Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

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Kohlhaas
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Kohlhaas »

Skull hat geschrieben: Fr 6. Jan 2023, 15:27 Gebe mal bitte ein KONKRETES Beispiel. :)

Nicht NEU-Kunden (Tarife) . Sondern normale Endverbraucher.
Und dieses bitte unter Berücksichtigung der Gaspreisbremse.

Bitte ein einziges Beispiel für die versiebenfachung. Eines bestehenden Vertrages.

Bitte keine halbgaren Schlagzeilen…

mfg
Die massiven Preissteigerungen zweifele ich gar nicht an. Ich hatte ja den heimischen Bäckerbetrieb erwähnt. Hier ein Link, der das möglicherweise belegen kann:

https://de.euronews.com/2022/11/17/hohe ... zgefahrend

Da ist annäherend eine verzehnfachung der Kosten erwähnt.

Ob das realistisch ist, kann ich nicht sagen, da ich die Abrechnungen jenes Bäckers nicht gesehen habe. Vielleicht war das auch nur ein Befürchtung angesichts der Gaspreise auf dem Spotmarkt.

Aber darum ging es ja in den Beiträgen, auf die @Realist reagiert hat, im Kern gar nicht. Ich hatte ja geschrieben, dass das sehr von den konkreten Versorgungsverträgen abhängt. Großkunden haben halt in der Vergangenheit gern Versorgungsverträge mit flexiblen Preisen abgeschlossen, weil sie hofften, von sinkenden Gaspreisen profitieren zu können. Die sind jetzt gekniffen, weil "flexibel" nunmal bedeutet, dass die Preise auch steigen können. Diese Kunden werden durch den Gaspreisdeckel nun geschützt. Andere Kunden (wie ich) haben nicht auf sinkende Preise spekuliert, sondern Versorgungsverträge mit fixen Tarifen geschlossen. Dadurch sind jetzt die großen Versorger gekniffen, denn sie müssen zum vereinbarten Preis liefern und gleichzeitig die drastisch erhöhten Bezugskosten abdrücken. Auch die werden nun durch den Gaspreisdeckel vor dem Ruin bewahrt.

Mehr war nicht gemeint. Warum da die Frage nach Berlin aufkam, ist mir schleierhaft.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Realist2014 »

Kohlhaas hat geschrieben: Fr 6. Jan 2023, 16:02
Aber darum ging es ja in den Beiträgen, auf die @Realist reagiert hat, im Kern gar nicht. Ich hatte ja geschrieben, dass das sehr von den konkreten Versorgungsverträgen abhängt. Großkunden haben halt in der Vergangenheit gern Versorgungsverträge mit flexiblen Preisen abgeschlossen, weil sie hofften, von sinkenden Gaspreisen profitieren zu können. Die sind jetzt gekniffen, weil "flexibel" nunmal bedeutet, dass die Preise auch steigen können. Diese Kunden werden durch den Gaspreisdeckel nun geschützt. Andere Kunden (wie ich) haben nicht auf sinkende Preise spekuliert, sondern Versorgungsverträge mit fixen Tarifen geschlossen. Dadurch sind jetzt die großen Versorger gekniffen, denn sie müssen zum vereinbarten Preis liefern und gleichzeitig die drastisch erhöhten Bezugskosten abdrücken. Auch die werden nun durch den Gaspreisdeckel vor dem Ruin bewahrt.

Mehr war nicht gemeint. Warum da die Frage nach Berlin aufkam, ist mir schleierhaft.

Du hast diejenigen vergessen, die zeitlich befristete Verträge ( z.B. 2 Jahre) mit fixen Tarifen abgeschlossen hatten...

Das habe ich angeführt
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Kohlhaas »

Realist2014 hat geschrieben: Fr 6. Jan 2023, 16:07 Du hast diejenigen vergessen, die zeitlich befristete Verträge ( z.B. 2 Jahre) mit fixen Tarifen abgeschlossen hatten...

