Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

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Eiskalt
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Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Eiskalt »

Jahrzehntelang war Deutschland ein Magnet für Firmen!

Wo das Gütesiegel „Made in Germany“ draufstand, war Qualität drin. Doch das hat sich geändert: Immer mehr Unternehmen verlegen Werke oder Forschung ins Ausland – oder gehen ganz.

Jüngstes Beispiel: der deutsche Corona-Gigant Biontech! Das Unternehmen verlegt einen wichtigen Teil der Krebsforschung nach Großbritannien. Die weltweit bewunderte Firma eröffnet einen neuen Standort auf der Briten-Insel und führt dort wichtige Studien für Krebstherapien durch.

Grund für den Umzug: die lahme deutsche Bürokratie. In England geht die Arznei-Entwicklung schneller, weil Behörden und Unternehmen eng zusammenarbeiten, erwartet Biontech. Gründerin Özlem Türeci (55) zu BILD: „BioNTech setzt bei der Forschung und Entwicklung auf die Stärken der jeweiligen Länder. Künftig wird es entscheidend sein, zeitgemäße und missions-getriebene Rahmenbedingungen in verschiedenen Bereichen zu schaffen.“

Das gelte „unter anderem für die Finanzierung von Forschung und ihrer schnelleren Translation in die Anwendung, die Förderung von Biotech-Ökosystemen in Europa sowie entsprechender Vorschriften und Richtlinien“, so Türeci.

► Medizin-Gigant Bayer will sein Pharmageschäft nach China und in die USA verlagern. Begründung: Europa sei „innovationsunfreundlich“.

► Chemie-Riese BASF baut im südchinesischen Zhanjiang ein neues Werk (u. a. weil Energie dort billiger ist). Folge: Am Standort Ludwigshafen droht 39 000 Mitarbeitern der Rauswurf!

Gründe für die Abwanderung laut Wirtschaftsverbänden: zu viele Vorschriften (Bürokratie), zu hohe Energiekosten, Sozialabgaben.

Wie unattraktiv Deutschland mittlerweile ist, zeigt eine Untersuchung der „Stiftung Familienunternehmen“. Danach sackte Deutschland 2022 auf Platz 18 (von 21 Ländern). Ein Desaster!

Am Montag die nächste Hiobsbotschaft: Die staatseigene KfW Bank warnt vor einem weiteren Absturz. „Das Fundament für weiteres Wohlstandswachstum bröckelt“, so die Studie. Denn den Firmen fehlen immer mehr Fachkräfte. Bis 2032 könnten es bis zu 5 Millionen sein (Institut IW).

Vor einer „einzigartigen Herausforderung“ warnt KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. Deutschland brauche u. a. mehr Zuwanderung, bessere Ausbildung.
https://www.bild.de/geld/wirtschaft/wir ... .bild.html

Ich habe es ja schon in anderen Threads geschrieben, es betrifft auch nicht nur große Unternehmen sondern auch kleine Unternehmen und eigene Projekte des Staats selber.

Zuviele Vorschriften und Regulierungen behindern alles.
BER, Bundeswehr und alle Unternehmen.

Jede neue Regierung, plus EU muss ständig neue Vorschrifts- und Regulierungshaufen hinsetzen.
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sünnerklaas
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von sünnerklaas »

Eiskalt hat geschrieben: Di 24. Jan 2023, 11:49 https://www.bild.de/geld/wirtschaft/wir ... .bild.html

Ich habe es ja schon in anderen Threads geschrieben, es betrifft auch nicht nur große Unternehmen sondern auch kleine Unternehmen und eigene Projekte des Staats selber.

Zuviele Vorschriften und Regulierungen behindern alles.
BER, Bundeswehr und alle Unternehmen.

Jede neue Regierung, plus EU muss ständig neue Vorschrifts- und Regulierungshaufen hinsetzen.
Parkinson'sches Gesetz: Bürokratie multipliziert sich selbst.

Das Problem in D: in Deutschland geht es nicht ohne Bürokratie, etwas anderes lässt die deutsche Mentalität nicht zu. Ein Bürokratieabbau führt in der Sache sofort zu intensiven, z.T. hoch emotionalen Gerechtigkeitsdebatten. Deshalb wird ja auch nie etwas aus einem zuvor versprochenen Bürokratieabbau. Auf die "Ganz Große Ganz Radikale Steuerreform" warten wir z.B. nunmehr seit bald 20 Jahren.
In D werden gerne und oft und gerne lautstark Gründe aufgezählt, warum etwas NICHT ginge und warum man DAGEGEN sei. Und warum der Staat schärfer kontrollieren müsse.
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Eiskalt
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Eiskalt »

sünnerklaas hat geschrieben: Di 24. Jan 2023, 12:26 Parkinson'sches Gesetz: Bürokratie multipliziert sich selbst.

Das Problem in D: in Deutschland geht es nicht ohne Bürokratie, etwas anderes lässt die deutsche Mentalität nicht zu. Ein Bürokratieabbau führt in der Sache sofort zu intensiven, z.T. hoch emotionalen Gerechtigkeitsdebatten. Deshalb wird ja auch nie etwas aus einem zuvor versprochenen Bürokratieabbau. Auf die "Ganz Große Ganz Radikale Steuerreform" warten wir z.B. nunmehr seit bald 20 Jahren.
In D werden gerne und oft und gerne lautstark Gründe aufgezählt, warum etwas NICHT ginge und warum man DAGEGEN sei. Und warum der Staat schärfer kontrollieren müsse.
Ja aber dann darf man sich nicht über die Konsequenzen wundern.
Und es betrifft ja nicht nur Deutschland sondern auch die EU.
Ich weiß das ja aus Erfahrung.

