Der Nationalmannschaftsthread

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Misterfritz
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von Misterfritz »

elmore hat geschrieben: Mo 5. Dez 2022, 22:34 https://www.t-online.de/nachrichten/deu ... b-auf.html
Hoppala... :D
Habe ich auch gerade gelesen :D
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elmore
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von elmore »

Misterfritz hat geschrieben: Mo 5. Dez 2022, 22:36 Habe ich auch gerade gelesen :D
Und... bist du jetzt sehr betrübt über seinen Abgang? :D
Putin ist kein Politiker, sondern ein krimineller Schwerverbrecher. Wie Israel sich wehrt, ist nicht verkehrt.
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Misterfritz
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von Misterfritz »

elmore hat geschrieben: Mo 5. Dez 2022, 22:38 Und... bist du jetzt sehr betrübt über seinen Abgang? :D
Ja, sicher :p
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Christdemokrat
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von Christdemokrat »

Misterfritz hat geschrieben: Mo 5. Dez 2022, 21:28 Sieh' mal an, die Spieler von 2002 waren jetzt nicht mehr dabei? :p
Die Spielertypen sind nicht mehr dabei. 2002 hatten wir im Mittelfeld Leute wie Jeremis, Frings, Hamann und Bode. Das waren eher die rustikalen Malocher unter den Fußballern. Sowas haben wir heute nicht mehr.
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Misterfritz
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von Misterfritz »

Christdemokrat hat geschrieben: Mo 5. Dez 2022, 23:15 Die Spielertypen sind nicht mehr dabei. 2002 hatten wir im Mittelfeld Leute wie Jeremis, Frings, Hamann und Bode. Das waren eher die rustikalen Malocher unter den Fußballern. Sowas haben wir heute nicht mehr.
Jajaja ... und wenn wir nur Malocher hatten, dann wurde gemault, dass die nur Rumpelfussball spielen könnten.
Egal, Du hängst ja sowieso der Vergangenheit an - und das nicht nur beim Fussball :p
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von Aurelius88 »

Misterfritz hat geschrieben: Mo 5. Dez 2022, 23:20 Jajaja ... und wenn wir nur Malocher hatten, dann wurde gemault, dass die nur Rumpelfussball spielen könnten.
Egal, Du hängst ja sowieso der Vergangenheit an - und das nicht nur beim Fussball :p

Mal ehrlich verwundert tut es mich bei dem Usernamen auch nicht wirklich. Die ganzen Konservativen hierzulande ticken allermeisten nach dem Motto: "rückwärts immer, vorwärts nimmer". :x
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von elmore »

Christdemokrat hat geschrieben: Mo 5. Dez 2022, 23:15 Die Spielertypen sind nicht mehr dabei. 2002 hatten wir im Mittelfeld Leute wie Jeremis, Frings, Hamann und Bode. Das waren eher die rustikalen Malocher unter den Fußballern. Sowas haben wir heute nicht mehr.
Als Klinsmann 2004 den Laden umkrempelte und auch das "Ergebnisfußballkonzept" versenkte und auf Spielwitz und offensivere Taktiken mit einer neuen Genearation von Fußballern umstellte, führte das auch die deutschen Fans aus einem Jammertal heraus, hin zum Sommermärchen 2006, das "nur" den 3.Platz bei der Heim-WM erbrachte. Aber trotz allem Respekt, Anerkennung und ein geändertes Bild von ganz Deutschland in der Welt erzeugte.
Dass D eben nicht nur die verbissene Malochernation ist, die zum Lachen in den Keller geht.

All dies verkörperte die neue Nationalmannschaft unter Klinsmann, die plötzlich auch Spaß am Fußball haben durfte.

Heute haben wir eine Spielergeneration hhochbegabter Spieler, die ein anderes Selbstverständnis vom Kicken haben. Sie wollen nicht mehr die Bauarbeiter mit Sicherheitsschuhen auf dem Platz sein, die mit Müh' und Not einen 5m-Paß unfallfrei zum Mitspieler bringen. Das finde ich gut. Und es ist unbestritten schönerer Fußballgenuß als der vormalige "rustikalere Kampffußball".

Aber gegen diese offensive, technisch sehr gute Offensivpower, die auch Deutschland heute mit sehr talentierten Spielern bringen kann, die Barca und die spanische Nationalmannschaft entscheidend und als Vorbild prägte, erzeugte irgendwann auch Strategien der Gegenwehr. Die immer erfolgreicher dieses Barca-Konzept bekämpfen lernten.

Es bildet sich immer mehr heraus, dass man gegen diese Ballbesitzdominanz mit massierten Defensiven und superschnellem Konterfußball sehr erfolgreich agieren kann, sofern man diesen Mannschaften mit eingebauter Passmaschine durch engste Räume das "reichliche" Toreschießen massiv erschwert bis fast unmöglich macht.

Wenn dann eine solche Ballbesitzmannschaft - wie eben D - nicht stabil genug bei Kontern steht, kommt es, wie diese WM zeigte, sehr schnell zu unerwarteten Erlebnissen, die mit nur einem Spiel, wie dem von D vs. Japan, eine erfolgreiche Turnierteilhabe schrotten können.

Hier sollte also ein Umdenken insoweit in der taktischen Strategie greifen und angepasst werden, das defensivere Sicherungen einbaut, ohne den grundsätzlich positiven Angriffsfußball der hochtalentierten Offensive zu negieren.

Es war ja nun nicht so, dass D keine Tore erzielte oder dies nicht könnte. Man muss eine neue Balance finden, die aus einer Wackeldefensive wieder einen halbwegs verläßlichen Abwehrriegel zimmert. Wenn dann das andere Problem der Effizienz in der Offensive auch noch verbessert wird und nicht so bescheiden ausfäält wie gegen Japan, als man aus zig Chancen, die man herausspielte, nur ein Tor gelang, wird alles gut.

Ich halte es aber für sehr riskant, nur darauf zu setzen, die sog. Toreffizienz zu verbessern, ohne mehr Wert auf Defensivstabilität zu legen.

Nicht umsonst hat sich beispielsweise Bayern München besonders defensiv verstärkt, dafür sogar vergleichsweise viel Geld investiert, siehe Lucas Hernandez, Upamecano oder Mathis de Ligt, dazu noch den Marrokanischen Verteidiger mit dem unaussprechklichen Namen, die alle zusammen ca. 200 Mill. EUR Ablöse kosteten...

Ebenso hat sich der BVB vor allem auch defensiv verstärkt bzw. verfolgt er dieses Ziel. Ob das mit Süle und Schlotterbeck gelingt, muss sich noch zeigen.

Fakt ist aber, dass man sich alleine auf die Offensivpower allein nicht verlassen möchte, wenn man Titel gewinnen will. All das gilt analog für die deutsche Nationalmannschhaft. Auch wenn Flick nicht einfach ausländische Weltklasseleute für die Abwehr kaufen kann,
so schlecht ist der Fundus in D auch nicht, was Abwehrspieler angeht, um daraus eine stabilere Abwehr zu "basteln".

Rudi Völler wäre 2002 sicher glücklich gewesen, wenn er Spieler wie Sané, Musiala, Gnabry, Kimmich gehabt hätte, und nicht nur Klose und vor allem Ballack.

