Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

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Zweiundvierzig

Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Zweiundvierzig »

Matthias Pochmann » So 17. Mär 2013, 15:27 hat geschrieben:Ein Konzept der Entlohnung im technologischen Sklavenzeitalter

Tatsache: Die exponentielle Entwicklung der Prozessortechnologie
(Moorsches Gesetz: In etwa alle 18 Monate verdoppelt sich die Zahl der Transistoren auf Prozessoren)
--> Maschinen werden leistungsfähiger
--> Durch den Einsatz von Technologie wird mit immer weniger Arbeitern immer mehr produziert !

Daraus folgt:
1. Es wird immer ungerechter daran festzuhalten, dass allein über Arbeit Wohlstand verteilt wird.
2. Vielmehr bedarf es eines neuen Konzepts für die Wohlstandsverteilung
Dieses sollte direkt die jeweilige individuelle Entwicklung belohnen und dadurch direkt fördern.

Konsequenz:
Eine direkte Belohnung individueller Entwicklung bewirkt ein verstärktes Interesse des Menschen an seiner Entwicklung – das wiederum hebt das Bildungsniveau und in dessen Folge können Probleme effizienter gelöst werden.

J. Adams, ehem. Präsident der USA, soll folgendes festgestellt haben: Ich muß Politik und Krieg studieren, damit meine Söhne die Freiheit haben, Mathematik und Philosophie zu studieren. Meine Söhne sollten Mathematik und Philosophie studieren, außerdem Geographie, Naturgeschichte, Schiffbau, Navigation, Handel und Landwirtschaft, damit sie ihren Kindern das Recht geben, Malerei, Poesie, Musik, Architektur, Dekoration und Porzellan zu studieren.

Passend dazu zählt die Kultur- und Kreativwirtschaft als Zukunftsbranche und wird dementsprechend gefördert.

So lange der Mensch unbefriedigte Bedürfnisse hat, wird es auch Arbeit geben, um diese zu befriedigen. Auch wenn die Arbeit darin besteht, Schönes zu schöpfen oder seine Liebhaberei und Selbstentfaltung zu vermarkten, bleibt sie Arbeit und wird entsprechend der Nachfrage honoriert.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Sri Aurobindo »

ein_Bürger » Gestern 23:51 hat geschrieben:

J. Adams, ehem. Präsident der USA, soll folgendes festgestellt haben: Ich muß Politik und Krieg studieren, damit meine Söhne die Freiheit haben, Mathematik und Philosophie zu studieren. Meine Söhne sollten Mathematik und Philosophie studieren, außerdem Geographie, Naturgeschichte, Schiffbau, Navigation, Handel und Landwirtschaft, damit sie ihren Kindern das Recht geben, Malerei, Poesie, Musik, Architektur, Dekoration und Porzellan zu studieren.

Passend dazu zählt die Kultur- und Kreativwirtschaft als Zukunftsbranche und wird dementsprechend gefördert.

So lange der Mensch unbefriedigte Bedürfnisse hat, wird es auch Arbeit geben, um diese zu befriedigen. Auch wenn die Arbeit darin besteht, Schönes zu schöpfen oder seine Liebhaberei und Selbstentfaltung zu vermarkten, bleibt sie Arbeit und wird entsprechend der Nachfrage honoriert.
Das ist richtig - darum geht es hier aber nicht.

Das Thema ist folgendes: Maschinen werden von Generation zu Generation (Upgrade) intelligenter und leistungsfähiger. Menschen (zunächst erstmal) nicht.

Automaten werden die Arbeit des Menschen vermehrt in die kreativen Sphären verschieben.
Jener Anteil der Menschen, der zu intelligenter und schöpferischer Tätigkeit befähigt ist, wird deshalb immer etwas zu tun haben.

Mit diesem Automatisierungsprozesses wachsen allerdings die Anforderungen an bezahlte Tätigkeiten unermüdlich. Einem wachsenden Anteil der Bevölkerung wird es immer schwerer fallen hier mitzuhalten. Dieser Anteil kann langfristig keine Leistung mehr anbieten, die nicht Maschinen besser erledigen.

Weil dies so ist, brauchen wir
1. viel bessere Bildungsmöglichkeiten
http://de.scribd.com/doc/165958279/Mens ... OLLangebot
und 2. neue Methoden, wie wir den unheimlich großen maschinensklaven generierten Wohlstand verteilen (wegen Nachfrage)

Wenn dafür erfolgreiche Bildung direkt entlohnt wird, treibt das die Menschen zu Bildung.
Die Bevölkerung wird so innovationsfähiger. Das stärkt den Wirtschaftsstandort.
Zuletzt geändert von Sri Aurobindo am Samstag 25. Januar 2014, 11:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von zollagent »

Matthias Pochmann » Sa 25. Jan 2014, 11:38 hat geschrieben: Das ist richtig - darum geht es hier aber nicht.

Das Thema ist folgendes: Maschinen werden von Generation zu Generation (Upgrade) intelligenter und leistungsfähiger. Menschen (zunächst erstmal) nicht.

Automaten werden die Arbeit des Menschen vermehrt in die kreativen Sphären verschieben.
Jener Anteil der Menschen, der zu intelligenter und schöpferischer Tätigkeit befähigt ist, wird deshalb immer etwas zu tun haben.

Mit diesem Automatisierungsprozesses wachsen allerdings die Anforderung an bezahlte Tätigkeiten unermüdlich. Einem wachsenden Anteil der Bevölkerung wird es immer schwerer Fällen hier mitzuhalten. Dieser Anteil kann langfristig keine Leistung mehr anbieten, die nicht Maschinen besser erledigen.

Weil dies so ist, brauchen wir
1. viel bessere Bildungsmöglichkeiten
http://de.scribd.com/doc/165958279/Mens ... OLLangebot
und 2. neue Methoden, wie wir den unheimlich großen maschinensklaven generierten Wohlstand verteilen (wegen Nachfrage)

Wenn dafür erfolgreiche Bildung direkt entlohnt wird, treibt das die Menschen zu Bildung.
Die Bevölkerung wird so innovationsfähiger. Das stärkt den Wirtschaftsstandort.
Klingt ja alles wunderschön. Ist aber ein (bisher) ungedeckter Scheck auf die Zukunft. Daher gilt im Moment, daß die Menschen sich den Bedingungen des Arbeitsmarktes anpassen müssen. Zumal das Verteilermodell, das du da entwirfst, eigentlich nur mit einer Restaurierung des Staates als einzigem Kapitaleigner und auch Wirtschaftsanbieter einhergehen müßte. Und die Erfahrungen damit sind nun mal nicht die Besten.....
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Sri Aurobindo »

zollagent » vor 11 Minuten hat geschrieben: Klingt ja alles wunderschön. Ist aber ein (bisher) ungedeckter Scheck auf die Zukunft. Daher gilt im Moment, daß die Menschen sich den Bedingungen des Arbeitsmarktes anpassen müssen. Zumal das Verteilermodell, das du da entwirfst, eigentlich nur mit einer Restaurierung des Staates als einzigem Kapitaleigner und auch Wirtschaftsanbieter einhergehen müßte. Und die Erfahrungen damit sind nun mal nicht die Besten.....
Es geht mir um eine Strategie für einen langwierigen Umbau der Gesellschaft (bis 2050 und darüber hinaus).
Die Notwendigkeit für diesen Umbau wird durch den Automatisierungsprozess begründet. Bis 2050 werden Automaten bisher unvorstellbares leisten können.

Zur Notwendigkeit gesellen sich die Möglichkeit das zu tun und darüber hinaus der Gewinn, der sich daraus ergibt.
Ein solch tiefgreifender Umbau führt zu einer leistungsfähigeren Gesellschaft, weil die Innovationsfähigkeit der Bevölkerung hier direkt gefördert wird.

Eine solche Gesellschaftsordnung kann man nicht heute mal schnell ausrufen.
Als erstes muss dafür eine Möglichkeit geschaffen werden, mit der der individuelle Bildungsfortschritt (der ja später entlohnt werden soll) dokumentiert werden kann.

Mit der umfassenden Digitalisierung der Bildung wird das aber möglich. Dieser Digitalisierungsprozess ist längst im Gang. Die USA ist Europa hierbei mindestens 3 Jahre voraus.
Bisher verläuft diese Digitalisierung noch etwas unstrukturiert. Langfristig wird sich aber ein universelles System herausbilden, was jeden Menschen in die Lage versetzt alles zu lernen, was lernbar ist. (Menschenrecht auf freien Zugang zu einem BildungsVOLLangebot)

Mit diesem Bildungsangebot erst wird es dann in einem zweiten Schritt sinnvoll erfolgreiche Bildung direkt zu entlohnen und diesen Lohn als Ersatz für alle Formen der sozialen Absicherung (einschließlich Rente) zu nutzen.
Bis 2050 ist das technisch möglich und führt zu einer leistungsfähigeren und vor allem zukunftsfähigen Gesellschaft.
Zuletzt geändert von Sri Aurobindo am Samstag 25. Januar 2014, 12:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von zollagent »

Matthias Pochmann » Sa 25. Jan 2014, 12:08 hat geschrieben: Es geht mir um eine Strategie für einen langwierigen Umbau der Gesellschaft (bis 2050 und darüber hinaus).
Die Notwendigkeit für diesen Umbau wird durch den Automatisierungsprozess begründet. Bis 2050 werden Automaten bisher unvorstellbares leisten können.