Gutes Beispiel:
Onlinehandel und Verpackung

Verpackungsabfall wird ja zweimal berechnet:
Einmal zahlt der Bürger, wenn seine Tonnen geleert werden und zusätzlich muss sich jeder Inverkehrbringer, also Händler von Waren an den Endverbrauche an einem Dual System beteiligen und dort für den Verpackungsmüll bezahlen.
Soweit das eine, aber jetzt kommt es:

Der EU Markt soll ja ein freier Markt sein und so sind die Regelungen für jedes Land anwendbar.
Heißt, wenn ein kleiner Onlinehändler etwas an einen Verbraucher nach Frankreich, Finnland, Italien etc sendet, dann muss er das dortige Gesetz beachten.
Es gibt Länder die machen da keine große Sache draus, wie Finnland, hier muss man erst bei einem Umsatz von 1 Millionen eine Registrierung etc haben.
Bei anderen gilt das ab dem ersten Paket, wieder andere erst ab einer gewissen Menge an Müll z.B. 300 KG.
In Österreich braucht man einen Verpackungsbeauftragten.
Oft muss man sich registrieren und Meldungen abgeben aber manchmal geht das nur in der Landessprache.

In der Konsequenz lohnt es sich für einige Händler etc nicht in bestimmte Länder zu liefern.
Aufwand und Kosten stehen in keinem Verhältnis zum Ertrag und möglicher Strafen.

Ich mache das auch so: Bestimmte Länder beliefere ich nicht, außer Händler.
Da kommen dann schon einmal Fragen warum das eigene Land denn ausgeschlossen wird.

Wobei die EU ja genau das nicht will:
Zugang zu E-Commerce-Webseiten

Anbietern ist es nicht gestattet, den Zugang von Kunden zu ihrer Online-Schnittstelle aufgrund der Staatsangehörigkeit oder des Wohnsitzes zu sperren oder zu beschränken.

Wenn ein Anbieter den Zugang sperrt oder beschränkt oder Kunden zu einer anderen Version der Online-Schnittstelle weiterleitet, muss er dies genau erklären.
https://www.consilium.europa.eu/de/poli ... -blocking/

Komplett GAGA!
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von firlefanz11 »

Dem Bürokratiemonster kann man nur durch Leidensdruck begegnen von daher Kudos BioNTech etc. !
Nur dann werden dei Politiker aufwachen...
Da kann verdi sich bei Bayer u. BASF grün u. blau echaufffieren u. demonstrieren o. streiken...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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sünnerklaas
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von sünnerklaas »

Eiskalt hat geschrieben: Di 24. Jan 2023, 12:41 Ja aber dann darf man sich nicht über die Konsequenzen wundern.
Und es betrifft ja nicht nur Deutschland sondern auch die EU.
Ich weiß das ja aus Erfahrung.
Danke für das eindrucksvolle Beispiel.
Das Problem ist ja: man könnte EU-einheitliche Regelungen schaffen. Nur scheitern die an dem Anspruch, dass die Mitgliedsstaaten über solche Fragen souverän selber entscheiden wollen. Und da wird dann schon mal richtig Druck gemacht.

Beispiel D: hier ist zu den bisher bestehenden 3 Ebenen, bestehend aus Bund, Ländern und Kommunen durch die EU praktisch eine vierte dazugekommen.

Könnte man ändern. Indem man eine EU-Verfassung einführt, in der die Zuständigkeiten klar geregelt sind. Das wollen aber viele nicht, weil sie fürchten, dass dann Souveränität abhanden käme.

Sowas ähnliches, wie die EU gab es bereits - der Römisch-Deutsche Reich. Das ist 1806 aufgelöst worden, weil es vollkommen ineffizient war. Jeder der 1789 bestehenden 1789 (Klein-)Staaten in D beharrte auf seinem Recht. Wollte mit eigenen Maßen und Gewichten messen, viele woilten, dass bei ihnen in IHRER Währung gezahlt wird.

Man sollte die Beharrungskräfte und die Angst vor Veränderungen nicht unterschätzen.
Im Grunde braucht man einen Befreiungsschlag in der EU - etwa so einen, wie ihn Bismarck 1871 und in der Folge getan hat. Bismarck und seine Nachfolger haben seinerzeit sehr umfangreiche Reformen und Vereinheitlichungen durchgeführt: Einheitswährung, danach Zivilehe, einheitliche Sozialversicherung, grundlegende Reform des Bürgerlichen Rechts, grundlegene Reform des Handelsrechts usw..
Das war die Basis für den wirtschaftlichen Erfolg damals.
Heute bekäme man sowas gar nicht mehr durch - die Widerstände sind enorm.
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von sünnerklaas »

firlefanz11 hat geschrieben: Di 24. Jan 2023, 12:49 Dem Bürokratiemonster kann man nur durch Leidensdruck begegnen von daher Kudos BioNTech etc. !
Nur dann werden dei Politiker aufwachen...
Da kann verdi sich bei Bayer u. BASF grün u. blau echaufffieren u. demonstrieren o. streiken...
Meine Erfahrung: die, die am lautesten Bürokratieabbau fordern, sind in der Regel die, die dann am fleißigsten Bürokratie fördern und fordern. "Bring Back Control!"...
Wir habe es ja eindrucksvoll erlebt, was passiert, wenn tatsächlich unbürokratisch entschieden wird: es wird gelogen und betrogen und bereichert, dass sich die Balken biegen.
Das wiederum löst hoch emitionale Gerechtigkeitsdebatten aus und den Ruf nach mehr Kontrolle aus.
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Der Neandertaler
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Der Neandertaler »

sünnerklaas hat geschrieben:Meine Erfahrung: die, die am lautesten Bürokratieabbau fordern, sind in der Regel die, die dann am fleißigsten Bürokratie fördern und fordern. "Bring Back Control!"...
Wir habe es ja eindrucksvoll erlebt, was passiert, wenn tatsächlich unbürokratisch entschieden wird: es wird gelogen und betrogen und bereichert, dass sich die Balken biegen.
Das wiederum löst hoch emitionale Gerechtigkeitsdebatten aus und den Ruf nach mehr Kontrolle aus.
Du sagst es! Vorschriften müssen besser kontrolliert werden. Neue Vorschriften, neue Bürokratie würde die Frustration nur verschlimmern.

