Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

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Raskolnikof
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Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Raskolnikof »

Ich bin ein Feind des Wegwerfens. Deshalb kaufen wir uns auch keine Wegwerfmöbel oder billige Gebrauchsgegenstände. Wenn wir uns dann doch irgendwann von diesen Dingen trennten haben wir für wenig Geld immer dankbare Abnehmer bei Ebay kleinanzeiger gefunden die dann selber kamen und die Sachen abholten.

Seit einigen jahren stelle ich aber zunehmend fest, dass sich selbst für hochwertige und zeitlose Möbel kaum noch jemand interessiert. Da hilft dann dann der Angebotspreis von 99 Cent oder „Zu verschenken“ nichts. Ich habe fast den Eindruck, dass mit „Was dein letzter Preis“ gemeint ist: „Was gibst du mir, wenn ich die Ware abhole?“

Letzter Gegenstand war ein äußerst hochwertiger Kleiderschrank, den sich meine Eltern noch kurz vor ihrem Tot zulegten. Ein heller moderner Schrank mit Schwebetüren die sich mit dem kleine Finger öffnen ließen, raffinierter Innenausstattung, Beleuchtung und vielem mehr. Der Zustand war wie gerade erst aufgestellt.
Eingestellt bei Ebay-Kleinanzeigen mit genauer Beschreibung und Fotos. Erst 50 Euro, nach einer Woche „zu verschenken“. Keine Reaktion.
Da ich das gute Stück nicht auf den Sperrmüll werfen wollte rief ich beim Möbeldienst der Diakonie an, die Bedürftige mit Möbeln und Hausrat versorgen. Auskunft: „Können Sie vorbeibringen“. Ich: „Ich habe nicht die Möglichkeit da keinen Hänger. Können sie den Schrank nicht abholen?“ Antwort: „Es gibt doch genug Möglichkeiten einen Hänger auszuleihen“. Ich: „Ich verschenke ja schon den Schrank. Draufzahlen möchte ich eigentlich nicht.“ Antwort: „Das ist ihr Problem. Aber wir haben genug von dem Zeug und wissen schon nicht mal mehr wohin damit. Die Nachfrage wird immer weniger. Die Leute fahren heute lieber zu Ikea und kaufen sich da mit Sozialmitteln Billigmöbel.

Diese Situation macht mich traurig. Als ich noch jung war und die Zeit des Wirtschgaftswunders und mir mit drei Kommilitonen/Kommilitoninnen eine Studentenwohnung einrichtete waren wir für jeden Einrichtungsgegenstand, auch wenn wir den erst mit ein paar Spaxschrauben wieder standhaft machen mussten dankbar.

Ich habe gerade ein komplettes Eß-und Kaffeegeschirr für 14 Personen mit feuerfesten Porzellantöpfen, kurz das komplette Programm einer sehr hochwertigen Serie von Arzberg, zudem modern und zeitlos, in den Müll geworfen.

Meine Frau und ich haben daraus gelernt. Wir haben gerade eine neue Küche gekauft. Die alte war von Miele (Möbel und Geräte, zwischenzeitlich erneuert) und 40 Jahre alt. Die neue ist von Ikea (über Eck mit Überbau und Kochinsel). Die Geräte allerdings von Siemens.
Im Esszimmer steht jetzt ein Tisch mit Stühlen von Jysk (früher Dänisches Bettenlager).
Da tut das Wegschmeißen später dann nicht so weh.

Frage: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?
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Platon
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Platon »

Also ich sehe in der Geschichte eher, dass man heutzutage eher "Wegwerfmöbel" von IKEA den hochwertigen Möbeln vorzieht, die vielleicht länger halten, aber nur mit großer Mühe in eine Wohnung zu bringen sind. Das hat weniger etwas mit "zu gut" zu tun, als das bestimmte Statussymbole nicht mehr die Attraktivität haben als funktionale aber weniger haltbare Sachen.

Ich würde das daher auch so sehen, dass mit diesen alten Trümmern immer weniger Leute etwas anfangen können. Gerade weil man heutzutage auch häufiger die Wohnung wechselt als früher und man dann jetzt nicht so gerne Möbel hat die 50-100kg wiegen...

Dazu kommt natürlich, dass jetzt langsam die erste Nachkriegsgeneration wegstirbt bzw. in die Pflegeeinrichtungen kommen und dadurch ein Überangebot besteht an alten "guten" Möbeln, die eigentlich keiner haben will, weil sie für junge Leute eher unpraktisch sind.
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Raskolnikof
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Raskolnikof »

Platon hat geschrieben: Sa 23. Jul 2022, 14:15 Also ich sehe in der Geschichte eher, dass man heutzutage eher "Wegwerfmöbel" von IKEA den hochwertigen Möbeln vorzieht, die vielleicht länger halten, aber nur mit großer Mühe in eine Wohnung zu bringen sind.
Ich denke, dass die Zeit der in einem Stück gelieferten Möbel längst vorbei ist. Auch der von mir als Beispiel genannte Hülsta-Schrank war ein Element aus einem riesigen Programm zur individuellen Zusammenstellung. Der lies sich wie eigentlich alle Großmöbel heute wie ein Ikea-Möbel komplett zerlegen und mit einem Kombi transportieren.

Ich bin gespannt, ob sich für unsere weiße Interlübke Schrankwand (Wert 14.000 Euro) jemand interessieren wird wenn wir uns verkleinern werden. Alles leicht transportabel...
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Billie Holiday
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Billie Holiday »

Meine Tochter hat sich in Hamburg ihre kleine Wohnung nur mit ebay eingerichtet. Die Bude sieht aus wie der Ausstellungsraum eines hochpreisigen Möbelgeschäftes.
So ist sie in die Elbchaussee gefahren, um sich für 50,-€ einen sensationellen Designer-Stubentisch abzuholen, den der Besitzer ihr noch ins Auto getragen hat. Der Neupreis lag im 4-stelligen Bereich und der Tisch sieht sehr schick und wie neu aus.

