Hallo.Skull » Sa 12. Mai 2012, 06:03 hat geschrieben:Guten Morgen.
Ist ja auch nicht (mehr) nötig.
Griechenland hat ja nun keine 350 Milliarden Schulden (mehr).
Nunja, der IWF rechnet bis 2015 mit einer Schuldenquote von 120 %, das sind mehr als 350 Milliarden Euro. Selbst der Schuldenschnitt von 100 Mrd. Euro konnte diesen Betrag nur kurzfristig drücken.
Das ist sicherlich korrekt und ein Hauptgrund dafür, warum das Problem Griechenland nicht so einfach zu lösen ist. Insbesondere durch den stark vernetzten Finanzsektor in Europa ergeben sich starke Abhängigkeiten. Die zu entkoppeln ist leider nicht so einfach machbar.Skull » Sa 12. Mai 2012, 06:03 hat geschrieben:Das ist richtig und bekannt.
Ich hatte lediglich drauf hingewiesen, dass,
Das die Auslandsschulden von Griechenland mit Tage des Euroaustritts sofort explodieren,
wissen die Partner doch auch schon heute. Und dann wird Griechenland via EU eben ohne Euro
aber trotzdem durch Euros subventioniert. Wie und was denn auch sonst ?
Durch einen Austritt Griechenlands aus dem Euro werden einige Probleme mit Griechenland reduziert,
andere Probleme entstehen neu, werden sogar verstärkt. Einiges wird einfacher, anderes schwieriger.
Und natürlich Problemfelder für andere Länder verstärkt und/oder neu geschaffen.
Aber die Wahl in Griechenland zeigt nunmal auch, dass das Land politisch und gesellschaftlich völlig marode ist und in einer Währungsunion muss man sich aber auf seine Partner verlassen können. Ein Volk kann nicht einfach gültige Verträge über Nacht aufkündigen, nur weil man plötzlich keine Lust mehr dazu hat, seine Schulden zurück zu bezahlen. Verträge müssen auch über reguläre Wahlen hinweg ihre Gültigkeit behalten.
Das stimmt. Aber irgendwann muss man auch zu der Erkenntnis gelangen das man das Ende der Fahnenstange erreicht hat. Wenn ein Land nicht mehr will, dann kann man sich nicht dauerhaft erpressen lassen, nur weil man Angst vor den negativen Konsequenzen hat.Skull » Sa 12. Mai 2012, 06:03 hat geschrieben:Man sollte also nicht so tun, als, das
wenn Griechenland die Eurozone verlässt,
würden sich die Probleme in "Luft" auflösen.
Man muss evaluieren, ob eine Zusammenarbeit in einer Währungsunion überhaupt noch Sinn macht. Griechenland ist ein Sonderfall. Von Beginn an stand der griechische Beitritt zur Währungsunion unter keinem guten Stern. Das Land hatte sich seinen Beitritt mit falschen Zahlen erschlichen.
An den Finanzmärkten wird ein Austritt mittlerweile schon teilweise herbei gesehnt, weil man das Theater in Athen satt hat. Viele Experten sind der Ansicht das ein Austritt, die Eurozone sogar stabilisieren könnte, weil dieser politische Unsicherheitsfaktor namens Griechenland endlich wegfällt. Gleichzeitig würde das die Disziplin in anderen Staaten erhöhen.
Der Großteil der Anleihen ist ohnehin bereits im Nennwert signifikant abgeschrieben, so dass die Schulden keinen großen negativen Einfluss mehr hätten.
Man könnte Griechenland aus der Eurozone entlassen, indem man ihnen den Austritt schmackhaft macht. Beispielsweise durch einen signifikanten Schuldenschnitt.