Kohleausstieg

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Corella
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Corella »

Frank_Stein hat geschrieben: Mi 25. Jan 2023, 20:39 ...
so haben wir ein etwas realistischeres Bild

Nachtrag: die Flächen, die Dir vorschweben, gibt es im Potenzial nur stark gestückelt. Auf Feuchtwiesen liegt viel Nutzungsdruck, Jahrzehnte des Terraforming lassen grüßen und in letzter Zeit sind sie gar nicht mehr so feucht.
Abwasserreinigung: das könnte funktionieren. Aber in der Praxis geht der Trend zur 4. Ausbaustufe wegen Medi-Rückstände und weiteren Stoffen. Was dann noch rauskommt ins schilfbestandene Schönungsbecken - grundsätzlich gern, ist aber nicht mehr so nährstoffreich, wie Du kalkulierst.

Auch die kleinen Flächen sind schwer verfügbar zu kriegen, wir haben kein Flächenmanagement für Gesamtkonzepte.

All das und mehr, aber so geht es jeder EE-Komponente. Dann: nur Mut!
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Frank_Stein
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Frank_Stein »

Corella hat geschrieben: Mi 25. Jan 2023, 21:31 so haben wir ein etwas realistischeres Bild

Nachtrag: die Flächen, die Dir vorschweben, gibt es im Potenzial nur stark gestückelt. Auf Feuchtwiesen liegt viel Nutzungsdruck, Jahrzehnte des Terraforming lassen grüßen und in letzter Zeit sind sie gar nicht mehr so feucht.
Abwasserreinigung: das könnte funktionieren. Aber in der Praxis geht der Trend zur 4. Ausbaustufe wegen Medi-Rückstände und weiteren Stoffen. Was dann noch rauskommt ins schilfbestandene Schönungsbecken - grundsätzlich gern, ist aber nicht mehr so nährstoffreich, wie Du kalkulierst.

Auch die kleinen Flächen sind schwer verfügbar zu kriegen, wir haben kein Flächenmanagement für Gesamtkonzepte.

All das und mehr, aber so geht es jeder EE-Komponente. Dann: nur Mut!
Eine Infrastruktur für Pflanzenkohle zu schaffen ist sinnvoll. Ob die dann in alten Kohlekraftwerken für die Notversorgung verfeuert wird, oder dem Mutterboden beigemischt wird, um die Böden zu verbessern oder einfach, um CO2 dauerhaft in oder unter der Erde zu speichern, das seit mal dahingestellt. Kohle ist auch auch noch für andere Bereiche ein wichtiger Rohstoff (z.B. Chemische Industrie oder Materialien).

Durch eine CO2-Bepreisung wurden die Karten neu gemischt und so könnten in Zukunft dinge rentabel sein, die in der Vergangenheit unwirtschaftlich waren, einfach weil die billige Konkurrenz von fossilen Energieträgern die Erforschung dieser Technologien verhindert hat.

In Österreich baut gerade ein Hersteller von Komposterde einen größeren Pyrolyseofen, um daraus noch mehr Pflanzenkohle für Terra Preta zu erzeugen und die dabei frei werdende Wärme wird zum Heizen von Büro und Wohnungen genutzt. Diese Erfahrungen können dann anderen helfen, ebenso eine Infrastruktur dazu aufzubauen. Die meisten Pflanzenabfälle verrotten noch ungenutzt und setzen das CO2 wieder frei, ohne dass wir etwas davon haben.
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Frank_Stein
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Frank_Stein »

Nockermann hat geschrieben: Mi 25. Jan 2023, 20:57

Wenn man unbedingt CO2 einsparen will, kann man ja CCS einsetzen.
oder besser Pflanzenkohle erzeugen
ich mag CSS nicht
zu energieintensiv und teuer
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Nockermann »

Frank_Stein hat geschrieben: Mi 25. Jan 2023, 23:05 oder besser Pflanzenkohle erzeugen
ich mag CSS nicht
zu energieintensiv und teuer
Haben du Zahlen dazu?

Und wie sieht die CO2-Bilanz bei Pflanzen aus?

Und die Energiebilanz?
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Frank_Stein
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Frank_Stein »

Nockermann hat geschrieben: Do 26. Jan 2023, 08:49 Haben du Zahlen dazu?

Und wie sieht die CO2-Bilanz bei Pflanzen aus?

Und die Energiebilanz?
Kommt auf die Pflanzenart an und auf die Art der Verkohlung.
Bei der Pyrolyse wird die Pflanze mit geringem Sauerstoff verbrannt/verkohlt und dabei wir Wärme frei, aber auch ein Teil des Kohlenstoffs wird dabei zu CO2.
Bei der HTC-Methode muss von Außen Energie zugefügt werden, dafür bleibt aber der größte Teil des Kohlenstoffs erhalten.

