Vongole hat geschrieben: ↑Di 25. Okt 2022, 16:51
... "Made in Germany" bedeutet längst nicht mehr, dass DE drin ist, wo DE draufsteht.
Made in Germany, ein Label, das einst zur verächtlichmachenden Kennzeichnung von Produkten aus Deutscher Herstellung erfunden wurde,
und heute das Gegenteil bedeutet, weltweit, aber auch in D, ist gar nicht das Problem.
Sondern schlicht das:
Ein deutscher Markenname, sagen wir "Hotzenplotz" und der Zusatz "Deutschland", also "Hotzenplotz Deutschland", schon habe ich
halb Deutschland mit der unterschwelligen Konnotation "made in Germany", die natürlich nicht wirklich zutrifft, hereingelegt.
Kurzum, ich brauche den Begriff "made in germany" vielfach gar nicht (mehr), um dieses Qualitätsniveau suggestiv in den Konsumentenköpfen unterzubringen bzw. zu manipulieren. Der günstige Preis, der sowieso überragend das Haupthandlungsmotiv beim Kauf ist, in den meisten Fällen,
tut sein Übriges. Neben Faktoren wie "noch schnell was einzukaufen aufgrund beruflich bedingter knapper Zeit" usw.
Abgesehen davon, daß vielen Menschen hierzulande schlicht piepegal sein dürfte, ob etwas in china hergestellt wurde, solange es den (auch qualitativen) Erwartungen entspricht und noch dazu viel günstiger ist. Vor allem bei wenig kostenintensiven Konsumgütern.
Meine Metalldrehmaschine, Spitzenweite 1000 mm, automatischer Längs- und Quervorschub, mit Schaltgetriebe usw. aber ohne digitale Mess-Systeme, kurzum eine einfache, solide, Mechaniker - Drehbank, kostete damals (2008) 9000,-- Euro mit etwas Zubehör wie Schwingungsdämpfern und vier Schnellwechselstahlhaltern ...und ein paar wenigen Drehstahlhaltern für Wendeschneidplatten.
Geanuigkeiten von o,o5 mm sind erreichbar, Meistens reicht mir aber 0,10mm Genauigkeit. Worüber Profis natürlich nur lachen können.
Eine fabrikneue Maschine "made in germany", so sie in dieser schlichten Modellausführung überhaupt noch angeboten worden wäre, hätte ein Vielfaches (geschätzt 40,000 EUR oder mehr) gekostet. Sicher auch in einer überlegenen Präzision unter gewerbsmäßiger Dauernutzung. All das brauchte ich aber nicht.
Wobei mein Chinesenhobel immer noch einwandfrei läuft. Und ich jedesmal, wenn ich daran arbeite, auf das "made in china" glotzen darf, das auf den Drehfutter zerstörungsresistent angebracht ist.
Es gibt also durchaus auch nachvollziehbare oder gute Gründe, auch mal "made in china" zu kaufen, es sei denn man heisst "jazzgold".
Mir ging es aber vor allem um systemrelevante, die deutsche Wirtschaft insgesamt betreffende Auswirkungen, die allzu bedenkenlos hinsichtlich der Gefahren einer chinesischen Abhängigkeit ignoriert werden.
Wenn ich z.B. ein Jahr lang keine chinesichen Wendeschneidplättchen für meine Drehmeißel bekäme, weil "Corona Xi" gerade wegen irgendeiner Westgräte, die ihm quer im Hals liegt, einen Lieferstopp verfügt, ist das völlig belanglos für Deutschland. Dann drehe ich eben nicht oder besorge mir 10x so teure deutsche Plättchen.
Die ich aber immerhin als Ausweichmöglichkeit bekomme, was bei der ja bekannten - Lieferkettenproblematik im industrieellen Maßstab je nach Branche nicht mehr möglich ist.
Putin ist kein Politiker, sondern ein krimineller Schwerverbrecher. Wie Israel sich wehrt, ist nicht verkehrt.