Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

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JJazzGold
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 09:17 Nein, darf sie nicht! Wenn jeder sich selbst hilft, dann ist allen geholfen. Aber sich zurücklehnen und "Schau'n 'mer 'mal!" sagen, das bringt eine Gesellschaft kaum durch eine Krise.
Was anderes als “Schaun ma amoi“ bleibt den deutschen Bürgern nach dem Grünen Beschluß nicht übrig. Denn Millionen an bundesdeutschen Haushalten überlegen, wie sie ihre anstehenden Rechnungen für Heizung und Strom in den nächsten Jahren bezahlen sollen und nicht, wie sie die deutsche Wirtschaft mittels zusätzlich aufgenommener Kredite für erhöhtem Konsum stabilisieren können.
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H2O
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 09:26 Was anderes als “Schaun ma amoi“ bleibt den deutschen Bürgern nach dem Grünen Beschluß nicht übrig. Denn Millionen an bundesdeutschen Haushalten überlegen, wie sie ihre anstehenden Rechnungen für Heizung und Strom in den nächsten Jahren bezahlen sollen und nicht, wie sie die deutsche Wirtschaft mittels zusätzlich aufgenommener Kredite für erhöhtem Konsum stabilisieren können.
Daß wir unser eigenes Leben "stabilisieren" müssen... also diese Verantwortung für mich selbst und meine Frau, die sehe ich schon. Unsere Wirtschaft wird von Unternehmern geführt oder ruiniert. Daran konnten wir als Mitbürger noch nie etwas ändern. Allenfalls über "Rettungsschirme", die unsere Regierungen gelegentlich aufspannen. Wir hatten immerhin die Ehre, uns über unsere Steuern und Abgaben daran zu beteiligen.
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Seidenraupe
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Seidenraupe »

H2O hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 09:50
Unsere Wirtschaft wird von Unternehmern geführt oder ruiniert. Daran konnten wir als Mitbürger noch nie etwas ändern.
oh doch, nach eigenen Worten konntest und kannst du dafür sorgen
daß der Aufschlag nicht so hart wird. Und wenn der Aufschlag wirklich hart wird, dann stellt sich die Frage erneut... "Was hast Du getan, damit..."
Was hast du getan, damit ein Wirtschaftsbetrieb nicht scheitert?

du kannst mit Solidarität und Subsidarität alle zum Guten ändern.
Wenn du meinst, der einzelne Bürger sei in der Verantwortung, die Energieversorgung eines ganzen Landes zu retten, wieviel einfacher wäre es dann, einen kurz vorm zusammenbruch stehenden Familienbetrieb oder einen Konzern zu retten? Ein
Aufruf zur Solidarität/Subsidarität
. Und schon ist das Unternehmen wieder flott
Ansonsten müssen Sie sich fragen lassen: Was tun Sie eigentlich, um unsere Firmen vor dem wirtschaftlichen Absturz zu bewahren? Witzeln und schimpfen hilft dabei vermutlich kaum.
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JJazzGold
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 09:50 Daß wir unser eigenes Leben "stabilisieren" müssen... also diese Verantwortung für mich selbst und meine Frau, die sehe ich schon. Unsere Wirtschaft wird von Unternehmern geführt oder ruiniert. Daran konnten wir als Mitbürger noch nie etwas ändern. Allenfalls über "Rettungsschirme", die unsere Regierungen gelegentlich aufspannen. Wir hatten immerhin die Ehre, uns über unsere Steuern und Abgaben daran zu beteiligen.
Mir ist nicht klar, wie eine junge Familie mit zwei Kindern, Gasheizung, Kredit fürs Eigenheim abzahlend, er 35km Pendler, sie Halbtagskraft in einem mittelständischen Unternehmen mit hohem Energieverbrauch sich zurzeit “stabilisieren“ kann. Wie macht man das in dieser Situation?

Da ich jetzt auf den Berg gehe, haben Sie eine Weile Zeit, um mir ein tragfähiges Konzept zur Selbststabilisierung für diese Familie vorzulegen. :)
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 10:00 Mir ist nicht klar, wie eine junge Familie mit zwei Kindern, Gasheizung, Kredit fürs Eigenheim abzahlend, er 35km Pendler, sie Halbtagskraft in einem mittelständischen Unternehmen mit hohem Energieverbrauch sich zurzeit “stabilisieren“ kann. Wie macht man das in dieser Situation?