Das nostalgische Beweinen, daß anno 2022 keine 2002-er Spielergeneration mehr existiere, halte ich für aus der Zeit gefallen.
Das hört sich so an, dass ein 200 PS Trekker mit 6-ScharerPpflug einfach weniger gut sei, als ein Ackergaul mit Holzpflug, hinter dem eine arme Sau herdackeln musste. :D
Putin ist kein Politiker, sondern ein krimineller Schwerverbrecher. Wie Israel sich wehrt, ist nicht verkehrt.
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Beitrag von All mine »

elmore hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 01:06 Als Klinsmann 2004 den Laden umkrempelte und auch das "Ergebnisfußballkonzept" versenkte und auf Spielwitz und offensivere Taktiken mit einer neuen Genearation von Fußballern umstellte, führte das auch die deutschen Fans aus einem Jammertal heraus, hin zum Sommermärchen 2006, das "nur" den 3.Platz bei der Heim-WM erbrachte. Aber trotz allem Respekt, Anerkennung und ein geändertes Bild von ganz Deutschland in der Welt erzeugte.
Dass D eben nicht nur die verbissene Malochernation ist, die zum Lachen in den Keller geht.

All dies verkörperte die neue Nationalmannschaft unter Klinsmann, die plötzlich auch Spaß am Fußball haben durfte.

Heute haben wir eine Spielergeneration hhochbegabter Spieler, die ein anderes Selbstverständnis vom Kicken haben. Sie wollen nicht mehr die Bauarbeiter mit Sicherheitsschuhen auf dem Platz sein, die mit Müh' und Not einen 5m-Paß unfallfrei zum Mitspieler bringen. Das finde ich gut. Und es ist unbestritten schönerer Fußballgenuß als der vormalige "rustikalere Kampffußball".

Aber gegen diese offensive, technisch sehr gute Offensivpower, die auch Deutschland heute mit sehr talentierten Spielern bringen kann, die Barca und die spanische Nationalmannschaft entscheidend und als Vorbild prägte, erzeugte irgendwann auch Strategien der Gegenwehr. Die immer erfolgreicher dieses Barca-Konzept bekämpfen lernten.

Es bildet sich immer mehr heraus, dass man gegen diese Ballbesitzdominanz mit massierten Defensiven und superschnellem Konterfußball sehr erfolgreich agieren kann, sofern man diesen Mannschaften mit eingebauter Passmaschine durch engste Räume das "reichliche" Toreschießen massiv erschwert bis fast unmöglich macht.

Wenn dann eine solche Ballbesitzmannschaft - wie eben D - nicht stabil genug bei Kontern steht, kommt es, wie diese WM zeigte, sehr schnell zu unerwarteten Erlebnissen, die mit nur einem Spiel, wie dem von D vs. Japan, eine erfolgreiche Turnierteilhabe schrotten können.

Hier sollte also ein Umdenken insoweit in der taktischen Strategie greifen und angepasst werden, das defensivere Sicherungen einbaut, ohne den grundsätzlich positiven Angriffsfußball der hochtalentierten Offensive zu negieren.

Es war ja nun nicht so, dass D keine Tore erzielte oder dies nicht könnte. Man muss eine neue Balance finden, die aus einer Wackeldefensive wieder einen halbwegs verläßlichen Abwehrriegel zimmert. Wenn dann das andere Problem der Effizienz in der Offensive auch noch verbessert wird und nicht so bescheiden ausfäält wie gegen Japan, als man aus zig Chancen, die man herausspielte, nur ein Tor gelang, wird alles gut.

Ich halte es aber für sehr riskant, nur darauf zu setzen, die sog. Toreffizienz zu verbessern, ohne mehr Wert auf Defensivstabilität zu legen.

Nicht umsonst hat sich beispielsweise Bayern München besonders defensiv verstärkt, dafür sogar vergleichsweise viel Geld investiert, siehe Lucas Hernandez, Upamecano oder Mathis de Ligt, dazu noch den Marrokanischen Verteidiger mit dem unaussprechklichen Namen, die alle zusammen ca. 200 Mill. EUR Ablöse kosteten...

Ebenso hat sich der BVB vor allem auch defensiv verstärkt bzw. verfolgt er dieses Ziel. Ob das mit Süle und Schlotterbeck gelingt, muss sich noch zeigen.

Fakt ist aber, dass man sich alleine auf die Offensivpower allein nicht verlassen möchte, wenn man Titel gewinnen will. All das gilt analog für die deutsche Nationalmannschhaft. Auch wenn Flick nicht einfach ausländische Weltklasseleute für die Abwehr kaufen kann,
so schlecht ist der Fundus in D auch nicht, was Abwehrspieler angeht, um daraus eine stabilere Abwehr zu "basteln".

Rudi Völler wäre 2002 sicher glücklich gewesen, wenn er Spieler wie Sané, Musiala, Gnabry, Kimmich gehabt hätte, und nicht nur Klose und vor allem Ballack.

Das nostalgische Beweinen, daß anno 2022 keine 2002-er Spielergeneration mehr existiere, halte ich für aus der Zeit gefallen.
Das hört sich so an, dass ein 200 PS Trekker mit 6-ScharerPpflug einfach weniger gut sei, als ein Ackergaul mit Holzpflug, hinter dem eine arme Sau herdackeln musste. :D
Guter Beitrag sehe ich genauso, ergänzend sei gesagt am erfolgreichsten sind Teams die sowohl brilliante Techniker, als auch Malocher die die Räume im defensiven Mittelfeld zustellen, wer diese Balance am besten hinbekommt, ist ganz vorne dabei. In der Offensive ist eine echte 9 unersetzlich, er muss nicht mal selber ohne Ende knipsen, es reicht wenn er im Zentrum Spieler auf sich zieht und dadurch Räume für die Mitspieler frei macht. Füllkrug ist aus meiner Sicht kein Weltklassestürmer, trotzdem hätte Flick ihn in der Startelf bringen müssen, es ist leider kein besserer im Kader, Müller ist für mich ne 10, und ohne echte 9 wird es einfach zu eng für die Mitspieler, mein Stammverein in Liga 2 , spielt bereits die komplette Hinrunde ohne 9er , quasi jedes Spiel völlig Feldüberlegen, Offensiv, Attraktiv , aber leider ziemlich erfolglos, ein Abziehbild der Nationalelf derzeit ( wenn natürlich auf einem anderen Niveau :D )
[url=https://youtu.be/uYJ_lGkphMs/] Sonnigen Tag der Gemeinde [/url]
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von Astrocreep2000 »

elmore hat geschrieben: Mo 5. Dez 2022, 22:25 Deiner Ansicht nach war der Finalsieg 2014 also errumpelt... ? weia... :D
Nein. Wie ich den Finalsieg 2014 einordne, steht oben. "Rumpelfußball" meint bekanntermaßen die Jahre vor 2004.
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Astrocreep2000
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von Astrocreep2000 »

elmore hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 01:06 Als Klinsmann 2004 den Laden umkrempelte (...)
Insgesamt stimme ich Dir zu. Ich verfolge die Nationalmannschaft/Turniere bewusst seit 1982 und in den 80ern hatten wir immer auch starke Individualisten (und wenn es gelungen wäre, Bernd Schuster einzubauen, hätten wie 82 und 86 auch schon die Weltmeister müssen ...), aber vor allem lebte die Mannschaft von den "deutschen Tugenden"*.

