Linux, Unix und BSD

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grün

Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Raskolnikof hat geschrieben:Linux hat mit Sicherheit seine Daseinsberechtigung, z.B. im Serverbereich.
Seit meinem Ausstieg aus der Linuxserverwelt ist es gerade dort nicht unbedingt besser geworden. Mit Schrecken nehme ich die diversen Berichte über das offensichtlich grundverrottete systemd wahr, das unter den meisten gängigen Linuxdistributionen anscheinend sogar das Herunterfahren gern mal überraschend scheitern lässt.

Ich behaupte nach wie vor, dass die meisten Menschen, die absichtlich zu Linux greifen, mit Windows eigentlich viel glücklicher wären. Weiter oben war davon die Rede, dass gerade computeraffine Nutzer von einem Möchtegernwindows wie "Ubuntu" irgendwelche Vorteile hätten - nämlich welchen? Dass es nichts kostet? Windows ist auch heutzutage vorinstalliert und kostet nichts extra.

Ich bezweifle, dass diejenigen, die ohne Beifügung von Gründen "Linux ist für Profis" in Foren schmettern, auch nur eine einzige Zeile Code verstehen würden. Ansonsten bleibt die Frage, die der sicherlich über jeden Zweifel erhabene Bill Joy vor über zehn Jahren dazu mal gestellt hat, die entscheidende: "Was war das ziel der Linuxgemeinschaft - Windows zu ersetzen? Man könnte sich höher gesteckte Ziele vorstellen."

Wer sich als ein bisschen technikaffin versteht und darum kein Windows nutzen möchte, weil ihm das zu uncool ist, der hat keinen vernünftigen Anlass, nicht stattdessen auf ein richtiges freies Unix (Solaris/illumos) oder wenigstens BSD zu setzen. Das liest sich hier immer, als hätte "Lieschen Müller" nur die Wahl zwischen Windows und Linux. Das wäre erbärmlich, finden Sie nicht?

Ich habe hier ein aktuelles OpenBSD auf einer alten 32-Bit-Kiste - viele Linuxdistributoren machen das nicht mehr mit. Nachhaltigkeit sieht anders aus.
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Tom Bombadil
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(11 Jan 2018, 20:03)

Vielleicht irre ich mich in der Rückschau; bei mir hatte sich festgesetzt, daß auch Befehle, meinetwegen in 32 Bit Wortlänge, schneller ab zu arbeiten wären, weil sie dann nur in der CPU mit deren Takt verwurstet werden müßten. Aber kann sein, daß diese Verarbeitungsvariante bei den modernen CPUen gar keine Rolle mehr spielt.
Die Leistung von CPUs ist schwierig zu vergleichen, weil es immer auch softwareabhängig ist. Ein Maßstab ist IPC, die drückt unabhängig von der Taktfrequenz aus, wie viele Instruktionen pro Takt ausgeführt werden können, das hängt direkt vom Aufbau der CPU ab. Dann gibt es noch die Singlethread-Leistung, die drückt aus, wie schnell ein CPU-Kern beim vom Hersteller gewählten Takt arbeitet. Die Multithread-Leistung drückt aus, wie schnell alle Kerne inkl. SMT arbeiten können. Beim letzten Maßstab kommt es dann auch stark auf die Software an, wenn meine benutzte Anwendung nicht parallelisiert ist, dann nutzt mir auch eine CPU mit 16 Kernen und weiteren 16 threads für 2.000 € rein gar nichts, dann kann es sogar sein, dass ein Pentium für 80 € schneller ist. Der wiederum sieht dann kein Land gegen die Monster-CPU, wenn geeignete Software eingesetzt wird.
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H2O
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jan 2018, 20:22)

Die Leistung von CPUs ist schwierig zu vergleichen, weil es immer auch softwareabhängig ist. Ein Maßstab ist IPC, die drückt unabhängig von der Taktfrequenz aus, wie viele Instruktionen pro Takt ausgeführt werden können, das hängt direkt vom Aufbau der CPU ab. Dann gibt es noch die Singlethread-Leistung, die drückt aus, wie schnell ein CPU-Kern beim vom Hersteller gewählten Takt arbeitet. Die Multithread-Leistung drückt aus, wie schnell alle Kerne inkl. SMT arbeiten können. Beim letzten Maßstab kommt es dann auch stark auf die Software an, wenn meine benutzte Anwendung nicht parallelisiert ist, dann nutzt mir auch eine CPU mit 16 Kernen und weiteren 16 threads für 2.000 € rein gar nichts, dann kann es sogar sein, dass ein Pentium für 80 € schneller ist. Der wiederum sieht dann kein Land gegen die Monster-CPU, wenn geeignete Software eingesetzt wird.
Wieder vielen Dank! Meine Vorstellungswelt bezog sich wohl auf den Singlethread. Ein lieber Kollege hatte sich noch Anfang der 80er mit Transputern befaßt... vermutlich einer Vorstufe für die heutigen MonsterCPUen. Das Zeug kam aber nicht so toll heraus wie man zunächst dachte. Die Trauben der Programmierung hingen wohl zu hoch!
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

grün hat geschrieben:(11 Jan 2018, 20:16)

