Sammelstrang: Eurokrise

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'Infi
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von 'Infi »

freigeist » Sa 12. Okt 2013, 13:42 hat geschrieben:
Schwarz-Gelb hat kein Laissez-faire betrieben.
Das stimmt.
Eben genau umgekehrt.
Der Minimalstaat beendet das Verhältnis zwischen Staat und Wirtschaft, womit kein Interessenausgleich mehr stattfindet und sich der Staat auf seine wesentlichen Aufgaben beschränken kann.
Ganz simpel.
Ein Interessensausgleich wird immer stattfinden, denn solange es den Staat gibt, gibt es Gesetze und solange es Gesetze gibt, wird es im Handel immer wie auch immer geartete Schranken geben, die den einzelnen Teilnehmer in seiner eigenen Vorteilsnahme beschränken könnten. Insofern ist die Annahme es gäbe keinen Interessensausgleich mehr falsch. Wie gesagt ist der Fehler auch nicht systemisch sondern wenn dann ein Fehler in der Ausgestaltung des Lobbyismus oder der Meinungsbildung.

...es sei denn du willst den Staat gänzlich abschaffen, dann könnte sich ja Robben gleich noch dazuschalten. Das vermute ich bei dir aber mal nicht.
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Dragus
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Dragus »

freigeist » Sa 12. Okt 2013, 06:25 hat geschrieben:
Der Sinn der Golddeckung ist es, eine Geldinflation durch die EZB zu vermeiden. Sofern dies gelingt, bleibt die Kaufkraft der Goldunze erhalten. Der Vorteil dieser Maßnahme ist, dass Geld, welches dem Markt entzogen wird, an Wert gewinnt, was sich aus der Wechselwirkung zwischen Sparen und Investieren ergibt. Daraus entwickelt sich eine teilweise deflationäre Entwicklung des Goldgeldes, was den Konsum fördert. Solche Effekte bleiben bei einem beliebig vermehrbaren Geld nunmal aus, da es durch eine verursachte Preisinflation stets an Kaufkraft verliert und zu einer maßlosen Überschuldung antreibt, die nur durch neue Noten zwischengetilgt wird.
Gelingt aber nicht. Nicht mit dem Euro, nicht mit der DM und auch nicht mit Goldgeld.

Dann wird das Gold eben gestreckt, das Silber verunreinigt und neue Kriege um die Lagerstätten/Goldmienen geführt so wie derzeit um Erdöl.

Das Problem ist eigentlich immer das gleiche: Das Führungspersonal muss eine Politik der Geldwertstabilität wollen und einen ausgeglichenen Staatshaushalt vorweisen. Will es das nicht, dann kann es niemand zwingen, da alle Regularien (auch die Kopplung an Gold) immer nur eine Entscheidung des Führungspersonals dar stellen.

Hat man vernünftiges Führungspersonal (und in Demokratien gebildete Wähler), kann auch mit Fiat Geld Geldwertstabilität erreicht werden. Es vermehrt sich ja nicht einfach so, tatsächlich vermehrt sich Gold durch Förderung. Die Fiat-Geldmenge könnte man sogar völlig konstant halten, wenn man wollte. Der Faktor Mensch lässt sich durch keine graue Theorie aus schalten, daran sind schon reihenweise helle Köpfe gescheitert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von 'Infi »

Dragus » Sa 12. Okt 2013, 18:44 hat geschrieben: Gelingt aber nicht. Nicht mit dem Euro, nicht mit der DM und auch nicht mit Goldgeld.

Dann wird das Gold eben gestreckt, das Silber verunreinigt und neue Kriege um die Lagerstätten/Goldmienen geführt so wie derzeit um Erdöl.

Das Problem ist eigentlich immer das gleiche: Das Führungspersonal muss eine Politik der Geldwertstabilität wollen und einen ausgeglichenen Staatshaushalt vorweisen. Will es das nicht, dann kann es niemand zwingen, da alle Regularien (auch die Kopplung an Gold) immer nur eine Entscheidung des Führungspersonals dar stellen.

Hat man vernünftiges Führungspersonal (und in Demokratien gebildete Wähler), kann auch mit Fiat Geld Geldwertstabilität erreicht werden. Es vermehrt sich ja nicht einfach so, tatsächlich vermehrt sich Gold durch Förderung. Die Fiat-Geldmenge könnte man sogar völlig konstant halten, wenn man wollte. Der Faktor Mensch lässt sich durch keine graue Theorie aus schalten, daran sind schon reihenweise helle Köpfe gescheitert.
Da stimme ich voll zu.
Dr. Nötigenfalls

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

freigeist » Sa 12. Okt 2013, 12:42 hat geschrieben:
Schwarz-Gelb hat kein Laissez-faire betrieben. Dazu müssten die durch den Staat entstandenen Schieflagen beseitigt worden sein, nebst anderer Voraussetzungen.
Im Falle von Massenhaft entsendeten Unternehmen und den Armutseinwanderern aber schon.
Ebenso das viele Unternehmen seit geraumer Zeit glauben nur noch Minijobs anbieten zu müssen.
Zuletzt geändert von Dr. Nötigenfalls am Samstag 12. Oktober 2013, 19:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von freigeist »

'Infi » Sat 12. Oct 2013, 17:30 hat geschrieben: Der Zusammenhang mit den - deiner Meinung nach (!) - wichtigsten Wirtschaftstheorien und ihrem Entstehen in Deflationsphasen ist für mich arg zusammengereimt und darüber hinaus nicht von Belang.

