Am Ende wurde sie sowieso verboten.Katenberg » Mi 11. Sep 2013, 15:46 hat geschrieben:
Bayern hatte mal ein ähnliches Wahlrecht mit einer 10% Hürd für Bezirke. Daran ist dann die KPD Bayern kauptt gegangen
5%-Hürde abschaffen
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Re: 5%-Hürde abschaffen
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Re: 5%-Hürde abschaffen
Das für die Bundestagswahl 2013 geltende Wahlsystem gleicht die Verfälschungen des Wahlergebnisses, die bisher durch die auf Grund der Erststimme mit ihrer Direktwahl vergebenen Überhangmandate entstanden sind und weswegen das Bundesverfassungsgericht auch entscheiden musste, durch eine entsprechende Zahl von Ausgleichsmandaten aus, so dass wenigstens der jeweilige Stimmenanteil der Parteien, die es in den Bundestag schaffen, proportional zum Wählerwillen berechnet wird.SoleSurvivor » Mi 11. Sep 2013, 12:44 hat geschrieben:Und bei einem Mehrheitswahlsystem würden sie noch ganz anders wählen. Und bei Alternativstimmsystemen wieder anders. Das ist kein Argument. Wähler bedenken immer das Wahlsystem bei ihrer Wahl mit. Parteien und Lobbyisten ebenso.
Das hat aber nichts mit der Frage zu tun, ob das Wahlergebnis durch die 5%-Hürde verfälscht wird, denn diese Frage ist der, über die jetzt das Bundesverfassungsgericht zu entscheiden hatte, vorgelagert. Und wenn es z.B. insgesamt 10 % Wählerstimmen für Parteien gibt, die es nicht in den Bundestag schaffen, werden in diesem eben nur 90 % der Wählerstimmen berücksichtigt, und das verstößt gegen den Grundsatz sowohl der Unmittelbarkeit als auch der Gleichheit der Wahl, egal, ob die Wähler und die Parteien die Folgen dieses Systems vorher bedenken oder nicht!
Wenn es aber die Möglichkeit gäbe, ein Wahlsystem einzuführen, dass die Mängel des jetzigen beheben könnte, wäre dessen Ersetzen durch das neue unumgänglich!
Dass ein solches Wahlsystem möglich wäre, habe ich bereits aufgezeigt; es käme ohne künstliche Hürde, sondern nur mit der "natürlichen" aus, bräuchte keine Erst- und Zweitstimme, sondern nur eine, und würde auch das durch das jetzige Wahlsystem bedingte Aufblähen des Bundestags verhindern. Dazu zitiere ich mich ausnahmsweise mal selbst:
Dardonthinis » Do 5. Sep 2013, 10:06 hat geschrieben:Auch das neue Wahlrecht, auf das man sich für die Bundestagswahl 2013 geeinigt hat, löst einige Zweifelsfragen und Ungerechtigkeiten immer noch nicht wie z.B. die 5%-Hürde, und außerdem kann es wegen vielleicht erforderlicher Ausgleichsmandate für anfallende Überhangmandate zu einem Aufblähen des Bundestages führen.
Es wäre deshalb wünschenswert, ein ganz anderes Wahlrecht einzuführen, das die zahlreichen Mängel des bestehenden vermeidet. Dazu soll nachfolgend ein Wahlsystem vorgestellt werden, das keine Verzerrungen des Stimmengewichts zur Folge hätte, keine 5%-Zugangsklausel enthielte, ein vereinfachtes Einstimmenwahlrecht anstelle des heutigen Erst- und Zweitstimmenwahlrechts wäre und nicht zu einem Aufblähen des Bundestages wegen Übergang- und Ausgleichsmandaten führen würde:
Sowohl die parteiunabhängigen Bewerber/innen als auch die Bewerber/innen aus den politischen Parteien (parteigebundene Bewerber/innen) sind in alfabetischer Reihenfolge oder in der Reihenfolge der Wahlkreise, für die sie sich bewerben, jeweils in eine bundesbezogene Liste aufzunehmen; insoweit werden die parteiunabhängigen Bewerber also entsprechend den parteigebundenen Bewerbern behandelt.
Gewählt ist für jeden Wahlkreis der/die Bewerber/in, der/die die meisten Stimmen erhalten hat (Personenwahl; bisherige Direktwahl oder Erststimme), und zwar unabhängig davon ob er/sie parteiunabhängig oder parteigebunden ist.
Sodann wird festgestellt, welchen Hundertsatz die Gesamtzahl der aus jeder Liste unmittelbar zu Abgeordneten gewählten Bewerber/innen an der Gesamtzahl aller Wahlkreise ausmacht (Personenwahl-Anteil).
Die unmittelbar durch Personenwahl zu Abgeordneten gewählten Bewerber/innen werden aus den Listen gestrichen.
Dann wird die bundesweite Gesamtzahl der auf die Summe der Bewerber/innen aller Listen entfallenen Stimmen festgestellt und errechnet, welchen Hundertsatz an der Gesamtzahl der für alle Listen abgegebenen Stimmen jede Liste erreicht hat (Verhältniswahl bzw. Verhältniswahl-Anteil).
Als nächstes wird der Personenwahl-Anteil durch den Verhältniswahl-Anteil geteilt. Die Liste mit dem sich daraus ergebenden höchsten Teiler ist Ausgangspunkt für den Verhältniswahl-Ausgleich aller Listen. Dieser errechnet sich wie dann wie folgt:
Bei der Liste mit dem höchsten Teiler verbleibt es bei der Gesamtzahl der durch die Personenwahl errungenen Abgeordnetensitze. Diese Zahl wird mit dem Verhältniswahl-Anteil der betreffenden Liste gleichgesetzt und von ihm aus die Gesamtzahl der den anderen Listen nach dem Verhältniswahl-Anteil zustehenden Abgeordnetensitze ermittelt.
Bei den Listen, denen demnach mehr Abgeordnetensitze zustehen als sie unmittelbar durch die Personenwahl errungen haben, werden die zusätzlichen Abgeordnetensitze an die Bewerber/innen vergeben, die nach dem Herausstreichen der durch die Personenwahl unmittelbar gewählten Bewerber/innen verblieben sind. Die Vergabe erfolgt bei jeder Liste in absteigender Reihenfolge beginnend mit dem/der Bewerber/in mit der höchsten Stimmenzahl; entscheidend ist die bloße Stimmenzahl und nicht deren Hundertsatz an der Gesamtzahl aller im jeweiligen Wahlkreis abgegebenen Stimmen, da sonst der Grundsatz der Gleichheit der Wahl verletzt wäre (in einem einwohnerschwachen Wahlkreis könnte sonst ein/e Bewerber/in mit vergleichsweise hohem Stimmenanteil einen Abgeordnetensitz erringen, während in einem einwohnerstarken Wahlkreis ein/e Bewerber/in mit einem im Vergleich dazu niedrigeren Stimmenanteil, aber nach der Zahl mehr Wählerstimmen keinen erhalten würde).