Weiter oben war davon die Rede, dass gerade computeraffine Nutzer von einem Möchtegernwindows wie "Ubuntu" irgendwelche Vorteile hätten - nämlich welchen? Dass es nichts kostet? Windows ist auch heutzutage vorinstalliert und kostet nichts extra.
Ich persönlich finde den Updateprozess bei Linux deutlich entspannter, kommt natürlich auf den Paketmanager an, die Windowsupdates sind aber eine Qual. Manuelle Datensicherung ist auch kinderleicht, einfach den persönlichen Ordner auf einen Stick oder eine externe Platte ziehen und fertig. Klar, kann man bei Windows auch machen, nur bekommt man dann Fehlermeldungen, dass nicht alles kopiert werden kann. Der Preis ist irrelevant, W10 gibt es bei Ebay, Amazon oder bei Keysellern für einen Appel und ein Ei, Microsoft scheint da auch nichts gegen einzuwenden zu haben, sonst würden sie es unterbinden. Ich baue mir meine Rechner selber zusammen, da ist nichts vorinstalliert. Für meine Arbeit bietet Linux gegenüber Windows Vorteile, klar, irgendwie könnte ich das auch auf Windows machen, geht unter Linux aber einfacher, schneller und unkomplizierter.
Ich bezweifle, dass diejenigen, die ohne Beifügung von Gründen "Linux ist für Profis" in Foren schmettern...
Hat das hier jemand getan?
Wer sich als ein bisschen technikaffin versteht und darum kein Windows nutzen möchte, weil ihm das zu uncool ist...
Hat hier jemand gesagt, Windows zu benutzen wäre uncool?
Das liest sich hier immer, als hätte "Lieschen Müller" nur die Wahl zwischen Windows und Linux.
Es gibt sicherlich auch "Lieschen Müller" (als nicht-technikaffine Computernutzerin) die ein BSD-Derivat benutzen, nämlich in Form von iOS oder macOS oder in einem NAS. Aber warum sollten sich nicht-technikaffine User durch die Open/FreeBSD-Installation quälen, wenn es für die Installation von Linux grafische Oberflächen gibt, die solchen Usern deutlich entgegen kommen? Welche Vorteile haben diese User dann von BSD?
Ich habe hier ein aktuelles OpenBSD auf einer alten 32-Bit-Kiste - viele Linuxdistributoren machen das nicht mehr mit.
Was sind "viele"? Die wichtigen Distros wie Debian und Linux Mint gibt es noch in 32bit-Versionen.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Tom Bombadil hat geschrieben:Klar, kann man bei Windows auch machen, nur bekommt man dann Fehlermeldungen, dass nicht alles kopiert werden kann.
Nö.
Tom Bombadil hat geschrieben:Für meine Arbeit bietet Linux gegenüber Windows Vorteile, klar, irgendwie könnte ich das auch auf Windows machen, geht unter Linux aber einfacher, schneller und unkomplizierter.
Ich bevorzuge dann doch ein System ohne Abstürze. ;)
Tom Bombadil hat geschrieben:Hat das hier jemand getan?
Yep.
Tom Bombadil hat geschrieben:warum sollten sich nicht-technikaffine User durch die Open/FreeBSD-Installation quälen, wenn es für die Installation von Linux grafische Oberflächen gibt, die solchen Usern deutlich entgegen kommen?
Die von mir ebenso erwähnten Solaris/illumos/-Derivate ohne grafische Installation existieren (nach meinem Kenntnisstand) nicht einmal - das wurde hier wohl bewusst weggelassen? Was BSD betrifft: GhostBSD kriegt auch Lieschen Müller ohne Schmerzen installiert, jedenfalls mit weniger Schmerzen als zum Beispiel ein handelsübliches Fedora. Es ist nicht alles Text, was BSDt.
Tom Bombadil hat geschrieben:Welche Vorteile haben diese User dann von BSD?
Kein systemd. :thumbup:
Tom Bombadil hat geschrieben:Die wichtigen Distros wie Debian und Linux Mint gibt es noch in 32bit-Versionen.
Mindestens Ubuntu hat das mit Version 17.10 langsam aufgegeben, so weit ich weiß.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

grün hat geschrieben:(11 Jan 2018, 21:18)

Nö.
Doch.
Ich bevorzuge dann doch ein System ohne Abstürze. ;)
Mein System stürzt nicht ab.
Yep.
Wer?
Die von mir ebenso erwähnten Solaris/illumos/-Derivate ohne grafische Installation existieren (nach meinem Kenntnisstand) nicht einmal - das wurde hier wohl bewusst weggelassen?
Wie soll "Lieschen Müller" denn auch auf solche OS aufmerksam werden?
Was BSD betrifft: GhostBSD kriegt auch Lieschen Müller ohne Schmerzen installiert, jedenfalls mit weniger Schmerzen als zum Beispiel ein handelsübliches Fedora.
Dann musst du für GhostBSD die Werbetrommel rühren, sonst bekommt "Lieschen Müller" nicht mit, dass solch ein OS existiert. Ich kannte es bisher auch nicht, daher danke für den Tipp.
Kein systemd. :thumbup:
ZB. antiX nutzt SysV. Wird "Lieschen Müller" aber auch nicht kennen.
Mindestens Ubuntu hat das mit Version 17.10 langsam aufgegeben, so weit ich weiß.
Ja, aber Ubuntu ist nicht alles.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Tom Bombadil hat geschrieben:Doch.
Nein.
Tom Bombadil hat geschrieben:Mein System stürzt nicht ab.
Ich nutze ebenfalls kein Linux.
Tom Bombadil hat geschrieben:Wer?
Raskolnikof hat das so ähnlich ausgedrückt.
Tom Bombadil hat geschrieben:Wie soll "Lieschen Müller" denn auch auf solche OS aufmerksam werden?
Genau so wie auf Ubuntu und den anderen Kram aus der Reklame auf "SPIEGEL ONLINE" et al. - Solaris ist ja nun wirklich oft genug in den Medien. Hängt halt auch von den konsumierten Medien ab.
Tom Bombadil hat geschrieben:Dann musst du für GhostBSD die Werbetrommel rühren, sonst bekommt "Lieschen Müller" nicht mit, dass solch ein OS existiert.
Nö, muss ich nicht - ich halte es nämlich. mit Verlaub, für eine ziemliche Scheißidee, irgendwem ein bestimmtes System einpflanzen zu wollen. Das habe ich ein paar Seiten weiter vorn schon erklärt: Niemand, den ich kenne, der jemals von Windows auf (z.B.) Linux umgestiegen ist, hatte auch nur einen einzigen vernünftigen Grund dafür, der nicht wahlweise auf "kostet halt nix" oder "die auf SPON sagen, das ist sicherer" beschränkt war.
Tom Bombadil hat geschrieben:ZB. antiX nutzt SysV. Wird "Lieschen Müller" aber auch nicht kennen.
Eben war hier noch von den "großen Distributionen" die Rede ... wie denn nun? :)
Tom Bombadil hat geschrieben:Ja, aber Ubuntu ist nicht alles.
Bleiben wir doch bei einer Auswahl: Reden wir jetzt über alle Distributionen oder nur über die, die "Lieschen Müller" von der Presse reingedrückt werden?
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von BlueMonday »

H2O hat geschrieben:(11 Jan 2018, 16:51)

Lassen Sie mich bitte nicht dumm sterben: Warum sind 64 Bit Wortlänge im Prozessor nicht von Hause aus schneller als 32 Bit Wortlänge? Bei den uralten CDC Rechnern lagen geradezu Welten zwischen unserer 32 Bit-Maschine und der 64 Bit-Maschine der IABG. Solche Feinheiten wie den Rechentakt in PCs lasse ich einmal weg.
Vor allem geht es da ja um einen größeren Adressraum, halt um mehr als 4GB adressieren zu können. Geschwindigkeistvorteile hätte man von der größeren Wortbreite nur, wenn man auch entsprechend große Werte (>32 bit)verarbeitet. Wenn man also auf einer 32Bit-Architektur 64bit breite Integers addieren, multiplizieren etc. wollte, geht das natürlich, aber mit mehr Takten. Man braucht also schon recht spezielle Anwendungsfälle und angepasste Software für einen Geschwindigkeitsvorteil, wo dann aber meist gleich Befehlssatzerweiterungen wie SSE zum Einsatz kommen oder vor langer Zeit MMX. Diese sind dafür ausgelegt durch besonders breite Register bspw. mehrere Additionen parallel auszuführen zu können. Da werden dann bspw 4 32bit breite Integerwerte oder Floats mit einer Instruktion ins extrabreite Register geladen und verarbeitet, statt viermal hintereinander...
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

grün hat geschrieben:(11 Jan 2018, 21:47)