1990 passte alles, die Mannschaft spielte im Vergleich zu den Brasilianern oder Niederländern nicht den schönsten Fußball, war aber einfach eine Maschine, gespickt mit Weltklasseleuten auf den Schlüsselpositionen.

In den 90ern holten dann aber im Zuge der Professionalisierung (Kommerzialisierung ...) andere Nationen auf bzgl. Fitness und Taktik - und Fußball "spielen" konnten andere schon immer besser. Beim EM-Titel 1996 reichten dann noch einmal die "deutschen Tugenden", ebenso beim Finaleinzug 2002:
elmore hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 01:06 Rudi Völler wäre 2002 sicher glücklich gewesen, wenn er Spieler wie Sané, Musiala, Gnabry, Kimmich gehabt hätte, und nicht nur Klose und vor allem Ballack.
Ja, anderseits sind Klose und Ballack genau die Typen, die im aktuellen Gefüge fehlen ...

Was dann ab 2004 unter Klinsmann, dann Löw (und Co- Flick ...) entstanden ist, war schon super. Ich habe die 72er nicht erlebt, aber von dem, was ich kenne, war der Fußball der Jahre 2008 - 2014 der beste, schönste und effektivste Fußball, den ich je von der Nationalelf gesehen habe. Das war eben auch eine "Goldene Generation", wie sie ein Bundestrainer alle 20-30 Jahre mal zur Verfügung hat ...

... überhaupt war der deutsche Fußball 2013 (Bayern)/2014 (Nationalmannschaft) "state of the art", hatte das spanische "Tiki-Taka" um "deutsche Tugenden" ergänzt und abgelöst. 2016 war die Nationalmannschaft auch noch richtig gut, hatte einfach Pech im HF gegen Frankreich. Im Endspiel gegen Portugal hätten die natürlich locker gewonnen ... Ich denke, als Europameister wäre Löw auch - zur rechten Zeit ... - abgetreten.

Momentan haben wir den Anschluss verloren, aber das ist eben auch bei den großen Fußballnationen so. In Europa ist zur Zeit Frankreich das Maß der Dinge - aber auch die Ära wird zu Ende gehen... Also: Locker bleiben ;-)

PS: ich verstehe aber trotzdem nicht, warum Flick nicht auf den Bayern-Block gesetzt hat: Kimmich und Goretzka Doppel-Sechs, davor Müller/Sané/Musiala, Gnabry davor Füllkrug in der Rolle, die die Offensive von Lewandowski/Choupo-Moting gewohnt ist ... Hinten hätte dann in die Abwehr einfach noch ein "solider" Typ wie Ginter gehört. So eine (vermeintlich!) unauffällige Arbeitsbiene war bei allen Titeln am Start ... Jetzt war die Position nicht mal auf dem Papier besetzt ....

Rüdiger, Raum und Süle neigen halt alle zu unnötigen Risiken. Das hätte Flick wissen müssen. Aber was wären hinten die Alternativen gewesen? Hummels als Abwehrchef? Naheliegend, bei seiner Form in der Hinrunde. Aber wäre der vor einem Tor auch nur einmal überlaufen worden, hätte es hier und in den Medien auch Kritik für seine Nominierung gehagelt ...

Letztlich: Wer den (jeweiligen) Bundestrainer per se nicht mag, wird immer Grund finden, an ihm herumzumäkeln ;-) Selbst bei einer einmaligen Erfolgsbilanz wie der von Löw.


* "Deutsche Tugenden" - gibt es die überhaupt noch? Der Spitzenfußball ist doch seit 20 Jahren so globalisiert, dass nur noch ganz wenige Nationalmannschaften einen "landestypischen" Stil spielen - eigentlich nur doch die, die noch keinen großen Anteil an Spielern in den europäischen Top-Ligen haben, oder? Nicht mal die Italiener haben beim EM-Titel noch "italienisch" gespielt, obwohl die in der Serie A seit Jahren fast "unter sich" sind ...
Zuletzt geändert von Astrocreep2000 am Di 6. Dez 2022, 08:56, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von Astrocreep2000 »

Christdemokrat hat geschrieben: Mo 5. Dez 2022, 23:15 Die Spielertypen sind nicht mehr dabei. 2002 hatten wir im Mittelfeld Leute wie Jeremis, Frings, Hamann und Bode. Das waren eher die rustikalen Malocher unter den Fußballern. Sowas haben wir heute nicht mehr.
Zu der Zeit hatten wir aber nur solche Typen, entsprechend "rumpelte" es. Muss ich nicht mehr haben, hat gereicht. Brotlose Kunst ist aber natürlich auch kacke: Ohne Frage fehlen uns zur Zeit 1-2 Eilts, Frings, Jeremies ...
Fußballer Jens Jeremies (aus einer Erzählung seines Vereinskameraden Mehmet Scholl):

"Einmal gegen Arsenal London, da hat der Jens Jeremies deren Franzosen Vieira umgetreten - aber übel! -, und als der wieder aufstand, hat der Jerry zu ihm gesagt: 'Siehst du die Mittellinie? Kommst du drüber, macht es aua! Hier drüben aua, da drüben gut!'"
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von Realist2014 »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 08:45 ...................
Was dann ab 2004 unter Klinsmann, dann Löw (und Co- Flick ...) entstanden ist, war schon super. Ich habe die 72er nicht erlebt, aber von dem, was ich kenne, war der Fußball der Jahre 2008 - 2014 der beste, schönste und effektivste Fußball, den ich je von der Nationalelf gesehen habe. Das war eben auch eine "Goldene Generation", wie sie ein Bundestrainer alle 20-30 Jahre mal zur Verfügung hat ...
.......................................
Die 72er Mannschaft mit Netzer & Beckenbauer, Müller usw. gilt nach wie vor als eine der besten Mannschaften.

Wird damals "Ramba-Zamba" genannt, weil Netzer & Beckenbauer quasi "fliegend" ihre Rollen getauscht haben, Doppelpässe vom feinsten usw.

https://www.n-tv.de/sport/fussball/rede ... 86384.html

Schau dir das Spiel 72 in England mal auf Youtube an...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von Ogmios »

Realist2014 hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 09:51
Wird damals "Ramba-Zamba" genannt, weil Netzer & Beckenbauer quasi "fliegend" ihre Rollen getauscht haben, Doppelpässe vom feinsten usw.
Fliegend?

Wer sich heute die Spiele der alten Helden anschaut, schaut erst einmal auf die Einstellungen seines Fernsehers, ob da nicht SloMo aktiviert ist. Es mögen schöne Erinnerungen sein, aber fußballerisch würde die damalige Mannschaft schon Mühe haben, gegen den deutschen A-Jugend-Meister zu bestehen. Kraft, Ausdauer, Geschwindigkeit = Athletik? Null.
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von elmore »

Realist2014 hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 09:51 Die 72er Mannschaft mit Netzer & Beckenbauer, Müller usw. gilt nach wie vor als eine der besten Mannschaften.

