Israel ist böse, alle anderen sind gut." :rolleyes:

Wer gegen Israel ist, spricht dem Staat sein Existenzrecht ab. Das machen nur Antisemiten. Wer gegen die israelische Politik ist, mischt sich in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates ein. Nur Antisemiten mischen sich in die Politik des souveränen Staates Israel ein, während sie dümmlich grinsend bei Syrien argumentieren "Das sind die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates. "
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Gutmensch »

bennyh » Do 6. Mär 2014, 16:52 hat geschrieben: Falsch. "Israelkritiker" meinen, wie der Name sagt, Israel.
Und Israel ist die Heimatstätte des jüdischen Volkes, d.h. du kritisierst die Juden in Israel für deren Politik.
Trugschluss Nummer 1: Israel != (Das Zeichen bedeutet ungleich) Israelis. Israel ist ein Staat. Kritik an einem Staat richtet sich vornehmlich an die Regierung, nicht an das Volk.


Trugschluss. Die Kritik richtet sich gegen die Mehrheitseinstellung des jüdischen Volkes in Israel und deren gewählte, politischen Vertreter in der Regierung. Weiterhin richtet sich die "Kritik" insbesondere gegen die jüdischen Siedler, die pauschal als rechtsradikale Hinterwelter diffamiert werden. All das hat aber nichts mit Antisemitismus zu tun. Antisemitische Kritik ist die obsessive Beschäftigung mit Israel unter der Prämisse Israel zu verdammen, die einseitige Schuldzuweisung, die unangebrachten NS-Vergleiche unter gleichzeitigem Ausblenden aller Aggressionen gegen die sich Israel zur Wehr setzen muss.

Ich bin nicht besonders froh über Putins Einmarsch in die Krim. Trotzdem habe ich nichts gegen Russen. Ich bin auch nicht so glücklich über Assads Massaker an Zivilisten. Trotzdem habe ich nichts gegen Syrer. Ich war auch nicht froh über Polens Partizipation der Invasion des Irak anno 2003, hatte aber nie und bis heute nichts gegen Polen (also die Leute). Etc. pp.
Das glaube ich dir. Ich denke da genauso, doch ich belege "die Russen" nicht mit charakteristischen Werturteilen bei der Kritik gegen Putins Durchdrehen.

Angenommen, Trugschluss Nummer 1 greife aus irgendwelchen Gründen nicht und Kritik an Israel bedeute, man habe etwas gegen alle Israelis (was nicht so ist). Dann gibt es noch - Trugschluss Nummer 2: Israelis != Juden. Angenommen, ich hätte etwas gegen Franzosen (was ich nicht habe). Hieße das, ich hätte auch etwas gegen Europäer? Oder Weiße generell?
Nein, da Kritik an sich nichts Schlechtes ist. Wie schon mehrfach gesagt, geht es um obsessive, krankhaft und zwanghaft vernichtende Kritik oftmals mit antisemitischen Werturteilen.
Aber wie gesagt, Trugschluss Nummer 2 ist eigentlich obsolet.
aha :?
Zuletzt geändert von Gutmensch am Freitag 7. März 2014, 14:12, insgesamt 1-mal geändert.
the NSA is watching you! :D
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von relativ »

Wolverine » Fr 7. Mär 2014, 13:30 hat geschrieben: Ihre Aussagen kann man darauf reduzieren "Israel ist böse, alle anderen sind gut." :rolleyes:
Ist das so? Ich hoffe sie haben für diese kackendreiste Behauptung auch Belege.
Wer gegen Israel ist, spricht dem Staat sein Existenzrecht ab. Das machen nur Antisemiten.
Wer ist hier gegen den Staat Israel?
Wer gegen die israelische Politik ist, mischt sich in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates ein. Nur Antisemiten mischen sich in die Politik des souveränen Staates Israel ein...
was für ne krude Logik ist das denn?
.. während sie dümmlich grinsend bei Syrien argumentieren "Das sind die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates. "
Ah, Syrien wieder, wenn es um das Thema Israel und den Palästinenserkonflikt geht. Facepalm.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Wolverine »

relativ » Fr 7. Mär 2014, 14:18 hat geschrieben: Ist das so? Ich hoffe sie haben für diese kackendreiste Behauptung auch Belege.
Wer ist hier gegen den Staat Israel?
was für ne krude Logik ist das denn? Ah, Syrien wieder, wenn es um das Thema Israel und den Palästinenserkonflikt geht. Facepalm.
Sie sind gegen Israel. Sie haben argumentiert "Wer gegen Israel ist, muss Antisemit sein", was vollkommen richtig ist.
Das ist keine krude Logik, denn bei der Besetzung der Krim hört man bis jetzt von "Israelkritikern" nur lautes Schweigen. "Israelkritiker" zeichnen sich dadurch aus - von mir schon mehrfach belegt - dass sie obsessiv Israel sogar für ganz normale Verwaltungsvorgänge öffentlich an den Pranger stellen. Wer keine Aufenthaltserlaubnis für das WJL hat, wird ausgewiesen. "Israelkritiker" nennen das dann "Deportation", um nur ein Beispiel für die Heuchelei von Israelkritikern anzubringen.