Nein.
Doch.
Raskolnikof hat das so ähnlich ausgedrückt.
Das wäre dann nicht schön.
Hängt halt auch von den konsumierten Medien ab.
Das ist richtig.
Nö, muss ich nicht - ich halte es nämlich. mit Verlaub, für eine ziemliche Scheißidee, irgendwem ein bestimmtes System einpflanzen zu wollen.
Sehe ich sehr ähnlich. Jeder soll mit dem OS glücklich werden, das seine Bedürfnisse am besten deckt, ich persönlich missioniere auch nicht, weder in meinem Umfeld noch in Foren.
Eben war hier noch von den "großen Distributionen" die Rede ... wie denn nun?
GhostBSD ist eine "große Distribution"? Ging es nicht zuerst um 32bit?
Bleiben wir doch bei einer Auswahl: Reden wir jetzt über alle Distributionen oder nur über die, die "Lieschen Müller" von der Presse reingedrückt werden?
Von welcher Presse genau ist die Rede? Bei SPON zB. lese ich nicht regelmäßig, von daher weiß ich nicht, welche Distros da empfohlen werden.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

(Ja-Nein-Doch mal außen vor gelassen...)
Tom Bombadil hat geschrieben:GhostBSD ist eine "große Distribution"? Ging es nicht zuerst um 32bit?
Ich habe den Faden verloren -ich dachte, Thema sei es gewesen, dass davon ausgegangen wurde, dass "Lieschen Müller" was mit GUI braucht?
Natürlich ist GhostBSD eine große Distribution - es gibt ja eigentlich nur zwei relevante FreeBSD-Distributionen für den Desktop, nämlich TrueOS (ehem. PC-BSD) und GhostBSD. :)
Tom Bombadil hat geschrieben:Von welcher Presse genau ist die Rede? Bei SPON zB. lese ich nicht regelmäßig, von daher weiß ich nicht, welche Distros da empfohlen werden.
Zumeist Ubuntu, manchmal auch Mint; stets jedoch unter einer der Quatschprämissen, es sei entweder "sicherer als Windows" oder "schneller als Windows". :rolleyes:
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

grün hat geschrieben:(11 Jan 2018, 22:09)

Ich habe den Faden verloren -ich dachte, Thema sei es gewesen, dass davon ausgegangen wurde, dass "Lieschen Müller" was mit GUI braucht?
Zuerst ging es um 32bit, dann dachte ich, dass es für BSD-Derivate keine grafischen Installer gibt und dann kam noch systemd dazu. Ist aber alles nicht weiter wichtig, im Grunde sind wir ja gar nicht so weit voneinander entfernt, wer mit BSD-Derivaten besser fährt als mit Linux oder Windows, der soll die auch benutzen. Du hast mir auf jeden Fall den Anstoß geliefert, mich mit BSD zu befassen, ich lade gerade TrueOS runter (dauert leider Ewigkeiten weil lahmes DSL), das wird dann erstmal in der VM getestet.
Natürlich ist GhostBSD eine große Distribution...
Ich meinte jetzt im Sinne von Nutzerzahlen, da dürften Linux-Distros die Nase vorne haben. Oder irre ich mich?
...stets jedoch unter einer der Quatschprämissen, es sei entweder "sicherer als Windows" oder "schneller als Windows". :rolleyes:
Das ist in der Tat Unsinn. "Sicherer" ist Linux nur, weil die viele Windows-Malware nicht ausgeführt wird.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Tom Bombadil hat geschrieben:Du hast mir auf jeden Fall den Anstoß geliefert, mich mit BSD zu befassen, ich lade gerade TrueOS runter (dauert leider Ewigkeiten weil lahmes DSL), das wird dann erstmal in der VM getestet.
Bitteschön. :)
PC-BSD war damals mein erstes BSD - bin dann, als ich halbwegs verstanden hatte, wie alles funktioniert, recht schnell auf FreeBSD gewechselt. Ich wollte basteln. ;)
(Heute habe ich eine Art Systemwildwuchs. DIes hier ist allerdings ein Windows.)
Tom Bombadil hat geschrieben:Ich meinte jetzt im Sinne von Nutzerzahlen, da dürften Linux-Distros die Nase vorne haben. Oder irre ich mich?
Im von Microsoft und Apple halbwegs fair aufgeteilten Desktopmarkt ist kein freies System mit besonders relevanten Nutzerzahlen ausgestattet. Wie hoch die Ziffer vor dem Komma ist, spielt keine so besonders bedeutsame Rolle - mit dem Unterschied, dass Apple zumindest bei FreeBSD (und damit GhostBSD und TrueOS) nicht nur Code leiht, sondern auch spendet. Auch Microsoft hängt über Azure inzwischen bei FreeBSD drin. Sie könnten, wenn sie wollten...

Nutzerzahlen sind jedenfalls nicht alles. :)
Tom Bombadil hat geschrieben:Das ist in der Tat Unsinn. "Sicherer" ist Linux nur, weil die viele Windows-Malware nicht ausgeführt wird.
Dafür die Linux-Malware. Verstehen Politikschreiber halt nicht so gut - meistens. (Kein Angriff auf die Teilnehmer hier beabsichtigt!)
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

grün hat geschrieben:(11 Jan 2018, 22:31)

