Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

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jack000
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Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von jack000 »

So wie hier sieht es in vielen Branchen aus:
Lkw-Fahrer werden knapp - die Überalterung ist das Problem

Personalprobleme wegen des Kriegs in der Ukraine gebe es in Deutschland dagegen kaum, weil hier anders als zum Beispiel in Polen fast keine ukrainischen Fahrer beschäftigt gewesen seien, sagte Engelhardt. Der Mangel an Lkw-Fahrern wachse aber ständig. „Weil rund 30.000 bis 35.000 Fahrer jedes Jahr in Rente gehen und im Schnitt nur etwa 15.000 bis 20.000 neue Lkw-Führerscheine ausgegeben werden“, so der BGL-Vorstandssprecher. Ein Drittel der Lkw-Fahrer in Deutschland ist nach BGL-Angaben 55 Jahre und älter.
https://www.focus.de/politik/es-fehlen- ... 14256.html
  • Natürlich kann und sollte dem Thema auch mit einem höheren Automatisierungsgrad entgegen gesteuert werden, aber das ist nun mal nicht immer möglich.
  • Meiner Beobachtung nach besteht durchaus ein Interesse an einer Beschäftigung im Rentenalter auch wenn es finanziell überhaupt nicht notwendig ist.
  • Das Interesse ist aber dann nur gegeben, wenn die Bedingungen sich angenehm gestalten, vor allem im Sinne von einer kurzen und flexiblen Arbeitszeit (z.B. nur noch 1/4 Arbeitszeit)
  • Möglichkeiten sind Beschäftigungen auf 450€-Basis oder halt Teilzeit sozialversicherungspflichtig beschäftigt
  • Selbst geringere Löhne/Nettolöhne haben letztendlich ein spürbares "+" zur Folge
Trotzdem ist das Thema in Deutschland eher unterentwickelt. Es wird nachvollziehbarerweise ein frühes Renteneintrittsalter angestrebt, welches i.d.R. eine Reduzierung der Arbeitszeit von Vollzeit zu 0 als Folge hat.

Woran liegt das? Kann, bzw. sollte das Thema auch politisch/steuerrechtlich gefördert werden?
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Ebiker »

Woran es liegt ? Wer kann flieht aus diesem grassierendem Unsinn der alles übertrifft was ich in meinem Berufsleben während der DDR erlebt habe. Und es wird immer schlimmer. Ich kenne niemanden der länger arbeiten will als unbedingt notwendig.
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3x schwarzer Kater
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Ebiker hat geschrieben: Mo 11. Jul 2022, 19:09 Woran es liegt ? Wer kann flieht aus diesem grassierendem Unsinn der alles übertrifft was ich in meinem Berufsleben während der DDR erlebt habe. Und es wird immer schlimmer. Ich kenne niemanden der länger arbeiten will als unbedingt notwendig.
Ich bin immer wieder überrascht, wie leidensfähig so manche sind. Da wird gejammert und geschimpft, statt dass man sich verändert. So schlimm kann’s also nicht sein.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Ebiker »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Di 12. Jul 2022, 09:42 Ich bin immer wieder überrascht, wie leidensfähig so manche sind. Da wird gejammert und geschimpft, statt dass man sich verändert. So schlimm kann’s also nicht sein.
Weil man nichts ändern kann, sobald Kritik kommt wird man rausgemobbt. Und es ist überalll das gleiche, wechsel bringt keine besserung
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Tom Bombadil »

Tolle "Kritik", wenn es jetzt schon schlimmer als in der DDR sein soll :x
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Realist2014 »

Ebiker hat geschrieben: Mo 11. Jul 2022, 19:09 Woran es liegt ? Wer kann flieht aus diesem grassierendem Unsinn der alles übertrifft was ich in meinem Berufsleben während der DDR erlebt habe. Und es wird immer schlimmer. Ich kenne niemanden der länger arbeiten will als unbedingt notwendig.
Dieses "nötig" kann durch die steigenden Preise bei einigen schon der Fall sein....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von PeterK »

Ebiker hat geschrieben: Mo 11. Jul 2022, 19:09 Ich kenne niemanden der länger arbeiten will als unbedingt notwendig.
Das halte ich in Deinem Fall für glaubhaft.

