Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

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jack000
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Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von jack000 »

Eigentlich haben sich die Regierungsparteien SPD, Grüne und FDP schon darauf verständigt, die Gesetzespläne zum Heizungstausch noch bis zum Sommer zu beschließen. Doch die FDP stellt den Termin wieder in Frage und dringt auf eine komplette Überarbeitung.
https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 75179.html
Wird das unbeliebte Heizungsgesetz nun komplett neu aufgestellt?
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Wähler »

jack000 hat geschrieben: Di 23. Mai 2023, 16:59 https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 75179.html
Wird das unbeliebte Heizungsgesetz nun komplett neu aufgestellt?
Da können wir ja gespannt sein, was die FDP-Bundesfraktion inhaltlich zu den Beratungen im Bundestag beitragen wird.
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Vongole »

jack000 hat geschrieben: Di 23. Mai 2023, 16:59 https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 75179.html
Wird das unbeliebte Heizungsgesetz nun komplett neu aufgestellt?
Vermutlich verzögert, bis das EU-Gesetz greift, damit die FDP sagen kann, dass sie damit schließlich nichts zu tun hatte.
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Wähler »

Vongole hat geschrieben: Di 23. Mai 2023, 17:34 Vermutlich verzögert, bis das EU-Gesetz greift, damit die FDP sagen kann, dass sie damit schließlich nichts zu tun hatte.
Es würde sich aber um eine EU-Richtlinie handeln, die dann eine weitere Novelle des Gebäudeenergiegesetzes nötig machen würde. Welchen Spielraum eine nationale Gesetzgebung hätte, müsste sich dann erst zeigen. Es ist also so oder so Detailarbeit am Gesetz gefragt.
https://www.fr.de/wirtschaft/heizungen- ... 35163.html
"Damit wäre die EU-Richtlinie weitreichender als das Gebäudeenergiegesetz der Ampel-Koalition. Laut GEG ist es Eigentümern erlaubt, kaputte fossile Heizungen reparieren zu lassen und für einen Übergangszeitraum von bis zu 13 Jahren auch zu ersetzen. Mit der EU-Richtlinie wäre letzteres ab 1. September 2029 nicht mehr möglich. Zudem hebelt die EU-Richtlinie die Ausnahmen für Über-80-Jährige, Sozialleistungsempfänger und Härtefälle aus, die die Ampel vorsieht."
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Vongole »

Wähler hat geschrieben: Di 23. Mai 2023, 17:42 Es würde sich aber um eine EU-Richtlinie handeln, die dann eine weitere Novelle des Gebäudeenergiegesetzes nötig machen würde. Welchen Spielraum eine nationale Gesetzgebung hätte, müsste sich dann erst zeigen. Es ist also so oder so Detailarbeit am Gesetz gefragt.(..)
Auf jeden Fall dürfte eine nationale Gesetzgebung die EU-Richtlinie nicht unterlaufen. Aber das Abfedern sozialer Härten könnte zulässig sein und käme dann vermutlich teurer als geplant.
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Wähler »

Die steigende CO2-Bepreisung im Gebäudesektor wird die Umrüstung auf nachhaltige Heizungsanlagen sicherlich beschleunigen. Eine zeitliche Regulierung mit ensprechender Subventionierung könnte allerdings den Prozess in mehrere Phasen aufteilen und die knappen Handwerkerressourcen effektiver nutzen. Grüne und FDP werden sich bewegen müssen.
Heizungsstreit SZ 23. Mai 2023
https://www.sueddeutsche.de/meinung/co2 ... duced=true
"Statt neuer Regeln und Verbote wollen manche Ökonomen und Liberale auf den CO₂-Preis vertrauen - schließlich könnte der motivieren, alte Heizungen auszutauschen. Doch die Idee ist zum Scheitern verurteilt."
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Kamikaze »

Was manche noch nicht begriffen haben: Der bisherige Gesetzesentwurf wäre eine ENTSCHÄRFUNG BEREITS BESTEHENDER Gesetze gewesen.


Art. 2 Grundgesetz

(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.


Art. 14 Grundgesetz:

(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.


Angesichts der Tatsache, dass es bereits seit Jahrzehnten Technologien auf dem Markt gibt, die zur Gebäudeheizung Fremde nicht mit Schadstoffen belasten, wären diese Artikel an zu wenden.

Damit wären schlagartig sämtliche Verbrennerheizungen betroffen - ganz ohne Übergangsfristen (die gab es über mindestens 10 Jahre bereits); ohne Bestandsschutz (Anderen körperlichen Schaden zu zu fügen z.B. durch unnötige Abgase kann keinen Bestandschutz erhalten), und ohne Ausnahmeregelungen (auch Senioren müssen sich ans GG halten).