Zur Notwendigkeit gesellen sich die Möglichkeit das zu tun und darüber hinaus der Gewinn, der sich daraus ergibt.
Ein solch tiefgreifender Umbau führt zu einer leistungsfähigeren Gesellschaft, weil die Innovationsfähigkeit der Bevölkerung hier direkt gefördert wird.

Eine solche Gesellschaftsordnung kann man nicht heute mal schnell ausrufen.
Als erstes muss dafür eine Möglichkeit geschaffen werden, mit der der individuelle Bildungsfortschritt (der ja später entlohnt werden soll) dokumentiert werden kann.

Mit der umfassenden Digitalisierung der Bildung wird das aber möglich. Dieser Digitalisierungsprozess ist längst im Gang. Die USA ist Europa hierbei mindestens 3 Jahre voraus.
Bisher verläuft diese Digitalisierung noch etwas unstrukturiert. Langfristig wird sich aber ein universelles System herausbilden, was jeden Menschen in die Lage versetzt alles zu lernen, was lernbar ist. (Menschenrecht auf freien Zugang zu einem BildungsVOLLangebot)

Mit diesem Bildungsangebot erst wird es dann in einem zweiten Schritt sinnvoll erfolgreiche Bildung direkt zu entlohnen und diesen Lohn als Ersatz für alle Formen der sozialen Absicherung (einschließlich Rente) zu nutzen.
Bis 2050 ist das technisch möglich und führt zu einer leistungsfähigeren und vor allem zukunftsfähigen Gesellschaft.
Jede Menge Prämissen, die ihre Bewährungsprobe noch erst bestehen müssen. Und auch keine Antwort auf die Bedenken bezüglich des dazu notwendigen Staatskapitalismus. Das ist nicht zukunftsfähig, Matthias.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Sri Aurobindo »

zollagent » vor 17 Minuten hat geschrieben: Jede Menge Prämissen, die ihre Bewährungsprobe noch erst bestehen müssen. Und auch keine Antwort auf die Bedenken bezüglich des dazu notwendigen Staatskapitalismus. Das ist nicht zukunftsfähig, Matthias.
Welche Prämisse?

Dass Automatisierung immer leistungsfähiger wird?
Oder dass Bildung digitalisiert wird?

Mehr Prämissen gibt es nicht.
Zuletzt geändert von Sri Aurobindo am Samstag 25. Januar 2014, 13:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von zollagent »

Matthias Pochmann » Sa 25. Jan 2014, 12:52 hat geschrieben: Welche Prämisse?

Dass Automatisierung immer leistungsfähiger wird?
Oder dass Bildung digitalisiert wird?

Mehr Prämissen gibt es nicht.
Matthias Pochmann » Sa 25. Jan 2014, 12:08 hat geschrieben: Es geht mir um eine Strategie für einen langwierigen Umbau der Gesellschaft (bis 2050 und darüber hinaus).
Die Notwendigkeit für diesen Umbau wird durch den Automatisierungsprozess begründet. Bis 2050 werden Automaten bisher unvorstellbares leisten können.

Zur Notwendigkeit gesellen sich die Möglichkeit das zu tun und darüber hinaus der Gewinn, der sich daraus ergibt.
1. Ein solch tiefgreifender Umbau führt zu einer leistungsfähigeren Gesellschaft, weil die Innovationsfähigkeit der Bevölkerung hier direkt gefördert wird.

Eine solche Gesellschaftsordnung kann man nicht heute mal schnell ausrufen.
2. Als erstes muss dafür eine Möglichkeit geschaffen werden, mit der der individuelle Bildungsfortschritt (der ja später entlohnt werden soll) dokumentiert werden kann.

Mit der umfassenden Digitalisierung der Bildung wird das aber möglich. Dieser Digitalisierungsprozess ist längst im Gang. Die USA ist Europa hierbei mindestens 3 Jahre voraus.
Bisher verläuft diese Digitalisierung noch etwas unstrukturiert.
3. Langfristig wird sich aber ein universelles System herausbilden, was jeden Menschen in die Lage versetzt alles zu lernen, was lernbar ist. (Menschenrecht auf freien Zugang zu einem BildungsVOLLangebot)

4. Mit diesem Bildungsangebot erst wird es dann in einem zweiten Schritt sinnvoll erfolgreiche Bildung direkt zu entlohnen und diesen Lohn als Ersatz für alle Formen der sozialen Absicherung (einschließlich Rente) zu nutzen.

Bis 2050 ist das technisch möglich und führt zu einer leistungsfähigeren und vor allem zukunftsfähigen Gesellschaft.
1. Der Umbau der Gesellschaft existiert nicht mal als Planung. Wo man hin will, wie man da hin will, und was verändert werden soll, steht nicht fest. Ich kann keine Wohnungen vermieten, wenn das Haus noch nicht steht.

2. Erinnert mich sehr an die Datensammelwut, die doch heute so sehr kritisiert wird. Außerdem fehlt eine Regelung, wer sinnvollerweise was lernt. Einen Legastheniker in einen Redaktionsberuf zu bilden, halte ich beispielsweise für absehbar zum Scheitern verurteilt. Damit einhergehend sehe ich aber in solchen Regelungen einen Eingriff in die Freiheit der Berufswahl. Ein solcher Konflikt kann nicht achselzuckend in Kauf genommen werden.

3. Das läuft auf ein Bildungshopping hinaus, um nicht arbeiten zu müssen. Das halte ich auch für zumindest Überarbeitungsbedürftig.

4. Auch eine "Bildungsrente" muß erarbeitet werden. Da ist dann ein Konflikt absehbar zwischen denen, die arbeiten, und denen, die diese "Rente" beziehen.

Das sind durchaus ein paar Eckpunkte, die präzisiert werden müssen, bevor man Luftschlösser baut.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Sri Aurobindo »

zollagent » Heute 15:05 hat geschrieben:
1. Der Umbau der Gesellschaft existiert nicht mal als Planung. Wo man hin will, wie man da hin will, und was verändert werden soll, steht nicht fest. Ich kann keine Wohnungen vermieten, wenn das Haus noch nicht steht.
Doch doch, die Planung gibt es.
Es geht mir um den Zeitraum von heute bis etwa 2050.
Das sind die notwendigen Schritte:

1. Herbeiführung der politischen Einsicht, dass eine umfassende Digitalisierung des Bildungsangebots langfristig aus rein ökonomischen Gründen alternativlos ist.
... Nur mit einem stetig an Qualität wachsenden Bildungssystem können viel mehr Menschen als heute die notwendigen Kompetenzen zukünftiger Jobs erwerben.
... Nur ein digitales Bildungsangebot kann diesem Anspruch langfristig genügen, denn nur ein digitalisiertes Bildungssystem kann nachhaltig aufgebaut und dabei Stück für Stück verbessert werden.
--> Die Politik wird bis 2050 diese Alternativlosigkeit begreifen. (Ziel: 2015)

2.
Langfristiger Aufbau eines digitalisierten BildungsVOLLangebots - also eines digitalen Bildungsangebots, das alle nur denkbaren Bildungsinhalte in bester Qualität vermittelt und zudem auch individuelle Besonderheiten berücksichtigt. (Start: 2020)
Am Besten nicht als nationalen Alleingang. Ideal wäre ein internationales Gemeinschaftsprojekt - z.B. als europäische Initiative.

3.
Mit diesem Aufbau entstehen Methoden, um die individuelle Entwicklung eines jeden Menschen sehr genau zu dokumentieren.
Jeder Einzelne weiß dann genau, welche Kompetenzen er bereits entwickelt hat und welche Pfade zu den Kompetenzen führen, die für den jeweiligen Wunschberuf benötigt werden.

4.
Stück für Stück wird ein Bildungseinkommen eingeführt. Dafür wird ein Faktor pro "Bildungsquant" (kleinste, nicht weiter sinnvoll teilbare Lerneinheit) eingeführt.
Also zum Beispiel 1 cent pro tausend Bildungsquanten.