Wird damals "Ramba-Zamba" genannt, weil Netzer & Beckenbauer quasi "fliegend" ihre Rollen getauscht haben, Doppelpässe vom feinsten usw.

https://www.n-tv.de/sport/fussball/rede ... 86384.html

Schau dir das Spiel 72 in England mal auf Youtube an...
Mit Sicherheit war die 72-er Mannschaft spieltechnisch am schönsten anzusehen. Die Offensivpower war beindruckend. die 74-er Mannschaft legte schon mehr wert auf defensive Stabilität. Was auch angeraten war, man hatte es schließlich im finale mit Johan Crujff zu tun und einigen anderen, sehr torgefährlichen Mittelfeldspielern.
Berti Vogts, der "Terrier", hatte mit Crujff vor allem in der ersten Hälfte seine liebe Not, bekam es aber im Spielverlauf dann besser hin.

Letztlich wurde man aber Weltmeister, weil man den - weltweit - mit Abstand besten Mittelstürmer in den eigenen Reihen hatte, der aus einer NICHT-Chance das Siegtor machen konnte. Das dann mit Zähnen und Kleuen auch verteidigt werden konnte. Aber ohne stabile Defensive wäre der Finalsieg trotz Müller nicht gelungen. Mit einem Vorstopper Katsche Schwarzenbeck, der als nicht gerade technischer Feingeist sein Abwehrhandwerk verrichtete und Beckenbauer als Libero sich auf seinen kantigen Sperriegel verlassen konnte.

Schwarzenbecks Leistung wurde für meinen Geschmack nie hoch genug gewürdigt und ging leider in der Müller- bzw. WM-Titel-Euphorie etwas unter.
Ist aber alles Schnee von gestern. Aber einer schöner, weisser "Pulverschnee". ;)
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Ogmios hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 10:11 Fliegend?

Wer sich heute die Spiele der alten Helden anschaut, schaut erst einmal auf die Einstellungen seines Fernsehers, ob da nicht SloMo aktiviert ist. Es mögen schöne Erinnerungen sein, aber fußballerisch würde die damalige Mannschaft schon Mühe haben, gegen den deutschen A-Jugend-Meister zu bestehen. Kraft, Ausdauer, Geschwindigkeit = Athletik? Null.
Absolut richtig!
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von Realist2014 »

Ogmios hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 10:11 Fliegend?

Wer sich heute die Spiele der alten Helden anschaut, schaut erst einmal auf die Einstellungen seines Fernsehers, ob da nicht SloMo aktiviert ist. Es mögen schöne Erinnerungen sein, aber fußballerisch würde die damalige Mannschaft schon Mühe haben, gegen den deutschen A-Jugend-Meister zu bestehen. Kraft, Ausdauer, Geschwindigkeit = Athletik? Null.
Wenn die heute spielen würden, wären die natürlich bei Kraft, Ausdauer, Geschwindigkeit = Athletik auf dem gleichen Niveau wie die heutigen Spieler...

Und Müller würde der A-Jugend Abwehr mindestens 5 einschenken..
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von elmore »

Ogmios hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 10:11 Fliegend?

Wer sich heute die Spiele der alten Helden anschaut, schaut erst einmal auf die Einstellungen seines Fernsehers, ob da nicht SloMo aktiviert ist. Es mögen schöne Erinnerungen sein, aber fußballerisch würde die damalige Mannschaft schon Mühe haben, gegen den deutschen A-Jugend-Meister zu bestehen. Kraft, Ausdauer, Geschwindigkeit = Athletik? Null.
Da wäre ich nir nicht so sicher. Ich habe 66' die Meistermannschaft von 1860 nach der Meisterschaft bei einem Freundschaftsspiel gegen einen damals sehr guten Landesligisten, live am Spielfeldrand stehend, gesehen. Bei dem Speed und Antritt der beiden Flügelstürmer Rebele und Fredi Heiß kam ich mit dem Schauen nicht mehr mit, so schnell waren die drei bis fünf Meter von ihren Abwehrspielern weg. Die 1:1 - Fähigkeiten der beiden hatten ausserdem ausgebuffte Straßenfußballer-Qualitäten. Landesliga war damals übrigens die Liga, wo nach oben nur noch die Bayernliga, die Regionalliga und dann die Bundesliga davor waren. Also nicht so unterklassig, wie man meinen möchte. Das Spiel endete 11:0 für Sechzig. Man war human und begnügte sich mit den 11 Toren. Dafür gab es trickreiches Spektakel und in der zweiten Hälfte Radenkovic als Flügelstürmer. Der war saugut! - Für mich als Bub, der für Fußball brannte, war das ein Erlebnis, das ich nie mehr vergessen werde. Auch, wie weit weg Spitzenfußball von echten Könnern damals von der Amateurrealität war. Auch andere Ikonen dieser Zeit, wie etwa Hoeneß, waren pfeilschnell. Da hätten heutzutage Abwehrspieler reihenweise ihre Not, dem Antritt und Speed dieses Ausnahmefußballers zu folgen. ;)
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von elmore »

Realist2014 hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 10:35 Wenn die heute spielen würden, wären die natürlich bei Kraft, Ausdauer, Geschwindigkeit = Athletik auf dem gleichen Niveau wie die heutigen Spieler...

Und Müller würde der A-Jugend Abwehr mindestens 5 einschenken..
Mindestens.

Und wenn heutige A-Jugend-"Sternchen" gegen Garrincha oder den, 1958, 17-jährigen "Jugendspieler" Edson Arrantes do Nascimento spielen müssten, würden sie aus dem Weinen nicht mehr harauskommen.
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von elmore »

Flick ist wegen des Abschieds bzw. des Drucks auf Bierhoff, letztlich seinen Hut zu nehmen, ziemlich frustriert. Mal sehen, ob er auch hinwirft.
Der starke Mann scheint im Moment Watzke zu sein. Der nicht gerade als Bierhoffs Buddy gilt. Und der wohl auch zu Flick eine eher distanzierte Haltung haben dürfte.
Watzke als tonangebende Kraft im aktuellen DFB-Machgefüge in Sachen Nationalmannschaft ist einerseits nicht schlecht, dürfte aber eine Trainerlösung mit Thomas Tuchel unrealistisch machen. Leider. Tuchel würde ich zutrauen, in den eineinhalb Jahren eine konkurrenzfähige EM-Turniermannschaft aufzubauen. Aber Tuchel und Watzke...? :D

Mal sehen, was da noch alles kommt...
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von Aurelius88 »

[quote=Astrocreep2000 post_id=5293495 time=1670312709 user_id=10222]


Momentan haben wir den Anschluss verloren, aber das ist eben auch bei den großen Fußballnationen so. In Europa ist zur Zeit Frankreich das Maß der Dinge - aber auch die Ära wird zu Ende gehen... Also: Locker bleiben ;-)


[/quote] Momentan ist wohl insgesamt Brasilien das Maß aller Dinge auf die Fußballnationalmannschaften bezogen, was die Brasilianer gestern wieder in Halbzet 1 gegen Südkorea geboten haben war schon fußballerisch großes Kino. Michael Ballack meinte ja auch nach dem Spiel " Zeig mir die Mannschaft die aktuell, was das fußballerische angeht mit Brasilien auf Augenhöhe ist". Aber wie du zurecht es sagtest momentan hat Deutschland sicher die Fußballweltspitze aus den Augen verloren.
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von Astrocreep2000 »

Realist2014 hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 09:51 Die 72er Mannschaft mit Netzer & Beckenbauer, Müller usw. gilt nach wie vor als eine der besten Mannschaften.