Was Pflanzen betrifft, so gibt es Schilfarten, die wirklich hohe Biomasseerträge liefen können.
An Land wäre das Riesenschilf. Da kommt man auf 5-10 kg TM pro m².
Im Meer wären das Seegras am Boden von Buchten isw .. bis 10 m Wassertiefe oder Braunalgen, die man in Algenfarmen züchten kann. Auf Binnenseen gäbe es "Entengrütze", einzellige Algen oder Wasserhyazinthen, die in einigen Gewässern wie Unkraut wachsen und daher bestens geeignet sind, daraus Pflanzenkohle zu erzeugen ... hier ein Beispiel

https://fachverbandpflanzenkohle.org/pf ... yazinthen/


... was Du dann mit der Kohle machst ... Kohle ist sehr stabil, denn sonst gäbe es die ganzen Kohlgruben heute nicht mehr. Die Kohle kann in der Erde Millionen Jahre überdauern ... und falls man sie eines Tages doch mal wieder braucht, muss man sie nur wieder ausgraben :)
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Quatschki
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Quatschki »

So. Das EU-Parlament hat nun das Verbrenner-Aus für Neuwagen ab 2035 beschlossen.
Ob das auch für militärische Geländewagen und Kampfpanzer gilt, ist noch unklar.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Seidenraupe
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Seidenraupe »

Quatschki hat geschrieben: Di 14. Feb 2023, 20:31 So. Das EU-Parlament hat nun das Verbrenner-Aus für Neuwagen ab 2035 beschlossen.
Ob das auch für militärische Geländewagen und Kampfpanzer gilt, ist noch unklar.
das heißt, in 12 Jahren dürfen keine Verbrenner mehr neu zugelassen werden . e-fuels ebenfalls ausgeschlossen?!
Dann können sich eben nur noch Reiche ein Auto für Privatzwecke leisten.
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Quatschki »

Seidenraupe hat geschrieben: Di 14. Feb 2023, 20:51 das heißt, in 12 Jahren dürfen keine Verbrenner mehr neu zugelassen werden . e-fuels ebenfalls ausgeschlossen?!
Dann können sich eben nur noch Reiche ein Auto für Privatzwecke leisten.
Das sowieso.
Fast alle Entwicklungsländer und die meisten Schwellenländer haben keine vernünftige Energie-Infrastruktur. Daran wird sich auch in den nächsten 20 Jahren nichts ändern.
Also werden dort überall weiter Benzin-Generatoren rattern und wenn keine Gebrauchtwagen mehr aus Europa kommen, werden Inder und Chinesen das übernehmen.
Und der nächste Punkt ist - siehe Ukrainekrieg - was passiert bei einem Angriff auf die Energie-Infrastruktur? Oder bei einer Naturkatastrophe wie in der Türkei?
Auch in der Ukraine behilft man sich mit zehntausenden Dieselgeneratoren, für deren Nachschub es eine Tankstelleninfrastruktur gibt und die Autos - auch Krankenautos, Feuerwehr, Zivilschutz, Lebensmitteltransporter sind zum Glück nicht auf Strom angewiesen, sonst stünden alle Räder still und die Leute würden schlichtweg in Massen verhungern und erfrieren...
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Seidenraupe
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Seidenraupe »

Quatschki hat geschrieben: Di 14. Feb 2023, 21:13
Und der nächste Punkt ist - siehe Ukrainekrieg - was passiert bei einem Angriff auf die Energie-Infrastruktur? Oder bei einer Naturkatastrophe wie in der Türkei?
Auch in der Ukraine behilft man sich mit zehntausenden Dieselgeneratoren, für deren Nachschub es eine Tankstelleninfrastruktur gibt und die Autos - auch Krankenautos, Feuerwehr, Zivilschutz, Lebensmitteltransporter sind zum Glück nicht auf Strom angewiesen, sonst stünden alle Räder still und die Leute würden schlichtweg in Massen verhungern und erfrieren...
wir werden Sonnenblumenfelder (Anspielung) und Grünen Wasserstoff im Überfluss haben.
In 12 Jahren hat jeder ein e-Auto der von den ZULASSUNGSSTELLEN eines genehmigt bekommt. Der Rest fährt Lastenfahrrad oder lässt Lasten fahren auf den begrünten Autobahnen

Vielleicht huldigen die Menschen in 12 Jahren bereits einem Umweltmassias, der sie von der Foltern des mobilen Zeitalters befreit hat.
Wer muss noch zur Arbeit fahren, wenn das GEld zum Leben auch von allein aufs Konto schwebt.
ich mein, was sind 12 Jahre.... die kids die dann 18 sind lernen gerade dass es kein biologisches Geschlecht mehr gibt sondern dutzende bis unendlich viele gefühlte Geschlechter.
Sie lernen grad. dass die Welt unerträglich heiß sein wird wenn sie 18 sind wenn sie nicht dauerhaft auf Fleisch und tierische , weil unreine Nahrung verzichten (Insektenmehl als Proteinquelle ist grad im Kommen).
Die dann 18 Jährigen werden mit apokalyptischen Bildern erzogen und fürchten sich wie unsere Vorfahren vor Blitz und Starkregen. Die werden froh sein, wenn sie nie solches Teufelszeug wie ein Auto anrühren müssen weil ihnen sonst das Fegefeuer der Klimahitze droht.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Kamikaze »

Seidenraupe hat geschrieben: Di 14. Feb 2023, 20:51 das heißt, in 12 Jahren dürfen keine Verbrenner mehr neu zugelassen werden
Gut so! :thumbup:
Hat lange genug gedauert und dauert noch lange genug bis das endlich in Kraft tritt.
e-fuels [...] können sich eben nur noch Reiche [...] für Privatzwecke leisten.
Das ist aber auch nichts neues.
Wer will schon gerne das 10-20fache pro gefahrenen Kilometer bezahlen?

Die Preise für E-Autos sind schon jetzt mit Verbrennern nahezu gleichauf, wenn man sich nicht nur auf deutsche "Premium"-Marken beschränkt.
In den nächsten jahren wird sich zeigen, ob die europäischen Autobauer zu lange gepennt haben und die fernöstliche Konkurrenz sich durchsetzen wird, oder ob das Konzept "Autos nur für Reiche" (auf das die deutschen Marken setzen) auf geht.
Ich tippe darauf, dass da das böse Erwachen einsetzen wird, weil die Leute dann eben billigere Wägen von anderen Herstellern kaufen werden.

Aber was hat das alles mit dem Strangthema (Kohleausstieg) zu tun?
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Seidenraupe »

Kamikaze hat geschrieben: Mi 15. Feb 2023, 06:53
Aber was hat das alles mit dem Strangthema (Kohleausstieg) zu tun?
leider nichts.

weil die Partei, die die Autohasserpartei genannt werden könnte, den Atomausstieg (wenig CO2e) dem Braunkohleausstieg (reichlich CO2e) vorzieht
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Kamikaze »

Seidenraupe hat geschrieben: Mi 15. Feb 2023, 08:37 weil die Partei, [...], den Atomausstieg (wenig CO2e) dem Braunkohleausstieg (reichlich CO2e) vorzieht
Klar. Der Atomausstieg ist um 4 Monate nach hinten verschoben worden und der Braunkohleausstieg wird um 8 Jahre vorverlegt.
https://www.bundesregierung.de/breg-de/ ... 30-2139228

Aber klar: Der Atomausstieg ist böööööse! :rolleyes:
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Tom Bombadil »

Der Atomausstieg ist nicht böse, aber blöööööde, weil man mehr dreckige Braunkohle verbrennen muss, aber auf der anderen Seite ein Tempolimit erzwingen will, weil der CO2-Ausstoß zu hoch ist. Lächerlich durchsichtig.
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Kamikaze
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mi 15. Feb 2023, 08:43 weil man mehr dreckige Braunkohle verbrennen muss, aber auf der anderen Seite ein Tempolimit erzwingen will, weil der CO2-Ausstoß zu hoch ist.
Erst blockiert und torpediert man den Ausbau von Leitungen und Erneuerbaren und nachher beschwert man sich über den seit mehr als zehn Jahren gesetzlich festgelegten Atomausstieg.
Lächerlich durchsichtig.
:thumbup:
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Bogdan »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mi 15. Feb 2023, 08:43 Der Atomausstieg ist nicht böse, aber blöööööde, weil man mehr dreckige Braunkohle verbrennen muss, aber auf der anderen Seite ein Tempolimit erzwingen will, weil der CO2-Ausstoß zu hoch ist. Lächerlich durchsichtig.
Blöde ist es dann, wenn man wüsste wohin mit dem Atommüll über x-Jahre. Ansonsten produziert man Atommüll und weis nicht wohin damit.
Damit Sie mich nicht falsche verstehen: Es gewisser Anteil von Grundlast ist im Stromnetz bitter notwendig. Egal ob es Gas, Kohle oder Atom ist.
Wem Sachargumente fehlen, geht zu persönlichen Bemerkungen über. :?
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von JJazzGold »

Kamikaze hat geschrieben: Mi 15. Feb 2023, 08:47 Erst blockiert und torpediert man den Ausbau von Leitungen und Erneuerbaren und nachher beschwert man sich über den seit mehr als zehn Jahren gesetzlich festgelegten Atomausstieg.


:thumbup:
Wenn der russische Ukrainekrieg als Aspekt keine Rolle spielt, dann sollte es auch keine Reaktivierung der KohlekraftWerke geben, keine Preisdeckel geben, keine Einmalzahlungen und kein höheres Wohngeld.
spielt
Geschwätzt ist schnell, die Konsequenzen aus dem Geschwätz tragen zu wollen, das findet sich selten.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Quatschki »

Bogdan hat geschrieben: Mi 15. Feb 2023, 09:00 Blöde ist es dann, wenn man wüsste wohin mit dem Atommüll über x-Jahre. Ansonsten produziert man Atommüll und weis nicht wohin damit.
Damit Sie mich nicht falsche verstehen: Es gewisser Anteil von Grundlast ist im Stromnetz bitter notwendig. Egal ob es Gas, Kohle oder Atom ist.
Der Atommüll ist eh da und ob sich die Menge nochmal verdoppelt, macht für den Umgang damit keinen Unterschied.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von firlefanz11 »

Seidenraupe hat geschrieben: Di 14. Feb 2023, 22:23 Die dann 18 Jährigen werden mit apokalyptischen Bildern erzogen und fürchten sich wie unsere Vorfahren vor Blitz und Starkregen. Die werden froh sein, wenn sie nie solches Teufelszeug wie ein Auto anrühren müssen weil ihnen sonst das Fegefeuer der Klimahitze droht.
Na ja, ... diese Methode hat Jahrhunderte mit Predigten von Teufel, Hölle u. ewiger Verdamnis wenn man nicht dem großen "Gott" huldigt und fügsam u. sittsam ist prima funktioniert.
Da dachte man sich eben warum nicht das Gleiche noch mal mit einem etwas anderen Anstrich versuchen... scheinbar klappts...
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Quatschki »

firlefanz11 hat geschrieben: Mi 15. Feb 2023, 10:19 Na ja, ... diese Methode hat Jahrhunderte mit Predigten von Teufel, Hölle u. ewiger Verdamnis wenn man nicht dem großen "Gott" huldigt und fügsam u. sittsam ist prima funktioniert.
Da dachte man sich eben warum nicht das Gleiche noch mal mit einem etwas anderen Anstrich versuchen... scheinbar klappts...
Funktioniert aber nur, weil jede neue Generation wieder dumm geboren wird und eine kulturelle Entfremdung vom gesammelten Wissen und Erfahrungsschatz der Vorfahren offenbar viel einfacher und schneller geht, als man das vielleicht hätte annehmen können
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von firlefanz11 »