In sofern zielen die Blockierer und Verhinderer gerade aufs eigene Knie und oft genug sehen sie das noch nicht mal.

Evtl. sollte man so Manchen einfach mal daran erinnern, dass das Grundgesetz nicht verhandelbar ist und nur weil man seit Jahren dagegen verstößt nicht bedeutet, dass das weiterhin geduldet werden muss. ;)
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Tom Bombadil »

Na sicher doch, das GEG hätte das GG entschärft und wegen der zitierten Artikel müssen Öl- und Gasheizungen verbannt werden. Welch hanebüchener Unsinn :D
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von sunny.crockett »

Habeck will mit weiterem Heiz-Gesetz gleich nachlegen
Habecks nächster Heiz-Streich: Entwurf sickert durch – wohl Folgen für Mieter, Eigentümer und Kommunen

Demnach stellt Habeck darin Forderungen an Bundesländer und Kommunen. Sie sollen etwa „gebäudescharfe jährliche Endenergieverbräuche der letzten drei Jahre in Kilowattstunden pro Jahr“ feststellen. Für die Eigentümer und Mieter in den entsprechenden Gebäuden bedeutet das somit: Sie müssen ihren Energieverbrauch der letzten drei Jahre an die jeweiligen Behörden melden.

Habeck fordert daneben weitere Details zum Heizverhalten. Die Kommunen sollen dem Wunsch des Ministers zufolge ermitteln, wie in den jeweiligen Gebäuden geheizt wird und wann diese Heizungsanlagen jeweils in Betrieb genommen wurden. Damit ist die Sache allerdings nicht erledigt. Der Minister will noch mehr „Informationen zum Gebäude“

Der Minister plant somit wohl eine Durchleuchtung bis ins kleinste Detail

Falls die Vorstellungen von Habeck zur Vorlegung von Wärmeplänen nicht erfüllt werden, drohen den Kommunen Strafen von bis zu 100.000 Euro. Sollte nach 2045 noch mit Öl oder Gas geheizt werden, fällt die Strafe den Plänen zufolge deutlich saftiger aus: Die Rede ist von bis zu einer Million Euro Strafe.
https://www.merkur.de/politik/robert-ha ... 98391.html
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Bogdan »

sunny.crockett hat geschrieben: Mi 24. Mai 2023, 08:43 Habeck will mit weiterem Heiz-Gesetz gleich nachlegen



Die grüne Stasi is watching you. Petzportale dürften nicht mehr weit sein.
oder man verpflichtet die Firmen, den Verbrauch der Mieter gleich weiterzumelden.
Wem Sachargumente fehlen, geht zu persönlichen Bemerkungen über. :?
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Dieter Winter
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Dieter Winter »

Kamikaze hat geschrieben: Mi 24. Mai 2023, 08:08

Art. 14 Grundgesetz:

(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.
Tja, wenn da nur nicht die blöden Abs 1 und 3 noch wären.....
Ihr Knaller ignoriert diese geflissentlich, um Eure Enteignungsfantasien als Grundrecht zu propagieren.
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Maikel »

Kamikaze hat geschrieben: Mi 24. Mai 2023, 08:08 Was manche noch nicht begriffen haben: Der bisherige Gesetzesentwurf wäre eine ENTSCHÄRFUNG BEREITS BESTEHENDER Gesetze gewesen.
Wieso Entschärfung?
Die genannten Gesetze sind doch davon nicht aufgehoben.
Du kannst sie also weiterhin als Keule benutzen.
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Maikel »

sunny.crockett hat geschrieben: Mi 24. Mai 2023, 08:43 Habeck will mit weiterem Heiz-Gesetz gleich nachlegen

Die grüne Stasi is watching you.
Das passiert, wenn Gesetze nicht freiwillig eingehalten werden.

Letztens las ich, daß etwa 20% der Öl- und Gas-Heizungen in Wohnhäusern deutlich älter als 30 Jahre sind. Obwohl es schon lange ein Gesetz gibt, nach der sie nach spätestens 30 Jahren erneuert werden müssen.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von sunny.crockett »

Maikel hat geschrieben: Mi 24. Mai 2023, 09:21 Das passiert, wenn Gesetze nicht freiwillig eingehalten werden.

Letztens las ich, daß etwa 20% der Öl- und Gas-Heizungen in Wohnhäusern deutlich älter als 30 Jahre sind. Obwohl es schon lange ein Gesetz gibt, nach der sie nach spätestens 30 Jahren erneuert werden müssen.
Um Heizungsanlagen zu prüfen gibt es Kaminkehrer. Dafür ist Habeck nicht zuständig.