Beispielsberechnung (der Einfachheit halber werden 300 Wahlkreise angenommen; in Wirklichkeit sind es 299):
Durch Personenwahl sind unmittelbar zu Abgeordneten gewählt worden:
- 150 Bewerber/innen der Partei A, -> 50 %
- 120 Bewerber/innen der Partei B, -> 40 %
- 15 Bewerber/innen der Partei C, -> 5 %
- keine Bewerber/innen der Parteien D und E
- 15 parteiunabhängige Bewerber/innen (Liste U), -> 5 %.
Nach der Verhältniswahl sind auf die Listen folgende Stimmenanteile entfallen:
- auf die Liste der Partei A 36 %
- auf die Liste der Partei B 30 %
- auf die Liste der Partei C 15 %
- auf die Liste der Partei D 9 %
- auf die Liste der Partei E 4 %
- auf parteiunabhängige Bewerber/innen (Liste U) 6 %.
Die Hundertsätze der Personenwahl werden nun durch die der Verhältniswahl geteilt:
- Liste A: 50/36 = 1,39
- Liste B: 40/30 = 1,33
- Liste C: 5/9 = 0,56
- Liste D: 0/9 = 0,00
- Liste E: 0/9 = 0,00
- Liste U: 5/6 = 0,83
Den höchsten Teiler hat mit 1,39 die Liste A erreicht. Damit werden die von ihren Bewerbern/Bewerberinnen durch Personenwahl errungenen 150 Sitze mit den 36 %, die die Liste A nach der Verhältniswahl erreicht hat, gleichgesetzt.
Für die Liste A bleibt es damit insgesamt bei den 150 Abgeordnetensitzen.
Infolge dessen errechnen sich die Sitzzahlen der anderen Listen wie folgt (bis x,49 wird abgerundet, ab x,50 aufgerundet):
- Liste B: 150/36x30 = 125
- Liste C: 150/36x15 = 62
- Liste D: 150/36x9 = 37
- Liste E: 150/36x4 = 17
- Liste U: 150/36x5 = 21.
Die Sitzverteilung sieht also insgesamt wie folgt aus:
- Liste A 150 Sitze (alle 150 Sitze durch Personenwahl)
- Liste B 125 Sitze (davon 120 Sitze durch Personenwahl, 5 durch Verhältnisausgleich)
- Liste C 62 Sitze (davon 15 Sitze durch Personenwahl, 47 durch Verhältnisausgleich)
- Liste D 37 Sitze (alle Sitze durch Verhältnisausgleich)
- Liste E 17 Sitze (alle Sitze durch Verhältnisausgleich)
- Liste U 21 Sitze (davon 15 Sitze durch Personenwahl, 6 durch Verhältnisausgleich)
Summe: 412 Sitze
Die Wahl wäre dadurch vereinfacht, dass nicht zwischen Erst- und Zweitstimmen unterschieden werden müsste und die Wähler nur eine Stimme für eine/n bestimmte/n Bewerber/in abgeben könnten. Dabei spielt die Parteizugehörigkeit rechnerisch keine Rolle mehr, so dass dadurch die Aussichten für parteiunabhängige Bewerber sicher steigen würden.
Im Bundestag würde es nach dem Berechnungsbeispiel 412 Abgeordnete geben anstatt weit über 600 nach der bisherigen Regelung, die Abgeordnetenzahl würde also um etwa ein Drittel sinken.
Die unmittelbar durch Personenwahl errungenen Abgeordnetensitze bleiben in jedem Fall erhalten;
gleichzeitig wird aber ein dem Grundsatz der Gleichheit der Wahl entsprechender Verhältniswahl-Ausgleich durchgeführt.
Die bisherigen Verwerfungen durch Überhangmandate könnten gar nicht erst entstehen, weil die Abgeordnetensitze von vornherein nach den Verhältniswahl-Ergebnissen vergeben würden, ohne jedoch wegen anfallender Überhangmandate einen das Parlament aufblähenden Verhältnisausgleich durchführen zu müssen.
Ob wie bisher eine 5 %- oder eine andere Hürde für den Einzug ins Parlament gelten sollte, ist Entscheidungssache; für die Auffassung, dass eine so hohe Zutrittsschranke einen groben Verstoß gegen den Grundsatz der Gleichheit der Wahl darstellt, sprechen aber gute Gründe, so dass aus diesem Blickwinkel heraus eher daran zu denken wäre, allenfalls eine Zutrittsschranke einzuführen, die sich danach bemisst, wie viele Stimmen insgesamt erforderlich sind, um einen Abgeordneten ins Parlament zu bringen (so genannte "natürliche" Hürde), nach dem obigen Rechenbeispiel also z. B. wie folgt:
Im Parlament gibt es 412 Sitze. Als Rechenbeispiel soll zu Vereinfachungszwecken angenommen werden, dass insgesamt 41,2 Millionen Stimmen abgegeben werden. Auf einen Abgeordneten würden im Durchschnitt also 100.000 Stimmen entfallen. Wenn also eine Liste nicht mindestens 100.000 Stimmen erreichen würde, erhielte sie im Verhältnisausgleich auch keinen Sitz.
Zuletzt geändert von Dardonthinis am Sonntag 15. September 2013, 17:56, insgesamt 2-mal geändert.
Re: 5%-Hürde abschaffen
Das stimmt, hat aber nichts mit unserer aktuellen Diskussion und mit meinem Einwand zu tun.Dardonthinis » So 15. Sep 2013, 16:48 hat geschrieben: Das für die Bundestagswahl 2013 geltende Wahlsystem gleicht die Verfälschungen des Wahlergebnisses, die bisher durch die auf Grund der Erststimme mit ihrer Direktwahl vergebenen Überhangmandate entstanden sind und weswegen das Bundesverfassungsgericht auch entscheiden musste, durch eine entsprechende Zahl von Ausgleichsmandaten aus, so dass wenigstens der jeweilige Stimmenanteil der Parteien, die es in den Bundestag schaffen, proportional zum Wählerwillen berechnet wird.
Das ist die logische Folge und jedem Wähler vorher klar. Genau, wie die Erststimmen für Kleinparteien für die Tonne sind.Das hat aber nichts mit der Frage zu tun, ob das Wahlergebnis durch die 5%-Hürde verfälscht wird, denn diese Frage ist der, über die jetzt das Bundesverfassungsgericht zu entscheiden hatte, vorgelagert. Und wenn es z.B. insgesamt 10 % Wählerstimmen für Parteien gibt, die es nicht in den Bundestag schaffen, werden in diesem eben nur 90 % der Wählerstimmen berücksichtigt
Es gibt zahlreiche andere Wahlsysteme. Man könnte etwa eine reine Verhältniswahl machen, evtl mit einer Personalisierungskomponente (vor-zurückwählen von Politikern in der Liste). Man könnte auch ein Alternativstimmsystem einführen, das eine B-Stimme für erfolglose Wahlvorschläge gibt. Das würde allerdings langfristig kleine Parteien von 5-10% fördern gegenüber großen Volksparteien.Wenn es aber die Möglichkeit gäbe, ein Wahlsystem einzuführen, dass die Mängel des jetzigen beheben könnte, wäre dessen Ersetzen durch das neue unumgänglich!