In meinem Bekanntenkreis ist eher das Gegenteil der Fall. Auch die deutlich Älteren haben idR keine Ambitionen, unnötigerweise in den "Ruhestand" zu gehen.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von BingoBurner1 »

jack000 hat geschrieben: Mo 11. Jul 2022, 19:04 So wie hier sieht es in vielen Branchen aus:

https://www.focus.de/politik/es-fehlen- ... 14256.html
  • Natürlich kann und sollte dem Thema auch mit einem höheren Automatisierungsgrad entgegen gesteuert werden, aber das ist nun mal nicht immer möglich.
  • Meiner Beobachtung nach besteht durchaus ein Interesse an einer Beschäftigung im Rentenalter auch wenn es finanziell überhaupt nicht notwendig ist.
  • Das Interesse ist aber dann nur gegeben, wenn die Bedingungen sich angenehm gestalten, vor allem im Sinne von einer kurzen und flexiblen Arbeitszeit (z.B. nur noch 1/4 Arbeitszeit)
  • Möglichkeiten sind Beschäftigungen auf 450€-Basis oder halt Teilzeit sozialversicherungspflichtig beschäftigt
  • Selbst geringere Löhne/Nettolöhne haben letztendlich ein spürbares "+" zur Folge
Trotzdem ist das Thema in Deutschland eher unterentwickelt. Es wird nachvollziehbarerweise ein frühes Renteneintrittsalter angestrebt, welches i.d.R. eine Reduzierung der Arbeitszeit von Vollzeit zu 0 als Folge hat.

Woran liegt das? Kann, bzw. sollte das Thema auch politisch/steuerrechtlich gefördert werden?

Um es kurz zu machen.....wir haben zu wenig Kinder.


Frauen und Männer die, die Lücke füllen könnten.

Adenauer lag falsch !

Es werden eben nicht immer, "genug" Mädchen und Jungen geboren !

Das ist der Grund für den Fachkräftemangel.


Just my two cents.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Realist2014 »

BingoBurner1 hat geschrieben: Di 12. Jul 2022, 18:06 Um es kurz zu machen.....wir haben zu wenig Kinder.
Wir haben nicht weniger Kinder als andere Wohlstands-Staaten.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von BingoBurner1 »

Realist2014 hat geschrieben: Di 12. Jul 2022, 18:08 Wir haben nicht weniger Kinder als andere Wohlstands-Staaten.
Stimmt.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Maikel »

BingoBurner1 hat geschrieben: Di 12. Jul 2022, 18:06 Um es kurz zu machen.....wir haben zu wenig Kinder.
Oder: Wir produzieren zu viel.
Als Exportweltmeister mit meist riesigem Überschuss in der Handelsbilanz arbeiten wir quasi für Menschen in anderen Ländern mit.
Das Geld, das wir dabei verdienen, wird zum großen Teil über die EU an die weniger reichen Mitgliedsländer verteilt.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Realist2014 »

Maikel hat geschrieben: Di 12. Jul 2022, 18:15 Oder: Wir produzieren zu viel.
Als Exportweltmeister mit meist riesigem Überschuss in der Handelsbilanz arbeiten wir quasi für Menschen in anderen Ländern mit.
Das Geld, das wir dabei verdienen, wird zum großen Teil über die EU an die weniger reichen Mitgliedsländer verteilt.
Das sind nur 15 Mrd.

https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-un ... in-der-eu/
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Mendoza »

PeterK hat geschrieben: Di 12. Jul 2022, 17:40 Das halte ich in Deinem Fall für glaubhaft.

In meinem Bekanntenkreis ist eher das Gegenteil der Fall. Auch die deutlich Älteren haben idR keine Ambitionen, unnötigerweise in den "Ruhestand" zu gehen.
Wenn dein Bekanntenkreis aus Schriftstellern, Philosophen und Politikern besteht mag das sein. Ich kenne jedenfalls auch niemanden, der körperlich mehr oder weniger schwer und dann freiwillig länger arbeitet. Teilzeit maximal ein paar Wochenstunden oder ehrenamtlich oder wenn die Rente so mickrig ist, dass es finanziell nicht anders funktioniert. Alle anderen streben eher danach früher in Rente zu gehen trotz teilweiser nicht unerheblicher Abschläge.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Realist2014 »

Mendoza hat geschrieben: Di 12. Jul 2022, 18:30 Wenn dein Bekanntenkreis aus Schriftstellern, Philosophen und Politikern besteht mag das sein.
Ich kenne jedenfalls auch niemanden, der körperlich mehr oder weniger schwer und dann freiwillig länger arbeitet.
Wie viel Prozent im Alter zwischen 60 und 65 arbeiten heute noch "körperlich schwer"?

5%?
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von jack000 »

Hinweis:
- Es geht hier nicht darum, dass man arbeiten muss weil die Rente nicht zum leben reicht
- Es geht auch nicht darum, dass man im Rentenalter arbeitet obwohl man seinen Job hasst, bzw. generell ein Problem damit hat für Geld arbeiten zu gehen
- Es geht darum, dass diverses Potential an Fachkräften vorhanden ist, welches im Rentenalter die entsprechende Qualifikation noch bereit stellen kann und will und dadurch eine zusätzliche lukrative Einnahmequelle hat, da der Verdienst ja zusätzlich zu der Rente kommt (Auch wenn entsprechend Abzüge natürlich dabei sind)
- Es gibt Berufe, bei denen das natürlich nicht möglich sein wird. Polizisten, Feuerwehr, Dachdecker, etc... sind eher ungeeignet um im Rentenalter den Beruf noch auszuführen. Wobei z.B. ein Polizist in Pension ja seine Kollegen von lästiger Büroarbeit befreien könnte. Vorteil: Finanziell sowieso und zusätzlich ist er noch Teil des Geschehens von dem er von einem Tag auf den anderen entfernt wurde.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Realist2014 »

jack000 hat geschrieben: Di 12. Jul 2022, 18:58 Hinweis:
-
- Es geht darum, dass diverses Potential an Fachkräften vorhanden ist, welches im Rentenalter die entsprechende Qualifikation noch bereit stellen kann und will und dadurch eine zusätzliche lukrative Einnahmequelle hat, da der Verdienst ja zusätzlich zu der Rente kommt (Auch wenn entsprechend Abzüge natürlich dabei sind)
The Trend is your Friend:

https://www.destatis.de/DE/Themen/Quers ... gkeit.html

"Die Lage von älteren Menschen auf dem Arbeits­markt hat sich in den vergangenen Jahren erheblich gewandelt. Die Erwerbs­beteiligung der 60- bis 64-Jährigen nahm so stark zu wie in keiner anderen Alters­gruppe: Sie hat sich in den letzten zehn Jahren von 41 % (2010) auf 61 % (2020) gesteigert. Aber auch jenseits des Renten­eintritts­alters hat sich der Anteil der Erwerbs­tätigen in kurzer Zeit mahezu verdoppelt. 2010 arbeiteten die 65- bis 69-Jährigen noch zu 9 %. Im Jahr 2020 lag der Anteil bei 17 %."
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von jack000 »

Realist2014 hat geschrieben: Di 12. Jul 2022, 19:07 Aber auch jenseits des Renten­eintritts­alters hat sich der Anteil der Erwerbs­tätigen in kurzer Zeit mahezu verdoppelt. 2010 arbeiteten die 65- bis 69-Jährigen noch zu 9 %. Im Jahr 2020 lag der Anteil bei 17 %."
Ok, also geht die Sache in der Tat voran ...
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Realist2014 »

jack000 hat geschrieben: Di 12. Jul 2022, 19:55 Ok, also geht die Sache in der Tat voran ...
Natürlich
Ich habe das auch vor.....
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von frems »

jack000 hat geschrieben: Mo 11. Jul 2022, 19:04
  • Selbst geringere Löhne/Nettolöhne haben letztendlich ein spürbares "+" zur Folge
Wenn man beschissen bezahlt, muss man sich auch nicht wundern, wenn der Nachwuchs ausbleibt. Wer Fachkräfte haben will, soll halt welche ausbilden. So einfach ist das.

Hochbetagte Lkw-Fahrer 60+ sind keine nachhaltige Dauerlösung, selbst wenn sie die verpflichtenden Gesundheitsprüfungen bestehen und wir jetzt einfach mal behaupten, es wären Fachkräfte.