Aber wie es so bei Habeck ist, hält er sich für die legislative, exekutive und judikative Gewalt gleichzeitig. Nach seinen Plänen zu schließen hätte er gerne eine große Schalttafel, wo gleich ein rotes Licht bei jedem Bürger angeht, der seine Wohnung über eine bestimmte Temperatur heizt und damit zu viel CO2 produziert. Dann könnte er das grüne Rollkomando gleich losschicken.
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Wähler »

sunny.crockett hat geschrieben: Mi 24. Mai 2023, 08:43 Habeck will mit weiterem Heiz-Gesetz gleich nachlegen
Die grüne Stasi is watching you. Petzportale dürften nicht mehr weit sein.
Es handelt sich um eine gemeinsames Vorgehen mit der Bundesbauministerin der SPD. Ein bißchen mehr Sachlichkeit wäre hilfreich.
Klara Geywitz will per Gesetz Energiedaten von Gebäuden erfassen SZ 24. Mai 2023
https://www.sueddeutsche.de/politik/hab ... -1.5877916
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von sunny.crockett »

Wähler hat geschrieben: Mi 24. Mai 2023, 12:12 Es handelt sich um eine gemeinsames Vorgehen mit der Bundesbauministerin der SPD. Ein bißchen mehr Sachlichkeit wäre hilfreich.
Klara Geywitz will per Gesetz Energiedaten von Gebäuden erfassen SZ 24. Mai 2023
https://www.sueddeutsche.de/politik/hab ... -1.5877916
In den ersten Berichten zur Durchleuchtung der Bürger zum Heizverhalten war Habeck genannt. Es ist (durch andere Berichte) richtig, dass auch die Bauministerin der SPD beteiligt ist, aber wir wissen ja seit Monaten, wer den Ton angiebt, wenn es um Vorgaben zum Heizen geht.
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Dieter Winter »

Wähler hat geschrieben: Mi 24. Mai 2023, 12:12 Es handelt sich um eine gemeinsames Vorgehen mit der Bundesbauministerin der SPD.
Die ist annähernd so unfähig, wie der Wirtschaftsminister. Was haben die sich reingezogen, als sie diese Schnapsidee ausgeheckt haben?
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Billie Holiday »

Wer soll die Energiedaten auswerten? Die personell unterbesetzten Kommunalverwaltungen?
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Vongole »

Billie Holiday hat geschrieben: Mi 24. Mai 2023, 15:24 Wer soll die Energiedaten auswerten? Die personell unterbesetzten Kommunalverwaltungen?
Es ist doch bereits ist 2002 Pfllicht, dass man für jede Immobilie einen Energieausweis erstellen lassen muss, wenn man z.B. verkaufen oder vermieten will.
Unsere Eigentümergemeinschaft hat den schon seit Jahren. Daten an die Baubehörde schicken, möglicht online natürlich, und fertig.
https://www.haus.de/geld-recht/energieausweis-23536
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben: Mi 24. Mai 2023, 15:24 Wer soll die Energiedaten auswerten? Die personell unterbesetzten Kommunalverwaltungen?
Das wird nach Indien outgesourced...
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Dieter Winter »

Vongole hat geschrieben: Mi 24. Mai 2023, 15:34 Es ist doch bereits ist 2002 Pfllicht, dass man für jede Immobilie einen Energieausweis erstellen lassen muss, wenn man z.B. verkaufen oder vermieten will.
1. will nicht jeder seine Immobilie vermieten oder verkaufen und 2. geht es nicht um den Energieausweis, sondern um den tatsächlichen Verbrauch der letzten 3 Jahre. Also darum, wie viel Öl, Gas, Pellets, usw. verheizt wurden: Diese (Kommunen) müssen dann in ihren Plänen Angaben dazu machen, wie in konkreten Gebäuden oder Unternehmen bisher geheizt und wie viel Energie verbraucht wird.
https://www.focus.de/finanzen/89-seiten ... 66541.html
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Vongole »

Dieter Winter hat geschrieben: Mi 24. Mai 2023, 16:16 1. will nicht jeder seine Immobilie vermieten oder verkaufen und 2. geht es nicht um den Energieausweis, sondern um den tatsächlichen Verbrauch der letzten 3 Jahre. Also darum, wie viel Öl, Gas, Pellets, usw. verheizt wurden: Diese (Kommunen) müssen dann in ihren Plänen Angaben dazu machen, wie in konkreten Gebäuden oder Unternehmen bisher geheizt und wie viel Energie verbraucht wird.
https://www.focus.de/finanzen/89-seiten ... 66541.html
Gibt's auch schon, nennt sich Verbrauchsausweis.
https://online-energieausweis.org/verbr ... baeude.php
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Dieter Winter »

Vongole hat geschrieben: Mi 24. Mai 2023, 17:19 Gibt's auch schon, nennt sich Verbrauchsausweis.
https://online-energieausweis.org/verbr ... baeude.php
Und wie viele Haushalte haben so ein Ding?
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Vongole »