Auch, dass Deflation das Korrektiv einer Inflation sei, ist für mich falsch. Starke Inflation, starke Deflation und eine große, nicht vorhersehbare Schwankung aus beidem, all das sind schädliche Dinge, die alle ihre eigenen großen Nachteile haben. Bei moderater, langfristig als Ziel angelegter Inflation stellen sich die Konsumenten auf eine leichte Steigerung der Teuerungsrate ein und es macht immer mehr Sinn heute als morgen zu investieren beziehungsweise zu konsumieren. Das bedeutet nicht, dass es dabei nicht zu Blasen beziehungsweise Fehlallokationen käme oder kommen könnte, dem zu begegnen und dem gegenzusteuern ist aber eine andere Geschichte. Schon deine Annahme, dass niedrige Preise nicht für ein zurückgehendes Konsumverhalten sorgten ist in diesem Kontext fehlgeleitet. Die Aussage, wie du sie getroffen hast ist ja richtig, hat aber nichts mit Deflation zu tun. Mittel- und langfristig bedeutet Deflation eben nicht ein konstant niedriges Preisniveau sondern ein konstant sinkendes Preisniveau was dazu führt, dass im Gegenteil zur Inflation (mit all ihren Nachteilen, sicherlich) es immer sinnvoller ist morgen anstatt heute zu investieren beziehungsweise zu konsumieren. Das führt eben grade zu Konsum- beziehungsweise Investitionszurückhaltung und ist schädlich für eine Volkswirtschaft.
Doch, die Deflationsphasen sind sehr wohl von Belang, gerade weil sie die Fehler und Fehlinvestitionen in der Inflationsphase ausgleichen. Mit solchen Sprüchen wie morgen ''anstatt heute'' kann ich wenig anfangen. Schau dir die Entwicklungen der Wirtschaft in den letzten Jahren und du wirst feststellen, dass wir dauerhafte Inflation hatten, ohne dass sich die Wirtschaft vom Stimulus erholen konnte. Mit den bisherigen Inflationen sinkt die Kaufkraft konstant, obwohl es dafür keine Implikationen auf dem Warenmarkt gibt. In einer Deflation und den daraus resultierenden Preise ergibt sich eine stabile Kaukraft. Wird mehr konsumiert, gleicht sich die Deflation durch leicht erhöhte Preise aus.
Diese Preiswellen und Konjunkturzyklen existieren heute nicht mehr bzw werden vollkommen unterdrückt.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von freigeist »

Dragus » Sat 12. Oct 2013, 17:44 hat geschrieben: Gelingt aber nicht. Nicht mit dem Euro, nicht mit der DM und auch nicht mit Goldgeld.

Dann wird das Gold eben gestreckt, das Silber verunreinigt und neue Kriege um die Lagerstätten/Goldmienen geführt so wie derzeit um Erdöl.

Das Problem ist eigentlich immer das gleiche: Das Führungspersonal muss eine Politik der Geldwertstabilität wollen und einen ausgeglichenen Staatshaushalt vorweisen. Will es das nicht, dann kann es niemand zwingen, da alle Regularien (auch die Kopplung an Gold) immer nur eine Entscheidung des Führungspersonals dar stellen.

Hat man vernünftiges Führungspersonal (und in Demokratien gebildete Wähler), kann auch mit Fiat Geld Geldwertstabilität erreicht werden. Es vermehrt sich ja nicht einfach so, tatsächlich vermehrt sich Gold durch Förderung. Die Fiat-Geldmenge könnte man sogar völlig konstant halten, wenn man wollte. Der Faktor Mensch lässt sich durch keine graue Theorie aus schalten, daran sind schon reihenweise helle Köpfe gescheitert.
Gold wird nicht gestreckt, sondern gestückelt.
Eine Staat kann keine Geldwertstabilität erreichen genauso wenig wie eine zentrale Notenbank das kann.
Nein, wie soll Fiatgeld stabilisiert werden, wenn es beliebig vermehrbares Zahlungsmittel ist, wohingegen hinter dem Gedanken des Goldgeldes die Effekte durch Papiergeldinflation entfallen.
Weshalb sollte man Fiatgeld konstant halten? Es ist der Sinn, es zu vermehren, damit sich die Privatbanken, die besonders von der Mindestreserve proftieren, selbst bereichern können. Genau aus diesem Grund wurde die Deckung aufgehoben. Außerdem lässt sich durch staatliches Geld jede Menge quersubventionieren, Projekte und teure Wahlversprechen finanzieren.
Der Clou an Gold ist, dass es wie Silber beliebig verwendet werden kann, es besteht also keine Geldnot, da man nunmal an kein System gebunden ist. Ob und inwieweit darum Wirtschaftskriege geführt werden, ist eine andere Frage und tangiert nicht die Auffassung, dass Gold nach dem Regressionstheorem eine Tauschmittel ist, wozu die Leute am ehesten tendieren.
Zuletzt geändert von freigeist am Sonntag 13. Oktober 2013, 01:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von freigeist »

Dr. Nötigenfalls » Sat 12. Oct 2013, 18:02 hat geschrieben:
Im Falle von Massenhaft entsendeten Unternehmen und den Armutseinwanderern aber schon.
Ebenso das viele Unternehmen seit geraumer Zeit glauben nur noch Minijobs anbieten zu müssen.
Staatlich subventionierte Beschäftigungsverhältnisse haben nichts mit laissez-faire zu tun. Darunter versteht man andere wirtschaftliche Gegebenheiten.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von freigeist »

'Infi » Sat 12. Oct 2013, 17:33 hat geschrieben: Das stimmt.

Ein Interessensausgleich wird immer stattfinden, denn solange es den Staat gibt, gibt es Gesetze und solange es Gesetze gibt, wird es im Handel immer wie auch immer geartete Schranken geben, die den einzelnen Teilnehmer in seiner eigenen Vorteilsnahme beschränken könnten. Insofern ist die Annahme es gäbe keinen Interessensausgleich mehr falsch. Wie gesagt ist der Fehler auch nicht systemisch sondern wenn dann ein Fehler in der Ausgestaltung des Lobbyismus oder der Meinungsbildung.

...es sei denn du willst den Staat gänzlich abschaffen, dann könnte sich ja Robben gleich noch dazuschalten. Das vermute ich bei dir aber mal nicht.
Richtig, Lobby und Staat wird es immer geben. Diese Interessensverflechtungen können aber durch eine Minimierung des Staates marginalisiert werden.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

freigeist » So 13. Okt 2013, 00:59 hat geschrieben:
Staatlich subventionierte Beschäftigungsverhältnisse haben nichts mit laissez-faire zu tun. Darunter versteht man andere wirtschaftliche Gegebenheiten.
Es bedeutet "laufen lassen".
Nichts anderes.

