Unruhen in Frankreich

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Bogdan
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Unruhen in Frankreich

Beitrag von Bogdan »

Inzwischen brennt das Rathaus in Bordeaux.

King Charles hat inzwischen seinen Besuch abgesagt. Das ist eine weise Entscheidung.
https://www.faz.net/aktuell/politik/aus ... 72090.html
Wem Sachargumente fehlen, geht zu persönlichen Bemerkungen über. :?
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Misterfritz
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Misterfritz »

Ich kenne mich mit dem französischen Rentensystem nicht aus, aber auch in Frankreich wird die Bevölkerung wohl immer älter.
Aber über das neue Renteneintrittsalter in Frankreich können wir nur milde lächeln.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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sünnerklaas
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von sünnerklaas »

Misterfritz hat geschrieben: Fr 24. Mär 2023, 20:16 Ich kenne mich mit dem französischen Rentensystem nicht aus, aber auch in Frankreich wird die Bevölkerung wohl immer älter.
Aber über das neue Renteneintrittsalter in Frankreich können wir nur milde lächeln.
In Spanien und Italien hat man inzwischen sogenannte verlorene jüngere Generationen - und dass, obwohl die jüngeren nicht schlecht ausgebildet sind. Und die wiederum nehmen von der Familiengründung Abstand - weil sie sich das gar nicht leisten können und selbst mit 30 dazu verdonnert sind, bei den Eltern zu wohnen - oder eben ins Ausland zu gehen.
Und nur zum Vergleich. in Frankreich geht es um eine Anhebung des Renteneintrittsalters von bisher 62 auf 64 Jahre.
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Dieter Winter
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Dieter Winter »

Misterfritz hat geschrieben: Fr 24. Mär 2023, 20:16 Ich kenne mich mit dem französischen Rentensystem nicht aus, aber auch in Frankreich wird die Bevölkerung wohl immer älter.
Aber über das neue Renteneintrittsalter in Frankreich können wir nur milde lächeln.
Es ist eher so, dass die Franzosen darüber lächeln, was sich die Deutschen bieten lassen.

Deutschland
Erhöhung des Renteneitrittsalters von 65 auf 67
Deutsche Gewerkschaften: "Wir erlauben uns zu sagen, dass wir hier nicht in vollem Umfang zustimmen können"
Arbeitende Bevölkerung: "Das ist aber nicht so toll...grummel....grummel"

Frankreich
Erhöhung des Renteneitrittsalters von 62 auf 64
Französische Gewerkschaften: "GENERALSTREIK!!!!"
Arbeitende Bevölkerung: Errichtet Barrikaden, zündet sie an und skandiert (aus der Nationalhymne) "AUX ARMES, CITOYENS!!!!"

Unsere westlichen Nachbarn sind wohl der schrägen Ansicht, dass sie politische Entscheidungen, die sie direkt betreffen, etwas angehen. :)
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streicher
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von streicher »

Die übertreiben es in Frankreich: die Bevölkerung wird älter, die jungen Leute im Anteil weniger. Dann muss am Renteneintrittsalter geschraubt werden.
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el loco
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von el loco »

Dieter Winter hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 08:46
Unsere westlichen Nachbarn sind wohl der schrägen Ansicht, dass sie politische Entscheidungen, die sie direkt betreffen, etwas angehen. :)
Was erlauben Jean-Pierre? :eek: :mad:
Die Politiker wissen am Besten, was gut für das steuern-erarbeitende Volk ist.
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Dieter Winter
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Dieter Winter »

el loco hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 09:00 Die Politiker wissen am Besten, was gut für das steuern-erarbeitende Volk ist.
Die Franzosen erinnern diese abgehobenen Herrschaften hin und wieder an 1789.
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el loco
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von el loco »

Dieter Winter hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 09:16 Die Franzosen erinnern diese abgehobenen Herrschaften hin und wieder an 1789.
Da haben wir, offensichtlich, ein Defizit in Deutschland.
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Dieter Winter
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Dieter Winter »

el loco hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 09:44 Da haben wir, offensichtlich, ein Defizit in Deutschland.
1848 ging es halt anders aus.
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Misterfritz
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Misterfritz »

el loco hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 09:44 Da haben wir, offensichtlich, ein Defizit in Deutschland.
Nein, denke ich nicht - eher sind die Deutschen vernünftiger.
Das französische Rentensystem muss reformiert werden, weil es sonst nicht mehr bezahlbar ist. Und bei einer alternden Gesellschaft dürfte klar sein, dass man nicht mit 62 bei rund 3/4 der letzten Vergütung in den Ruhestand gehen kann. Denn die, die das bezahlen, werden immer weniger.
Vor Allem fehlt den Franzosen eine realistische Auseinandersetzung mit dem Thema.
https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... d-101.html
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Billie Holiday »

Misterfritz hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 10:21 Nein, denke ich nicht - eher sind die Deutschen vernünftiger.
Das französische Rentensystem muss reformiert werden, weil es sonst nicht mehr bezahlbar ist. Und bei einer alternden Gesellschaft dürfte klar sein, dass man nicht mit 62 bei rund 3/4 der letzten Vergütung in den Ruhestand gehen kann. Denn die, die das bezahlen, werden immer weniger.
Vor Allem fehlt den Franzosen eine realistische Auseinandersetzung mit dem Thema.
https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... d-101.html
Dass wir gern mit 69 oder 70 noch arbeiten sollten, ist ebenso unrealistisch.

Jungvolk kommt ja monatlich hier an. Vielleicht mit Arbeitsplätzen locken und nicht mit Sozialleistungen. Die würde ich -solange soviele Arbeitsplätze unbesetzt sind- drastisch runterschrauben.
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Dieter Winter
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Dieter Winter »

Misterfritz hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 10:21 Nein, denke ich nicht - eher sind die Deutschen vernünftiger.
Auf das Gesicht eines Franzosen wäre ich gespannt, wenn Du versuchst ihm zu erklären, dass es vernünftiger sei LÄNGER zu arbeiten. :D
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Misterfritz »

Dieter Winter hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 10:53 Auf das Gesicht eines Franzosen wäre ich gespannt, wenn Du versuchst ihm zu erklären, dass es vernünftiger sei LÄNGER zu arbeiten. :D
Ach nun, man könnte ja auch das Rentenniveau senken, dann können die ja wieder mit 62 Jahren in Rente gehen.
Da würden die Franzosen aber auch wieder auf den Strassen Randale manchen. Oder Die Rentenbeiträge drastisch erhöhen...
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Dieter Winter
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Dieter Winter »

Billie Holiday hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 10:43 Jungvolk kommt ja monatlich hier an. Vielleicht mit Arbeitsplätzen locken und nicht mit Sozialleistungen.
Und schon bist Du Rassist- ohne :in. ;)
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Misterfritz »

Billie Holiday hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 10:43 Dass wir gern mit 69 oder 70 noch arbeiten sollten, ist ebenso unrealistisch.
Kommt halt auf die Tätigkeit an - bei einem reinen Bürojob sollte das kein Problem sein.
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Tom Bombadil »

Misterfritz hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 10:21Nein, denke ich nicht - eher sind die Deutschen vernünftiger.
Ich halte die Michels für obrigkeitshöriger und untertäniger, die sich eine Menge gefallen lassen und nicht für ihre Rechte eintreten. In Frankreich wird es einen Kompromiss geben, in Deutschland wäre das einfach geschluckt worden.
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Misterfritz
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Misterfritz »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 11:15 Ich halte die Michels für obrigkeitshöriger und untertäniger, die sich eine Menge gefallen lassen und nicht für ihre Rechte eintreten. In Frankreich wird es einen Kompromiss geben, in Deutschland wäre das einfach geschluckt worden.
Nenne es wie Du willst.
Wieso sollte es einen Kompromiss geben? Das Gesetz ist doch durch.
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Tom Bombadil
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Tom Bombadil »

Misterfritz hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 11:17 Wieso sollte es einen Kompromiss geben? Das Gesetz ist doch durch.
Falls die Proteste weitergehen, wird das Gesetz sicherlich angepasst werden, bei den "Gelbwestenprotesten" war es ja ähnlich.
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Dieter Winter
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Dieter Winter »

Misterfritz hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 11:17 Nenne es wie Du willst.
Wieso sollte es einen Kompromiss geben? Das Gesetz ist doch durch.
Die Protestierenden dürften das anders beurteilen.
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Cobra9
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Cobra9 »

Misterfritz hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 11:17 Nenne es wie Du willst.
Wieso sollte es einen Kompromiss geben? Das Gesetz ist doch durch.
Wäre in Frankreich auch nicht neu
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el loco
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von el loco »

Misterfritz hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 10:21 Nein, denke ich nicht - eher sind die Deutschen vernünftiger.
Das französische Rentensystem muss reformiert werden, weil es sonst nicht mehr bezahlbar ist. Und bei einer alternden Gesellschaft dürfte klar sein, dass man nicht mit 62 bei rund 3/4 der letzten Vergütung in den Ruhestand gehen kann. Denn die, die das bezahlen, werden immer weniger.
Vor Allem fehlt den Franzosen eine realistische Auseinandersetzung mit dem Thema.
https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... d-101.html
Was ist am Verhalten der Deutschen bitte vernünftig?

Der Staat "verspricht" eine Leistung. Irgendwann stellt er fest dass er das Versprechen nicht halten kann und passt nach belieben die "Geschäftsbedingungen" an.
Der Deutsche lässt es sich bieten, der Franzose nicht. Für mich ist klar, wer hier vernünftig ist und wer nicht.
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von elmore »

Billie Holiday hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 10:43 Dass wir gern mit 69 oder 70 noch arbeiten sollten, ist ebenso unrealistisch.

Jungvolk kommt ja monatlich hier an. Vielleicht mit Arbeitsplätzen locken und nicht mit Sozialleistungen. Die würde ich -solange soviele Arbeitsplätze unbesetzt sind- drastisch runterschrauben.
Eine Jorunalistin hat unlängst von ihrem Besuch in Kanada berichtet, den sie mit zwei deutschen Ministern/-innen begleitete.
In Kanada erhalten Einwanderungs- und Integrationswillige, vor allem arbeitende Ausländer/-innen nach drei Jahren - noch dazu unkomlpziert - die Möglichkeit zur kanadischen Staatsbürgerschaft.
In kanadischen Flüchtlingsunterkünften sind sogar Headhunter regelmäßig unterwegs, die mögliche Eignungen oder bereits vorhandene berufliche Qualifikationen herausfinden und dann sofort dem Arbeitsmarkt bzw. Unternehmen anbieten.

Arbeiten darf dort so gut wie jeder sofort, wenn er das will, nachdem er als Flüchtling ins Land durfte. Ohne langwierige und teils nur noch Faulheit und soziale Hängemattementalität fördernde Asylrechtspraxis und Entwürdigung mit Arbeitsverboten.

Die Frau fiel regelrecht aus allen Wolken und begann sich zutiefst fremd zu schämen für ihr Land, als sie die pragmatische, kanadische Intergationspraxis näher kennenlernte ...und die offene, gesellschaftlich motivierende Einbürgerungsrealität für Ausländer mit hohem Identifikationspotenzial für Kanada.
Putin ist kein Politiker, sondern ein krimineller Schwerverbrecher. Wie Israel sich wehrt, ist nicht verkehrt.
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Aurelius88 »

el loco hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 11:44 Was ist am Verhalten der Deutschen bitte vernünftig?

Der Staat "verspricht" eine Leistung. Irgendwann stellt er fest dass er das Versprechen nicht halten kann und passt nach belieben die "Geschäftsbedingungen" an.
Der Deutsche lässt es sich bieten, der Franzose nicht. Für mich ist klar, wer hier vernünftig ist und wer nicht.