Quatschki hat geschrieben: Mi 15. Feb 2023, 10:29 Funktioniert aber nur, weil jede neue Generation wieder dumm geboren wird und eine kulturelle Entfremdung vom gesammelten Wissen und Erfahrungsschatz der Vorfahren offenbar viel einfacher und schneller geht, als man das vielleicht hätte annehmen können
Ja, es heisst nicht umsonst: Wer nicht aus den Fehlern der Vergangenheit lernt, ist dazu verdammt sie zu wiederholen... :rolleyes:
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Seidenraupe »

Kamikaze hat geschrieben: Mi 15. Feb 2023, 08:41

Aber klar: Der Atomausstieg ist böööööse! :rolleyes:
du kannst gern in Kategorien von Gut und Böse denken, mir ist das zu binär ;)

Ich schau mir an, was klimaschädlicher ist und komme zum Schluss: Braunkohleverstromung ist klimaschädlcher als Atomstrom.
Den B90/Grü gehts aber leider in allererster Linie um ihre Ideologie bzw um ihre Kernenergiephobie und das bedeutet : mehr CO2e als nötig..

(Jetzt evt auch Länder übergreifend ?? https://www.budapester.hu/ausland/stell ... bock-quer/ )

Angeblich dient die Anti-Auto-, Anti-AKW-, Anti-Fleischkonsum-Ideologie der Grünen dem Klimaschutz.
Wers glaubt, kann sich mit Flugscham, modernem Ablasshandel und Askese von seinen Klimasünden reinwaschen, und bekommt obendrein ein Wildbienenstempelbildchen zum Ausmalen (früher: Fleißbienchen).
Wer's nicht glaubt oder es nicht ganz so streng nimmt mit Glaubensgrundsätzen , kommt nicht in die Klimahölle, sondern bringt die Klimahölle über den gesamten Globus. Und wer will schon schuldig sein am Hitze/Dürre/Starkregentod von 8 Mrd Menschen....
Also lautet der Beschluss, dass das Weltklima durch B90/Grüne angetriebenen Verzicht gerettet werden muss.

Zum Thema Umweltschutz haben die Grünen Ministerien unterschiedl beizutragen: Habeck hebelt ihn aus im Namen der übergeordneten Idee von Klimaschutz.
Das Umweltministerium kümmert sich akribisch um zB Gewässerschutz
§ 6 Absatz 4 Satz 1 der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) gibt das Umweltbundesamt seine Entscheidungen über die Einstufung von Stoffen und Stoffgruppen nach § 6 Absatz 1 und 2 AwSV sowie über die Änderung von Einstufungen von Stoffen und Stoffgruppen nach § 7 Absatz 1 Satz 1 und 2 AwSV im Bundesanzeiger öffentlich bekannt.§ 7 Absatz 2 AwSV über die Mitteilungspflichten bleibt davon unberührt.I.AllgemeinverfügungDas Umweltbundesamt erlässt folgende Allgemeinverfügung:Der Stoff „n-Butylmagnesiumchlorid“ wird unter der Kenn-Nummer 10875 in die Wassergefährdungsklasse 1 eingestuft
Bundesanzeiger vom 2.8.2022
Das Umweltministerium arbeitet ohne viel Öffentlichkeitsgedöns.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben: Mi 15. Feb 2023, 08:47 Erst blockiert und torpediert man den Ausbau von Leitungen und Erneuerbaren...
Ja, Nimbys und Umweltschützer.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Tom Bombadil »

Bogdan hat geschrieben: Mi 15. Feb 2023, 09:00 Blöde ist es dann, wenn man wüsste wohin mit dem Atommüll über x-Jahre.
Der Müll von heute ich der Rohstoff von morgen.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Bogdan »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mi 15. Feb 2023, 15:56 Der Müll von heute ich der Rohstoff von morgen.
Bei civilization call of power war das eine der sehr späten wissentschaftlichen Erfindung.
Wem Sachargumente fehlen, geht zu persönlichen Bemerkungen über. :?
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von jack000 »

