Spekulantensteuer

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Hiver
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Hiver »

theoderich » Do 7. Jun 2012, 22:52 hat geschrieben:

Du kannst diese Millionenumsätze mit so einer Steuer locker zehnteln.
Mir erschließt sich der Sinn einer solchen Abgabe nicht, wenn man bedenkt,
mit welchem administrativen Aufwand das alles verbunden ist.
Ein schwerwiegendes Problem ist der sogenannte Hochfrequenzhandel besonders bei Rohstoffen. Dem wird mit einer Finanztransaktionsssteuer, man könnte sie auch Stempelsteuer nennen, ein Riegel vorgeschoben. Natürlich müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen z.B. sie als Weltsteuer am Wohnort des Börsenakteurs erheben.
Im IT-Zeitalter ist der Aufwand für diese Steuer minimal. Es geht aber weniger um zusätzliche Einnahmen des Staates, als vielmehr um Marktberuhigung.
Der ärgerliche Spekulationshandel am Rohölmarkt lässt doch oftmals die Benzinpreise mehrfach am Tag steigen und auch manchmal fallen.
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Robben1986 »

Hiver » Fr 8. Jun 2012, 20:07 hat geschrieben:
Ein schwerwiegendes Problem ist der sogenannte Hochfrequenzhandel besonders bei Rohstoffen. Dem wird mit einer Finanztransaktionsssteuer, man könnte sie auch Stempelsteuer nennen, ein Riegel vorgeschoben. Natürlich müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen z.B. sie als Weltsteuer am Wohnort des Börsenakteurs erheben.
Im IT-Zeitalter ist der Aufwand für diese Steuer minimal. Es geht aber weniger um zusätzliche Einnahmen des Staates, als vielmehr um Marktberuhigung.
Der ärgerliche Spekulationshandel am Rohölmarkt lässt doch oftmals die Benzinpreise mehrfach am Tag steigen und auch manchmal fallen.
Die hohen Preise an der Zapfsäule kommen daher, dass die Steuern so hoch sind. Über 50% des Benzinpreises setzen sich aus Steuern zusammen.

Noch mehr Steuern werden unsere Probleme nur verschlimmern, und nicht verbessern.
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Tantris
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Tantris »

Karl Murx » Fr 8. Jun 2012, 21:00 hat geschrieben:
Ich glaube mal, dass es die sozial Schwachen sind. So hat es Sigmar Gabriel als Vertreter der Arbeiterpartei gesagt und auch verhandelt.
Bitte einen link, wo er damit die ungleichbehandlung von aktien und derivaten begründet.
Du hast doch nicht etwa ein bisschen geflunkert? :D

Und nun mal im ernst, du verzweifelter spassmacher:
Die steuer bevorteilt spekulanten in form des derivatehandels und du erzählst uns jetzt, mit der fdp wär das anders gelaufen und die spd-grüne richten die märkte zu grunde?

Wer braucht da noch eine fdp?
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von John Galt »

Tantris » Fr 8. Jun 2012, 20:34 hat geschrieben:
Bitte einen link, wo er damit die ungleichbehandlung von aktien und derivaten begründet.
Du hast doch nicht etwa ein bisschen geflunkert? :D

Und nun mal im ernst, du verzweifelter spassmacher:
Die steuer bevorteilt spekulanten in form des derivatehandels und du erzählst uns jetzt, mit der fdp wär das anders gelaufen und die spd-grüne richten die märkte zu grunde?

Wer braucht da noch eine fdp?
Ich kann nur sagen, was Sigmar Gabriel in die Kamera gesagt hat. Er hat gesagt, er will mit der Finanzsteuer da, die Gerechtigkeitslücke schließen.

Nun gut, offensichtlich scheint das nach SPD-Logik zu funktionieren, wenn man den Aktienmarkt zu Gunsten des Derivatmarktes kaputt macht. Das größere Gezocke an den Derivatmärkten, ohne Stimmrechte bei Aktien und mit größeren Hebeln und Emittentenrisiko scheint offensichtlich den sozial Schwach zu Gute zu kommen (laut SPD-Logik).

Eine sehr tolle Sache, langsam werde ich ein richtiger Fan dieser Finanzsteuer.

Offensichtlich braucht niemand mehr die FDP, selbst Vulkanier würden vor der Logik der SPD erzittern.
Zuletzt geändert von John Galt am Freitag 8. Juni 2012, 21:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Tantris »

Karl Murx » Fr 8. Jun 2012, 21:38 hat geschrieben:
Ich kann nur sagen, was Sigmar Gabriel in die Kamera gesagt hat. Er hat gesagt, er will mit der Finanzsteuer da, die Gerechtigkeitslücke schließen.
Mag sein, verzweifelter, aber ich hatte dich nach einer begründung für die bestimmte ungleichbehandlung gefragt. Und du redest von was anderem.
Offensichtlich braucht niemand mehr die FDP, selbst Vulkanier würden vor der Logik der SPD erzittern.
Vor deiner. es fehlt der beleg, dass diese ungleicheit so begründet wurde, wie du das behauptst (flunkerst).

Ausserdem bleibt noch die frage, was daran schlimm sein soll, vom standpunkt der fdp aus. Gibts da statements bezüglich dieser ungleichbehandlung?

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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Robben1986 »

Karl Murx » Fr 8. Jun 2012, 20:38 hat geschrieben:
Ich kann nur sagen, was Sigmar Gabriel in die Kamera gesagt hat. Er hat gesagt, er will mit der Finanzsteuer da, die Gerechtigkeitslücke schließen.