Sehe ich auch so das hat mit Vernunft wenig zu tun. Zumal das Thema Rente hier ja ebenfalls ein heißes Eisen ist und da sind die Verhältnisse auch nicht wesentlich anders als in Frankreich. Auch hier lehnt ja eine Mehrheit der Bundesbürger eine Erhöhung der Lebensarbeitszeit oder gar die immer weitere Anhebung des Renteneintrittsalter ( was nichts weiter als eine faktische Rentenkürzung ist) im Grund ab. Der Unterschied liegt hier eher in der Mentalität begründet, die Franzosen lassen sich von der Obrigkeit eben weniger gefallen und sind schneller auf der Straße, was auch historische Gründe hat. Die Deutschen sind jetzt nicht gerade als eine politische Revoluzer Nation bekannt.
Zuletzt geändert von Aurelius88 am Sa 25. Mär 2023, 13:45, insgesamt 2-mal geändert.
Aurelius88
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Aurelius88 »

Misterfritz hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 11:13 Kommt halt auf die Tätigkeit an - bei einem reinen Bürojob sollte das kein Problem sein.

Das mag sein aber solche Vorschläge taugen nichts für Menschen in der Pflege, auf dem Bau oder für Paketboten von daher geht das an der Wirklichkeit vorbei. Die Frage kann man hier ohnehin was ist denn unrealistischer? Rente mit 62 oder Rente ab 69 oder gar 70+? Warum kann dass nicht flexibler gestalten statt an starren Jahreszahlen festzuhalten?
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Cobra9
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Cobra9 »

el loco hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 11:44 Was ist am Verhalten der Deutschen bitte vernünftig?

Der Staat "verspricht" eine Leistung. Irgendwann stellt er fest dass er das Versprechen nicht halten kann und passt nach belieben die "Geschäftsbedingungen" an.
Der Deutsche lässt es sich bieten, der Franzose nicht. Für mich ist klar, wer hier vernünftig ist und wer nicht.
Da bin ich ganz deiner Meinung mal
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von sünnerklaas »

elmore hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 13:03
Arbeiten darf dort so gut wie jeder sofort, wenn er das will, nachdem er als Flüchtling ins Land durfte. Ohne langwierige und teils nur noch Faulheit und soziale Hängemattementalität fördernde Asylrechtspraxis und Entwürdigung mit Arbeitsverboten.

Die Frau fiel regelrecht aus allen Wolken und begann sich zutiefst fremd zu schämen für ihr Land, als sie die pragmatische, kanadische Intergationspraxis näher kennenlernte ...und die offene, gesellschaftlich motivierende Einbürgerungsrealität für Ausländer mit hohem Identifikationspotenzial für Kanada.
Eine andere Asylprais in D, also eine, die der kanadischen ähnlich ist, würde bei bestimmten Teilen einen Aufschrei und einen Aufstand auslösen. Vor allem in den Regionen, wo viele im "Freiheitskampf" freiwillig an Covid verreckt sind und nicht nur den eigenen Tod billigend in Kauf genommen haben. Man wäre lieber tot.
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Tom Bombadil
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Tom Bombadil »

sünnerklaas hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 14:18 Eine andere Asylprais in D, also eine, die der kanadischen ähnlich ist, würde bei bestimmten Teilen einen Aufschrei und einen Aufstand auslösen.
Ja, bei linken und grünen Teilen. In Kanada gab es 2021 nur 610 Asylanträge pro Mio Einwohner, in Deutschland sind es beinahe dreimal so viele: https://www.laenderdaten.info/fluechtli ... endern.php

Zudem gibt es kaum irreguläre Migration. Das bedeutet, dass die im Vergleich zu Deutschland geringe Zahl an Flüchtlingen in der Regel Menschen sind, bei denen der kanadische Staat vorab geschaut hat, ob ein Schutzgrund vorliegt. In einem neuen Pilotprojekt wird zudem geschaut, ob man gezielt Menschen aus Flüchtlingslagern die Umsiedlung nach Kanada anbieten soll, um sie dann direkt mit Arbeitgebern zusammenzubringen.
https://www.merkur.de/politik/warum-sin ... 60390.html
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Christdemokrat »

Die französische Linke hat Macron bei der Präsidentschaftswahl ins Amt verholfen. Die Angebung des Renteneintrittsalters war schon im Wahlkampf Macrons zentrales Vorhaben im Fall einer zweiten Amtszeit.