Wird damals "Ramba-Zamba" genannt, weil Netzer & Beckenbauer quasi "fliegend" ihre Rollen getauscht haben, Doppelpässe vom feinsten usw.

https://www.n-tv.de/sport/fussball/rede ... 86384.html

Schau dir das Spiel 72 in England mal auf Youtube an...
Kenne ich natürlich, sehe ich genauso wie Du. Aber wie gesagt: Da war ich zu jung und mit Zeitversatz kann man einfach schwerer nachvollziehen, wie stark und teils revolutionär das damals selbst auf Experten gewirkt hat.

Dazu:
Ogmios hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 10:11 Fliegend? (...)
... wollte ich schreiben, was Du (Realist2014) bereits gesagt hast: Talent bleibt Talent, die Jungs von damals wären auf dem Trainingsstand von heute genauso herausragend, wie sie es damals waren.

Was die Offensivkräfte angeht, sollte man noch erwähnen: Denen ging es damals gnadenlos gegen die Knochen. Da gab es keine Super-Zeitlupe, die Verteidiger nutzten jedes Wegsehen des Schiris, um den Strümern auf die Füße zu treten und schlimmeres ... Ich denke, ein Gerd Müller würde heute sogar noch mehr Tore schießen, als zu seiner Zeit.
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von Astrocreep2000 »

Aurelius88 hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 11:48 Momentan ist wohl insgesamt Brasilien das Maß aller Dinge auf die Fußballnationalmannschaften bezogen, was die Brasilianer gestern wieder in Halbzet 1 gegen Südkorea geboten haben war schon fußballerisch großes Kino. Michael Ballack meinte ja auch nach dem Spiel " Zeig mir die Mannschaft die aktuell, was das fußballerische angeht mit Brasilien auf Augenhöhe ist". Aber wie du zurecht es sagtest momentan hat Deutschland sicher die Fußballweltspitze aus den Augen verloren.
In Bezug auf Frankreich sagte ich ja auch bewusst "Maß der Dinge in Europa". Die Tore der Brasilianer gestern waren natürlich ein Traum. Aber Südkorea ist nicht Frankreich oder England.

Á propos: Frankreich muss auch erstmal die Engländer schlagen. Die haben vor zwei Jahren mit einer jungen Mannschaft ein großes Endspiel verloren - meiner Meinung nach eine der besten Voraussetzungen, um daraus zu lernen und daran zu wachsen und im Anschluss einen Titel zu holen ...

Schauen wir mal ... Das ist ja das schöne (und manchmal auch traurige/frustrierende ...) am Fußball: Es ist nicht alles bis ins Detail planbar, jedes Spiel kann eine Eigendynamik entwickelt...

... auch wenn vielen diese Erkenntnis schwer fällt und immer "Fehler" und "Schuldige" ausgemacht werden müssen.
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von Realist2014 »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 14:24 In Bezug auf Frankreich sagte ich ja auch bewusst "Maß der Dinge in Europa". Die Tore der Brasilianer gestern waren natürlich ein Traum. Aber Südkorea ist nicht Frankreich oder England.

Á propos: Frankreich muss auch erstmal die Engländer schlagen. Die haben vor zwei Jahren mit einer jungen Mannschaft ein großes Endspiel verloren - meiner Meinung nach eine der besten Voraussetzungen, um daraus zu lernen und daran zu wachsen und im Anschluss einen Titel zu holen ...

.....................................
Man kann den Engländern auch mal einen Titel gönnen...
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von roli »

Aurelius88 hat geschrieben: Mo 5. Dez 2022, 23:25 Mal ehrlich verwundert tut es mich bei dem Usernamen auch nicht wirklich. Die ganzen Konservativen hierzulande ticken allermeisten nach dem Motto: "rückwärts immer, vorwärts nimmer". :x
aha.
Und die Linken ticken allermeist nach dem Motto "Vorwärts in den Untergang".
Was ist da nur besser?
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von roli »

Aurelius88 hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 11:48 Momentan ist wohl insgesamt Brasilien das Maß aller Dinge auf die Fußballnationalmannschaften bezogen, was die Brasilianer gestern wieder in Halbzet 1 gegen Südkorea geboten haben war schon fußballerisch großes Kino. Michael Ballack meinte ja auch nach dem Spiel " Zeig mir die Mannschaft die aktuell, was das fußballerische angeht mit Brasilien auf Augenhöhe ist". Aber wie du zurecht es sagtest momentan hat Deutschland sicher die Fußballweltspitze aus den Augen verloren.
Wobei, nachdem der Japanische Trainer nach der Halbzeit sein System umgestellt hatte, hatten die Brasilianer mehr Probleme als in der Ersten (0:1).
Wobei es natürlich auch sein könnte, daß die Brasis einen Gang zurück geschaltet hatten.
Die Tore waren jedenfalls allererste Sahne.
Wenn ich da an die Deutschen und ihre Effizienz denke.
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von roli »

Realist2014 hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 14:52 Man kann den Engländern auch mal einen Titel gönnen...
auf jeden Fall.
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von Aurelius88 »

Realist2014 hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 14:52 Man kann den Engländern auch mal einen Titel gönnen...

Ich persönlich gönne den Engländern überhaupt nichts, die können ruhig weitere beinahe 60 Jahre auf den nächsten Titel warten. Ich habe zudem auf ein Finale Brasilien gegen Frankreich getippt mit dem Weltmeister Brasilien, die "Milchmädchenrechnung" muss aufgehen. :x ;)
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von Realist2014 »

Aurelius88 hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 15:34 Ich persönlich gönne den Engländern überhaupt nichts,
Warum?
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von Astrocreep2000 »

Realist2014 hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 16:04Warum?
... vielleicht, weil das Wembley-Tor keines war? ;-)
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von Realist2014 »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 17:33 ... vielleicht, weil das Wembley-Tor keines war? ;-)
Dafür hat ja HH den Ball geklaut... :D
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von Misterfritz »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 17:33 ... vielleicht, weil das Wembley-Tor keines war? ;-)
Und was hat das mit der Mannschaft von heute zu tun?
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von elmore »

Bierhoffs Abgang war wohl nicht ganz freiwillig. Für den Rauswurf bekommt er deshalb eine millionenhohe Abfindung, was aber günstiger ist wie eine Freistellung, die sein sattes Gehalt bis Vertagsende in 2024 fortlaufen hätte lassen. Als Nachfolger hat wohl Sammer schon eine Absage erteilt.
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von Christdemokrat »

Wozu genau braucht es eigentlich dieses Amt, welches Bierhoff bekleidet hat? Was hat der denn in den letzten 18 Jahren Großes geleistet für die Nationalmannschaft?

