Nationalratswahlen in Österreich 2024

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JJazzGold
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Re: Nationalratswahlen in Österreich 2024

Beitrag von JJazzGold »

oga hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 14:03 Jetzt lass mal den langjährigen Nachbar, welcher deportiert wird aussen vor. Die Assoziation mit dem Schicksal des jüdischen Nachbarn in der NS Zeit kannst du dir sparen.

Egal welche Partei regiert und wer Kanzler wird, Remigration ist ohne gesetzliche Grundlage nicht zu machen. Und diese gesetzliche Grundlage muss erst einmal abgestimmt werden.
Weshalb sollte ich das, was ein Kickl verkündet außen vor lassen?
Es wird den ca. 30% FPÖ Wählern doch nicht etwa nachträglich und damit zu spät peinlich sein, was sie angekreuzt haben - Remigration.
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oga
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Re: Nationalratswahlen in Österreich 2024

Beitrag von oga »

JJazzGold hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 14:08 Weshalb sollte ich das, was ein Kickl verkündet außen vor lassen?
Ach so, Kickl hat verkündet, dass alle langjährige Nachbarn deportiert werden? :?:
Sorry, das wusste ich nicht, muss ich verpennt haben. :s
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tarkomed
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Re: Nationalratswahlen in Österreich 2024

Beitrag von tarkomed »

oga hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 14:08 Ganz einfach, weil ein AfD Wähler nicht unbedingt ein Höcke-Wähler ist, sondern evtl ein Weigel-Wähler. Vielleicht hat er auch nur das Parteiprogramm gelesen und es hat ihm gefallen, warum auch immer. Egal, was man über die AfD sagt, eine Ein-Mann-Partei ist sie nicht. Und die FPÖ schon gar nicht.
Du hast Probleme mit dem Lesen, das ist mir schon bei unserem ersten Kontakt aufgefallen. Warum glaubst du habe ich von den Höcke Wählern geschrieben und nicht von den AfD Wählern? Weil Höcke genauso ein Rechtsextremist ist wie Kickl. Kickl ist zudem ein Verschwörungsschwurbler.
Und was hat Theo Weigel mit der AfD am Hut?
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tarkomed
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Re: Nationalratswahlen in Österreich 2024

Beitrag von tarkomed »

oga hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 14:12 Ach so, Kickl hat verkündet, dass alle langjährige Nachbarn deportiert werden? :?:
Sorry, das wusste ich nicht, muss ich verpennt haben. :s
Frag Martin Sellner, denn von ihm hat Kickl das Thema Remigration übernommen
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JJazzGold
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Re: Nationalratswahlen in Österreich 2024

Beitrag von JJazzGold »

oga hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 14:12 Ach so, Kickl hat verkündet, dass alle langjährige Nachbarn deportiert werden? :?:
Sorry, das wusste ich nicht, muss ich verpennt haben. :s
Offensichtlich.
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oga
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Re: Nationalratswahlen in Österreich 2024

Beitrag von oga »

tarkomed hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 15:16 Warum glaubst du habe ich von den Höcke Wählern geschrieben und nicht von den AfD Wählern? Weil Höcke genauso ein Rechtsextremist ist wie Kickl. Kickl ist zudem ein Verschwörungsschwurbler.
Ok, aber das ist eine Dunkelziffer. Niemand kann wissen wie viel der FPÖ Wähler Kickl Wähler sind. Die bei den Wahlen von der Partei eingefahrenen % sind also nicht alles Kickl Fans.
tarkomed hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 15:16 Und was hat Theo Weigel mit der AfD am Hut?
Sorry, lapsus scriptae, natürlich meine ich Weidel. :)
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tarkomed
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Re: Nationalratswahlen in Österreich 2024

Beitrag von tarkomed »

oga hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 16:08 Ok, aber das ist eine Dunkelziffer. Niemand kann wissen wie viel der FPÖ Wähler Kickl Wähler sind. Die bei den Wahlen von der Partei eingefahrenen % sind also nicht alles Kickl Fans.
Hast das aus erster Hand?
Für mich ist es selbstverständlich, dass man rechtsextrem wählt, wenn der Spitzenkandidat rechtsextrem ist. Kickl bestreitet das nicht einmal, sondern stolziert sogar damit.
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Re: Nationalratswahlen in Österreich 2024

