relativ » Mo 3. Sep 2012, 12:56 hat geschrieben:
Ein fundamentalistischer Atheist ist für mich jemand, der glaubt ohne seine Werte könne keine Zivilisation oder Gesellschaft entstehen, oder es könne keine Entwicklung geben und auf Grund dessen Religionen ablehnt.
"Meine" Werte sind allgemin gültige Werte, Werte die von Menschen geschaffen wurden, um so das/ihr Zusammeleben zu regeln. Ohne diese Werte ist eine gesellschaftliche Entwicklung tatsächlich nicht möglich, genauso wenig ist sie mit starren Werten nicht möglich. (ethische) Werte ermöglichen gesellschaftliche Entwicklung und die wiederum führt zum Wandel von Werten und/oder der Entwicklung neuer/anderer Werte.
Im Entwicklungprozess einer Gesellschaft waren Religionen durchaus sinnvoll, lieferten sie doch Antworten/Erklärungen zu Fragen, die sonst nicht beantwortb- oder erklärbar gewesen wären.
So entwicklungsfördernd Religionen/Glaubensvorstellungen auch immer gewesen sein mögen, heute halte ich sie eher für hinderlich.
relativ » Mo 3. Sep 2012, 12:56 hat geschrieben:Die Frage ist doch welche Entwicklung? Welche Entwicklung ist denn die einzig Wahre und Richtige. Wissen sie das?
Glauben sie, der Westen mit seinen Grundgesetzen und Menschenrechten geht den richtigen Weg?
Es gibt keine "einzig wahre und richtige" Entwicklung, sowenig wie es eine Letztbegründung gibt.
relativ » Mo 3. Sep 2012, 12:56 hat geschrieben:Nur weil etwas scheinbar Gutes auf einen Blatt Papier steht, muss die Umsetzung nicht gleich gut sein. Der Mensch erfüllt geschriebene Moralvorstellungen mit Leben oder eben nicht.
Dies kann genausogut in einer eher religiösen Gesellschaft stattfinden, oder aber in einer eher atheistischen Gesellschaft nicht. Beides ist möglich.
Gruss
Richtig. Oder eben in einer Gesellschaft, die beide Möglichkeiten in sich vereint, ihren Bürgern die Entscheidungsfreiheit einräumt.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen