Sprachen-Thread

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Negator
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Sprachen-Thread

Beitrag von Negator »

Hallo!

Welche Sprachen könnt ihr, lernt ihr gerade oder möchtet ihr lernen?

Meine wären:
- Englisch
- Französisch (mittel)
- Spanisch (im Aufbau)
- Latein
- Altgriechisch (im Aufbau)
Maat & Mate :thumbup:
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H2O
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Re: Sprachen-Thread

Beitrag von H2O »

Meine fremdsprachlichen Bestrebungen sind da eher von meinem Alltag geprägt:

Deutsch brauche ich, um mich mit meiner Frau, meinen Kindern und Enkeln verständigen zu können.
Polnisch brauche ich seit einigen Jahren, um mich mit meinen Nachbarn und den Ämtern in Pommern verständigen zu können.
Englisch brauche ich, um Gebrauchsanweisungen elektronischer Geräte zu verstehen und anwenden zu können.
...Im beruflichen Aufbau ganz intensiv
Französisch konnte ich sehr ordentlich, aber durch fehlende alltägliche Verwendung versandet diese Fähigkeit allmählich.
Italienisch konnte ich sehr ordentlich... ansonsten, siehe Französisch...
Russisch habe ich im Studium an der TU Berlin gelernt... ansonsten, siehe Französisch...
Latein... gewollt, aber schnell die Lust an diesem Wahlfach verloren
Altgriechisch... hineingeschnuppert... ansonsten, siehe Latein

Tja, ich bin Ingenieur von der Ausbildung her... dadurch ziemlich erdverbunden. Als ich Italienisch und Französisch täglich brauchte, habe ich natürlich viel italienische und französische Prosa und Gedichte gelesen. Aber einfach so... dazu fehlt mir der innere Antrieb.
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Negator
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Re: Sprachen-Thread

Beitrag von Negator »

Sehr interessant.

Woher kommen deine Kontakte zu Pommern?
Maat & Mate :thumbup:
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H2O
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Re: Sprachen-Thread

Beitrag von H2O »

Negator hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 23:41 Sehr interessant.

Woher kommen deine Kontakte zu Pommern?
Erst einmal flapsig: Von einem Herzinfarkt vor inzwischen 20 Jahren. Damals trat ich einen langen Genesungsurlaub mit anschließemdem Rehabilitationsprogramm an... schonende Bewegung an frischer Luft als Teil des Programms. Und dabei lernte ich das Elbsandsteingebirge kennen... wunderschön und wirklich Neuland für mich gelernten Westler, den Spreewald (ein Kindertraum meiner lieben Frau) und die Halbinsel Wolin in West-Pommern. Und dabei habe ich mich in diese Provinz verliebt.

Keine Liebe auf den ersten Blick, denn das angemietete Ferienhaus war zwar wunderschön, bestens ausgestattet, lag aber an einer Hauptverkehrsstraße mit viel Fahrbetrieb. Keine "gesunde" Umgebung für eine freilaufende Hauskatze... unser "Kinderersatz" seit 30 Jahren. Wir brachen den Versuch ab mit dem Vorsatz, das Abenteuer zu wiederholen, allerdings an abgelegener Stelle. Wer sucht, der wird finden. Und so verbrachten wir im folgenden Jahr eine wunderschöne Zeit in einem Ferienhäuschen in Karsibór, mit Ausflügen nach Swinemünde und Usedom und vielen Ausflügen auf der Insel Wolin. Natürlich mit Katze... ;)

Bis zum Ruhestand sollte es aber noch etwas dauern... ich habe bis mit 69 Jahren noch Vollzeit gearbeitet. Aber an den Ruhestand schon gedacht; vor allem, wie wir uns das wünschten. Also nicht mehr in der Großstadt leben, möglichst abgelegen und ruhig. Und dann ging die Suche los: Süd-Italien... da kannte ich mich durch beruflichen Einsatz bestens aus, auch mit der Sprache, Süd-Frankreich Cevennen oder die Gegend südlich von Narbonne, alles bekannt durch viele Familienurlaube, Sprache kein Problem... oder eben neuerdings West-Pommern. Von den Kosten und dem Gebäudezustand her entfiel ein Grundstückskauf in den vertrauten Orten in Süd-Westeuropa... und ich konnte ein etwas verwildertes großes Grundstück an der Dziwna in West-Pommern preisgünstig erwerben... mit Baugenehmigung, weil dort in sozialistischer Zeit noch eine ziemlich groß geratene Gartenlaube gebaut worden war; arg verfallen, aber noch behelfsmäßig nutzbar.