Ich wollte basteln. ;)
Die Zeit hab ich mit Gentoo und Arch hinter mir, ich brauche ein stabil laufendes System. Und nein, mein Mint stürzt wirklich nicht ab.
Im von Microsoft und Apple halbwegs fair aufgeteilten Desktopmarkt ist kein freies System mit besonders relevanten Nutzerzahlen ausgestattet.
Das ist schon klar, trotzdem sind auch die Nutzerzahlen wichtig, weil ein totes System eher nicht mehr weiter entwickelt/supportet wird. Natürlich sind auch die Entwicklerzahlen wichtig, da kenne ich mich bei BSD aber überhaupt nicht aus.
...mit dem Unterschied, dass Apple zumindest bei FreeBSD (und damit GhostBSD und TrueOS) nicht nur Code leiht, sondern auch spendet. Auch Microsoft hängt über Azure inzwischen bei FreeBSD drin. Sie könnten, wenn sie wollten...
Das ist interessant.
Dafür die Linux-Malware.
Klar, die Anzahl ist aber überschaubar: https://en.wikipedia.org/wiki/Linux_malware#Threats
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Tom Bombadil hat geschrieben:Und nein, mein Mint stürzt wirklich nicht ab.
Ich hatte mir das damals noch neue Mint in der Debian Edition kurz angesehen, bin dann aber (als mein letztes Desktoplinux) bei Fedora gelandet. Mint hatte Charme, war aber an manchen Stellen noch unfertig und yum mochte (und mag) ich lieber als apt und aptitude.
Ändert nichts daran, dass systemd nicht wie etwas aussieht, was ich heutzutage auf meinem System haben wollen würde.
Tom Bombadil hat geschrieben:weil ein totes System eher nicht mehr weiter entwickelt/supportet wird.
Ein System ist tot, sobald der letzte Entwickler es verlässt. Gerade fanatische Hobbyisten sichern die Zukunft von Systemen oft mit mehr Herzblut als diejenigen, die damit mal Geld verdient haben. VMS fiele mir da gerade ein.
Tom Bombadil hat geschrieben:Klar, die Anzahl ist aber überschaubar: https://en.wikipedia.org/wiki/Linux_malware#Threats
Eine reicht halt.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

grün hat geschrieben:(11 Jan 2018, 22:51)

Ändert nichts daran, dass systemd nicht wie etwas aussieht, was ich heutzutage auf meinem System haben wollen würde.
Ich bin zu wenig Linuxprofi, als dass ich mich dazu qualifiziert äußern könnte. Ich habe mich natürlich auch schon in die Sache eingelesen, nach meinem Verständnis wird in den Streit aber auch viel Dogma reingelegt.
Eine reicht halt.
Schon richtig, mir persönlich ist nur noch keine begegnet, bei Windows schlägt der Virenscanner bei mir aber auch so gut wie nie an.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von imp »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jan 2018, 20:11)

Du vermischst jetzt den professionellen Einsatz mit dem privaten.
Das verlängert das erträgliche Alter, das Grundproblem bleibt.

Der privat genutzte, noch ältere, Laptop wird nicht ersetzt, erstens ist der Stromverbrauch irrelevant niedrig und zweitens reicht der für alle Dinge, die ich damit erledige voll und ganz aus.
So lange das so ist, alles richtig. Wenn kein Windows 10 oder kein aktuelles Linux mehr schmerzfrei drauf will, ist aber Zeit gekommen umzudenken. Da wird's schnell lästig. Auch privat ist das Zugucken beim laden und verarbeiten nicht der Zweck, den die meisten mit dem PC verfolgen. Von Sicherheit mal abgesehen.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von imp »

grün hat geschrieben:(11 Jan 2018, 22:51)
Ändert nichts daran, dass systemd nicht wie etwas aussieht, was ich heutzutage auf meinem System haben wollen würde.
Es ist nicht alles dran schlecht. Es will nur zu vieles sein. Setzt sich aber durch.


Ein System ist tot, sobald der letzte Entwickler es verlässt. Gerade fanatische Hobbyisten sichern die Zukunft von Systemen oft mit mehr Herzblut als diejenigen, die damit mal Geld verdient haben. VMS fiele mir da gerade ein.
Nach der Definition sind GEM und BeOS nicht tot. Das sagt schon viel über die praktische Relevanz.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(12 Jan 2018, 06:06)

Wenn kein Windows 10 oder kein aktuelles Linux mehr schmerzfrei drauf will, ist aber Zeit gekommen umzudenken.
Aktuelles Linux läuft problemlos, sogar Unity funktioniert ohne spürbare lags.
Auch privat ist das Zugucken beim laden und verarbeiten nicht der Zweck, den die meisten mit dem PC verfolgen.
Mit 4GB RAM und einer SSD ist das Ding auch nicht viel langsamer als meine anderen PCs. Ich sehe es gar nicht ein, so ein Gerät zu entsorgen.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von imp »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Jan 2018, 09:47)

Aktuelles Linux läuft problemlos, sogar Unity funktioniert ohne spürbare lags.


Mit 4GB RAM und einer SSD ist das Ding auch nicht viel langsamer als meine anderen PCs. Ich sehe es gar nicht ein, so ein Gerät zu entsorgen.
Na, fühl dich nicht aufgefordert. Es ging schon konkret von user zu user und daraus etwas genereller. Wenn alles fit ist, behalt ihn doch.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

Mach ich auch :D
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Raskolnikof »

Seien wir doch mal ganz ehrlich, und hier wurde es auch schon mal angerissen: In gewissen Kreisen gilt es einfach als uncool, Microsoft-Produkte zu verwenden. Dafür gibt es die unterschiedlichsten Motive. Eines ist, dass viele Microsoft-Gegner einfach nicht bereit sind dabei mitzuwirken, wie Bill Gates Milliarden immer weiter anwachsen.
Auch ich gehörte während meiner „grünen Phase“ mal zu denjenigen, die MS-Produkte vermieden, wo immer es ging. Also statt MS-DOS in den 1980ern erst DR-DOS dann Novell-DOS. Statt MS-Word AMI-Pro von Lotus. Nur Windows wurde ich damals noch nicht los. Linux steckte damals noch in den Kinderschuhen, zumindest für den Endanwender. Dennoch war jeder Microsoft-Gegner froh, mit möglichst wenig MS-Produkten klar zu kommen.

Aber das ist nun Schnee von gestern. Jetzt gibt’s ja ein neues Feindbild. Das nennt sich Google und alles was dazu gehört. Na denn…
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Raskolnikof hat geschrieben:Linux steckte damals noch in den Kinderschuhen, zumindest für den Endanwender.
Linux gab es in den 1980ern noch nicht. :?

Tatsächlich gibt es gute Gründe, auch heute (zum Beispiel) kein Word zu nutzen: Die Konkurrenz (WordPerfect, TextMaker) ist einfach besser. Seit Office 2007 mit diesen ekligen "Ribbons" habe ich das auch nicht mehr auf einem von mir betreuten Rechner gehabt.
Man kriegt ja mit Windows noch nicht automatisch sämtliche Microsoft-Software zwangsinstalliert.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Raskolnikof »

Ich komme um MS Office nicht herum. Ich schilderte das Problem in Arbeitsgruppen mit unterschiedlichen Office-Produkten bei sehr komplexen Aufgabenstellungen bereits. Ich mag LibreOffice, aber nur im privaten Bereich. Aber auch da falle ich immer auf MS zurück, weil es im Unibereich nicht anders geht. Macht der Gewohnheit eben.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von imp »

grün hat geschrieben:(12 Jan 2018, 23:39)

Linux gab es in den 1980ern noch nicht. :?