Da ich jetzt auf den Berg gehe, haben Sie eine Weile Zeit, um mir ein tragfähiges Konzept zur Selbststabilisierung für diese Familie vorzulegen. :)
Das weiß ich in diesem Fall nun wirklich nicht; wollen wir für uns denken lassen? Oder wollen wir nachdenken und unsere Probleme selbst anpacken? Das war eher mein Ansatz.

Übrigens... in der Gazeta Wyborcza meinte ein Psychologe, daß uns die besten Einfälle beim Spazierengehen und unter der Dusche zufliegen. Da wünsche ich Ihnen viel Glück!
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von H2O »

Seidenraupe hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 09:59 oh doch, nach eigenen Worten konntest und kannst du dafür sorgen Was hast du getan, damit ein Wirtschaftsbetrieb nicht scheitert?
Habe ich, habe ich... und dabei auch gut verdient.

Jetzt löse ich meine Probleme. Und so erwarte ich das auch von meinen Mitbürgern... jeder auf seine Weise.
(...)
Wenn du meinst, der einzelne Bürger sei in der Verantwortung, die Energieversorgung eines ganzen Landes zu retten.
(...)
So einen Unfug dürfen Sie hier gern behaupten. Richtiger wäre, daß eine Gesellschaft dadurch besteht, daß jeder nach seinen Möglichkeiten einen Beitrag leistet, um Krisen zu überstehen. Ich bin dabei!
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von NicMan »

NicMan hat geschrieben: Mo 29. Aug 2022, 15:04 Möglich, dass da auch einige Marktteilnehmer sich schlicht verschätzt haben.
In der Tat. Wir haben einen Marktteilnehmer gefunden, der sich verschätzt hat. Es ist ein Unternehmen, das mit Steuergeldern für die Regierung Gas gekauft hat und keine Lizenz zum Verkauf auf dem Terminmarkt hatte:
Beim Auffüllen der deutschen Gasspeicher hat eine Nachlässigkeit vermutlich die Preise unnötig in die Höhe getrieben und die Steuerzahler Geld gekostet. Das zuständige Unternehmen Trading Hub Europe (THE) hat von Mai bis Oktober mit Milliarden Euro Steuergeld große Mengen Gas am Markt gekauft – ohne sie, wie professionelle Händler es tun, direkt über Terminkontrakte zu einem bestimmten Datum in der Zukunft wieder zum Verkauf anzubieten.

Dadurch wurde ausgerechnet dann Gas aus dem üblichen Kreislauf genommen, als die Lieferungen aus Russland ohnehin stockten. „Das hat auf jeden Fall zu einer weiteren Verknappung geführt“, sagt Andreas Schroeder vom Energieanalysehaus ICIS dem „Spiegel“.
https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... haben.html

Da fasst man sich schon an den Kopf. Und wir haben hier zu dem Zeitpunkt rumgerätselt, wie Mondpreise von 350€/MWh entstehen konnten.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Seidenraupe »

NicMan hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 11:54 In der Tat. Wir haben einen Marktteilnehmer gefunden, der sich verschätzt hat. Es ist ein Unternehmen, das mit Steuergeldern für die Regierung Gas gekauft hat und keine Lizenz zum Verkauf auf dem Terminmarkt hatte:



https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... haben.html

Da fasst man sich schon an den Kopf. Und wir haben hier zu dem Zeitpunkt rumgerätselt, wie Mondpreise von 350€/MWh entstehen konnten.
Tja lieber NicMan

Wie der Herr so's Gescherr. könnte man dazu sagen.
Wenn man den Gasmarkt als verantwortlicher Minister nicht kennt, aber staatl Eingriffe vornimmt wie zB die Gasumlage ... da können schon mal Fehler passieren.


Neulich erst bemängelte Herr Spahn, dass es für die Gasspeicher keinen Ausspeicherungsplan gibt. Wie war die Reaktion darauf?
(hatte ich auch verlinkt)


