Haitu » So 2. Sep 2012, 10:06 hat geschrieben:
Ich weiß nicht was mich am Ende erwartet und ob das, was mich dann erwarten könnte, am Ende, ein Ziel ist das ich als erstrebenswert ansehen.
Woran man den reifen Menschen in Ihnen erkennt.... die Weitsicht.
Denn nun steht ich schön blöd da, denn ich würde nicht sagen, dass man es als erstrebenswert ansehen könnte.
Ne, das "Ich" verändert sich auch dann nicht. Nur verändert sich tatsächlich schon einiges, was die Sicht auf sich und alles andere anbelangt.
Ich würde das sicher nicht so nennen. Aber im Grunde erleuchtet man sich doch wohl mit jeder Art neuem Wissen ein Stück - wenn man den Ausdruck mal dafür verwenden will; und wahrsagen können Sie deswegen auch nicht (naja, ein Stück weit schon...
).
Also wenn Sie glücklicher werden wollen bzw. glücklich bleiben wollen, dann wäre es tatsächlich keine so gute Idee, seinen Kopf in die Exkremente des Seins zu stecken. Es wäre wohl für die Menschheit insgesamt - rein "äußerlich" betrachtet - besser, sie wäre voller "Entnaivisierter", weil dann z.B. (zumindest bei den geistig gesunden) keinerlei stumpfsinnige und/oder rücksichtslose Handlungen, anderen gegenüber, mehr stattfinden könnten, doch würde (letztendlich) alles hier zu einer Farce. Also der "Zauber" wäre eben weg. Es könnte kein Smalltalk mehr stattfinden, kaum je ein anderes Gespräch. Jede Gestik, gegenüber einem anderen, wäre entblößt.... Musik, Film, Talkshow und Co. wären tot....noch kann ich "es" z.B. immer wieder ausblenden und mich - gegen mein Wissen, ob meines Handelns - in Gruppen (naja, halbwegs) normal und einigermaßen angepasst verhalten, eine Weile; würde ich aber wissen müssen, dass die, die mir gegenüber sind, die gleiche Jauche gefressen haben - dann könnte ich es eben nicht mehr ausblenden, würde ich mich doch mit allem was ich dann tue und sage der Lächerlichkeit preisgeben (womit vermutlich darin ein Amüsement der tiefblickenden Idioten gefunden wäre: Sie könnten sich gegenseitig an dem gutem, alten instinktiven Verhalten erfreuen, und lachen dann darüber so lange, bis sie merken wie unglücklich sie sind).
Ich wäre den Weg jedenfalls auch nicht freiwillig gegangen - und hätte ihn nicht gehen können, weil vor diesem so etwas wie ein natürlicher Schutz steht. So war mir früher arg tiefsinniges Zeug in etwa so ekelhaft, wie ein Berg dampfender Scheiße, oder eine Horde Pestkranker, die in meine Nähe rücken wollte. Und ich kann heute gut nachvollziehen, warum das wohl bei mir so war und heute eben bei anderen ist. Vor der Natur scheint es gleich einer sehr üblen Krankheit zu sein. Und in einem natürlichen Leben, in der Natur, ist es das wohl auch, weil es der Natur so dermaßen zu wider läuft, wie wohl nichts anderes. Die Lehre darin - für die Massen - wäre (vermutlich) schädlicher als ein Atomkrieg.
Wenn ich z.B. - dann und wann - aufgrund meines Wissens meine Überlegenheit beginne zu spüren (wie jeder, der merkt, er ist anderen bei etwas "über"), dann verfleucht sich das Gefühl schon im Moment des Entstehens - weil mir, mit seinem Auftauchen, auch sein Zweck ins
volle Bewusstsein rückt (und dieser ist sehr, sehr erbärmlich - wie übrigens alle Funktionen der div. Gefühle). Also man kann wohl immer mal einiges ausblenden.... aber das ist nur noch ein Eierlauf in dieser Welt - und kein glückliches, naives (vor der Natur) gesundes Leben.
Bsp.: würde man einem Pfau begreiflich machen - es ihm in sein volles Bewusstsein schieben - was er da mit seinem Gehabe macht, wenn er einen Kontrahenten sieht, oder ein Weibchen, dann könnte er das nicht mehr - wenigstens nicht mehr so, wie er es müsste, um als Pfau der Evolution noch nutze zu sein.