Einerseits gibt es bestimmt Wirtschaftszweige, bei denen Bürokratie überbordet - KLAR! Aber ich stelle mir die Frage: "Was wäre die Alternative zur Bürokratie?" Was ist also eine ausgewogene Bürokratrie?

Wirtschaft wird immer Bürokratieabbau fordern - es entspricht ihrer Natur. Und genauso gehört die Drohung mit Abbau von Arbeitsplätzen und der Abwanderung ihrer Betriebe dazu. Letzlich geht es der Wirtschaft aber immer nur um Geld. Wenn aber durch Abbau von Arbeitsplätzen und/oder der Verlagerung von Betrieben in's Ausland der Umsatz nicht mehr adäquat gehalten werden kann, wird die Drohung in's Leere laufen. Ebenso, durch entstehenden Vertrauensverlust, daß durch diese getroffenen Maßnahmen, bestimmte bürokratische Sicherheitsvorschriften unterlaufen werden (sollen).
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von sünnerklaas »

Der Neandertaler hat geschrieben: Mi 25. Jan 2023, 10:23 Du sagst es! Vorschriften müssen besser kontrolliert werden. Neue Vorschriften, neue Bürokratie würde die Frustration nur verschlimmern.

Einerseits gibt es bestimmt Wirtschaftszweige, bei denen Bürokratie überbordet - KLAR! Aber ich stelle mir die Frage: "Was wäre die Alternative zur Bürokratie?" Was ist also eine ausgewogene Bürokratrie?
Das Problem ist ja, dass die Bürokratie kein Konstrukt ist, sondern quasi organisch gewachsen ist. Vieles ist aus historischen Gründen miteinander verwoben und baut aufeinander auf. Daraus ergeben sich bestimmte Routinen.
Wir haben ja beobachten können, welchen Rattenschwanz an Prozessen und Nachjustierungen die Arbeitsmarktreform nach sich gezogen hat. Letztendlich war man da ja jahre- bis jahrzehntelang damit beschäftigt, nachzubessern, nachzujustieren. Und dem einen oder anderen ist sicherlich auch noch der chaotische Start 2005 in Erinnerung. Der zustande kam, weil einfach die Routinen fehlten, weil das Zusammenarbeiten von Bundesbehörde (Arbeitsagentur) und Kommunen (bisheriges Sozialamt) etwas völlig Neues und für alle Beteiligten sehr gewöhnungsbedürftiges war.
Heute wissen wir, v.a. nach Corona und den Lockdowns, dass diese Reform außerordentlich wichtig und sehr richtig war. Aber die Geburtswehen waren doch enorm.
Wirtschaft wird immer Bürokratieabbau fordern - es entspricht ihrer Natur. Und genauso gehört die Drohung mit Abbau von Arbeitsplätzen und der Abwanderung ihrer Betriebe dazu. Letzlich geht es der Wirtschaft aber immer nur um Geld. Wenn aber durch Abbau von Arbeitsplätzen und/oder der Verlagerung von Betrieben in's Ausland der Umsatz nicht mehr adäquat gehalten werden kann, wird die Drohung in's Leere laufen.


Eines wird kein Unternehmen verlagern: den Geschäftssitz inkl. Rechtsabteilung.
Ebenso, durch entstehenden Vertrauensverlust, daß durch diese getroffenen Maßnahmen, bestimmte bürokratische Sicherheitsvorschriften unterlaufen werden (sollen).
Im Verkehrswesen gibt es einen Spruch: Sicherheitsvorschriften sind mit dem Blut und dem Leben der Opfer und mit daraus resultierenden Firmenpleiten bezahlt.
Daraus ergeben sich, im Vergleich zu anderen Ländern, hohe Qualitätstanforderungen. Und das Qualitätsversprechen ist kein leeres Versprechen, es wird genau deswegen gehalten. Genau damit hat man in Westdeutschland direkt nach 1945 sehr gute Erfahrungen gemacht: eben weil auch damals höchste Standards galten, galten westdeutsche Produkte als sehr zuverlässig und sehr sicher. War zwar teuer, die Anschaffung eines Mercedes, VW, Magirus, MAN etc. rechnete sich mittel- bis langfristig aber auf jeden Fall. Garantierte Solidität und Zuerlässigkeit schufen Vertrauen und das alles hat sehr geholfen den eigentlich bis ins Unendliche ramponierten deutschen Ruf Stück für Stück zu verbessern und das Land sukzessive zu rehabilitieren.
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Merkel_Unser »

Eiskalt hat geschrieben: Di 24. Jan 2023, 11:49 https://www.bild.de/geld/wirtschaft/wir ... .bild.html

Ich habe es ja schon in anderen Threads geschrieben, es betrifft auch nicht nur große Unternehmen sondern auch kleine Unternehmen und eigene Projekte des Staats selber.

Zuviele Vorschriften und Regulierungen behindern alles.
BER, Bundeswehr und alle Unternehmen.

Jede neue Regierung, plus EU muss ständig neue Vorschrifts- und Regulierungshaufen hinsetzen.
Günstige Energiekosten war wahrscheinlich der letzte relevante günstige Standortfaktor für Deutschland. Da dieser nun wegfällt, bleiben vor allem überbordende Bürokratie, Regularien und Fachkräftemangel übrig. Dazu die vergleichsweise hohen Arbeitskosten. Viele qualifizierte Arbeitnehmer beschäftigen sich ja aus ähnlichen Grünen immer mehr mit Auswanderung.
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Der Neandertaler
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Der Neandertaler »