Kamikaze hat geschrieben: Mi 15. Feb 2023, 08:47 Erst blockiert und torpediert man den Ausbau von Leitungen und Erneuerbaren und nachher beschwert man sich über den seit mehr als zehn Jahren gesetzlich festgelegten Atomausstieg.
Ich bin ja auch für den Ausbau erneuerbarer Energien inkl. Leitungen. Aber das eine ersetzt das andere nicht. Die erneuerbaren können auch bei Ausbau nicht die Grundlast abdecken.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von H2O »

jack000 hat geschrieben: Mi 15. Feb 2023, 20:17 Ich bin ja auch für den Ausbau erneuerbarer Energien inkl. Leitungen. Aber das eine ersetzt das andere nicht. Die erneuerbaren können auch bei Ausbau nicht die Grundlast abdecken.
Wird immer wieder behauptet und stimmt... im Jahr 2023. Im kleinen sehr privaten Bereich lerne ich aber, daß man mit Power-to-Gas Windenergie und Sonnenenergie speichern kann, um sie bei Notwendigkeit abrufen zu können. Solche Speichertechnik gehört also dazu, und dann sind die Erneuerbaren Energien auch grundlastfähig. Daß die Möglichkeiten nach jedem technischen Entwicklungsschritt neu überlegt werden (müssen), das entspricht der gewachsenen technischen Fähigkeit. Das wird "auf ewig" ein Kampf um die jeweils beste technische Nutzung der Naturenergien bleiben.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von jack000 »

H2O hat geschrieben: Mi 15. Feb 2023, 21:29 daß man mit Power-to-Gas Windenergie und Sonnenenergie speichern kann,
Mit entsprechender Speichertechnik sieht das natürlich anders aus, dann haut das hin. Nur muss dass Ganze dann deutlich höhere Größenordnung haben, als derzeit.
Was private Haushalte betrifft, sind da Akkuspeicher bereits eine deutliche Erweiterung. Dazu gehört auch, dass dann solche Streitigkeiten der Vergangenheit angehören, bzw. gesetzlich da sichere Grundlagen geschaffen werden müssen:
Michael Breuninger aus Konstanz zieht wegen seines Balkonkraftwerks vors Landgericht in Karlsruhe. Der Fortgang ist längst nicht nur für den 62-Jährigen von Belang.
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inha ... de564.html
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Atue001 »

Gerade wenn man sich für ein möglichst freies agieren der Wirtschaft einsetzt, ist es so, dass die Wirtschaft möglichst klare Vorgaben haben möchte, wo sie investieren soll und wo ggf. auch nicht.

Der Feind der Wirtschaft ist Unsicherheit.

Gibt man der Wirtschaft also ein festes Datum vor, bis wann bestimmte Technologien abgelöst sein müssen - dann ist es für die Unternehmen leicht, die richtigen Investitionsentscheidungen unter diesen Rahmenbedingungen zu treffen. Ist der Zeitraum zu kurz, werden viele Unternehmen sich beklagen. Ist der Zeitraum zu lang, wird man die politischen Ziele nicht erreichen.

Aktuell signalisiert die Wirtschaft aber in der Breite, dass die politischen Ziele so wie beschlossen erreichbar sind - und mehr noch, aggressivere Ziele auch.

Jetzt spielt bei diesen Zielsetzungen nicht nur die Wirtschaft eine Rolle, sondern auch die einzelnen Interessensgruppen, die es einfach in der Gesellschaft in all ihrer Vielfalt und Meinungsvielfalt gibt. Es ist Aufgabe der demokratischen Parteien, aus dem Gemengelage von unterschiedlichen Interessen einen Kompromiss zu organisieren, der Mehrheitsfähig ist. Es ist normal, dass es bei jedem Gesetz Gewinner und Verlierer gibt. Es ist auch normal, dass die, die sich als potentielle Verlierer sehen, protestieren oder auf Ausgleichszahlungen drängen. Man nennt all das Demokratie.

Es ist normal, dass die Politik mit ihren Möglichkeiten zum Kompromiss und zur Findung von Mehrheiten danach sucht, wie man gesellschaftliche Interessen unterschiedlichster Art zu einem politischen Ganzen zusammenführen kann.

Die Wissenschaft sagt, dass ein relativ schneller Kohleausstieg machbar ist.
Die Wirtschaft drängt möglichst schnell auf feste Rahmenbedingungen - wobei klar ist, dass die Unternehmen, denen ein späteres Datum lieber ist, genau jenes fordern werden.
Die Politik sucht nun unter den Interessen der Bürger nach einem passenden Kompromiss - und berücksichtigt dabei, dass die verantwortlichen Parteien auch wiedergewählt werden wollen.

SO schlecht ist dieses Verfahren in Gänze nicht.
Im Prinzip wird unsere Wirtschaft mit den derzeitigen Vorgaben zurecht kommen. Im Detail kann es schon sein, dass das ein oder andere Unternehmen Probleme bekommt - es liegt dann auch an der Politik, ggf. Ausgleichsmaßnahmen zu beschließen, damit nicht beispielsweise zukünftig bestimmte Technologien nur noch aus dem Ausland kommen.

Für den Kohleausstieg halte ich 2030 für möglich und machbar.
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Tom Bombadil
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: Mi 15. Feb 2023, 21:29Im kleinen sehr privaten Bereich lerne ich aber, daß man mit Power-to-Gas Windenergie und Sonnenenergie speichern kann, um sie bei Notwendigkeit abrufen zu können.
Und du lernst auch, dass der Spaß ein sehr teurer ist.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Kamikaze »

jack000 hat geschrieben: Mi 15. Feb 2023, 20:17 Die erneuerbaren können auch bei Ausbau nicht die Grundlast abdecken.
Klar geht das: https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/ ... 73836.html
Warum auch nicht?
Hier das dazugehörige Studienpaper vom Fraunhofer Institut: PDF Download