Und das unsere Regierung sich mit schöner Regelmäßigkeit von der Industrie einkaufen lässt, ist ein offenen Geheimnis.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

freigeist » So 13. Okt 2013, 01:03 hat geschrieben:
Richtig, Lobby und Staat wird es immer geben. Diese Interessensverflechtungen können aber durch eine Minimierung des Staates marginalisiert werden.
und vor allem durch Reduzierung von überrepräsentierten Multinationalen Lobbyisten,...
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Dragus »

freigeist » Sa 12. Okt 2013, 19:27 hat geschrieben:
Gold wird nicht gestreckt, sondern gestückelt. Eine Staat kann keine Geldwertstabilität erreichen genauso wenig wie eine zentrale Notenbank das kann.
Nein, wie soll Fiatgeld stabilisiert werden, wenn es beliebig vermehrbares Zahlungsmittel ist, wohingegen hinter dem Gedanken des Goldgeldes die Effekte durch Papiergeldinflation entfallen.
Die Historie ist proppevoll von Beispielen, wo Gold gestreckt wurde, Silbermünzen verunreinigt, Gewichte gefälscht usw. Natürlich kann man Geldwertstabilität erreichen, die Regierung entscheidet eben Papiergeld nicht beliebig zu vermehren. Wenn da nicht ausreichend Intelligenz vorhanden ist, ändert da auch Gold nichts dran.
Weshalb sollte man Fiatgeld konstant halten? Es ist der Sinn, es zu vermehren, damit sich die Privatbanken, die besonders von der Mindestreserve proftieren, selbst bereichern können. Genau aus diesem Grund wurde die Deckung aufgehoben. Außerdem lässt sich durch staatliches Geld jede Menge quersubventionieren, Projekte und teure Wahlversprechen finanzieren.
Du meinst, die gleichen Leute, welche die Golddeckung auf hoben, würden es nicht noch mal machen, wenn sie wollten? Die Aufhebung der Golddeckung ist ein gutes Beispiel für meine These, das Geldwertstabilität von Regierungsentscheidungen ab hängt UND NICHT von einer Golddeckung, sie wird im Zweifelsfall einfach aufgehoben abgesehen davon, das Goldgeld in der benötigten Quantität überhaupt nicht möglich ist. Du hast die Rechenbeispiele alle schön ignoriert. Alles Gold der Welt reichte gerade mal für die in Deutschland umlaufende Bargeldmenge und ich hielte es für eine unglaubliche Verschwendung, es zu erwerben. Die Steuerung der Geldmenge ist eine Willensentscheidung, die Regierung muss Geldwertstabilität wollen oder eben nicht und wenn sie sie will, ist es egal, woran man das Geld koppelt oder nicht. Du kannst auch ein System wie Bitcoins nehmen, da vermehrt sich bald gar nichts mehr und es ist preiswerter zu installieren, als 30.000 t Gold auf zu treiben.
Der Clou an Gold ist, dass es wie Silber beliebig verwendet werden kann, es besteht also keine Geldnot, da man nunmal an kein System gebunden ist. Ob und inwieweit darum Wirtschaftskriege geführt werden, ist eine andere Frage und tangiert nicht die Auffassung, dass Gold nach dem Regressionstheorem eine Tauschmittel ist, wozu die Leute am ehesten tendieren.
Spanien hatte nach den Raubkriegen in Amerika eine Goldinflation, die ihre Wirtschaft nachhaltig ruinierte. Und heute, wo niemand mehr mit Gold bezahlt, kann ich daraus nur ab leiten, das die Leute wohl eher nicht dazu tendieren, mit Gold zu bezahlen.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von freigeist »

Dragus » Sun 13. Oct 2013, 12:12 hat geschrieben: Die Historie ist proppevoll von Beispielen, wo Gold gestreckt wurde, Silbermünzen verunreinigt, Gewichte gefälscht usw. Natürlich kann man Geldwertstabilität erreichen, die Regierung entscheidet eben Papiergeld nicht beliebig zu vermehren. Wenn da nicht ausreichend Intelligenz vorhanden ist, ändert da auch Gold nichts dran.

Du meinst, die gleichen Leute, welche die Golddeckung auf hoben, würden es nicht noch mal machen, wenn sie wollten? Die Aufhebung der Golddeckung ist ein gutes Beispiel für meine These, das Geldwertstabilität von Regierungsentscheidungen ab hängt UND NICHT von einer Golddeckung, sie wird im Zweifelsfall einfach aufgehoben abgesehen davon, das Goldgeld in der benötigten Quantität überhaupt nicht möglich ist. Du hast die Rechenbeispiele alle schön ignoriert. Alles Gold der Welt reichte gerade mal für die in Deutschland umlaufende Bargeldmenge und ich hielte es für eine unglaubliche Verschwendung, es zu erwerben. Die Steuerung der Geldmenge ist eine Willensentscheidung, die Regierung muss Geldwertstabilität wollen oder eben nicht und wenn sie sie will, ist es egal, woran man das Geld koppelt oder nicht. Du kannst auch ein System wie Bitcoins nehmen, da vermehrt sich bald gar nichts mehr und es ist preiswerter zu installieren, als 30.000 t Gold auf zu treiben.