Dieter Winter hat geschrieben: Mi 24. Mai 2023, 17:32 Und wie viele Haushalte haben so ein Ding?
Keine Ahnung, ich wusste das nur, weil man uns das als günstigere Variante zum Energieausweis empfohlen hat.
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von jack000 »

Vongole hat geschrieben: Mi 24. Mai 2023, 15:34 Es ist doch bereits ist 2002 Pflicht,
Irgendwas ist hier immer Plicht!
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Vongole »

jack000 hat geschrieben: Mi 24. Mai 2023, 17:41 Irgendwas ist hier immer Plicht!
Eigentum verpflichtet halt. ;)
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von jack000 »

Vongole hat geschrieben: Mi 24. Mai 2023, 17:43 Eigentum verpflichtet halt. ;)
Und was hast du schon getan?
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Schnitter »

Vongole hat geschrieben: Mi 24. Mai 2023, 17:43 Eigentum verpflichtet halt. ;)
Eben.

Wer nicht in der Lage ist sein Eigentum in Stand zu halten, hat ein generelles Problem.

Die Wärmepumpe ist da das geringste Problem.
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Dieter Winter
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Dieter Winter »

Vongole hat geschrieben: Mi 24. Mai 2023, 17:43 Eigentum verpflichtet halt. ;)
Aber eben nicht dazu, jeder Spinnerei bedingungslos zu folgen.
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Schnitter »

Dieter Winter hat geschrieben: Mi 24. Mai 2023, 19:59 Aber eben nicht dazu, jeder Spinnerei bedingungslos zu folgen.
Energetische Sanierung ist "Spinnerei" ?

Also sieht der ganze Wohnblock hier anders. Keine Ruinen.

Nennt sich Werterhalt. ;-)
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Enas Yorl »

Wähler hat geschrieben: Mi 24. Mai 2023, 08:01 Die steigende CO2-Bepreisung im Gebäudesektor wird die Umrüstung auf nachhaltige Heizungsanlagen sicherlich beschleunigen. Eine zeitliche Regulierung mit ensprechender Subventionierung könnte allerdings den Prozess in mehrere Phasen aufteilen und die knappen Handwerkerressourcen effektiver nutzen. Grüne und FDP werden sich bewegen müssen.
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"Statt neuer Regeln und Verbote wollen manche Ökonomen und Liberale auf den CO₂-Preis vertrauen - schließlich könnte der motivieren, alte Heizungen auszutauschen. Doch die Idee ist zum Scheitern verurteilt."
Nun die aktuelle Kakophonie in Politik und Medien zu den Thema führt dazu, das viele Immobilienbesitzer überhaupt nicht mehr durchblicken, was auf sie zukommt. Dabei werden langfristig fossile Energieträger sehr wahrscheinlich erheblich im Preis steigen.
Denn ab 2026 soll die CO2-Bepreisung von Öl, Gas und Kraftstoffen auf einen europaweiten Emissionshandel umgestellt werden. Dabei wird nicht mehr der Preis festgelegt, sondern die Menge der Emissionen, die höchstens ausgestoßen werden dürfen, sodass die von der EU gesetzten Klimaziele erreicht werden. Anbieter fossiler Brennstoffe müssen für die von ihnen verkaufte Menge CO2-Zertifikate erwerben. Der Preis ergibt sich dann aus der Balance von Angebot und Nachfrage.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Der-gros ... 41204.html
Was Bürger und Industrie jetzt brauchen ist Planungssicherheit. Gerade der einfache Bürger wird am Ende der Verlierer sein, wenn die Politik beim erreichen der Klimaziele nur auf die Regulierung des Marktes vertraut.
And it's been completely "demagnetised" by Stephen Hawking himself!
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Emin »

Enas Yorl hat geschrieben: Mi 24. Mai 2023, 20:47 Nun die aktuelle Kakophonie in Politik und Medien zu den Thema führt dazu, das viele Immobilienbesitzer überhaupt nicht mehr durchblicken, was auf sie zukommt. Dabei werden langfristig fossile Energieträger sehr wahrscheinlich erheblich im Preis steigen.

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Der-gros ... 41204.html
Was Bürger und Industrie jetzt brauchen ist Planungssicherheit. Gerade der einfache Bürger wird am Ende der Verlierer sein, wenn die Politik beim erreichen der Klimaziele nur auf die Regulierung des Marktes vertraut.
Bei einem CO2-Preis von 100€ kostet die kWh Gas ca. 2,2 Cent mehr, die kWh Öl ca 2,5 Cent. Da würde ich jetzt nicht so besonders viel drauf verwetten, dass in Deutschland die Strompreise nicht deutlich stärker anziehen werden.
"Sir, we're surrounded"
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Kölner1302 »

Schnitter hat geschrieben: Mi 24. Mai 2023, 18:00 Eben.

