'Infi » Fr 19. Apr 2013, 11:40 hat geschrieben:
Das ist wohl noch ein ganz neues Thema.. Ich bin ja nach wie vor der Meinung, dass man mal vorher einen genauen Plan entwirft wie man denn vorgehen will und sich nicht harakiri-artig in diese Energiewende reinstürzt.
Dass Solaranlagen bevorzugt werden, vor allem kleine und mittlere Dachanlagen, hat sowohl sachliche als auch politische Gründe. Zu den sachlichen Gründen gehört, dass Kleinanlagen in der Regel für den lokalen Verbrauch konzipiert sind und Netzeinspeisung höchstens nachrangig angesagt ist. Bei großen Solarfeldern ist das schon was anderes.
Windkraftanlagen, Solargroßanlagen und andere EEG-gedeckte Großanlagen müssen natürlich von den Netzen berücksichtigt werden und sind zudem - jedenfalls isoliert betrachtet - nur bedingt ein Beitrag zur Grundlast. Sie verteuern grundlastfähige Kraftwerke, weil diese dann seltener unter voller Last laufen und mehr geregelt werden müssen. Zudem sind Investitionen in Speicher- und Konvertertechniken nötig.
Eine Solaranlage auf dem Häusledach ist mehr oder minder Privatvergnügen, das vor allem die Abnahme beim Netzversorger mindert. Großflächiger Einsatz erfordert aber ein politisches Bekenntnis, einen Plan und Investitionen verschiedener Akteure. Das ist politisch heikel, da muss man den Freunden in der Energiewirtschaft (gern mit CDU- oder SPD-Parteibuch) auf die Füße treten
Dazu kommen "politische Gründe" im eigentlichen Sinne: Windkraftanlagen seien schlecht für die Vögel, sie seien laut, sie seien nicht ästhetisch, sie könnten umfallen oder bewegliche Teile verlieren... der ganze Unsinn eben, der vorgebracht wird. Windkraft hat ein gutes Image, solange sie nicht hier steht. Deshalb baut man sie mit Vorliebe in Offshore-Parks, wo man sie nicht sieht - wo sie aber weit von den deutschen Verbrauchszentren entfernt liegen. Rechnerisch ist landbasierte Windkraft von den Gestehungskosten her profitabler. Es hängt da auch an der Landes- oder Kommunalpolitik. Kein Projektentwickler bei Verstand versucht in Thüringen ein Windkraftprojekt, während kurz hinter der Landesgrenze in Sachsen-Anhalt oder Sachsen deutlich eher mit Realisierung zu rechnen ist.
Auch Biomasse- und Biogasanlagen gibt es in "nachhaltig und netzförderlich" oder in "förderungsoptimiert schmarotzend".
Dazu gibt es diverse Forschung, planlos passiert das nicht. Allenfalls hat man durch politische Umbrüche ein Planungschaos und eine Verunsicherung der Projektentwickler durch wechselnde Förderkriterien.