Beitrag von schokoschendrezki »

Frank_Stein hat geschrieben: Sonntag 29. September 2024, 20:34 Merkels "Wir schaffen das" hat Europa in eine neue Richtung geführt. Politikversagen hat Konsequenzen.
Wer linke/grüne Politik macht, der stärkt das gegnerische Lager.
Die Konservativen müssen ihre Lehre daraus ziehen. Mit den Grünen als Partner kann man keine Wahlen gewinnen.
Bloß dass die FPÖ in Österreich keine "konservative" sondern eine rechtsextreme Partei ist. Noch ein Stückchen weiter rechts als die AfD in Deutschland.


Die Schriftstellerin und Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek hat sich aktuell zu den Wahlergebnissen geäußert. Mit verständlicher Bestürzung. Ich nuss zugeben, dass ich Jelinek gar nicht mehr so richtig auf dem Schirm hatte. Die Frau lebt in Wien und München und kennt sich in D und Ö gleichermaßen aus. Sie nennt Kickl den "selbsternannten Volkskanzler". Das ist der Punkt. Bei der AfD heißt das "Deutschland, aber normal". Irgendsowas wie "Die Eliten (in Wien oder Berlin oder sonstwo) verstehen die Probleme der einfachen Leute nicht". Alle, ausnahmslos alle, in Ö genauso wie in D, die solches Zeug schwafeln, und die ich persönlich kenne sind Leute, die gar keine Probleme haben. Sondern einen SUV fahren, in einem EFH wohnen und zweimal im Jahr Urlaub machen. Mann. Ich kann diese Dummköpfe manchmal nicht mehr ertragen!

Probleme haben junge Leute,, die in Berlin oder Wien ein Studium begonnen haben, eine Familie gründen wollen und keine bezahlbare Wohnung finden. Niemand von denen, kein Einziger, keine Einzige hat irgendwas mit FPÖ oder AfD am Hut. Von wegen "Die Probleme der normalen Menschen" ....
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Re: Nationalratswahlen in Österreich 2024

Beitrag von oga »

tarkomed hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 16:50 Hast das aus erster Hand?
Nein, ich gehe nur davon aus, dass das eine eine Untermenge des anderen ist, ergo von der menge her kleiner sein muss.
tarkomed hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 16:50 Für mich ist es selbstverständlich, dass man rechtsextrem wählt, wenn der Spitzenkandidat rechtsextrem ist.
Für mich nicht.
Das Parteiprogramm ist die Blaupause für anschliessende Koalitionsverhandlungen, nicht die Rezitative des Paradepferdes.
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Re: Nationalratswahlen in Österreich 2024

Beitrag von Misterfritz »

oga hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 21:44 Für mich nicht.
Das Parteiprogramm ist die Blaupause für anschliessende Koalitionsverhandlungen, nicht die Rezitative des Paradepferdes.
Für Dich evtl. nicht,
aber ich gehe davon aus, dass die meisten Wähler (egal welches Land) Parteiprogramme eher nicht lesen.
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Re: Nationalratswahlen in Österreich 2024

Beitrag von oga »

Misterfritz hat geschrieben: Mittwoch 2. Oktober 2024, 00:46 aber ich gehe davon aus, dass die meisten Wähler (egal welches Land) Parteiprogramme eher nicht lesen.
Und?
Die Wähler haben gewählt und gut ist. Die % stehen, das ist gegessen. Jetzt kommen die Koalitionsverhandlungen und die erfolgen auf der Basis des Parteiprogramms, egal wer es vorher gelesen hat oder nicht. Die Wähler interessieren keinen mehr, jedenfalls nicht vor Ablauf des Mandats.
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Re: Nationalratswahlen in Österreich 2024

Beitrag von schokoschendrezki »

Kickl vergleicht die Corona-Maßnahmen in Österreich mit dem Holocaust. Was - umgekehrt gesehen - auf einen zumindest latenten Antisemitismus schließen lässt.