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Re: 5%-Hürde abschaffen
Ich bitte um Nachsicht: Während Du vorstehenden Beitrag hereingestellt hast, habe ich meinen letzten geändert; aber Du kannst ja auf die Neufassung noch mal antworten.SoleSurvivor » So 15. Sep 2013, 16:53 hat geschrieben:Es gibt zahlreiche andere Wahlsysteme. Man könnte etwa eine reine Verhältniswahl machen, evtl mit einer Personalisierungskomponente (vor-zurückwählen von Politikern in der Liste). Man könnte auch ein Alternativstimmsystem einführen, das eine B-Stimme für erfolglose Wahlvorschläge gibt. Das würde allerdings langfristig kleine Parteien von 5-10% fördern gegenüber großen Volksparteien.
Re: 5%-Hürde abschaffen
Kein Problem, bin aber gerade im Wahlfieber. Ich lese deinen (geänderten) Beitrag morgen früh noch mal in Ruhe.Dardonthinis » So 15. Sep 2013, 17:05 hat geschrieben: Ich bitte um Nachsicht: Während Du vorstehenden Beitrag hereingestellt hast, habe ich meinen letzten geändert; aber Du kannst ja auf die Neufassung noch mal antworten.
Re: 5%-Hürde abschaffen
Ein aktueller Artikel im rechten Focus diskutiert die 5%-Hürde aus einer Abschaffen-Sicht:
http://www.focus.de/finanzen/steuern/th ... 04822.html
http://www.focus.de/finanzen/steuern/th ... 04822.html
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Re: 5%-Hürde abschaffen
Die 5% Hürde sollte bleiben, ansonsten bekommen wir eine Parlament ala Italien.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: 5%-Hürde abschaffen
Wenn es noch mehr Parteien, wie AfD, Piraten oder die FDP gibt, muss irgendwann die 5% Hürde abgeschafft werden.
wenn 20 Parteien 4% erhalten, dann haben die zusammen 80%

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Re: 5%-Hürde abschaffen
Wie wäre es mit einer Länderbezogenen 5% Hürde wie schon 1949 der Fall war ?
Ich finde regionale Besonderheiten sollten eine Chance haben.
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Re: 5%-Hürde abschaffen
Na bis deine Violetten ins Parlament kommen, dauert es noch eine Weile!Matthias Pochmann » Do 19. Sep 2013, 10:58 hat geschrieben:Wenn es noch mehr Parteien, wie AfD, Piraten oder die FDP gibt, muss irgendwann die 5% Hürde abgeschafft werden.
wenn 20 Parteien 4% erhalten, dann haben die zusammen 80%

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Re: 5%-Hürde abschaffen
Violette?Blickwinkel » Do 19. Sep 2013, 11:17 hat geschrieben:
Na bis deine Violetten ins Parlament kommen, dauert es noch eine Weile!
wasn das?
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Re: 5%-Hürde abschaffen
Also von deinen Ansichten her, würdest du gut in die Partei passen. Das meine ich jetzt Ernst.
Die Violetten
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Re: 5%-Hürde abschaffen
Von den Kroppzeug, das derzeit an der Hürde scheitert, wären aus meiner Sicht höchstens FW, Piraten und ÖDP einigermaßen schade - und bei allen dreien gibt es gute Gründe, ihnen noch Bedenkzeit in der APO zu gönnen. Die VS-Parteien NPD/PRO, die Elfenbeinturm-Rechtspopulisten von REP und AfD...., das ist nichts für seriöse Politik.Blickwinkel » Do 19. Sep 2013, 09:58 hat geschrieben:Die 5% Hürde sollte bleiben, ansonsten bekommen wir eine Parlament ala Italien.
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Re: 5%-Hürde abschaffen
Dann kannst Du mir ja sicher helfen und die Übereinstimmungen aufzeigen.Blickwinkel » Do 19. Sep 2013, 11:21 hat geschrieben:
Also von deinen Ansichten her, würdest du gut in die Partei passen. Das meine ich jetzt Ernst.
Die Violetten
Ich sehe im Augenblick nicht eine Partei, die sich für ein Menschenrecht auf freien Zugang zu einem BildungsVOLLprogramm einsetzen würde.
Auch ein bedingtes Bildungseinkommen basierend auf dem Bildungsstand fordert keine Partei.
Auch fordert keine Partei ein neues technologisches Sklavenzeitalter und die Befreiung des Menschen von der Pflicht zur Arbeit.
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Re: 5%-Hürde abschaffen
Es muss eine aussagekräftige Anzahl von Stimmen für die Parteien vorhanden sein. Schon 5% ist recht wenig, es soll eine tragfähige Politik gemacht werden und viele Kleinparteien haben nur ein spezielles Thema, mit dem sie gegenüber den etablierten Parteien punkten wollen.SoleSurvivor » Do 19. Sep 2013, 11:24 hat geschrieben: Von den Kroppzeug, das derzeit an der Hürde scheitert, wären aus meiner Sicht höchstens FW, Piraten und ÖDP einigermaßen schade - und bei allen dreien gibt es gute Gründe, ihnen noch Bedenkzeit in der APO zu gönnen. Die VS-Parteien NPD/PRO, die Elfenbeinturm-Rechtspopulisten von REP und AfD...., das ist nichts für seriöse Politik.
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Re: 5%-Hürde abschaffen
Du kannst machen was du willst, ich habe nur einen Hinweis geliefert.Matthias Pochmann » Do 19. Sep 2013, 11:25 hat geschrieben: Dann kannst Du mir ja sicher helfen und die Übereinstimmungen aufzeigen.
Ich sehe im Augenblick nicht eine Partei, die sich für ein Menschenrecht auf freien Zugang zu einem BildungsVOLLprogramm einsetzen würde.
Auch ein bedingtes Bildungseinkommen basierend auf dem Bildungsstand fordert keine Partei.
Auch fordert keine Partei ein neues technologisches Sklavenzeitalter und die Befreiung des Menschen von der Pflicht zur Arbeit.
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Re: 5%-Hürde abschaffen
Eine Hürde von mehr als 5% im Bund hielte ich aber für überzogen. Im Bund kann ich mir auch 4% wie in Österreich vorstellen.
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Re: 5%-Hürde abschaffen
Es gibt keine Partei, die sich mit der Zukunft beschäftigt.Blickwinkel » Do 19. Sep 2013, 11:27 hat geschrieben:
Du kannst machen was du willst, ich habe nur einen Hinweis geliefert.
Re: 5%-Hürde abschaffen
Ich hatte es ja nicht wirklich erwartet, als ich diesen Thread erstellt hatte: Aber nun ist der "ungünstigste Fall" tatsächlich so ähnlich eingetreten. Sowohl FDP, AFD und Piraten sind alle drei an der 5%-Hürde gescheitert. Bei AfD und FDP war es sehr knapp.DK2008 » Mi 4. Sep 2013, 13:49 hat geschrieben:Bei der jetzigen Bundestagswahl treten drei Parteien an, die nach aktuellen Umfragen relativ nahe bei 5% liegen (FDP 5%, AfD 4%, Piraten 3%). Im ungünstigsten Fall könnten alle drei Parteien knapp unter 5% landen. Zusammen mit den "Sonstigen" würden damit grob geschätzt 7,5 Mio. Wählerstimmen komplett unter der Tisch fallen und bei der Zusammensetzung des Parlaments nicht berücksichtigt werden.