Allgemein finde ich den Werteverfall krass. Ich kaufe und verkaufe unheimlich gern bei unserem THW-Bücherflohmarkt. Meine gebundenen Bücher sind für 3 oder 4 € nicht weggegangen, obwohl sie wie neu aussehen. 3 € für ein Buch sind schon zuviel.
Andererseits habe ich für weniger als 20 € ca. 50 Bücher, gebunden und Taschenbücher, gekauft. Alte Klassiker gehen weg für 50 Cent. Ein Wahnsinn. Wenigstens landet kaum etwas im Altpapier.

Dass es uns sehr gut geht, sieht man eher an weggeworfenen Lebensmitteln und an den Massen, die die Leute einkaufen.

Zu Klamotten sag ich lieber nichts…. :s :s :s :s :s
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Adam Smith »

Wenn man das Buch "The Great Gatsby"" liest, dann gibt es hier eine Stelle in der erwähnt wird, dass Gatsby wirklich echte Bücher besitzt und keine Imitationen in seiner Bücherei. Damals müssen Bücher noch einen immensen Wert besessen haben. Heute wirft man Bücher einfach so weg.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Tom Bombadil
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Tom Bombadil »

Früher haben Wohnzimmer-Möbel gerne mal einen 5stelligen Betrag gekostet und waren aus echtem Holz, hielten dafür aber auch im Grunde ewig. Für das Geld richtet man heute bei Ikea das ganze Haus ein und zieht maximal einmal damit um, danach ist das Zeug ausgeleiert. Nachhaltig ist sowas natürlich nicht.
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Misterfritz
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Misterfritz »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sa 23. Jul 2022, 18:46 Früher haben Wohnzimmer-Möbel gerne mal einen 5stelligen Betrag gekostet und waren aus echtem Holz, hielten dafür aber auch im Grunde ewig. Für das Geld richtet man heute bei Ikea das ganze Haus ein und zieht maximal einmal damit um, danach ist das Zeug ausgeleiert. Nachhaltig ist sowas natürlich nicht.
Meine ersten Billy-Regale von Ikea sind über 40 Jahre alt, mehrmals umgezogen und immer noch absolut stabil.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Tom Bombadil
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Tom Bombadil »

Bessere Qualität damals? Diesem gepressten Zellstoff heutzutage traue ich jedenfalls keine 40 Jahre zu.
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Teeernte »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sa 23. Jul 2022, 19:00 Bessere Qualität damals? Diesem gepressten Zellstoff heutzutage traue ich jedenfalls keine 40 Jahre zu.
Lange nicht Ikea Küche geschaut ?

Metall-Einschübe ...Die Fronten kunstoffgefasst ...

Wir haben die Küche selbst "gebaut" ...also meine Frau hat sich IHRE Küche geplant - wir haben die Einheiten gekauft zusammengebaut ....mit Metallgewindestangen 12mm durchmesser (in die Wand geklebt) angeschaubt.....die (Naturholz) Arbeitsplatten selbst geschnitten , Geräte selbst eingebaut.

Die Küche ist sehr stabil - die Vollauszüge laufen auf Doppelkugellagern ...softeinzug ,...die Türen snappen nach oben auf ...und haben softschliessung. Rechtshänder-Küche.

---------------------

Zum Thema .

Möbel sind "Modeartikel geworden -

Nach der Wende haben wir uns sofort eine >> ECHTE << Mahagoni Schrankwand (was fürs Leben - vom Verkäufer gepriesen) ...//Schreibtisch...TV Schrank ....(ECHT) Ledercouch ...und 2er (elektrisch beheizbar) und 2 Sessel (elektrisch verstellbar) gekauft...., Grundig -FLACH RÖHRE... Onkyo Tower..subwover..

5 Jahre Später ->> wird die gute Kombination im TV als "Gelsenkirchner" Barock bezeichnet - beim Nächsten Umzug (Hauskauf)- sofort direkt im Container gelandet.

Mann macht - was Frau will.

Wohnen ist MODE Artikel.

Bei der Auflösung der elterlichen Wohnungen ist ALLES (Kubikmeterweise Bücher...altes Werkzeug...Intarsien-Meisterstücke-vom Tischler...chinesisches Porzellan...WK1//KZ - Devotionalien -echte Geschichte...) >> Direkt im Container gelandet. Kurze Nachfrage//Ebay-Kleinanzeigen... bedröppeltes Gucken.

Bücher gehen zum Brennstoffpreis im Kubikmeter bei Selbstanlieferung weg.

>> Was "BLEIBT" nach dem TODE....

DAS ist doch die EIGENTLICHE Frage. >> Ein paar Gramm Gold und eine zu räumende Immobilie.
Was bleibt nach dem Tode, wenn der Name nicht bleibt?
Und wie bleibt der Name, wenn Geschichte er schreibt?
Was bleibt nach dem Tode, wenn nicht bleibt, wenn nicht bleibt der Ruhm?
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Micro Magnetics »

Es besteht halt keine Nachfrage mehr nach gewissen Dingen. Daraus würde ich nicht ableiten, dass es der Gesellschaft zu gut geht.

Zeiten ändern sich. Auch die Zeit der großen Samstag-Abendshows (und als Alternative immer der "Superfilm" auf ARD oder ZDF) ist spätestens seit den 2000ern vorbei. Und diese Zeit mit ihrer speziellen Atmosphäre hat wirklich lange gehalten. Aber es hat sich einfach überlebt, und die Milleniums können sich schon nicht mehr daran erinnern.
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Teeernte »

Micro Magnetics hat geschrieben: Mo 25. Jul 2022, 09:57 Es besteht halt keine Nachfrage mehr nach gewissen Dingen. Daraus würde ich nicht ableiten, dass es der Gesellschaft zu gut geht.
Der Bedarf/Nachfrage an Schuhen ist zurückgegangen ? ....Klamotten//Möbeln//....Fahrzeuge ?

DER (Arbeits-) WERT der Dinge ist heute geringer.
1480: Tagelöhner.
Das Monatseinkommen eines Tagelöhners reichte aus z.B. für
1 Paar Schuhe, 6 Ellen Leinwand und 1 Arbeitsjacke.

Sein Wochenlohn reichte für
2,5 Liter Roggen, 2 Pfund Kalbfleisch und 1 große Kanne Milch.

1884 .....1000 Ziegelsteine 20,00 M



1863

1 Paar Handschuhe 8 Sgr 6 Pf
Maurer, Tagelohn 10 Sgr
Kleidermacher, Tagelohn 9 Sgr
Näherin, Tagelohn 5 Sgr
1 Unterhose 24 Sgr
http://www.zeitspurensuche.de/02/st1preis.htm

Reparatur von "KIK Pullover" ?? Da kostet der Faden mehr als das ganze Stück !

Aber genau so sind bestimmte Artikel einfach nicht mehr Praktikabel - wie - ANALOG Fotoapparat (mit Film). ....oder RÖHREN Fernseher.

Manche Dinge sind nur noch "Anschauungsobjekt" .... >> Holzspeichenräder..... Holz-Flugzeug-Propeller

Bei anderen Dingen sterben die Liebhaber aus ....Porzellan(Geschirr, Puppen,..Figuren) ....>> Goldrand - Geschirr/Gläser/Teller ->> Geschirrspülereffekt..


Röhrenradios, Kurzwellengeräte.

Die Technik hat sich weiter-entwickelt ...Mittelwellenradios.

Oder wer kann noch eine Petromax 500 "starten" ?? https://www.unterwegs.biz/petromax-rela ... -8129.html

...oder gar den Gühstrumpf wechseln ??
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JJazzGold
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von JJazzGold »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sa 23. Jul 2022, 18:46 Früher haben Wohnzimmer-Möbel gerne mal einen 5stelligen Betrag gekostet und waren aus echtem Holz, hielten dafür aber auch im Grunde ewig. Für das Geld richtet man heute bei Ikea das ganze Haus ein und zieht maximal einmal damit um, danach ist das Zeug ausgeleiert. Nachhaltig ist sowas natürlich nicht.
Hier möchte ich widersprechen. Vor ca. dreißig Jahren war abzusehen, dass ich zukünftig aus beruflichen Gründen mehrfach umziehen würde.
Was habe ich beim ersten Umzug gekauft? Ikea Möbel. Ikea gibt es überall, von Athen bis Abu Dhabi.

Zwei Vitrinenschränke, einen Esstisch und 5 Regale von Ikea beseitze und nutze ich nach 5 Umzügen immer noch und nichts wackelt, oder ist ausgeleiert, oder sieht schäbig aus.
Den Rest, auch immer noch in gutem Zustand habe ich anlässlich des letzten Umzugs über E-Bay Kleinanzeigen verschenkt. Es war alles schnell weg und sogar der Kleiderschrank und der Gartenarbeitstisch, die beide zur Sperrmüllabholung draussen standen, waren am nächsten Morgen verschwunden.
;)
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JJazzGold
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von JJazzGold »

Teeernte hat geschrieben: Mo 25. Jul 2022, 11:32 Der Bedarf/Nachfrage an Schuhen ist zurückgegangen ? ....Klamotten//Möbeln//....Fahrzeuge ?

DER (Arbeits-) WERT der Dinge ist heute geringer.



http://www.zeitspurensuche.de/02/st1preis.htm

Reparatur von "KIK Pullover" ?? Da kostet der Faden mehr als das ganze Stück !

Aber genau so sind bestimmte Artikel einfach nicht mehr Praktikabel - wie - ANALOG Fotoapparat (mit Film). ....oder RÖHREN Fernseher.

Manche Dinge sind nur noch "Anschauungsobjekt" .... >> Holzspeichenräder..... Holz-Flugzeug-Propeller

Bei anderen Dingen sterben die Liebhaber aus ....Porzellan(Geschirr, Puppen,..Figuren) ....>> Goldrand - Geschirr/Gläser/Teller ->> Geschirrspülereffekt..


Röhrenradios, Kurzwellengeräte.

Die Technik hat sich weiter-entwickelt ...Mittelwellenradios.

Oder wer kann noch eine Petromax 500 "starten" ?? https://www.unterwegs.biz/petromax-rela ... -8129.html

...oder gar den Gühstrumpf wechseln ??
Weil alles heutzutage "schnell" gehen muss.

Ich habe in dritter Generation wunderschöne Bleikristall Gläser und (irgendwo aus dem Osten kommend?) Farbkristallweinpokale geerbt und verwende sie. Die finden alle Gäste wunderschön. Sieht auch schön aus, so eine mit Silber und Kristall, gedeckte Tafel. Wenn ich aber erzähle, dass ich jedes Glas mit der Hand wasche und sorgfältig trockne, dann verziehen sie das Gesicht.
Für ein gutes Essen nehme ich mir auch viel Zeit, zur Zubereitung und zum Verspeisen mit den Gästen, da sind auch noch die Minuten Handspülen drin.
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Teeernte »

JJazzGold hat geschrieben: Mo 25. Jul 2022, 14:03 Weil alles heutzutage "schnell" gehen muss.

Ich habe in dritter Generation wunderschöne Bleikristall Gläser und (irgendwo aus dem Osten kommend?) Farbkristallweinpokale .
Die waren hier als "Kristallrömer" Handgeschliffen im "Kunstgewerbe"- handel manchmal erwerbbar....

https://www.ebay.de/itm/304574081410

Aich als Likör ..

https://www.ebay.de/itm/224938696491

(Aber auch Biligkopien mit Pressglas und mit Farbe innen//aussen gefärbt/gemalt)

Wir haben nur noch maschinengängiges Kristallglas. (Blumenvase...Kristallschale)

Tafelsilber...müsste man ja auch putzen..
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JJazzGold
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von JJazzGold »

Teeernte hat geschrieben: Mo 25. Jul 2022, 14:18 Die waren hier als "Kristallrömer" Handgeschliffen im "Kunstgewerbe"- handel manchmal erwerbbar....

https://www.ebay.de/itm/304574081410

Aich als Likör ..

https://www.ebay.de/itm/224938696491

(Aber auch Biligkopien mit Pressglas und mit Farbe innen//aussen gefärbt/gemalt)

Wir haben nur noch maschinengängiges Kristallglas. (Blumenvase...Kristallschale)

Tafelsilber...müsste man ja auch putzen..
Richtig, das putze ich auch. :)
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Devourer of Worlds
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Devourer of Worlds »

Was für ne absolut schwachsinnige Frage. "Zu gut". Als ob es etwas Schlechtes wäre, wenn es Leuten gut geht 😄😄😄😄 Absolut erbärmliche Einstellung.