Es gab auf jeden Fall bereits heftige Proteste von seiten jüdischer Organisationen.
Wien – Dass sich FPÖ-Obmann Herbert Kickl am Dienstagabend im "ZiB 2"-Interview nicht eindeutig von antisemitischen Codes bei den Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen distanziert hat, sorgte am Mittwoch für heftige Kritik. Für den Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), Oskar Deutsch, ist das Vorgehen "widerwärtig und antisemitisch", für Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) "zutiefst beschämend und unerträglich".
https://www.derstandard.at/story/200013 ... isemitisch
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Dienstag 8. Oktober 2024, 05:46, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Nationalratswahlen in Österreich 2024

Beitrag von schokoschendrezki »

oga hat geschrieben: Mittwoch 2. Oktober 2024, 10:11 Und?
Die Wähler haben gewählt und gut ist. Die % stehen, das ist gegessen. Jetzt kommen die Koalitionsverhandlungen und die erfolgen auf der Basis des Parteiprogramms, egal wer es vorher gelesen hat oder nicht. Die Wähler interessieren keinen mehr, jedenfalls nicht vor Ablauf des Mandats.
Das "Parteiprogramm", das auf der Startseite der FPÖ-Website zum Lesen als PDF-Datei angeboten wird, ist ein Dokument aus dem Jahre 2011. 2011! Beschlossen auf dem Parteitag in Graz. Das braucht auch niemand lesen. Bitte, ja: https://www.fpoe.at/parteiprogramm/

Man hat sich auf die Verbreitung einfacher Slogans wie "Österreich zuerst" verlegt. Es kann von einer Reflexion brisanter aktueller Themen überhaupt keine Rede sein. Wozu soll man das lesen?
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Re: Nationalratswahlen in Österreich 2024

Beitrag von oga »

schokoschendrezki hat geschrieben: Montag 7. Oktober 2024, 22:07 Wozu soll man das lesen?
Du und ich, wenn überhaupt, dann höchstens aus Neugier.
Und wenn niemand mit der FPÖ koalieren will, dann interessiert es auch niemanden sonst.
Falls aber jemand Koalitionsgespräche beginnt, gehe ich davon aus, dass es nicht nur um die Verteilung von Ministerialposten geht, sondern auch programmatisch, was will die Partei in der Legislaturperiode verwirklicht sehen. Und das sollte schon im Parteiprogramm stehen.
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Re: Nationalratswahlen in Österreich 2024

Beitrag von schokoschendrezki »

oga hat geschrieben: Montag 7. Oktober 2024, 22:17 Du und ich, wenn überhaupt, dann höchstens aus Neugier.
Und wenn niemand mit der FPÖ koalieren will, dann interessiert es auch niemanden sonst.
Falls aber jemand Koalitionsgespräche beginnt, gehe ich davon aus, dass es nicht nur um die Verteilung von Ministerialposten geht, sondern auch programmatisch, was will die Partei in der Legislaturperiode verwirklicht sehen.
Das kann man im Fall der FPÖ in Hinsicht auf "Gesellschaft" ganz konkret benennen:
a) mehr direkte Demokratie
b) das Prinzip "zwei Geschlechter" in der Verfassung
c) keine Möglichkeit, Asylanträge in Österreich zu stellen bzw. in Ausnahmefällen eine Befristung von Asyl
d) eine Aufarbeitung der "Corona-Jahre"
Natürlich gibts noch eine Reihe von Nebenforderungen. Aber das sind die vier Hauptpunkte.

In Hinsicht auf "Wirtschaft" lässt sich das nicht so einfach benennen. Haupt-Themen sind hier die Abgabenquote (die die FPÖ auf unter 40 Prozent absenken will) und der Fachkäftemangel im Zusammenhang mit der Migration. Die FPÖ fordert eine Konzentration des Arbeitskräftezuzugs auf EU-Staaten. Ja Mensch. Der ist doch längst Realität. Österreich ist umgeben von nur EU-Staaten. Haufenweise arbeiten SLowenen, Tschechen, Slowaken, Ungarn in Österreich. Die Frage der Abgabenquote ist so kompliziert, dass die diffusen Vorschläge der FPÖ genauso diffus sind wie die der anderen Parteien.
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