Tatsächlich gibt es gute Gründe, auch heute (zum Beispiel) kein Word zu nutzen: Die Konkurrenz (WordPerfect, TextMaker) ist einfach besser. Seit Office 2007 mit diesen ekligen "Ribbons" habe ich das auch nicht mehr auf einem von mir betreuten Rechner gehabt.
Man kriegt ja mit Windows noch nicht automatisch sämtliche Microsoft-Software zwangsinstalliert.
Wo man die Wahl hat, da wählt man auch. Egal ob Windows oder Linux, Thunderbird oder Kontact bieten vieles out of the box, das bei Outlook dazugekauft werden muss. Manche Unternehmen gehen jetzt von Skype for Business / Lync zu Slack über. Andere wählen zwischen Office Online und Collabora das für sie passende. Der Integrationsbaukasten Windows / Office / Skype for Business / Sharepoint wird immer weniger zwingend so realisiert. MS musste offene Schnittstellen an einige Teilkomponenten bauen, um nicht Kunden zu verlieren. Das macht die jeweiligen Gegenparts austauschbar.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Raskolnikof »

Die Vielfalt machts eben. Während ich mich heute mit MS arrangiert habe sind es jetzt andere Dinge die ich meide. Browser = Firefox und vermehrt Opera oder auch Tor. Threema statt WhatsApp. Hauptsache möglichst wenig aus der Google-Schmiede.
Threema ist die größte Hürde. Es hilft ja nichts, wenn man im Freundes-und Bekanntenkreis allein zu Threema wechselt während alle anderen bei WhatsApp verbleiben. Es sei denn, man unterhält sich gern mit sich selbst. Also galt es die Mitglieder von drei Gruppen zu überzeugen. Hat geklappt!
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von H2O »

Raskolnikof hat geschrieben:(13 Jan 2018, 00:35)

Ich komme um MS Office nicht herum. Ich schilderte das Problem in Arbeitsgruppen mit unterschiedlichen Office-Produkten bei sehr komplexen Aufgabenstellungen bereits. Ich mag LibreOffice, aber nur im privaten Bereich. Aber auch da falle ich immer auf MS zurück, weil es im Unibereich nicht anders geht. Macht der Gewohnheit eben.
Hier kann ich auf böse Überraschungen hinweisen, die zumindest in der Vergangenheit für Ärger sorgten. In einer einheitlich ausgestatteten Arbeitsgruppe genießen Sie in der Tat die Vorteile der ungehinderten Bearbeitung gemeinsamer Dokumente.

Wenn Sie in einer internationalen Arbeitsgruppe "grenzüberschreitend" diese gemeinsame Bearbeitung im Sinn haben, dann ist es ratsam, die Versionsnummern der verwendeten Nutzerprogramme fest zu legen. Vor langer Zeit gab es in Nutzerprogrammen für Windows doch schnelle Weiterentwicklungen im Bereich Office und Projektplanung. Mit fast tödlicher Sicherheit rüsten dann die Arbeitsgruppen ihre Nutzerprogramme auf (dann, wenn dafür Mittel verfügbar sind), und die Anwender nutzen gern die neuen wunderbaren Eigenschaften dieser Programme.

Und schon finden die Zurückgebliebenen anstelle nützlicher Informationen entweder Zurückweisungen oder ein krauses Zeug, weil die alten Versionen davon nichts verstehen. Der scheinbare Standard hat die Betroffenen in falscher Sicherheit gewogen. Was bleibt anderes übrig, als selber auch nach zu rüsten oder um ein Fax zu bitten... heute wohl um einen jpg-Scan.

Kann sein, daß das heute kaum noch erforderlich ist, weil ein gewisser Stillstand eingetreten ist, die Programme also lange Jahre unverändert genutzt werden können. Man kann sich aber vorstellen, welche Kosten zu tragen waren, wenn dann eine Arbeitsgruppe von einigen 10 Personen plötzlich mit dem Wunsch nach Aufrüstung antrat. Also: Aufpassen bei vermeintlichen Standards!
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Tatsächlich kann SoftMaker Office manchmal besser mit .docx-Dokumenten umgehen als Microsoft Office selbst. :)
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Raskolnikof »

Es geht mir nicht darum, ob ein Programm außerhalb von MS mit MS Office-Programmen umgehen kann. Auf das Wie kommt es an. Und da gibt es eben keine 100-prozentige Kompatibilität.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(13 Jan 2018, 11:14)

Hier kann ich auf böse Überraschungen hinweisen, die zumindest in der Vergangenheit für Ärger sorgten. In einer einheitlich ausgestatteten Arbeitsgruppe genießen Sie in der Tat die Vorteile der ungehinderten Bearbeitung gemeinsamer Dokumente.

Wenn Sie in einer internationalen Arbeitsgruppe "grenzüberschreitend" diese gemeinsame Bearbeitung im Sinn haben, dann ist es ratsam, die Versionsnummern der verwendeten Nutzerprogramme fest zu legen. Vor langer Zeit gab es in Nutzerprogrammen für Windows doch schnelle Weiterentwicklungen im Bereich Office und Projektplanung. Mit fast tödlicher Sicherheit rüsten dann die Arbeitsgruppen ihre Nutzerprogramme auf (dann, wenn dafür Mittel verfügbar sind), und die Anwender nutzen gern die neuen wunderbaren Eigenschaften dieser Programme.

Und schon finden die Zurückgebliebenen anstelle nützlicher Informationen entweder Zurückweisungen oder ein krauses Zeug, weil die alten Versionen davon nichts verstehen. Der scheinbare Standard hat die Betroffenen in falscher Sicherheit gewogen. Was bleibt anderes übrig, als selber auch nach zu rüsten oder um ein Fax zu bitten... heute wohl um einen jpg-Scan.

Kann sein, daß das heute kaum noch erforderlich ist, weil ein gewisser Stillstand eingetreten ist, die Programme also lange Jahre unverändert genutzt werden können. Man kann sich aber vorstellen, welche Kosten zu tragen waren, wenn dann eine Arbeitsgruppe von einigen 10 Personen plötzlich mit dem Wunsch nach Aufrüstung antrat. Also: Aufpassen bei vermeintlichen Standards!
Das Problem hat man teilweise vermieden, indem einerseits immer mehr im Browser läuft und andererseits zwischen Bearbeitungsformaten und Ausgabeformaten getrennt wird.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Raskolnikof hat geschrieben:Auf das Wie kommt es an.
Beim Dateiaustausch? Warum?
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(13 Jan 2018, 19:16)

Das Problem hat man teilweise vermieden, indem einerseits immer mehr im Browser läuft und andererseits zwischen Bearbeitungsformaten und Ausgabeformaten getrennt wird.
Diese Entwicklung habe ich als Linuxer auch genutzt für Sprach-SW. Oft ist die Sprach-SW für Android und Windows angelegt, manchmal auch ist sie im Browser Firefox lauffähig gewesen. Leider war das Sprachpaket "Polnisch" für Anwendung im Browser aber wenig professionell aufgebaut, so daß mir dieser Vorteil auch nicht half.

