SLclem » Mi 6. Nov 2013, 11:26 hat geschrieben:
Man muss
relativ aber hoch anrechnen, dass
ohne ihn viele Dinge, die Ihr "Wissenden"

für allgemein bekannt haltet, nicht für "Anfänger" (wie mich) in einer
"Zionismus für Dummies"-Version behandelt worden wären.
… und ich muss sagen, dass ich selbst mit
Liegestuhl,
Gutmensch und Dir
Dragus anfangs größere Verständigungsprobleme hatte - irgendwie vermutet man wohl bei "naiven Nachfragen" beim Gegenüber als Erstes mal ein absichtliches Dummstellen bis Verleugnen.
Dass ich mich dem ('tschuldigung -
nett gemeint:) Heiligen Zorn von
Sara Irani entziehen konnte (hoffe ich), habe ich möglicherweise einer Fürsprache von
p.o.lemik zu verdanken. Mit
DEM hatte ich mich aber in meinen "Revoluzzerzeiten" März, April (User-Obmann-Debatte mit
DayLight) ebenfalls heftig beharkt.
Also werde ich die Hoffnung für
relativ auch nicht verlieren.
Mann muss sich meist auch erst mal kennen lernen, sprichwörtlich. Was ist mangelndes Wissen, was ist Vorurteil, welcher Teil ist Strategie, welche moralischen Maßstäbe werden angelegt und mitunter auch sehr wichtig, hat die Diskussion an sich eine Zielsetzung oder soll es nur ein nettes Gespräch sein.
Was Israel-Palästina an geht, bin ich aber definitiv kein "Wissender", auch die nähere deutsche bzw. europäische Geschichte, da klaffen große Lücken. Gehe einfach möglichst pragmatisch an das Thema, von den internationalen Strukturen und machtpolitischen Zwängen nach unten durch deklinierend, Top Down sozusagen, so kann man sein theoretisches Wissen über globale Zusammenhänge trotz mangelnder Detailkenntnisse auf regionale Problemfelder übertragen und zu einigermaßen korrekten Urteilen kommen, ohne sich umfangreiches Detailwissen aneignen zu müssen. Der Ansatz setzt natürlich Lernfähigkeit und Flexibilität voraus, sowie den Mut zur Lücke
Einen aufklärerischen Ansatz verfolge ich nicht mehr, hatte ich früher mal, inzwischen denke ich, da jeder seines eigen Glückes Schmied ist, soll jeder glauben, was er will. Der Deutsche Staat ist gefestigt genug, die extremen Ränder unter Kontrolle zu halten. Mir geht es doch eher darum zu sehen ob meine Urteile an sich tragfähig sind. Da ich neuerdings mehr Zeit habe, ergibt sich so auch eine Liste zu stopfender Wissenslücken, aus Spaß an der Sache, ich lebe ja nun in Südamerika, weiter weg vom Problem ist schwer möglich. Hier gibt es praktisch keine Juden und unter 0,1% Muslime, dafür 90% Katholiken, die sich zu meiner Freude als außergewöhnlich Tolerant erwiesen haben und die ihren Glauben in einer Art und Weise leben, die mit europäischen Katholiken eher weniger zu tun hat. Als ich letztens mit einem Landarbeiter über Beziehungen sprach (der Bruder meiner Freundin), ein durchaus gläubiger Mensch, erwiderte er auf meine Aussage, das Sex vor der Ehe oder Verhütung nicht wirklich die Position der Kirche sei: Ach wirklich? Da hat der Pfarrer aber nie was zu gesagt, das machen hier doch alle.
Hier kann man als Heide auch kirchlich heiraten, gegen eine Spende und ein nettes Gespräch, das man den katholischen Glauben respektiert. Die sind hier irgend wie weiter, als in Rom. War auch sehr erfreut, das es nun den ersten südamerikanischen Papst gibt, bringt hoffentlich ein wenig Wind in den Katechismus und, mit etwas Glück, auch weitere Entspannungen im Verhältnis zu anderen Konfessionen einschließlich Juden.