Nun gut, offensichtlich scheint das nach SPD-Logik zu funktionieren, wenn man den Aktienmarkt zu Gunsten des Derivatmarktes kaputt macht. Das größere Gezocke an den Derivatmärkten, ohne Stimmrechte bei Aktien und mit größeren Hebeln und Emittentenrisiko scheint offensichtlich den sozial Schwach zu Gute zu kommen (laut SPD-Logik).

Eine sehr tolle Sache, langsam werde ich ein richtiger Fan dieser Finanzsteuer.

Offensichtlich braucht niemand mehr die FDP, selbst Vulkanier würden vor der Logik der SPD erzittern.
Diese SPD-Logik funktioniert von vorne bis hintern nicht.

Solange ein Individuum mit seinem eigenen Geld experimentiert hat das keine großen gesellschaftlichen Konsequenzen.

Wenn aber Bürger und Unternehmen besteuert werden, und dieses Geld nicht in produktiven Bereichen eingesetzt wird sondern dafür, schlecht arbeitende Firmen und Banken zu retten dann leidet die komplette Gesellschaft darunter.

Das so verwendete Geld hätte nämlich alternativ in produktive Bereich investiert werden können, wodurch Wohlstand und Lebensqualität wachsen.
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Tantris »

Hätte man die banken pleite gehen lassen, müssten die konzerne ihr geld direkt vom staat kriegen. Das wäre vermutlich zu offener sozialismus gewesen. Da lässt man lieber das finanzsystem ganz, giesst oben mehr rein und hofft, dass es sich irgendwie selber regelt.

Man hält das für sicherer für weniger gefährlich für die wirtschaft, als sozialistische experimente. Diese könnten die kapitalerträge senken.
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Robben1986 »

Tantris » Fr 8. Jun 2012, 20:53 hat geschrieben:
Hätte man die banken pleite gehen lassen, müssten die konzerne ihr geld direkt vom staat kriegen. Das wäre vermutlich zu offener sozialismus gewesen. Da lässt man lieber das finanzsystem ganz, giesst oben mehr rein und hofft, dass es sich irgendwie selber regelt.

Man hält das für sicherer für weniger gefährlich für die wirtschaft, als sozialistische experimente. Diese könnten die kapitalerträge senken.
Man hätte nicht alle Banken pleite gehen lassen können. Es gibt mehr als genug Banken auf der Welt. Und es soll tatsächlich Banker geben die tatsächlich was drauf haben.
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von ralphon »

Eine Bank pleite gehen zu lassen, ist ein marktwirtschaftliches Experiment :thumbup:
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Tantris »

Robben1986 » Fr 8. Jun 2012, 21:56 hat geschrieben:
Man hätte nicht alle Banken pleite gehen lassen können. Es gibt mehr als genug Banken auf der Welt. Und es soll tatsächlich Banker geben die tatsächlich was drauf haben.
Die finanzmärkte wären halt erstmal ausgebombt gewesen. Das hätte sich möglicherweise negativ auf die konjunktur und die kapitalerträge ausgewirkt. Das risiko wollte man nicht eingehen.
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Frank_Stein »

Camarasaurus » Fr 8. Jun 2012, 07:00 hat geschrieben: Mit diesem Quatsch der schwindenden Arbeitsplätze kannst du ja die beglücken, die bereit sind, das zu glauben.

und die hohe Jugendarbeitslosigkeit in jenen Ländern, wo es
den Mindestlohn gibt bilde ich mir vermutlich auch nur ein :D
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Robben1986 »

Tantris » Fr 8. Jun 2012, 21:01 hat geschrieben:
Die finanzmärkte wären halt erstmal ausgebombt gewesen. Das hätte sich möglicherweise negativ auf die konjunktur und die kapitalerträge ausgewirkt. Das risiko wollte man nicht eingehen.
Diese ganzen Konjunkturzyklen sind nichts anderes als das Resultat von Regierungseingriffen.

Unsere Probleme sind nicht das Resultat von Marktversagen, sondern von Regierungsversagen.
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Frank_Stein »

pudding » Fr 8. Jun 2012, 08:22 hat geschrieben: Und liegen damit nun mal nicht so verkehrt. Herrlich wie sich da jemand um die armen Banken sorgt, die aber anscheinend doch nicht so arm sind wenn man die Dotierung ihrer Führungsriege betracht und auch ansonsten wenig Skrupel kennen wenn es darum geht kräftig hinzulangen. :)
Du kannst ja versuchen die FDP über Wasser zu halten wenn du meinst die würden des Volkes Wohl besser regieren.
Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung geht jedenfalls nicht davon aus.
Ach ja, die armen Spekulanten und Profiteure hast du vergessen.
Der große Irrtum des Volkes ist es, zu glauben, dass es die Reichen trifft - den Schaden werden wir aber alle haben.
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von ralphon »

Tantris » Fr 8. Jun 2012, 21:43 hat geschrieben:
Vor deiner. es fehlt der beleg, dass diese ungleicheit so begründet wurde, wie du das behauptst (flunkerst).
Wenn diese Derivate auf Aktien beruhen, haben die Eigentümer die Aktien erworben (und voll besteuert) bevor sie daraus Pakete basteln. Das wäre dann eine Zusatzsteuer auf die Derivate.