Deshalb habe ich am Ende einen Sprachkurs an der Uni Bremen belegt. War auch ganz nett mit den jungen Leuten dort...
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Raskolnikof »

grün hat geschrieben:(13 Jan 2018, 19:47)

Beim Dateiaustausch? Warum?
Raskolnikof hat geschrieben:(06 Oct 2017, 16:20)

... letztlich spielt es keine Rolle, ob ich einen Geschäftsbrief mit MS Word unter Windows oder mit einem Office-Paket unter Linux abfasse. Das bleibt sich Jacke wie Hose. Aber:
Oftmals arbeiten an einem Projekt mehrere Teilnehmer. Beispiel: Eine Arbeitsgruppe an der Uni. Alle haben online Zugriff auf die Arbeitsdatei und arbeiten daran oder aber jeder arbeitet zu bestimmten Unterthemen etwas aus und fügt es dann in die Arbeit ein. Da kann es dann bei komplexen und aufwendigen Arbeiten mit Diagrammen, Fußnoten, unterschiedlichen Schriften, eingebundenen Grafiken usw. leicht zu unliebsamen Überraschungen kommen, wenn unterschiedliche Office-Anwendungen verschiedener Hersteller genutzt werden. Beispiel: Nach dem Zusammenfügen einzelner Arbeitsschritte der Gruppe finden sich plötzlich Trennungszeichen im Fließtext wo sie nicht hingehören, Grafiken sind falsch eingebunden und Fußnoten verschwunden oder vollkommen verstellt. Das ist äußerst ärgerlich.
Von daher wird an unserer Uni in allen Fachbereichen immer wieder darauf hingewiesen, in Arbeitsgruppen unbedingt darauf zu achten, dass alle Gruppenmitglieder das gleiche Office-Paket verwenden.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Deshalb sprach ich vom Dateiformat: Wenn das korrekt unterstützt wird, passiert das nicht. (LibreOffice ist so ein Beispiel, das gern mal kaputt ist.)
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Raskolnikof »

Doch das passiert, immer wieder!
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Nicht mit SoftMaker Office!
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Raskolnikof »

Dann arbeite du damit und gut isses. Aber versuche bitte nicht cleverer zu sein als Praktiker, die täglich in Workgroups arbeiten und bei der Nutzung unterschiedlicher Office-Programme die verrücktesten Erfahrungen gesammelt haben. SoftMaker Office ist da keine Ausnahme. Zudem ging es um Office für Linux. Da existiert bis jetzt lediglich eine Betaversion von SoftMaker.

Was schreibt COM! professional?
„Minus: Kompatibilität: Einige Abweichungen bei der Darstellung von MS-Office-Dokumenten.“
und pc go?
„MS-Office-Add-ons und Makros laufen jedoch nicht.“
und c’t?
„SoftMaker Office 2016 überzeugt durch hohe Geschwindigkeit und gute Kompatibilität zu Microsoft Office, wenn es um Alltagsaufgaben geht.

Der letzte Halbsatz vom c’t-Kommentar ist bezeichnend: Für Alltagsaufgaben ist auch SoftMaker ohne Fehl und Tadel. Bei meinem Einwand ging es aber eben nicht um Alltagsaufgaben.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von imp »

grün hat geschrieben:(13 Jan 2018, 22:51)

Nicht mit SoftMaker Office!
Wenn du mit Deppen streitest, gewinnst du weniger, als wenn du deine erfolgreiche Arbeit einfach tust. :)

Ich bin übrigens ebenfalls der Meinung, dass eine dokumenten- und standardgetriebene Fortentwicklung letztlich mehr bringt als undokumentierte Extrawürste.

2018 wird für Linux und Wayland voraussichtlich das Jahr des HDR. Schauen wir mal :)
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Raskolnikof »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(15 Jan 2018, 06:53)
Wenn du mit Deppen streitest, gewinnst du weniger, als wenn du deine erfolgreiche Arbeit einfach tust. :)
Das ist richtig. Erfolgreich arbeiten kannst du aber nur mit den richtigen Mitteln, speziell als Mitglied einer Gruppe. Außenseiter und Eigenbrötler haben es da seltenst zu etwas gebracht. Wenn du aber allein in deinem Kämmerlein deine Diplomarbeit schreibst ist jedes Officeprogramm dafür bestens geeignet. U.U. reicht dafür dann sogar das kaum bekannte und auch mit Windows 10 immer noch mitgelieferte Word Pad. ;)

Eine Arbeitsgruppe arbeitet an einem recht komplexen docxs-Dokument. Dieses beinhaltet bereits viele im Text eingebettete Bilder, Grafiken, Tabellen in verschiedenen Darstellungen und jede Menge Fußnoten. Nun arbeitet ein Mitglied der Arbeitsgruppe an dem Projekt, aber nicht mit MS Office. Er/sie ändert hier etwas und da, fügt etwas ein, nimmt anderes wieder raus, muss infolgedessen Fußnoten ändern und andere Dinge mehr. Die so korrigierte Arbeit wird den Mitgliedern der AG wieder zur Verfügung gestellt, die das Dokument wiederum mit MS Word öffnen.
Und? Wenn alles gut gegangen ist: Herzlichen Glückwunsch. Dies ist aber, wie gesagt bei komplexen arbeiten meist nicht der Fall.
Auffällig hierbei ist, dass Fremdprogramme MS Office Dateien häufig fehlerfrei anzeigen diese dann aber nach vorgenommenen Änderungen/Ergänzungen in MS Office nicht richtig dargestellt werden.
Eindeutige Tests beweisen das und Praktiker beherzigen diese Tatsache.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von H2O »

Raskolnikof hat geschrieben:(15 Jan 2018, 11:36)

Das ist richtig. Erfolgreich arbeiten kannst du aber nur mit den richtigen Mitteln, speziell als Mitglied einer Gruppe. Außenseiter und Eigenbrötler haben es da seltenst zu etwas gebracht. Wenn du aber allein in deinem Kämmerlein deine Diplomarbeit schreibst ist jedes Officeprogramm dafür bestens geeignet. U.U. reicht dafür dann sogar das kaum bekannte und auch mit Windows 10 immer noch mitgelieferte Word Pad. ;)