Das habe ich angeführt
Selbstverständlich. Die Verträge laufen alle nicht unbefristet bis in alle Ewigkeit. Die sind auch alle innerhalb festgelegter Fristen kündbar. Das ändert aber nichts an der aktuellen Sachlage, die ich geschildert habe und die mit dem Gaspreisdeckel "repariert" werden soll.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Realist2014 »

Kohlhaas hat geschrieben: Fr 6. Jan 2023, 16:39 Selbstverständlich. Die Verträge laufen alle nicht unbefristet bis in alle Ewigkeit. Die sind auch alle innerhalb festgelegter Fristen kündbar. Das ändert aber nichts an der aktuellen Sachlage, die ich geschildert habe und die mit dem Gaspreisdeckel "repariert" werden soll.
Ich habe dem ja auch nicht widersprochen. Sondern nur ergänzt.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Skull »

Realist2014 hat geschrieben: Fr 6. Jan 2023, 15:47 GASAG Berlin.

WEG ( 10 Wohnungen)

"Alter" 2-Jahres-Vertrag bis Ende 2022: 5,3 Cent pro KWh

"Neuer Vertrag" ab 1.1.2023 : 37 Cent pro KWh

37 / 5,3 = 6,98

Durch die Bremse erfolgt dann ein Reduzierung von 80% des VJ Verbrauchs auf 12 Cent.


Soweit die Fakten.
Fakten ? :D

https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 0#p5247830

Desweiteren:

Ab dem 01.01.2023 gelten in der Gas-Grundversorgung die folgenden Preise:

Preise gültig ab 01.01.2023
Grundpreis pro Monat Arbeitspreis pro kWh
Es findet eine Bestabrechnung statt. € brutto ct brutto
Jährlicher Verbrauch bis 15.000 kWh 8,56 € 20,12 ct
Jährlicher Verbrauch 15.001 bis 96.000 kWh 13,91 € 19,69 ct
Jährlicher Verbrauch ab 96.001 kWh 22,47 € 19,58 ct

https://www.gasag.de/erdgas/komfort-tarif

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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Skull »

Kohlhaas hat geschrieben: Fr 6. Jan 2023, 16:02
Ob das realistisch ist, kann ich nicht sagen, da ich die Abrechnungen jenes Bäckers nicht gesehen habe.

Vielleicht war das auch nur ein Befürchtung angesichts der Gaspreise auf dem Spotmarkt.
Ich bin da für eine realistische Betrachtung. Und tatsächlich für Fakten.

Ängste, Befürchtungen, emotionalisierende Presseberichte,
spekulative (Halb) Nachrichten und irgendwelche Äußerungen von irgendjemand…

kann ICH … nichts abgewinnen. :)

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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Realist2014 »

Skull hat geschrieben: Fr 6. Jan 2023, 17:33 Fakten ? :D

https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 0#p5247830

Desweiteren:

Ab dem 01.01.2023 gelten in der Gas-Grundversorgung die folgenden Preise:

Preise gültig ab 01.01.2023
Grundpreis pro Monat Arbeitspreis pro kWh
Es findet eine Bestabrechnung statt. € brutto ct brutto
Jährlicher Verbrauch bis 15.000 kWh 8,56 € 20,12 ct
Jährlicher Verbrauch 15.001 bis 96.000 kWh 13,91 € 19,69 ct
Jährlicher Verbrauch ab 96.001 kWh 22,47 € 19,58 ct

https://www.gasag.de/erdgas/komfort-tarif

mfg
Die gelten nicht für WEG's , wenn keine Einzelzähler pro Wohnung

Ich denke du wolltest Fakten?

Der Vertrag musste ja zum Zeitpunkt des letzten Sommers abgeschlossen werden, um die Versorgung ab dem 1.1.2023 sicher zu stellen.

Ich schreibe hier über REALE Situationen
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Skull »

Realist2014 hat geschrieben: Fr 6. Jan 2023, 17:50
Die gelten nicht für WEG's , wenn keine Einzelzähler pro Wohnung
Die Rechtsprechung hat den Gasverbrauch einer WEG bereits in mehreren Urteilen als nichtgewerblichen Verbrauch eingestuft (BGH Urt. v. 24.03.2015, Az. VIII ZR 243/13, VIII ZR 360/13 und VIII ZR 109/14). Weiterhin existiert eine Entscheidung des BGH aus dem Jahr 2018, in der der BGH ganz selbstverständlich und ohne dies näher zu problematisieren den Abschluss eines Grundversorgungsvertrages durch die WEG durch faktische Energieabnahme bejaht hatte (BGH, 19.12.2018, VIII ZR 336/18).