Wer nicht in der Lage ist sein Eigentum in Stand zu halten, hat ein generelles Problem.

Die Wärmepumpe ist da das geringste Problem.
Die Wärmepumpe erreicht nur Vorlauftemperaturen von 60 ° C.
Dies bedeutet, dass die alten Heizkörper damit nicht ausreichend Wärme abgeben um die Häuser warm zu halten.
Empfohlen werden Fußbodenheizungen.
Dafür müssen die Rohre anders verlegt und die Böden aufgerissen werden, im Fußbodenheizung zu verlegen.
Es soll aber auch Niedertemperaturheizkörper geben.
Weiter: die Wärmepumpe braucht dauernd Strom. Weil Strom teuer ist kommt die Wärmepumpe zumeist in Kombination mit Solarzellen auf dem Dach. Die müssen von Handwerkern (teuer!) befestigt werden. Evtl. sind am Dach Änderungen erforderlich.
Wegen der Solarzellen muss wohl auch der Stromzähler ausgetauscht werden. Dieser kostet auch über tausend Euro. ( so ein Nachbar).
Bei nicht ausreichender Dämmung verbraucht die Wärmepumpe zu viel Strom.
Also empfiehlt sich eine fachmännische Verstärkung der Wärmedämmung, die natürlich auch nicht kostenlos zu haben ist.
Ein Alptraum für Eigentümer von älteren Bestandsimmobilien.

Eine bessere Lösung wäre der Anschluss an ein Biogasnetz. Da bräuchte man wohl weder an der Heizung noch am Gebäude etwas zu ändern.
https://www.thermondo.de/info/rat/gas/biogas/
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Wähler »

Kölner1302 hat geschrieben: Sa 3. Jun 2023, 09:18 Ein Alptraum für Eigentümer von älteren Bestandsimmobilien.
Eine bessere Lösung wäre der Anschluss an ein Biogasnetz. Da bräuchte man wohl weder an der Heizung noch am Gebäude etwas zu ändern.
Laut Grundgesetz verpflichtet privates Eigentum der Gesellschaft gegenüber. Man braucht allerdings an private Hausbesitzer nicht die gleichen Maßstäbe anzulegen, wie an Unternehmen. Energetische Gebäudesanierung ist schon seit langer Zeit gesetzlich geregelt und mit zusätzlichen Kosten für die Immobilieneigentümer verbunden. Entsprechende Subventionen können den Sanierungsdruck vermindern, aber nicht aufheben, was ich im Interesse der Gesellschaft so auch als angemessen empfinde.
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Kölner1302 »

Wähler hat geschrieben: Sa 3. Jun 2023, 09:24 Laut Grundgesetz verpflichtet privates Eigentum der Gesellschaft gegenüber. Man braucht allerdings an private Hausbesitzer nicht die gleichen Maßstäbe anzulegen, wie an Unternehmen. Energetische Gebäudesanierung ist schon seit langer Zeit gesetzlich geregelt und mit zusätzlichen Kosten für die Immobilieneigentümer verbunden. Entsprechende Subventionen können den Sanierungsdruck vermindern, aber nicht aufheben, was ich im Interesse der Gesellschaft so auch als angemessen empfinde.
Das Eigentum ist im Grundgesetz als Grundrecht geschützt.
Eingriffe sind beschränkt möglich.
Wie bei allen Eingriffen ist zumindest der Verhältnismäßigkeitsgrundsatz zu beachten.
Das Gesetz ist ungeeignet.
Die Art und Weise, insbesondere die besondere Eile bei noch nicht ausgereifter Wärmetauschertechnik führt zu vollen Auftragsbüchern bei den Heizungsmonteur en: aber mit dem Einbau von Gasheizungen!
Die dann die nächsten 30 Jahre noch CO2 abgeben!

Die besondere Eile ist nicht erforderlich:
Zu sehen zum einen daran, dass die Nachbarländer wie zB die Niederlande ihren Bürgern länger Zeit geben
Und die Wärmetechnik wird in 2 oder auch 5 Jahren weiter und effizienter sein als heute. Bei ordentlicher Fôrderung - über die bisher noch nichts ausreichendes beschlossen ist - und ausgereifter Wärmetauschertechnik wären die Eigentümer von Bestandsimmobilien viel eher bereit eine Heizung mit erneuerbarer Energie einzubauen. Diese besondere Eile ist also nicht nur nicht erforderlich sondern sogar kontraproduktiv!