Die französische Linke hat nun genau das bekommen, was sie wollte. Ihr heuchlerisches Theater ist nicht mehr ernstzunehmen.
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 11:15 Ich halte die Michels für obrigkeitshöriger und untertäniger, die sich eine Menge gefallen lassen und nicht für ihre Rechte eintreten. (..)
Der Krug geht halt solange zum Brunner, bis er bricht. In Frankreich geht das schneller als in DE, wo jetzt die Streiks zeigen, dass auch wir nicht alles mit uns machen lassen.
Auch wenn sich Verdi dann vorhalten lassen muss, die Gewerkschaft sei schlimmer als Corona. :rolleyes:
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von roli »

Dieter Winter hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 08:46 Es ist eher so, dass die Franzosen darüber lächeln, was sich die Deutschen bieten lassen.

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Deswegen macht der Michel nix und lässt sich alles gefallen.
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von roli »

streicher hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 08:58 Die übertreiben es in Frankreich: die Bevölkerung wird älter, die jungen Leute im Anteil weniger. Dann muss am Renteneintrittsalter geschraubt werden.
Tja, ich weiß schon, wer die nächste Wahl dort gewinnt, sollten Die (Regierung) ihre Ideen weiterhin umsetzen wollen.
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von roli »

Billie Holiday hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 10:43 Dass wir gern mit 69 oder 70 noch arbeiten sollten, ist ebenso unrealistisch.

Jungvolk kommt ja monatlich hier an. Vielleicht mit Arbeitsplätzen locken und nicht mit Sozialleistungen. Die würde ich -solange soviele Arbeitsplätze unbesetzt sind- drastisch runterschrauben.
so ist es.
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von roli »

Misterfritz hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 11:13 Kommt halt auf die Tätigkeit an - bei einem reinen Bürojob sollte das kein Problem sein.
wann soll ich denn dann meine letzten Jahre genießen?
Ab in die Rente und dann gleich ins Grab.
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Tom Bombadil »

roli hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 19:11 Tja, ich weiß schon, wer die nächste Wahl dort gewinnt, sollten Die (Regierung) ihre Ideen weiterhin umsetzen wollen.
Das steht leider zu befürchten, beim letzten Mal haben wir ja schon ziemlich gezittert, auch wenn Macron es am Ende dann doch deutlich geholt hat. Könnte sein, dass das dann auch das Ende der EU bedeutet :(
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Billie Holiday »

roli hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 19:14so ist es.
Wer verlangt, 70jährige am Schreibtisch zu sehen, beschwert sich auch, wenn diese zu langsam arbeiten oder Probleme beim Umsetzen neuer Software haben. Die Entwicklung geht rasend schnell weiter, je älter man wird, desto eher bleibt man zurück. Gut, anwesende ältere user ausgenommen.
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Vongole »

roli hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 19:17 wann soll ich denn dann meine letzten Jahre genießen?
HAst du einen praktikablen Vorschlag, wie Frankreich die Renten weiter finanzieren soll, ohne das Rentenalter hochzusetzen?
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Billie Holiday »

Vongole hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 19:25 HAst du einen praktikablen Vorschlag, wie Frankreich die Renten weiter finanzieren soll, ohne das Rentenalter hochzusetzen?
Der user bezog sich auf ein Alter von 69 oder 70. 64 ist lächerlich.
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Misterfritz »

Billie Holiday hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 19:3464 ist lächerlich.
Aber genau darum geht es den Demonstranten in Frankreich! Die wollen weiterhin mit 62 in Rente gehen können,
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Billie Holiday »

Misterfritz hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 19:36 Aber genau darum geht es den Demonstranten in Frankreich! Die wollen weiterhin mit 62 in Rente gehen können,
Das hab ich schon verstanden, gestatte mir dennoch, es lächerlich zu finden, da ich bis 67 arbeiten muß.
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von sünnerklaas »

