Der Todestrieb der menschlichen Zivilisation

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Progressiver
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Der Todestrieb der menschlichen Zivilisation

Beitrag von Progressiver »

Ich weiß nicht, wann das angefangen hat.

So wie die Sache jetzt aussieht, steuern wir in der Sache der Klimaerwärmung auf Temperaturen zu, die jegliche menschliche Zivilisation vernichten werden. Die Menschheit vernichtet mit der ebenfalls herrschenden Umweltzerstörung aufs gründlichste ihre eigenen Lebensgrundlagen. Wir wissen nicht, wie viele Kipp-Punkte es noch geben wird. Aber die Pessimisten unter den Klimawissenschaftlern gehen davon aus, dass der Mensch es erreichen wird, Zustände auf dem Planeten zu schaffen, dass die Temperaturen schon im Jahr 2100 n. Chr. um vier Grad wärmer sein werden als zu Beginn der Aufzeichnungen. Der Worst Case geht von einer globalen Temperaturerwärmung aus von acht Grad über der heutigen. Irgendwelche Lebewesen werden dieses Artensterben sicher überleben. Aber der Mensch als Ganzes wird die kommende Klimakatastrophe wohl nicht überleben.

Und warum sollte man auch allzu positiv denken? Unsere Politiker haben auch fünfzig Jahre nach dem ersten Bericht des Club of Rome die Klimakatastrophe nicht auf dem Schirm. In der Wissenschaft und der Wetterschau in den Nachrichten wird das Thema zwar heiß diskutiert. Aber die Politiker interessiert das nicht. Und da wir hier in den westlichen Ländern pro forma in Demokratien leben, wäre es theoretisch möglich, zumindest bei uns dafür zu sorgen, etwas gegen die drohende Selbstauslöschung der Menschheit zu tun. Wenn die Mehrheit der Wähler die drohende Gefahr begriffen hätte, dann müssten ökologisch orientierte Parteien mindestens achtzig Prozent der Wählerstimmen erreichen. Alleine in Deutschland müsste es mehrere grüne Parteien geben, die sich in ihren Vorschlägen für eine ökologische Transformation der Gesellschaft und der Wirtschaft dauernd gegenseitig zu übertrumpfen versuchen. Aber tatsächlich passiert: nichts! Sowohl die Politiker als auch die Wähler hören die Sturmglocken der Wissenschaft. Aber tatsächlich interessiert es sie nicht, dass die Gefahr der drohenden Selbstauslöschung jeglicher menschlicher Zivilisation immer realer wird.

Das Problem mit der Selbstauslöschung der Menschheit ist jedoch schon älter. Spätestens 1945 war den Menschen klar, dass ein Atomkrieg die Menschheit als Ganzes vernichten könnte. Und zur Zeit des Kalten Krieges gab es dann ja auch die Friedensbewegung auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs. Heutzutage sind dagegen die Leute sowohl gegenüber der Gefahr eines drohenden Atomkrieges als auch der Selbstvernichtung der menschlichen Zivilisation durch die Klimakatastrophe als auch durch die Umweltzerstörung völlig gleichgültig. Weder werden andere Parteien gewählt. Noch verändern die Menschen aus freien Stücken ihr Verhalten.

Wir haben es jedenfalls mit der größten Bedrohung des menschlichen Lebens zu tun, die es in der Geschichte jemals gegeben hat. Die Ursache liegt aber nicht in irgendeinem Naturphänomen, auf welches wir keinen Einfluss haben. Also beispielsweise den Einschlag eines riesigen Kometen. Sondern die Ursache liegt alleine im menschlichen Handeln. Und somit haben wir es auch mit einer essentiellen Krise des menschlichen Denkens zu tun.

Meine Beobachtung ist: Anscheinend muss es einen Todestrieb in der menschlichen Zivilisation geben. Und sei es, dass dieser nur im Unterbewusstsein herrscht. Wo die Ursachen und Wurzeln dieses Todestriebes liegen? Dies weiß ich noch nicht. Aber diesen will ich hiermit in diesem Thread erörtern. Und ebenso will ich die Wurzeln dieses Todestriebes freilegen. Da die essentielle Krise auch eine des Denkens ist, gehe ich davon aus, dass es sich hiermit auch um ein philosophisches Problem handelt.

