Klimaschutz: Patagonia-Gründer wandelt Unternehmen in gemeinützige Stiftung um

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3x schwarzer Kater
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Klimaschutz: Patagonia-Gründer wandelt Unternehmen in gemeinützige Stiftung um

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Dazu überträgt er alle seine stimmberechtigten Anteile an eine eigens dafür gegründete Stiftung. Die nichtstimmberechtigten Anteile überträgt er an eine bestehende gemeinnützige Organisation, die sich dafür einsetzt, die Umwelt- und Klimakrise zu bekämpfen und die Natur zu schützen.

Seine Motivation dazu:
Wir tun zwar unser Bestes, um die Umweltkrise zu bekämpfen, aber das reicht nicht aus. Wir müssen einen Weg finden, mehr Geld in die Bekämpfung der Umweltzerstörung zu stecken und gleichzeitig die Werte des Unternehmens zu bewahren.

Eine Option war es, Patagonia zu verkaufen und das gesamte Geld zu spenden. Aber wir konnten nicht sicher sein, dass ein neuer Eigentümer unsere Werte beibehalten und unsere Mitarbeitenden auf der ganzen Welt weiter beschäftigen würde.

Ein anderer Weg wäre gewesen, an die Börse zu gehen. Das hätte für uns jedoch eine Katastrophe bedeutet. Denn selbst börsennotierte Unternehmen mit guten Absichten stehen zu sehr unter dem Druck, kurzfristige Gewinne auf Kosten der langfristigen Vitalität und Verantwortung zu erzielen.

Um ehrlich zu sein: es gab keine guten Optionen. Also haben wir unsere eigene entwickelt.

Anstatt an die Börse zu gehen, könnte man sagen, dass wir werteorientiert handeln. Das derzeitige System basiert darauf, dass Investoren von den Rohstoffen der Natur profitieren. Wir machen es anders: Wir nutzen unsere Mittel, um die natürlichen Rohstoffe – die Quelle allen Reichtums – zu schützen.
https://eu.patagonia.com/de/de/home/

Ich finde dieses Engagement bemerkenswert. Und es hat in den USA eine lange Tradition. Meines Erachtens hängt das auch damit zusammen, dass anders als in Deutschland Unternehmertum eine hohes Ansehen genießt und dies auch damit auch privates Engagement der Unternehmer über Stifungen fördert. In den USA gibt es Verhältnis zur Einwohnerzahl etwa doppelt soviele Unternehmen, wie in Deutschland. In Deutschland hingegen steht man Unternehmen und Unternehmern eher skeptisch gegenüber und vertraut vor allem darauf, dass sich der Staat um alles kümmert.
Ein kulturelles Thema. Sowie die Deutschen lieber Arbeitnehmer sind als das Risiko eingehen Unternehmer zu werden, genauso skeptisch sind sie größerem gesellschaftlichem Engagement, das über eine Mitgliedschaft bei der freiwilligen Feuerwehr oder Mitarbeit bei der Tafel hinausgeht.
Dadurch wird viel Potential verschenkt.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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