Es bräuchte eher einen Fachmann, der sich um die sportlichen Perspektiven des deutschen Fußballs kümmert. Das Problem mit den fehlenden Mittelstürmern ist zum Beispiel schon seit vielen Jahren bekannt. Da hätte schon vor zehn Jahren gezielt etwas verändern können und stünde heute wahrscheinlich sehr viel besser da auf der Stürmerposition.
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von Ogmios »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 14:16
Was die Offensivkräfte angeht, sollte man noch erwähnen: Denen ging es damals gnadenlos gegen die Knochen. Da gab es keine Super-Zeitlupe, die Verteidiger nutzten jedes Wegsehen des Schiris, um den Strümern auf die Füße zu treten und schlimmeres ... Ich denke, ein Gerd Müller würde heute sogar noch mehr Tore schießen, als zu seiner Zeit.
Denen wäre die Individualität in den Akademien abtrainiert worden. Die züchten heute nur noch Mittelfeldspieler heran, und die Instinktfußballer fallen irgendwann raus. Gerd Müllers Physis würde es heute nicht mehr schaffen, ebensowenig wie ein Netzer oder ein Beckenbauer, und einem Schwarzenbeck oder einem Briegel oder einem Vogts würde man auch keine Technik beibringen können. Die ganzen "Manndecker" könnte man direkt zum fußballerischen Abdecker bringen. :D

Umgekehrt war ein Podolski im Prinzip ein verspäteter 72er.
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von roli »

elmore hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 18:56 Bierhoffs Abgang war wohl nicht ganz freiwillig. Für den Rauswurf bekommt er deshalb eine millionenhohe Abfindung, was aber günstiger ist wie eine Freistellung, die sein sattes Gehalt bis Vertagsende in 2024 fortlaufen hätte lassen. Als Nachfolger hat wohl Sammer schon eine Absage erteilt.
hatte ich befürchtet. Hatte einen Schlaganfall, wenn ich mich nicht irre.
Bitte nicht der Bobic.
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von Astrocreep2000 »

Realist2014 hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 17:49 Dafür hat ja HH den Ball geklaut... :D
... er hat ihn aber 1996 rausgerückt, die Engländer wollten ihn gerne für "football`s coming home" und so zurück haben.... Der Ball wurde dann während der EM in einer Vitrine an einer Underground-Station in London ausgestellt.
Misterfritz hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 17:49 Und was hat das mit der Mannschaft von heute zu tun?
Nichts. Alles. ;)
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von Astrocreep2000 »

Christdemokrat hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 19:20 (...) Was hat der denn in den letzten 18 Jahren Großes geleistet für die Nationalmannschaft? (...)
Das ist keine ernst gemeinte Frage, oder?
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von roli »

Christdemokrat hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 19:20 Wozu genau braucht es eigentlich dieses Amt, welches Bierhoff bekleidet hat? Was hat der denn in den letzten 18 Jahren Großes geleistet für die Nationalmannschaft?

Es bräuchte eher einen Fachmann, der sich um die sportlichen Perspektiven des deutschen Fußballs kümmert. Das Problem mit den fehlenden Mittelstürmern ist zum Beispiel schon seit vielen Jahren bekannt. Da hätte schon vor zehn Jahren gezielt etwas verändern können und stünde heute wahrscheinlich sehr viel besser da auf der Stürmerposition.
Bin mir auch nicht sicher, ob man diese Position braucht. Hatten wir ja vorher auch nicht.
Zu Beginn hatte er allerdings auch Erfolg.
Krönung der WM-Titel.
Was er dazu beigetragen hat, weiß nicht.
Mit fällt immer zuerst der Slogan "Die Mannschaft" ein.
Kommerz komm rein und lass dich feiern.
Nicht so mein Ding.
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von Michael_B »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 19:30 Das ist keine ernst gemeinte Frage, oder?
Würde mich aber ehrlich gesagt auch mal interessieren. War er so ne Art Pressesprecher und Sekretär, der die WM-Quartiere buchte, oder was war alles sein Verantwortungsbereich?
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von Christdemokrat »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 19:30 Das ist keine ernst gemeinte Frage, oder?
Das ist eine ernst gemeinte Frage. Was genau war die herausragende Aufgabe und Meisterleistung von Oliver Bierhoff in den letzten 18 Jahren?

Warum gibt es beim DFB offenbar kein Amt für eine sportliche Gesamtleitung, das sportliche Fehlentwicklungen wie den Mangel an hochklassigen Stürmern frühzeitig erkennt und sich darum kümmert?
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von roli »

Christdemokrat hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 19:48 Das ist eine ernst gemeinte Frage. Was genau war die herausragende Aufgabe und Meisterleistung von Oliver Bierhoff in den letzten 18 Jahren?

Warum gibt es beim DFB offenbar kein Amt für eine sportliche Gesamtleitung, das sportliche Fehlentwicklungen wie den Mangel an hochklassigen Stürmern frühzeitig erkennt und sich darum kümmert?
Na ja, da muss auch die DFL mitziehen. Zumindest ein wenig.
Und Du hast ja bei Olympia gesehen, was Die von den Nationalmannschaften halten.
Kein Team war so schwach bestückt wie das Deutsche.
Schon ein Armutszeugnis.
Commerz und Eigeninteresse geht vor.
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Re: Der Nationalmannschaftsthrread

Beitrag von Skull »

Nimmt eine Vertretung Spaniens auch am morgigen DFB Krisengipfel teil ?

Da kann man dann alles in einem Abwasch machen. :D :p

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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von Astrocreep2000 »

Christdemokrat hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 19:48 Das ist eine ernst gemeinte Frage. Was genau war die herausragende Aufgabe und Meisterleistung von Oliver Bierhoff in den letzten 18 Jahren?
Als am Fußball interessierter Zeitgenosse (also jemand, der Anfang der 2000er "erwachsen" war) sollte man schon mitbekommen haben, in welchem Zustand die Nationalmannschaft nach sukzessivem Ruhestand der "Goldenen Generation" der 90er-Weltmeister, bzw. den letzten Ausläufern davon (den 96er-Europameistern) Ender der 90er/Anfang der 2000er war.

Das Trio Bierhoff, Klinsmann und Löw (in der Reihenfolge der sportlichen Verantwortung) hat damals frischen Wind in verkrustete DFB-Strukturen gebracht, bzw. hat ihre Neuausrichtung der Nationalelf gegen teils erhebliche Widerstände aus dem "alten" DFB durchsetzen müssen. Das hat man als fußballinteressierter Zeitgenosse entweder damals mitbekommen - oder könnte es heute bei "historischem Interesse" nachlesen.

Erfolge: WM-Dritter beim Sommermärchen 2006, EM-Zweiter 2008, WM-Dritter 2010, EM-HF 2012, Weltmeister 2014, EM HF 2016.

Ich bin durchaus der Meinung, dass Löw (sowieso) und auch Bierhoff den Staffelstab 2014, spätestens nach der EM 2016 hätten übergeben sollen, als klar war, dass die von ihnen geprägten Spieler den Zenith überschritten hatten und auch das Spielsystem "decodiert" und nicht mehr erfolgversprechend war.

Dennoch ist die Zeit von 2004 bis 2016 doch wohl eine sportlich äußerst erfolgreiche Zeit gewesen, oder etwa nicht?

Seit 2004 wurde unter der Verantwortung von Bierhoff (Stichwort: "Aufgabenbereich") in Deutschland eine Nachwuchsarbeit aufgebaut, um die uns andere europäische Nationen, die in jenen Jahren den Anschluss verpasst hatten, beneidet haben.