sünnerklaas hat geschrieben:Das Problem ist ja, dass die Bürokratie kein Konstrukt ist, sondern quasi organisch gewachsen ist. Vieles ist aus historischen Gründen miteinander verwoben und baut aufeinander auf. Daraus ergeben sich bestimmte Routinen.
Eine wie auch immer geartete Vorschrift hat zumindest bei ihrer Einführung ihre Berechtigung. Da bei einer notwendigen Anpassung ... einer notwendigen Verschärfung nicht daas enttsprechende Gesetzt neu verhandelt wird ... werden kann, weil das eventuell zu einer Verwässerung dessen führen würde, ergibt sich nun eine ergänzende Vorschrift. Da aber Beamte oder letzlich so gar Gerichte nur nach Buchstaben der Gesetze urteilen, wird sich das "an alle Vorschriften halten", letztlich zu mehr Bürokratie führen.
sünnerklaas hat geschrieben:... der chaotische Start 2005 in Erinnerung... , weil einfach die Routinen fehlten, ...
Das ist das Problem: die zwar notwendige aber teilweise überbordende und verflechtete Bürokratie läßt sich nicht mal eben in recht kurzer Zeit aufrämuen. Nicht, wenn diese jahrzehntelang aufgebaut und erweitert wurde.
sünnerklaas hat geschrieben:Eines wird kein Unternehmen verlagern: den Geschäftssitz inkl. Rechtsabteilung.
Genau deswegen beurteile ich diese Hinweise auf Arbeitsplatzabbau und eventuelle Abwanderung in's Ausland immer primär als leere Drohung.

À propos Zuerlässigkeit und Vertrauen:
Der aus dem baden-württembergischen Giengen an der Brenz stammende Plüschtier-Hersteller Steiff, der mit den "Knopf im Ohr"-Tieren, verließ nach langwierigen Querelen 2004 seine deutschen Stammsitz und startete seine China-Produktion. Geringe Herstellungskosten, wegen niedrigere Stundenlöhne, waren wohl der Antrieb. Hohen Qualitätsansprüche und somit unerreichte Qualität, die sich einerseits Steiff selbst setzte und Kundenansprüche andererseits, ließen den Umsatz stocken und die gescheiterte Globalisierungsstrategie eines deutschen Mittelständlers scheitern. Die Strategie ging offenbar nicht auf. Die Produktion wurde aus China zurückgeholt, und seither wird in Duisburg produziert.
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von sünnerklaas »

Der Neandertaler hat geschrieben: Do 26. Jan 2023, 10:46 Das ist das Problem: die zwar notwendige aber teilweise überbordende und verflechtete Bürokratie läßt sich nicht mal eben in recht kurzer Zeit aufrämuen. Nicht, wenn diese jahrzehntelang aufgebaut und erweitert wurde. Genau deswegen beurteile ich diese Hinweise auf Arbeitsplatzabbau und eventuelle Abwanderung in's Ausland immer primär als leere Drohung.
Mehr noch: wenn dann aus Gründen der Haushaltsdisziplin per Einstellungsstopps massiv Personal im ÖD abgebaut wurde, schlägt die Bürokratie durch die verlängerten Bearbeitungszeiten dann doppelt und dreifach zu.
Ich erlebe es aktuell an mehreren Stellen: infolge langer Einstellungsstopps gehen ganze Ämter - vom Sachbearbeiter bis zur Amtsleitung - geschlossen in den Ruhestand. Bis die Nachfolger eingearbeitet sind, bis in den Teams die notwendige Arbeitsroutine da ist, vergeht ein halbes bis zu einem ganzen Jahr.
À propos Zuerlässigkeit und Vertrauen:
Der aus dem baden-württembergischen Giengen an der Brenz stammende Plüschtier-Hersteller Steiff, der mit den "Knopf im Ohr"-Tieren, verließ nach langwierigen Querelen 2004 seine deutschen Stammsitz und startete seine China-Produktion. Geringe Herstellungskosten, wegen niedrigere Stundenlöhne, waren wohl der Antrieb. Hohen Qualitätsansprüche und somit unerreichte Qualität, die sich einerseits Steiff selbst setzte und Kundenansprüche andererseits, ließen den Umsatz stocken und die gescheiterte Globalisierungsstrategie eines deutschen Mittelständlers scheitern. Die Strategie ging offenbar nicht auf. Die Produktion wurde aus China zurückgeholt, und seither wird in Duisburg produziert.
Viele, die damals wegen der sehr geringen Löhne nach China verlagert haben, haben dort sehr bittere Erfahrungen machen müssen. Man hat anderswo draufgezahlt - und zwar richtig. Und zwar nicht nur bei der Qualität. Stichwort: Patentklau. Der Schaden war dann oft um ein Vielfaches höher, als der Nutzen. Vielen ist das eine Lehre gewesen.
Dazu kamen dann massive Probleme bei den Lieferketten während Corona.
Man kann davon ausgehen: wenn heute wer einen Produktionsstandort in Fernost oder anderswo eröffnet, dann dient das in erster Linie dazu, dort für die dortigen Märkte zu produzieren. Um nicht im höchsten Maße abhängig von fragilen Liefer- und Handelsketten zu sein.
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Eiskalt
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Eiskalt »

Wie Europas Bürokraten den Vorsprung bei Wasserstoffanlagen verspielen
https://www.spiegel.de/wirtschaft/wasse ... 4a4536b9e0

Was genau wird dort genannt?
Kann jemand hinter die Spiegel Schranke?
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von sünnerklaas »

Eiskalt hat geschrieben: Mo 30. Jan 2023, 14:17 https://www.spiegel.de/wirtschaft/wasse ... 4a4536b9e0

Was genau wird dort genannt?
Kann jemand hinter die Spiegel Schranke?
Solche dramatisch klingenden Artikel mit reißerischen Titeln sind meist Clickbate-Artikel mit dem Ziel, Abos zu generieren.
In der Regel wird das alles dann im Artikel relativiert. Tenor: alles halb zu schlimm!
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Eiskalt
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Eiskalt »

sünnerklaas hat geschrieben: Mo 30. Jan 2023, 15:23 Solche dramatisch klingenden Artikel mit reißerischen Titeln sind meist Clickbate-Artikel mit dem Ziel, Abos zu generieren.
In der Regel wird das alles dann im Artikel relativiert. Tenor: alles halb zu schlimm!
Ja möglich. Muss aber nicht.