All dies spricht dafür, dass Wohnungseigentümergemeinschaften grundsätzlich Anspruch auf die gesetzliche Grundversorgung haben und nicht auf die oft teurere und zeitlich limitierte Ersatzversorgung verwiesen werden dürfen.


https://recht-energisch.de/2022/11/04/h ... ersorgung/

Und bei DEINEM (von mir verlinkten) Beispiel Beispiel aus Berlin wolltest DU Dich doch als Beirat informieren.
Gehört habe ich da nie wieder etwas von Dir. :D

Spiele mit anderen. Deine (halbgaren) Wiederholungen sind mir zu anstrengend.

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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Kohlhaas »

Skull hat geschrieben: Fr 6. Jan 2023, 17:42 Ich bin da für eine realistische Betrachtung. Und tatsächlich für Fakten.
Aha. Interessant. Kennst Du die Abrechnungen der genannten Bäcker? Von welchen Fakten redest Du also?

Nur zur Erinnerung: Ich habe die von Dir genannte Zahl für die Preissteigerungen gar nicht in Zweifel gezogen. Die kann gut stimmen. Dass Deine Sichtweise einer "realistischen Betrachtung" folgt, ist damit aber ganz sicher nicht gesagt. :D
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Skull »

Kohlhaas hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 00:25
Aha. Interessant. Kennst Du die Abrechnungen der genannten Bäcker? Von welchen Fakten redest Du also?
Lustig. Habe ICH irgendwelche Behauptungen (gerade auch den von den Dir genannten Bäckern) in den Raum gestellt ?

Ich denke, dass das eher DU (und andere) machen.

Ich kann und brauche auch nicht, keine von mir gar nicht gemachte Behauptung in irgendeiner Weise erklären. :D

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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Platon »

Video über den Ursprung deutscher Gasimporte.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Realist2014 »

Skull hat geschrieben: Fr 6. Jan 2023, 17:33 Fakten ? :D

Jetzt wird es wirklich albern


Hast DU die Preise aus dem August 2022, welche die GASAG damals den WEG's in Berlin zum Start 1.1.2023 angeboten hat?

Ich schon.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Realist2014 »

Skull hat geschrieben: Fr 6. Jan 2023, 19:12

Und bei DEINEM (von mir verlinkten) Beispiel Beispiel aus Berlin wolltest DU Dich doch als Beirat informieren.
Gehört habe ich da nie wieder etwas von Dir. :D

Spiele mit anderen. Deine (halbgaren) Wiederholungen sind mir zu anstrengend.

mfg
Soll ich dir die Angebote der GASAG von damals privat schicken? ( > 40 Cent pro KWh)

Oder den Vertrag, den dann die Hausverwaltung mit einem Alternativanbieter abgeschlossen hat?

Meinst du ich finde das "lustig", diese bedauerlichen Fakten meinem Mieter so mitgeteilt haben zu müssen?
Die Rechtsprechung hat den Gasverbrauch einer WEG bereits in mehreren Urteilen als nichtgewerblichen Verbrauch eingestuft (BGH Urt. v. 24.03.2015, Az. VIII ZR 243/13, VIII ZR 360/13 und VIII ZR 109/14). Weiterhin existiert eine Entscheidung des BGH aus dem Jahr 2018, in der der BGH ganz selbstverständlich und ohne dies näher zu problematisieren den Abschluss eines Grundversorgungsvertrages durch die WEG durch faktische Energieabnahme bejaht hatte (BGH, 19.12.2018, VIII ZR 336/18).
Das hat die GASAG einen Scheiß interessiert, da es keine Einzelzähler gibt.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Skull »

Realist2014 hat geschrieben: Di 10. Jan 2023, 20:55
Das hat die GASAG einen Scheiß interessiert, da es keine Einzelzähler gibt.
Ihr solltet besser die Hausverwaltung wechseln.