Ich hoffe daß es so ist denn ich würde Derivate nicht bevorzugen. Ansonsten hätte Murx recht mit seiner Einschätzung über das logische Denken bei SPDlern. Wäre nicht das erste mal.
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von John Galt »

Tantris » Fr 8. Jun 2012, 20:43 hat geschrieben: Mag sein, verzweifelter, aber ich hatte dich nach einer begründung für die bestimmte ungleichbehandlung gefragt. Und du redest von was anderem.



Vor deiner. es fehlt der beleg, dass diese ungleicheit so begründet wurde, wie du das behauptst (flunkerst).

Ausserdem bleibt noch die frage, was daran schlimm sein soll, vom standpunkt der fdp aus. Gibts da statements bezüglich dieser ungleichbehandlung?

Früher warst du weniger "kreativ"...
Der Genoße Parteivorsitzender ist in seiner Ansprache nicht ins Detail gegangen. Aber wenn er es so verhandelt hat, wird er sich schon etwas dabei gedacht haben. :p

Die FDP als Partei lehnt die Steuer in welcher Form auch immer, weiterhin ab.
Die FDP in der Regierungskoalition ist dagegen im Zugzwang, um den Fiskalpakt bis zum 1. Juli vor der Sommerpause durchzupeitschen, da kann man schon mal Lippenbekenntnise abgeben. Sobald die Abstimmung über den Fiskalpakt vorbei ist, versucht man dann einfach die Sache auf die lange Bank zu schieben. Im Notfall, falls man die SPD noch mal brauchen sollte, wird man die Steuer halt noch in dieser Legislaturperiode einführen, man wird aber den anderen Parteien die Ausgestaltung in weiten Teilen überlassen, da mit diesem Rotz nichts zu tun haben will. :)
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Frank_Stein »

pikant » Fr 8. Jun 2012, 08:44 hat geschrieben:
FDP mal wieder im Interesse der Sache umgefallen :D

Wenn sie bei unwichtigen Themen umfällt - aber hier geht es darum, Schaden von diesem Land abzuwenden. Wofür habe ich diese Partei gewählt?
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Tantris »

Robben1986 » Fr 8. Jun 2012, 22:05 hat geschrieben:
Diese ganzen Konjunkturzyklen sind nichts anderes als das Resultat von Regierungseingriffen.

Unsere Probleme sind nicht das Resultat von Marktversagen, sondern von Regierungsversagen.
Du meinst also, die regierungen treiben die märkte vor sich her?

Das scheint mir genau umgekehrt zu sein...
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von ralphon »

Karl Murx » Fr 8. Jun 2012, 21:38 hat geschrieben: ...ohne Stimmrechte bei Aktien ...
Gerade das ärgert mich beim Aktienrecht. Es bleibt ein elitärer Zirkel der die Firmenpolitik bestimmt und sich gegenseitig Posten zuschiebt. Die kleinen Leute können ihre Interessen nur bündeln wenn sie sich kennen und vertrauen. Das geht am besten indem sie in die Firma investieren in der sie arbeiten. Das wäre mein Ziel einer Strukturreform. Ein Aktienanteil der beim Handel, verschenken oder Vererben an die Belegschaften ebgetreten werden muß wäre mir lieber als eine Ministeuer an den Staat. :)
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Frank_Stein »

Hiver » Fr 8. Jun 2012, 21:07 hat geschrieben:
Ein schwerwiegendes Problem ist der sogenannte Hochfrequenzhandel besonders bei Rohstoffen. Dem wird mit einer Finanztransaktionsssteuer, man könnte sie auch Stempelsteuer nennen, ein Riegel vorgeschoben. Natürlich müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen z.B. sie als Weltsteuer am Wohnort des Börsenakteurs erheben.
Im IT-Zeitalter ist der Aufwand für diese Steuer minimal. Es geht aber weniger um zusätzliche Einnahmen des Staates, als vielmehr um Marktberuhigung.
Der ärgerliche Spekulationshandel am Rohölmarkt lässt doch oftmals die Benzinpreise mehrfach am Tag steigen und auch manchmal fallen.

ich habe noch keinen Beweis gesehen, dass der Hochfrequenzhandel ein Problem sein soll - im Gegenteil - er sorgt dafür, dass ich - wenn ich etwas verkaufen will, sofort einen Käufer finde.
Von Marktberuhigung kann hier keine Rede sein - wenn es zu Kursstürzen kommt, dann deswegen, weil irgendwelche Investoren SL-Schranken eingebaut haben, um ihr Kursrisiko zu begrenzen. Wenn diese Marken durchbrochen werden, dann kann es zu heftigen Ausschlägen kommen. Der Hochfrequenzhandel hat damit aber weniger zu tun.
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Antisozialist »

ralphon » Fr 8. Jun 2012, 22:17 hat geschrieben:
Gerade das ärgert mich beim Aktienrecht. Es bleibt ein elitärer Zirkel der die Firmenpolitik bestimmt und sich gegenseitig Posten zuschiebt. Die kleinen Leute können ihre Interessen nur bündeln wenn sie sich kennen und vertrauen. Das geht am besten indem sie in die Firma investieren in der sie arbeiten. Das wäre mein Ziel einer Strukturreform. Ein Aktienanteil der beim Handel, verschenken oder Vererben an die Belegschaften ebgetreten werden muß wäre mir lieber als eine Ministeuer an den Staat. :)
Die obersten Posten in einer Aktiengesellschaft werden von den Aktionären auf den Hauptversammlungen vergeben und das zurecht.
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von ralphon »

Robben1986 » Fr 8. Jun 2012, 22:05 hat geschrieben:
Diese ganzen Konjunkturzyklen sind nichts anderes als das Resultat von Regierungseingriffen.