Nach dem vorläufigen Endergebnis werden bei dieser Bundestagswahl insgesamt 6.855.044 gültige Stimmen gestrichen!
Dies entspricht ca. 100 Sitzen im deutschen Bundestag!
Diese 100 Sitze werden, anstatt sie an die eigentlich gewählten Parteien zu vergeben, auf die größeren Parteien (vor Allem die Union) umverteilt.
So sähe das Parlament ohne Sperrklausel aus:
FDP und AfD würden jeweils ca. 30 Sitze erhalten. Die Piraten erhielten ca. 14 Sitze.
Daneben würden noch die NPD und die Freien Wähler in Gruppenstärke (>3 Abgeordnete) ins Parlament einziehen.
Insgesamt 7-8 Sitze würden an einzelne Kandidaten anderer Parteien gehen.
15 Parteien würden auch ohne Sperrklausel keine Abgeordneten ins Parlament entsenden.
In meinen Augen ist diese Situation absolut untragbar. Millionen Stimmen wegzuwerfen und 100 Parlamentssitze falsch zuzuordnen ist schlicht undemokratisch! Auch das Stabilitätsargument zieht hier nicht. Die wahrscheinliche große Koalition hätte auch ohne 5%-Hürde eine komfortable und stabile Mehrheit. Die 5%-Hürde pumpt diese Mehrheit zu einer übermächtigen 80%-Mehrheit auf. Die demokratische Opposition wird dafür dezimiert.
Wie die obige Abschätzung zeigt, führen Wahlen schon auf natürlichem Wege zu Cluster-Bildung. Es gibt nur wenige große Gruppen. Die kleinen Splitter fallen auch in ihrer Summe kaum ins Gewicht. Auch ohne 5%-Hürde sind stabile Mehrheiten möglich.
Die 5%-Hürde gehört abgeschafft oder zumindest deutlich abgesenkt. Ich hoffe, dass diese Gelegenheit genutzt wird um vor dem BVerfG zu klagen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dieses angesichts des Ausmaßes der Verzerrung eine Neuebewertung seiner Position vornehmen wird.
Re: 5%-Hürde abschaffen
Der Wahlabend zeigt, wie wichtig die 5%-Hürde für unser Land ist.
Re: 5%-Hürde abschaffen
SoleSurvivor » Mo 23. Sep 2013, 11:26 hat geschrieben:Der Wahlabend zeigt, wie wichtig die 5%-Hürde für unser Land ist.

ich bin da offen fuer eine Aenderung, kann aber auch gut mit dieser Huerde leben!
Re: 5%-Hürde abschaffen
Man kann eine richtige Regel nicht deswegen aussetzen, weil sie mit der FDP auch mal den Falschen trifft. Grüne und Linke mussten sich auch schon mal den Weg zurück in den Bundestag erkämpfen.
Re: 5%-Hürde abschaffen
Wer den Sinn der 5% Hürde nicht versteht sollte sich mit der Geschichte befassen .
Es hat einen guten Grund warum man eben nicht jede Partei in den Bundestag einziehen lässt die sich darum bewirbt.
Die Folge wäre ein extrem aufgeblähter Bundestag in dem sich kaum bzw. gar keine Mehrheiten finden lassen würde .
Wir haben sehr viele extreme Parteien in Deutschland sowohl links als auch Rechts die gar nicht zusammen arbeiten wollen .
Wenn ich mir die Liste für die Bundestagswahl sehe muss ich sagen ich bin froh das die Parteien nicht über die 5% Hürde geschaft haben . Man muss auch etwas geleistet wenn man bei den Entscheidungen die Anstehen mitreden wollen .
Auf die NPD, KPD,Rep usw. kann ich gut im Bundestag verzichten . Hätten wir keine 5% Regelung hätten wir in Deutschland ein Großes Problem
Es hat einen guten Grund warum man eben nicht jede Partei in den Bundestag einziehen lässt die sich darum bewirbt.
Die Folge wäre ein extrem aufgeblähter Bundestag in dem sich kaum bzw. gar keine Mehrheiten finden lassen würde .
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Wenn ich mir die Liste für die Bundestagswahl sehe muss ich sagen ich bin froh das die Parteien nicht über die 5% Hürde geschaft haben . Man muss auch etwas geleistet wenn man bei den Entscheidungen die Anstehen mitreden wollen .
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Re: 5%-Hürde abschaffen
Dann eben ein Wahlrecht das Stimmen für eine Partei ab eine bestimmten Hürde kappt so das keine Partei beispielsweise mehr als 30% bekommen kann.SoleSurvivor » Mi 11. Sep 2013, 15:00 hat geschrieben: Das würde unter negatives Stimmgewicht fallen und ist eher nicht so beliebt bei den Verfassungsrichtern.
Warum? Weil die CDU durch sie mehr Abgeordnete stellt als ihren Stimmenanteil entspricht?SoleSurvivor » Mo 23. Sep 2013, 11:26 hat geschrieben:Der Wahlabend zeigt, wie wichtig die 5%-Hürde für unser Land ist.
Ist das nicht das was denn Freunden der 5% Hürde an ihr gefällt, das sie Stimmen von Parteien die sie nicht mögen unter den Tisch fallen lässt?SoleSurvivor » Mo 23. Sep 2013, 11:29 hat geschrieben:Man kann eine richtige Regel nicht deswegen aussetzen, weil sie mit der FDP auch mal den Falschen trifft. Grüne und Linke mussten sich auch schon mal den Weg zurück in den Bundestag erkämpfen.
Eigentlich bin (war?) ich kein strikter Gegner der 5% wenn sie mir auch etwas hoch erscheint. Stimmen unter den Tisch Fall lassen widerspricht aber stark meinen Demokratischen Selbstverständnis.
Und je mehr ich mich mit dem Thema befasse umso weniger Sinn kann ich in der Hürde erkennen.
Mit einer Ersatzstimme oder STV könnte ich aber auch gut leben und natürlich wie immer wenn es um Demokratie geht ist auch das Wahlrecht in der Schweiz Vorbildhaft
Ich bin linksliberal, ich habe mich testen lassen.
Re: 5%-Hürde abschaffen
Die Schweiz funktioniert komplett anders als Deutschland und ist nicht übertragbar.
Re: 5%-Hürde abschaffen
Könnte ich mir auch vorstellen. 15,8% APO finde ich etwas zu hoch.SoleSurvivor » Do 19. Sep 2013, 11:28 hat geschrieben:Eine Hürde von mehr als 5% im Bund hielte ich aber für überzogen. Im Bund kann ich mir auch 4% wie in Österreich vorstellen.
Re: 5%-Hürde abschaffen
Und warum...?SoleSurvivor » Mo 23. Sep 2013, 12:26 hat geschrieben:Der Wahlabend zeigt, wie wichtig die 5%-Hürde für unser Land ist.
Wäre es so katastrophal, wenn FDP und AfD auch im Bundestag vertreten wären?
Wäre es so schlimm, wenn die große Koalition weniger als 188 Sitze über der absoluten Mehrheit hätte?