Das hört sich für mich…alles irgendwie „falsch“ an.

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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von NicMan »

Frontmonat TTF jetzt bei 56 Euro die Megawattstunde. Damit haben wir das Preisniveau von Anfang Dezember 2021 erreicht.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von NicMan »

NicMan hat geschrieben: Di 18. Okt 2022, 11:30 Wer weiß, vielleicht sinkt der Preis sogar irgendwann unter den gedeckelten Gaspreis von 12 Cent die Kilowattstunde.
Und jetzt ist es soweit:

https://www.t-online.de/finanzen/untern ... tiert.html
Erstmals fällt der Neukundenpreis für Gas unter die 12-Cent-Schwelle der Gaspreisbremse. Diese dürfte dadurch für den Staat billiger ausfallen als gedacht.
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Platon
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Platon »

Ich hatte heute meine Heizkostenrechnung für 2022 im Briefkasten. Wie zu erwarten war eine fette Nachzahlung. Aber habe Geld dafür zurückgehalten. Bin mal gespannt, wie sich die Stimmungsbilder in Deutschland die nächsten Wochen entwickeln.
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NicMan
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von NicMan »

Die Megawattstunde Gas gibt es für den nächsten Monat an der Börse für 49€.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Kohlhaas »

NicMan hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 16:50 Die Megawattstunde Gas gibt es für den nächsten Monat an der Börse für 49€.
Wenn ich das richtig sehe, liegt dieser Preis unter dem Vorkriegs-Niveau.

Deutschland wird den "Doppel-Wums" also nicht ausschöpfen müssen. Putin hat sich schwer verrechnet. Das Embargo schadet nur ihm selbst.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Bogdan »

Hier der Link was alles so in die nächste Rechnung für Strom und Gas so einfließen müsste.

Ähm, da braucht man ja eine gefühlte Woche um die Rechnung nachzurechnen.
Wahrscheinlich gefühlte 10 Seiten Rechnung.
Gut das es inzwischen einen elektronischen Stromzähler gibt, wo man genau
nach Datum ablesen, wann wie der Zählerstand war.
https://www.sw-augsburg.de/energiekrise/#c10008
Wem Sachargumente fehlen, geht zu persönlichen Bemerkungen über. :?
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Ebiker »

Eine indirekte Folge: Das niedersächsische Wattenmeer darf jetzt gechlort werden . Und demnächst auch vor Rügen.

https://taz.de/Genehmigung-fuer-20-Jahre/!5916391/
Folgen sie den Anweisungen
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Seidenraupe »

Ebiker hat geschrieben: So 5. Mär 2023, 13:13 Eine indirekte Folge: Das niedersächsische Wattenmeer darf jetzt gechlort werden . Und demnächst auch vor Rügen.

https://taz.de/Genehmigung-fuer-20-Jahre/!5916391/
Grüne Umweltpolitik 2.0
Mit einer zerstörten Umwelt lässt sich gut Klima schützen.
oder so.
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

„Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“
Schopenhauer
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Schnitter »

Dass wir ohne das Faschistengas auskommen scheint dem ein oder anderen ja schwer zu schaffen zu machen. ;-)
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Kamikaze
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Kamikaze »

Klare Worte vom BASF-Chef:
Warum legt BASF also wirklich Produktionen in Deutschland still? „Der Ukraine-Krieg hat gezeigt, dass viele dringende Modernisierungen in Deutschland und Europa zu lange verschleppt wurden – Digitalisierung, der Ausbau erneuerbarer Energien und erforderliche Investitionen in die Infrastruktur“, schreibt Brudermüller. „Wir können uns Entscheidungsprozesse, die ein Jahrzehnt oder länger dauern, und endlose Debatten über Projekte nicht mehr leisten. Gerade in Deutschland treten wir weiter auf die Bremse, obwohl wir Gas geben müssten.“