Was hat uns hierher geführt? Was ist es, dass uns mit Höchstgeschwindigkeit in den Klimakollaps führen wird? Ist es eine dem menschlichen Denken innewohnende Ignoranz? Also quasi ein katastrophal wirkender Denkfehler? Oder liegt die Ursache tiefer? Welche Rolle spielt der materielle Wachstumswahn, der aus der Wirtschaft kommt? Und was hat die Krise mit dem Machbarkeitswahn zu tun, den wiederum einige Wissenschaften vertreten? Oder soll man etwa viel früher bei den Religionen ansetzen? In der Bibel heißt es ja: Machet euch die Erde untertan. Und am Schluss wird versprochen, dass nach dem Tag des Jüngsten Gerichtes ein neuer Himmel und eine neue Erde geschaffen werde. Von daher wäre es auch völlig egal, wie demoliert und zerstört bis dahin diese Erde sein wird.

Oder haben wir es hier auch mit einer genuinen Krise der Philosophie zu tun? Um mal deutlicher zu werden: Sokrates wurde von Platon schon vor 2.500 Jahre die Worte in den Mund gelegt, dass nur die Welt der Ideen die wahre Welt sei. Die reale Welt dagegen sei nicht die wahre Welt.

Egal, ob man jetzt die Ursprünge dieses Denkens in der Religion suchen wird oder aber in unseren vorherrschenden Philosophierichtungen. Eines steht wohl fest: Das Verhältnis zu der nichtmenschlichen Umwelt ist ein gestörtes. Die Natur wird nur als Objekt wahrgenommen, die man beliebig formen, ausbeuten und zerstören kann. Der Mensch wird bei diesem Denken nicht als Teil der Umwelt wahrgenommen. Sondern er ist getrennt von ihr. Bei den Wissenschaftlern ist er der Beobachter, der als Subjekt das Objekt Natur untersucht. Dies freilich, ohne das Wunder des Lebens gänzlich zu begreifen. Aber auch bei den Religionen steht der Mensch als „Krone der Schöpfung“ über der Natur. Natürlich gibt es auch ein paar Naturreligionen. Und natürlich gibt es auch den Pantheismus, der das Göttliche in allen Lebewesen und Dingen sieht. Aber für den modernen Menschen gilt: Er sieht sich selbst nicht als Teil der Natur. Und auch die Vorstellung einer Idee „Gott“ ist so beschaffen, dass sie nicht die ganze Natur umfasst, sondern eben als außerhalb der natürlichen Sphäre gedacht wird. Das Heilige ist also von der Natur getrennt. Über die Natur selbst hat der Mensch im Laufe der letzten Jahrtausende zuerst gestaunt. Er ließ sich von ihr bezaubern. Doch irgendwann hat er sie unterworfen. Und jetzt stellt die natürliche Sphäre nur eine Art Ware dar. Man kann sie beliebig benutzen. Oder aber auch verschmutzen. Aber natürlich sollte es klar sein: Es gibt kein Außen auf diesem Planeten. Jedes Gramm CO2, jedes Kilo an Plastik verschwindet nicht einfach in einem Außen, wenn wir es quasi meinen, zu externalisieren, indem wir diesen Müll wegwerfen oder in die Luft blasen. Nein. Alles bleibt uns auf diesem Planeten erhalten. Und mit unserem Verhalten bringen wir nicht nur die Temperaturen zum Kochen, sondern wir werden auch in einem Meer aus Plastik und anderen Müllsorten ersticken.

Die Frage ist also: Wann ist die Menschheit eigentlich in ihrem Denken und Handeln falsch abgebogen? Ist erst der moderne materielle Wachstums- und Machbarkeitswahn Schuld an der Misere? Oder müssen wir im Gegenteil viel tiefer in die Vergangenheit gehen, um die Ursachen dieses Todestriebes -bzw. des unterbewussten Willens der menschlichen Selbstzerstörung- zu finden?

Und ebenso wichtig ist für mich auch, die Alternativen für das heutige destruktive Denken zu finden. Was kann man an obigen Denksystemen verändern, damit vielleicht doch noch der Selbstzerstörungsmechanismus der menschlichen Zivilisation gestoppt wird? Bräuchte die Menschheit jetzt endlich eine Art von spirituellem Wachstum, das dem materiellen Wachstum etwas ersetzt? Oder muss sich die Welt zu einer Politik des „Degrowth“ durchringen? Sich ehrlich zu machen wäre jedenfalls schon einmal ein Anfang. Und zu versuchen, das Problem nicht zu verdrängen.
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Quatschki
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Re: Der Todestrieb der menschlichen Zivilisation

Beitrag von Quatschki »

Es gibt viele Arten, die sich zyklisch zur Plage entwickeln, gefolgt von einem Populationseinbruch und Massensterben, wenn das Reservoir abgegrast ist.
Da steckt kein Todestrieb dahinter, das liegt in der Natur der Sache.