Zunächst wird dieser Betrag sehr niedrig angesetzt. Auf diese Weise kann man sich also lediglich ein kleines Taschengeld durch erfolgreiche Bildung hinzuverdienen.
Nach und nach wird dieser Faktor dann erhöht. Gleichzeitig werden andere Sozialleistungen Stück für Stück gekürzt.
2. Erinnert mich sehr an die Datensammelwut, die doch heute so sehr kritisiert wird.
Da ist was dran - auch hier geht es um Big Data.
Mit diesen ungeheuren Mengen an Daten lässt sich das Lernen bestens erforschen. Und mit der Erkenntnis, wie Menschen lernen, wird es möglich das Lehrangebot immer mehr zu verbessern.
Das führt zu schnellerem und effizienterem Lernen und mehr Spaß beim Lernen.
Außerdem fehlt eine Regelung, wer sinnvollerweise was lernt. Einen Legastheniker in einen Redaktionsberuf zu bilden, halte ich beispielsweise für absehbar zum Scheitern verurteilt. Damit einhergehend sehe ich aber in solchen Regelungen einen Eingriff in die Freiheit der Berufswahl. Ein solcher Konflikt kann nicht achselzuckend in Kauf genommen werden.
Auf Grund der fortschreitenden Erkenntnis darüber wieso verschieden Menschen unterschiedlich lernen, wird es möglich höchst individuelle Lehrangebote zu schaffen. Insgesamt wird davon jeder Lernende profitieren. Und dennoch wird auch hier die Leistung eines Teils der Bevölkerung nie abgefragt werden. Aber warum diesen Menschen das Leben noch zusätzlich schwer machen?
3. Das läuft auf ein Bildungshopping hinaus, um nicht arbeiten zu müssen. Das halte ich auch für zumindest Überarbeitungsbedürftig.
Keine Ahnung, ob es dieses Problem wirklich geben würde. Ich denke wir projizieren unsere Alltagserfahrung in die Zukunft, wenn wir das so denken.
Menschen, deren Leistung auf dem Arbeitsmarkt benötigt werden, bieten ihre Leistung zu einem Preis x auch an.
Es kann durchaus sein, dass die Löhne dadurch steigen würden. Auf der anderen Seite findet die Wirtschaft auf Grund der sehr hoch gebildeten Bevölkerung beste Rahmenbedingungen vor.
Die Innovation ist hier zu Hause.
4. Auch eine "Bildungsrente" muß erarbeitet werden. Da ist dann ein Konflikt absehbar zwischen denen, die arbeiten, und denen, die diese "Rente" beziehen.
Den Konflikt sehe ich nicht. Die die arbeiten werden für einen Lohn arbeiten, der sich für sie lohnt.
Die logische Konsequenz daraus ist, dass die Löhne eben so hoch sein werden, dass der der arbeitet in jedem Fall mehr hat, als der der nicht arbeitet.
Der Markt würde das also regeln.

Zudem hat man noch ein zusätzliches politisches Steuerungsmittel.
Man braucht nur den Faktor für die Berechnung des Bildungseinkommens an die gegebenen wirtschaftlichen Bedingungen anpassen.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von zollagent »

Matthias, du wiederholst deinen vorigen Beitrag und negierst die angesprochenen Problempunkte. Mir ist das nicht ausreichend. Und dein "Markverständnis" ist ziemlich dillentantisch. Unter den von dir angesprochenen Bedingungen wird niemand arbeiten. Und damit wird dein System kollabieren.
Zuletzt geändert von zollagent am Sonntag 26. Januar 2014, 09:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Sri Aurobindo »

zollagent » Heute 09:21 hat geschrieben:Matthias, du wiederholst deinen vorigen Beitrag und negierst die angesprochenen Problempunkte. Mir ist das nicht ausreichend. Und dein "Markverständnis" ist ziemlich dillentantisch. Unter den von dir angesprochenen Bedingungen wird niemand arbeiten. Und damit wird dein System kollabieren.
Ohne Begründungen sind solche Aussagen ohne Wert.

Warum sollte niemand arbeiten?

Lass uns doch zunächst einmal die einzelnen Prämissen nach und nach durchgehen.

1.
Zweifelst Du am Automatisierungsprozess?
Zweifelst Du daran, dass bis 2050 unheimlich intelligente Maschinen sehr viel mehr "Arbeit" des Menschen übernehmen?
Zweifelst Du daran, dass im Jahr 2050 vor allem kreative Problemlöser benötigt werden?

Einfache Jobs wird es 2050 nur noch wenige geben, weil all diese Arbeit intelligente Maschinen besser erledigen
(Ausnahmen gibt es bei spezieller "Körperarbeit", wie Prostitution - obwohl selbst Prostitution durchaus automatisierbar ist ;) )

2.
Zweifelst Du daran, dass bis 2050 auch Bildung umfassend digitalisiert werden kann?

3.
Zweifelst Du an der ökonomischen Notwendigkeit einer umfassenden Digitalisierung des Bildungsangebots?

Das sind drei wesentliche Prämissen.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Antisozialist »

Matthias Pochmann » So 26. Jan 2014, 13:35 hat geschrieben: Ohne Begründungen sind solche Aussagen ohne Wert.

Warum sollte niemand arbeiten?

Lass uns doch zunächst einmal die einzelnen Prämissen nach und nach durchgehen.

1.
Zweifelst Du am Automatisierungsprozess?
Zweifelst Du daran, dass bis 2050 unheimlich intelligente Maschinen sehr viel mehr "Arbeit" des Menschen übernehmen?
Zweifelst Du daran, dass im Jahr 2050 vor allem kreative Problemlöser benötigt werden?

Einfache Jobs wird es 2050 nur noch wenige geben, weil all diese Arbeit intelligente Maschinen besser erledigen
(Ausnahmen gibt es bei spezieller "Körperarbeit", wie Prostitution - obwohl selbst Prostitution durchaus automatisierbar ist ;) )

2.
Zweifelst Du daran, dass bis 2050 auch Bildung umfassend digitalisiert werden kann?

3.
Zweifelst Du an der ökonomischen Notwendigkeit einer umfassenden Digitalisierung des Bildungsangebots?

Das sind drei wesentliche Prämissen.
Niemand ist bereit, Automaten zu erbauen und zu warten, wenn im Erfolgsfall eine finanzielle Gleichstellung mit mittellosen Faulpelzen erfolgt.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Sri Aurobindo »

Antisozialist » vor weniger als einer Minute hat geschrieben:
Niemand ist bereit, Automaten zu erbauen und zu warten, wenn im Erfolgsfall eine finanzielle Gleichstellung mit mittellosen Faulpelzen erfolgt.
Das soll auch nicht geschehen.
:rolleyes:
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Sri Aurobindo »

Könnte man auch als eigenes Thema in Philosophie platzieren - aber passt natürlich auch hier bestens hin:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/d ... 69404.html
High-Tech-Kriege
Wenn die Technik zur Waffe wird
26.01.2014 · Bald werden uns Computer töten. Die Debatte darüber ist überfällig. Bisher aber wurden Drohneneinsätze speziell über Europa weitgehend totgeschwiegen. Dabei entwickeln sich die Methoden des mechanischen Tötens Tag für Tag fort.
(...)
Technologie war schon immer eine entscheidende Triebkraft militärischer Auseinandersetzungen. Wer die moderneren, tötungsmächtigeren Waffen besaß, hatte einen Vorteil. Waffen multiplizieren die Kraft und Macht des Menschen. Auch Computer und Netze waren schon früh Bestandteile militärischer Systeme: Das Atomwaffenzeitalter war zugleich auch immer das Zeitalter der Computer.

Nun stehen wir nicht an, sondern bereits hinter der Schwelle zweier neuer Folgen der militärischen Technologieentwicklung. Die „Elektronengehirne“ sind schnell und gut genug geworden, dass sie autonome Killerroboter steuern können, die zur Tötung von Menschen kaum noch menschlicher Hilfe bedürfen. Und die Computer und Netze sind selbst zum Schlachtfeld geworden - zu einem Zeitpunkt, wo unsere Abhängigkeit von ihnen nahezu total geworden ist.
Die Technologie wird von Jahr zu Jahr leistungsfähiger.
Wir müssen die Menschen in Zukunft viel effizienter bilden, damit wir viel mehr Menschen in die neue Zeit mitnehmen können.
Das wird nur durch Automatisierung des Jobs des Lehrers möglich. Wir brauchen "digitalisierte Privatlehrer".
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Robben1986 »

Matthias Pochmann » So 26. Jan 2014, 14:00 hat geschrieben:Könnte man auch als eigenes Thema in Philosophie platzieren - aber passt natürlich auch hier bestens hin:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/d ... 69404.html


Die Technologie wird von Jahr zu Jahr leistungsfähiger.
Wir müssen die Menschen in Zukunft viel effizienter bilden, damit wir viel mehr Menschen in die neue Zeit mitnehmen können.
Das wird nur durch Automatisierung des Jobs des Lehrers möglich. Wir brauchen "digitalisierte Privatlehrer".
"digitalisierte Privatlehrer"

Richtig, privat (einzeln oder als private Firma) angeboten,
privat (Person selbst falls erwachsen, sonst die Eltern) ausgesucht
und privat bezahlt.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Sri Aurobindo »

Robben1986 » vor 13 Minuten hat geschrieben:
"digitalisierte Privatlehrer"

Richtig, privat (einzeln oder als private Firma) angeboten,
privat (Person selbst falls erwachsen, sonst die Eltern) ausgesucht
und privat bezahlt.
Du hast dabei das "digital" vergessen.