Unsere Probleme sind nicht das Resultat von Marktversagen, sondern von Regierungsversagen.
Regierungen machen bei der Geldpolitik keine einzelnen Eingriffe sondern bestimmen nur Grundregeln. Es können also nur Fehler bei den Zielvorgaben sein, z.b. zu geringe Mindestreserve die zu hoher Abhängigkeit von schwankenden Bonitäten führt, um einen stabilen Giralgeldfluß aufrecht zu erhalten.

Einzelne Eingriffe werden von den Zentralbanken vorgenommen und sind von Regierungseingriffen kurzfristig unabhängig.
Zuletzt geändert von ralphon am Freitag 8. Juni 2012, 22:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Tantris »

ralphon » Fr 8. Jun 2012, 22:17 hat geschrieben:
Gerade das ärgert mich beim Aktienrecht. Es bleibt ein elitärer Zirkel der die Firmenpolitik bestimmt und sich gegenseitig Posten zuschiebt. Die kleinen Leute können ihre Interessen nur bündeln wenn sie sich kennen und vertrauen. Das geht am besten indem sie in die Firma investieren in der sie arbeiten. Das wäre mein Ziel einer Strukturreform. Ein Aktienanteil der beim Handel, verschenken oder Vererben an die Belegschaften ebgetreten werden muß wäre mir lieber als eine Ministeuer an den Staat. :)
Vertrau mal nicht allzusehr auf murx eifer beim kampf um soziale gerechtigkeit...

Zu deiner idee:
Über sowas kann man auf jeden fall mal nachdenken. Ist aber alles nicht so einfach. Du würdest damit eine art mittelklasse schaffen, die ihre privilegien selbverständlich gegen das neue proletariat (die ohne festen arbeitsvertrag) verteidigen wird.
Unternehmer haben dann noch weniger anreiz als ohnehin, leute einzustellen, von spezialisten abgesehen.

Und was machen wir mit den arbeitslosen? Deren zahl würde mit sicherheit steigen. Arbeit wäre ja noch teurer und aufgrund der automatischen umverteilung nehmen einem die arbeiter irgendwann das ruder aus der hand.

Also, der unternehmer wird vorsichtshalber andere standorte suchen.
Und das ist doch das schlimmste, was es gibt(, nicht wahr, murx?)
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Tantris »

theoderich » Fr 8. Jun 2012, 22:20 hat geschrieben:

ich habe noch keinen Beweis gesehen, dass der Hochfrequenzhandel ein Problem sein soll - im Gegenteil - er sorgt dafür, dass ich - wenn ich etwas verkaufen will, sofort einen Käufer finde.
Marketmaker gibts auch ohne HF-handel und lies doch mal über den crash von 87.

Von Marktberuhigung kann hier keine Rede sein - wenn es zu Kursstürzen kommt, dann deswegen, weil irgendwelche Investoren SL-Schranken eingebaut haben, um ihr Kursrisiko zu begrenzen. Wenn diese Marken durchbrochen werden, dann kann es zu heftigen Ausschlägen kommen. Der Hochfrequenzhandel hat damit aber weniger zu tun.
Dochdoch. Panik in HF ist nunmal was anderes als solche mit kassa-kursen....

Allgemein: wenn du die quantität einer sache zu sehr änderst, ändert sich irgendwann auch die qualität.
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von ralphon »

Antisozialist » Fr 8. Jun 2012, 22:21 hat geschrieben:
Die obersten Posten in einer Aktiengesellschaft werden von den Aktionären auf den Hauptversammlungen vergeben und das zurecht.
Von denen die anwesend sind. Und die Gehälter über den Aufsichtsrat. Vorstände werden auch selbst gerne mit Aktien gefüttert und wechseln später in AUfsichtsräte. So schließt sich der Kreis.
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Frank_Stein »

Robben1986 » Fr 8. Jun 2012, 22:05 hat geschrieben:
Diese ganzen Konjunkturzyklen sind nichts anderes als das Resultat von Regierungseingriffen.

Unsere Probleme sind nicht das Resultat von Marktversagen, sondern von Regierungsversagen.

Wenn die Staaten ihre Kredite zurückzahlen könnten, hätten die meisten Banken keine Probleme.
Von der Laxen Geldvergabe der Banken in den Südländern hatte lange Zeit die Bauwirtschaft profitiert und insgesamt konnten die Löhne dadurch stärker ansteigen, als es gerechtfertigt gewesen wäre.

Alle haben dort durch diese Kreditvergabepraxis profitiert - und nun, wo die Banken deswegen Probleme bekommen, sind natürlich die Banken schuld, die großen Schaden anrichten, ohne dabei zu erwöhnen, dass es eben diese Kreditvergabepraxis war, die den Aufschwung und Wohlstand der vergangenen Jahre erst ermöglicht hatte.
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Tantris »

theoderich » Fr 8. Jun 2012, 22:29 hat geschrieben:

Wenn die Staaten ihre Kredite zurückzahlen könnten, hätten die meisten Banken keine Probleme.
Ouh mann!