Zur beauftragten Trading Hub meine damaligen Ausführungen:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 5#p5247255
Nun hängt die Gassicherheit im Winter auch von einem Schornsteinfeger ab .
...
Wenn der Schornsteinfeger auf Börsenprofis trifft, kann das für die Verbraucher gut gehen, muss aber nicht.
Im Allgemeinen bringen Schornsteinfeger aber Glück, sagt man.
...
Billig wirds jedenfalls nicht für die Verbraucher, sprich Unternehmen, Rentner, Familien / Alleinerziehende
Die Erkenntnis heute:
Das Versäumnis von THE könnte Geld kosten, weil die Terminmarktpreise für den Winter gefallen sind. „Hätte THE schon während der Sommermonate die Ausspeicherung für den Winter abgesichert, hätten sie wohl viel höhere Einnahmen erzielt“, sagt Schroeder.
https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... haben.html
Im Moment kann ich (noch) nicht einschätzen, welche Auswirkungen das Ganze zB auf die Verfügbarkeit von Gas und damit auf die Energiesicherheit und Versorgungssicherheit der Industrie (Grundstoff) haben wird oder ob die Auswirkungen auf die horrenden Preise beschränkt bleiben.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 09:04 Diese Politik war wohl eher schwarzbraun. ;)
Habeck ist für dich schwarzbraun? :eek:
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 09:23 Und wenn der Aufschlag wirklich hart wird, dann stellt sich die Frage erneut... "Was hast Du getan, damit..."
Hmm, wir sollen die Regierung stürzen? Ob das so eine gute Idee ist? Art 20 Abs 4 ist imho nicht erfüllt.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Realist2014 »

H2O hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 07:16 Damit haben Sie es wirklich nicht so... jedenfalls in Ihrem Auftritt hier. :dead:
Stimmt, mit Forderungen, dass der eine Zahlen soll und der andere die Vorteile hat ( Vermieter/Mieter), habe ich es überhaupt nicht.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Realist2014 »

H2O hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 07:44 ? Und genau da setzt mein Aufruf zur Solidarität/Subsidarität ein. Was tun Sie eigentlich, um unsere Gesellschaft vor dem wirtschaftlichen Absturz zu bewahren?
Es gibt keinen "Absturz der Gesellschaft".

Nur können sich einige von ihrem Einkommen eben jetzt weniger leisten als vorher.
Ist doch auch völlig im Konsens mit den Klimazielen.
Weniger Fleischkonsum, weniger Autofahrten usw.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Realist2014 »

H2O hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 09:23 . , wenn nicht jeder von uns dafür sorgt, daß der Aufschlag nicht so hart wird. Und wenn der Aufschlag wirklich hart wird,
Ich sorge dafür, dass der Aufschlag für mich nichts so hart wird.

Daher spare ich Strom und Heizung....

Und ich verzichte nicht auf Fisch & Fleisch- die Wirtschaft muss man ja auch unterstützen.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 11:11 Das weiß ich in diesem Fall nun wirklich nicht; wollen wir für uns denken lassen? Oder wollen wir nachdenken und unsere Probleme selbst anpacken? Das war eher mein Ansatz.

Übrigens... in der Gazeta Wyborcza meinte ein Psychologe, daß uns die besten Einfälle beim Spazierengehen und unter der Dusche zufliegen. Da wünsche ich Ihnen viel Glück!
Ich kann Sie beruhigen, ich weiß es auch nicht und mir ist auch am Berg keine Lösung eingefallen. Wobei ich zugegeben reichlich von der Landschaft abgelenkt war. :)
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Tom Bombadil »

JJazzGold hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 18:27 Ich kann Sie beruhigen, ich weiß es auch nicht...
Du predigst dir hier aber auch keinen ab ;)
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von roli »

H2O hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 07:44 Das ist so, aber wann nähern wir uns der Vollversorgung mit EE 24/365? Und genau da setzt mein Aufruf zur Solidarität/Subsidarität ein. Was tun Sie eigentlich, um unsere Gesellschaft vor dem wirtschaftlichen Absturz zu bewahren? Witzeln und schimpfen hilft dabei vermutlich kaum.
Mein finanzielles Budget ist sehr beschränkt.
Und da bin ich nicht der Einzige. Und es werden immer mehr.
Existenzielle Lebensgrundlage ist wichtiger als utopische Klimaziele.
Ich weiß wovon ich schreibe im Gegensatz zu manchen träumenden Aktivisten.
Sorry, bitte etwas mehr Realismus.
Ihre Vorstellungen und Die mancher Forumsteilnehmer würden die Demokratie in arge Bedrängnis bringen.
Ohnehin sind die Rechten überall auf dem Vormarsch.
Ich will das nicht noch befeuern mit utopischen Vorstellungen.
Klimawende OK, aber ohne Mehrbelastung. So einfach ist da.