Solche digitalen Privatlehrer (Software) könnte z.B. Google anbieten.
Wenn deren Digilehrer dann bessere Ergebnisse liefern als unsere Menschenlehrer, dann haben wir bald eine Menschheit, die von Google unterrichtet wird.
Ich weiß nicht, ob ich das so will.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Robben1986 »

Matthias Pochmann » So 26. Jan 2014, 15:50 hat geschrieben: Du hast dabei das "digital" vergessen.

Solche digitalen Privatlehrer (Software) könnte z.B. Google anbieten.
Wenn deren Digilehrer dann bessere Ergebnisse liefern als unsere Menschenlehrer, dann haben wir bald eine Menschheit, die von Google unterrichtet wird.
Ich weiß nicht, ob ich das so will.
Wir haben jetzt schon viele Menschen deren wichtigster Vermittler von geschriebenen Informationen Google Search ist.
Diesen Trend umzukehren wäre nur möglich indem man das Internet abschafft, was nicht komplett unmöglich ist, wenn es z.B. einen sehr großen Krieg mit Atomwaffeneinsatz etc. gäbe, aber ich weiß nicht ob dir die Alternative besser gefallen würde.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Antisozialist »

Matthias Pochmann » So 26. Jan 2014, 13:44 hat geschrieben: Das soll auch nicht geschehen.
:rolleyes:
In der letzten vierzig Jahren ist das Einkommen einer Langzeitarbeitslosenfamilie dem einer Facharbeiterfamilie fast angepasst worden. Statt BGE sollten lieber regelmäßige Arbeitspflichten für die Herren und Damen Hartzer eingeführt werden.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von zollagent »

Matthias Pochmann » So 26. Jan 2014, 13:35 hat geschrieben: Ohne Begründungen sind solche Aussagen ohne Wert.

Warum sollte niemand arbeiten?

....
Warum sollte überhaupt jemand arbeiten, wenn er doch von der Gesellschaft garantiert hat, was er braucht? Du ignorierst den Drang der Menschen, den bequemsten Weg zu gehen.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Sri Aurobindo »

zollagent » Heute 09:05 hat geschrieben:
Warum sollte überhaupt jemand arbeiten, wenn er doch von der Gesellschaft garantiert hat, was er braucht? Du ignorierst den Drang der Menschen, den bequemsten Weg zu gehen.
Du weichst meinen Prämissen aus.

Es geht um den Zeitraum bis 2050 - die Arbeitswelt wird sich bis dahin grundlegend verändern.
Die, die heute zur Arbeit gezwungen werden müssen, werden in Zukunft nicht mehr benötigt auf dem Arbeitsmarkt.

Die aber, die bereits heute ein Stück weit sich selbst in ihrer Arbeit verwirklichen, werden auch in Zukunft arbeiten.
Und genau von diesem Teil hängt das Wohl der Gesellschaft in Zukunft ab.

Wer verantwortungsvoll oder schöpferisch (Entwickler, Forscher usw.) tätig wird, würde dies selbst ohne Lohn tun.
Doch in diesem Modell verdienen die, die arbeiten natürlich auch sehr gut - das sind also die Ingenieure, Entwickler, Forscher, Künstler, Politiker, Entertainer usw. - diese Menschen erhalten einen Lohn, der zu einem Leben in Wohlstand führt. Ich sehe keinen Grund, warum diese Menschen es sich zu Hause gemütlich machen sollten, wenn sie doch durch ihre Arbeit das Gefühl bekommen, gebraucht zu werden und wichtig zu sein.

... aber geh doch bitte auf die drei Grundfragen ein - zweifelst Du daran?
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von zollagent »

Matthias Pochmann » Mo 27. Jan 2014, 10:15 hat geschrieben: Du weichst meinen Prämissen aus.

Es geht um den Zeitraum bis 2050 - die Arbeitswelt wird sich bis dahin grundlegend verändern.
Die, die heute zur Arbeit gezwungen werden müssen, werden in Zukunft nicht mehr benötigt auf dem Arbeitsmarkt.

Die aber, die bereits heute ein Stück weit sich selbst in ihrer Arbeit verwirklichen, werden auch in Zukunft arbeiten.
Und genau von diesem Teil hängt das Wohl der Gesellschaft in Zukunft ab.

Wer verantwortungsvoll oder schöpferisch (Entwickler, Forscher usw.) tätig wird, würde dies selbst ohne Lohn tun.
Doch in diesem Modell verdienen die, die arbeiten natürlich auch sehr gut - das sind also die Ingenieure, Entwickler, Forscher, Künstler, Politiker, Entertainer usw. - diese Menschen erhalten einen Lohn, der zu einem Leben in Wohlstand führt. Ich sehe keinen Grund, warum diese Menschen es sich zu Hause gemütlich machen sollten, wenn sie doch durch ihre Arbeit das Gefühl bekommen, gebraucht zu werden und wichtig zu sein.

... aber geh doch bitte auf die drei Grundfragen ein - zweifelst Du daran?
Ich weiche nicht deinen Prämissen aus, die Menschen würden es tun. Modell wie das Deine oder auch all die anderen Heils- und Gerechtigkeitsmodelle, die hier immer wieder aufgetischt werden, brauchen, um Bestehen zu können, das Mitmachen aller Beteiligten, auch unter Hintenanstellung eigener Interessen. Und Solche Modelle sind mit Menschen, exakt der Spezies Homo Sapiens nicht machbar, weil sie nicht den Trieben der Menschen entsprechen.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Sri Aurobindo »

Und auch diese Meldung von google passt hier hin:
http://www.googlewatchblog.de/2014/01/k ... e-startup/
Künstliche Intelligenz: Google übernimmt StartUp Deepmind für 400 Mio. Dollar

Noch Ende 2013 hatte Google angekündigt, sich in diesem Jahr verstärkt auf die Entwicklung von Robotern konzentrieren zu wollen und hat dazu eine Reihe von Unternehmen übernommen. Gestern Abend hat Google nun überraschend den Kauf eines weiteren KI-Unternehmens bekannt gegeben, das sich perfekt in das Portfolio einschmiegt: Deepmind.

Das Unternehmen Deepmind wurde erst im Jahr 2012 in London gegründet und hat Systeme und Algorithmen entwickelt, die sich in Richtung Künstliche Intelligenz bewegen und dauerhaft lernfähig sein sollen.
(...)
Deepmind hat im vergangenen Jahr, laut einigen Quellen, das Who is Who der Branche eingestellt und beschäftigt aktuell knapp 50 Mitarbeiter die sehr emsig intelligente und lernfähige Systeme entwickeln. Dabei greift die Software auf gesammelte Daten und Erfahrungswerte zurück und verarbeitet diese bei zukünftigen Entscheidungen. Diese intelligenten Algorithmen bietet man unter anderem für Simulationen, E-Commerce und Spiele-Entwickler an.
Google macht sich fit für die Zukunft.
Die werden Roboter bauen und Künstliche Intelligenz fördern.

Beide Entwicklungen zusammen unterstützen meine These, dass die Anforderungen an Arbeitsplätze in Zukunft kontinuierlich wachsen werden.
In 30 Jahren sind Maschinen so intelligent, dass neben der Produktion auch viele Dienstleistungen automatisiert ablaufen und der Mensch nur noch zu einem kreativen Element im Arbeitsprozess wird.