Darum die Frage ob das jemand sehen kann
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Eiskalt »

Das seit Jahresbeginn geltende Lieferkettengesetz gilt in weiten Teilen der Wirtschaft als bürokratisches Monster, welches die Wettbewerbsfähigkeit behindert. Jetzt zeigt sich: Sogar die kleineren Firmen, die von den Vorschriften ausgenommen sind, leiden unter den neuen Vorgaben.
https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... eutet.html

:)
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Billie Holiday »

Wie soll der kleine Betrieb die Zustände in anderen Ländern kontrollieren und was ist diskriminierungsfreie Herstellung?
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 08:24 Wie soll der kleine Betrieb die Zustände in anderen Ländern kontrollieren und was ist diskriminierungsfreie Herstellung?
Das kann nichtmal ein Konzern. Oder glaubt man ernsthaft, der rotchinesische Diktator würde sich den Wünschen der deutschen Unternehmen beugen, weil es da so ein komisches Gesetz gibt? Selten so gelacht. Und es kommt natürlich so, wie ich das schon befürchtet hatte:
Tom Bombadil hat geschrieben: Di 15. Sep 2020, 20:33Mir kommt das eher so vor, als könne man vor lauter Moralbesoffenheit nicht mehr klar denken. Dieses Gesetz wird nur dafür sorgen, dass deutsche Unternehmen weniger wettbewerbsfähig sein werden. Der nächste Sargnagel.
Wie ersetzt man eigentlich die Rohstoffe, die aus Staaten mit fragwürdiger Regierung und ohne Arbeiterrechte (Kinderarbeit ist beim Rohstoffabbau gang und gäbe) wie in Deutschland kommen?
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Seidenraupe »

Billie Holiday hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 08:24 Wie soll der kleine Betrieb die Zustände in anderen Ländern kontrollieren und was ist diskriminierungsfreie Herstellung?
aktuell. Ein Beitrag über das (oder zumindest eines der) größte Lithiumvorkommen der Welt.
https://www.spiegel.de/ausland/lithium- ... obal-de-DE

Mit seinen hypermoralischen Ansprüchen verkackt Deutschland gerade die Zukunft . Ach, nicht nur das, es überlässt die Zukunft windigen Geschäftemachern.
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von aleph »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 09:45 Das kann nichtmal ein Konzern. Oder glaubt man ernsthaft, der rotchinesische Diktator würde sich den Wünschen der deutschen Unternehmen beugen, weil es da so ein komisches Gesetz gibt? Selten so gelacht. Und es kommt natürlich so, wie ich das schon befürchtet hatte:


Wie ersetzt man eigentlich die Rohstoffe, die aus Staaten mit fragwürdiger Regierung und ohne Arbeiterrechte (Kinderarbeit ist beim Rohstoffabbau gang und gäbe) wie in Deutschland kommen?
Das gelingt bestimmt, man muss halt alles aus Australien und Kanada kaufen. Das wird aber nichts nützen, weil die Chinesen in dem Fall Lithium besonders günstig abbauen kann und darum Batterien billiger am Weltmarkt anbieten kann. Der Verbraucher wird dann lieber die günstigeren Chinabatterien kaufen, da kann der Staat schwer was dagegen tun.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

aleph hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 16:54Das gelingt bestimmt, man muss halt alles aus Australien und Kanada kaufen.
Die können aber auch nicht alles liefern.
Der Verbraucher wird dann lieber die günstigeren Chinabatterien kaufen, da kann der Staat schwer was dagegen tun.
Wie jetzt? Sowas darf dann trotz Lieferkettengesetz noch eingeführt werden?
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Eiskalt »

Billie Holiday hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 08:24 Wie soll der kleine Betrieb die Zustände in anderen Ländern kontrollieren und was ist diskriminierungsfreie Herstellung?
Ist doch das Problem der Betriebe und nicht des Staats. :)

Bei der Grunderwerbsteuer wurde doch auch alles dem Bürger aufgehalst. :)

Wenn der Betrieb das nicht kann, dann muss er halt Strafe zahlen. Da klingelt dann das Staatssäckel. :)
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Eiskalt »

aleph hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 16:54 Das gelingt bestimmt, man muss halt alles aus Australien und Kanada kaufen. Das wird aber nichts nützen, weil die Chinesen in dem Fall Lithium besonders günstig abbauen kann und darum Batterien billiger am Weltmarkt anbieten kann. Der Verbraucher wird dann lieber die günstigeren Chinabatterien kaufen, da kann der Staat schwer was dagegen tun.
Dumping Batterien? Das ist nicht erlaubt. :x
Naja gut überall darf man die natürlich kaufen.
Bzw Autos mit diesen Batterien. Die überteuerten deutschen Autos kauft man dann halt nicht mehr. :)
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von aleph »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 17:09 Die können aber auch nicht alles liefern.


Wie jetzt? Sowas darf dann trotz Lieferkettengesetz noch eingeführt werden?
Kann kaum jemand mit wenig Aufwand feststellen, woher der Lithium in Deinem Handy stammt.
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

aleph hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 17:58 Kann kaum jemand mit wenig Aufwand feststellen, woher der Lithium in Deinem Handy stammt.
??? Dafür ist doch das Lieferkettengesetz extra gemacht worden!?
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von aleph »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 18:03 ??? Dafür ist doch das Lieferkettengesetz extra gemacht worden!?
Lässt sich gewiss leicht umgehen. Vereinfacht liefert China über mehrere Firmen Lithium vom Kongo nach Australien und von dort nach Korea, wo es dann in die Handys eingebaut wird. Allerdings hat Korea vermutlich kein solches Lieferantengesetz. Möchtest Du Samsunghandys in Deutschland verbieten? Ich sehe keine Chance. Das Gesetz ist gut gemeint, aber wohl wirkungslos.
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Tom Bombadil
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

aleph hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 18:17 Das Gesetz ist gut gemeint, aber wohl wirkungslos.
Für deutsche Unternehmen hat es negative Folgen.
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Seidenraupe
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Seidenraupe »

aleph hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 18:17 Das Gesetz ist gut gemeint, aber wohl wirkungslos.
Das Gesetz hat das Potential, dass "der Schuss nach hinten losgeht" sprich Länder mit weit niedrigeren Ansprüchen an Produktions-und Umweltstandards das Rennen machen.