Aber selbst wenn man "nur" 90% der Jahresenergie aus EE erzeugen würde und für die restlichen 10% alte Kraftwerke her halten müssten, wäre schon sehr viel gewonnen.
Da müssen wir aber erst mal hin kommen, und das ist leider noch ein ziemlich langer Weg, weil in den letzten 15 Jahren durch politische Entscheidungen die entsprechenden Industrien systematisch aus Deutschland vertrieben wurden.
Jetzt stellt man ganz überrascht fest, dass man "plötzlich" von China abhängig ist und dort die ganze Wertschöpfung stattfindet.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 08:47 Und du lernst auch, dass der Spaß ein sehr teurer ist.
Irgendwas ist ja immer! :cool:
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Tom Bombadil
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 09:47 Hier das dazugehörige Studienpaper vom Fraunhofer Institut: PDF Download
Das Paper ist über 10 Jahre alt, gibt es da auch etwas aktuelles?
...weil in den letzten 15 Jahren durch politische Entscheidungen die entsprechenden Industrien systematisch aus Deutschland vertrieben wurden.
Kompletter Unsinn, den du hier andauernd wiederholst. Die Subventionen wurden abgeschafft, weil sie nur noch nach Rotchina flossen, die deutsche Solarindustrie war trotz staatlicher Mittel nicht wettbewerbsfähig.
Jetzt stellt man ganz überrascht fest, dass man "plötzlich" von China abhängig ist und dort die ganze Wertschöpfung stattfindet.
Auf mich hört ja keiner.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Seidenraupe »

Kamikaze hat geschrieben: Mi 15. Feb 2023, 08:47 Erst blockiert und torpediert man den Ausbau von Leitungen und Erneuerbaren und nachher beschwert man sich über den seit mehr als zehn Jahren gesetzlich festgelegten Atomausstieg.
nein, man beschwert sich über den Atomausstieg mitten in der schwersten Energiekrise, ausgelöst durch den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine und die daraus folgenden Verwerfungen am Primärenergie - und Energiemarkt.

DAS ist das Problem.
Der Verbraucher zahlt jetzt 40ct pro kWh, der Steuerzahler legt noc oben auf.
Zusätzlcih gibts jede Menge CO2e Ausstoß aus Steinkohle und Braunkohleverstromung


einfach irre.
für diese Entscheidungen steht die Ampel und nicht die Groko
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Atue001 »

Seidenraupe hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 23:31 nein, man beschwert sich über den Atomausstieg mitten in der schwersten Energiekrise, ausgelöst durch den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine und die daraus folgenden Verwerfungen am Primärenergie - und Energiemarkt.

DAS ist das Problem.
Der Verbraucher zahlt jetzt 40ct pro kWh, der Steuerzahler legt noc oben auf.
Zusätzlcih gibts jede Menge CO2e Ausstoß aus Steinkohle und Braunkohleverstromung


einfach irre.
für diese Entscheidungen steht die Ampel und nicht die Groko
Wirklich irre ist, dass man diese Strompreiserhöhung hätte locker vermeiden können, wenn man schon Ende der 90er auf die damals schon klar erkennbare Notwendigkeit in Richtung einer Transformation auf erneuerbare Energien vollumfänglich eingestiegen wäre. Ist man aber nicht.

Es ist richtig, dass man die Solarindustrie noch hätte ein Weilchen finanziell pimpern müssen.....nur die internationalen Wettbewerber einschließlich China und jetzt Aktuell den USA tun doch auch genau das.
Und weil die das tun, geben wir die Solarindustrie auf, vergeben an die Windindustrie den Todesstoß und machen uns als alternative im großen Stil abhängig von dem ach so zuverlässigen Partner Rußland?

Ich denke, da sind einfach eine Menge Fehlentscheidungen getroffen worden.

Andere Länder sind nicht nur keine Atomländer, sondern inzwischen auch schon deutlich weiter beim Ausstieg aus der Kohle. Das ist ein Wettbewerbsvorteil - den hätten wir auch haben können - haben wir verspielt. Ist so - lohnt nicht mehr, darüber zu trauern.
JETZT aber erneut lieber auf veraltete Technologie zu setzen, statt auf die Zukunftstechniken - das ist Rückschritt vorprogrammiert.

Der weltweite Ausstieg aus der Kohle-, Gas- und Ölwirtschaft ist bereits im vollen Gang. Und nicht die, die als letztes die Gaslaterne abschalten, werden die Gewinner sein - sondern die, die umfassend und rechtzeitig bei den Zukunftstechniken liefern können.

Selbst wenn es keinen Klimawandel gäbe wäre es allein schon aus wettbewerbsgründen höchste Zeit, dass wir in Europa eine klare grüne Energiestrategie fahren.

Auf der Basis eines veralteten AKW-Kraftwerksparks lässt sich da nicht wirklich was reißen....und selbst Frankreich investiert in seine AKWs nicht ausreichend um ernsthaft auf der Basis von AKWs in die Zukunft bei der Energie zu gehen.

Gerade weil Deutschland im Bereich der Industrie eigentlich ein wirtschaftliches Schwergewicht ist, sollten wir alles daran setzen, das auch dann zu bleiben, wenn sich weltweit die Volkswirtschaften in Richtung erneuerbarer Energien transformieren. Und DIESE Transformation findet aktuell statt - und zwar weltweit deutlich schneller, als Investitionen in veraltete AKW-Techniken gesteckt werden. Und da willst du ernsthaft ausgerechnet lieber in die Vergangenheit als in die Zukunft investieren?
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Seidenraupe »

Atue001 hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 00:08
Andere Länder sind nicht nur keine Atomländer, sondern inzwischen auch schon deutlich weiter beim Ausstieg aus der Kohle.