Ein neues Sklavenzeitalter beginnt - Google hat das verstanden!
Zuletzt geändert von Sri Aurobindo am Montag 27. Januar 2014, 10:27, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Sri Aurobindo »

zollagent » vor 1 Minute hat geschrieben: Ich weiche nicht deinen Prämissen aus, die Menschen würden es tun. Modell wie das Deine oder auch all die anderen Heils- und Gerechtigkeitsmodelle, die hier immer wieder aufgetischt werden, brauchen, um Bestehen zu können, das Mitmachen aller Beteiligten, auch unter Hintenanstellung eigener Interessen. Und Solche Modelle sind mit Menschen, exakt der Spezies Homo Sapiens nicht machbar, weil sie nicht den Trieben der Menschen entsprechen.
Das ist noch kein Modell - die drei Prämissen sind Tatsachen.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von zollagent »

Matthias Pochmann » Mo 27. Jan 2014, 10:24 hat geschrieben: Das ist noch kein Modell - die drei Prämissen sind Tatsachen.
Wunschvorstellungen sind das, nicht mehr, nicht weniger. Wart mal ab, was die Menschen daraus machen. Das werden dann Tatsachen sein.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Sri Aurobindo »

zollagent » vor 15 Minuten hat geschrieben: Wunschvorstellungen sind das, nicht mehr, nicht weniger. Wart mal ab, was die Menschen daraus machen. Das werden dann Tatsachen sein.
Wunschvorstellung?

Egal ob ich mir das wünsche oder nicht - der Automatisierungprozess ist im vollen Gang und wird bis 2050 höchst flexible und intelligente Arbeitsmaschinen hervorbringen.
Das liegt einfach daran, dass sich damit ungeheuer viel Geld verdienen lässt - und das wiederum ist der Grund, warum Google alles aufkauft, was Zukunftstechnologie ist.

Mir ist aber klar, warum Du Dich davor drückst diese drei einfachen Fragen zu beantworten.
Du willst die Konklusion nicht wahrhaben, weil sie nicht in Dein Weltbild passt.
Matthias Pochmann » Gestern 13:35 hat geschrieben: 1.
Zweifelst Du am Automatisierungsprozess?
Zweifelst Du daran, dass bis 2050 unheimlich intelligente Maschinen sehr viel mehr "Arbeit" des Menschen übernehmen?
Zweifelst Du daran, dass im Jahr 2050 vor allem kreative Problemlöser benötigt werden?

Einfache Jobs wird es 2050 nur noch wenige geben, weil all diese Arbeit intelligente Maschinen besser erledigen
(Ausnahmen gibt es bei spezieller "Körperarbeit", wie Prostitution - obwohl selbst Prostitution durchaus automatisierbar ist ;) )

2.
Zweifelst Du daran, dass bis 2050 auch Bildung umfassend digitalisiert werden kann?

3.
Zweifelst Du an der ökonomischen Notwendigkeit einer umfassenden Digitalisierung des Bildungsangebots?

Das sind drei wesentliche Prämissen.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von zollagent »

Matthias Pochmann » Mo 27. Jan 2014, 11:55 hat geschrieben: Wunschvorstellung?

Egal ob ich mir das wünsche oder nicht - der Automatisierungprozess ist im vollen Gang und wird bis 2050 höchst flexible und intelligente Arbeitsmaschinen hervorbringen.
Das liegt einfach daran, dass sich damit ungeheuer viel Geld verdienen lässt - und das wiederum ist der Grund, warum Google alles aufkauft, was Zukunftstechnologie ist.

Mir ist aber klar, warum Du Dich davor drückst diese drei einfachen Fragen zu beantworten.
Du willst die Konklusion nicht wahrhaben, weil sie nicht in Dein Weltbild passt.
Nicht die Automatisierung ist das, was ich als Wunschvorstellung bezeichnet habe. Es ist dein Gesellschaftsmodell, das du daraus kreieren willst.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Sri Aurobindo »

zollagent » vor 39 Minuten hat geschrieben: Nicht die Automatisierung ist das, was ich als Wunschvorstellung bezeichnet habe. Es ist dein Gesellschaftsmodell, das du daraus kreieren willst.
Dann antworte doch bitte zunächst, ob Du eine der drei Fragen mit "Ja" beantwortest.
Also, ob Du an 1,2 oder 3 zweifelst.

Dann können wir den nächsten Schritt in der Argumention gehen.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von zollagent »

Matthias Pochmann » Mo 27. Jan 2014, 12:57 hat geschrieben: Dann antworte doch bitte zunächst, ob Du eine der drei Fragen mit "Ja" beantwortest.
Also, ob Du an 1,2 oder 3 zweifelst.

Dann können wir den nächsten Schritt in der Argumention gehen.
Nein, so gehen wir nicht vor. Ich reise nicht nach Wolkenkuckucksheim.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Sri Aurobindo »

zollagent » vor 1 Minute hat geschrieben: Nein, so gehen wir nicht vor. Ich reise nicht nach Wolkenkuckucksheim.
Deine Entscheidung
... Man kann nicht jeden Tor zur Erkenntnis führen.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von zollagent »

Matthias Pochmann » Mo 27. Jan 2014, 14:08 hat geschrieben: Deine Entscheidung
... Man kann nicht jeden Tor zur Erkenntnis führen.
Die Erkenntnis, das etwas schon von seiner Anlage her nicht funktionieren kann, hatte ich schon länger! :D Es ist der Faktor Mensch, der deine Kartenhäuser zum Einsturz bringt.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Sri Aurobindo »

zollagent » vor 3 Minuten hat geschrieben: Die Erkenntnis, das etwas schon von seiner Anlage her nicht funktionieren kann, hatte ich schon länger! :D Es ist der Faktor Mensch, der deine Kartenhäuser zum Einsturz bringt.
Du bist ein Komiker.
Ich sprach überhaupt nicht vom Menschen.
Sondern allein von der Entwicklung der Technologie.
(das sind nämlich die drei Prämissen - drei Fragen, die Du nicht beantworten willst, weil die Konklusionen daraus Deine kindlich naive Weltsicht zerstören.)

Lassen wir es - Du wirst es nicht verstehen.
Wahrscheinlich ist es auch einfach nicht mehr Deine Zeit.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von zollagent »

Matthias Pochmann » Mo 27. Jan 2014, 14:33 hat geschrieben: Du bist ein Komiker.
Ich sprach überhaupt nicht vom Menschen.
Sondern allein von der Entwicklung der Technologie.
(das sind nämlich die drei Prämissen - drei Fragen, die Du nicht beantworten willst, weil die Konklusionen daraus Deine kindlich naive Weltsicht zerstören.)

Lassen wir es - Du wirst es nicht verstehen.
Wahrscheinlich ist es auch einfach nicht mehr Deine Zeit.
Ich weiß, daß du nicht von Menschen sprichst. Du sprichst von Funktionseinheiten, die du auf optimales Mittun in deinem künftigen Schlaraffenland programmieren kannst. Die aber gibt es nicht. Und deswegen wirst du mit Menschen vorlieb nehmen müssen, Matthias. Oder willst du ein Kommandeur werden wie der Dr. Hans Reinhard? http://de.wikipedia.org/wiki/Das_schwarze_Loch
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von jack000 »

Matthias Pochmann » Mo 27. Jan 2014, 10:15 hat geschrieben: Wer verantwortungsvoll oder schöpferisch (Entwickler, Forscher usw.) tätig wird, würde dies selbst ohne Lohn tun.
Doch in diesem Modell verdienen die, die arbeiten natürlich auch sehr gut - das sind also die Ingenieure, Entwickler, Forscher, Künstler, Politiker, Entertainer usw. - diese Menschen erhalten einen Lohn, der zu einem Leben in Wohlstand führt. Ich sehe keinen Grund, warum diese Menschen es sich zu Hause gemütlich machen sollten, wenn sie doch durch ihre Arbeit das Gefühl bekommen, gebraucht zu werden und wichtig zu sein.
Von den genannten Berufsgruppen würden allenfalls Künstler noch das machen was sie vorher taten, wenn nicht deutlich spürbar mehr Bares herüberkommt als durch Nichtstun.
"Sie verbieten nicht die Hassrede. Sie verbieten die Rede, die sie hassen"
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Zweiundvierzig »

Matthias Pochmann » Sa 25. Jan 2014, 11:38 hat geschrieben: Das ist richtig - darum geht es hier aber nicht.

Automaten werden die Arbeit des Menschen vermehrt in die kreativen Sphären verschieben.
Jener Anteil der Menschen, der zu intelligenter und schöpferischer Tätigkeit befähigt ist, wird deshalb immer etwas zu tun haben.

Mit diesem Automatisierungsprozesses wachsen allerdings die Anforderungen an bezahlte Tätigkeiten unermüdlich. Einem wachsenden Anteil der Bevölkerung wird es immer schwerer fallen hier mitzuhalten. Dieser Anteil kann langfristig keine Leistung mehr anbieten, die nicht Maschinen besser erledigen.

Weil dies so ist, brauchen wir
1. viel bessere Bildungsmöglichkeiten
http://de.scribd.com/doc/165958279/Mens ... OLLangebot
und 2. neue Methoden, wie wir den unheimlich großen maschinensklaven generierten Wohlstand verteilen (wegen Nachfrage)

Wenn dafür erfolgreiche Bildung direkt entlohnt wird, treibt das die Menschen zu Bildung.
Die Bevölkerung wird so innovationsfähiger. Das stärkt den Wirtschaftsstandort.
Bildung sollte Selbstzweck sein - siehe Humboldtsches Bildungsideal; marktorientierte Ausbildung, also "erfolgreiche Bildung", wird mit entsprechend hohen Gehältern "entlohnt".