So bequem es sein mag, die Gründe für BASFs Produktionsstilllegungen dem Ukraine-Krieg zuzuschreiben: An den beschriebenen Problemen trägt Vladimir Putin weniger Schuld als Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der innerdeutsche Energietrassen und den Windenergie-Ausbau lange ausbremste.
https://amp-focus-de.cdn.ampproject.org ... 87035.html
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
PV-Forum: https://www.photovoltaikforum.com/

ignoriert: Realist2014, JJazzgold, Dieter W.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von NicMan »

Die Megawattstunde Gas gibt es aktuell für 39€. Mittlerweile haben einige Grundversorger damit begonnen, die Preise drastisch zu senken, weil ihnen sonst die Kunden weglaufen:
Im Februar lag der Gaspreis der Grundversorger im Bundesmittel noch bei knapp 17 Cent je kWh – und damit 6 Cent bzw. 56 % über den aktuellen Neukundenpreisen. Doch nun haben erste Grundversorger auf den Preissturz der Gaspreise im Großhandel reagiert kündigen ebenfalls Preissenkungen an – um ihre Kunden nicht zu verlieren. So will etwa der Berliner Grundversorger GASAG die Preise ab Mai von aktuell 18,10 Cent je kWh auf 11,8 Cent je kWh um beachtliche 35 % senken.
https://www.agrarheute.com/markt/diesel ... ert-604546

In meiner Region finde ich erste Angebote unter 10 Cent die KW/h
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Panarin »

Bundesnetzagentur rechnet mit vollen Gasspeichern zum kommenden Winter

Die Gasspeicher sind am Ende des Winters noch relativ voll. So ist es laut Netzagentur möglich, sie im Sommer auch ohne russisches Pipeline-Gas aufzufüllen.
https://www.zeit.de/wirtschaft/2023-03/ ... ur-energie

Putin der grosse Stratege, hat versagt.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Vongole »

Energiekosten sind deutlich zurückgegangen:
Seit dem Höhepunkt der Energiekrise sind die Energiekosten in Deutschland deutlich zurückgegangen. Zwischen Oktober 2022 und April 2023 sanken die Ausgaben für Heizung, Strom und Sprit um durchschnittlich 29 Prozent. Das zeigt eine Analyse des Vergleichsportals Verivox.
https://www.n-tv.de/ratgeber/Energie-is ... 92277.html
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"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von streicher »

Panarin hat geschrieben: Do 30. Mär 2023, 19:28 https://www.zeit.de/wirtschaft/2023-03/ ... ur-energie

Putin der grosse Stratege, hat versagt.
Möglicherweise volle Speicher zum kommenden Winter - das ist eine gute Nachricht.
Die Zukunft ist Geschichte.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von streicher »

Vongole hat geschrieben: Di 2. Mai 2023, 12:25 Energiekosten sind deutlich zurückgegangen:
Es wurden schon viel düstere Bilder an die Wand gemalt. Vielleicht gehen sie noch weiter zurück...
Die Zukunft ist Geschichte.
Bogdan
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Bogdan »

Vongole hat geschrieben: Di 2. Mai 2023, 12:25 Energiekosten sind deutlich zurückgegangen:
Könnte das mal jemand meinen Strom- und Gasanbieter beibringen?

Stadtwerke Augsburg

Danke schön im Voraus.

Mit großer Wahrscheinlichkeit bin ich nicht der einzige Betroffene, wo Senkungen der Energiekosten nicht
an den Kunden weitergegeben wurden. :mad2:
Wem Sachargumente fehlen, geht zu persönlichen Bemerkungen über. :?
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Skull
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Skull »

Bogdan hat geschrieben: Di 2. Mai 2023, 13:01
Mit großer Wahrscheinlichkeit bin ich nicht der einzige Betroffene,
wo Senkungen der Energiekosten nicht an den Kunden weitergegeben wurden.
Die Senkungen kommen noch. Nach dem Winter. :D

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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Kohlhaas »

Bogdan hat geschrieben: Di 2. Mai 2023, 13:01 Könnte das mal jemand meinen Strom- und Gasanbieter beibringen?

Stadtwerke Augsburg

Danke schön im Voraus.