Was genau ist an der 5%-Hürde so wichtig??
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Re: 5%-Hürde abschaffen
Sentinel » Mo 23. Sep 2013, 11:32 hat geschrieben:Wer den Sinn der 5% Hürde nicht versteht sollte sich mit der Geschichte befassen .


Das ist nämlich nur eine Legende.
tut auch ohne 5% Hürde nichtEs hat einen guten Grund warum man eben nicht jede Partei in den Bundestag einziehen lässt die sich darum bewirbt.
Die Empirie sagt etwas anderesDie Folge wäre ein extrem aufgeblähter Bundestag in dem sich kaum bzw. gar keine Mehrheiten finden lassen würde .
Diese sind aber bedeutungslosWir haben sehr viele extreme Parteien in Deutschland sowohl links als auch Rechts die gar nicht zusammen arbeiten wollen .
Ich bin linksliberal, ich habe mich testen lassen.
Re: 5%-Hürde abschaffen
Interessanter Vorschlag:
Ich habe noch einen anderen Vorschlag: Parteien, die wenigstens 3% erreichen, sollten genau einen Platz im Parlament bekommen, also keinen Fraktionsstatus, denn das würde alles nur langwieriger und aufwändiger machen, denn jede Fraktion hat das Recht, sich zu einem Gesetzesvorschlag zu äußern, jede Fraktion bekommt bestimmte Mittel und Infrastruktur.
SPONArnim schlägt stattdessen eine Wahlrechtsreform vor, die Parteien im Graubereich zwischen Klein und Groß stärker berücksichtigen soll: "Die Zeit ist reif für eine sogenannte alternative Stimme auf dem Wahlzettel", sagt er. In der Praxis sähe das so aus: Auf dem Wahlzettel gäbe es neben Erst- und Zweitstimme eine dritte Extrabox, in die vorsichtshalber der Name einer weiteren Partei eingetragen wird. Und zwar für den Fall, dass es der eigentliche Favorit nicht über die Hürde schafft.
Wähler könnten dadurch unbefangener eine Entscheidung treffen, so Arnim, und die eigene Stimme wäre unabhängig vom Wahlergebnis nicht mehr verschenkt. Also soll ausgerechnet ein noch komplizierteres Wahlrecht die Lösung sein? "Man kann Wählern etwas zutrauen", sagt Arnim. "Und es wäre allemal besser, als Millionen von Stimmen zu ignorieren."
Ich habe noch einen anderen Vorschlag: Parteien, die wenigstens 3% erreichen, sollten genau einen Platz im Parlament bekommen, also keinen Fraktionsstatus, denn das würde alles nur langwieriger und aufwändiger machen, denn jede Fraktion hat das Recht, sich zu einem Gesetzesvorschlag zu äußern, jede Fraktion bekommt bestimmte Mittel und Infrastruktur.
Zuletzt geändert von aleph am Dienstag 24. September 2013, 12:58, insgesamt 1-mal geändert.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
Re: 5%-Hürde abschaffen
Regierungsbildung ist jetzt schon schwer genug. Eine Partei, mag sie noch so bedeutungslos sein, hat Einfluss auf die Öffentlichkeit und die Gesetzgebung. Die Folge wären Verhältnisse wie im sächsischen Landtag mit der NPD. Sie würden im Fernsehen auftreten, man denke an den Auftritt Apfels bei der Bettina Schausten, er musste hinausgewiesen werden.Neandertaler » Di 24. Sep 2013, 06:29 hat geschrieben:
Ich hoffe das soll nicht wieder eine Anspielung darauf sein das die 5% Hürde irgendetwas mit Weimar zu tun hätte.
![]()
Das ist nämlich nur eine Legende.
tut auch ohne 5% Hürde nicht
Die Empirie sagt etwas anderes
Diese sind aber bedeutungslos
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
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Re: 5%-Hürde abschaffen
Dein Vorschlag ist jedenfalls sinnvoller als der vom antidemokratischen Arnim.
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Re: 5%-Hürde abschaffen
Ich bin schon seit vielen Jahren Unterstützer eines solches Verfahrens. Wo ist der Haken?SoleSurvivor » Di 24. Sep 2013, 11:54 hat geschrieben:Dein Vorschlag ist jedenfalls sinnvoller als der vom antidemokratischen Arnim.
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Re: 5%-Hürde abschaffen
Der Haken ist die eintretende Gleichmacherei. Wenn du "gefahrlos" Splitterparteien wählen kannst, wirst du das als taktischer Wähler einer größeren Partei regelmäßig tun, um ihr einen Koalitionspartner zu verschaffen. Im Plan-B-Fall steht die große Partei gestärkt, aber ohne Partner da. Im Plan-A-Fall erodiert die große Partei und die Splitterpartei bekommt durch die taktischen Stimmen 12 %.Watchful_Eye » Di 24. Sep 2013, 12:04 hat geschrieben: Ich bin schon seit vielen Jahren Unterstützer eines solches Verfahrens. Wo ist der Haken?
Weiter hätte etwa bei der letzten Wahl ein verunsicherter AfD-Wähler seine B-Stimme vielleicht der FDP gegeben. Wie soll das zählen? Und wie willst du den Stimmzettel gestalten, wenn die Wähler schon mit Erst- und Zweitstimme überfordert sind?
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Re: 5%-Hürde abschaffen
Nach dem auf Strangseite 6 am 15.9.2013 vorgestellten Wahlsystem würde die Sitzverteilung im 18. Deutschen Bundestag gemäß den Ergebnissen vom 22.9.2013 wie folgt aussehen:
Wahlverfahren ohne Trennung zwischen Erst- und Zweitstimme (Einstimmenmodell)
Gesamtzahl der Wahlberechtigten: 61.903.903
Gesamtzahl der abgegebenen Stimmen: 44.289.652 (71,5 %)
Keine Trennung zwischen Erst- und Zweitstimme, voller Erhalt der Direktmandate (bisherige Erststimme), Verhältniswahl-Ausgleich nach den erreichten Prozentsätze der Parteien (bisherige Zweitstimme), keine 5%-Zugangshürde, sondern nur "natürliche" Hürde in Höhe der Stimmenzahl, die für einen Abgeordnetensitz erforderlich ist.