Was ich tue. Die Franzosen unterstützen. Es kracht nicht nur dort.
Die SPD in Tschechien (nicht zu verwechseln mit unsere SPD) wird immer stärker.
Es kriselt überall.
Soll das der richtige Weg sein?
Zuletzt geändert von roli am Mo 17. Okt 2022, 19:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von roli »

JJazzGold hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 08:01 Vierzig Jahre, die letzten zwanzig mit im Schnitt 10Std/Tag und hohen Steuerbeiträgen habe ich in Deutschland oder vom Ausland aus dazu beigetragen, dieser Gesellschaft ihren Wohlstand mittels florierender Wirtschaft zu sichern. Glauben Sie allen Ernstes, dass eine Gesellschaft, die dies ihren Anteil betreffend leichtsinnig aufs Spiel setzt von mir auch nur einen Euro Solidarität zu erwarten hat?
genauso ist es. Ich bin kurz vor der Rente und habe diesen Staat bereits 45 Jahre durch hohe Steuern und Abgaben unterstützt.
Solidarität für die Kleber? Soweit kommts noch.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von roli »

H2O hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 09:17 Nein, darf sie nicht! Wenn jeder sich selbst hilft, dann ist allen geholfen. Aber sich zurücklehnen und "Schau'n 'mer 'mal!" sagen, das bringt eine Gesellschaft kaum durch eine Krise.
Das macht doch niemand.
Von Ausnahmen abgesehen.
Aber man darf die Augen nicht vor der Realität verschliessen.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von roli »

H2O hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 09:23 Nein, niemand im Forum ist für diese Krise verantwortlich. Da sehe ich schon mißbrauchtes Vertrauen durch Putin als Ursache. Und dennoch trifft die allermeisten von uns die Krise mit voller Wucht, wenn nicht jeder von uns dafür sorgt, daß der Aufschlag nicht so hart wird. Und wenn der Aufschlag wirklich hart wird, dann stellt sich die Frage erneut... "Was hast Du getan, damit..."
soll jetzt jeder 100.000 € aufnehmen, um zu sagen, "Seht her, ich habe etwas gemacht".
Und dann kommt der Kuckuck.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von roli »

JJazzGold hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 09:26 Was anderes als “Schaun ma amoi“ bleibt den deutschen Bürgern nach dem Grünen Beschluß nicht übrig. Denn Millionen an bundesdeutschen Haushalten überlegen, wie sie ihre anstehenden Rechnungen für Heizung und Strom in den nächsten Jahren bezahlen sollen und nicht, wie sie die deutsche Wirtschaft mittels zusätzlich aufgenommener Kredite für erhöhtem Konsum stabilisieren können.
Das ist auch noch ein Begleiteffekt.
Die Binnennachfrage wird nachlassen und zusätzlich für Insolvenzen sorgen.
Eine Spirale nach unten.
Was Corona nicht geschafft hat, schafft diese Regierung.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von roli »

JJazzGold hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 18:27 Ich kann Sie beruhigen, ich weiß es auch nicht und mir ist auch am Berg keine Lösung eingefallen. Wobei ich zugegeben reichlich von der Landschaft abgelenkt war. :)
Bayern ist so schön.
Auf jeden Fall.
Stehen ja auch noch keine Windparks in den Bergen. ;)
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Seidenraupe »

H2O hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 11:11
Übrigens... in der Gazeta Wyborcza meinte ein Psychologe, daß uns die besten Einfälle beim Spazierengehen und unter der Dusche zufliegen. Da wünsche ich Ihnen viel Glück!
Bei den deutschen Politikern, vorzugsweise aus der grünen Ecke, scheint die Duschzeit zu kurz zu sein.

Jedenfalls tolle Idee von der polnischen Zeitung. Eine konservative Politik ohne Duschzeitbegrenzung scheint zu besseren Ideen zu führen als Grüne Waschlappenwaschen-Politik.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von jack000 »

Realist2014 hat geschrieben: So 16. Okt 2022, 14:57 Die Gasboiler wurden vor 8 Jahren erneuert.
Die Gasboiler??
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von jack000 »

Realist2014 hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 18:27 Und ich verzichte nicht auf Fisch & Fleisch
Verzichteritis sollte auch auf keinen Fall sein!
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Realist2014 »

jack000 hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 20:07 Die Gasboiler??
Was ist daran unklar?
Wie meinst du denn, dass das Heizungswasser mit Gas erwärmt wird?
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von JJazzGold »

roli hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 19:41 Auf jeden Fall.
Stehen ja auch noch keine Windparks in den Bergen. ;)
:thumbup:
Wir haben tatsächlich aus einer Höhe von 2000m Richtung Norden insgesamt nur sieben Windräder gesehen, in weiter Ferne.
Ich lasse mir doch meine Berge nicht durch inaktive Windradl verhunzen. ;)
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von NicMan »