Die Automatisierung wird zunehmen, ja; ganze Berufe werden wegfallen, ja. Allerdings werden auch neue Berufe entstehen. An den Vorteilen der Automatisierung wird der Bürger durch sinkende Preise für Waren und Dienstleistungen sowie durch Unternehmensbeteiligung teilhaben.
Zuletzt geändert von Zweiundvierzig am Dienstag 28. Januar 2014, 00:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Sri Aurobindo »

jack000 » Gestern 21:06 hat geschrieben: Von den genannten Berufsgruppen würden allenfalls Künstler noch das machen was sie vorher taten, wenn nicht deutlich spürbar mehr Bares herüberkommt als durch Nichtstun.
Natürlich würde das viel verändern - wer heute für einen Lohn arbeitet, den er für zu gering hält, wird in diesem Szenario bessere Karten bei Lohnverhandlungen haben.

Dennoch würden die meisten, die wirklich gefragt sind auf dem Arbeitsmarkt auch arbeiten. Doch gewiss werden sich dabei die Arbeitsbedingungen ändern.
Eine 30 Stunden Woche sollte man hier leichter durchsetzen können.
;)

Die Wünsche sind aber deshalb nicht weg - den Grundstock, den man sich durch ein Bildungseinkommen aufbauen kann, sollte nicht für ein Leben in großem Wohlstand reichen.
Wer also ein Haus kauft oder größere Reisen unternehmen will, wer immer die neuste Technik will, wer ein großes Auto fahren will, wer gern luxuriös isst - all diese Menschen werden für ihre Wünsche arbeiten. Und die meisten, die dazu in der Lage sind, werden das auch tun.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Sri Aurobindo »

ein_Bürger » Gestern 23:09 hat geschrieben:
Bildung sollte Selbstzweck sein - siehe Humboldtsches Bildungsideal; marktorientierte Ausbildung, also "erfolgreiche Bildung", wird mit entsprechend hohen Gehältern "entlohnt".
"erfolgreiche Bildung" bedeutet einfach nur, dass die Bildung Erfolg hat.
Man kann sich über Stunden hinweg mit einem schwierigen Thema beschäftigen und es trotzdem nicht verstehen - das wäre eine Beispiel für erfolglose Bildung.
Die Automatisierung wird zunehmen, ja; ganze Berufe werden wegfallen, ja. Allerdings werden auch neue Berufe entstehen.

Das ist richtig - es entstehen neue Berufe.
Nur benötigen die allermeisten dieser neu entstehenden Berufe eine höhere Ausbildung als die Berufe, die verschwinden.
Dadurch wachsen die Ansprüche an die Arbeitnehmer kontinuierlich. Langfristig wird hier ein wachsender Anteil der Bevölkerung nicht mithalten können.
Nicht alle Menschen haben das Potential Wissenschaftler, Ingenieure oder Softwareentwickler zu werden.
An den Vorteilen der Automatisierung wird der Bürger durch sinkende Preise für Waren und Dienstleistungen sowie durch Unternehmensbeteiligung teilhaben.
Klar
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Zweiundvierzig »

Matthias Pochmann » Di 28. Jan 2014, 10:40 hat geschrieben: "erfolgreiche Bildung" bedeutet einfach nur, dass die Bildung Erfolg hat.
Man kann sich über Stunden hinweg mit einem schwierigen Thema beschäftigen und es trotzdem nicht verstehen - das wäre eine Beispiel für erfolglose Bildung.
Erfolg wird als Zielverwirklichung definiert. Deine wiederholten Verweise auf akademische Berufe mit stetig steigenden Anforderungen sowie Deine Ausführungen zum intrinistischen Wohlstandsstreben des Menschen legen nahe, dass Du für Dich eher materialistische Ziele als Erfolg definierst und die Bildung hier als Mittel zum Zweck derer Erreichung ansiehst. Bildung ist jedoch umfassender als die praktische Befähigung zur Bewältigung des Berufsalltags. Dazu gehört u.a. auch die Herausbildung und Schärfung des ethischen sowie politischen Verantwortungsbewusstseins. Sich auf Kosten seiner Mitmenschen durch ein BGE zu bereichern, ist verantwortungslos.

Dadurch wachsen die Ansprüche an die Arbeitnehmer kontinuierlich. Langfristig wird hier ein wachsender Anteil der Bevölkerung nicht mithalten können.
Nicht alle Menschen haben das Potential Wissenschaftler, Ingenieure oder Softwareentwickler zu werden.

Deine Sicht ist verengt auf technisch- sowie naturwissenschaftlich-akademisches Personal. Wenn Frau Müller, deren Vorfahren auf dem Getreidefeld und in der Mühle gearbeitet haben, nun ihren Schreibtischjob wegen Automatisierung verlöre und sie -mal unterstellt- zu dumm wäre, um sich akademisch auszubilden, so könnte sie immer noch eine Bio-Bäckerei eröffnen, um den entschleunigten Prenzl'Bergern handgemachte Weckle zu verkaufen. Grundsicherung im Bedarfsfalle bleibt hiervon unberührt.

So lange Menschen Bedürfnisse haben, wird es auch Menschen geben, die diese befriedigen. Wo Angebot, da Nachfrage bzw. wo Nachfrage, da Angebot und somit --> Arbeit. Die Ansicht, dass "ein wachsender Anteil der Bevölkerung nicht mithalten können" wird, teile ich nicht. Dieser wachsende Teil wird allenfalls nicht mithalten wollen. Und da kommen Fantastereien wie das BGE wie gerufen: Damit wird ihnen der natürliche Zwang zur Arbeit und damit zur irritierenden Anpassung an die Markterfordernisse genommen. Es mag sein, dass sie trotz dessen ein bisschen arbeiten würden, um sich die Langeweile zu vertreiben. Diese Art der Arbeit wäre jedoch keine, die ein umfangreiches und schwieriges Studium voraussetzte, sondern allenfalls eine Liebhaberei ohne Gewinnerzielungsabsicht. Ein Vergleich zu heute: Milliardärsgattinnen sind idR keine Wissenschaftlerinnen, Ingenieurinnen oder Softwareentwicklerinnen - und das nicht etwa, weil sie grundsätzlich zu dumm dafür sind.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Sri Aurobindo »

Das sind lediglich Vorboten des Wandels - in 10 Jahren wird sich diese Entwicklung noch ungemein zuspitzen.
http://www.spiegel.de/karriere/berufsle ... ml#ref=rss
Ordnet man Jobs nach der Höhe der Qualifikationsanforderungen, so stellt man fest, dass im unteren Bereich die manuellen Tätigkeiten dominieren, im mittleren und oberen die kognitiven. Im unteren Bereich findet sich viel manuelle Routine wie beim Fließbandarbeiter, aber auch - etwa bei der Bedienung im Restaurant oder beim Hausmeister - viel Interaktion und situatives Handeln. Im oberen Bereich fallen typischerweise viele kreative und interaktive geistige Tätigkeiten an. Man denke an eine Ingenieurin oder einen Dozenten.

Im mittleren Bereich herrschen hingegen Tätigkeiten vor, die sich als kognitive Routine beschreiben lassen, beispielsweise die Buchhaltung. Diese sind besonders anfällig dafür, wegrationalisiert zu werden. Vor diesem Hintergrund ließe sich schon argumentieren, dass die kleinen Angestellten um ihren ökonomischen Status fürchten müssen.

Sieht man sich die Fakten aber genauer an, stellt man fest: Die Entwicklung ist hierzulande nicht mit der in den USA vergleichbar, in der die Mittelschicht auf breiter Front zu den Verlierern gehört. Für Deutschland ist stattdessen festzuhalten: Qualifikation ist mehr denn je der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit, auch weil Qualifizierte sich besser auf neue Situationen einstellen können. Auf der Verliererseite werden vor allem die Geringqualifizierten stehen - egal ob als Arbeiter oder als Angestellte.
Was heute gering qualifiziert heißt, reichte vor einigen Jahrzehnte noch vollkommen für einen Job aus.
Morgen wird der Begriff gering qualifizierte noch weit mehr Menschen beschreiben.