Noch schlimmer die Ableitung davon, weil man seine Möbel nicht verkauft kriegt.

Also bei mir ist es so: Ich hätte gerne qualitativ hochwertige Möbel, ich ziehe aber oft um und hab kleine Wohnungen, also erstens müssten die Maße überhaupt stimmen und die Möbel müssten auch platzeffizient sein. Beides ist eher selten bei hochwertigen. Zusätzlich könnte ich es mir auch nur dann leisten, wenn es wie genannt jemand gebraucht kostenlos abgibt. Da ist das Problem dann aber: Wer bringt mir das in meine Wohnung? Niemand. Wer bringt das beim nächsten Umzug wieder weg? Auch niemand. Und darum kommen für mich IKEA-Möbel oder vergleichbare auch viel eher in Frage.
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Teeernte
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Teeernte »

Devourer of Worlds hat geschrieben: Mo 25. Jul 2022, 15:24 Was für ne absolut schwachsinnige Frage.
Auja.... für Dich also auch noch mal in EINFACHER SPRACHE.

Der ÖSI auf der Alm hat zusammenlegbare (NATUR) Holzmöbel.

Eine KREISLAUFWIRTSCHAFT seit 200..400 Jahren. Haus Holz...Möbel aus Holz. Reparatur >> Keile/ >>Holzleim . Flasche 3 Eu 50. Wasserfest (aussenbereich 5,50 Eu.)

Da kann er selbst ran.. Oberfläche mit Firnis/Öl behandelt wird die Fläche über Jahrzehnte hart wie Stein. Flecken, Kerben werden mit Sandpapier selbst verschliffen, die Möbel halten 4...5 GENERATIONEN....und können letztendlich bei TOTALSCHADEN direkt als Heizmittel noch nutzen.

Die Möbel übernimmt meist der Nachbesitzer der Immobilie.

....die haben GENAU wie Du die Transportprobleme.

Natürlich gibt es FUNKTIONAL über die jahrhunderte ein paar Abweichungen - die Waschschüssel wurde durch das Waschbecken ersetzt. Man nimmt die elektrische Stichsäge und kann die neuen Ausschnitte einsägen.

Auch der Herd ist Multifunktional - macht als ERSTES den WICHTIGSTEN RAUM im Haus warm...wird mit Scheitholz beheizt, >> an der Seite ist FEST ein Wasserreservoir eingearbeitet (Brauchwasser) - für warmes wasch-Wasser... Heißes Wasser wird mittels Kanne/Topf EXTRA bereitet. Wenige Steine - eine fast einheitliche Gußstahl-oberfläche die nach Ofenabbruch für den nächsten Ofen wiederverwendbar ist.

Die Leute sind mit einem Handwagen "umgezogen" ...ohne Möbel. ....auch wegen dem MASS im Raum.

Ja die Polsterung (Kissen//Ottomane) konnte man schon wechseln - Leinen mit Stroh innen. Waschbar - und das Innenleben leicht thermisch zu entsorgen.

------------------

Wenn die ENTSORGUNG in 20 Jahren (Giftstoffinhalt) beim Kauf mit zu bezahlen ist .... wird auch keiner mehr die kleinen Batterien AAA oder AAAA kaufen - die dann das Stück wie heute die 10er Packung kosten wird.

Wenn die UMWELT und die ARBEIT voll eingepreist ist - (Also die Sklaven - die für die Rohstoffe DEINER Möbel für 1 Eu am Tag schaffen) - wird es diese "Art" des Wohnens wieder gebben.... Auch KIK Klamotten - die BILLIGER NEU gekauft sind - als gewaschen zu werden - sond dann passee..
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Billie Holiday
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Billie Holiday »

Devourer of Worlds hat geschrieben: Mo 25. Jul 2022, 15:24 Was für ne absolut schwachsinnige Frage. "Zu gut". Als ob es etwas Schlechtes wäre, wenn es Leuten gut geht 😄😄😄😄 Absolut erbärmliche Einstellung.

Noch schlimmer die Ableitung davon, weil man seine Möbel nicht verkauft kriegt.

Also bei mir ist es so: Ich hätte gerne qualitativ hochwertige Möbel, ich ziehe aber oft um und hab kleine Wohnungen, also erstens müssten die Maße überhaupt stimmen und die Möbel müssten auch platzeffizient sein. Beides ist eher selten bei hochwertigen. Zusätzlich könnte ich es mir auch nur dann leisten, wenn es wie genannt jemand gebraucht kostenlos abgibt. Da ist das Problem dann aber: Wer bringt mir das in meine Wohnung? Niemand. Wer bringt das beim nächsten Umzug wieder weg? Auch niemand. Und darum kommen für mich IKEA-Möbel oder vergleichbare auch viel eher in Frage.
Wieso denn. Du findest es doch auch schlecht, wenn es Fleißigen, Gutverdienern, Wirtschaftsbossen oder Erben gut geht. Dann sprüht der Neid und der Wunsch flammt auf, denen möge alles weggenommen werden, damit es ihnen schön schlecht geht. :?:
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von aleph »

Auf facebook oder auf nachbarschaftsseiten findest du immer jemanden, der deine möbel günstig transportiert.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von harry52 »

Heute habe ich einen Bericht aus Tunesien
gesehen. Eine alte Frau sagte, dass sie sich nicht einmal mehr Tomaten leisten könnte.