Klassisches Gefangenendilemma
individuell rationales Verhalten der Einzelnen führt zu einem suboptimalen oder sogar katastrophalen Ergebnis für die Gruppe

Man muß die Einzelnen dazu bringen, sich privatperspektivisch irrational zu verhalten, im Vertrauen darauf, dass davon dann die Gesamtheit profitiert und letztlich auch wieder man selbst
Und das in einer Gesellschaft, die systemisch auf Lug, Trug, Vorteilsnahme und Profit aufgebaut ist.
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Re: Der Todestrieb der menschlichen Zivilisation

Beitrag von H2O »

@ Progressiver:

Ja, da haben Sie viele gut überlegte Gedanken zusammen getragen! Und so ganz neu sind offenbar viele Gedanken nicht... bis zurück in die Antike reichen sie.

Meine Vermutung: Das alles bliebe verhältnismäßig harmlos, wenn der Mensch es nicht verstanden hätte, sich die Erde untertan zu machen, und alles was darauf Nützliches für ihn zu finden ist. Seine Zahl wächst durch weitgehende Beherrschung der Krankheiten und Gesundheitsrisiken, die früher ganze Landstriche leer räumten, sein persönliches Dasein auf der Erde verlängert sich.

Dieser Keim zum Untergang liegt in allem Lebendigen. Der immer wieder einmal erwähnte Versuch von Bakterien in einer Nährlösung, also der idealen Umwelt für diese einfachste Lebensform. Und schon geht das üppige Wachstum los, wobei die Nährlösung zunehmend durch die Bakterien und ihre Ausscheidungen vergiftet wird. Bis ihre Population zusammenbricht und nur sehr wenige überlebende Bakterien in dem geschlossenen System dahin kümmern.

Wir Menschen haben die Gabe, ein wenig in die Zukunft blicken zu können, soweit sie sich systematisch entwickelt. Wir erkennen also den Wahnsinn, dem wir frönen. Aber die allermeisten Menschen verdrängen diese Erkenntnisse, sehen erst einmal andere Menschen am Zuge, bevor sie selbst zur Tat schreiten, wollen nicht die nützlichen Idioten sein, die jenen, die sich grundsätzlich entziehen, auch noch die Früchte der eigenen Arbeit überlassen. Und so nehmen die Dinge nahezu unvermeidlich ihren Lauf.
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Tom Bombadil
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Re: Der Todestrieb der menschlichen Zivilisation

Beitrag von Tom Bombadil »

Wie man wohl in Russland, Indien und Rotchina darüber denkt?
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Progressiver
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Re: Der Todestrieb der menschlichen Zivilisation

Beitrag von Progressiver »

Quatschki hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 10:39 Es gibt viele Arten, die sich zyklisch zur Plage entwickeln, gefolgt von einem Populationseinbruch und Massensterben, wenn das Reservoir abgegrast ist.
Da steckt kein Todestrieb dahinter, das liegt in der Natur der Sache.
Aber warum nennt sich der moderne Mensch dann homo sapiens sapiens? Im Gegensatz zu irgendwelchen Einzellern, prähistorischen Tierarten oder aber früheren und unterentwickelten menschlichen Kulturen wissen wir heute mit der Hilfe der diversen Wissenschaften ganz genau, in welche Richtung tendenziell die "Reise" geht.
Klassisches Gefangenendilemma
individuell rationales Verhalten der Einzelnen führt zu einem suboptimalen oder sogar katastrophalen Ergebnis für die Gruppe
In den Sozialwissenschaften gibt es auch den Begriff des "Emergenzeffekts". Was auf der Mikroebene vielleicht noch vernünftig erscheint, verkehrt sich auf der Makroebene durch die sogenannten Emergenzeffekte -also Dinge, Tendenzen etc.- in eine völlig andere Richtung. Was auf der individuellen Ebene rational erscheint, kann auf der Ebene der Gesamtgesellschaft oder des gesamten Ökosystems Erde in ein katastrophales Gegenteil verkehrt werden.
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Re: Der Todestrieb der menschlichen Zivilisation

Beitrag von Progressiver »

Tom Bombadil hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 11:11 Wie man wohl in Russland, Indien und Rotchina darüber denkt?
Siehe das Posting von Quatschki und meine Antwort darauf.