Wir können das anbrechende technologische Sklavenzeitalter als Chance nutzen und eine gerechte und leistungsfähige zukünftige Gesellschaft aufbauen - wir können aber auch einfach so lange weitermachen, bis es richtig weh tut.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Sri Aurobindo »

ein_Bürger » Gestern 13:35 hat geschrieben: Erfolg wird als Zielverwirklichung definiert. Deine wiederholten Verweise auf akademische Berufe mit stetig steigenden Anforderungen sowie Deine Ausführungen zum intrinistischen Wohlstandsstreben des Menschen legen nahe, dass Du für Dich eher materialistische Ziele als Erfolg definierst und die Bildung hier als Mittel zum Zweck derer Erreichung ansiehst. Bildung ist jedoch umfassender als die praktische Befähigung zur Bewältigung des Berufsalltags. Dazu gehört u.a. auch die Herausbildung und Schärfung des ethischen sowie politischen Verantwortungsbewusstseins. Sich auf Kosten seiner Mitmenschen durch ein BGE zu bereichern, ist verantwortungslos.
Nein Du verstehst mich falsch - ich habe ganz sicher kein Interesse an bloß materialistischen Zielen.
Ich sehe materialistische Ziele allerdings als wichtigste Triebfeder des menschlichen Fortschritts.

(Ich selber habe Philosophie und Indologie studiert)
Deine Sicht ist verengt auf technisch- sowie naturwissenschaftlich-akademisches Personal. Wenn Frau Müller, deren Vorfahren auf dem Getreidefeld und in der Mühle gearbeitet haben, nun ihren Schreibtischjob wegen Automatisierung verlöre und sie -mal unterstellt- zu dumm wäre, um sich akademisch auszubilden, so könnte sie immer noch eine Bio-Bäckerei eröffnen, um den entschleunigten Prenzl'Bergern handgemachte Weckle zu verkaufen. Grundsicherung im Bedarfsfalle bleibt hiervon unberührt.
1. Ist es natürlich möglich, dass Frau Müller diesen Weg geht - aber ihre 50 Kollegen können nicht alle auch eine solche Bäckerei aufmachen.
(Ganz zu schweigen von den 1000 Kollegen anderer Firmen, die auch ersetzt wurden)
2. Verändert sich die Automatisierungstechnologie. In Zukunft werden Brötchen von Automaten nicht mehr mit Fertigbackmischungen gebacken, sondern diese Maschinen werden "individuelle" Brötchen auf Abruf backen können.
Die sind von der Qualität mindestens gleichwertig mit handgemachten - haben aber den Vorteil, dass man kein eingeschränktes Sortiment vorfindet. Solche Handarbeit ist automatisierbar. Selbst der individuelle Touch der Handarbeit kann berücksichtigt werden.
So lange Menschen Bedürfnisse haben, wird es auch Menschen geben, die diese befriedigen. Wo Angebot, da Nachfrage bzw. wo Nachfrage, da Angebot und somit --> Arbeit. Die Ansicht, dass "ein wachsender Anteil der Bevölkerung nicht mithalten können" wird, teile ich nicht. Dieser wachsende Teil wird allenfalls nicht mithalten wollen.
Am Ende ist es egal, ob sie nicht mithalten wollen oder können.

Auch die chirurgische Tätigkeit ist automatisierbar.
In einigen Jahrzehnten werden Roboter besser operieren als Menschen - dann wird es unverantwortlich weiterhin Menschen operieren zu lassen.

Autos werden schon bald allein sicher als mit menschlichen Fahrern fahren. Dann brauchen wir keine Taxifahrer oder LKW-Fahrer mehr.

Die Berufe, die keinen höheren Ausbildungsgrad benötigen werden immer weniger neu geschaffen, aber regelmäßig durch Maschinen ersetzt.
Die Konsequenzen sind: zunehmendes Angebot gering qualifizierter Arbeitskräfte bei zugleich sinkender Nachfrage nach diesen Arbeitskräften. Auf diese Weise sinken die Löhne und zugleich auch die Nachfrage. Auf der anderen Seite können durch die Automatisierung mehr Waren und Dienstleistungen produziert werden. D.h. sinkende Nachfrage trifft auf ein wachsendes Angebot.

So kommt der Kapitalismus in eine Krise.
Der vom Markt verursachte Zwang zu Effizienz führt zu Automatisierung - Automatisierung führt zu immer intelligenteren Maschinen, die immer mehr menschliche Tätigkeitsfelder dem Menschen überlegen ausführen.
Diese Situation ist durchaus wünschenswert - aber nicht nicht ohne eine "soziale Marktwirtschaft 2.0"
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Skull »

Matthias Pochmann » Mi 29. Jan 2014, 11:07 hat geschrieben:Wir können das anbrechende technologische Sklavenzeitalter als Chance nutzen und eine gerechte und leistungsfähige zukünftige Gesellschaft aufbauen - wir können aber auch einfach so lange weitermachen, bis es richtig weh tut.
Interessant. Aber für mich - nur Luft.

Oder Worthülsen wie in der Politik.

Was versteckt sich denn bei Dir bei den Worten gerecht und leistungsfähig ?

Für wen und wie konkret ? Und wer ist "Wir" ?

mfg
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Sri Aurobindo »

Skull » vor 3 Minuten hat geschrieben:Interessant. Aber für mich - nur Luft.

Oder Worthülsen wie in der Politik.

Was versteckt sich denn bei Dir bei den Worten gerecht und leistungsfähig ?

Für wen und wie konkret ? Und wer ist "Wir" ?

mfg
"Wir" sind Menschen.

"leistungsfähig" bedeutet in diesem Kontext mehr Innovationskraft der Bevölkerung und damit mehr Wirtschaftswachstum.
Begründet wird dies mit der direkten Förderung der individuellen Entwicklung durch
1. ein leistungsfähigeres (digitalisiertes) Bildungsangebot
2. einen direkten Anreiz sich zu bilden durch die Einführung eines durch erfolgreiche Bildung bedingtes Grundeinkommen.

"gerecht" ist das, weil es allen Bürgern eine Möglichkeit bietet, sich durch Arbeit an sich selbst (Bildung) weiterzuentwickeln.
Das bringt den Bürgern:
1. ein sicheres zunehmendes regelmäßiges Einkommen - Im Laufe eines Lebens wächst dieses Einkommen (in Abhängigkeit von den Bemühungen sich zu bilden) immer weiter
2. beste Möglichkeiten sich fit zu machen für zukünftige Jobs
Zuletzt geändert von Sri Aurobindo am Mittwoch 29. Januar 2014, 12:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von sylvester »

Matthias Pochmann » Mi 29. Jan 2014, 12:00 hat geschrieben: "Wir" sind Menschen.

"leistungsfähig" bedeutet in diesem Kontext mehr Innovationskraft der Bevölkerung und damit mehr Wirtschaftswachstum.
Begründet wird dies mit der direkten Förderung der individuellen Entwicklung durch
1. ein leistungsfähigeres (digitalisiertes) Bildungsangebot
2. einen direkten Anreiz sich zu bilden durch die Einführung eines durch erfolgreiche Bildung bedingtes Grundeinkommen.

"gerecht" ist das, weil es allen Bürgern eine Möglichkeit bietet, sich durch Arbeit an sich selbst (Bildung) weiterzuentwickeln.
Das bringt den Bürgern:
1. ein sicheres zunehmendes regelmäßiges Einkommen - Im Laufe eines Lebens wächst dieses Einkommen (in Abhängigkeit von den Bemühungen sich zu bilden) immer weiter
2. beste Möglichkeiten sich fit zu machen für zukünftige Jobs


Allein durch Bildung wächst zunächst einmal gar nichts.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Sri Aurobindo »

sylvester » vor 3 Minuten hat geschrieben:

Allein durch Bildung wächst zunächst einmal gar nichts.
Mir geht es auch um Bildung und einer Vergütung erfolgreicher Bildung
(ein Bildungseinkommen je nach erreichtem Bildungsstand)
--> Sehr viel mehr Menschen werden sehr viel mehr ihrer Potentiale ausschöpfen, sollte es freie und allumfängliche Bildung geben - wenn die Menschen durch erfolgreiche Bildung ihr Grundeinkommen erhöhen können.

Und mehr Menschen, die mehr ihrer Potentiale besser nutzen, führt in der Summe zu mehr Innovationskraft der Gesellschaft.
Zuletzt geändert von Sri Aurobindo am Mittwoch 29. Januar 2014, 12:20, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Skull »

Matthias Pochmann » Mi 29. Jan 2014, 12:00 hat geschrieben:"Wir" sind Menschen.
Das es sich nicht um Weinbergschnecken handelt, war mir durchaus klar.

Menschen...alles andere als präzise.
Matthias Pochmann » Mi 29. Jan 2014, 12:00 hat geschrieben:""leistungsfähig" bedeutet in diesem Kontext mehr Innovationskraft der Bevölkerung und damit mehr Wirtschaftswachstum.
Begründet wird dies mit der direkten Förderung der individuellen Entwicklung durch
1. ein leistungsfähigeres (digitalisiertes) Bildungsangebot
2. einen direkten Anreiz sich zu bilden durch die Einführung eines durch erfolgreiche Bildung bedingtes Grundeinkommen.