Spanien hatte nach den Raubkriegen in Amerika eine Goldinflation, die ihre Wirtschaft nachhaltig ruinierte. Und heute, wo niemand mehr mit Gold bezahlt, kann ich daraus nur ab leiten, das die Leute wohl eher nicht dazu tendieren, mit Gold zu bezahlen.
Wie sollen mit etwas bezahlen, was offiziell verboten ist?
Aus welchem Grund sollte man Gold verunreinigen. Es geht ja darum, dies zu verhindern. Vergleichbar mit der Fragestellung, Morphium gegen Lungenkrebs einzunehmen, obwohl man sich eher überlegen sollte, ob man nicht rauchen sollte. Diese hypothetische Frage hat hier doch nichts verloren. Verliere den Blick in der Diskussion nicht auf das Unwesentliche.
Die Deckung kann eben nicht vom Staat aus abhängig gemacht werden, sondern muss einzig und allein über den Rohstoff erfolgen. Alles andere ist eben nicht denkbar und führt eben zu keiner Geldwertstabilität. Außerdem warum sollten Regierungen, die indirekt von dieser Instabilität profitieren, eine Deckung befürworten? Profiteure arbeiten nicht gegen ihren eigenen Profit.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von victim »

freigeist » So 13. Okt 2013, 16:20 hat geschrieben:... Profiteure arbeiten nicht gegen ihren eigenen Profit.
Exakt.
Dazu benötigen Betriebslose Anbieternetze.
Das Gegenteil sind sog. Arbeitnehmer, die zwecks Profitprofiteuren auf Profit verzichten, hahaha ;-)
Wer das will, kann das ja tun und gerne viel Spass dabei haben.
Aber doch nur aus freien Stücken und nicht per Gesetz.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von d'Artagnan »

EU findet riesiges Haushaltsloch in Athen
Zwischen Griechenland und seinen Euro-Rettungspartnern gibt es nach Angaben aus der Regierung in Athen Streit über die Höhe des für 2014 erwarteten Haushaltslochs.

Die EU und der Internationale Währungsfonds (IWF) würden für das kommende Jahr ein Defizit von etwa zwei Milliarden Euro erwarten, die griechische Regierung hingegen nur 500 Millionen, sagte der Insider am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters.

Bis Juli hätten EU und IWF sogar gar kein Haushaltsloch erwartet. "Doch plötzlich haben sie ihre Meinung geändert", sagte der Mitarbeiter der Regierung.
Na sowas... :rolleyes:
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(Ser Barristan)
Bitku ne dobiva mač u ruci, već srce u grudima junaka.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von victim »

Staatsschulden werden hergestellt, indem Abgaben gekappt werden, während die damit fehlenden Mittel von Privatermögen geliehen werden.
Damit wird dann wie auch in GR gleich auch noch ein öffentlicher Dienst teils an goldenen Futterträgen aufgebläht.
Abgabenkappung und ÖD-Aufblähung sind neben den Arbeitsgesetzen das Grundübel der ökonomischen Spaltungen.
Der Staat ist prinzipiell nicht für Privatvermögen zuständig.
Dazu gehören auch die Arbeitsgesetze weg.
Der Bürger hat profitmaximierend mit anbieten zu können.
Damit wären längst nicht nur rel. Wenige begütert, womit immer kaufkräftiger nachgefragt werden könnte.
Die Arbeitsgesetze verhindern positive Rückkopplung von Anbieterprofit in Nachfragerkaufkraft.
Das, die Abgabenkappung, ÖD-Aufblähungen und staatliches Leihen von Fremdvermögen bewirkt u.a. die Eurokrise.
Zudem steht in der GR Verfassung: Reeder bezahlen keine Steuern, hahaha ;-)
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Elser »

victim » Di 15. Okt 2013, 08:23 hat geschrieben: Exakt.
Dazu benötigen Betriebslose Anbieternetze.
Das Gegenteil sind sog. Arbeitnehmer, die zwecks Profitprofiteuren auf Profit verzichten, hahaha ;-)
Wer das will, kann das ja tun und gerne viel Spass dabei haben.
Aber doch nur aus freien Stücken und nicht per Gesetz.
Hast Du denn nicht auch manchmal das Gefühl, dass Du uns endlich einmal erklären solltest, was Du z.B. unter "Betriebslose Anbieternetzte" verstehst?

Elser
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von victim »

Elser » Mi 30. Okt 2013, 11:57 hat geschrieben:

Hast Du denn nicht auch manchmal das Gefühl, dass Du uns endlich einmal erklären solltest, was Du z.B. unter "Betriebslose Anbieternetzte" verstehst?

Elser
Lustig, ne, sondern Anbieternetze Betriebsloser - aber keine loser, die ihren Betrieb verloren ;-)
Wer keinen Betrieb hat, ist betriebslos, oder wie nennt man das?
"Arbeitnehmer" sind auch betriebslos, aber das bringt Betriebslosen ja keine Profitmaximierung - die sind vielmehr teilleistungs-reduzierte und ökonomisch marginalisierte Kostenfaktoren.

Anlegernetze sind ja bekannt: man bezahlt für Eigentumsanteile und tut dort nix - kann Jeder z.B. vom PC an der NASDAQ oder so.
Anbieternetze gehören ihren Nutzern nicht, bezwecken aber den damit Anbietenden marktwirtschaftliche Profitmaximierung und sind frei miteinander zu verflechten.
Man bezahlt aus dem Profitanteil für die Nutzung. Dazu geht man per Honorarordnung die Verpflichtung zu entsprechender Leistung ein.
Damit gehts um Profit und nicht um Lohn. Dazu moderieren Managements Gruppenintellekt, um eben den Profit zu maximieren.
Juristen bestätigen, es kann staatsfern privatwirtschaftlich selbsteignende rein juristische Personen geben, die nur zu diesem Zweck existieren.
Das ist also noch weit staatsferner, als öffentlich-rechtliche Gebietskörperschaften wie z.B. Sparkassen oder Raiffeissenbanken.
Die damit Anbietenden können auch mit ihren Abgaben erwarten, weit besser als Banken oder sonstige private Einrichtungen geschützt zu sein, falls es Probleme gäbe.
Damit würden Abgaben keine Privatvermögen z.B. der Staatsgläubiger sondern gegen Bezahlung genutzte high tech Netzwerke flankieren,
die von den Abgabenentrichtern profitmaximierend genutzt werden.
Sehr seltsam, wie die Wirtschaftswissenschaften Profitmaximierung Betriebsloser völlig ausklammern.
Doch es sind über 90 % der Privathaushalte.
Je profitabler die anbieten, desto kaufkräftiger können sie nachfragen.
Genau das wäre die optimale Aufwärtsspirale für die Menschheit.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Antisozialist »

Elser » Mi 30. Okt 2013, 11:57 hat geschrieben:
Hast Du denn nicht auch manchmal das Gefühl, dass Du uns endlich einmal erklären solltest, was Du z.B. unter "Betriebslose Anbieternetzte" verstehst?