Im Sinne des Gefangenendilemmas wollen die westlichen Länder, dass die Russen, Inder und Chinesen sich zuerst bewegen. Diese denken aber umgekehrt genau so, dass sich zuerst die westlichen Länder bewegen sollen. Auf der Makroebene der gesamten menschlichen Zivilisation kommt dann wohl das heraus, was keiner wollte. Oder ist es vielleicht das, was alle im kollektiven Unterbewusstsein sich wünschen? Dies wäre eine interessante Frage. Da müssten sich die Menschheit mal mit dem eigenen Unterbewusstsein konfrontieren, ob sich da nicht ein heimlicher Saboteur verbirgt. Oder aber ein dunkler Selbstvernichtungstrieb? Auf jeden Fall muss sich die Menschheit mal mit dem eigenen Denken -sowohl im Bewusstsein als auch im Unterbewusstsein vorhanden- konfrontieren. Anstatt verkrampft immer nur Dinge tun zu "müssen", die auf einer höheren Ebene absolut destruktiv sind, wäre es vielleicht besser, den eigenen Überlebenswillen wieder zu entdecken. Und anstatt sich dabei verbissen zu verkrampfen, wäre es besser, sich zurückzulehnen, loszulassen und sich zu entspannen.

Vielleicht täusche ich mich aber auch. Vielleicht wird weder in Russland, in Indien, China noch in Brasilien, den USA und in Deutschland tatsächlich darüber nachgedacht, was die Wissenschaftler so alles herausfinden.

Anstatt weiter die Erde zerstören zu "müssen", bräuchte es wohl einen Gedankensprung. Stattdessen bräuchte es mehr Lockerheit, um das Leben zu feiern. Also das Gegenteil von dem, was heutzutage bzw. vielleicht auch schon seit Jahrtausenden gedacht und getan wird.
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Re: Der Todestrieb der menschlichen Zivilisation

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Quatschki hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 10:39
Klassisches Gefangenendilemma
individuell rationales Verhalten der Einzelnen führt zu einem suboptimalen oder sogar katastrophalen Ergebnis für die Gruppe
.
Das ist kein Gefangenendilemma, da weder vollständige Information besteht noch das Verhalten des Gegenübers unbekannt ist.
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3x schwarzer Kater
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Re: Der Todestrieb der menschlichen Zivilisation

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Progressiver hat geschrieben: Sa 10. Sep 2022, 22:31 . Was auf der individuellen Ebene rational erscheint, kann auf der Ebene der Gesamtgesellschaft oder des gesamten Ökosystems Erde in ein katastrophales Gegenteil verkehrt werden.
Das würde ich nicht als Emergenzeffekt bezeichnen.
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Re: Der Todestrieb der menschlichen Zivilisation

Beitrag von Oliver Krieger »

Menschliche Vernunft ist praktisch, es genügt nicht, wenn wir wissen, dass die Lebensbedingungen für die Menschheit sich verschlechtern, es ist notwendig, dass wir diese Bedingungen erleiden, um uns davon zu überzeugen, dass man etwas dagegen tun muss.

Außerdem ist menschliches Denken mimetisch. Wir tun das, was wir für richtig halten, sobald man es uns vormacht, und wir es nachmachen können, und, wenn wir sehen, dass viele es tun. Dann erst, machen wir es genau so.

Menschliches Denken ist immer subjektiv. Es interessiert uns nicht, wenn die Menschheit nach uns in einer Sintflut ertrinkt, wir denken uns, dass das völlig egal ist, wenn wir nur selbst diese nicht erleben, daher auch der Spruch, "Nach mir die Sintflut".

Das Wachstum hat nur deshalb etwas mit der Verschlechterung unserer Lebensbedingungen zu tun, weil das Wachstum der Gesellschaften durch Prozesse ermöglicht wird, die auf diese Bedingungen negativ rückwirken. Hätte es diese Kausalität nicht, wäre das Wachstum völlig egal. Außerdem werden diese Prozesse auch dann die Lebensbedingungen weiter verschlechtern, wenn die Nationalökonomien stagnieren. Es genügt daher nicht, ein Ende des Wachstums zu fordern.

Der nächste Punkt auf der Agenda der Wirtschaftstechnologien ist der Asteroidenbergbau. Die Prozesse, durch die die Lebensbedingungen der Menschheit sich verschlechtern, werden sich in Zukunft nicht ändern.

Das Beispiel Brasilien beweist, dass die Staaten souverän sind, und sich auch nicht durch internationalen Druck einfach zum richtigen Verhalten bewegen lassen, wenn kein eigener Nutzen hierdurch entsteht.
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Wichtiger, als die Frage, ob und wann Skepsis angemessen ist, ist die Erkenntnis, wo sie regelmäßig endet.
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