Mit großer Wahrscheinlichkeit bin ich nicht der einzige Betroffene, wo Senkungen der Energiekosten nicht
an den Kunden weitergegeben wurden. :mad2:
Da ist die Lage leider von Stadtwerken zu Stadtwerken sehr unterschiedlich. Manche haben "gezockt" und auf kurzfristige Vorteile an den Spot-Märkten spekuliert, andere haben sich mit langfristigen Verträgen abgesichert. Für mich zum Beispiel (Kunde der Stadtwerke Marburg) ist der Erdgaspreis erst Anfang dieses Jahres sehr moderat angehoben worden. Der Strompreis hat sich überhaupt nicht geändert. Okay, ich beziehe auch seit vielen Jahren Ökostrom, der zum großen Teil aus norwegischen Wasserkraftwerken kommt.

Aber es bleibt dabei: Putin hatte die Illusion, dass er uns mit seinen fossilen Rohstoffen am Wickel hätte und uns erpressen kann. Das war ein Irrtum, und der kommt ihn jetzt teuer zu stehen. Die Energiepreise hierzulande werden weiterhin sinken und sich stabilisieren. Sie werden auf einem höheren Niveau bleiben als vor dem Ukraine-Krieg. Der Unterschied ist aber nicht bedenklich groß. Das fördert dann sogar den Ausbau der Erneuerbaren.

Ich habe vor drei Jahren eine neue Gastherme in mein Haus einbauen lassen. Ging damals nicht anders. Die alte war irreparabel kaputt. Im Juli oder August 2022 hatte ich dann die Befürchtung, dass das eine fatale Fehlentscheidung war. Heute sehe ich das wieder ganz gelassen. Alles geht ganz entspannt weiter. Putin kann uns nicht in Frier-Winter zwingen oder landesweite Blackouts verursachen. Das einzige, was er mit seinem Embargo erreicht hat, ist die Halbierung der russischen Staatseinnahmen.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Panarin »

Bogdan hat geschrieben: Di 2. Mai 2023, 13:01 Könnte das mal jemand meinen Strom- und Gasanbieter beibringen?

Stadtwerke Augsburg

Danke schön im Voraus.

Mit großer Wahrscheinlichkeit bin ich nicht der einzige Betroffene, wo Senkungen der Energiekosten nicht
an den Kunden weitergegeben wurden. :mad2:
Anbieter wechseln bietet sich an.
Bogdan
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Bogdan »

https://www.nordkurier.de/politik/ruege ... lz-1597216

Die Menschen dort leben vom Tourismus. Da können sie das LNG-Terminal nicht gebrauchen.
Wer will schon daneben einen Urlaub verbringen.
Ich kann die Menschen verstehen.
Wem Sachargumente fehlen, geht zu persönlichen Bemerkungen über. :?
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JJazzGold
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von JJazzGold »

Fragt sich vor allem, wofür so viele LNG Terminals und so viel Gas benötigt werden, wenn Industrie und Privathaushalte bereits ab 2024 möglichst mit zunehmend weniger oder sogar ohne Gas auskommen sollen? Haben der Herr Habeck und sein alter Ego Graichen in blindem Aktionismus vielleicht zu üppige Abnahmeverträge geschlossen?
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Bogdan
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Bogdan »

JJazzGold hat geschrieben: Di 9. Mai 2023, 07:47 Fragt sich vor allem, wofür so viele LNG Terminals und so viel Gas benötigt werden, wenn Industrie und Privathaushalte bereits ab 2024 möglichst mit zunehmend weniger oder sogar ohne Gas auskommen sollen? Haben der Herr Habeck und sein alter Ego Graichen in blindem Aktionismus vielleicht zu üppige Abnahmeverträge geschlossen?
Da habe ich auch das Gefühl, dass da ohne Bedarf geplant und gebaut wurde.
Übrigens Putin irgendwann weg und ein guter Russe an der Macht, dann
sind da noch die Pipeline, die wesentlich billiger sind.
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Kamikaze
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Kamikaze »

Bogdan hat geschrieben: Di 9. Mai 2023, 08:47 ein guter Russe an der Macht, dann
sind da noch die Pipeline, die
...gesprengt wurden. ;)
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Bogdan
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Bogdan »

