frems » Mi 15. Mai 2013, 15:18 hat geschrieben:Daß die beiden genannten Damen recht jung und attraktiv sind, möchte ich nicht verneinen, aber das war jetzt nicht mein Maßstab für die Beurteilungen.
Na immerhin!
frems » Mi 15. Mai 2013, 15:18 hat geschrieben:
...... Trotz klammer Kassen hat sie stets in Bildung und Betreuung investiert .......
Und da bin ich sehr zuversichtlich, daß man in einigen Jahren die Früchte dieser Politik sehen wird.
Au weia, Du bist noch wurzeltief im Wolkenkuckucksheim realsozialdemokratischer Illusions- und Verzweiflungspolitik verwachsen - zunächst jedoch: Die Bildungspolitik halte ich für sich allein betrachtet für richtig -, aber was nützt das alles, wenn nicht einmal mehr die Sozialdemokratie imstand, ja nicht einmal mehr willens ist, das Aussaugen des wirtschaftlichen Mittelstandes oder der übrigen Realwirtschaft, darüber hinaus des gesamten Sektors der öffentlichen Grundversorgung durch die neoliberale Deregulierungs-, Privatisierungs- und Ökonomisierungspolitik der letzten Jahrzehnte zu bekämpfen, geschweige denn abzuwehren oder gar rückgängig zu machen. Die öffentliche Infrastruktur wird immer maroder, die Versorgung vor allem, aber nicht nur des ländlichen Raums mit Grunddienstleistungen wie Post, Einkaufsmöglichkeiten, Nahverkehr, Ärzten, Behörden usw. erodiert immer weiter, kleine, mittlere und Familienunternehmen haben größte Schwierigkeiten mit der Kreditversorgung, Sparer bekommen bald gar keine Guthabenszinsen mehr, noch immer gibt es nicht für Jeden einen gesetzlichen Anspruch auf ein Bankkonto, besonders Ältere, Kranke, Alleinerziehende und Großfamilien haben größte Schwierigkeiten, ihren Alltag zu bewältigen usw. usw. usw.
Auf Schritt und Tritt stößt man heutzutage auf teilweise kriminelle und haarsträubende Missstände; damit ließen sich Bücher füllen. Und an allem ist die real existierende SPD mit hauptschuldig, weil sie das alles in ihren Regierungszeiten entweder mit herbei geführt oder nicht verhindert und während ihrer Oppositionszeiten sogar meist eifrig mitgestimmt hat.
Und dann kommen solche Blindgänger wie die heutige SPD-Führungsriege und stürzen sich, weil ihnen nichts anderes mehr eingefallen ist und sie seit den Siebziger Jahren kein Grundsatzprogramm mehr haben, das wenigstens in der Zielsetzung eine konkret vorstellbare gerechte Gesellschaft entwirft, für deren Verwirklichen man kämpfen könnte, auf solche Alibi- oder Rückzugsthemen wie gesetzlicher Mindestlohn und Bildung, Bildung, Bildung, die ihnen dann auch noch widerstandslos von Angela regelmäßig geklaut werden.
Was haben wir denn dem gut ausgebildeten Nachwuchs noch zu bieten außer der fortschreitenden Prekarisierung sozialversicherter Arbeitsverhältnisse durch Leih- und Zeitarbeit. Was soll denn z.B. nach Vorstellung der real existierenden SPD gegen den auf uns zurollenden Armutszunami infolge der Inflation der Prekärarbeitsverhältnisse besonders im Hinblick auf die Alterversorgung unternommen werden? Wo war die SPD, als es darum ging, diesen ganzen Schlamassel zu verhindern? Wo war die SPD, als es darum ging, die Tarifbindungen in der Privatwirtschaft zu verteidigen oder gar die Mitbestimmung der Arbeitnehmer auszubauen? Wo war die SPD, als es darum ging, den fortschreitenden Verkehrskollaps abzuwenden? Wo war (und ist) die SPD, als es darum ging bzw. darum geht, das einseitige Belasten des Faktors Arbeit mit den Finanzierungsaufgaben für das Sozialwesen zu beenden und dafür zu sorgen, das alle Einkunftsarten, besonders die so genannten leistungslosen Einkünfte, die ohne Arbeitsleistung erzielt werden, mindestens in gleichem Maß dafür heranzuziehen? Wo war und ist die SPD beim Kampf für mehr Bürgerbeteiligung in der Politik, besonders auf Bundesebene? Wo war und ist die SPD trotz inzwischen herber Kritik sogar der höchstrichterlichen Ebene daran, dass es in Deutschland kein übersichtliches und einheitliches Arbeitsrecht gibt, sondern einen Dschungel verstreuter Einzel- und Maßnahmegesetze, die zudem in den Grundentscheidungen in wesentlichen Bereichen von der Rechtsprechung ergänzt werden müssen - und das ausgerechnet unter den Augen der SPD, deren Kanzler Willy Brandt vor 44(!) Jahren ein Arbeitsgesetzbuch ankündigte?
Auch mit solchen Beispielen könnte man mittlerweile Bücher füllen!
Und dann heißt es nach wie vor, die SPD sei die Partei der sozialen Gerechtigkeit. Ich weiß nicht, wie viele Scheuklappen die real existierende SPD mittlerweile auf den Augen hat. Würden die Grünen sich heutzutage immernoch auf ihre Naturschutzkompetenz beschränken, würde es ihnen ähnlich ergehen wie der SPD. Dafür haben die Grünen schon lang keine Alleinstellungsposition mehr, genau so wenig wie die SPD für das Thema soziale Gerechtigkeit. Der Zug ist längst abgefahren, und die SPD steht immer noch am Bahnsteig und wartet auf den Zug! Vielleicht sollte sie sich mal eine Anleihe an Papst Franziskus nehmen, der sagte, die Kirche müsse es wieder lernen, zu den Leuten zu gehen und von ihnen erfahren, welches ihre wirklichen Bedürfnisse sind!