Auch hier würde ich aber sagen: Das System entspricht aktuell nicht mehr den Anforderungen und hätte justiert werden müssen. "Sünnerklaas" hatte dazu ja schon einige Gedanken geäußert, denen ich mich anschließe. Verkürzt: Das "System" hat uns ein Überangebot technisch guter und vielseitig einsetzbarer Mittelfeld produziert, die alle einen "Matchplan" verstehen - was zu kurz kam, sind Spezialisten mit "Fußballinstinkt", auch gibt es keine "Durchlässigkeit" mehr von talentierten Amateuren in die Ausbildungsschiene der BL-Vereine.

Hier sind Anpassungen nötig. Mal sehen, wer sich daran wagt ...

Christdemokrat hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 19:48 Warum gibt es beim DFB offenbar kein Amt für eine sportliche Gesamtleitung, das sportliche Fehlentwicklungen wie den Mangel an hochklassigen Stürmern frühzeitig erkennt und sich darum kümmert?
Siehe oben: Lange Jahre galt (im Zuge der Erfolge des FC Barcelona und der spanischen Nationalelf) das Spiel ohne "echte 9" als envogue und "Zukunft". Nur ist halt jede Zukunft irgendwann Vergangenheit.

Die Bundesliga hatte keinen Leidensdruck, die können augebildete 9er nach Bedarf im Ausland einkaufen ... Der Nationalelf fehlt seit Klose (der eigentlich auch schon kein klassischer "Knipser" wie noch Rudi Völler war ...) und der noch mit 36 mit zur WM in Brasilien "musste" ein Mittelstürmer.

Das ist sicher ein Ausbildungsproblem - trotzdem fallen entsprechende Talente auch nicht vom Himmel.

Ich verstehe da aber auch die Erwartungshaltung einfach nicht: Wenn es so einfach wäre, zum Zeitpunkt x auf allen Schlüsselpositionen Weltklasseleute im Zenith ihres Könnens zu haben - wie es für den Gewinn eines EM- oder WM-Titels erfahrungsgemäß nötig ist - dann hätten wir am Ende jedes WM-Turniers 32 Weltmeister ... Am Ende ist es aber alle vier Jahre lediglich eine einzige (!) Mannschaft, bei der alles passte. Und das kann halt nicht immer Deutschland sein ... Zum Trost: Auch nicht Brasilien, Argentinien, Spanien etc.
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Re: Der Nationalmannschaftsthrread

Beitrag von Astrocreep2000 »

Skull hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 20:14 Nimmt eine Vertretung Spaniens auch am morgigen DFB Krisengipfel teil ?
Tja, hätten die Spanier mal lieber gegen Japan versucht, Gruppen-Erster zu werden ...

Den so in der Gruppe provozierten Trend (Sieg - > Unentschieden -> Niederlage) im AF wieder zu wenden, ist auch nicht so leicht.
Merke: Auch Luis Enrique kann noch etwas dazu lernen ...
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Re: Der Nationalmannschaftsthrread

Beitrag von Aurelius88 »

Skull hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 20:14 Nimmt eine Vertretung Spaniens auch am morgigen DFB Krisengipfel teil ?

Da kann man dann alles in einem Abwasch machen. :D :p

mfg


Ich weiß gar nicht was du hast der Plan der Spanier, Brasilien in einem möglichen Viertelfinale aus dem Weg zu gehen ging doch völlig auf. Spanien wird jetzt die nächsten 4 Jahre nicht mehr gegen Brasilien spielen müssen. :D
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von Christdemokrat »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 20:41 Als am Fußball interessierter Zeitgenosse (also jemand, der Anfang der 2000er "erwachsen" war) sollte man schon mitbekommen haben, in welchem Zustand die Nationalmannschaft nach sukzessivem Ruhestand der "Goldenen Generation" der 90er-Weltmeister, bzw. den letzten Ausläufern davon (den 96er-Europameistern) Ender der 90er/Anfang der 2000er war.
So schlecht war der Zustand der Nationalmannschaft damals nicht. 2002 waren wir immerhin Vize-Weltmeister. Lahm, Schweinsteiger und Podolski wurden noch von Rudi Völler in die Nationalmannschaft geholt und waren schon bei der EM 2004 dabei. Ballack und Klose waren bereits feste Größen in der Nationalmannschaft. Das sind genau die Spieler gewesen, die auch die kommenden 10 Jahre bei der deutschen Nationalmannschaft prägten. Von daher halte ich es für Unsinn zu behaupten, daß Klinsmann, Löw, Bierhoff und Köpke den deutschen Fußball neu erfunden hätten. Die Spieler dieser Generation waren bereits in der Nationalmannschaft bevor diese vier ihre Ämter beim DFB angetreten haben.

Zudem darf man nicht vergessen, welche Arbeit Trainer wie Jürgen Klopp, Louis van Gaal oder Jupp Heynkes in der Bundesliga geleistet haben. 2013 waren erstmals zwei deutsche Vereine im Finale der Champions League. Das war der Höhepunkt dieser deutschen Spielergeneration. Davon hat dann natürlich auch die Nationalmannschaft profitiert.
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von Astrocreep2000 »

Fangen wir mit etwas an, dem ich natürlich nur zustimmen kann:
Christdemokrat hat geschrieben: Mi 7. Dez 2022, 00:48 Zudem darf man nicht vergessen, welche Arbeit Trainer wie Jürgen Klopp, Louis van Gaal oder Jupp Heynkes in der Bundesliga geleistet haben. 2013 waren erstmals zwei deutsche Vereine im Finale der Champions League. Das war der Höhepunkt dieser deutschen Spielergeneration. Davon hat dann natürlich auch die Nationalmannschaft profitiert.
Nun aber zu den Dingen, wo wir damals wohl in unterschiedlichen "Wahrnehmungs"-Welten gelebt haben - oder auch "nur" unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe haben:
Christdemokrat hat geschrieben: Mi 7. Dez 2022, 00:48 So schlecht war der Zustand der Nationalmannschaft damals nicht. 2002 waren wir immerhin Vize-Weltmeister.
Ich würde sagen: Bei dem Turnier hatte die Nationalelf (noch) das schon sprichwortliche Auslosungs-Glück und einen abstrus leichten Weg ins Finale - auf dem sie sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat: 7 Punkte aus der Gruppenphase sind ok, gegen die Gegner Irland, Kamerun und Saudi-Arabien allerdings auch Minimalziel. Dann: 1:0 im AF gegen Paraguay, 1:0 im VF gegen USA, 1:0 im HF gegen Südkorea. Damals - es mag sich in Deiner verklärten Erinnerung anders darstellen ... - herrschte eher eine gewisse Scham, dass man es so ins Finale gebracht hat ... Wo die Mannschaft dann allerdings ihr mit Abstand bestes Spiel machte und ironischerweise durch einen Fehler des bis dahin überragenden Kahn auf die Verliererstraße gegen auch nicht gerade glänzende Brasilianer gebracht wurde ... Insgesamt sowieso ein spielerisch schwaches Turnier nach der in dieser Hinsicht überragenden WM 1998.