Der Gaspreis ist seit Wochen im Sinkflug. Im gewichteten Großhandel sind wir im Mittel nur noch bei 6,7 Cent die Kilowattstunde. Das ist das Niveau von Anfang Januar. Entsprechend kennen auch die Preise für Neukunden nur den Weg nach unten und werden demnächst wieder unter 20 Cent die Kilowattstunde fallen. Wer weiß, vielleicht sinkt der Preis sogar irgendwann unter den gedeckelten Gaspreis von 12 Cent die Kilowattstunde. Auch am Terminmarkt geht der Preis steil nach unten. In meinen letzten 3 Updates entwickelte sich der Preis für die Megawattsunde von zunächst 240 auf 190 Euro, dann auf 150-160 und aktuell sind wir sogar nur noch bei 115. Auch die sehr langfristigen Preiserwartungen für Cal23 und Cal24 sinken. Die Tendenz ist also sehr gut und wird die Gaspreisbremse günstiger machen. Und auch, wenn diese Preise immer noch sehr hoch sind, ist das viel besser als viele im März erwartet hätten.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Seidenraupe »

Fuer diesen Winter sind die Gastanks in Europa gut gefüllt. Weniger rosig sieht es wohl fuer den folgenden Winter aus. Grund: Es fehlen Tankschiffe fuer LNG

https://amp2.wiwo.de/technologie/wirtsc ... 47530.html
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von roli »

NicMan hat geschrieben: Di 18. Okt 2022, 11:30 Der Gaspreis ist seit Wochen im Sinkflug. Im gewichteten Großhandel sind wir im Mittel nur noch bei 6,7 Cent die Kilowattstunde. Das ist das Niveau von Anfang Januar. Entsprechend kennen auch die Preise für Neukunden nur den Weg nach unten und werden demnächst wieder unter 20 Cent die Kilowattstunde fallen. Wer weiß, vielleicht sinkt der Preis sogar irgendwann unter den gedeckelten Gaspreis von 12 Cent die Kilowattstunde. Auch am Terminmarkt geht der Preis steil nach unten. In meinen letzten 3 Updates entwickelte sich der Preis für die Megawattsunde von zunächst 240 auf 190 Euro, dann auf 150-160 und aktuell sind wir sogar nur noch bei 115. Auch die sehr langfristigen Preiserwartungen für Cal23 und Cal24 sinken. Die Tendenz ist also sehr gut und wird die Gaspreisbremse günstiger machen. Und auch, wenn diese Preise immer noch sehr hoch sind, ist das viel besser als viele im März erwartet hätten.
wobei ich trotzdem die Mitteilung bekam, daß sich mein Abschlag ab nächstes Jahr bzw. Dezember nochmal um 100 Öcken erhöhen wird.
Die dritte Erhöhung innerhalb eines Jahres.
Man gönnt sich ja sonst nichts.
Der Gaspreis ist inzwischen so hoch, wie die gesamten Nebenkosten (Gas, Strom, Wasser etc ) vor einem Jahr.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von roli »

Seidenraupe hat geschrieben: Mo 24. Okt 2022, 03:03 Fuer diesen Winter sind die Gastanks in Europa gut gefüllt. Weniger rosig sieht es wohl fuer den folgenden Winter aus. Grund: Es fehlen Tankschiffe fuer LNG

https://amp2.wiwo.de/technologie/wirtsc ... 47530.html
immerhin wurde die Laufzeit der drei Jungs bis zum Frühjahr nächsten Jahres verlängert. Wird zwar nicht viel helfen, aber was ist schon einfach. :D
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Wähler »

roli hat geschrieben: Mi 26. Okt 2022, 11:11 immerhin wurde die Laufzeit der drei Jungs bis zum Frühjahr nächsten Jahres verlängert. Wird zwar nicht viel helfen, aber was ist schon einfach. :D
Was machen wir eigentlich, wenn die hohen Gaspreise bis in die 30er anhalten? Schon nach einem Jahr Achterbahnfahrt bei den Gaspreisen liegen unsere Nerven blank. Wir sollten nicht so kurzfristig auf die Krise schauen. Wenn die Gaspreisbremse 2 Monate später kommt, gehört das zum kurzfristigen Risiko dazu.
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JJazzGold
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von JJazzGold »