Ist die Maßnahme das mildeste Mittel?
Mitnichten!
Es gibt günstigere Methoden: zB die Fernwärme oder Biogas.
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Kölner1302 »

Wähler hat geschrieben: Sa 3. Jun 2023, 09:24 .... Man braucht allerdings an private Hausbesitzer nicht die gleichen Maßstäbe anzulegen, wie an Unternehmen. ...
Richtig.
Bisher jedenfalls sind Bürogebäude aus vermutlich rechtlichen Gründen viel schlechter gedämmt als Wohnimmobilien.
Man könnte zunächst einmal dafür sorgen dass die vielen Büro- und Gewerbeimmobilien auf den Standard gebracht werden, den die Wohnungen schon haben.
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H2O
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von H2O »

Kölner1302 hat geschrieben: Sa 3. Jun 2023, 09:58 Richtig.
Bisher jedenfalls sind Bürogebäude aus vermutlich rechtlichen Gründen viel schlechter gedämmt als Wohnimmobilien.
Man könnte zu ächst einmal dafür sorgen dass die vielen Büro- und Gewerbeimmobilien auf den Standard gebracht werden, den die Wohnungen schon haben.
Könnte es sein, daß "die vielen Bürogebäude" von öffentlichen Diensten genutzt werden, sich also in Staatshand befinden? Werden dort Vorlagen erarbeitet, wie der Bürger recht bald CO2-neutral leben soll? Sehr ähnlich dürfte es mit dem Einsatz elektrischer Dienstfahrzeuge stehen. Oder tue ich damit dem Gesetzgeber und seinen Unterstützungskräften Unrecht?
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Quatschki
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Quatschki »

H2O hat geschrieben: Sa 3. Jun 2023, 10:09 Könnte es sein, daß "die vielen Bürogebäude" von öffentlichen Diensten genutzt werden, sich also in Staatshand befinden? Werden dort Vorlagen erarbeitet, wie der Bürger recht bald CO2-neutral leben soll? Sehr ähnlich dürfte es mit dem Einsatz elektrischer Dienstfahrzeuge stehen. Oder tue ich damit dem Gesetzgeber und seinen Unterstützungskräften Unrecht?
Ein Großteil des öffentlichen Gebäudebestandes umfasst z.B. Schulen, Turnhallen und Schwimmhallen,
wo bekanntlich jetzt schon ein riesiger Investitionsstau besteht.
Würde man dort die Pistole auf die Brust setzten nach dem Motto: "Sanierung jetzt oder Schließung!",
müßten dann andere Gesetze gebrochen werden, wie z.B. die Schulpflicht.
Daher wird der Staat nicht so blöd sein, sich selbst zu erpressen, sondern die Dinge mit Augenmaß, nach Priorität und Machbarkeit in Angriff nehmen.
Nichts anderes erwarten die Bürger, wenn es um privaten Wohnraum geht.
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Kamikaze
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Kamikaze »

Kölner1302 hat geschrieben: Sa 3. Jun 2023, 09:18 Die Wärmepumpe erreicht nur Vorlauftemperaturen von 60 ° C.
Falsch.
Es gibt inzwischen sogar Wärmepumpen, die bis zu 500°C Prozessdampf erzeugen können.
Für normale Häuser reichen üblicherweise 60°C problemlos aus um sogar mit alten Heizkörpern die Bude warm zu bekommen. Das ändert aber nichts daran, dass es Wärmepumpen gibt, die deutlich mehr können.
Dies bedeutet, dass die alten Heizkörper damit nicht ausreichend Wärme abgeben um die Häuser warm zu halten.
Falsch.
Die meisten Heizungen, die mit Vorlauftemperaturen >60°C fahren takten.
Die Durchschnittliche Vorlauftemperatur ist meist deutlich unter 60°C.
WP takten idR. nicht, wenn sie nicht gravierend überdimensioniert sind. Daher reicht diesen Geräten ohne jede andere Maßnahme idR. eine entsprechend geringere Vorlauftemperatur.
Empfohlen werden Fußbodenheizungen.
Das gilt auch für Fossilbrenner.
Dafür müssen die Rohre anders verlegt und die Böden aufgerissen werden, im Fußbodenheizung zu verlegen.
Wer eine Fußbodenheizung neu einbauen will, der hat eine drastische Baustelle. Unbedingt notwendig für den Betrieb einer Wärmepumpenheizung ist das aber nicht.
Es soll aber auch Niedertemperaturheizkörper geben.
...die bereits seit etlichen Dekaden verpflichtend eingebaut werden müssen, wenn Heizkörper getauscht oder neu eingebaut werden müssen.
Weiter: die Wärmepumpe braucht dauernd Strom. Weil Strom teuer ist kommt die Wärmepumpe zumeist in Kombination mit Solarzellen auf dem Dach.
Kann man machen - muss man aber nicht.
Wirtschaftlich ist es natürlich sinnvoll, aber unbedingt nötig ist das nicht für den Betrieb einer WP.
PV rechnet sich immer* - auch mit einer Fossilheizung.