Die banken haben probleme, weil sie sich verzockt haben! Mit faulen krediten gehandelt. Leuten kredite aufgezwängt haben, die sie nicht bedienen konnten. Dadurch wurden viele häuser auf einmal auf den markt geworfen, damit fings an...



Von der Laxen Geldvergabe der Banken in den Südländern hatte lange Zeit die Bauwirtschaft profitiert und insgesamt konnten die Löhne dadurch stärker ansteigen, als es gerechtfertigt gewesen wäre.
Südländer? es waren die gesamten USA. Die banken den leuten eingeredet, kauft ein haus auf kredit, es wird an wert steigen und damit zahlt ihr es dann ab.

Alle haben dort durch diese Kreditvergabepraxis profitiert - und nun, wo die Banken deswegen Probleme bekommen, sind natürlich die Banken schuld, die großen Schaden anrichten, ohne dabei zu erwöhnen, dass es eben diese Kreditvergabepraxis war, die den Aufschwung und Wohlstand der vergangenen Jahre erst ermöglicht hatte.
Hm... der aufschwung war also auf pump, dieses gaunerstück haben die banken geleistet, deswegen sollten wir ihnen dankbar sein. So hatten wir einmal im leben immerhin die illusion eines aufschwungs.

Du hast recht!

Die moral sollte in der finanzwelt nicht zu kurz kommen!
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Tantris »

Hat nicht ein goldman sachs banker mal öffentlich gesagt, er mache "die arbeit gottes".

Brauchen wir noch mehr beweise für die segensreiche arbeit der investmentbanken in den letzten jahrzehnten?
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Frank_Stein »

Tantris » Fr 8. Jun 2012, 22:36 hat geschrieben:
Ouh mann!

Die banken haben probleme, weil sie sich verzockt haben! Mit faulen krediten gehandelt. Leuten kredite aufgezwängt haben, die sie nicht bedienen konnten. Dadurch wurden viele häuser auf einmal auf den markt geworfen, damit fings an...





Südländer? es waren die gesamten USA. Die banken den leuten eingeredet, kauft ein haus auf kredit, es wird an wert steigen und damit zahlt ihr es dann ab.




Hm... der aufschwung war also auf pump, dieses gaunerstück haben die banken geleistet, deswegen sollten wir ihnen dankbar sein. So hatten wir einmal im leben immerhin die illusion eines aufschwungs.

Du hast recht!

Die moral sollte in der finanzwelt nicht zu kurz kommen!
Du redest von den USA ich rede von Spanien.

Spanien in den letzten 10 Jahren:

http://www.europa-auf-einen-blick.de/spanien/index.php

Die Wirtschaftsleistung hat sich verdoppelt, die Arbeitslosigkeit war ausgehend von 2002 von 14,1% bis 2006 auf 8,6% gefallen. Erst die Finanzkrise seit 2008 führte dazu, dass wir nun eine Arbeitslosenquote von über 20% haben.
Zuletzt geändert von Frank_Stein am Freitag 8. Juni 2012, 22:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Tantris »

theoderich » Fr 8. Jun 2012, 22:38 hat geschrieben:
Du redest von den USA ich rede von Spanien.
Wodurch kam den spanien ins straucheln?

(Die griechen hätten das auch allein geschafft.)
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Frank_Stein »

Tantris » Fr 8. Jun 2012, 22:43 hat geschrieben:
Wodurch kam den spanien ins straucheln?

(Die griechen hätten das auch allein geschafft.)
zu starkes Lohnwachstum und hohe Inflation in den Vergangenen Jahren.
Das hat deren Wettbewerbsfähigkeit verschlechtert. Die Baukonjunktur
hatte diese Probleme lange Zeit überdeckt - und als die Bauwirtschaft
zusammenbrach - bleib vom Rest der Wirtschaft nicht viel - was die
Arbeitslosigkeit hätte auffangen können.
Im Grunde wiederholte sich in Spanien das, was wir in den neuen Bundesländern
nach der Wiedervereinigung gesehen hatten - die Konsequent ist die Transferunion
gewesen und massenhafte Abwanderung.
Zuletzt geändert von Frank_Stein am Freitag 8. Juni 2012, 23:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Kibuka »

theoderich hat geschrieben:
zu starkes Lohnwachstum und hohe Inflation in den Vergangenen Jahren.
Das hat deren Wettbewerbsfähigkeit verschlechtert. Die Baukonjunktur
hatte diese Probleme lange Zeit überdeckt - und als die Bauwirtschaft
zusammenbrach - bleib vom Rest der Wirtschaft nicht viel - was die
Arbeitslosigkeit hätte auffangen können.
Im Grunde wiederholte sich in Spanien das, was wir in den neuen Bundesländern
nach der Wiedervereinigung gesehen hatten - die Konsequent ist die Transferunion
gewesen und massenhafte Abwanderung.
Die Baukonjunktur war aber mitunter Treiber der steigenden Löhne. Insofern ist das ein Henne-Ei-Problem.

Der Fehler geht eindeutig auf die Immobilienblase zurück und deren Ursache ist im spanischen Bankensektor und letzlich bei der spanischen Politik zu suchen. Die Löhne erhöhen sich nicht von alleine, irgendwer muss sie finanzieren.
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Falk1990 »

theoderich » Fr 8. Jun 2012, 21:02 hat geschrieben:

und die hohe Jugendarbeitslosigkeit in jenen Ländern, wo es
den Mindestlohn gibt bilde ich mir vermutlich auch nur ein :D
Die bloße Existenz hoher Jugendarbeitslosigkeit ist kein Beleg für die negativen Auswirkungen eines Mindestlohns. Um die Korrelanz zu belegen müsste man Vorher-Nachher-Vergleiche anstellen.