Wähler hat geschrieben: Mi 26. Okt 2022, 13:14 Was machen wir eigentlich, wenn die hohen Gaspreise bis in die 30er anhalten? Schon nach einem Jahr Achterbahnfahrt bei den Gaspreisen liegen unsere Nerven blank. Wir sollten nicht so kurzfristig auf die Krise schauen. Wenn die Gaspreisbremse 2 Monate später kommt, gehört das zum kurzfristigen Risiko dazu.
Dann kaufen wir neue Brennstäbe, lassen die AKWs länger laufen und nehmen die vor kurzem vom Netz genommenen wieder ans Netz.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von elmore »

Ich finde ja bemerkenswert, dass landauf und landab nur von Gas und einer wie auch immer gearteten Preisbremse gesprochen wird. Aber kaum bis gar
nicht die enorm gestiegenen Heizälkosten diskutiert werden oder gar eine Heizölpreisbremse nötig sei.

So als ob in D kaum jemand eine Heizung mit Heizöl betreibt bzw. gar nicht anders kann, so er nicht einen Sack voller 200,-- Euro Scheine zur Verfügung hatte, um bei Zeiten auf Erdwärme oder Wärmetauscher etc. umzusteigen. Die vielgepriesenen Pellets-Heizung oder auch Hackschnitzelverfeuerung
ist ebenfalls extrem teuer geworden, so man nicht selbst Waldbesitzer ist.

Da fält mir von der Allman Brothers Band ein alter Rocksong ein:
"Check the oil, wipe the window, one dollar gas"
Putin ist kein Politiker, sondern ein krimineller Schwerverbrecher. Wie Israel sich wehrt, ist nicht verkehrt.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Seidenraupe »

elmore hat geschrieben: Mi 26. Okt 2022, 13:42 Ich finde ja bemerkenswert, dass landauf und landab nur von Gas und einer wie auch immer gearteten Preisbremse gesprochen wird. Aber kaum bis gar
nicht die enorm gestiegenen Heizälkosten diskutiert werden oder gar eine Heizölpreisbremse nötig sei.

So als ob in D kaum jemand eine Heizung mit Heizöl betreibt bzw. gar nicht anders kann, so er nicht einen Sack voller 200,-- Euro Scheine zur Verfügung hatte, um bei Zeiten auf Erdwärme oder Wärmetauscher etc. umzusteigen. Die vielgepriesenen Pellets-Heizung oder auch Hackschnitzelverfeuerung
ist ebenfalls extrem teuer geworden, so man nicht selbst Waldbesitzer ist.

Da fält mir von der Allman Brothers Band ein alter Rocksong ein:
"Check the oil, wipe the window, one dollar gas"
meine Antwort fällt knapp aus:
Dekarbonisierung.
Alles, was CO2 bei der Verbrennung in die Atmosphäre bläst, wird in Zukunft teuer und irgendwann verboten sein.

Provospam entfernt.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von elmore »

Seidenraupe hat geschrieben: Mi 26. Okt 2022, 14:03 meine Antwort fällt knapp aus:
Dekarbonisierung.
Meine ebenso:
Ach, mit dieser Dekarbonisierung kann man für diesen Winter krachteures Heizöl kaufen?
Das wusste ich nicht. Danke für den "kompetenten Hinweis".
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Nightrain »

Ich wüsste nicht worüber überhaupt diskutiert werden sollte, wenn schon in Zweifel gezogen wird, dass die ungehemmte Anreicherung von CO2 in der Atmosphäre nicht so weiter gehen kann.
elmore hat geschrieben: Mi 26. Okt 2022, 13:42 Ich finde ja bemerkenswert, dass landauf und landab nur von Gas und einer wie auch immer gearteten Preisbremse gesprochen wird. Aber kaum bis gar
nicht die enorm gestiegenen Heizälkosten diskutiert werden oder gar eine Heizölpreisbremse nötig sei.
Der Heizölpreis hat sich doch maximal verdoppelt, während der Gaspreisdeckel die Grenze bei ca. einer Verdreifachung des Preises setzt? Sobald sich der Heizölpreis also nochmal um 50% verteuert hat, könnte man die Diskussion über eine Deckelung beginnen.
Zuletzt geändert von Nightrain am Mi 26. Okt 2022, 14:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von roli »

JJazzGold hat geschrieben: Mi 26. Okt 2022, 13:29 Dann kaufen wir neue Brennstäbe, lassen die AKWs länger laufen und nehmen die vor kurzem vom Netz genommenen wieder ans Netz.
das wäre bis zur Umstellung z.B. auf Wasserstoff die beste Lösung.
Aber wird wohl nicht passieren.
Man nimmt lieber höhere CO2-Werte in Kauf und zahlt Strafgebühren.
Ist ja Steuerzahlergeld.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von roli »

elmore hat geschrieben: Mi 26. Okt 2022, 13:42 Ich finde ja bemerkenswert, dass landauf und landab nur von Gas und einer wie auch immer gearteten Preisbremse gesprochen wird. Aber kaum bis gar
nicht die enorm gestiegenen Heizälkosten diskutiert werden oder gar eine Heizölpreisbremse nötig sei.