Vongole hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 15:59 Der Krug geht halt solange zum Brunner, bis er bricht. In Frankreich geht das schneller als in DE, wo jetzt die Streiks zeigen, dass auch wir nicht alles mit uns machen lassen.
Auch wenn sich Verdi dann vorhalten lassen muss, die Gewerkschaft sei schlimmer als Corona. :rolleyes:
Finde ich schon bemerkenswert: diejenigen, die ansonsten klagen, wie "Obrigkeitgläubig" doch der Michel sei, sind diejenigen, die sich jetzt am lautesten über Streiks von Verdi&Co beschweren. Im Erzgebirge, wo man sich für besonders "Andersdenkend" hält, werden Niedriglöhne widerspruchslos akzeptiert: man sei Freund der Unternehmer, Freund der Leistungsträger. Man wäre bereit, auf ein besseres Gehalt zu verzichten, denn sonst würden dort alle Alarmsirenen schrillen. Bei Covid ist man bereitwillig und sehenden Auges dort "Freiheitskämpfend" erkrankt und verreckt. Wäre halt bereit zu sterben. Also so, wie aktuell in Russland, wo die Patrioten zu zehntausenden in den eigenen Tod rennen.
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sünnerklaas
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von sünnerklaas »

Misterfritz hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 19:36 Aber genau darum geht es den Demonstranten in Frankreich! Die wollen weiterhin mit 62 in Rente gehen können,
Diejenigen, die hierzulande den Aufstand beklatschen und sich das auch wünschen sind dann diejenigen, die eine Anhebung hierzulande bejubeln - aber nur wenn es der richtige Herr Prof. Dr.Dr.Dr. fordert. Da wird dann auch die Rente mit 80 oder die völlige Abschaffung der Sozialversicherung - wie sie z.B. Nationalibertäre fordern - begeistert beklatscht.
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Dieter Winter
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Dieter Winter »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 19:18 Das steht leider zu befürchten, beim letzten Mal haben wir ja schon ziemlich gezittert, auch wenn Macron es am Ende dann doch deutlich geholt hat. Könnte sein, dass das dann auch das Ende der EU bedeutet :(
Den Frexit hat die Dame m. W. inzwischen ad acta gelegt.
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Dieter Winter
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Dieter Winter »

sünnerklaas hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 19:42 Da wird dann auch die Rente mit 80 oder die völlige Abschaffung der Sozialversicherung - wie sie z.B. Nationalibertäre fordern - begeistert beklatscht.
Die Libertären wurden mehr oder weniger von den Nationalisten gekapert. Viele der Gründungsmitglieder sind ja inzwischen ausgetreten. Zu sozialen Themen äußert sich der blaune Haufen gar nicht mehr, oder?
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sünnerklaas
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von sünnerklaas »

Dieter Winter hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 19:47 Die Libertären wurden mehr oder weniger von den Nationalisten gekapert. Viele der Gründungsmitglieder sind ja inzwischen ausgetreten. Zu sozialen Themen äußert sich der blaune Haufen gar nicht mehr, oder?
Das würde die Partei komplett zerreißen.
Gibt noch eine andere Bruchstelle in der Partei und der Szene: die Positionen der SHAEF-Anhänger, die Donald Trump folgen und die das Eingreifen der US-Militärpolizei und die Durchsetzung des Besatzungsstatuts in D fordern sowie die der Ami-Go-Home-Fraktion aus der Putin-Ecke sind ebenfalls absolut unvereinbar. Man müsste gegen sich selbst demonstrieren.
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Aurelius88 »

sünnerklaas hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 19:42 Diejenigen, die hierzulande den Aufstand beklatschen und sich das auch wünschen sind dann diejenigen, die eine Anhebung hierzulande bejubeln - aber nur wenn es der richtige Herr Prof. Dr.Dr.Dr. fordert. Da wird dann auch die Rente mit 80 oder die völlige Abschaffung der Sozialversicherung - wie sie z.B. Nationalibertäre fordern - begeistert beklatscht.