China quasi. und ein paar andere Länder die niemand zum Kreis der Demokratien rechnen würde.

Gut gemeint ist eben immer noch das ganze Gegenteil von gut gemacht.
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aleph
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von aleph »

Natürlich, das habe ich oben ja erklärt. Korea hat kein solches Gesetz und Samsung wird den deutschen Behörden nicht verraten, woher sein Lithium kommt.

Warum hat eigentlich Deutschland diese Flächen nicht gekauft? Dann könnte es dort zu fairen Bedingungen Lithium fördern. So hat man natürlich alles den Chinesen überlassen.
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Seidenraupe
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Seidenraupe »

aleph hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 19:10 Natürlich, das habe ich oben ja erklärt. Korea hat kein solches Gesetz und Samsung wird den deutschen Behörden nicht verraten, woher sein Lithium kommt.

Warum hat eigentlich Deutschland diese Flächen nicht gekauft? Dann könnte es dort zu fairen Bedingungen Lithium fördern. So hat man natürlich alles den Chinesen überlassen.
Europa hatte auf den Zugang zu Lithium im Donbass gesetzt.
08.11.2021 - 10:39
European Lithium erwirbt Lithium-Lagerstätten in der Ukraine
Das australische Bergbauunternehmen European Lithium ist dabei, sich zwei vielversprechende Lithium-Lagerstätten in der Ukraine zu sichern und will dadurch zum größten Lithium-Anbieter in Europa und zu einem essenziellen Teil ein
https://www.electrive.net/2021/11/08/eu ... r-ukraine/
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

Seidenraupe hat geschrieben: Mo 20. Feb 2023, 21:36 Europa hatte auf den Zugang zu Lithium im Donbass gesetzt.
Keiner der beiden erwähnte Orte liegt im Donbas, das Unternehmen ist auch nicht aus Europa, sondern auch Australien. Man sollte die Artikel, die man verlinkt schon auch lesen.
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Bogdan »

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Mercedes ... 32010.html
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 93483.html

und wieder so eine „journalistische Glanzleistung“.
Der Gewinn aus der Vergangenheit hat nichts damit zu tun, dass
Mercedes jetzt Kurzarbeit beantragt hat. Die würden sicherlich gerne
Vollarbeiten und weiter den Gewinn steigern.
Nein der Gewinn für die Anteilseigner und für Investitionen da und
nicht für die Arbeitnehmer. Ich gehe davon aus, dass bei M. wie
bei BMW anteilig aus dem Gewinn für die Mitarbeiter etwas
abfällt.
Wem Sachargumente fehlen, geht zu persönlichen Bemerkungen über. :?
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Jo33 »

Aber das Kurzarbeitergeld ist nicht dafür gedacht Firmen auszuhelfen wenn sie kurzfristig, wegen Lieferengpässen weniger Arbeit haben. Bei so einen Fall bei einem Arbeitnehmer würde man von erschleichen von Sozialleistungen reden, warum soll man hier bei Konzernen wegschauen und dies dulden? Es mag juristisch korrekt sein, moralisch allerdings unterste Schublade. Im Normalfall müsste der Konzern die Arbeiter aus eigener Tasche selbst bezahlen, auch wenn es verrübergehend weniger Arbeit gibt, weil sich der Konzern nicht in einer finanziellen Notlage befindet.

Genau es diesem Verhalten heraus, ist es völlig normal mittlerweile, warum viele Bürger am liebsten die Manager ne Woche an den Pranger stellen würden und mit faulen Obst beschmeissen würden, wie man es früher gemacht hat, damit die Elite endlich lernt: Wieder auf den Boden der Tatsachen zurück kommt und auch den Begriff der Moral verstehen lernt. Denn eine Gesellschaft ohne Moral ist im Grunde verloren.
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Tom Bombadil
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

Jo33 hat geschrieben: Di 21. Feb 2023, 21:47Aber das Kurzarbeitergeld ist nicht dafür gedacht Firmen auszuhelfen wenn sie kurzfristig, wegen Lieferengpässen weniger Arbeit haben.
Doch auch dann gibt es Kug:
Arbeitnehmer haben Anspruch auf Kurzarbeitergeld, wenn
1. ein erheblicher Arbeitsausfall mit Entgeltausfall vorliegt,
2. die betrieblichen Voraussetzungen erfüllt sind,
3. die persönlichen Voraussetzungen erfüllt sind und
4. der Arbeitsausfall der Agentur für Arbeit angezeigt worden ist.
Arbeitnehmer in Betrieben nach § 101 Absatz 1 Nummer 1 haben in der Schlechtwetterzeit Anspruch auf Kurzarbeitergeld in Form des Saison-Kurzarbeitergeldes.

https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_3/__95.html
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Bogdan »

Die Wettbewerbsfähigkeit der Region Europa leidet zunehmend unter Überregulierung“, sagte Unternehmenschef Martin Brudermüller laut Mitteilung. Sie leide auch immer mehr unter langsamen und bürokratischen Genehmigungsverfahren und vor allem unter hohen Kosten für die meisten Produktionsfaktoren.
https://www.bild.de/geld/wirtschaft/wir ... .bild.html
Jammern auf hohen Niveau oder ernsthafte Bedenken.