Kamikaze hat geschrieben: Di 9. Mai 2023, 09:44 ...gesprengt wurden. ;)
und mit wenig Aufwand repariert werden könnten.
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Kamikaze
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Kamikaze »

Bogdan hat geschrieben: Di 9. Mai 2023, 09:46 und mit wenig Aufwand repariert werden könnten.
Warum sollte man das tun, wenn schon die LNG-Terminals zu groß (für diese Übergangstechnik) ausgelegt wurden?
Der Gasverbrauch wird mit zunehmendem EE-Ausbau immer geringer werden. Da werden sich schon bald die Orts-Gasnetze nicht mehr lohnen, und du glaubst wirklich, dass da jemand etliche Millionen (evtl Milliarden) € investiert in eine Infrastruktur, die in absehbarer Zeit niemand mehr braucht? (Theoretisch braucht man diese spezielle Infrastruktur ja schon jetzt nicht mehr, da Alternativen aufgebaut wurden, die jetzt nach und nach von inländisch verfügbaren Energieträgern (Sonne und Wind) ersetzt werden. Da wird sich niemand finden, der da gigantische Geldmengen in ein quasi totes Pferd investiert.)
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Kohlhaas »

JJazzGold hat geschrieben: Di 9. Mai 2023, 07:47 Fragt sich vor allem, wofür so viele LNG Terminals und so viel Gas benötigt werden, wenn Industrie und Privathaushalte bereits ab 2024 möglichst mit zunehmend weniger oder sogar ohne Gas auskommen sollen? Haben der Herr Habeck und sein alter Ego Graichen in blindem Aktionismus vielleicht zu üppige Abnahmeverträge geschlossen?
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann handelt es sich um schwimmende Terminals (also im Grunde Schiffe), die umgenutzt werden können, wenn sie mal nicht mehr gebraucht werden. Ich gehe auch nicht davon aus, dass jetzt noch ein zusätzliches Terminal gebaut würde, wenn kein Bedarf mehr besteht. Es geht ja nicht nur um die Versorgung Deutschlands.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Kohlhaas »

Bogdan hat geschrieben: Di 9. Mai 2023, 09:46 und mit wenig Aufwand repariert werden könnten.
Seit Monaten steht Salzwasser in den Röhren. Da kann gar nichts mehr repariert werden. Und selbst wenn es möglich wäre, würde durch diese Pipelines nie wieder Gas fließen. Eher noch würde in Deutschland das Fracking zugelassen. Was gar keine schlechte Idee wäre...
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Kamikaze
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Kamikaze »

Kohlhaas hat geschrieben: Mi 10. Mai 2023, 13:52 Und selbst wenn es möglich wäre, würde durch diese Pipelines nie wieder Gas fließen.
Wären tolle Leerrohre für neue HGÜ-Leitungen nach Post-Putin-Russland. ;)
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Bogdan »

Kohlhaas hat geschrieben: Mi 10. Mai 2023, 13:52 Seit Monaten steht Salzwasser in den Röhren. Da kann gar nichts mehr repariert werden. Und selbst wenn es möglich wäre, würde durch diese Pipelines nie wieder Gas fließen. Eher noch würde in Deutschland das Fracking zugelassen. Was gar keine schlechte Idee wäre...

EON kann sich eine Reparatur vorstellen.
Ich kann diese nicht einschätzen, ob es realistisch ist.
https://www.merkur.de/wirtschaft/eon-ka ... 32066.html

Fracking wird wohl an den Widerstand der Anwohner in Deutschland scheitert.
Wenn selbst die Bahn um jede Neubaustrecke erbittert kämpfen muss (Alpha E Nordzulauf Brenner) kann ich mir das Fracking
in Deutschland nicht vorstehen.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Kohlhaas »

