Zollagent: Das ist realitätsfremder Schwachsinn. Was wird denn bei uns auf dem Markt angeboten? Waren, bei denen die Lohnkomponente in der Regel im einstelligen Bereich liegt. Schau dir die Waren an. Der gesetzliche Mindestlohn ist ein Placebo, er betrifft allenfalls 5 % der Vollzeitbeschäftigten
http://www.zeit.de/wirtschaft/2011-11/m ... betroffene Und Produktion in Deutschland ist bei weit über 90 % der Betriebe entweder tariflich entlohnt oder durch bestehende Branchenmindestlöhne gesockelt. "Lohndrückerei" als Marktelement zu betrachten, ist schlichtweg falsch. Daraus aber dann den Schluß zu ziehen, vermeidbare Kosten durch Minderleister einfach mal draufpacken zu können, das ist das Falscheste, was man tun könnte. Kein Unternehmen wird sich darauf einlassen, sich Leute aufs Auge drücken zu lassen, bei denen man sicher sein kann, daß ihr Einsatz mehr kostet, als er einbringt. Einigen dieser 5 % Vollzeitbeschäftigten wird der Mindestlohn eine Lohnsteigerung bringen. Einen anderen Teil wird er den Job kosten. Und die verbliebenen Beschäftigten werden die Arbeit der Fehlenden mitmachen müssen. Stichwort Arbeitsverdichtung. Gut, wir werden jetzt einen Mindestlohn von 8,50 € bekommen. Wie gesagt, für 5 % der Vollzeitbeschäftigten. Der Rest hat der Beschäftigten verdient mehr und hat nichts mehr damit zu tun. Für Firmen wie Amazon wird es teurer. Darauf werden sich die Kunden einstellen müssen. Wie viele Mindestlöhner aber arbeiten bei der BASF, bei SAP, bei VW, bei BMW oder im mittelständischen Maschinenbau? Ich will's dir sagen: Gar keine. Selbst die Leiharbeitnehmer, die auch diese Firmen beschäftigen, erhalten mehr. Es gibt zwar eine Tendenz, externe Firmen mit Werkverträgen auszustatten, so daß auch da Niedriglöhne rauskommen, ich denke aber, mit der Einführung des Mindestlohns ist die Rentabilität solcher manöver perdu. Sie werden verschwinden. Dort, wo die Wertschöpfung stattfindet, da liegen die Löhne weit jenseits von allem, was mit Mindestlohn zu tun hat.
Ich gehe hier auf Dinge ein, die in Deutschland meiner Meinung nach falsch laufen. Nicht auf die Unternehemn, die ihre qualifizierten Facharbeiter gut bezahlen und auch gut bezahlen muessen, weil sie nämlich keine anderen haben.
Für die Unternehmen die meinen ohne dauerhafte Niedriglöhner konnten sie nicht überleben gilt folgendes:
Wenn ein Unternehmen hier in Deutschland nicht ohne geringe Löhne existieren kann, ist es evt. im falschen Land beheimatet, oder es gibt einfach zu viele davon. Somit muss da der Mindeslohn her, damit sich diese Schwemme wieder Marktbereinigt werden kann.
Oder
Ich habe dies hier schon mal geschrieben, sie haben es gewissentlich übersehen, da es ihnen nicht ins Konzept ihrer freien Marktwirtschaft passt.
Unternehmen, die hier wirtschaftlich nicht überleben können, wenn sie gerechte Löhne bezahlen muessen, oder die Wertschöpfung unter der Lohnentwicklung ist, sind evt. im falschen Land, oder der Markt ist übersättigt, bzw. die Produktpreise zu gering.
Marktbereinigung aller Angebot und Nachfrage ohne Lohndrückerrei. Na was sagen sie dazu?
Zollagent: Das allein schon deswegen, weil du das nicht beeinflussen kannst. Gerecht ist ein stimmiges Verhältnis von Wertschöpfung und Lohn. Nicht mehr nicht weniger.
Ja stimmt, wenn die Wertschöpfung nicht ausreicht Löhne zu bezahlen, von denen man in einem Land leben kann, ohne Aufzustocken oder in Armut zu driften, sollte man sich Gedanken machen, ob man solche Unternehmen subventionieren möchte.
Zollagent: Schon lustig. Da erzählst du "soll kein Ersatzsozialamt sein" und forderst exakt das im nächsten Halbsatz dann doch. Werde dir mal einig mit dir selber.

Wer mit seiner Tätigkeit seine Familie nicht ernähren kann, der sollte sich tunlichst nach einer anderen umsehen.
Anscheinend hast du noch ein mittelalterliches Bild von Gutherrentum und Leibeigenschaft in deiner Kleinhirnrinde versteckt.
Die Menschen um dies es hier geht, haben meist nicht die möglichkeit noch die Lobby in einen anderen Job zu wechseln, wo dann auch mehr bezahlt wird, immer noch nicht kapiert
Zollagent: Du argumentierst in etwa wie der Bundesligaabsteiger, der einen "gerechten Anteil" an den erzielten Toren fordert, weil der Meister gerade so viele schießt. Wie schon gesagt, Sozialamtsaufgaben bitte auch beim Sozialamt belassen.
Wie nicht anders zu erwarten verstehst du wieder einmal nicht die Wechselwirkung zwischen diesen Gegensätzen. Stattdessen Äpfel Birnen Vergleiche.
Es geht auch nicht um einen gerechten Anteil, sonder einfach nur um einen gerechten Lohn von den man leben kann.
Das für so jemanden wie sie , der eine Ausbeutung der Arbeitnehmer ,um ein Unternehmen profitabel zu halten, für legitim hält, dies einer kommunistischen Grundeinstellung gleich kommt ist nicht verwunderlich.
Zollagent: Ich erlaube mir, das zunächst mal hinzunehmen, es persönlich aber nicht zu glauben.
Sie können glauben was sie wollen, eine Bedeutung hat dies eh nicht.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.