So als ob in D kaum jemand eine Heizung mit Heizöl betreibt bzw. gar nicht anders kann, so er nicht einen Sack voller 200,-- Euro Scheine zur Verfügung hatte, um bei Zeiten auf Erdwärme oder Wärmetauscher etc. umzusteigen. Die vielgepriesenen Pellets-Heizung oder auch Hackschnitzelverfeuerung
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ich hatte vor 17 Jahren auf Gas umgestellt. Das rächt sich jetzt ein wenig. Gut, Öl wir auch teurer. Für Gas und Solar hat mir das Geld gefehlt.
Als Baumfreund verbietet es sich mir, komplett auf Holzbefeuerung umzustellen.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Kohlhaas »

roli hat geschrieben: Mi 26. Okt 2022, 14:20 das wäre bis zur Umstellung z.B. auf Wasserstoff die beste Lösung.
Aber wird wohl nicht passieren.
Man nimmt lieber höhere CO2-Werte in Kauf und zahlt Strafgebühren.
Ist ja Steuerzahlergeld.
Mit dem Weiterbetrieb von AKWs kann man keine Gas- und Ölheizungen betreiben.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von JJazzGold »

roli hat geschrieben: Mi 26. Okt 2022, 14:20 das wäre bis zur Umstellung z.B. auf Wasserstoff die beste Lösung.
Aber wird wohl nicht passieren.
Man nimmt lieber höhere CO2-Werte in Kauf und zahlt Strafgebühren.
Ist ja Steuerzahlergeld.
Eben.
Zudem wollte eine Mehrheit der deutschen Bürger das angeblich vor Jahrzehnten genauso so.
Auch wenn ich mich an einen Volksentscheid nicht erinnern kann.
Aber da war ich wahrscheinlich im Ausland.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von firlefanz11 »

Gestern beim heim gehen hab ich gesehen wie eien Familie Steinkohle Briketts in den Keller verladen hat...
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Realist2014 »

Kohlhaas hat geschrieben: Mi 26. Okt 2022, 15:16 Mit dem Weiterbetrieb von AKWs kann man keine Gas- und Ölheizungen betreiben.
Aber Strom erzeugen....
Das spart dann Gas....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Seidenraupe »

firlefanz11 hat geschrieben: Mi 26. Okt 2022, 16:28 Gestern beim heim gehen hab ich gesehen wie eien Familie Steinkohle Briketts in den Keller verladen hat...
Ich hab noch nen Satz alte Autoreifen ... für alle Fälle ;)
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von elmore »

Nightrain hat geschrieben: Mi 26. Okt 2022, 14:16 ...Der Heizölpreis hat sich doch maximal verdoppelt, ...
In welcher ideologisierten Welt lebst du, um solches zu behaupten?
Putin ist kein Politiker, sondern ein krimineller Schwerverbrecher. Wie Israel sich wehrt, ist nicht verkehrt.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Nightrain »

elmore hat geschrieben: Mi 26. Okt 2022, 20:24 In welcher ideologisierten Welt lebst du, um solches zu behaupten?
Heizölpreise um die 80€ sind normale Preis und kommen regelmäßig vor. Eine stärkere Teuerung sieht man natürlich, wenn man die Krisengewinnlerpreise um die 40€ von 2020 als Vergleichswert nimmt,
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Platon »

Hier ein Mitbürger, der sich bei Scholz über die Inflation beschwert. 8 Euro Döner.

Dieser Beitrag ist sehr gut.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von elmore »

Nightrain hat geschrieben: Do 27. Okt 2022, 00:32 Heizölpreise um die 80€ sind normale Preis und kommen regelmäßig vor. Eine stärkere Teuerung sieht man natürlich, wenn man die Krisengewinnlerpreise um die 40€ von 2020 als Vergleichswert nimmt,
Ich darf diese Aussage mal mit realen Zahlen widerlegen, ja?
Belegen könnte ich dir das im übrigen mit meinen Heizölrechnungen.