Eine Arbeitsgruppe arbeitet an einem recht komplexen docxs-Dokument. Dieses beinhaltet bereits viele im Text eingebettete Bilder, Grafiken, Tabellen in verschiedenen Darstellungen und jede Menge Fußnoten. Nun arbeitet ein Mitglied der Arbeitsgruppe an dem Projekt, aber nicht mit MS Office. Er/sie ändert hier etwas und da, fügt etwas ein, nimmt anderes wieder raus, muss infolgedessen Fußnoten ändern und andere Dinge mehr. Die so korrigierte Arbeit wird den Mitgliedern der AG wieder zur Verfügung gestellt, die das Dokument wiederum mit MS Word öffnen.
Und? Wenn alles gut gegangen ist: Herzlichen Glückwunsch. Dies ist aber, wie gesagt bei komplexen arbeiten meist nicht der Fall.
Auffällig hierbei ist, dass Fremdprogramme MS Office Dateien häufig fehlerfrei anzeigen diese dann aber nach vorgenommenen Änderungen/Ergänzungen in MS Office nicht richtig dargestellt werden.
Eindeutige Tests beweisen das und Praktiker beherzigen diese Tatsache.
Das Geheimnis Ihre Erfolgs ist aber nicht die Tatsache MS Office XXX, sondern die Verwendung eines gemeinsamen Standards, also in Ihrem Falle MS Office XXX. Keine Ahnung, ob mit Libre Office YYY ähnlich produktiv zu arbeiten wäre; aber gesetzt der Fall, es wäre so, dann wäre das eben der Standard einer anderen erfolgreichen Arbeitsgruppe.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Raskolnikof »

Das ist richtig! Es ging mir auch nicht darum, MS Office als das beste Office-Paket zu feiern sondern einzig um die Feststellung, dass eine 100-prozenzige Kompatibilität der verschiedenen Office-Pakete unterschiedlicher Hersteller nicht gegeben ist. Libre Office und auch SoftMaker Office sind MS Office mindestens ebenbürtig; das bezweifle ich nicht. Und wenn sich eine Arbeitsgruppe auf z.B. SoftMaker einigt wird es auch keine Probleme geben. Nur sage mal fünf Teilnehmern einer Gruppe, die alle auf MS Office eingeschossen sind, dass sie auf xy wechseln sollen.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von H2O »

Raskolnikof hat geschrieben:(15 Jan 2018, 14:26)

Das ist richtig! Es ging mir auch nicht darum, MS Office als das beste Office-Paket zu feiern sondern einzig um die Feststellung, dass eine 100-prozenzige Kompatibilität der verschiedenen Office-Pakete unterschiedlicher Hersteller nicht gegeben ist. Libre Office und auch SoftMaker Office sind MS Office mindestens ebenbürtig; das bezweifle ich nicht. Und wenn sich eine Arbeitsgruppe auf z.B. SoftMaker einigt wird es auch keine Probleme geben. Nur sage mal fünf Teilnehmern einer Gruppe, die alle auf MS Office eingeschossen sind, dass sie auf xy wechseln sollen.
Das ist doch klar! Es gibt auch gar keinen guten Grund dafür... schon vor vielen Jahren ist die Dokumentationsabteilung meines Unternehmens auf MS Office umgestiegen, weil es die Möglichkeiten der LaTex Textverarbeitung eingeholt hatte. So konnten die Entwickler ihre speziellen Beiträge zu Systemfunktionen auf ihrem Standard-Büro-PC ohne große Schulung verfassen und als Rohmaterial für das Gesamt-Dokument anliefern. Die Dokumentateure übten danach ihre Schwarze Kunst aus... eine bemerkenswerte Rationalisierung auf diesem Gebiet!

Ich bin allerdings sicher, daß ich mein Rohmaterial damals auch mit OpenOffice hätte verfassen und als MS Office Datei hätte anliefern können... aber auch mein Standard-Büro-PC hatte nun einmal MS Office geladen. :D

Und heute ist das Wurst, so als Altersrentner... :)
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Raskolnikof »

Tom Bombadil hat geschrieben:(19 Jun 2016, 13:54)

Kontext. Für Linux sind manche Webcams, TV-Karten oder auch Digitizer exotische Hardware. Es gibt auch Smartphones und Tablets, mit denen Linux Probleme hat, die Software ist halt meistens nur für Windows gemacht. Sowas schreckt die normalen User nunmal ab.
Nicht zu vergessen große Unternehmen oder kommunale Einrichtungen. Gerade in letzteren wird ja nicht nur mit office-Produkten gearbeitet. Da arbeitet jedes Amt mit ganz speziellen Programmen, die für ganz spezielle Aufgaben zugeschnitten sind. Dabei vernetzen sich Behörden zunehmend miteinander und tauschen Daten aus. Da ist es wichtig, dass alle Beteiligten eine Sprache sprechen. Da wird dann häufig über Wochen und Monate darüber diskutiert, welches Programm denn nun für eine bestimmte Aufgabe genutzt werden soll. Und bei diesen "Sonderanwendungen" handelt es sich fast ausschließlich um reine Windowsprogramme. Diese Programme sind häufig bereits seit vielen Jahren im Einsatz und wurden stetig weiter entwickelt und auf den Nutzerkreis und dessen Bedürfnisse abgestimmt.
Warum sollten die auf Linux und neuer Software umsteigen und noch mal von vorn beginnen?
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von H2O »

Raskolnikof hat geschrieben:(21 Mar 2018, 16:28)

Nicht zu vergessen große Unternehmen oder kommunale Einrichtungen. Gerade in letzteren wird ja nicht nur mit office-Produkten gearbeitet. Da arbeitet jedes Amt mit ganz speziellen Programmen, die für ganz spezielle Aufgaben zugeschnitten sind. Dabei vernetzen sich Behörden zunehmend miteinander und tauschen Daten aus. Da ist es wichtig, dass alle Beteiligten eine Sprache sprechen. Da wird dann häufig über Wochen und Monate darüber diskutiert, welches Programm denn nun für eine bestimmte Aufgabe genutzt werden soll. Und bei diesen "Sonderanwendungen" handelt es sich fast ausschließlich um reine Windowsprogramme. Diese Programme sind häufig bereits seit vielen Jahren im Einsatz und wurden stetig weiter entwickelt und auf den Nutzerkreis und dessen Bedürfnisse abgestimmt.
Warum sollten die auf Linux und neuer Software umsteigen und noch mal von vorn beginnen?
So ähnlich begründe ich im Kleinen, warum ich bei LINUX / UBUNTU bleibe. Ohne Kummer, ohne Sorgen seit 2008... und das zum Nulltarif mit fortlaufend gepflegter SW. Kommerzielle Anwender müssen aber etwas dafür bezahlen, haben dann auch Anspruch auf "Telefonseelsorge". Gott schütze die Firma Canonical und ihren menschenfreundlichen Eigentümer Mark Shuttleworth!
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