Italien beispielsweise hat eine Jugendarbeitslosenquote, welche die Arbeitslosenquote der über 25 Jährigen um ein Vielfaches übersteigt und das obwohl Italien keinen gesetzlichen Mindestlohn hat.

Umgekehrt hatte Irland bis zur Finanzkrise dauerhaft eine Jugendarbeitslosenquote von unter 9%, während der Mindestlohn im europaweiten Vergleich recht hoch liegt.

Quellen:
- http://www.google.de/publicdata/explore ... &ind=false
- http://wko.at/statistik/Extranet/bench/jarb.pdf
- http://www.google.de/publicdata/explore ... losenquote

LG,
Falk
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Camarasaurus »

Hiver » Fr 8. Jun 2012, 20:07 hat geschrieben: Der ärgerliche Spekulationshandel am Rohölmarkt lässt doch oftmals die Benzinpreise mehrfach am Tag steigen und auch manchmal fallen.
Experten zufolge ist ein Drittel des Rohölpreises der Spekulation geschuldet und das ist in der Tat sehr ärgerlich. Jedoch haben die täglichen Schwankungen der Benzinpreise mit dem Rohölpreis und folglich auch mit der Spekulation extrem wenig bis gar nichts zu tun. Das wurde bereits durch langjährige Aufzeichnungen des Benzinpreises, des Rohölpreises und des Dollar-Wechselkurses durch Abgleich nachgewiesen. Die Preisfindung an der Zapfsäule entsteht mehr oder weniger willkürlich, auch wenn die Ölmultis anderes behaupten.
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Camarasaurus »

Robben1986 » Fr 8. Jun 2012, 20:27 hat geschrieben: Die hohen Preise an der Zapfsäule kommen daher, dass die Steuern so hoch sind. Über 50% des Benzinpreises setzen sich aus Steuern zusammen.
Richtig ist, dass auf Benzin und Diesel hohe Steuern lasten, die sich selbstverständlich im Endpreis wiederfinden. Der User Hiver beklagte aber die Schwankungen im Preis, nicht den hohen Preis als solchen. Wörtlich schrieb er: "...lässt doch oftmals die Benzinpreise mehrfach am Tag steigen und auch manchmal fallen." Da die Energiesteuer (vormals: Mineralölsteuer) ein fester Betrag je Liter ist, kann das nicht die Ursache für die beklagten Schwankungen sein.
Noch mehr Steuern werden unsere Probleme nur verschlimmern, und nicht verbessern.
Im Umkehrschluss müsste das bedeuten, dass WENIGER Steuern unsere Probleme verbessern. Ist es das, was du glaubst? Tritt in die FDP ein, die glauben das nämlich auch. Tatsache ist, dass der Staat bei weniger Einnahmen gezwungen wäre, notwendige Leistungen mit höheren Entgelten zu belegen, was unterm Strich für den Bürger ganz sicher teurer würde.
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Camarasaurus »

theoderich » Fr 8. Jun 2012, 21:02 hat geschrieben: und die hohe Jugendarbeitslosigkeit in jenen Ländern, wo es
den Mindestlohn gibt bilde ich mir vermutlich auch nur ein :D
Die gibt es, hat aber nichts mit dem Mindestlohn zu tun.
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Camarasaurus »

Robben1986 » Fr 8. Jun 2012, 21:05 hat geschrieben: Unsere Probleme sind nicht das Resultat von Marktversagen, sondern von Regierungsversagen.
:D :D :D Donnerwetter, bei so viel naivem Glauben an den heiligen Markt ist mein Unterhaltungsbedarf fürs Wochenende schon wieder gedeckt.
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Camarasaurus »

theoderich » Fr 8. Jun 2012, 21:05 hat geschrieben: Der große Irrtum des Volkes ist es, zu glauben, dass es die Reichen trifft - den Schaden werden wir aber alle haben.
Ja, und zwar in der Form, dass die Zeitungen dünner werden, weil sie nicht mehr so viel über die unnützen Zockerbuden zu berichten haben. Wir werden das verschmerzen und zur Not kann man ja eine Seite mehr über Königin Lisbeth schreiben. ;)
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von John Galt »

Camarasaurus » Sa 9. Jun 2012, 07:10 hat geschrieben:

Im Umkehrschluss müsste das bedeuten, dass WENIGER Steuern unsere Probleme verbessern. Ist es das, was du glaubst? Tritt in die FDP ein, die glauben das nämlich auch. Tatsache ist, dass der Staat bei weniger Einnahmen gezwungen wäre, notwendige Leistungen mit höheren Entgelten zu belegen, was unterm Strich für den Bürger ganz sicher teurer würde.
Weniger Staat mit der Folge weniger Steuern würde tatsächlich unsere Probleme verbessern.