Vor ein paar Monaten aus dem Iran was ganz ähnliches.
Eine alte Frau klagte, dass sie 6 Kinder groß gezogen hat, ihr ganzes Leben hart gearbeitet hat und jetzt kann sie sich nicht einmal ein Körbchen Erdbeeren leisten.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Billie Holiday »

harry52 hat geschrieben: Mo 25. Jul 2022, 20:34 Heute habe ich einen Bericht aus Tunesien
gesehen. Eine alte Frau sagte, dass sie sich nicht einmal mehr Tomaten leisten könnte.

Vor ein paar Monaten aus dem Iran was ganz ähnliches.
Eine alte Frau klagte, dass sie 6 Kinder groß gezogen hat, ihr ganzes Leben hart gearbeitet hat und jetzt kann sie sich nicht einmal ein Körbchen Erdbeeren leisten.
Das ist nicht schön. Schäme dich.
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Misterfritz »

aleph hat geschrieben: Mo 25. Jul 2022, 20:23 Auf facebook oder auf nachbarschaftsseiten findest du immer jemanden, der deine möbel günstig transportiert.
Mag sein,
es ist aber nun mal so, dass solche Trumms von Schrankwand niemand mehr im Wohnzimmer mehr stehen haben will.
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Billie Holiday »

Misterfritz hat geschrieben: Mo 25. Jul 2022, 21:40 Mag sein,
es ist aber nun mal so, dass solche Trumms von Schrankwand niemand mehr im Wohnzimmer mehr stehen haben will.
Die wirst du auch in den Sozialkaufhäusern nicht los.

Wir haben einmal einen alten Schrank in taubenblau lackiert. Sah scheiße aus. Ist dann entgegen der Planung auch auf dem Sperrmüll gelandet.

Man will nunmal auch mal was Schickes, Neues, Modernes.
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von JJazzGold »

harry52 hat geschrieben: Mo 25. Jul 2022, 20:34 Heute habe ich einen Bericht aus Tunesien
gesehen. Eine alte Frau sagte, dass sie sich nicht einmal mehr Tomaten leisten könnte.

Vor ein paar Monaten aus dem Iran was ganz ähnliches.
Eine alte Frau klagte, dass sie 6 Kinder groß gezogen hat, ihr ganzes Leben hart gearbeitet hat und jetzt kann sie sich nicht einmal ein Körbchen Erdbeeren leisten.
Da frage ich mich schon, weshalb die sechs Kinder nicht zusammenlegen und ihr ab und zu ein Körbchen Erdbeeren kaufen. Lieben die ihre Mutter nicht?
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Misterfritz »

Billie Holiday hat geschrieben: Mo 25. Jul 2022, 21:44 Die wirst du auch in den Sozialkaufhäusern nicht los.

Wir haben einmal einen alten Schrank in taubenblau lackiert. Sah scheiße aus. Ist dann entgegen der Planung auch auf dem Sperrmüll gelandet.

Man will nunmal auch mal was Schickes, Neues, Modernes.
Die Leute brauchen halt keine solche Schränke mehr - was sollen sie da auch reinstellen? Der Brockhaus ist ja out ... ;)
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Micro Magnetics »

Teeernte hat geschrieben: Mo 25. Jul 2022, 11:32 Der Bedarf/Nachfrage an Schuhen ist zurückgegangen ? ....Klamotten//Möbeln//....Fahrzeuge ?
Ja.

Der Bedarf an bestimmten Schuhen, Fahrzeugen und hier offenbar an bestimmten MÖBELN.... ok?

Wie man sieht, scheint IKEA aber gut zu laufen. DIE Möbel gehen.

Es gibt ja auch weiterhin Bedarf am Fernsehen. Aber heutzutage eben mit anderen Inhalten. Am ZDF-Fernsehballett besteht kaum noch Bedarf.
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Maikel »

harry52 hat geschrieben: Mo 25. Jul 2022, 20:34 Heute habe ich einen Bericht aus Tunesien
gesehen. Eine alte Frau sagte, dass sie sich nicht einmal mehr Tomaten leisten könnte.

Vor ein paar Monaten aus dem Iran was ganz ähnliches.
Eine alte Frau klagte, dass sie 6 Kinder groß gezogen hat, ihr ganzes Leben hart gearbeitet hat und jetzt kann sie sich nicht einmal ein Körbchen Erdbeeren leisten.
Ich frage mich in solchen Fällen, was die Reporter, Kameraleute usw. dann machen.
Geben die den Leuten Tomaten und Erdbeeren, oder etwas Geld dafür?
Falls nein: Wie halten die das menschlich aus?
Falls ja: Dann werden sie zukünftig von Menschen überrannt, die erzählen wollen, daß sie sich nichts mehr leisten können.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Teeernte »

Maikel hat geschrieben: Di 26. Jul 2022, 08:27 Ich frage mich in solchen Fällen, was die Reporter,
Heiliger Relotius...weiche...
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Teeernte »

Micro Magnetics hat geschrieben: Di 26. Jul 2022, 00:33 Ja.

Der Bedarf an bestimmten ..
Du liest nicht mit ??
Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?
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Beitrag von Teeernte » Sa 23. Jul 2022, 20:05

Lange nicht Ikea Küche geschaut ?