Elser
Da wird es wohl um Hochqualifizierte gehen, die projektweise auf freiberuflicher Basis beschäftigt werden.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Adam Smith »

victim » Fr 18. Okt 2013, 22:37 hat geschrieben:Staatsschulden werden hergestellt, indem Abgaben gekappt werden, während die damit fehlenden Mittel von Privatermögen geliehen werden.
Die Staatsschulden werden hergestellt, damit die Abgaben nicht gekappt werden.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

Adam Smith » Do 31. Okt 2013, 23:55 hat geschrieben: Die Staatsschulden werden hergestellt, damit die Abgaben nicht gekappt werden.
Im Rahmen von 50 Jahren exorbitant gestiegener Staatseinnahmen und extrem gestiegener Staatsverschuldung

kann man ja auch nicht gerade von Abgabenkappung sprechen. *grins*

mlg
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Elser » Mi 30. Okt 2013, 11:57 hat geschrieben:
Hast Du denn nicht auch manchmal das Gefühl, dass Du uns endlich einmal erklären solltest, was Du z.B. unter "Betriebslose Anbieternetzte" verstehst?

Elser
Der gehört in den Filter,denn er gibt immer wieder nur die gleichen Formeln von sich,welche da heissen sollen:

"Leute macht euch selbstständig und ihr verdient endlich richtiges Geld".
Wenns denn mal so wäre.
Am Ende landet man bei der Selbstausbeutung.
Ebenso wie mit den Microcredits.

Man muss sich ebend vor Augen halten das kleine Unternehmer/Unternehmen nie zur Marktmacht werden können,und deshalb dem Diktat der Großen unterstehen,welche entweder Schlüsselstellen besetzt haben oder deren Zulieferer/Franchisenehmer direkt ihrem Diktat unterworfen sind.
Zuletzt geändert von Dr. Nötigenfalls am Montag 4. November 2013, 15:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von jmjarre »

Adam Smith » Do 31. Okt 2013, 23:55 hat geschrieben:
Die Staatsschulden werden hergestellt, damit die Abgaben nicht gekappt werden.

Die Staatsschulden verringern sich ja im Moment...
http://www.n-tv.de/wirtschaft/IWF-will- ... 64466.html
"....Die Realität sieht also ganz anders aus. Auch für den Chefstrategen der Liechtensteiner VP Bank-Gruppe, Bernd Hartmann, hat der "Griff des Staates in die Taschen der Anleger" schon längst begonnen. Der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" sagte er, dass die Enteignung nicht erst drohe - sie finde vielmehr bereits statt - und zwar durch die "Maßnahmen der finanziellen Repression", also durch real negative Zinsen, die zudem besteuert würden. "Der Effekt ist der gleiche: die Entschuldung des Staates zu Lasten des Anlegers."
Zuletzt geändert von jmjarre am Dienstag 5. November 2013, 09:39, insgesamt 1-mal geändert.
Strang über die SED und deren Stasi Aktivitäten -neueste Enthüllungen...Hier:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=20&t=39858
http://www.youtube.com/watch?v=uDvsezvR7LA
victim

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von victim »

Adam Smith » Do 31. Okt 2013, 23:55 hat geschrieben:
Die Staatsschulden werden hergestellt, damit die Abgaben nicht gekappt werden.
Sie begannen gleich nach dem Krieg per "deficit spending" zwecks "Wirtschaftswunder".
Es war völlig unnötig und diente von weiteren Abgaben Verschonten, sich das Vermögen vom Staat zwangsweise verzinseszinsen zu lassen.
Damit begann das Übel, womit gleich auch noch der ÖD und teils immer mehr dortige goldene Futtertröge aufgebläht wurden.
Zweckdienlich wurde diese elende Arbeiterei gleich wieder umfassend verankert, die auch den Niedergang der Wiemarer Republik und den NS bewirkte, natürlich ebenfalls den Kommunismus.
Dieses Konstrukt ist der globale Krisenherd und wirkt wie gestreute Tumorkeime.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von zollagent »

sylvester » Do 10. Okt 2013, 21:18 hat geschrieben:

Goldgeld ist IMMER ein zuverlässiges Zahlungsmittel !!
...mit variablem Wert!
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von zollagent »

Dragus » Do 10. Okt 2013, 22:00 hat geschrieben: Wenn du das vorhast, würde der Goldpreis durch die Decke gehen, denn die Geldmenge wächst weltweit von mir mal eben geschätzt, um den Faktor 10-20 schneller, als die Goldförderung.
Es würde eine "Goldblase" entstehen und die erste Notenbank, die vollständig verkauft, machte den Reibach. Goldreserven sind ja eine schöne Sache, aber die weltweiten Goldbestände reichen nicht mal aus, um auch nur eine der großen Währungen vollständig zu decken.
Genau das versuche ich ihm schon seit Wochen klar zu machen. Mit sehr mäßigem Erfolg, wie man sieht. :|
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von sylvester »

zollagent » Mi 13. Nov 2013, 15:14 hat geschrieben: ...mit variablem Wert!

Sicher, aber immer noch besser als Papier mit NULL-Wert !!
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von freigeist »

zollagent » Mi 13. Nov 2013, 15:16 hat geschrieben: Genau das versuche ich ihm schon seit Wochen klar zu machen. Mit sehr mäßigem Erfolg, wie man sieht. :|
Und wie glaubst du, dass die Währungsumstellung funktioniert hat. Es geht ja darum, dass Gold einen gestückelten Wert bekommt, der mir den Umtausch garantiert und nicht den Schwachsinn, dass Banken über Teilreserve 98% des Geldes weiterverleihen und damit die Geldmenge vergrößern.
Oder hat es bei der Währungsumstellung auch eine Euroblase gegeben, bei der die Notenbank einen Reibach macht? Wir reden hier von einer Umstellung, keinen Goldgeschäften, bei denen Blasen entstehen können. Es gibt einen Weg, Goldgeld in den Markt einzuspeisen, aber mit einer Goldblase hat das nichts zu tun. Im übrigen würden die Notenbanken dabei in Gänze abgeschafft. Das ist Voraussetzung.