Raskolnikof hat geschrieben:(21 Mar 2018, 16:28)

Warum sollten die auf Linux und neuer Software umsteigen und noch mal von vorn beginnen?
Damit MS und die USA keinen Zugriff auf deutsche Daten haben.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von immernoch_ratlos »

Raskolnikof hat geschrieben:Warum sollten die auf Linux und neuer Software umsteigen und noch mal von vorn beginnen?
Antwort :
Tom Bombadil hat geschrieben:Damit MS und die USA keinen Zugriff auf deutsche Daten haben.
Vorsichtige Nachfrage - kommt Dir das nicht selbst etwas "blauäugig" vor :?: Ob man so die DSGVO - Stichtag 25.05.2018 noch erfüllen kann :?:

Ist nicht eher die Nutzung priv. Smartphones im Betrieb oder Zuhause, mit jeder Menge Apps mit unübersehbarer Anzahl von "Rechten" eine viel größere Gefahr ? Was sollen Firmen, die von D aus ihre Systeme z.B. in den USA steuern tun, so ganz ohne MS ? MS als Betriebssystem ist ja nicht wirklich ganz alleine der Vertreter von MS... :?

Nun wer misstrauisch ist, kann ja es ja mal z.B. mit "Wireshark" versuchen - wer "privat" unterwegs ist, ist ja sowieso selbst verantwortlich für seine Sicherheit. Wer es also "genau wissen möchte" kommt um die eine oder andere Lernkurve wohl nicht herum. Hier irgendwelche Forderungen aufstellen, ohne selbst etwas dazu beitragen zu können, hilft niemandem.

Wer wirklich ganz private Daten hat, die niemals das "Netz" sehen sollen, kann ja dafür einen extra PC mit eigenem NAS vorhalten. Was nicht mit der "Außenwelt" verbunden ist, dürfte relativ sicher sein. Wer allerdings warum und für was auch immer, Daten austauscht, benötigt "etwas" größeren Aufwand - Verschlüsselung inbegriffen.

Ein "sauberes" vorkonfiguriertes OS, welches genau auf die Arbeiten die das System leisten soll "zugeschnitten ist" - regelmäßig total neu aus der sicheren Konserve aufspielen. Geht in Minuten. Onlinezeiten auf ein Minimum beschränken - "einen anderen PC" (könnte z.B. ein dafür genutzte vorkonfigurierte preiswerte SSD sein) "für das ganz normale Surfen" - es gibt - wenn man darüber nachdenkt, ganz sicher genügend Methoden um privat auf "Nummer sicher zu gehen". Wer sich mit Linux Derivaten gut auskennt, warum nicht ? Wer glaubt das passt mit MS besser - z.B. weil man sich damit gut / besser auskennt - warum nicht. Ich halte diese MS-Phobie für übertrieben. Wer wenig Ahnung von dem Ganzen hat, dem ist so oder so nicht zu helfen... :(

Ach ja, mein Hoster hat mir heute "zum Aktionspreis von 1,69 EUR/ Monat Ihr sicheres SSL-Zertifikat" angeboten - ohne geht alles im Klartext übers Netz - das ist bei Texten, die sowieso jeder lesen darf keine Affaire - beim Übertragen des Passworts im Klartext - gilt ja auch für alle Admin-Aktivitäten eines Forums, ist das ein echtes Sicherheitsrisiko - gleichgültig welches OS auf dem aktiven Rechner läuft.

Mein Fazit, "draußen" ist es wesentlich ungemütlicher.....
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Raskolnikof »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Mar 2018, 13:31)
Damit MS und die USA keinen Zugriff auf deutsche Daten haben.
Daran glaubst du im Ernst? Aber egal, der Zug ist längst abgefahren. Gerade Behörden, die von Einführung der IT an in ihren Ämtern auf MS gesetzt haben kommen aus dieser Abhängigkeit nicht mehr raus. Ohne dies bewerten zu wollen, aber dieses Spiel hat eindeutig MS gewonnen.
Ich vergleiche dies immer gern mit dem "Krieg" der verschiedenen Videosysteme Anfang der 1980er Jahre. Es konkurrierten da drei Systeme von drei beherrschenden Herstellen miteinander. Gewonnen hat das Rennen letztlich das schlechteste System (VHS von JVC). Japanische und amerikanische Großbanken witterten ein Milliardengeschäft und puschten JVC zum Sieger des Gefechts. Bei MS lief das zwar anders, weil Bill Gates mit seinem Betriebssystem seinerzeit einfach konkurrenzlos den Massenmarkt bedienen konnte. Sein Vorteil war einfach, dass er zwar mit einem mehr oder weniger unbrauchbarem Betriebssystem auf dem Markt kam, was ihm die Anwender wie auch ich seinerzeit nicht übel nahmen. Wichtiger war, überhaupt einen Computer zu besitzen und damit irgendwie arbeiten zu können. Im Grunde waren wir Nutzer eines 80286 eigentlich Deppen, dass wir viel mehr noch als heute die Versuchskaninchen für MS spielten.
Aber da begann bereits die Abhängigkeit. Das war vor rund 35 Jahren.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(22 Mar 2018, 16:18)

Ist nicht eher die Nutzung priv. Smartphones im Betrieb oder Zuhause...
Darum ging es nicht, sondern um die Computer, die vom Staat betrieben werden.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

Raskolnikof hat geschrieben:(22 Mar 2018, 16:21)

Aber egal, der Zug ist längst abgefahren.
Ist er nicht, zumindest nicht für die Zukunft, wenn man denn irgendwann mal anfangen würde, eine deutsche "Linux Staatsdistribution" inkl. der benötigten Standardsoftware zu entwickeln.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von imp »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(22 Mar 2018, 16:18)

Antwort :Vorsichtige Nachfrage - kommt Dir das nicht selbst etwas "blauäugig" vor :?: Ob man so die DSGVO - Stichtag 25.05.2018 noch erfüllen kann :?:

Ist nicht eher die Nutzung priv. Smartphones im Betrieb oder Zuhause, mit jeder Menge Apps mit unübersehbarer Anzahl von "Rechten" eine viel größere Gefahr ?
Nicht so sehr, wenn man es richtig macht. Es gibt von Haus aus Sandboxing-Möglichkeiten und Geräte-Richtlinien. Das Unternehmen kann bestimmen, was auf das Firmengerät drauf gehört (Pflicht ist), welche Einstellungen der Benutzer nicht verändern kann und welche Apps bei Installationsversuch automatisch geblockt werden (bzw, ob der User überhaupt irgendwas selbst aufspielen kann).

Die andere Frage ist, ob in der Firmware, also unterhalb des Betriebssystems, nicht irgendwelche Schweinereien der asiatischen Hersteller lauern.
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