@jazzgold,
wieso sollte mich ein Geiseldeal, bei dem alle israelischen Geiseln, (tote) und noch Lebende, heimkämen, schockieren?
btw: Ich ahnte schon, daß du dir bei Antworten zu meinen jüngsten Beiträgen mehrmals auf die Zunge gebissen haben könntest. Hoffentlich nicht zu arg. *zwinker*.
Dein Plan, so sehr er auch genial, schlau oder was auch immer, klingen mag, klang ja schon des öfteren in der Vergangenheit an. Sogar von höchstpolitischer Seite diskutiert oder in den Raum gestellt.
Und egal, wie man zu dem von dir vorgebrachten, anschließendem, Plattmachen des Gazastreifen stehen mag, die Sache hat meiner Meinung nach - nicht erst seit deinem vorstehenden Beitrag mindestens einen Haken (gehabt).
Zum einen: hieß dieser Haken Yahja Sinwar, dem genau so ein umfassender Geiseldeal und die Freilassung aller israelischen Geiseln und die anschließende israelische Konsequenz nur zu bewusst war.
Einem solchen umfassenden und entgültigen Deal mit der Heimkehr aller israelischen Geiseln hätte er niemals zugestimmt. Da bin ich sicher. Denn, auch wenn Sinwar ein hasszerfressener Judenkiller ist (war), heisst das nicht, daß er so "sackblöd" gewesen wäre, diesen Schutz- und Faustpfand der Geiseln einfach so in einem Gesamtdeal herzugeben.
Wie ich schon schrieb, Sinwar kannte auch jüdisches Denken bzw. die Spaltung in dem Land recht gut und er hat diese massive Protestbewegung im Land gegen Netanjahu und die Forderung nach einem Geiseldeal genauestens beobachtet. Und auch zu seinem Vorteil genutzt, ohne die Geiseln herzugeben.
Haken Nr.2:
Wenn, dann hätte er wohl nur via Salamitaktik einige wenige Geiseln freigegeben und nebenbei Forderungen gestellt, die ihm die Weltgemeinschaft incl. USA dann als Sicherheitsgarantien gegenüber Israel zusichern hätte müssen. Um dann am Ende eines solches Teppichhändlerdeals ggf. die letzten verbliebenen Geiseln gehen zu lassen... Siehe die fünf Jahre, die es dauerte, bis der EINE IDF-Soldat Gilat Shalid freikam. Gegen Freilassung von mehr als 1000 palästinensischen Verbrechern. Und in diesen fünf oder mehr Verhandlungsjahren hätte Sinwar die HAMAS &Co. militärisch neu strukturiert, reorganisiert und möglicherweise noch schlagkräftiger aufgebaut. Direkt dooff war Sinwar ja nicht, was ihm sogar die IDF als militärisch höchst gefährlichem Gegner bescheinigte.
Bei aktuellen Geiseldeal standen mehrere tausend Palis zur Freilassung durch Israel im Raum...Monströse Ungleichheiten, alleine, was den Umfang angeht. Finde ich zumindest.
Was will ich damit sagen:
Egal, wie verhandlungsbereit die Regierung Netanjahu gewesen wäre, und welche sehr weitgehenden Zugeständnisse sie gemacht hätte, ich glaube dennoch nicht, daß ein wie von dir beschriebener, umfassender, Geiseldeal zustande gekommen wäre, bei dem alle Geiseln freigekommen wären.
Die palästinensische Seite, besonders Sinwar, wusste, daß dann ihr Ende käme. So naiv oder geistig behämmert sind selbst die doofsten Hamaskiller nicht. Erst recht nicht Sinwar. Okay, jetzt ist er Fischfutter.
Und es ist die Frage, die ich oben schon stellte: Wer soll jetzt auf Paliseite den Geiseldeal (Freilassung aller israelischen Geiseln), so er möglich wäre, verhandeln? - Fällt dir da auf HAMAS&Co.-Seite jemand ein? - Mir nicht...
So, ich weiss, ich hatte geschrieben, ich werde nicht mehr hier schreiben, aber beim Thema Israel und dieser unsäglichen Bedrohung des jüdischen Staates und seiner Menschen wurde ich kurz rückfällig. Ging leider nicht anders.
Ich habe gestern 70 Ltr. wunderbaren Bio-Apfelsaft gemacht und eingeweckt (=dauerhaft konserviert) und bin jetzt zufrieden ..und platt wie eine Seezunge.