Gold kann man nicht vermehren, Euro und Dollar schon. Dazu sind die realen BIP leicht in der Lage, auf Gold umzustellen, neben Silber und Edelmetallen. Im jetzigen Eurosystem ist 90% der Geldmenge virtuelles Geld.
Gerade diejenigen, die gegen Gold kämpfen, haben die volkswirtschaftliche und grundlegende Funktion des Geldes als Vertrauenswährung überhaupt nicht begriffen, denn dem Geld wohnt die Quantitätstheorie inne.

Ach ja, prime-pippo plätschert wieder im Becken der Handesbilanzüberschüsse im Frankreich-Strang. Gesell dich zu ihm. :D
Zuletzt geändert von freigeist am Mittwoch 13. November 2013, 19:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Dragus
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Dragus »

sylvester » Mi 13. Nov 2013, 13:35 hat geschrieben:Sicher, aber immer noch besser als Papier mit NULL-Wert !!
Papier mit Null-Wert landen bei mir im Papierkorb.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von sylvester »

Dragus » Mi 13. Nov 2013, 20:27 hat geschrieben: Papier mit Null-Wert landen bei mir im Papierkorb.

Wie was wo, du kaufst "Wertpapiere" und beförderst diese gleich in den Papierkorb ???? Irgendwie unlogisch, oder ???
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Bakelit »

zollagent » Mi 13. Nov 2013, 15:16 hat geschrieben: Genau das versuche ich ihm schon seit Wochen klar zu machen. Mit sehr mäßigem Erfolg, wie man sieht. :|
Wenn Brenton Wood daran gescheitert ist :

Das Bretton-Woods-System litt von Anfang an unter einem als Triffin-Dilemma bezeichneten Konstruktionsfehler. Der wachsende Welthandel führte zu einem steigenden Bedarf an Dollar-Währungsreserven. Diese Währungsreserven konnten aber nur durch konstante Leistungsbilanzüberschüsse gegenüber den USA erwirtschaftet werden. Die USA als Reservewährungsland unterlagen dabei nicht dem Leistungsbilanzanpassungszwang anderer Länder, weil die Verschuldung in eigener Währung vom Ausland finanziert wurde, solange ausländische Staaten ein Interesse daran hatten Währungsreserven anzulegen. Ständige US-Leistungsbilanzdefizite mussten jedoch irgendwann das Vertrauen in den Dollar untergraben.

Dann scheiter jedes Godlige erst recht...man setzte nur Gold für Dollar

Aber das kann man denen, deren Fantasie im Gestalten von Abläufen nicht ausreicht und den Reichsbedänkenträgern aus Sicherheitsbedürfnis und Sozialromantik nicht verklickern.

Ist aber schön immer mal Nostalgisches zu lesen, entspannt.....

echt :)
Zuletzt geändert von Bakelit am Montag 18. November 2013, 19:29, insgesamt 1-mal geändert.
Doktor Schiwago

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Doktor Schiwago »

Nun hat der chinesische Yuan den Euro als zweithäufigstes Zahlungsmittel im globalen Finanzhandel verdrängt. Euro nun auf Platz 3 (hinter USD und Yuan).
http://www.bloomberg.com/news/2013-12-0 ... rency.html
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von 'Infi »

Doktor Schiwago » Di 3. Dez 2013, 16:26 hat geschrieben:Nun hat der chinesische Yuan den Euro als zweithäufigstes Zahlungsmittel im globalen Finanzhandel verdrängt. Euro nun auf Platz 3 (hinter USD und Yuan).
http://www.bloomberg.com/news/2013-12-0 ... rency.html
Das stimmt nicht. Der Yuan hat nur Platz 2 im Ranking der Handelsfinanzierung übernommen, dies aber vornehmlich durch Ausbau im übrigen asiatischen Raum und in Deutschland. Im normalen Zahlungsverkehr ist der Yuan nach wie vor weit hinter USD und EUR.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Doktor Schiwago »

'Infi » Di 3. Dez 2013, 19:01 hat geschrieben: Das stimmt nicht. Der Yuan hat nur Platz 2 im Ranking der Handelsfinanzierung übernommen, dies aber vornehmlich durch Ausbau im übrigen asiatischen Raum und in Deutschland. Im normalen Zahlungsverkehr ist der Yuan nach wie vor weit hinter USD und EUR.
Das war die Meldung von Bloomberg:
China’s yuan overtook the euro to become the second-most used currency in global trade finance after the dollar this year,
Was habe ich da falsch verstanden? Global trade finance?
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von freigeist »

'Infi » Di 3. Dez 2013, 18:01 hat geschrieben: Das stimmt nicht. Der Yuan hat nur Platz 2 im Ranking der Handelsfinanzierung übernommen, dies aber vornehmlich durch Ausbau im übrigen asiatischen Raum und in Deutschland. Im normalen Zahlungsverkehr ist der Yuan nach wie vor weit hinter USD und EUR.
Nein, die FAZ hat vermeldet, dass der Yuan den Euro verdrängt hat.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

freigeist » Mi 4. Dez 2013, 10:53 hat geschrieben: Nein, die FAZ hat vermeldet, dass der Yuan den Euro verdrängt hat.
Mhmmm...

Ich lese im gestrigen Artikel der F.A.Z folgendes:

Chinas Währung wird immer wichtiger. In den nächsten Jahren könnte
sich der Renminbi neben dem Dollar und dem Euro
als eine der drei führenden internationalen Währungen etablieren.


Wie kommt man nun dazu, zu behaupten, das die chinesische Währung den Euro (schon) verdrängt hat ?

mlg
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Doktor Schiwago »

Skull » Mi 4. Dez 2013, 14:29 hat geschrieben:Mhmmm...

Ich lese im gestrigen Artikel der F.A.Z folgendes:

Chinas Währung wird immer wichtiger. In den nächsten Jahren könnte
sich der Renminbi neben dem Dollar und dem Euro
als eine der drei führenden internationalen Währungen etablieren.