Metall-Einschübe ...Die Fronten kunstoffgefasst ...
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Tom Bombadil »

Anscheinend geht es Deutschland viel zu gut, jetzt darf man noch nichtmal mehr Sachen zum Verschenken an die Strasse stellen: https://www.t-online.de/heim-garten/hau ... rohen.html

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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben: Di 2. Aug 2022, 12:50 Anscheinend geht es Deutschland viel zu gut, jetzt darf man noch nichtmal mehr Sachen zum Verschenken an die Strasse stellen: https://www.t-online.de/heim-garten/hau ... rohen.html

Die Gängelung der Bürger wird immer bekloppter.
Seh ich zwiespältig.
Bei uns steht auch ab und zu eine Kiste mit Sachen zu verschenken. Die steht einen Tag und wird vom Besitzer abends reingeholt.
Andere entsorgen tatsächlich ihren Krimskrams unter dem Deckmantel "zu verschenken" und der Müll verteilt sich über Wochen auf der Straße und in den Vorgärten.
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von firlefanz11 »

Billie Holiday hat geschrieben: Di 2. Aug 2022, 13:27 Andere entsorgen tatsächlich ihren Krimskrams unter dem Deckmantel "zu verschenken" und der Müll verteilt sich über Wochen auf der Straße und in den Vorgärten.
Genau...
Die ganz Dreisten stellen das Zeug auch ohne Kiste einfach an den Straßenrand... Ganz nach dem Motto: Wenns jemanden stört wird ers schon weg räumen... :rolleyes:
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Raskolnikof »

Micro Magnetics hat geschrieben: Mo 25. Jul 2022, 09:57 Es besteht halt keine Nachfrage mehr nach gewissen Dingen. Daraus würde ich nicht ableiten, dass es der Gesellschaft zu gut geht.

Zeiten ändern sich. Auch die Zeit der großen Samstag-Abendshows (und als Alternative immer der "Superfilm" auf ARD oder ZDF) ist spätestens seit den 2000ern vorbei. Und diese Zeit mit ihrer speziellen Atmosphäre hat wirklich lange gehalten. Aber es hat sich einfach überlebt, und die Milleniums können sich schon nicht mehr daran erinnern.
Wenn ein großer Teil der Bevölkerung selbst best erhaltene Möbel verschmäht und sowohl der Paritätische als auch die Caritas keine Gebrauchtmöbel zur Weitergabe mehr haben wollen läuft in unserer Gesellschaft irgend etwas schief. Wie ich eingangs berichtete waren meine Kommilitonen und ich während unserer Studentenzeit über jedes Gebrauchtmöbel froh, auch wenn die mit Spaxschrauben erst wieder standfest gemacht werden mussten. Heute jammern Studenten in ihrer mit ladenneu eingerichteten Studentenwohnung nach mehr BAföG.
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Misterfritz »

Raskolnikof hat geschrieben: Di 30. Aug 2022, 11:10 Wenn ein großer Teil der Bevölkerung selbst best erhaltene Möbel verschmäht und sowohl der Paritätische als auch die Caritas keine Gebrauchtmöbel zur Weitergabe mehr haben wollen läuft in unserer Gesellschaft irgend etwas schief. Wie ich eingangs berichtete waren meine Kommilitonen und ich während unserer Studentenzeit über jedes Gebrauchtmöbel froh, auch wenn die mit Spaxschrauben erst wieder standfest gemacht werden mussten. Heute jammern Studenten in ihrer mit ladenneu eingerichteten Studentenwohnung nach mehr BAföG.
Du wirst erklären müssen, was ein Student mit einem riesigen Kleiderschrank soll - oder mit einem Geschirr für 14 Personen.
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Misterfritz hat geschrieben: Mi 31. Aug 2022, 09:54 Du wirst erklären müssen, was ein Student mit einem riesigen Kleiderschrank soll - oder mit einem Geschirr für 14 Personen.
Geschirr für 14 Personen wäre in einer 7er-WG Ok.
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Raskolnikof »

Misterfritz hat geschrieben: Mi 31. Aug 2022, 09:54 Du wirst erklären müssen, was ein Student mit einem riesigen Kleiderschrank soll - oder mit einem Geschirr für 14 Personen.
Es geht hier doch nicht um "riesige" Kleiderschränke. Es geht um Gebrauchtmöbel, die heute niemand mehr haben will, auch nicht geschenkt. Warum war eine Studentengeneration zuvor froh darüber ihre Studentenbude mit gebrauchtmöbeln ausstatten zu können?
Und cdeine Frage, was ein Student mit porzellan für 14 Personen soll kann ich jetzt nur als Scherzfrage verstehen. Aber als kleine hilfe falls sie doch ernst gemeint ist: Teilen mit Kommilitonen, große WG? Für vier Personen behalten und den Rest zum nächsten Polterabend mitnehmen?

Ich bleibe dabei: Sehr vielen Menschen in unserer Gesellschafft geht es ganz offensichtlich zu gut. In der Not nehme ich was ich günstig kriegen kann und schreie nicht ständig nach dem Staat.
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Realist2014 »

Raskolnikof hat geschrieben: Mi 31. Aug 2022, 16:09

Ich bleibe dabei: Sehr vielen Menschen in unserer Gesellschafft geht es ganz offensichtlich zu gut. In der Not nehme ich was ich günstig kriegen kann und schreie nicht ständig nach dem Staat.
Kannst du das Gejammer vom VdK und vom Paritätischen ( Schneider) ertragen?
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Quatschki »

Raskolnikof hat geschrieben: Mi 31. Aug 2022, 16:09 Es geht hier doch nicht um "riesige" Kleiderschränke. Es geht um Gebrauchtmöbel, die heute niemand mehr haben will, auch nicht geschenkt. Warum war eine Studentengeneration zuvor froh darüber ihre Studentenbude mit gebrauchtmöbeln ausstatten zu können?
Und cdeine Frage, was ein Student mit porzellan für 14 Personen soll kann ich jetzt nur als Scherzfrage verstehen. Aber als kleine hilfe falls sie doch ernst gemeint ist: Teilen mit Kommilitonen, große WG? Für vier Personen behalten und den Rest zum nächsten Polterabend mitnehmen?