Merkwürdigerweise kommt das Gequake über einen Fachkräftemangel meist aus Branchen, die für prekäre Arbeitsbedingungen bekannt sind.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Realist2014 »

frems hat geschrieben: Di 12. Jul 2022, 20:00 Wenn man beschissen bezahlt, muss man sich auch nicht wundern, wenn der Nachwuchs ausbleibt. Wer Fachkräfte haben will, soll halt welche ausbilden. So einfach ist das.

Hochbetagte Lkw-Fahrer 60+ sind keine nachhaltige Dauerlösung, selbst wenn sie die verpflichtenden Gesundheitsprüfungen bestehen und wir jetzt einfach mal behaupten, es wären Fachkräfte.

Merkwürdigerweise kommt das Gequake über einen Fachkräftemangel meist aus Branchen, die für prekäre Arbeitsbedingungen bekannt sind.
das ist ein EU-Problem und kein "deutsches" bei den LKW-Fahrern
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von jack000 »

Realist2014 hat geschrieben: Di 12. Jul 2022, 19:56 Natürlich
Ich habe das auch vor.....
Der Grund für diesen Strang war u.a. auch, dass ich eine entsprechende Diskussion mit meiner Freundin hatte (wir sind beide noch ca. 20 Jahre entfernt von der Rente), was denn mal ist wenn wir in Rente sind und der klare Konsens war, dass wir auch im Rentenalter einen Job haben werden (bzw. haben wollen).
=> Daher sollen in dem Zusammenhang auch Hürden abgebaut werden, auch im Rentenalter eine Beschäftigung aufzunehmen.
=> Du selbst bist ja m.W. selbstständig/als Unternehmer unterwegs und kannst daher auch sowieso deinen Renteneintritt selbst bestimmen, daher ist das ein anderes Thema
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Realist2014 »

jack000 hat geschrieben: Di 12. Jul 2022, 20:23
=> Daher sollen in dem Zusammenhang auch Hürden abgebaut werden, auch im Rentenalter eine Beschäftigung aufzunehmen.
=> Du selbst bist ja m.W. selbstständig/als Unternehmer unterwegs und kannst daher auch sowieso deinen Renteneintritt selbst bestimmen, daher ist das ein anderes Thema
Welche "Hürden"?
Da gibt es keine....

Ich war übrigens mehr als 20 Jahre auch AN- daher habe ich natürlich auch aus dieser Zeit Rentenanwartschaften und diesbezüglich ein Regelrentenalter.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von frems »

Realist2014 hat geschrieben: Di 12. Jul 2022, 20:04 das ist ein EU-Problem und kein "deutsches" bei den LKW-Fahrern
Was ich schrieb, gilt natürlich auch für andere Länder.

Sehe es ja bei uns im Hafen. Da kann man einen Van-Carrier (bringt auf der Straße Container von A nach B) fahren, hat einen festen Job und macht locker 80.000 im Jahr. Was verdient ein Lkw-Fahrer, der durch halb Europa fährt und ständig unter Zeitdruck steht? Vielleicht die Hälfte.

Wo mangelt es dann eher an Bewerbern? :?:

In Einzelfällen können Greise bestimmt ein wenig auffangen, aber wie lange soll das gehen? Vermutlich lassen es die Rentner schneller sein als geeigneter Nachwuchs ausgebildet ist.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Realist2014 »

frems hat geschrieben: Di 12. Jul 2022, 20:32 Was ich schrieb, gilt natürlich auch für andere Länder.
Sehe es ja bei uns im Hafen. Da kann man einen Van-Carrier (bringt auf der Straße Container von A nach B) fahren, hat einen festen Job und macht locker 80.000 im Jahr. Was verdient ein Lkw-Fahrer, der durch halb Europa fährt und ständig unter Zeitdruck steht? Vielleicht die Hälfte.

https://www.jobmatch.me/blog/arbeitgebe ... hrer-2021/

Eher weniger als die Hälfte von 80.000.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von jack000 »