Syrien wird von mir nur als Vergleich für die Doppelstandards herangezogen. Ich halte Israelkritikern quasi den Spiegel. Des Weiteren fällt auf, dass "Israelkritiker" nur Israel kritisieren, niemals den Verursacher des Konflikts. Das ist dumm, einfältig und heuchlerisch. Wenn Israel sich gegen terroristische Angriffe wehrt wird nicht der Angreifer verurteilt, sondern Israel. So etwas ist einzigartig auf der Welt. Ja, ich habe mich schon mehrfach für Israelkritiker und deren krude Logik fremdgeschämt.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Wolverine »

bennyh » Fr 7. Mär 2014, 03:53 hat geschrieben: Er soll gar nichts rechtfertigen, aber er soll die Kausalität richtig stellen. Die Hamas hat nicht auf dem Rückzug Israels mit Raketen reagiert, sondern auf Israels Nicht-Anerkennen des Wahlergebnisses, auf die Land-, See- und Luftblockade sowie auf die vernichtenden Wirtschaftssanktionen. Im Sinne von Gutmensch: Kontext ist wichtig, um [Nochmal:] die Kausalität zu verstehen (und NICHT irgendetwas zu rechtfertigen).
Da lachen ja die Hühner. :D Ich werde nicht noch einmal die Huldigungen von Fatah und Hamas einstellen, die bezeugen, dass der Abzug der Israelis aus Gaza ein Zeichen dafür war , dass die Palästinenser auf dem richtigen Weg sind zur Befreiung Palästinas. Mal abgesehen davon, dass jeder Angriff aus Gaza schon damals ein Kriegsverbrechen und Terrorismus waren, rechtfertigt keine Maßnahme Israels völkerrechtswidrige Angriffe. Sie bringen mich immer wieder zum Schmunzeln, wenn Sie in Unkenntnis der UN-Charta und des HVR quasi eine Erlaubnis völkerrechtswidriger Angriffe für Terroristen konstruieren wollen. :D
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Fuerst_48 »

Liegestuhl » Fr 7. Mär 2014, 06:40 hat geschrieben: Das ist Unfug und das weißt du auch. Die Hamas lehnt die Existenz Israels kategorisch ab. Es ist dabei völlig gleich wie Israel handelt. Israel ist in den Augen des Hamas ein nicht-muslimisches Land auf muslimischen Boden. Dieses zu akzeptieren, wäre ein Verrat am Islam.

Die Hamas hat vielleicht nicht direkt auf den israelischen Rückzug reagiert, sondern auf die Möglichkeiten, die sich aus ihm ergaben. Die Soldaten waren nicht mehr im Gazastreifen und die Hamas konnte ungehindert Qassams herstellen, aufstellen und abfeuern. Das wäre ohne den Abzug niemals möglich gewesen.
Stimmt! Und das ist nun ein Faktum, das man nicht wegdiskutieren kann!!
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Magnes »

Wolverine » Fr 7. Mär 2014, 13:27 hat geschrieben:Die Blockade des Gazastreifens ist legal und notwendig, da die Hamas nicht bereit ist auf Gewalt zu verzichten.
Die Blockade des Gazastreifens ist nach Ansicht der UN-Experten illegal. Zudem ist es Israel, dass nicht bereit ist, auf seine gewalttätige Besatzung und Blockade zu verzichten. Sowohl Blockade als auch Kassambeschuss existierten schon vor dem Abzug Israels und es war ebenfalls Israel, dass einen Waffenstillstand mit der Hamas mit der Tötung von Hamasmitgliedern unterbrach, nicht die Blockade währenddessen lockert, obwohl vereinbart und auch nicht bereit war, den Waffenstillstand auch anschließend weiter aufrecht zu erhalten und auch auf die Westbank auszuweiten. All das ist kein Wunder. Eine illegale Besatzung ist ohne Gewalt gegen die Zivilbevölkerung (ihr nennt das Terrorismus) nicht möglich.
Mal abgesehen davon, dass jeder Angriff aus Gaza schon damals ein Kriegsverbrechen und Terrorismus waren, ...
Angriffe auf das israelische Militär oder dessen Installationen sind kein Kriegsverbrechen. Und Israel terrorisiert die Palästinenser nicht nur, in dem es mehr Demonstranten tötet als jemand Kassamraketen Israelis getötet haben.
Zuletzt geändert von Magnes am Freitag 7. März 2014, 17:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Magnes »

bennyh » Fr 7. Mär 2014, 00:54 hat geschrieben:Sehen Sie, deshalb sind Sie für mich etwas, dessen Verbalisierung leider gegen die ABG's dieses Forum verstößt. Entweder man akzeptiert die Ausreden von Israelapologeten, warum die Besatzung und die Blockade doch notwendig und in Wirklichkeit die Schuld der Palästinenser sind, oder man ist eben ein Antisemit. ...