"gerecht" ist das, weil es allen Bürgern eine Möglichkeit bietet, sich durch Arbeit an sich selbst (Bildung) weiterzuentwickeln.
Das bringt den Bürgern:
1. ein sicheres zunehmendes regelmäßiges Einkommen - Im Laufe eines Lebens wächst dieses Einkommen (in Abhängigkeit von den Bemühungen sich zu bilden) immer weiter
2. beste Möglichkeiten sich fit zu machen für zukünftige Jobs
Also nichts mit Hand und Fuß. Die üblichen Worthülsen...*lach*

Viel Spaß dann weiterhin.

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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von sylvester »

Matthias Pochmann » Mi 29. Jan 2014, 12:18 hat geschrieben: Mir geht es auch um Bildung und einer Vergütung erfolgreicher Bildung
(ein Bildungseinkommen je nach erreichtem Bildungsstand)
--> Sehr viel mehr Menschen werden sehr viel mehr ihrer Potentiale ausschöpfen, sollte es freie und allumfängliche Bildung geben - wenn die Menschen durch erfolgreiche Bildung ihr Grundeinkommen erhöhen können.

Und mehr Menschen, die mehr ihrer Potentiale besser nutzen, führt in der Summe zu mehr Innovationskraft der Gesellschaft.
Zunächst solltest du schon mal klarmachen ob du Ausbildung oder Bildung meinst das sind nämlich zwei völlig verschiedene Arten von "Bildung"
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Skull »

sylvester » Mi 29. Jan 2014, 12:49 hat geschrieben:Zunächst solltest du schon mal klarmachen ob du Ausbildung oder Bildung meinst das sind nämlich zwei völlig verschiedene Arten von "Bildung"
Ist zweitrangig. Dem User Pochmann schwebt vor,
das der erreichte Grad der Bildung finanziell honoriert oder staatlich alimentiert wird.

Weil dann alle (in seinem Konstrukt) nach dem Königsstuhl der höchsten Bildung streben.

Diejenigen, die nicht willens, aber auch diejenigen die nicht fähig sind, bleiben auf der Strecke.

"Studierte" und Professsoren habens dann (noch) besser. Egal welchen Wert (Input) sie für die Gesellschaft haben.

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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Sri Aurobindo »

sylvester » vor 13 Minuten hat geschrieben: Zunächst solltest du schon mal klarmachen ob du Ausbildung oder Bildung meinst das sind nämlich zwei völlig verschiedene Arten von "Bildung"
Ich meine im Grunde beides.

Beide Aspekte lassen sich langfristig umfänglich automatisieren. Sowohl die klassische Bildung (Schulen+Hochschulen), als auch "Berufsbildung".
Vor allem werden die Berufe in Zukunft einen immer höheren Grad an Bildung im klassischen Sinn abverlangen.

Mir geht es um die Herausbildung von Kompetenzen - nicht um Abschlüsse.
Beispiel für solche Kompetenzen:
- .NET Programmierung
- "Löten"
... usw.
Solche Kompetenzen lassen sich mit aktueller und vor allem mit zukünftiger Technologie digitalisiert vermitteln - sie werden damit unabhängig von Lehrkräften - d.h. jeder Mensch (ich meine wirklich JEDEN Menschen auf der Erde) wird auf diese Weise die Kompetenzen erwerben können, die auf dem Markt nachgefragt werden.

Die Generationen, die heute geboren werden, wachsen mit Technologien, wie "Oculus Rift" auf - diese Generationen werden ganz selbstverständlich mit virtuellen Realitäten umgehen.
Innerhalb dieser virtuellen Realitäten entsteht Raum für ganz neue Bildungserfahrungen. Langfristig sind solche digitalisierten Bildungskonzepte der traditionellen Bildung haushoch überlegen.
Digitalisierte Bildung wird in den nächsten Jahrzehnten nur noch an Qualität zunehmen - die traditionelle Lehre hingegen kann nur noch im kleinen Rahmen optimiert werden.

Was nun die Vergütung von erfolgreicher Bildung, also das Bildungseinkommen in Abhängigkeit des Bildungsstandes angeht, so soll hier tatsächlich jede Form der Bildung vergütet werden. Der Staat hat den Menschen nicht vorzuschreiben, welche Bildungspfade sie verfolgen.

Es ist aber durchaus möglich, dass die Vergütung der Bildung marktabhängig erfolgt. Wenn also marktrelevante Kompetenzen (.NET-Programmieren, Elektrotechnik, Maschinenbau, usw.) erworben werden, dann kann der Faktor der Vergütung für diese Kompetenzen höher sein, als bei "normalen" Fächern. Damit hat der Staat eine gute Möglichkeit das Interesse der Bürger an Bildung in Abhängigkeit der Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt zu steuern.
Zuletzt geändert von Sri Aurobindo am Mittwoch 29. Januar 2014, 13:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Sri Aurobindo »

Skull » vor 6 Minuten hat geschrieben:Ist zweitrangig. Dem User Pochmann schwebt vor,
das der erreichte Grad der Bildung finanziell honoriert oder staatlich alimentiert wird.

Weil dann alle (in seinem Konstrukt) nach dem Königsstuhl der höchsten Bildung streben.

Diejenigen, die nicht willens, aber auch diejenigen die nicht fähig sind, bleiben auf der Strecke.

"Studierte" und Professsoren habens dann (noch) besser. Egal welchen Wert (Input) sie für die Gesellschaft haben.

mfg
Nicht ganz - ich will nicht das Arbeitseinkommen ersetzen, sondern lediglich eine zusätzliche Einkommensmöglichkeit etablieren.
D.h. man bildet sich noch immer für den Arbeitsmarkt, weil jene, die im Sinne der Gemeinschaft Leistung bringen, werden auch hier mehr haben, als jene, die NUR an sich selbst arbeiten.
Die Begründung dafür ist, dass der Arbeitsmarkt auf diese zweite Säule der vergüteten Leistung (Bildungsleistung) reagiert - d.h. die Löhne werden steigen.
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von sylvester »

Matthias Pochmann » Mi 29. Jan 2014, 13:22 hat geschrieben: Nicht ganz - ich will nicht das Arbeitseinkommen ersetzen, sondern lediglich eine zusätzliche Einkommensmöglichkeit etablieren.
D.h. man bildet sich noch immer für den Arbeitsmarkt, weil jene, die im Sinne der Gemeinschaft Leistung bringen, werden auch hier mehr haben, als jene, die NUR an sich selbst arbeiten.
Die Begründung dafür ist, dass der Arbeitsmarkt auf diese zweite Säule der vergüteten Leistung (Bildungsleistung) reagiert - d.h. die Löhne werden steigen.

Weshalb sollten die Löhne steigen wenn der Heizungsbauer X, künftig mit einem Hochschulanschluß ausgestattet, die Heizkörper an die Wand schraubt???
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Skull »

Matthias Pochmann » Mi 29. Jan 2014, 13:22 hat geschrieben:Nicht ganz - ich will nicht das Arbeitseinkommen ersetzen, sondern lediglich eine zusätzliche Einkommensmöglichkeit etablieren.
Nö. Das hatten wir zu oft. Die möchtest jedem ein bildungsabhängiges Grundeinkommen verschaffen.

Dem Professor am meisten, dem Hilfschüler am wenigsten.

Die "dummen" und bildungs"fernen" fallen (auch) dort hinten runter.

Die "schlauen" und gebildeten - auch wenn sie NICHTS (für die Gesellschaft) leisten, sind die Gewinner.

mfg

P.S.: Lass mich raten, Du hast sicherlich studiert, wirst aber heute nicht ausreichend entlohnt. *lach*
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
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Re: Anbruch eines neuen Sklavenzeitalters

Beitrag von Sri Aurobindo »

sylvester » vor 6 Minuten hat geschrieben:
Weshalb sollten die Löhne steigen wenn der Heizungsbauer X, künftig mit einem Hochschulanschluß ausgestattet, die Heizkörper an die Wand schraubt???
Die Löhne würden deshalb steigen, weil jeder Bürger ein Bildungseinkommen erhält. Wenn dieser nun arbeitet, hat er weniger Zeit für Bildung - d.h. sein sicheres Bildungseinkommen wächst nur noch langsam.
Der Lohn der Arbeit muss das kompensieren, damit diese Jobs auch erledigt werden.

Nun geht es hier aber auch um die Zukunft - eine Zukunft, in der Maschinen immer intelligenter werden und immer leistungsfähigere Arbeitssklaven.
D.h. der Bedarf gering qualifizierter Arbeiter wird kontinuierlich sinken.
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