Realist2014 hat geschrieben: Di 12. Jul 2022, 20:26 Welche "Hürden"?
Da gibt es keine....
Theoretisch nicht, aber Renteneintrittsalter bedeutet erstmal in so ziemlich allen Unternehmen in Deutschland auch die automatische Entlassung.
Ich war übrigens mehr als 20 Jahre auch AN- daher habe ich natürlich auch aus dieser Zeit Rentenanwartschaften und diesbezüglich ein Regelrentenalter.
Wolfgang Grupp war auch auf die 80 Jahre zugehend als er sein Unternehmen an die Kinder weitergegeben hat. Seine Beschäftigten fliegen mit dem Renteneintritsalter erstmal raus und die stehen dann vor dem Werkstor und können sich im Alter bewerben wie Bewerber, die noch nie dort im Unternehmen gearbeitet haben.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Realist2014 »

jack000 hat geschrieben: Di 12. Jul 2022, 20:46 Theoretisch nicht, aber Renteneintrittsalter bedeutet erstmal in so ziemlich allen Unternehmen in Deutschland auch die automatische Entlassung.
Wolfgang Grupp war auch auf die 80 Jahre zugehend als er sein Unternehmen an die Kinder weitergegeben hat. Seine Beschäftigten fliegen mit dem Renteneintritsalter erstmal raus und die stehen dann vor dem Werkstor und können sich im Alter bewerben wie Bewerber, die noch nie dort im Unternehmen gearbeitet haben.
Jetzt schränkst du es ja schon ein auf "Weiterarbeiten im gleichen Unternehmen".
Das ist ein anderes Thema- aber:

https://www.trialog-magazin.de/wirtscha ... neintritt/

"Für jeden vierten Rentner gibt es inzwischen eine Weiterbeschäftigung nach Renteneintritt. 31 Prozent der Frauen und 28 Prozent der Männer bleiben länger beim Betrieb an Bord, so eine aktuelle Umfrage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Freude an der Arbeit und den Kontakt zu anderen Menschen nannten gut 90 Prozent der erwerbstätigen Rentner als Grund für die Weiterbeschäftigung"
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Mendoza »

Ich arbeite in einem Industriebetrieb mit ungefähr 120-130 Mitarbeitern. Obwohl der Altersdurchschnitt recht hoch ist gibt es, so weit ich das überblicke keinen einzigen, der das Rentenalter überschritten hat. Jedes Jahr gibt es einige wenige Möglichkeiten um in Altersteilzeit zu gehen. Es gibt immer wesentlich mehr Bewerber als Plätze. Es kann durchaus sein, dass das bei z.B. Selbstständigen ganz anders läuft. Das Szenario, dass die Leute alle länger arbeiten wollen kann ich bei uns überhaupt nicht erkennen.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Ebiker hat geschrieben: Di 12. Jul 2022, 17:10 Weil man nichts ändern kann, sobald Kritik kommt wird man rausgemobbt. Und es ist überalll das gleiche, wechsel bringt keine besserung
Manche fühlen sich im Jammern erst richtig wohl.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Ebiker »

Selbst dem Spiegel fällt auf das immer weniger arbeiten wollen

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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Devourer of Worlds »

Ebiker hat geschrieben: So 17. Jul 2022, 16:55 Selbst dem Spiegel fällt auf das immer weniger arbeiten wollen
Automatisierung, Digitalisierung, Selbstständigkeit... Alles Dinge, die in Deutschland als Teufel gesehen werden, aber wesentlich für eine zukunftsgerichtete Entwicklung sind und vieles obsolet machen.
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Skull
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Skull »

Devourer of Worlds hat geschrieben: So 17. Jul 2022, 18:46
Automatisierung, Digitalisierung, Selbstständigkeit...

Alles Dinge, die in Deutschland als Teufel gesehen werden,
aber wesentlich für eine zukunftsgerichtete Entwicklung sind und vieles obsolet machen.
Erkenne den (Deinen) Widerspruch.

Wenn sich vieles „obsolet“ machen sollte, warum gibt es dann einen Fachkräftemangel ?

Und dieser ist ja das Thema hier. Und an dem bist Du komplett…vorbeigefahren. :D

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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Realist2014 »

Devourer of Worlds hat geschrieben: So 17. Jul 2022, 18:46 Automatisierung, Digitalisierung, Selbstständigkeit... Alles Dinge, .
die zusätzliche Arbeitsplätze schaffen und noch mehr Fachkräfte benötigen... :x
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Devourer of Worlds »

Skull hat geschrieben: So 17. Jul 2022, 19:17 Erkenne den (Deinen) Widerspruch.