Man sollte sich Sorgen machen in Deutschland, wenn Industriearbeitsplätze verloren gehen.
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von firlefanz11 »

Ernsthafte Bedenken u. auch nicht wirklich verkehrt.
Allerdings muss man auch klar sagen, dass sich Firmen natürlich immer gern weniger Regulierung wünschen damit sie auch mehr Schweinkram treiben können...
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Tom Bombadil
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

„Die Gas- und Strompreise bewegen sich trotz des Preisrückgangs weiter auf einem sehr hohen Niveau“, heißt es vom VCI. So hätten die Krisen die Probleme am Industriestandort Deutschland „schonungslos“ offengelegt. „Bleibt die Lage so angespannt, droht uns langfristig ein Verlust von Wettbewerbsfähigkeit und damit verbunden auch von Arbeitsplätzen“, warnt der VCI. [..]
Dabei sieht CEO Brudermüller den Standort Deutschland nicht durch die Energiepreise gefährdet. „Die Wettbewerbsfähigkeit der Region leidet zunehmend unter Überregulierung. Sie leidet auch immer mehr unter langsamen und bürokratischen Genehmigungsverfahren und vor allem unter hohen Kosten für die meisten Produktionsfaktoren. All dies hat bereits über viele Jahre das Marktwachstum in Europa im Vergleich zu anderen Regionen gebremst“, so Brudermüller.

https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... hland.html

Und wo geht sie hin, die Produktion? Natürlich nach Rotchina. Deutschland und die EU rennen sehenden Auges in die wirtschaftliche Katastrophe.
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Aurelius88 »

firlefanz11 hat geschrieben: Fr 24. Feb 2023, 11:13 Ernsthafte Bedenken u. auch nicht wirklich verkehrt.
Allerdings muss man auch klar sagen, dass sich Firmen natürlich immer gern weniger Regulierung wünschen damit sie auch mehr Schweinkram treiben können...

Ja sicher z.b. bei Umweltstandards, oder sowas wie ausbeuterische Arbeitsbedingungen, da nimmt "DEREGULIERUNG" immer gerne mit Kusshand genommen.
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von H2O »

So sehr ich bedaure, daß Unternehmen und Fertigungsabteilungen außer Landes gehen: Ist es nicht so, daß sie bei stetiger Weiterentwicklung wachsen wollen, ihnen das hierzulande aus Mangel an Arbeitskräften nicht so recht gelingen will? Zugleich entwickeln sie auf diese Weise auch unsere Nachbarländer weiter, auch als Kunden... denn sie können danach ja unangefochten weiter in der EU wirtschaften. Der Gemeinsame Markt macht's möglich. Unsere Besiedlungsdichte erhöht sich in Ballungsgebieten in ungesunder Weise... wo wollte man die benötigten Mitarbeiter dort unterbringen?

Natürlich gibt es dadurch auch in überschaubarem Umfang Geschädigte... das große Elend ist aber in Deutschland nicht ausgebrochen, daß sich deutsche Unternehmen in Europa oder sogar weltweit niederlassen. Dafür gibt es aber auch Gewinner auf der Ebene führender Mitarbeiter... und ebenso Fachkräfte in der Führungsebene, die sich in Niederlassungen bewährt haben.
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Bogdan »

Tom Bombadil hat geschrieben: Fr 24. Feb 2023, 21:46 „Die Gas- und Strompreise bewegen sich trotz des Preisrückgangs weiter auf einem sehr hohen Niveau“, heißt es vom VCI. So hätten die Krisen die Probleme am Industriestandort Deutschland „schonungslos“ offengelegt. „Bleibt die Lage so angespannt, droht uns langfristig ein Verlust von Wettbewerbsfähigkeit und damit verbunden auch von Arbeitsplätzen“, warnt der VCI. [..]
Dabei sieht CEO Brudermüller den Standort Deutschland nicht durch die Energiepreise gefährdet. „Die Wettbewerbsfähigkeit der Region leidet zunehmend unter Überregulierung. Sie leidet auch immer mehr unter langsamen und bürokratischen Genehmigungsverfahren und vor allem unter hohen Kosten für die meisten Produktionsfaktoren. All dies hat bereits über viele Jahre das Marktwachstum in Europa im Vergleich zu anderen Regionen gebremst“, so Brudermüller.

https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... hland.html

Und wo geht sie hin, die Produktion? Natürlich nach Rotchina. Deutschland und die EU rennen sehenden Auges in die wirtschaftliche Katastrophe.
Man sollte den Chinesen dankbar sein. Sie importieren mehr Gas über die Leitung. So brauchen Sie weniger Flüssiggas.
Das hat die Preise für die EU bei Flüssiggas sinken lassen.
Putin wird seine Rohstoffe alle bei China und Japan und Südkorea los. Für manches muss man noch die logistischen
Voraussetzungen schaffen. Dann muss er überhaupt nichts mehr zur EU liefern.
Irgendwann wird man eventuell in der EU feststellen: Russische Rohstoffe wären ganz nett.
Wem Sachargumente fehlen, geht zu persönlichen Bemerkungen über. :?
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Skull »

Tom Bombadil hat geschrieben: Fr 24. Feb 2023, 21:46
[…]
BASF
[…]

Und wo geht sie hin, die Produktion? Natürlich nach Rotchina.

Deutschland und die EU rennen sehenden Auges in die wirtschaftliche Katastrophe.
Und nachher beschwert man sich wieder. :D

Ging man nach Russland. Musste man die Beteiligung später abschreiben.
Geht man nach China. Beschwert man sich später über ähnliches.
Geht man nach Asien. Beschwert man sich später über Lieferkettenprobleme.