1. Wären die Staaten dann nicht so dermaßen überschuldet
2. Könnten die Leute vielleicht dann ihre Kredite bezahlen

Womit wir keine Staats- und Bankenrettungen mehr bräuchten. :)
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Camarasaurus »

theoderich » Fr 8. Jun 2012, 21:10 hat geschrieben:Wofür habe ich diese Partei gewählt?
Um egoistischer Nutznießer der Lobbyarbeit zu sein. War dir das nicht klar? :D
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von John Galt »

Camarasaurus » Sa 9. Jun 2012, 07:19 hat geschrieben:
Ja, und zwar in der Form, dass die Zeitungen dünner werden, weil sie nicht mehr so viel über die unnützen Zockerbuden zu berichten haben. Wir werden das verschmerzen und zur Not kann man ja eine Seite mehr über Königin Lisbeth schreiben. ;)
Wenn ich mir 100.000 Aktien für je 1 Euro kaufe dann zahle ich 100 Euro Finanztransaktionssteuer.

Statts 100.000 Aktien könnte ich mir also theoretisch auch 100.100 Aktien kaufen.

50 Jahre später sind meine Aktien 10 Euro pro Stück wert.

Mit Finanzsteuer:
Staat bekommt 100 Euro

Ohne Finanzsteuer:
Ich mache zusätzlich 900 Euro Gewinn (Volkseinkommen) und zahle davon 225 Euro Steuern.

Welches Szenario ist für unsere Volkswirtschaft das bessere? :?:
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Camarasaurus »

theoderich » Fr 8. Jun 2012, 21:29 hat geschrieben: Wenn die Staaten ihre Kredite zurückzahlen könnten, hätten die meisten Banken keine Probleme.
Oh doch. Sie hätten ein massives Einnahmeproblem. Vielleicht ist dir dieser Sachverhalt nicht geläufig, aber die Banken verdienen tatsächlich durch die Vergabe von Krediten Geld, je mehr umso größer der Kredit und umso höher der Zinssatz ist. Würden wirklich alles Staaten alle Kredite zurückzahlen und keine neuen aufnehmen, wäre das für die Banken ein GAU. Oder glaubst du, die finden private Investoren, die Kredite über mehrere Milliarden aufnehmen?
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Camarasaurus »

Karl Murx » Sa 9. Jun 2012, 07:28 hat geschrieben:
Wenn ich mir 100.000 Aktien für je 1 Euro kaufe dann zahle ich 100 Euro Finanztransaktionssteuer.

Statts 100.000 Aktien könnte ich mir also theoretisch auch 100.100 Aktien kaufen.

50 Jahre später sind meine Aktien 10 Euro pro Stück wert.

Mit Finanzsteuer:
Staat bekommt 100 Euro

Ohne Finanzsteuer:
Ich mache zusätzlich 900 Euro Gewinn (Volkseinkommen) und zahle davon 225 Euro Steuern.

Welches Szenario ist für unsere Volkswirtschaft das bessere? :?:
Murx, was hast du dir denn jetzt geleistet? :D Natürlich sind die 100 Euro JETZT besser als eventuell mögliche 225 Euro IN 50 JAHREN. Bereits die Inflation frisst den Mehrwert, von den Unwägbarkeiten (möglicher Verlust der Spekulation etc.) will ich gar nicht erst reden.
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Camarasaurus »

Karl Murx » Sa 9. Jun 2012, 07:20 hat geschrieben:
Weniger Staat mit der Folge weniger Steuern würde tatsächlich unsere Probleme verbessern.

1. Wären die Staaten dann nicht so dermaßen überschuldet
2. Könnten die Leute vielleicht dann ihre Kredite bezahlen

Womit wir keine Staats- und Bankenrettungen mehr bräuchten. :)
Ich verneige mich in Ehrfurcht vor dem Wirtschaftsfachmann. :D Wenn der Staat seine Einnahmen verringert, dann kann er besser seine Schulden zurückzahlen?? Na denn ... :D
Und was die Privatleute betrifft: Verringert der Staat seine Einnahmen, muss er zwingend auch seine Ausgaben reduzieren, was nichts anderes bedeutet als dass der Privatmann künftig mehr Dinge aus eigener Tasche bezahlen muss, die zuvor der Staat übernommen hat. Es ist sehr wahrscheinlich, dass das für den Bürger teurer wird, aber mit Sicherheit nicht billiger. Wovon also kann der Privatmann dann besser seine Kredite bedienen als vorher?

Sei ehrlich, Murx, du verarscht mich gerade, nicht wahr? :D
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Antisozialist »

Camarasaurus » Sa 9. Jun 2012, 08:29 hat geschrieben: Oh doch. Sie hätten ein massives Einnahmeproblem. Vielleicht ist dir dieser Sachverhalt nicht geläufig, aber die Banken verdienen tatsächlich durch die Vergabe von Krediten Geld, je mehr umso größer der Kredit und umso höher der Zinssatz ist. Würden wirklich alles Staaten alle Kredite zurückzahlen und keine neuen aufnehmen, wäre das für die Banken ein GAU. Oder glaubst du, die finden private Investoren, die Kredite über mehrere Milliarden aufnehmen?
Das wäre kein Problem bei entsprechend niedrigen Zinssätzen.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von pudding »

Karl Murx » Sa 9. Jun 2012, 08:28 hat geschrieben:
Wenn ich mir 100.000 Aktien für je 1 Euro kaufe dann zahle ich 100 Euro Finanztransaktionssteuer.

Statts 100.000 Aktien könnte ich mir also theoretisch auch 100.100 Aktien kaufen.

50 Jahre später sind meine Aktien 10 Euro pro Stück wert.

Mit Finanzsteuer:
Staat bekommt 100 Euro

Ohne Finanzsteuer:
Ich mache zusätzlich 900 Euro Gewinn (Volkseinkommen) und zahle davon 225 Euro Steuern.

