Der Juni 2023 begann "windtechnisch" mit einem Paukenschlag... zumindest an der östlichen Odermündung in die Ostsee. Strammer Wind aus dem Westen mit 4 bis 8 m/sec in 10 m Höhe.
Mit der Leistung des Windes
P = (Luftdichte*Querschnitt*v³)/2
(siehe oben unter
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... &start=250)
kann man abschätzen, welche Leistung ein Windrad mit der Rotorfläche "Querschnitt" bestenfalls bereitstellen könnte. Nein, nicht ganz... das "Betz'sche Gesetz" sagt, daß davon nur etwa die Hälfte erreichbar ist:
P = (Luftdichte*Querschnitt*v³)/4
darf man also günstigstenfalls als Nutzleistung erwarten. Windräder sind also kein Teufelswerk, sondern ihre Leistungsabgabe ist sehr weitgehend vorhersagbar!
Ich mache es mir jetzt sehr einfach: Ich übernehme die Leistungsversprechen des Hersteller Heyde für sein Kleinwindrad HeyWind 3,5 (Höchstleistung 3,5 kW bei Windgeschwindigkeit 11 m/sec) Und ich vereinfache die wirksame Windgeschwindigkeit zwischen "4 bis 8 m/sec" zu 5,5 m/sec:
P(5,5)/P(11) = 1/2³ = 1/8 --> P(5,5) = 3,5 kW / 8 = 440 W
440 W rund um die Uhr... das ist doch schon einmal etwas... oder? 10,5 kWh täglich; mehr als mein Haushalt braucht!
Die ohne Krampf angesetzten 5,5 m/sec entsprechen auch dem polnischen Windatlas für mein Grundstück in 10 m Höhe (genau genommen zeigt der Atlas "Windgeschwindigkeit 5,38 m/sec in 10 m Höhe). Ohne eigene Messung sagt der Wert erst einmal gar nichts. Glück gehabt... paßt!
Und nun kommt die Wohlstandsverwahrlosung zum Zuge: Die Photovoltaik zeigt heute um etwa 10:00 Uhr schon 3 kW Einspeisung ins Hausnetz; der Pufferakkumulator ist schon stramm geladen: Wo lasse ich nur im Sommer dieses Angebot des Kleinwindrads? Gut, nachts könnte man damit die Leistungsentnahme aus dem Pufferspeicher ausgleichen.
Klare Sache: Das Kleinwindrad wird nur im Zeitraum Ende Oktober bis Anfang März einen wirklichen privaten Nutzen stiften können. Na ja, zu 1/5 der Kosten der PICEA der Firma HPS Berlin... und vermutlich nicht ganz so zuverlässig, weil es im Winter nicht nur wenig Energie aus der PV geben kann, sondern weil auch an Wintertagen Windstille zu beobachten ist. Zur Beruhigung meiner Nerven: Aus dem Pufferakkumulator der PV kann mein Haushalt sich etwa 3 Tage selbst versorgen. 3 Tage Windstille gibt es sicher auch schon einmal, aber doch sehr selten!
Für mich lohnt sich also schon, den Plan "Kleinwindkraftanlage" weiterzuverfolgen. Ein spannender Zeitvertreib!