Will man HEUTE billig produzieren, darf man sich SPÄTER nicht über eventuelle Konsequenzen beschweren.
Das nennt sich unternehmerische Entscheidung und unternehmerisches Risiko. :p

Und die BASF muss einem echt leid tun. Haben vor Abschreibung Ihrer DEA-Position im vergangenen Jahr nur
…fast 7.000.000.000 Euro Gewinn erzielt. Nicht mal zweistellig in Milliarden.
TROTZ höherer Energiepreise. Die können einem echt leid tun. :dead:

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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von H2O »

Skull hat geschrieben: Sa 25. Feb 2023, 08:47 Und nachher beschwert man sich wieder. :D
(...)
Die können einem echt leid tun. :dead:
Dieser Trauer schließe ich mich an! :D
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

Mir tun mehr die Arbeitnehmer leid, die ihren Job verlieren. Aber schon ok, wir in Deutschland brauchen keine Industriearbeit mehr, sowas wie einen "rust belt" wird es hier nie geben, weil wir ja viiieeel schlauer als die doofen Amis sind. Komisch, dass der Ruhrpott immer noch am Strukturwandel zu knabbern hat.
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Seidenraupe »

H2O hat geschrieben: Sa 25. Feb 2023, 04:50 So sehr ich bedaure, daß Unternehmen und Fertigungsabteilungen außer Landes gehen: Ist es nicht so, daß sie bei stetiger Weiterentwicklung wachsen wollen, ihnen das hierzulande aus Mangel an Arbeitskräften nicht so recht gelingen will?
Wachstum durch mehr Arbeitskräfte? Nur wenn VW die Teile für seine Autos handgeklöppelt bestellt.

Ansonsten hat Deutschland seine Innovationskraft vor allem durch Rationalisierung unter Beweis gestellt.
Früher haben Gewerkschaften ihre Mitglieder gegen den jobabbau auf die Straße gebracht.
Durch Informationszeitalter und Digitalisierung sollte viel mehr Personal entbehrlich werden.
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Seidenraupe »

Bogdan hat geschrieben: Sa 25. Feb 2023, 08:37 Man sollte den Chinesen dankbar sein. Sie importieren mehr Gas über die Leitung. So brauchen Sie weniger Flüssiggas.
Das hat die Preise für die EU bei Flüssiggas sinken lassen.
so funktioniert der Markt.
Besser jedenfalls als jeder politische Eingriff zur Preisregulierung.
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Skull »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sa 25. Feb 2023, 10:20
Mir tun mehr die Arbeitnehmer leid, die ihren Job verlieren.
Dürfen sie, sollen sie.

Es ändert aber nichts an den Renditeüberlegungen von BASF. Heute.

Ich wage mal die Behauptung, BASF müsste niemanden entlassen.
Und ich behaupte ebenso, auch wenn es die Energiepreisveränderungen nicht gegeben hätte,
würde BASF trotzdem einige Arbeitnehmer Ihren Job verlieren lassen.

BASF würde sich immer über „Standortnachteile“ in Deutschland „beklagen“. :p

Am liebsten wären denen Standortvorteile wie die in China. In Bezug auf AN-Rechte/Bezahlung, Umwelt, Kosten.
Ohne Verzicht aber am liebsten … bei den Themen Rechtsstaatlichkeit, Rechtssicherheit, Patentschutz
und anderen sicheren Planungsgrössen.

mfg
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von sünnerklaas »

Skull hat geschrieben: Sa 25. Feb 2023, 12:33
Am liebsten wären denen Standortvorteile wie die in China. In Bezug auf AN-Rechte/Bezahlung, Umwelt, Kosten.
Ohne Verzicht aber am liebsten … bei den Themen Rechtsstaatlichkeit, Rechtssicherheit, Patentschutz
und anderen sicheren Planungsgrössen.

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Deshalb wird man ja auch totsicher die Verwaltung und den Firmensitz NICHT in ein Land, wie China verlegen.
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Schnitter »

Seidenraupe hat geschrieben: Sa 25. Feb 2023, 12:31 Durch Informationszeitalter und Digitalisierung sollte viel mehr Personal entbehrlich werden.
Nur in bestimmten Gehaltssegmenten (niedrig bis mittel).

Für Akademiker ist das Gegenteil der Fall. Davon gibt es viel zu wenige.
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Eiskalt »

Nicht direkt zum Thema „Abgang aus Deutschland“, aber passt dennoch:
Jürgen Hübner (58) kann fast alles außer Schweigen. Mit 22 Jahren wurde er Bäckermeister, machte mit 44 auch noch den Meisterschein für Kälte- und mit 57 für Elektrotechnik. 31 Jahre ist er nun schon selbstständig, hat drei Geschäfte, 15 Angestellte – und rät jungen Leuten davon ab, in seine Fußstapfen zu treten.

Auf seinen Social-Media-Kanälen warnt der „Multi-Meister“ den Nachwuchs: „Liebe Jungmeister des Handwerks (m, w, d) , bitte überlegt Euch genau, den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen! Ihr werdet vor lauter Bürokratismus nicht mehr Eurer eigentlichen Arbeit nachgehen können!“
https://m.bild.de/regional/leipzig/leip ... obile.html

Recht hat er. Ich bin ja auch selbstständig und um was für Kram man sich ständig kümmern muss und unter dem dann das Tagesgeschäft leidet ist schon hart.

Deutschland lähmt seine Unternehmer mit dem Vorschriften und Bürokratiewahn.

Es ist eine Beamtenrepublik.
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Eiskalt
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Eiskalt »

Viele Unternehmen planen bereits Wegzug aus Deutschland

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist seit geraumer Zeit schlecht. Wie viel Frustration sich in der Industrie aufgestaut hat, macht jetzt eine neue Umfrage deutlich. Vor allem zwei Faktoren stören die Unternehmen. Viele planen bereits den Wegzug – auch China ist Ziel von Investitionen
https://www.welt.de/wirtschaft/plus2462 ... land.html#

Die Ampel leistet ganze Arbeit. :)
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Re: Wirtschaft: Abgang aus Deutschland

Beitrag von Cobra9 »

Eiskalt hat geschrieben: Fr 7. Jul 2023, 17:25 https://www.welt.de/wirtschaft/plus2462 ... land.html#

Die Ampel leistet ganze Arbeit. :)
Je nach Blickpunkt stimmt das. Zum Thema der VDI Chef


https://www.merkur.de/wirtschaft/indust ... 88402.html
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
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