Ich bleibe dabei: Sehr vielen Menschen in unserer Gesellschafft geht es ganz offensichtlich zu gut. In der Not nehme ich was ich günstig kriegen kann und schreie nicht ständig nach dem Staat.
Das dekadente ist nicht das Geschirr, das man ja durchaus in Größenordnungen geschenkt und hinterhergeworfen bekommt,
sondern der Geschirrspülautomat!
Zumal bei den heutigen Energiepreisen...
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Misterfritz »

Raskolnikof hat geschrieben: Mi 31. Aug 2022, 16:09 Warum war eine Studentengeneration zuvor froh darüber ihre Studentenbude mit gebrauchtmöbeln ausstatten zu können?
Vielleicht bekommen heutige Studenten schlicht von ihren Eltern die benötigten Möbel geschenkt?
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Raskolnikof »

Quatschki hat geschrieben: Mi 31. Aug 2022, 16:57 Das dekadente ist nicht das Geschirr, das man ja durchaus in Größenordnungen geschenkt und hinterhergeworfen bekommt,
sondern der Geschirrspülautomat!
Wenn eine Studentenbude heute nicht damit ausgestattet ist tritt sicherlich Amnesty auf den Plan.
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Raskolnikof »

Misterfritz hat geschrieben: Mi 31. Aug 2022, 18:02 Vielleicht bekommen heutige Studenten schlicht von ihren Eltern die benötigten Möbel geschenkt?
Mag im einzelfall so sein. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass es uns verdammt gut geht. Auch jetzt noch. ich kriege das Kotzen wenn sich darüber empört wird wenn uns zugemutet wird im Winter die Heizung zwei Grad runter zu drehen. Wir (vierköpfige familie) hatten früher in unserer Wohnung nur einen Kohleofen der die ganze Wohnung beheizen musste. Im Schlafzimmer war es lausig kalt und nur unter einem dicken Federbett auszuhalten. Die Fensterscheiben (Einfachverglasung) war im Winter innen total vereist, so dass man nicht hinausschauen konnte. Handtücher auf den Fensterbänken verhinderten, dass das Tauwasser die Wände runter lief.
Wir Kinder haben nie gejammert dass es uns zu kalt war. Und wie unsere eltern später berichteten waren wir längst nicht so häufig krank bzw. erkältet wie die heutige verwöhnte Weicheigesellschafft.
Ja, unserer Gesellschafft geht es zu gut. Aber sie wird bald sehr viel lernen müssen. Ganz sicher!
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Misterfritz »

Raskolnikof hat geschrieben: Mi 31. Aug 2022, 22:33 Mag im einzelfall so sein.
[....]
Ja, unserer Gesellschafft geht es zu gut. Aber sie wird bald sehr viel lernen müssen. Ganz sicher!
Es dürfte nicht der Einzelfall sein - Du solltest nicht von Deinem jahrzehntelang zurückliegendem Studium ausgehen.

Und noch etwas: Du bist nicht der Einzige, der kalte Wohnungen im Winter kennengelernt hat. Das war vor Jahrzehnten schlicht sehr oft Normalfall.
Ob es uns jetzt mit "normal" beheizten Wohnungen zu gut geht, wage ich zu bezweifeln. Und nur, weil überdimensionierte Möbel, Geschirrsets für Grossfamilien, etc. nicht mehr so gefragt sind, würde ich nicht davon ausgehen, dass es uns zu gut geht.
Und noch mal zu Caritas & Co., die das Zeugs nicht mehr annehmen, könnte auch daran liegen, dass viele versuchen, diese Organisationen als preiswerte und praktische Entsorgungsfirmen zu nutzen.
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von schokoschendrezki »

Die Frage, ob es uns "zu gut" geht impliziert eigentlich schon die Vermutung, dass unser Gutgehenstum irgendwelche negativen Auswirkungen hat oder moralisch fragwürdig ist. Sonst würde man einfach nur fragen: Gehts uns gut?

In Bezug auf die Frage dieser ganzen Gegenstände, Möbel und diesem ganzen sonstigen Zeugs: Ganz klar meine persönliche Ansicht: Man braucht (so gut wie) nichts. Man braucht nichts! Man braucht eher Sichtlinien. Schöne leere Räume. Vielleicht hier und dort ein Bild an der Wand, Eher als Zeichen, dass dort sonst nix steht. Kein Schrank mit irgendwelchem blöden Mist. Alles leer. Wegräumen. Entsorgen. Ziel: Leere Räume. Nix mehr an Gegenständen besitzen. Außer vielleicht ein paar Unterhosen und Hemden, Ich habs aber inzwischen endgültig aufgegeben, mich mit dieser Ansicht durchzusetzen. Keine Chance. O.K. Was solls. Ich kann mir aber immerhin separate Ecken mit "Leere" einrichten und genießen. Man soll nicht meckern, wenns einem gut geht!
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Atue001 »

In einigen Beiträgen hier wurden explizit IKEA-Möbel kritisiert.....

Ich kann diese Kritik nicht wirklich teilen. Meine Erfahrungen mit IKEA Möbel sind sehr gut - die Haltbarkeit ist doch deutlich länger als man erwarten würde.
IKEA ist im Vergleich zu manch anderem Möbelanbieter im Billigsegment regelmäßig noch so drauf, dass man mit deren Möbel auch mehrfach umziehen kann, ohne dass diese ihre Stabilität verlieren.


In anderen Beiträgen wurde über Bücher gesprochen....ich lese viel....aber ich kaufe mir nicht mehr die gebundenen Bücherausgaben, sondern nutze einen e-book-Reader. Das hat für mich viele Vorteile - ich brauche den Platz für die Bücher nicht mehr, aber auch, ich kann die Schriftgröße so einstellen, wie ich sie brauche......


Einer Gesellschaft kann es gar nicht ZU gut gehen....was spricht dagegen, dass es uns immer besser geht? Darauf sollten wir hinarbeiten!
ABER: Wenn es gar nicht DER Gesellschaft, sondern nur Teilen der Gesellschaft gut geht.....dann ist was nicht in Ordnung.

Aktuell scheint mir einiges nicht in Ordnung zu sein.
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Billie Holiday »

schokoschendrezki hat geschrieben: Do 1. Sep 2022, 01:13 Die Frage, ob es uns "zu gut" geht impliziert eigentlich schon die Vermutung, dass unser Gutgehenstum irgendwelche negativen Auswirkungen hat oder moralisch fragwürdig ist. Sonst würde man einfach nur fragen: Gehts uns gut?