Nur!
Wenn da Menschen kommen und sagen sie seien Philosoph, oder sie würden philosophieren, oder sie würden "tieferes Wissen" besitzen und / oder gar anderen beginnen das Wesen der Welt zu erklären, oder wie man besser zusammenleben könnte, dann ist das ein schlechter Witz, wenn ein solcher dann sagt: "Na, so genau weiß ich es nicht, will es ja auch nicht wissen!"
So könnte ich mir z.B. schon vorstellen, wenn man bspw. schön etwas älteren Semesters ist, den großen Teil seines Lebens weggelebt hat und dabei auch einen gewissen Grad an Reife erlangte, dass einem dann, nach so vielen Jahren, so manches, an "normalen" Handlungen, lächerlich erscheint. Und dann könnte ein solcher sich doch auch dafür entscheiden (quasi dem einrückendem Alter gemäß
) sich geistig zu ergrauen, wie ein weißbärtiger Prophet. Eben wenn man vielleicht an einem Punkt ist, an dem man sagen kann:
"Gut, ich hab das hier alles so weit durch - und jetzt will ich wissen was hinter dem ganzen Spaß gestanden hat".
Sicher, wenn man sich vom Copperfield erst seine Zaubertricks erklären lässt, bzw. diese selbst ergründet, dann wird jede folgende Zaubervorstellung seinen Zauber verloren haben und man würde nur noch kopfschüttelnd da sitzen und sich fragen, wie es kommt, dass die anderen alle so "blöde" sind, dass sie das nicht sofort durchschauen, aber wäre man damit auch ein jemand, der sich ggf. für die Menschen einbringen könnte. Z.B. in der Politik. Nein, nicht in dem man sich dann vor die anderen hinstellt und denen von oben herab die Welt erklärt, sondern hier und da ein paar nützliche kleine "Lichter" abstellt, die die unbedarften Hochstreber dann aufgreifen und vermarkten können.
Und natürlich kommen einem immer wieder auch gute Gefühle durch, weil man durch die Umwelt ja auch immer wieder abgelenkt wird. Ich kann mir zwar vorstellen (und davor hätte ich schon noch "angst"), dass man einen Punkt erreicht, an dem sich nichts mehr je ausblenden kann und alles immer gegenwärtig im Bewusstsein steht - womit man nichts mehr tun und sich nur noch hinsetzen/-legen und sterben könnte
, doch schätze ich diese "Gefahr" eher gering ein, zumindest bei mir.
Also, einer der am Gipfel der Weisheit stünde, würde nur noch ein paar Tage überleben können und ohne jedes weitere Wort und jede weitere Handlung abtreten. Mir ist dies ja nun nicht widerfahren - ich weiß nicht, vielleicht bestünde eine solche "Gefahr", wenn man einen IQ von 160 hat (oder einen von 70 [der würde dann wohl nicht reichen können, sich noch abzulenken
]), oder natürlich dann, wenn man sich nachhaltig aus der Gesellschaft zurückzieht und sich selbst seinen Gedanken überlässt - dann würde es sicher auch irgendwann "knacken" und das Spiel wär um (ich weiß nicht mehr wie die heißen, irgendwo in Südost-Asien, gibt es so eine Art von Mönchen(?), die im Endeffekt wohl sowas praktizieren: wenn die sich diesem Punkt nähern, gehen die auf einen Berg und setzen sich hin - und sterben dann so, wie sie sich hinsetzten (die lässt man da so auch sitzen, die kalte Luft mumifiziert sie dann).)
Ich z.B. scheine doch noch einiges in mir zu haben, was mich ablenkt, wie z.B. der Antrieb, in dieser Angelegenheit "Gesinnungsgenossen" bekommen zu wollen, wie ein gewöhnlicher Prolet, der sich einem Verein, oder ähnl. anschließen will, um mit anderen sein "Hobby" zu frönen. Mich unterscheidet derzeit also hauptsächlich, dass ich weiß, dass, warum und wovor ich mich ablenke....
wenn Sie so wollen, vor der Erleuchtung