Wenn sich vieles „obsolet“ machen sollte, warum gibt es dann einen Fachkräftemangel ?

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Weil es diese zukunftsgerichtete Entwicklung in Deutschland nicht gibt.
Die Lösung für den Mangel sind eben nicht mehr Fachkräfte, sondern Automatisierung, Digitalisierung und Selbstständigkeit.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Skull »

Devourer of Worlds hat geschrieben: So 17. Jul 2022, 19:32
Weil es diese zukunftsgerichtete Entwicklung in Deutschland nicht gibt.
Aha.

Dann lebst Du wohl in einem anderen Deutschland als ich. :?: :D

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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Realist2014 »

Devourer of Worlds hat geschrieben: So 17. Jul 2022, 19:32 Weil es diese zukunftsgerichtete Entwicklung in Deutschland nicht gibt.
Die Lösung für den Mangel sind eben nicht mehr Fachkräfte, sondern Automatisierung, Digitalisierung und Selbstständigkeit.
D hast doch überhaupt keine Kenntnis über die Digitalisierung und Automatisierung n den deutschen Unternehmen- die übrigens schon seit Jahrzehnten läuft.
Selbständigkeit ist für die deutschen Sicherhetstseelen allerdings schon ein Problem....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Devourer of Worlds
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Devourer of Worlds »

Skull hat geschrieben: So 17. Jul 2022, 19:35 Aha.

Dann lebst Du wohl in einem anderen Deutschland als ich. :?: :D

mfg
Scheinbar.
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Devourer of Worlds
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Devourer of Worlds »

Realist2014 hat geschrieben: So 17. Jul 2022, 19:35 D hast doch überhaupt keine Kenntnis über die Digitalisierung und Automatisierung n den deutschen Unternehmen- die übrigens schon seit Jahrzehnten läuft.
Selbständigkeit ist für die deutschen Sicherhetstseelen allerdings schon ein Problem....
Selbstverständlich meine ich damit Selbstständigkeit im Alltagsgeschehen und nicht Selbstständigkeit als Arbeitsverhältnis, was hiermit ja überhaupt nichts zu tun hat.
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aleph
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von aleph »

Skull hat geschrieben: So 17. Jul 2022, 19:17 Erkenne den (Deinen) Widerspruch.

Wenn sich vieles „obsolet“ machen sollte, warum gibt es dann einen Fachkräftemangel ?

Und dieser ist ja das Thema hier. Und an dem bist Du komplett…vorbeigefahren. :D

mfg
Der Fachkräftemangel kann ja teilweise durch Technik kompensiert werden. Ich weiß allerdings nicht, ob die Japaner schon Fliesen per Roboter verlegen, die sind ja führend in Robotereinsatz. Ich denke, das Dev meinte dieses. Einfach ein wenig kreativ denken :D
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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aleph
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von aleph »

Realist2014 hat geschrieben: So 17. Jul 2022, 19:35 D hast doch überhaupt keine Kenntnis über die Digitalisierung und Automatisierung n den deutschen Unternehmen- die übrigens schon seit Jahrzehnten läuft.
Selbständigkeit ist für die deutschen Sicherhetstseelen allerdings schon ein Problem....
Nicht in dem Maße, wie in anderen fortschrittlichen Ländern. Schreiben ja auch Medien wie Spiegel.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

aleph hat geschrieben: So 17. Jul 2022, 20:33 Der Fachkräftemangel kann ja teilweise durch Technik kompensiert werden. Ich weiß allerdings nicht, ob die Japaner schon Fliesen per Roboter verlegen, die sind ja führend in Robotereinsatz. Ich denke, das Dev meinte dieses. Einfach ein wenig kreativ denken :D
Oder selbständig werden im Alltagsgeschehen. Die Fliesen ganz einfach selber verlegen.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Billie Holiday »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: So 17. Jul 2022, 20:36 Oder selbständig werden im Alltagsgeschehen. Die Fliesen ganz einfach selber verlegen.
Ich hol mir dazu einen Fachmann, der das gelernt hat und besser kann als ich Laie. Damit hab ich keinen Ärger mit schiefen Fugen und ein kleiner Betrieb einen Auftrag. Irgendwie halte ich nichts davon, den Handwerkern die Arbeit wegzunehmen und die Rechnung kann ich mir schon leisten. Mal abgesehen davon, dass ich keinen Bock habe auf Heimwerken. Bin also ganz froh über selbständige Handwerker. Muß ich den Mist nicht selbst machen.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Realist2014 »

aleph hat geschrieben: So 17. Jul 2022, 20:34 Nicht in dem Maße, wie in anderen fortschrittlichen Ländern. Schreiben ja auch Medien wie Spiegel.
Der Spiegel schreibt, die Produktionshallen von BMW & CO sind nicht so fortschrittlich digitalisiert und automatisiert wie "in anderen, fortschrittlichen Ländern"?