Klar, zum Beispiel Agrarländer im Süden, von Deutschland aus betrachtetn :)
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Atue001 »

Seidenraupe hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 00:12 Klar, zum Beispiel Agrarländer im Süden, von Deutschland aus betrachtetn :)
Durch bewusstes Wegschauen wird falsches nicht richtig.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Ebiker »

Atue001 hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 00:08

Der weltweite Ausstieg aus der Kohle-, Gas- und Ölwirtschaft ist bereits im vollen Gang.
Ist das so ?

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ ... -101.html
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von streicher »

Ebiker hat geschrieben: Fr 10. Mär 2023, 03:08 Ist das so ?

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ ... -101.html
Allerdings. Die VR setzt derzeit sehr auf Kohle, nicht nur im eigenen Land.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Kamikaze »

streicher hat geschrieben: Fr 10. Mär 2023, 08:47 Allerdings. Die VR setzt derzeit sehr auf Kohle, nicht nur im eigenen Land.
Tut sie nicht - auch wenn das gerne suggeriert wird.
Auch China setzt hauptsächlich auf EE: https://cleantechnica.com/2023/02/06/re ... ends-flat/

Außerdem verbrennt China immer weniger Kohle, obwohl sie regelmäßig neue Kohlekraftwerke ans Netz bringen:
Kohle ist Chinas wichtigster Energieträger. 2015 lag der Anteil am chinesischen Gesamtenergieverbrauch bei 64,4 %, wobei der relative Anteil seit Jahren rückläufig ist, da der Kohleverbrauch weniger stark wächst als andere Energieträger. Im Stromsektor lag der Anteil der Kohle 2007 noch bei 83 %, bis 2015 fiel der Anteil mit dem wachsenden Anteil erneuerbarer Energien und der Kernenergie auf 72 %. 2013 erreichte der Kohleverbrauch in China seinen Höchststand (eine andere Statistik nennt 2014), anschließend fiel der Verbrauch wieder, 2014 um 2,9 %, 2015 um 3,6 %. Da dieser Rückgang des Kohleverbrauches trotz eines Wirtschaftswachstums von 7,3 bzw. 6,9 % erzielt wurde, womit das Wachstum vom Kohleverbrauch entkoppelt wurde, wird dieser Rückgang von einem Teil der Forscher als eine dauerhafte Trendwende in der chinesischen Energiepolitik sowie ein wichtiger Schritt bei den weltweiten Klimaschutzbemühungen betrachtet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaf ... wirtschaft

China hat derzeit noch viele sehr alte Kohlemeiler im System, die demnächst ersetzt werden müssen, da sie das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben. Die Ersatzbauten sind dann natürlich effizienter und schneller regelbar, damit sie besser als eine Übergangstechnologie bis 100%EE taugen. Leider reicht die Ausbaugeschwindigkeit der EE-Generatoren trotz gigantischer Zahlen noch nicht ganz um diese Kraftwerke rechtzeitig zu ersetzen, da der Stromverbrauch ebenfalls stark steigt.
Dass China der Buhmann in Sachen CO2-Ausstoß ist, ist (glücklicherweise) Vergangenheit - wie so vieles, was die "Konservativen" hier all zu gerne heraustrompeten. Gemessen an Bevölkerungsdichte und BIP sind sie längst mit D auf einem Level. Im Gegenzug fällt Deutschland immer weiter zurück im weltweiten Vergleich, was dazu führt, dass wir über alle Vernunft abhängig von fragwürdigen "Energieländern" sind und viele Milliarden Euros jedes Jahr ins Ausland überweisen für Fossilbrennstoffe, während heimische Energie einfach ungenutzt bleibt.

Davon abgesehen ist die Debatte um "Die da müssen aber auch!" eine Scheindebatte, denn All die Länder, die noch weniger Prozentualen Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß haben als D, summieren sich auf über 40%. Wenn nun das reiche Deutschland sich heraus redet, dann haben diese Länder jedes Recht ebenfalls nichts zu tun, was annähernd die Hälfte des weltweiten CO2-Ausstoßes zementieren würde.
Zudem handelt es sich bei EE um eine sehr einfache Möglichkeit Wohlstand im Land zu halten, da weniger für Energie ins Ausland bezahlt werden muss.
Außerdem löst man sich dadurch aus Abhängigkeiten, was geopolitisch ebenfalls sehr viel Sinn machen würde.
Zusätzlich sind Arbeitsplätze in diesen Bereichen außerordentlich zukunftsträchtig und darauf zu verzichten verursacht schlicht und einfach Arbeitsplatzverluste und daraus resultierend Wohlstandsverlust. Ohne eine florierende EE_Industrie werden wir auch technologisch jeden Vorsprung verspielen und einfach abgehängt werden.
Daher sollten insbesondere "Wirtschaftsparteien" eigentlich ein starkes Interesse daran haben, dass die EE im Land schleunigst ausgebaut werden; aktuell sind sie jedoch warum auch immer damit beschäftigt genau das zu blockieren und so auf Generationen hinaus Geld und Wirtschaftskraft ins Ausland ab zu geben.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von streicher »