In Bezug auf die Frage dieser ganzen Gegenstände, Möbel und diesem ganzen sonstigen Zeugs: Ganz klar meine persönliche Ansicht: Man braucht (so gut wie) nichts. Man braucht nichts! Man braucht eher Sichtlinien. Schöne leere Räume. Vielleicht hier und dort ein Bild an der Wand, Eher als Zeichen, dass dort sonst nix steht. Kein Schrank mit irgendwelchem blöden Mist. Alles leer. Wegräumen. Entsorgen. Ziel: Leere Räume. Nix mehr an Gegenständen besitzen. Außer vielleicht ein paar Unterhosen und Hemden, Ich habs aber inzwischen endgültig aufgegeben, mich mit dieser Ansicht durchzusetzen. Keine Chance. O.K. Was solls. Ich kann mir aber immerhin separate Ecken mit "Leere" einrichten und genießen. Man soll nicht meckern, wenns einem gut geht!
Warum auch.
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Realist2014 »

schokoschendrezki hat geschrieben: Do 1. Sep 2022, 01:13 Die Frage, ob es uns "zu gut" geht impliziert eigentlich schon die Vermutung, dass unser Gutgehenstum irgendwelche negativen Auswirkungen hat oder moralisch fragwürdig ist. Sonst würde man einfach nur fragen: Gehts uns gut?

In Bezug auf die Frage dieser ganzen Gegenstände, Möbel und diesem ganzen sonstigen Zeugs: Ganz klar meine persönliche Ansicht: Man braucht (so gut wie) nichts. Man braucht nichts! Man braucht eher Sichtlinien. Schöne leere Räume. Vielleicht hier und dort ein Bild an der Wand, Eher als Zeichen, dass dort sonst nix steht. Kein Schrank mit irgendwelchem blöden Mist. Alles leer. Wegräumen. Entsorgen. Ziel: Leere Räume. Nix mehr an Gegenständen besitzen. Außer vielleicht ein paar Unterhosen und Hemden, Ich habs aber inzwischen endgültig aufgegeben, mich mit dieser Ansicht durchzusetzen. Keine Chance. O.K. Was solls. Ich kann mir aber immerhin separate Ecken mit "Leere" einrichten und genießen. Man soll nicht meckern, wenns einem gut geht!
FRage:

Wozu brauchst DU dann überhaupt noch einen "Raum"?

Für deine Ansprüche reicht doch auch eine Tonne oder eine Höhle..... :D
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Realist2014 »

Atue001 hat geschrieben: Do 1. Sep 2022, 02:22 .......................................
Einer Gesellschaft kann es gar nicht ZU gut gehen....was spricht dagegen, dass es uns immer besser geht? Darauf sollten wir hinarbeiten!
ABER: Wenn es gar nicht DER Gesellschaft, sondern nur Teilen der Gesellschaft gut geht.....dann ist was nicht in Ordnung.

Aktuell scheint mir einiges nicht in Ordnung zu sein.
Fakt ist, jeder Schicht unserer Gesellschaft geht es ( absolut gesehen) besser als der jeweiligen Schicht jemals zuvor.

Auch den Beziehern von Existenzsicherung.

Das es letzteren immer ( relativ) schlechter (konsumtechnisch) gehen muss als den anderen, ist normal, richtig und gerecht in unserer Leistungsgesellschaft
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Tom Bombadil »

Dass es uns zu gut geht, zeigt sich daran, dass Sachen, die noch völlig in Ordnung sind, weggeworfen werden, egal ob Kleidung oder Möbel. Ja, die Kleidung wandert in den Altkleidercontainer, damit kann man dann diversen Organisationen ihr Geschäft mit Afrika ermöglichen, aber Möbel landen auf dem Müll.

Oder technische Geräte, entweder gibt es geplante Obsoleszenz oder das 2 Jahre alte Smartphone ist "zu langsam" geworden oder die Glotze ist mit 42" immer noch nicht groß genug. Alle 2-5 Jahre ein neues Leasingauto ist natürlich eh Pflicht.

Ja, das kann selbstverständlich jeder für sich selber entscheiden und hält auch die Wirtschaft am Laufen, aber vom großen Jammer sind wir noch sehr, sehr weit entfernt.
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von JJazzGold »

Tom Bombadil hat geschrieben: Do 1. Sep 2022, 09:12 Dass es uns zu gut geht, zeigt sich daran, dass Sachen, die noch völlig in Ordnung sind, weggeworfen werden, egal ob Kleidung oder Möbel. Ja, die Kleidung wandert in den Altkleidercontainer, damit kann man dann diversen Organisationen ihr Geschäft mit Afrika ermöglichen, aber Möbel landen auf dem Müll.

Oder technische Geräte, entweder gibt es geplante Obsoleszenz oder das 2 Jahre alte Smartphone ist "zu langsam" geworden oder die Glotze ist mit 42" immer noch nicht groß genug. Alle 2-5 Jahre ein neues Leasingauto ist natürlich eh Pflicht.

Ja, das kann selbstverständlich jeder für sich selber entscheiden und hält auch die Wirtschaft am Laufen, aber vom großen Jammer sind wir noch sehr, sehr weit entfernt.
Menschen die so handeln, denen geht es nicht zu gut. Die können schlichtweg mit Geld nicht umgehen. Was um so erstaunlicher ist, als sie jeden Morgen aufstehen müssen, um es sich zu verdienen.
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Re: Geht es unserer Gesellschaft zu gut?

Beitrag von Tom Bombadil »

JJazzGold hat geschrieben: Do 1. Sep 2022, 09:44 Die können schlichtweg mit Geld nicht umgehen.
Glaube ich nicht, man will immer neue und schöne Dinge haben. Ist eine Macke dran, kommt es weg. Ist die Sache aus der Mode, kommt sie weg.
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