Aber klar: Wenn es Dir lediglich um das "was" und nicht um das "wie" geht, war das ein für die deutsche Nationalelf "erfolgreiches" Turnier.

Christdemokrat hat geschrieben: Mi 7. Dez 2022, 00:48 Lahm, Schweinsteiger und Podolski wurden noch von Rudi Völler in die Nationalmannschaft geholt und waren schon bei der EM 2004 dabei. Ballack und Klose waren bereits feste Größen in der Nationalmannschaft. Das sind genau die Spieler gewesen, die auch die kommenden 10 Jahre bei der deutschen Nationalmannschaft prägten. Von daher halte ich es für Unsinn zu behaupten, daß Klinsmann, Löw, Bierhoff und Köpke den deutschen Fußball neu erfunden hätten. Die Spieler dieser Generation waren bereits in der Nationalmannschaft bevor diese vier ihre Ämter beim DFB angetreten haben.
Ballack war in den 2000ern lange Zeit der einzige deutsche Feldspieler von Weltklasse. Die überwiegende Experten-Meinung kurz vor der WM 2010 war, nach dem Boateng Ballack in der Premier League ins Krankenhaus getreten hatte, dass wir ohne Kapitän Ballack gar nicht in Südafrika antreten brauchen ...

... weil eben die genannten Talente zwar für "Blutauffrischung" bei der WM 2006 gesorgt hatten, bei der EM 2008 aber noch sichtlich "grün" waren und dies auch für die WM 2010 anzunehmen war. Tatsächlich folgte eine WM, bei der sich tatsächlich der "Wachwechsel" hin zu einer überragend talentierten Truppe um Lahm, Özil, Boateng, Müller, Schweinsteiger vollzog - mit begeisterndem Fußball.

So, und zwischen Klinsmanns/Löws/Bierhoffs Übernahme 2004 und 2010 ist schon einiges passiert. Da tauchten keinesfalls - wie Du suggerierst im Jahre 2004 Lahm, Schweinsteiger und Podolski auf und alles ward von Anfang an gut.

Der von mir alles andere als "verehrte" Klinsmann hat als erstes dafür gesorgt, dass die Spieler gerne zur Nationalelf kamen. Da kehrte ein neuer Geist ein. Übrigens führte Klinsmann ein, das alle die Hymne mitsingen sollen (was Dir eigentlich äußerst gefallen müsste...?). Unter Löw wurden dann auch Testspiele oder Qualifikationsspiele gegen C-Gegner sehenswert - durch die sich selbst die 90er-Weltmeister immer sehr lustlos quälten. Die Begeisterung und Aufbruchstimmung um die Nationalmannschaft, die in jenen Jahren herrschten mögen verblasst sein durch den Niedergang unter der Ägide derselben Leute nach 2016 - dennoch ist das so gewesen. Fakt.

Du kannst Dich ja mal selbst fragen: Wären die Jahre 2006-2014 von Leuten verantwortet worden, mit denen Du weniger offensichtliche persönliche Probleme hast als mit Bierhoff oder Löw - wären die Erfolge dann deiner Meinung nach auch "zufällig" gewesen und allein dem Vorhandensein entsprechender Spieler zu verdanken?
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von Aurelius88 »

Naja das Ding ist die gleichen Leute die für die Begeisterung von 2006 bis 2014/2016 gesorgt hatten sind ebenfalls für den sportlichen Niedergang der Nationalmannschaft seit 2018 verantwortlich.
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von busse »

Ogmios hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 10:11 Fliegend?

Wer sich heute die Spiele der alten Helden anschaut, schaut erst einmal auf die Einstellungen seines Fernsehers, ob da nicht SloMo aktiviert ist. Es mögen schöne Erinnerungen sein, aber fußballerisch würde die damalige Mannschaft schon Mühe haben, gegen den deutschen A-Jugend-Meister zu bestehen. Kraft, Ausdauer, Geschwindigkeit = Athletik? Null.
Jeder Fußball zu jeder Zeit, ob ein Pelè genauso gut sein würde, weiß ja auch keiner.
Irgendwo habe ich mal so eine Studie gelesen, dass z.B. ein Schwarzenbeck der Beckenbauer den Rücken freihielt, eine durchschnittliche Laufleistung von 12 km pro Spiel hatte , also völlig vergleichbar mit den defensiven Spielern von heute, manche haben sogar weniger heutzutage.
Ein Hölzenbein hatte sogar noch mehr Laufleistung als vergleichbare Spieler der heutigen Zeit und von der Antrittsschelligkeit konnte er mit heutigen gut verglichen werden, hätte in jede Mannschaft reingepaßt.
Vielleicht kommt es einem auch nur so behäbig vor, die Leute waren schon schnell und athletisch auf bestimmten Positionen .
busse
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Re: Der Nationalmannschaftsthread

Beitrag von Astrocreep2000 »

Aurelius88 hat geschrieben: Mi 7. Dez 2022, 10:33 Naja das Ding ist die gleichen Leute die für die Begeisterung von 2006 bis 2014/2016 gesorgt hatten sind ebenfalls für den sportlichen Niedergang der Nationalmannschaft seit 2018 verantwortlich.
Deswegen schrieb ich oben ja auch:
"Ich bin durchaus der Meinung, dass Löw (sowieso) und auch Bierhoff den Staffelstab 2014, spätestens nach der EM 2016 hätten übergeben sollen, als klar war, dass die von ihnen geprägten Spieler den Zenith überschritten hatten und auch das Spielsystem "decodiert" und nicht mehr erfolgversprechend war."

Ich finde aber abenteuerlich, schon die Erfolge von 2006-2016 in Frage zu stellen, wie es "Christdemokrat" oben tut.

Meine These: Es geht da um etwas ganz anderes... Diese Ära steht für etwas, was nicht wenigen "Fans" aus ganz unterschiedlichen Gründen schmeckte: Da tritt mit Löw jemand nicht im Trainingsanzug auf, passt auch sonst vom Auftreten her nicht zu althergebrachten Fußball-Klischees: Eher leise, hohe Stimme, parliert über Wein und Kultur; wir jahrelang "verdächtigt", homosexuell zu sein. Dann eilt unter ihm eine "Mulit-Kulti"-Truppe mit Jerome und Mesut statt Karl-Heinz und Dieter von Sieg zu Sieg - das passte auch nicht jedem ...

Merke: Erfolg allein reicht nicht, er muss auch von "Deutschen" mit "deutschen Tugenden" errumpelt* sein ;-)

Na, mal sehen, was jetzt kommt. Der "starke Mann" Aki Watzke hat ja in den letzten zehn Jahren schon dem BVB mit markigen Worten zu einsamer Klasse verholfen ...


* Ironischerweise sind die beiden Bundestrainer mit einem besseren Punkteschnitt Jupp Derwall und Berti Vogts - zwei "Fußballlehrer", die nicht gerade für attraktiven Fußball standen und nach dem enttäuschenden Abschneiden bei der EM 1984 bzw. WM 1998 in die Wüste geschickt wurden ... Da halfen auch zwei EM-Titel, das Trainingsanzugtragen und der richtige "Stallgeruch" nicht. Merke: Allen 80 Mio. Bundestrainern kann man es halt nicht recht machen.
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