In der Zeit einen Polnischkurs an der Universität Bremen besucht... zwei Jahre bis zu vetrauenerweckenden polnischen Sprachkenntnissen.

Und schon ging die Planungsarbeit für den Ruhestand los: Ein Bausatzhaus mit allem, was mir wichtig zu sein schien... Alles noch in der baufälligen Laube ersonnen, den deutschen Anbieter in Südwest-Deutschland besucht, einen Grundkurs zum Bau des Hauses dort gebucht und abgearbeitet. Das Projekt mit Hilfe eines polnischen Architekten polonisiert und polnische Facharbeiter und Baufirmen einbezogen, die formale Baugenehmigung in den Bauämtern in Stettin und Kamień Pomorski erwirkt. Zunächst kaum vorstellbar, wie fein gesponnen das polnische Baurecht angelegt ist! Nach diesen Vorbereitungen war der Bau ein "Selbstläufer". Ein wirklich angenehmes Arbeiten mit den Handwerkern, die dabei zu Freunden wurden.. und die mich aus allen Schieflagen herauspaukten. Eine schöne Zeit voller Überraschungen aller Art. Am Ende stand der endgültige Umzug aus Bremen in unsere neue Heimat... natürlich mit Hilfe unserer polnischen Freunde.

Und so wurde ich zum "Polen aus Freundschaft". Als Deutscher bin ich Unionsbürger mit sehr vielen Rechten in der EU und damit auch in Polen. Ohne die EU wäre das alles gar nicht möglich gewesen... und auch nicht sinnvoll. Wir haben einen Traum verwirklicht! Wenn politische Katastrophen ausbleiben, dann werden meine Frau und ich unsere neue Heimat nur noch als Rauchwolken verlassen.
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Mendoza
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Re: Sprachen-Thread

Beitrag von Mendoza »

H2O hat geschrieben: So 26. Mär 2023, 22:11 Erst einmal flapsig: Von einem Herzinfarkt vor inzwischen 20 Jahren. Damals trat ich einen langen Genesungsurlaub mit anschließemdem Rehabilitationsprogramm an... schonende Bewegung an frischer Luft als Teil des Programms. Und dabei lernte ich das Elbsandsteingebirge kennen... wunderschön und wirklich Neuland für mich gelernten Westler, den Spreewald (ein Kindertraum meiner lieben Frau) und die Halbinsel Wolin in West-Pommern. Und dabei habe ich mich in diese Provinz verliebt.
...
Respekt, dass du die neue Sprache und alles andere in deinem Alter noch hinbekommen hast. Fremdsprachen sind ohnehin wichtig. Selbst, wenn man nicht gleich ins Ausland zieht nutzt man doch vieles im Urlaub oder auch im Internet, wo man durch ausländische, fremdsprachige Quellen seinen Horizont erweitern kann.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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H2O
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Re: Sprachen-Thread

Beitrag von H2O »

@ Mendoza:

Schon richtig, Sprachkenntnisse sind immer gut... wenn man sie anwenden kann. Ich meine aber, daß der Spracherwerb auch seine Grenzen hat. Ich hatte beruflich nicht nur in Frankreich und Italien zu nun, sondern auch in der Türkei, Griechenland und im Fernen Osten. Diese Sprachen sind für uns Europäer schon sehr schwierig zu erlernen; die Aufenthalte dort waren auch zeitlich sehr begrenzt. Fast wäre ich in Korea gelandet... und dann hätte ich mich natürlich sehr um diese Sprache bemüht. So mußte ich es aber beim Englischen lassen. Es ist schon ein Gewinn, daß es diese Weltsprache gibt!

Ohne die Aussicht auf praktische Verwertbarkeit hätte ich mich sehr wahrscheinlich nicht in diese uns Westlern sehr fremde Sprache Polnisch hineingearbeitet.

Typisches Beispiel: Russisch. Die Sprache habe ich Anfang der 1960er Jahre in der TU Berlin im Rahmen des "Humanistischen Diploms" erlernt. Das war damals ein gewagtes Unterfangen, weil ich ja den Abschluß brauchte... und mit Leuten im Wettbewerb stand, die Russisch aus dem Schulunterricht in der DDR "mitbrachten". Aber ich wollte mir damals etwas beweisen... mühselig, mühselig! Und im Kalten Krieg beruflich nicht zu gebrauchen. Ich kann mich noch hineinhören, aber einen Gedanken formulieren... geht nicht mehr!
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