Nur Parteien, die mindestens die Durchschnittsstimmenzahl für einen Wahlkreis erreichen, sollen ins Parlament einziehen; -> Mindeststimmenzahl für den Einzug ins Parlament:
44.289.652 : 299 = 148.125,92 -> 148.126
Parteienergebnisse mit mindestens 148.126 Stimmen:
Direktmandate:
CDU/CSU 236
SPD 58
Linke 4
B’90/Grüne 1
Gesamtzahl: 299
Verhältniswahl-Anteile:
CDU/CSU 41,5 %
SPD 25,7 %
Linke 8,6 %
B'90/Grüne 8.4 %
FDP 4,8 %
AfD 4,7 %
Piraten 2,2 %
NPD 1,3 %
FW 1,0 %
Errechnen des Direktmandatsanteils:
CDU/CSU 236:299 = 78,9 %
SPD 58:299 = 19,4 %
Linke 4:299 = 1,3 %
B’90/Grüne 1:299 = 0,0 %
Errechnen des Teilers zwischen Direktmandats- und Verhältniswahl-Anteilen:
CDU/CSU 78,9 : 41,5 = 1,90
SPD 19,4 : 25,7 = 0,75
Linke 1,3 : 8,6 = 0,15
B’90/Grüne 0,0 : 8,4 = 0,00
Höchster Teiler bei der CDU/CSU -> Gleichsetzen ihrer Direktmandate mit ihrem Verhältniswahl-Anteil -> 236 Direktmandate der CDU/CSU entsprechen ihrem Verhältniswahl-Anteil von 41,5 %
Ermitteln der Sitzzahlen der anderen Parteien nach dem Verhältniswahl-Anteil in Bezug zu den 236 Direktmandaten bzw. 41,5% Verhältniswahl-Anteil der CDU/CSU:
CDU/CSU 236 : 41,5 x 41,5 = 236 Sitze
SPD 236 : 41,5 x 25,7 = 146 Sitze
Linke 236 : 41,5 x 8,6 = 49 Sitze
B’90/Grüne 236 : 41,5 x 8,4 = 48 Sitze
FDP 236 : 41,5 x 4,8 = 27 Sitze
AfD 236 : 41,5 x 4,7 = 27 Sitze
Piraten 236 : 41,5 x 2,2 = 13 Sitze
NPD 236 : 41,5 x 1,3 = 7 Sitze
FW 236 : 41,5 x 1,0 = 6 Sitze
Gesamtsitzzahl: 559 Sitze
Mit 5 %-Klausel beim Verhältniswahl-Anteil würden die Sitze der FDP, der AfD, der Piraten, der NPD und der Freien Wähler entfallen: 559 ./. 80 = 479 Sitze gegenüber 630 nach geltendem Wahlrecht
Je höher der Direktmandatsanteil der Partei mit den meisten Direktmandaten im Verhältnis zu ihrem Verhältniswahl-Anteil ist, desto größer ist die Gesamtzahl der Parlamentssitze
Für eine absolute Mehrheit bräuchte man also nach vorstehendem Modell 559/2 Sitze = 279,5, also 280 Sitze
Wahlverfahren ohne Trennung zwischen Erst- und Zweitstimme (Einstimmenmodell)
Gesamtzahl der Wahlberechtigten: 61.903.903
Gesamtzahl der abgegebenen Stimmen: 44.289.652 (71,5 %)
Keine Trennung zwischen Erst- und Zweitstimme, voller Erhalt der Direktmandate (bisherige Erststimme), Verhältniswahl-Ausgleich nach den erreichten Prozentsätze der Parteien (bisherige Zweitstimme), keine 5%-Zugangshürde, sondern nur "natürliche" Hürde in Höhe der Stimmenzahl, die für einen Abgeordnetensitz erforderlich ist.
Nur Parteien, die mindestens die Durchschnittsstimmenzahl für einen Wahlkreis erreichen, sollen ins Parlament einziehen; -> Mindeststimmenzahl für den Einzug ins Parlament:
44.289.652 : 299 = 148.125,92 -> 148.126
Parteienergebnisse mit mindestens 148.126 Stimmen:
Direktmandate:
CDU/CSU 236
SPD 58
Linke 4
B’90/Grüne 1
Gesamtzahl: 299
Verhältniswahl-Anteile:
CDU/CSU 41,5 %
SPD 25,7 %
Linke 8,6 %
B'90/Grüne 8.4 %
FDP 4,8 %
AfD 4,7 %
Piraten 2,2 %
NPD 1,3 %
FW 1,0 %
Errechnen des Direktmandatsanteils:
CDU/CSU 236:299 = 78,9 %
SPD 58:299 = 19,4 %
Linke 4:299 = 1,3 %
B’90/Grüne 1:299 = 0,0 %
Errechnen des Teilers zwischen Direktmandats- und Verhältniswahl-Anteilen:
CDU/CSU 78,9 : 41,5 = 1,90
SPD 19,4 : 25,7 = 0,75
Linke 1,3 : 8,6 = 0,15
B’90/Grüne 0,0 : 8,4 = 0,00
Höchster Teiler bei der CDU/CSU -> Gleichsetzen ihrer Direktmandate mit ihrem Verhältniswahl-Anteil -> 236 Direktmandate der CDU/CSU entsprechen ihrem Verhältniswahl-Anteil von 41,5 %
Ermitteln der Sitzzahlen der anderen Parteien nach dem Verhältniswahl-Anteil in Bezug zu den 236 Direktmandaten bzw. 41,5% Verhältniswahl-Anteil der CDU/CSU:
CDU/CSU 236 : 41,5 x 41,5 = 236 Sitze
SPD 236 : 41,5 x 25,7 = 146 Sitze
Linke 236 : 41,5 x 8,6 = 49 Sitze
B’90/Grüne 236 : 41,5 x 8,4 = 48 Sitze
FDP 236 : 41,5 x 4,8 = 27 Sitze
AfD 236 : 41,5 x 4,7 = 27 Sitze
Piraten 236 : 41,5 x 2,2 = 13 Sitze
NPD 236 : 41,5 x 1,3 = 7 Sitze
FW 236 : 41,5 x 1,0 = 6 Sitze
Gesamtsitzzahl: 559 Sitze
Mit 5 %-Klausel beim Verhältniswahl-Anteil würden die Sitze der FDP, der AfD, der Piraten, der NPD und der Freien Wähler entfallen: 559 ./. 80 = 479 Sitze gegenüber 630 nach geltendem Wahlrecht
Je höher der Direktmandatsanteil der Partei mit den meisten Direktmandaten im Verhältnis zu ihrem Verhältniswahl-Anteil ist, desto größer ist die Gesamtzahl der Parlamentssitze
Für eine absolute Mehrheit bräuchte man also nach vorstehendem Modell 559/2 Sitze = 279,5, also 280 Sitze
Zuletzt geändert von Dardonthinis am Dienstag 24. September 2013, 13:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 5%-Hürde abschaffen
Eigentlich sollte unsere Demokratie gefestigt genug sein ohne 5%-Hürde auszukommen.DK2008 » Mo 23. Sep 2013, 22:12 hat geschrieben: Und warum...?
Wäre es so katastrophal, wenn FDP und AfD auch im Bundestag vertreten wären?
Wäre es so schlimm, wenn die große Koalition weniger als 188 Sitze über der absoluten Mehrheit hätte?
Was genau ist an der 5%-Hürde so wichtig??
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Re: 5%-Hürde abschaffen
dagegen ...DK2008 » Mi 4. Sep 2013, 13:49 hat geschrieben: Wie seht ihr das?
totale kackophonie im bundestag von 1 oder 2 sitze fraktionen ... mit all ihren vollpfosten
ausserdem, was soll das bringen, wenn da 10 verschiedene lackaffen mit ihrem 1 sitz hocken ??!
alles was unter 5% ist, ist einfach keine relevante minderheit mehr ...
Zuletzt geändert von sportsgeist am Dienstag 24. September 2013, 13:42, insgesamt 1-mal geändert.