Eine Anhebung ist doch genauso völlig illusorisch und der Lebenswirklichkeit sehr vieler Bürger vorbei gedacht wie weit will man dass denn treiben bis 70, bis 75 oder dann gar bis 80? Oder gleich bis ins Grab hinein? In ihrem Elfenbeinturm kann sich eine sogenannte "Wirtschaftsweise" wie Frau Schnitzer ja viel zusammen phantasieren, alleine ist dass denn wirklich praktikabel?. Es ist ja definitiv nicht auszuschließen dass es hierzulande auch irgendwann zu Protesten kommt, wenn die Leute endgültig die Nase voll haben und das deutsche Rentensystem hat ja im Kern die gleichen Probleme wir das französische, heißt die Demografie also immer mehr Alt und immer weniger Junge die das System tragen können ( oder wollen?).
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Dieter Winter
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Dieter Winter »

sünnerklaas hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 20:02 Das würde die Partei komplett zerreißen.
Gibt noch eine andere Bruchstelle in der Partei und der Szene: die Positionen der SHAEF-Anhänger, die Donald Trump folgen und die das Eingreifen der US-Militärpolizei und die Durchsetzung des Besatzungsstatuts in D fordern sowie die der Ami-Go-Home-Fraktion aus der Putin-Ecke sind ebenfalls absolut unvereinbar. Man müsste gegen sich selbst demonstrieren.
Wir können von Glück reden, dass sich in dieser Ecke bislang keine charismatische Figur etabliert hat. GSD kommt da bislang nur reichlich dämliches Personal an die Spitze. Allerdings, jedenfalls ist das meine Befürchtung, ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis sich da ein gewiefter Demagoge etabliert. Angriffsflächen bietet Berlin ja nun wirklich genug.
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Aurelius88 »

roli hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 19:17 wann soll ich denn dann meine letzten Jahre genießen?
Ab in die Rente und dann gleich ins Grab.
Ein Fressen für das Rentensystem.
Was Corona nicht schafft, schafft das höhere Renteneintrittsalter. ;)

Ja darauf läuft letztendlich ja hinaus, man lebt bzw. arbeitet nur noch um das Rentensystem am Leben zu erhalten, dass das auf Dauer nicht gut gehen kann und die Leute ( wie nun Frankreich) auf die Palme bringt ist dann nur die logische Konsequenzen. Ich meine das kann es ja auch nicht sein.
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Billie Holiday »

Aurelius88 hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 20:08 Eine Anhebung ist doch genauso völlig illusorisch und der Lebenswirklichkeit sehr vieler Bürger vorbei gedacht wie weit will man dass denn treiben bis 70, bis 75 oder dann gar bis 80? Oder gleich bis ins Grab hinein? In ihrem Elfenbeinturm kann sich eine sogenannte "Wirtschaftsweise" wie Frau Schnitzer ja viel zusammen phantasieren, alleine ist dass denn wirklich praktikabel?. Es ist ja definitiv nicht auszuschließen dass es hierzulande auch irgendwann zu Protesten kommt, wenn die Leute endgültig die Nase voll haben und das deutsche Rentensystem hat ja im Kern die gleichen Probleme wir das französische, heißt die Demografie also immer mehr Alt und immer weniger Junge die das System tragen können ( oder wollen?).
Es kommen viele junge Leute jeden Monat ins Land.
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Aurelius88 »

Billie Holiday hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 20:14 Es kommen viele junge Leute jeden Monat ins Land.

Dir ist aber schon bewusst das Zuwanderung alleine das Problem bzw. " den Patient" Rentensystem alleine wird nicht wieder auf die Beine bringen können.
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Re: Unruhen in Frankreich

Beitrag von Billie Holiday »

Aurelius88 hat geschrieben: Sa 25. Mär 2023, 20:16 Dir ist aber schon bewusst das Zuwanderung alleine das Problem bzw. " den Patient" Rentensystem alleine wird nicht wieder auf die Beine bringen können.
Ja, das ist mir bewußt. Ich sehe die Migranten nur nicht alle über Jahre in Sozialhilfe, sondern berufstätig, mit Familie und Kindern.
Von 62 auf 64 ist realistisch.
Bis 69 oder 70 vollzeit zu arbeiten - völlig unrealistisch in vielen Berufen, entweder körperlich oder geistig, wie ich weiter oben schrieb. Oder wieviele Ü65 kennst du, die mit 30- oder 40jährigen mithalten können. Sitzen doch fast alle beim Arzt mit diversen Zipperlein.
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