bennyh » So 20. Okt 2013, 11:08 hat geschrieben:
Keine Ahnung, warum 10% Christen für Intoleranz sprechen. Religiöse Demographie verändert sich, auch ohne irgendeine Form der Gewaltanwendung oder Intoleranz.
Um das ein schätzen zu können, habe ich denn doch genug über Geschichte gelesen und darüber, welchen Status Christen in islamischen Staaten haben.
Nein, das Rückkehrrecht war nicht ausschlaggebend, sondern der Status Osrjerulems. Das Rückkehrrecht ist das unkritischste Thema der 4 "Hauptthemen" Jerusalem, Grenzen, Siedlungen und Flüchtlinge. Der Konsens ist, dass ein paar Tausend Flüchtlinge aufgenommen werden, mehr nicht.
Ich habe das anders in Erinnerung, aber gut, der Status von Ostjerusalem war auch wichtig.
Nein, es war, ist und wird die Entscheidung der Israelis bleiben, was sie den Palästinensern anbieten. Solange das nicht auf Basis der Grenzen von 1967 ist, werden die Palästinenser es ablehnen.
Dann werden sie eben eine weiter schlechte Zukunft haben.
Als Westberliner mussten sie wahrscheinlich auch nicht mit ansehen, wie Westdeutschland von Ostdeutschland besiedelt wurde, sie mussten innerhalb Westberlins und Westdeutschlands wahrscheinlich auch nie durch ostdeutsche Checkpoints gehen, wurden nie von Ostdeutschland festgenommen, gefoltert und wahrscheinlich hat Ostdeutschland auch nie Westberlin bombardiert und weißen Phosphor über ostberliner Krankenhäuser abgeworfen. Ostdeutschalnd hat wahrscheinlich auch kein einziges westdeutsches Flugzeug der Luftbrücke daran gehindert, Westberlin zu versorgen. Sie müssen sich mal mit den Lebensbedingungen der Palästinenser unter israelischer Besatzung auseinandersetzen, dann werden Sie verstehen, warum der Vergleich hinkt.
Er hinkt nicht. Hätte Deutschland nach 1945 nicht kapituliert und sich vollständig unterworfen, hätte Stalin wohl nicht nur Vertreibungen, sondern gleich einen Völkermord angeordnet, nicht den ersten in seiner Laufbahn. Das die Amis die Atombombe erst etwas später fertig hatten und sie gegen Japan verwendet wurde, war auch nur Glück und hätte man nicht kooperiert, wäre es wohl kaum zum Marshall-Plan gekommen usw. Es gab durchaus Bestrebungen Deutschland für immer zu zerschlagen und zu deindustrialisieren.
Durch die bedingungslose Kapitulation und die anschließende Bündnistreue konnte das Land aber schnell wieder aufgebaut werden und die Grundlagen für eine friedliche Wiedervereinigung wurden geschaffen.
Die Palästinenser haben sich anders als die Deutschen, für den Weg der kontinuierlichen Konfrontation entschieden und dadurch immer mehr verloren, dabei können sie sich noch glücklich schätzen, es mit den relativ zivilisierten Israelis als Besatzern zu tun zu haben. Frieden, Wohlstand und einen eigenen Staat werden sie so nie erreichen.
Es gab genau eine Chance der Eigenstaatlichkeit und das war Camp David 2000. Mehr nicht. Das ist Fakt.
Es hätte mehr gegeben, wenn die Palis sich nicht permanent wie Feinde Israels verhalten hätten. Vielleicht bin ich da ja etwas desillusioniert, aber warum sollten die Israelis auf die permanenten Angriffe mit Güte und Nachsicht reagieren und bessere Angebote machen? Macht man das so im Orient?