In den USA läuft das in meiner Wahrnehmung (geprägt auch durch vier Jahre USA als Soldaten-Kind/-Student) so:Cobra9 hat geschrieben: ↑Do 17. Nov 2022, 10:29 USA sind kein Vorbild. Ich war da und habe schon ein Jahr da gelebt. (...) Wir müssen aber aufpassen dahin nicht zu kommen. Aber ich denke wird schwer es zu verhindern. (...)
Schade eigentlich. Gerade Bildung, Gesundheit, Entwicklung sollte man stärker in den Fokus nehmen.
Die Förderung von "Eliten" ist exzellent. Man verlässt sich darauf, dass die das Land bei Wirtschaft und Wissenschaft vorne halten. Daneben leistet man sich eine breite Masse, die sich selbst überlassen ist und als tumbe Konsumentenmasse zumindest den Binnenmarkt am Laufen hält.
Dann haben die USA auch den Standortvorteil des unmittelbaren Zugriffs auf fossile Brennstoffe und vergleichsweise niedriger Energiepreise.
Die einzige Ressourcen, auf die Deutschland über Jahtzehnte zugreifen konnte, war Bildung. Und zwar eine breit angelegte, hochwertige Bildung und Ausbildung.
Dass dieses Thema seit der Ära Kohl in den 80ern derart vernachlässigt wurde, muss uns auf die Füße fallen.
Der Trend, sich nach dem Vorbild USA auf eine schmale, weiterhin gut ausgebildete Schicht zu verlassen, während eine zunehmend größere Gruppe immer schlechtere Bildungschancen vorfindet, ist unübersehbar. Nur wird diese Modell für uns (keine Rohstoffe, abnehmende Schlüsselindustrien) nicht funktionieren.
Ich kann dazu wirklich die gestrige Lanz-Sendung empfehlen, und dort insbesondere dem Erziehungswissenschaftler und Bildungsforscher El-Mafaalani gut zuzuhören:
https://www.zdf.de/gesellschaft/markus- ... 2-100.html
Für mich ist das alles zwar nichts neues - aber es ist halt doch erschütternd, wie wenig diese Erkenntnisse öffentlich diskutiert werden.