Ja ne, ist klar, und wer anders denkt (wie beispielsweise die Kahan-Komission oder Hunderttausende von Israelis - Korrektur: Alibijuden - , die im Sommer 1982 auf die Straße gegangen sind, um zu protestieren), ist Antisemit.
bennyh,

lass dich doch nicht verarschen. Diejenigen, die hier andere als Antisemiten bezeichnen sind nach ihren erfundenen Kriterien, die sie dafür angeben die eigentlichen Rassisten, die mit ihrem Vorwurf von ihrem eigenen Rassismus ablenken wollen.

Da gibt z.B, User, die andere als Rassisten ("Antisemiten") und Hasser bezeichnen, wenn man es problematisch findet, Israel nicht als Staat, sondern als "jüdischen Staat" anzuerkennen. Die GLEICHEN User behaupten ungeniert, dass es trotz der UN-Resolution in 2012 und einer Anerkennung durch 70% der Staaten nicht einmal einen Staat Palästina, ein Staatsvolk Palästinas oder "Palästinenser" an sich geben würde.

Wie unterscheidet man also Antisemitismus von Israelkritik? Ganz einfach, ersterer richtet sich gegen Juden als solche. Letzere richtet sich gegen das, was einige von ihnen (nicht Juden als solche) Nichtjuden antun. Von deren Verbrechen soll abgelenkt werden, in dem man versucht, denjenigen, der sie kritiert als noch größeren Verbrecher (Antisemit->Nazi) hinzustellen.

Ich habe bisher noch NIE erlebt, dass irgendeiner dieser "Antisemitismus"-Schreihälse in der Lage gewesen wäre, Antisemtismus rational zu definieren. Man wird immer nur mit (Listen von) Behauptungen konfrontiert, was deren Meinung nach Antisemitismus sein soll und letzetendlich dreht es sich immer nur darum, irgendetwas im Bezug auf Israel als "antisemitisch" zu diffamieren.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

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Wolverine » Fr 7. Mär 2014, 14:42 hat geschrieben: Weiteren fällt auf, dass "Israelkritiker" nur Israel kritisieren, niemals den Verursacher des Konflikts. Das ist dumm, einfältig und heuchlerisch. ... Ja, ich habe mich schon mehrfach für Israelkritiker und deren krude Logik fremdgeschämt.
Weiteren fällt auf, dass "Palästinenserkritiker" nur Palästinenser kritisiert, niemals den Verursacher des Konflikts. Das ist dumm, einfältig und heuchlerisch. Nach deiner eigenen kruden Logik bist du also ein hassender Rassist. Muss man sich jetzt fremdschämen? :p

Warum leugnest oder unterstützt du eigentlich nicht die Besatzung der Krim? Die Antwort kennen wir jetzt. :D
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von pikant »

@Magnes

Danke, aber Ihre Argumentation ist nichts neues - so argumentieren alle, die mit dem Staate Israel nichts anfangen koennen

mich interessiet eher die innerisraelischen Debatten in der Knesset - da geht es oft recht hoch her

wann tagt denn wieder das Parlament der Hamas in Gaza?
gibt es da einen Live-Stream?
Zuletzt geändert von pikant am Freitag 7. März 2014, 18:43, insgesamt 1-mal geändert.
Chruschtschow

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Chruschtschow »

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Marla

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Marla »

Kritik unterscheidet sich ganz grundsätzlich von einer rein affektiven Hingabe an eine Emotion, also eine unreflektierte und nicht an den Maßgaben der Rationalität gemessene Einschätzung, die sich für Fakten nicht interessiert, sondern die eigene Weltsicht über jede Form von Faktizität stellt. Diese findet sich in der Unaufklärbarkeit des Antisemitismus, der nicht trotz, sondern gerade wegen seiner Widersprüchlichkeit — etwa in der antisemitischen Phantasie, Juden seien sowohl für Liberalismus wie Sozialismus verantwortlich — geglaubt wird :eek:

(Vgl auch Wolfgang Frindte: Inszenierter Antisemitismus. Eine Streitschrift)
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