Wo kann ich das nachlesen?
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Skull »

aleph hat geschrieben: So 17. Jul 2022, 20:33
Der Fachkräftemangel kann ja teilweise durch Technik kompensiert werden.
Heutiger Fachkräftemangel…kann nicht über eventuelle zukünftige Technik kompensiert werden. :)

mfg
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Cobra9 »

Ebiker hat geschrieben: Di 12. Jul 2022, 17:10 Weil man nichts ändern kann, sobald Kritik kommt wird man rausgemobbt. Und es ist überalll das gleiche, wechsel bringt keine besserung
Blödsinn. Wenn Du überall ein Problem hast liegt es wohl an Dir.

Ich bin auch gewechselt vor einiger Zeit. Hab Ich nie bereut und hab Unterstützung bekommen auch bei einem schweren Weg.

Klar muss man den richtigen Arbeitsplatz finden. Das kann Mühe machen. Aber lohnt sich.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Alana4 »

jack000 hat geschrieben: Di 12. Jul 2022, 20:46 Theoretisch nicht, aber Renteneintrittsalter bedeutet erstmal in so ziemlich allen Unternehmen in Deutschland auch die automatische Entlassung.


Wolfgang Grupp war auch auf die 80 Jahre zugehend als er sein Unternehmen an die Kinder weitergegeben hat. Seine Beschäftigten fliegen mit dem Renteneintritsalter erstmal raus und die stehen dann vor dem Werkstor und können sich im Alter bewerben wie Bewerber, die noch nie dort im Unternehmen gearbeitet haben.
Mhm.....geht auch anders.
Ich habe gerade erst (letztes Jahr) nach 25 Jahren Hausfrau- und Muttersein (plus Freiberuflichkeit mit Arbeit nach Lust und Laune) in einem Unternehmen als festangestellter Ingenieur praktisch neu begonnen, mit immerhin 59 Jahren. Ich fand das von mir sehr mutig. Und ich fand das vom Arbeitgeber mutig. Wir haben es beide nicht bereut. Ich konnte beweisen, dass selbst so eine lange Pause keineswegs das berufliche Aus bedeutet, auch nicht in einem Ingenieurberuf. Und der Arbeitgeber hat echt ne gute Kraft bekommen!
In diesen Unternehmen herrscht- wie überall- Fachkräftemangel. Oder anders: es gibt da eine Lücke in der Altersstruktur. Noch ist alles voller Babyboomer, Leute mit richtig viel Erfahrung und meist auch Vollzeit. Dann kommt eine große Lücke und nun erst wieder die jüngeren Kollegen, die aber noch ein paar Jahre brauchen, ehe sie genügen Erfahrung haben, um die Alten zu ersetzen. Und es ist bereits absehbar (und geschieht auch schon), dass einige, die bereits regulär Rentner sind, weiter arbeiten. Weil sie es können, weil sie es wollen. Und weil sie dringend gebraucht werden, um das Rad am Laufen zu halten. Da musste und muss aber keiner gehen, um sich dann wieder zu bewerben- nein! Diese geschätzten Mitarbeiter dürfen bleiben und werden, soweit ich das weiß, auch recht nett dafür honoriert.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Kölner1302 »

Ich finde es eigentlich ganz schön, dass es den Fachkräftemangel gibt.
Endlich kann mal wirklich von Marktbedingungen auf dem Arbeitsmarkt gesprochen werden. Konditionen können tatsächlich mal verhandelt werden.
Früher wurden die Konditionen vom Arbeitgeber diktiert und man war am Arbeitsplatz nur geduldet und hatte zu kuschen.
Aber der frühere SPD Chef möchte die Uhr wohl gern wieder zurück in die Arbeitgeberdiktatur drehen:
https://www.faz.net/aktuell/politik/sig ... 95299.html
Die Erhöhung der Wochen- und der Lebensarbeitszeit erhöht das Angebot an Arbeitsstunden auf dem Arbeitsmarkt und schwächt die Arbeitnehmerschaft.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von sünnerklaas »

frems hat geschrieben: Di 12. Jul 2022, 20:32 Was ich schrieb, gilt natürlich auch für andere Länder.