Kamikaze hat geschrieben: Fr 10. Mär 2023, 13:09 Tut sie nicht - auch wenn das gerne suggeriert wird.
Auch China setzt hauptsächlich auf EE: https://cleantechnica.com/2023/02/06/re ... ends-flat/

Außerdem verbrennt China immer weniger Kohle, obwohl sie regelmäßig neue Kohlekraftwerke ans Netz bringen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaf ... wirtschaft
Das stimmt auf jeden Fall auch, dass die VR den Trend in Richtung Erneuerbaren voll mitnimmt: man sieht das ganz deutlich in der Solarindustrie.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Ebiker »

streicher hat geschrieben: Fr 10. Mär 2023, 13:28 Das stimmt auf jeden Fall auch, dass die VR den Trend in Richtung Erneuerbaren voll mitnimmt: man sieht das ganz deutlich in der Solarindustrie.
ja, sehr deutlich

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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Tom Bombadil »

Ebiker hat geschrieben: Fr 10. Mär 2023, 15:08 ja, sehr deutlich
Würde man das in D versuchen, hätte man sofort Ökofreaks am Hals, die sich an Bäume nageln, Steine kleben und ewig dauernde Prozesse führen.

Das ist aber eigentlich nicht nötig, erstmal alle geeigneten Dachflächen nutzen.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Atue001 »

Tom Bombadil hat geschrieben: Fr 10. Mär 2023, 15:59 Würde man das in D versuchen, hätte man sofort Ökofreaks am Hals, die sich an Bäume nageln, Steine kleben und ewig dauernde Prozesse führen.

Das ist aber eigentlich nicht nötig, erstmal alle geeigneten Dachflächen nutzen.
Über die Dachflächen geht in Deutschland noch sehr viel!
Geschäftsmodelle dazu gibt es auch schon. Wer sich keine eigene PV leisten kann, kann seine Dachfläche auch an PV-Erzeuger vermieten.

Allerdings haben wir auch hier die Hürde FDP.
Denn die Optionen sind:
Der Häuslebesitzer entscheidet frei, wie er sein Dach nutzen möchte......
Der Häuslebesitzer wird zur PV verpflichtet.......befreit wird er nur auf Nachweis, dass auf seinem Dach keine wirtschaftliche Nutzung möglich ist....


Ich denke, es ist klar, wie die FDP entscheidet - und es ist genauso klar, wie die Vernunft entscheidet. Nur die beiden Entscheidungen werden nicht zusammen passen.....wo liegt das Problem? Bei der Vernunft, oder bei der FDP?
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Seidenraupe »

Atue001 hat geschrieben: Sa 11. Mär 2023, 00:23
Denn die Optionen sind:
Der Häuslebesitzer entscheidet frei, wie er sein Dach nutzen möchte......
Der Häuslebesitzer wird zur PV verpflichtet.......befreit wird er nur auf Nachweis, dass auf seinem Dach keine wirtschaftliche Nutzung möglich ist....
Wenn du für die zweite Alternative brennst, wäre China für dich sicher der perfekte Ort.
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Re: Kohleausstieg

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben: Fr 10. Mär 2023, 15:59 Würde man das in D versuchen, hätte man sofort Ökofreaks am Hals, die sich an Bäume nageln, Steine kleben und ewig dauernde Prozesse führen.
Diese "Ökofreaks" sind jedoch nicht mit Umweltschützern zu verwechseln. Viel mehr handelt es sich dabei um Menschen, die unter dem Vorwand des Umweltschutzes die Zerstörung selbiger weiter voran treiben wollen.
Echte Umweltschützer, denen es um den Erhalt der Artenvielfalt und der Natur geht, können zwangsläufig nicht gegen den Bau von EE-Generatoren sein, da diese die einzige Möglichkeit darstellen, den Klimawandel auf ein erträgliches Maß zu begrenzen und damit die Natur, wie wir sie kennen, wenigstens in Teilen erhalten zu können.
Das ist aber eigentlich nicht nötig, erstmal alle geeigneten Dachflächen nutzen.
Korrekt.
Es sind noch viel zu viele Dachflächen ungenutzt.
Leider sind aber noch erschreckend viele Menschen nicht bereit sich mit PV ernsthaft auseinander zu setzen.
Habe erst kürzlich wieder mit einem Feuerwehrkameraden gesprochen, der in das Haus seiner Großeltern einzieht. Ihm wurde die "Verschandelung des Daches" von den ü80-Besitzern verboten. Gleichzeitig schimpfen genau diese bei jeder Gelegenheit über die gestiegenen Energiekosten. Paradox!
Ebenso sehe ich das bei etlichen Firmen: Gegenüber Reportern wird gejammert, dass Gas und Strom soooo teuer geworden sind, und schaut man ins Luftbild sieht man (zehn)tausende Quadratmeter leere Dachfläche auf dem Betriebsgelände.
Ich fürchte hier hilft tatsächlich nur der Weg über eine Verpflichtung.
Beispielsweise könnte ich mir eine PV-Pflicht für Neubauten und Dachsanierungen vorstellen.
Leider wird das den ohnehin erhitzten Markt noch weiter anheizen und damit die Preise treiben.
Andererseits werden diese lukrativen Aufträge dafür sorgen, dass entsprechende Kapazitäten wachsen und neue Firmen entstehen, falls das der Handwerkermangel zulässt...
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