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
Re: 5%-Hürde abschaffen
In der Tat ein interessanter Vorschlag. Und schön, dass auch dem Spiegel auffällt, dass ~7 Mio. nicht gewertete Stimmen doch etwas zu viele sind.

Allerdings löst auch der Vorschlag aus dem Spiegel das eigentliche Problem nicht. Auch mit "Alternativstimme" würde das Parlament nicht proportional den eigentlich gewählten Parteien entsprechen. Die Alternativstimme kaschiert das nur, indem man Anhängern kleiner Parteien anbietet, "alternativ" eine der etablierten Parteien zu unterstützen. Das kann man aber schon heute tun. Ob man die etablierte Partei im jetzigen System direkt ankreuzt, oder wie vorgeschlagen als Alternative angibt, macht im Ergebnis keinen Unterschied.
Immerhin braucht man als Wähler mit Alternativstimme zumindest keine Angst mehr haben seine Stimme komplett wegzuwerfen. Das würde sicherlich auch den kleinen Parteien helfen und könnte für einige Überraschungen sorgen. Seltsame Ergebnisse könnten allerdings zustande kommen, wenn die Wähler zweier 4%-Parteien sich gegenseitig als Alternative angeben.
Als Nachteil könnte man noch sehen, dass die Stimmabgabe komplizierter wird. Die Mehrheit der Wähler ist bereits mit Erst- und Zweitstimme überfordert. Wenn dann noch eine "Alternativstimme" dazu kommt...
Was soll denn ein einzelner Platz bringen??Qurixx » Di 24. Sep 2013, 12:52 hat geschrieben:Ich habe noch einen anderen Vorschlag: Parteien, die wenigstens 3% erreichen, sollten genau einen Platz im Parlament bekommen, also keinen Fraktionsstatus, denn das würde alles nur langwieriger und aufwändiger machen, denn jede Fraktion hat das Recht, sich zu einem Gesetzesvorschlag zu äußern, jede Fraktion bekommt bestimmte Mittel und Infrastruktur.
Eine Fraktion ist man sowieso erst ab 5% der Abgeordneten. Insofern ist das kein Problem. Die paar Abgeordneten aus kleinen Parteien wären auch ohne 5%-Hürde keine Fraktionen.
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Re: 5%-Hürde abschaffen
Mit einem oder zwei Sitzen kann man keine Fraktion bilden.sportsgeist » Di 24. Sep 2013, 12:42 hat geschrieben: dagegen ...
totale kackophonie im bundestag von 1 oder 2 sitze fraktionen ... mit all ihren vollpfosten
ausserdem, was soll das bringen, wenn da 10 verschiedene lackaffen mit ihrem 1 sitz hocken ??!
alles was unter 5% ist, ist einfach keine relevante minderheit mehr ...
Re: 5%-Hürde abschaffen
SO viel ich weiß, sind es 60 Mio Wahlberechtigte, die über 600 Sitze entscheiden. Das heißt, 100000 Stimmen benötigt man für einen Abgeordnetenplatz. 7 Mio Stimmen, das wären 70 Abgeordnete. Das sind eine Menge Abgeordnete, die sich dann auf 5-12 Parteien verteilen, wenn ich das richtig sehe (wie viele Parteien haben denn über 100000 Stimmen bekommen?). Diese Anzahl von Stimmen könnte man als Hürde ansetzen, die eine Partei überspringen muss. 0,16% der Stimmen müsste man erhalten.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: 5%-Hürde abschaffen
Qurixx » Di 24. Sep 2013, 13:17 hat geschrieben:SO viel ich weiß, sind es 60 Mio Wahlberechtigte, die über 600 Sitze entscheiden. Das heißt, 100000 Stimmen benötigt man für einen Abgeordnetenplatz. 7 Mio Stimmen, das wären 70 Abgeordnete. Das sind eine Menge Abgeordnete, die sich dann auf 5-12 Parteien verteilen, wenn ich das richtig sehe (wie viele Parteien haben denn über 100000 Stimmen bekommen?). Diese Anzahl von Stimmen könnte man als Hürde ansetzen, die eine Partei überspringen muss. 0,16% der Stimmen müsste man erhalten.
100.000 Stimmen und das unabhängig von der Wahlbeteiligung wäre m.E. ein guter Wert.
Re: 5%-Hürde abschaffen
Ich habe mal ausgerechnet, wie der BT bei 605 Sitzen ohne 5%-Klausel aussehen würde:
Gegenstand der Nachweisung
# Anzahl # % # Sitze
Wahlberechtigte # 61.903.903 # - #
Wähler # 44.289.652 # 71,5 #
Ungültige # 688.428 # 1,6 #
Gültige # 43.601.224 # 98,4 #
CDU # 16.225.769 # 37,2 # 226
SPD # 12.835.933 # 29,4 # 179
FDP # 1.028.322 # 2,4 # 14
DIE LINKE # 3.583.050 # 8,2 # 50
GRÜNE # 3.177.269 # 7,3 # 44
CSU # 3.543.733 # 8,1 # 49
PIRATEN # 962.946 # 2,2 # 13
NPD # 634.842 # 1,5 # 9
ÖDP # 128.158 # 0,3 # 2
AfD # 809.817 # 1,9 # 11
FREIE WÄHLER # 431.409 # 1 # 6
# # 43.601.224 # # 605
Mehrheit bei 303 Sitzen, Union+FDP hätten 290, SPD, Linke und Grüne zusammen 273.
Gegenstand der Nachweisung
# Anzahl # % # Sitze
Wahlberechtigte # 61.903.903 # - #
Wähler # 44.289.652 # 71,5 #
Ungültige # 688.428 # 1,6 #
Gültige # 43.601.224 # 98,4 #
CDU # 16.225.769 # 37,2 # 226
SPD # 12.835.933 # 29,4 # 179
FDP # 1.028.322 # 2,4 # 14
DIE LINKE # 3.583.050 # 8,2 # 50
GRÜNE # 3.177.269 # 7,3 # 44
CSU # 3.543.733 # 8,1 # 49
PIRATEN # 962.946 # 2,2 # 13
NPD # 634.842 # 1,5 # 9
ÖDP # 128.158 # 0,3 # 2
AfD # 809.817 # 1,9 # 11
FREIE WÄHLER # 431.409 # 1 # 6
# # 43.601.224 # # 605
Mehrheit bei 303 Sitzen, Union+FDP hätten 290, SPD, Linke und Grüne zusammen 273.
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Re: 5%-Hürde abschaffen
Und im Moment finden alle Wählerstimmen für die Splitterparteien AfD, Piraten und FDP im Parlament keine Berücksichtigung. Soll das demokratischer sein?SoleSurvivor » Di 24. Sep 2013, 13:32 hat geschrieben: Der Haken ist die eintretende Gleichmacherei. Wenn du "gefahrlos" Splitterparteien wählen kannst, wirst du das als taktischer Wähler einer größeren Partei regelmäßig tun, um ihr einen Koalitionspartner zu verschaffen. Im Plan-B-Fall steht die große Partei gestärkt, aber ohne Partner da. Im Plan-A-Fall erodiert die große Partei und die Splitterpartei bekommt durch die taktischen Stimmen 12 %.