Wie kommt man nun dazu, zu behaupten, das die chinesische Währung den Euro (schon) verdrängt hat ?

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Da mußte Bloomberg fragen. "Overtook" ist m.E. Vergangenheitsform.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

Doktor Schiwago » Mi 4. Dez 2013, 14:03 hat geschrieben: Da mußte Bloomberg fragen. "Overtook" ist m.E. Vergangenheitsform.
Ich kann mir nicht vorstellen, warum ich Bloomberg fragen soll,
warum @freigeist einen F.A.Z. Artikel so auslegt. *grins*

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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Blickwinkel »

Ich würde sagen, Griechenlands Wirtschaft erholt sich, so dass dieses Jahr sogar wieder ein Wachstum drin ist. Was meint die Leserschaft dazu?
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

Blickwinkel » Fr 31. Jan 2014, 15:19 hat geschrieben:Ich würde sagen, Griechenlands Wirtschaft erholt sich, so dass dieses Jahr sogar wieder ein Wachstum drin ist. Was meint die Leserschaft dazu?
Wirtschaftsdaten zeigen das, Presse schreibt das. Ja, Das denke ich (dann) auch. *grins*

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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von freigeist »

Was für ein Blödsinn...die griechische Wirtschaft erholt sich selbstverständlich nicht. Die Produktivität weiterhin auf einem extrem geringen Level, die Schuldenlast erdrückend und ein vernünftiges Geschäftsmodell nicht in Sicht. Aber Hauptsache wieder Kaffeesatzleserei über mögliches Wachstum. :rolleyes:

Wir stehen immer noch am Anfang der Eurokrise.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

freigeist » Fr 31. Jan 2014, 16:52 hat geschrieben:Was für ein Blödsinn...die griechische Wirtschaft erholt sich selbstverständlich nicht.
Quellen ? Das was ich an Daten der letzten Monaten sehe, zeigt was anderes.

Die griechische Wirtschaft stabilisiert sich (zwar auf niedrigem Niveau) und erste Anzeichen einer Erholung zeigen sich.

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Zuletzt geändert von Skull am Freitag 31. Januar 2014, 17:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von freigeist »

Skull » Fr 31. Jan 2014, 17:05 hat geschrieben:Quellen ? Das was ich an Daten der letzten Monaten sehe, zeigt was anderes.

Die griechische Wirtschaft stabilisiert sich (zwar auf niedrigem Niveau) und erste Anzeichen einer Erholung zeigen sich.

mfg
Ach, ist das so?

Welche Anzeichen sollen das denn sein? Da bist schon eher du in der Beweispflicht.

Richtig ist, dass die Produktivität Griechenlands Tiefstand aufwies, der niedriger als vor dem Eurotritt war.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von freigeist »

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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

und ?

Trotz KONKRETER Probleme steht dort doch nichts, was der aktuellen Erholung widerspricht.
Dort geht es doch um den Staatshaushalt.
freigeist » Fr 31. Jan 2014, 17:11 hat geschrieben:Da bist schon eher du in der Beweispflicht.
Nö. Bin ich nicht.

Ein schönes Wochenende jedenfalls.

mfg
Zuletzt geändert von Skull am Freitag 31. Januar 2014, 17:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von freigeist »

Skull » Fr 31. Jan 2014, 17:37 hat geschrieben:und ?

Trotz KONKRETER Probleme steht dort doch nichts, was der aktuellen Erholung widerspricht.
Dort geht es doch um den Staatshaushalt.

mfg
Dort steht nichts, was die angebliche Erholung untermauert. Außerdem wurde erst vor kurzem darüber diskutiert, dass Griechenland weiterhin Hilfen erhalten soll. Es sieht danach aus, als wenn Griechenland einen Schuldenschnitt erhält.

Nenn aber doch mal die Quellen der Wirtschaftsdaten, die deine These zur Erholung bestätigen.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

freigeist » Fr 31. Jan 2014, 17:42 hat geschrieben: Nenn aber doch mal die Quellen der Wirtschaftsdaten, die deine These zur Erholung bestätigen.
Keine Lust.

Ich hatte in den letzten Monaten mehrmals und regelmäßig positive Signale lesen können.
Natürlich auch keine rosaroten. Ich gehe jedenfalls davon aus, das sich die griechische Wirtschaft
auf diesem niedrigen Niveau weiter stabilsiert und 2014 auch erholt.

mfg
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Adam Smith »

freigeist » Fr 31. Jan 2014, 17:42 hat geschrieben: Dort steht nichts, was die angebliche Erholung untermauert. Außerdem wurde erst vor kurzem darüber diskutiert, dass Griechenland weiterhin Hilfen erhalten soll. Es sieht danach aus, als wenn Griechenland einen Schuldenschnitt erhält.

Nenn aber doch mal die Quellen der Wirtschaftsdaten, die deine These zur Erholung bestätigen.
Google liefert hierzu aber Daten.
Im Frühjahr war die Wirtschaft in der Euro-Zone erstmals seit eineinhalb Jahren wieder gewachsen. Dennoch geht die EU-Kommission weiter davon aus, dass die Wirtschaft in den 18 Ländern im Gesamtjahr 2013 unterm Strich um 0,4 Prozent schrumpft. Für das nächste Jahr kappte sie ihre Prognose minimal und erwartet ein Wachstum von 1,1 (bisher: 1,2) Prozent.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-11/e ... stprognose
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von G.Rasheimer »

Google liefert die Daten:
Im Frühjahr war die Wirtschaft in der Euro-Zone erstmals seit eineinhalb Jahren wieder gewachsen. Dennoch geht die EU-Kommission weiter davon aus, dass die Wirtschaft in den 18 Ländern im Gesamtjahr 2013 unterm Strich um 0,4 Prozent schrumpft. Für das nächste Jahr kappte sie ihre Prognose minimal und erwartet ein Wachstum von 1,1 (bisher: 1,2) Prozent.