*) Wenn man keinen Nepper auf den Leim geht
Die müssen von Handwerkern (teuer!) befestigt werden. Evtl. sind am Dach Änderungen erforderlich.
Gilt immer wenn PV oder Thermosolar installiert werden soll.
Meist sind keine Änderungen am Dach nötig. Dennoch wird oft die Gelegenheit (Gerüst) genutzt, das Dach gleich zu dämmen. Das hat aber prinzipiell nichts mit WP oder PV zu tun, sondern ist ganz generell eine gute Idee.
Wegen der Solarzellen muss wohl auch der Stromzähler ausgetauscht werden. Dieser kostet auch über tausend Euro. ( so ein Nachbar).
Falsch.
Sehr viele Stromzähler können bereits Bezug und Einspeisung getrennt erfassen.
Wo das noch nicht zutrifft, ist der Netzbetreiber verpflichtet diesen innerhalb einer gesetzlich festgelegten Frist von 8 Wochen aus zu tauschen. https://www.pv-magazine.de/2022/04/13/c ... scheidend/
Ein Smartmeter kostet dabei 40€. https://www.energie-experten.org/news/s ... ueberblick
Bei nicht ausreichender Dämmung verbraucht die Wärmepumpe zu viel Strom.
Bei nicht ausreichender Dämmung verbraucht auch eine Fossilheizung zu viel Brennstoff.
Also empfiehlt sich eine fachmännische Verstärkung der Wärmedämmung, die natürlich auch nicht kostenlos zu haben ist.
Ein Alptraum für Eigentümer von älteren Bestandsimmobilien.
Die Heizkosten von Fossilheizungen können ebenfalls zum Alptraum werden.
Wer eine Immobilie besitzen will, der sollte sich an den Gedanken gewöhnen, dass diese auch unterhalten werden muss.
Dazu zählen auch regelmäßige Modernisierungsmaßnahmen.
Wer diese nicht durchführt/verschleppt, der wird die Immobilie nicht dauerhaft halten können oder mit massiven Kosten konfrntiert werden.
Das ist aber nichts neues. Das war schon immer so - nur scheinen das Teile einer Generation irgendwie vergessen zu haben und diese Menschen wundern sich nun über die Konsequenzen ihres (unterlassenen) Handelns.
Eine bessere Lösung wäre der Anschluss an ein Biogasnetz. Da bräuchte man wohl weder an der Heizung noch am Gebäude etwas zu ändern.
Wo das möglich ist: Warum nicht?
Die Gebiete, in denen so etwas angeboten wird sind jedoch sehr beschränkt und eine nennenswerte Erweiterung der Biogasproduktion ist auf den Landwirtschaftsflächen des landes kaum machbar.
Ökologisch sind die Biogas-Mais-Felder ohnehin Wüsten und auch wirtschaftlich tut sich Biogas immer schwerer angesichts der um den Faktor 50 höheren Energieausbeute bei PV auf der gleichen Fläche.
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
PV-Forum: https://www.photovoltaikforum.com/

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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Schnitter »

Kölner1302 hat geschrieben: Sa 3. Jun 2023, 09:18 Dies bedeutet, dass die alten Heizkörper damit nicht ausreichend Wärme abgeben um die Häuser warm zu halten.
Ist wieder Ammenmärchenstunde ?

https://www.ise.fraunhofer.de/de/presse ... essig.html
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Kölner1302 »

Kamikaze hat geschrieben: Sa 3. Jun 2023, 13:12 ...
Habecks Heizungsgesetz macht aus einer gewöhnlichen kostengünstigen 30 Jahre alten Bestandsimmobilie einen teuren Saniereungsfall.
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Kölner1302 »

Schnitter hat geschrieben: Sa 3. Jun 2023, 13:32 Ist wieder Ammenmärchenstunde ?

https://www.ise.fraunhofer.de/de/presse ... essig.html
Es geht um die Vorlauftemperatur.
Bei Bestandsgebäuden üblicherweise 70°C,
die Wärmepumpe schafft aber nur 60 ° C und zwar bei maximalem Stromverbrauch.
Freistehende Eigenheime benötigen deswegen weiterhin begleitend zusätzlich eine Gasheizung für die kalten Wintertage.
So hört man es beim Heizungsfachmann.
https://www.morgenpost.de/wirtschaft/ar ... izung.html
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Kölner1302 »