Welches Szenario ist für unsere Volkswirtschaft das bessere? :?:
Ich seh schon, du hast den Sinn der FTAS verstanden. :p
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von John Galt »

Camarasaurus » Sa 9. Jun 2012, 07:36 hat geschrieben:
Murx, was hast du dir denn jetzt geleistet? :D Natürlich sind die 100 Euro JETZT besser als eventuell mögliche 225 Euro IN 50 JAHREN. Bereits die Inflation frisst den Mehrwert, von den Unwägbarkeiten (möglicher Verlust der Spekulation etc.) will ich gar nicht erst reden.
Das stimmt ausnahmweise. :D

Dann sind es halt 5 Jahre oder ein wirtschaftliches Umfeld mit vollkommener Preisstabilität.

Was ist denn nun besser?

100 Euro Steuern oder 900 (mit 225 Steuern) zusätzliches Volkseinkommen?
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von John Galt »

Camarasaurus » Sa 9. Jun 2012, 07:41 hat geschrieben:
Ich verneige mich in Ehrfurcht vor dem Wirtschaftsfachmann. :D Wenn der Staat seine Einnahmen verringert, dann kann er besser seine Schulden zurückzahlen?? Na denn ... :D
Und was die Privatleute betrifft: Verringert der Staat seine Einnahmen, muss er zwingend auch seine Ausgaben reduzieren, was nichts anderes bedeutet als dass der Privatmann künftig mehr Dinge aus eigener Tasche bezahlen muss, die zuvor der Staat übernommen hat. Es ist sehr wahrscheinlich, dass das für den Bürger teurer wird, aber mit Sicherheit nicht billiger. Wovon also kann der Privatmann dann besser seine Kredite bedienen als vorher?

Sei ehrlich, Murx, du verarscht mich gerade, nicht wahr? :D
Ich verneige mich vor deinen Lesekünsten.

Denn ich schrieb: Weniger Staat. Was zwangsläufig weniger (unnötige) Ausgaben beinhaltet.

Wenn man 200 Mrd. ausgibt, reichen 200 Mrd. Einnahmen.
Bei 600 Mrd. Ausgaben reichen 550 Mrd. Einnahmen natürlich nicht.

Auf die Amok-Alarmanlage meiner Gemeinde (50 Euro pro Nase vom Säugling bis zum Greis), Panzer und anderen Schwachsinn (hoher 2-stelliger Milliardenbetrag pro Jahr) kann ich locker verzichten, ohne für irgendwas auch nur einen Euro Gebühren anstatt Steuern zu zahlen. Das ist schlichtweg Einkommen, welches dem Bürger geklaut wird und das dann an anderen Stellen fehlt.
Zuletzt geändert von John Galt am Samstag 9. Juni 2012, 09:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von John Galt »

pudding » Sa 9. Jun 2012, 07:46 hat geschrieben: Ich seh schon, du hast den Sinn der FTAS verstanden. :p
Ja, offensichtlich.

Eine höhere Besteuerung des Ertrags würde zu sinnvolleren Ergebnissen führen.

Mit der FTS schneidet man sich nur ins eigene Fleisch.
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von Tantris »

Karl Murx » Sa 9. Jun 2012, 08:28 hat geschrieben:
Wenn ich mir 100.000 Aktien für je 1 Euro kaufe dann zahle ich 100 Euro Finanztransaktionssteuer.

Statts 100.000 Aktien könnte ich mir also theoretisch auch 100.100 Aktien kaufen.

50 Jahre später sind meine Aktien 10 Euro pro Stück wert.

Mit Finanzsteuer:
Staat bekommt 100 Euro

Ohne Finanzsteuer:
Ich mache zusätzlich 900 Euro Gewinn (Volkseinkommen) und zahle davon 225 Euro Steuern.

Welches Szenario ist für unsere Volkswirtschaft das bessere? :?:

Na, murxist, wie dir schon erklärt wurde, gehts ja mehr um den HF-handel. Also, nicht um die leute, die alle 50 jahre einen trade machen. Für die ändert sich tatsächlich kaum etwas. Das hast du gut erkannt.
Also, kein problem mehr für dich?

Und die sache mit den derivaten und aktien... also, das ist kein so angenehmes thema für dich? :)
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Re: Spekulantensteuer

Beitrag von John Galt »

Tantris » Sa 9. Jun 2012, 09:33 hat geschrieben:

Na, murxist, wie dir schon erklärt wurde, gehts ja mehr um den HF-handel. Also, nicht um die leute, die alle 50 jahre einen trade machen. Für die ändert sich tatsächlich kaum etwas. Das hast du gut erkannt.
Also, kein problem mehr für dich?

Und die sache mit den derivaten und aktien... also, das ist kein so angenehmes thema für dich? :)
Ach jetzt muss der HF-Handel als Sündenbock herhalten? :eek:
Das einzig schlimme was da in den letzten Jahren passiert ist, war der Kursrutsch am Dow Jones. Den kann man dem HF-Handel in die Schuhe schieben, ansonsten ist der doch harmlos.

Derivate und Aktien sind ein sehr angenehmes Thema.

Wie gesagt ist meine Partei und ich selber gegen die FTS. Da dich die unterschiedliche Besteuerung so brennend zu interessieren scheint, solltest du mal bei der SPD/Grüne nachfragen. :)
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