Und hier steht wies funktioniert
Doch nun kommt Entlastung von ganz anderer Seite: Von der europäischen Statistikbehörde Eurostat. Denn diese hat Ende vergangener Woche bekannt gegeben, dass ab September das Bruttoinlandsprodukt (BIP) anders berechnet werden soll als bisher. Dies hat den Effekt, dass über Nacht die Wirtschaftsleistung der Euro-Staaten auf dem Papier steigt. Und als Folge davon sinkt der Schuldenstand im Verhältnis zum BIP.
http://www.welt.de/finanzen/article1240 ... klein.html

der Papiertiger läßt grüßen :D
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Popularem »

Hallo,

also Griechenland hat gar nicht ausgelöst, es sei denn man tut so als sei Griechenland in der EU jemals eine Wirtschaftsgröße gewesen. Denn wer bereits am Boden liegt, der kann nicht fallen. Aber zwecks Euro hob man Griechenland auf eine irrealen Sockel, den man sich erstaunlich lange leisten konnte, bis er jetzt von der Realität weg gezaubert wurde.

So ist das in der Spekulation. Jeder weis, dass die Kurse überbewertet sind. Jeder hofft an der Blase mehr zu verdienen, als am Crash drauf zu zahlen. Nächste Runde!

Momentan kommt hinzu, dass die Spekulation sich auf Volkswirtschaften und damit verbundenes Eigentum richtete. Und da kann man zusätzlich Kasse machen, indem man mit billigen Geld Staaten und Unternehmen, die wegen des Crash an der Wand stehen, beständige Werte abknüpft. Weshalb man den Crash künstlich verlängert und die Gelddruckmaschinen ordentlich auf Touren bringt.

Der Leitzins liegt bei sensationellen 0,25% und wie viel Zahlen die Staaten momentan für das Geld? Wie viel Prozent bekommt man momentan für Nichts? Und so steht der normale Bürger, der mit Produktivität seine Werte erarbeiten muss, Heute auf verlorenem Posten wie nie zuvor. Und verliert jeden Tag ein unglaubliches Vermögen.

Eine hohe Inflation wird einem Heute immer als Schreckenszenario verkauft. Tatsächlich lag die Inflation im Wirtschaftswunder durchaus mal über 7% und ist ein Indikator, dass der Rudel rollt und Hitze erzeugt. Denn am Ende entscheidet eben nicht wie viel das Geld einer Nation im Vergleich mit Tag X wert ist. Es zählen Faktoren wie:

Wie viel Wirtschaft gehört einem - z.B. Aktienanteile?

Welche Märkte dominiert man?

Wie attraktiv ist das eigene Geld?

Welches Eigentum erwarb man?

Und der kleine Mann am Band, für den zählt nur ob seine Lohnerhöhung höher oder niedriger als die Inflation ist.

Momentan geht es in dem Spiel jedoch um die Frage, wer zuerst aus dem Pokerspiel aussteigt. Denn wer am längsten durchhält, dem gehört der Jackpot.

Wir Bürger machen immer noch gewaltige Denkfehler. Wenn wir z.B. glauben Staatsschulden seien mit Krediten vergleichbar. Wer kommt bitte auf die Idee, es sei jemals möglich die Staatshaushalte real auszugleichen? Woher sollen die Zinsen denn kommen? Wurden die Zinsen bei der Wertschöpfung gleich mit gedruckt? Das ist rein technisch unmöglich! Das ist ein Schneeballsystem, das läuft, solange es läuft. Und wenn es knallt, dann zahlen die Dummen und Wehrlosen für etwas, was sie nie bekommen haben, weil es nie wirklich existierte.

Und jetzt die große Frage, was passiert wenn es knallt.

Eigentlich dürfte gar nicht passieren. Denn wir sind ja eine große Familie und Familien zahlen ihre Rechnung aus einem Topf.

Gregor Gysi hat es im Bundestag mal wieder gesagt: Die Millionäre Europas haben mehr Geld flüssig, als ganz Europa Schulden. Wir könnten also sofort - ok, wir im Sinne von Völkern - die Kohle auf den Tisch legen und dann noch einkaufen gehen!

Ich weis nichts von einer Eurokrise. Was soll das sein?

Ich weis nur, welcher Währungs-Schwanz länger ist, das interessiert die Spekulanten. Die Bürger interessiert die Stabilität des Geldes. Ok, das war natürlich falsch, denn s.o. die Inflation kann ausgeglichen werden.

Genau gesagt den Bürger interessiert die Kette von seiner Arbeitsleistung über das Geld zu seiner Bedürfnisbefriedigung hin. Läuft die, lächelt der Michel.

LG Pop

P.S. mir ist bewusst, das Wirtschaft so nicht funktioniert. Aber man kann doch mal relativieren was eine Krise ist, und wo einem die Mafia überfällt und am Ende nackt dastehen lässt. Oder rufen der Juwelier Polizei etwa mit "Kommen sie bitte schnell, ich habe hier eine Diamantenkrise!". Das Stichwort heißt Überfall.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Popularem »

Skull » Fr 31. Jan 2014, 17:05 hat geschrieben:Die griechische Wirtschaft stabilisiert sich (zwar auf niedrigem Niveau) und erste Anzeichen einer Erholung zeigen sich
Aus wessen Sicht stimmt so eine Aussage?

Aus der Sicht Derjenigen, die von den Bertriebs- und Volkswirtschaften Rendite abschöpfen? Oder aus Sicht Derjenigen für die diese Betriebs- und Volkswirtschaften ihr Leben bedeuten?

Im 1. Fall stimmt das.

Im 2. Fall würde es stimmen, wenn in Griechenland mehr Arbeitsplätze mit höherem Löhnen und stabilerer Zukunft entstünden. Also ist dieses ganze Geschwätz, von wegen die Wirtschaft erhole sich und habe wieder ein Wachstum, für den normalen Bürger schon mal falsch.

Und dann die Zahlen! Also in den 90er hätte man bei einem Wachstum von 0,6% panisch Stagnation geschrieen und seine Dosenvorat aufgestockt. Heute ist das eine Erfolgsmeldung. und so gesehen sieht es im Lichte unendlichen Optimismus für Griechenland ganz gut aus.

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