Biogas:
Kamikaze hat geschrieben: Sa 3. Jun 2023, 13:12 ...
Wo das möglich ist: Warum nicht?
Die Gebiete, in denen so etwas angeboten wird sind jedoch sehr beschränkt und eine nennenswerte Erweiterung der Biogasproduktion ist auf den Landwirtschaftsflächen des landes kaum machbar.
Ökologisch sind die Biogas-Mais-Felder ohnehin Wüsten und auch wirtschaftlich tut sich Biogas immer schwerer angesichts der um den Faktor 50 höheren Energieausbeute bei PV auf der gleichen Fläche.
Auf dem Land gibt es seit Jahrzehnten Biogas. Nur sind die Biogasproduzenten - Bauernhöfe - bis heute nicht an das Netz angeschlossen.
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Schnitter »

Kölner1302 hat geschrieben: Sa 3. Jun 2023, 14:25 Es geht um die Vorlauftemperatur.
Lies die Studie des Fraunhofer Instituts.

Wärmepumpen funktionieren in den meisten Bestandsgebäuden ganz hervorragend.

Ohne zusätzliche Gasheizung selbstredend.

Ich hatte mit meiner Gasheizung NIE eine VL Temp > 60 °C BTW. Bau von 1973. Alte Fenster (riesige Panoramafenster), Maisonette, freistehend.

Mir ist auch niemand bekannt der neben seiner WP im Altbestand eine Fußbodenheizung installiert hat oder nebenher noch nen Brenner laufen hat.

Ammenmärchen eben.
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Kölner1302 »

Schnitter hat geschrieben: Sa 3. Jun 2023, 15:02 Lies die Studie des Fraunhofer Instituts.

Wärmepumpen funktionieren in den meisten Bestandsgebäuden ganz hervorragend.

Ohne zusätzliche Gasheizung selbstredend.

Ich hatte mit meiner Gasheizung NIE eine VL Temp > 60 °C BTW. Bau von 1973. Alte Fenster (riesige Panoramafenster), Maisonette, freistehend.

Mir ist auch niemand bekannt der neben seiner WP im Altbestand eine Fußbodenheizung installiert hat oder nebenher noch nen Brenner laufen hat.

Ammenmärchen eben.
Ohne Kontakt zur Realität?
Siehe unten:
https://www.tichyseinblick.de/wirtschaf ... nmarkt/amp
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Vongole »

Kölner1302 hat geschrieben: Sa 3. Jun 2023, 16:31 Ohne Kontakt zur Realität?
Siehe unten:
(..)
Realtiät à la Tichy, au weia. :rolleyes:
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Kölner1302 »

Vongole hat geschrieben: Sa 3. Jun 2023, 16:33 Realtiät à la Tichy, au weia. :rolleyes:
Warum?
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Kölner1302 »

Schnitter hat geschrieben: Sa 3. Jun 2023, 15:02 Lies die Studie des Fraunhofer Instituts.

Wärmepumpen funktionieren in den meisten Bestandsgebäuden ganz hervorragend.

Ohne zusätzliche Gasheizung selbstredend.

Ich hatte mit meiner Gasheizung NIE eine VL Temp > 60 °C BTW. Bau von 1973. Alte Fenster (riesige Panoramafenster), Maisonette, freistehend.

Mir ist auch niemand bekannt der neben seiner WP im Altbestand eine Fußbodenheizung installiert hat oder nebenher noch nen Brenner laufen hat.

Ammenmärchen eben.
Nicht nur das - ein Nachbar wartet seit 2 Jahren auf den Einbau einer Wärmepumpe eines namhaften Herstellers
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Dieter Winter
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Dieter Winter »

Kölner1302 hat geschrieben: Sa 3. Jun 2023, 16:31 Ohne Kontakt zur Realität?
Dr. Marek Miara, Vorstand der EHPA (European Heat Pump Association) – den europaweiten Lobbyverband der Wärmepumpen-Hersteller, auch bekannt als "Wärmepumpen Papst", ist natürlich über jedweden Zweifel erhaben. :D
https://www.ise.fraunhofer.de/de/presse ... aehlt.html
https://www.ehpa.org/about-ehpa/

Das ist etwa so, als würde man Günter Tissen als Kronzeugen für die Unbedenklichkeit von Zucker präsentieren.
https://de.linkedin.com/in/günter-tissen-51ab59157
https://de.linkedin.com/company/wirtsch ... nt-company
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Re: Umstrittenes Heiz-Gesetz kommt diese Woche nicht in den Bundestag

Beitrag von Schnitter »

Kölner1302 hat geschrieben: Sa 3. Jun 2023, 16:31 Ohne Kontakt zur Realität?
Dem rechten Fake News Blog Tichy werde ich sicher nicht zu Klickzahlen verhelfen.

Aber nett zu wissen woher deine "Kenntnisse" so kommen, da bleiben keine Fragen offen
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