2021, nicht 2020 um die gleiche Zeit (genau gesagt Mitte November) kosteten 1000l Heizöl 702,-- EUR frei Haus incl. Gefahrgutzulage und MwSt.
Aktuell knapp 1500,-- EUR. vor wenigen Monaten lag der Preis sogar bei bis zu 1900,-- EUR/1000l. Ein Freund von mir tankte vor 1,5 Monaten 2500 l
und bezahlte dafür 3800,-- EUR, bei wie geschrieben, einer Abnahmemenge von 2500 l.

Damit wird er gerade so über die Wintermonate kommen. Mit max. eingeschränkter Beheizung der wichtigsten Wohnräume auf max. 18° Raumtemperatur, Zusatzbeheizung mit Kachelofen und möglichst lange verzögerter Heizungseinstellung auf Sommerbetrieb, bevor er in der kommenden Frostperiode dann auf "Winter" umstellen muss.

In Summe hätte er im Vorjahr für diese 2500 l rund 650,-- EUR je 1000l betahlen müssen. Also rund 1625,--EUR.
Oben erwähnt bezahlte er diesesmal 3800,-- EUR, macht eine Differenz bzw. Preiserhöhung von 2150,-- EUR oder rund 130% Steigerung.

Und da redest du von zu vernachlässigenden Preiserhöhungen gegenüber Gaspreisen?

Na dann...
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Nightrain »

Ich schrieb, dass die Gaspreisbremse ca. bei einer Verdreifachung des Gaspreises erst greift. Öl ist in deinem Beispiel bei 2,3x, d.h. ein gleichwertiger Kostendeckel würde in diesem Beispiel bei einem Kaufpreis von 4875€ greifen und nicht bei den zuletzt gezahlen 3800€. Sowohl bei Erdgas als auch Pellets sind die Steigerungen deutlich höher im Vergleich zu Erdöl.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von NicMan »

Zur Erinnerung: Die Bundesnetzagentur hatte vor Monaten noch davon gesprochen, dass es "physisch unmöglich" sei, das Ziel von zu 95% gefüllten Gasspeichern am 1. November zu erreichen. Kurz vor diesem Datum sind wir bereits bei knapp 98%. Allerdings hatten wir da beim Wetter wohl auch mehr Glück als Verstand, was kurzfristig sogar zu einer überraschenden Überversorgung mit Gas führte.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Seidenraupe »

NicMan hat geschrieben: Do 27. Okt 2022, 13:01 Zur Erinnerung: Die Bundesnetzagentur hatte vor Monaten noch davon gesprochen, dass es "physisch unmöglich" sei, das Ziel von zu 95% gefüllten Gasspeichern am 1. November zu erreichen. Kurz vor diesem Datum sind wir bereits bei knapp 98%. Allerdings hatten wir da beim Wetter wohl auch mehr Glück als Verstand, was kurzfristig sogar zu einer überraschenden Überversorgung mit Gas führte.
Was des einen Freud, ist des anderen Leid.
Mit rund 150.000 Kubikmeter Fassungsvermögen, verteilt auf bis zu sechs Tanks, machten sich jene Schiffe, die nun Europa ansteuern, zuvor auf nach Pakistan, Bangladesch, Myanmar und Indien, Schwellenländer, die bei der Energieversorgung oft leer ausgehen. Sie haben bei ihrer Energieversorgung schon früh auf LNG gesetzt. Der Preisanstieg hat für sie nun schwerwiegende Folgen.
LNG-Mangel: In Schwellenländern fällt der Strom aus

In Pakistan etwa fällt vermehrt für mehrere Stunden am Tag der Strom aus. Das hat zur Folge, dass Klimaanlagen oder das Internet nicht mehr funktionieren. Auch wichtige Industrien müssen vom Netz genommen werden. Szenarien, die man in Europa unbedingt vermeiden will, in Indien, Bangladesch und Myanmar aber immer häufiger auftreten.
Schon die europ. Nachbarn sind sichtlich verärgert und verweigern teilweise Solidarität, weil die Ampel die enormen Kosten dieses "Einkaufen zu welchem Preis auch immer", mit einem 200 Milliarden Programm abfedert (abfedern kann).

Die wesentl ärmeren asiatischen Staaten werden sich an den Egoismus der Europäer sicher erinnern wenn es gilt, sich pro-westlich oder eher zu Gunsten anderer Nachbarn zu entscheiden.
In Folge gehen eben auch mehr Bangladeshis , Pakistanis und Inder vermehrt dahin, wo es im Winter Strom gibt.
https://www.focus.de/finanzen/lng-tanke ... 45463.html
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