Sehe es ja bei uns im Hafen. Da kann man einen Van-Carrier (bringt auf der Straße Container von A nach B) fahren, hat einen festen Job und macht locker 80.000 im Jahr.
Hat ganz entscheidend damit etwas zu tun, dass Hafenarbeiter traditionell gewerkschaftlich organisiert sind. Aber das ist nur der eine Aspekt. Der andere ist der, dass Lagern von Überseecontainern auf Halden eine Wissenschaft für sich ist. Seit dem Brand auf der MSC Flaminia mitten auf dem Atlantik weiß man, dass es Container gibt, die auf gar keinen Fall nebeneinander stehen dürfen. Andere dürfen auf gar keinen Fall in der prallen Sonne stehen. Das alles gilt es zu berücksichtigen. Deshalb haben Van-Carrier im Hafen einen Facharbeiterbrief und müssen sich ṕermanent fortbilden. Gerade in Sachen Gefahrgut in Containern. Daher auch die hohen Löhne und Gehälter.
Was verdient ein Lkw-Fahrer, der durch halb Europa fährt und ständig unter Zeitdruck steht? Vielleicht die Hälfte.


Die Straßen-Logistik steht unter einem enormen Kostendruck. Sie soll schnell gehen und nach Möglichkeit wenig bis gar nichts kosten. Das Problem ist trotzdem weniger die Bezahlung, es sind die Arbeitsbedingungen. Und da ist ganz wenig Spielraum. Und da der Arbeitsmarkt leergefegt ist, überlegen es sich Leute genau, ob sie einen Job annehmen, bei dem sie mit dem einen Bein im Rollstuhl bzw. im Sarg stehen - und mit dem anderen im Gefängnis. Es ist letztendlich der Fahrer, der seine Gesundheit ruiniert oder der nach einem Unfall vor dem Richter steht. Nicht der Chef, nicht der Disponent. Der bekommt bestenfalls ein Bußgeld und ggf. noch ein Fahrverbot.
In Einzelfällen können Greise bestimmt ein wenig auffangen, aber wie lange soll das gehen? Vermutlich lassen es die Rentner schneller sein als geeigneter Nachwuchs ausgebildet ist.
Viele Greise sind körperlich nicht mehr in der Lage, Fahrzeuge zu be- und entladen. Das gehört aber im Güternahverkehr, auf der letzten Meile zwingend mit dazu. Und nicht nur dort... Auch im Güterfernverkehr muss zwischendurch Zwischenladung aufgenommen und abgesetzt werden. Das bedeutet Kletterei, denn die Ladung muss ja auch noch vorschriftsgemäss gesichert werden.
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Skull
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Skull »

Guten Morgen,

themenfremden Spam bitte einstellen.

Einige Beiträge somit in die Ablage verschoben.
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Eiskalt
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Eiskalt »

Ausbildungsplätze gibt es reichlich, doch viele junge Menschen glauben offenbar nicht mehr daran, dass das Handwerk goldenen Boden hat. Das zeigt eine neue Umfrage, die die Lage in Deutschland international vergleicht.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Handwerk ... 52793.html

Es kann darüber hinaus auch noch am Undank der Kunden liegen.
Si vis pacem para bellum
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
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Billie Holiday
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Billie Holiday »

Eiskalt hat geschrieben: Mo 29. Aug 2022, 12:36 https://www.n-tv.de/wirtschaft/Handwerk ... 52793.html

Es kann darüber hinaus auch noch am Undank der Kunden liegen.
Undank?

Also wenn der Sturm dir ein paar Pfannen vom Dach weht, die Heizung nicht läuft… dann ist man doch dankbar für Handwerker, oder nicht?
Ich hatte bis jetzt immer fähige Handwerker in meiner Bude, die alle sehr gute Arbeit abgeliefert haben.
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