Dann wären A- und B-Stimme beide verschenkt. So einfach ist das.SoleSurvivor » Di 24. Sep 2013, 13:32 hat geschrieben:Weiter hätte etwa bei der letzten Wahl ein verunsicherter AfD-Wähler seine B-Stimme vielleicht der FDP gegeben. Wie soll das zählen?
Wer behauptet, dass Wähler damit "überfordert" wären? Auf Landes- und Kommunalebene gibt es sogar Möglichkeiten zu kumulieren und zu panaschieren, dagegen wäre eine B-Stimme bei der Bundestagswahl doch ein Kinderspiel. Und wer mit der dritten Wahlbox absolut nichts anzufangen weiß, kann sie immer noch einfach auslassen.SoleSurvivor » Di 24. Sep 2013, 13:32 hat geschrieben:Und wie willst du den Stimmzettel gestalten, wenn die Wähler schon mit Erst- und Zweitstimme überfordert sind?
Für eine neue soziale Idee.
Re: 5%-Hürde abschaffen
Ja, wegen der Erfolgswertgleichheit.Willi Brand » Di 24. Sep 2013, 14:07 hat geschrieben: Und im Moment finden alle Wählerstimmen für die Splitterparteien AfD, Piraten und FDP im Parlament keine Berücksichtigung. Soll das demokratischer sein?
Und das kapiert erst recht keiner. Die Nachfragen im Wahllokal, die sorglos ausgesprochenen Fehlinterpretationen im Smalltalk und die ungültigen oder unsinnig angekreuzten Wahlzettel sind reger Beleg dafür.Wer behauptet, dass Wähler damit "überfordert" wären? Auf Landes- und Kommunalebene gibt es sogar Möglichkeiten zu kumulieren und zu panaschieren
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Re: 5%-Hürde abschaffen
Aha, inwiefern würde sich denn das Erfolgsgewicht der Stimmen negativ verändern?SoleSurvivor » Di 24. Sep 2013, 16:50 hat geschrieben: Ja, wegen der Erfolgswertgleichheit.
Nach deiner Argumentation könnte man Wahlen ja gleich abschaffen, da das Wahlvolk mutmaßlich zu "dumm" sein könnte, den Wahlzettel richtig zu verstehen.SoleSurvivor hat geschrieben:Und das kapiert erst recht keiner. Die Nachfragen im Wahllokal, die sorglos ausgesprochenen Fehlinterpretationen im Smalltalk und die ungültigen oder unsinnig angekreuzten Wahlzettel sind reger Beleg dafür.
Für eine neue soziale Idee.
Re: 5%-Hürde abschaffen
Eine Stimme für eine Loser-Partei würde die doppelte Erfolgswahrscheinlichkeit bekommen wie eine Stimme für eine etablierte Partei.Willi Brand » Di 24. Sep 2013, 16:02 hat geschrieben: Aha, inwiefern würde sich denn das Erfolgsgewicht der Stimmen negativ verändern?
Nach deiner Argumentation könnte man Wahlen ja gleich abschaffen, da das Wahlvolk mutmaßlich zu "dumm" sein könnte, den Wahlzettel richtig zu verstehen.[/quote]SoleSurvivor hat geschrieben:Und das kapiert erst recht keiner. Die Nachfragen im Wahllokal, die sorglos ausgesprochenen Fehlinterpretationen im Smalltalk und die ungültigen oder unsinnig angekreuzten Wahlzettel sind reger Beleg dafür.
Ein unnötig kompliziertes Wahlrecht ist kein Grund gegen die Demokratie. Man sollte das Wahlrecht vereinfachen. Nur ein Kreuz, wie bei der Europawahl.
Re: 5%-Hürde abschaffen
Beinahe 700000 ungültige Stimmen 

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Re: 5%-Hürde abschaffen
Kleinere Parteien hätten etwas größere Chancen, in den Bundestag einzuziehen; wo hier eine "doppelte Erfolgswahrscheinlichkeit" herkommen soll, erschließt sich mir nicht. Wenn man aber grundsätzlich etwas dagegen hat, dass der Wählerwille besser in der Sitzverteilung repräsentiert werden soll, kann ich schon nachvollziehen, dass man sich gegen eine Änderung des Wahlrechts ausspricht.SoleSurvivor » Di 24. Sep 2013, 17:31 hat geschrieben: Eine Stimme für eine Loser-Partei würde die doppelte Erfolgswahrscheinlichkeit bekommen wie eine Stimme für eine etablierte Partei.
Ein drittes Kästchen halte ich für kein "unnötig kompliziertes Wahlrecht". Die Alternative wäre, Millionen Wählerstimmen komplett unter den Tisch fallen zu lassen.SoleSurvivor » Di 24. Sep 2013, 17:31 hat geschrieben: Ein unnötig kompliziertes Wahlrecht ist kein Grund gegen die Demokratie.
Einführung eines reinen Verhältniswahlrechts ohne Sperrklauseln: Dafür.SoleSurvivor » Di 24. Sep 2013, 17:31 hat geschrieben: Man sollte das Wahlrecht vereinfachen. Nur ein Kreuz, wie bei der Europawahl.
Einführung eines reinen Mehrheitswahlrechts: Dagegen.
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Re: 5%-Hürde abschaffen
Der Bundestag ist die demokratischste Institution in Deutschland. Oberstes Prinzip wäre also dafür zu sorgen, dass die Institution möglichst stark ist. Sie ist ja schon die demokratischste Institution und aus diesem Grund sollte es zweitrangig sein sie noch demokratischer zu machen.DK2008 » Mo 23. Sep 2013, 23:12 hat geschrieben: Und warum...?
Wäre es so katastrophal, wenn FDP und AfD auch im Bundestag vertreten wären?
Wäre es so schlimm, wenn die große Koalition weniger als 188 Sitze über der absoluten Mehrheit hätte?
Was genau ist an der 5%-Hürde so wichtig??
Das ist Kapitalismus:
Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: 5%-Hürde abschaffen
Stärkt es diese Institution denn wenn man kleine Parteien draussen hält? Ist es eine Stärkung dieser Institution wenn man so einfachere Regierungsbildungen ermöglicht?Adam Smith » Di 24. Sep 2013, 18:19 hat geschrieben:
Der Bundestag ist die demokratischste Institution in Deutschland. Oberstes Prinzip wäre also dafür zu sorgen, dass die Institution möglichst stark ist. Sie ist ja schon die demokratischste Institution und aus diesem Grund sollte es zweitrangig sein sie noch demokratischer zu machen.
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Re: 5%-Hürde abschaffen
Die Regierungsbildung wird dadurch schwerer, weil man immer mehr verschiedene Positionen berücksichtigen muss. Auch ist diese Regierung nicht mehr so stabil. Volle 4 Jahre dürften mit vielen Koalitionspartnern seltener erreicht werden. Es braucht ja nur eine Partei aus der Regierung ausscheiden.Thomas I » Di 24. Sep 2013, 19:22 hat geschrieben: Stärkt es diese Institution denn wenn man kleine Parteien draussen hält? Ist es eine Stärkung dieser Institution wenn man so einfachere Regierungsbildungen ermöglicht?
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