Kamikaze hat geschrieben: Di 9. Mai 2023, 09:54 Warum sollte man das tun, wenn schon die LNG-Terminals zu groß (für diese Übergangstechnik) ausgelegt wurden?
Der Gasverbrauch wird mit zunehmendem EE-Ausbau immer geringer werden. Da werden sich schon bald die Orts-Gasnetze nicht mehr lohnen, und du glaubst wirklich, dass da jemand etliche Millionen (evtl Milliarden) € investiert in eine Infrastruktur, die in absehbarer Zeit niemand mehr braucht? (Theoretisch braucht man diese spezielle Infrastruktur ja schon jetzt nicht mehr, da Alternativen aufgebaut wurden, die jetzt nach und nach von inländisch verfügbaren Energieträgern (Sonne und Wind) ersetzt werden. Da wird sich niemand finden, der da gigantische Geldmengen in ein quasi totes Pferd investiert.)
Bezüglich der Reparatur stimme ich Dir zu. Was die vermeintliche Überflüssigkeit der Orts-Gasnetze betrifft, bin ich anderer Meinung. Ich bin immer noch überzeugt, dass die Energiewende nur zu schaffen ist, wenn mittelfristig Wasserstoff zum zentralen Energieträger wird. Dafür brauchen wir dann die Gasleitungen. Um Wasserstoff in seiner reinen Form durch diese Röhren zu leiten, müssten einige Modifikationen vorgenommen werden. Aber möglicherweise wird es ja auch bald wirtschaftliche Lösungen geben, um "synthetisches Erdgas" herzustellen. Das würde dann auch der laufenden Debatte um Gasheizungsverbot und Wärmepumpen eine 180-Grad-Wende geben. Jedenfalls wäre es ein fataler Fehler, jetzt die Erdgasnetze "zurückzubauen".
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Kamikaze »

Bogdan hat geschrieben: Mi 10. Mai 2023, 13:57 https://www.merkur.de/wirtschaft/eon-ka ... 32066.html
daraus: „Eine Reparatur der Leitungen wäre anspruchsvoll und würde die Klärung vieler Fragen erfordern: technisch, kommerziell und rechtlich."
Übersetzt: technisch machbar, aber bezahlen soll das jemand Anders.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von JJazzGold »

Kohlhaas hat geschrieben: Mi 10. Mai 2023, 13:50 Wenn ich das richtig verstanden habe, dann handelt es sich um schwimmende Terminals (also im Grunde Schiffe), die umgenutzt werden können, wenn sie mal nicht mehr gebraucht werden. Ich gehe auch nicht davon aus, dass jetzt noch ein zusätzliches Terminal gebaut würde, wenn kein Bedarf mehr besteht. Es geht ja nicht nur um die Versorgung Deutschlands.
In irgendeiner Zeitung habe ich gestern oder heute früh gelesen, dass Habeck selbst zugibt bei LNG Terminals und Gas überdimensioniert geplant zu haben. Ich habe jetzt gerade keine Zeit und noch weniger Lust zu suchen, ob ich den Artikel noch einmal finde.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Schnitter »

Kamikaze hat geschrieben: Mi 10. Mai 2023, 14:07 daraus: „Eine Reparatur der Leitungen wäre anspruchsvoll und würde die Klärung vieler Fragen erfordern: technisch, kommerziell und rechtlich."
Übersetzt: technisch machbar, aber bezahlen soll das jemand Anders.
Da kein russischer Demokrat der das Ruder übernimmt vom Himmel fällt und wir von Gammeldiktaturen möglichst wenig Energieträger beziehen sollten, eh eine Phantomdiskussion.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Kamikaze »

Kohlhaas hat geschrieben: Mi 10. Mai 2023, 14:03 Was die vermeintliche Überflüssigkeit der Orts-Gasnetze betrifft, bin ich anderer Meinung. Ich bin immer noch überzeugt, dass die Energiewende nur zu schaffen ist, wenn mittelfristig Wasserstoff zum zentralen Energieträger wird.
Du meinst also, dass wir so viel EE bauen werden, dass wir uns den miesen Wirkungsgrad von H2-Verbrennung in Häusern leisten können?
Bisher sehen das selbst die ambitioniertesten Pläne nicht vor.
Der Import von H2 (falls es den in reinform überhaupt jemals geben wird), reicht nach aktuellem Kenntnisstand nicht mal aus, um die chemische Industrie ausreichend zu bedienen. Auch da wird also nichts zum dummen verbrennen übrig bleiben.
Dafür brauchen wir dann die Gasleitungen. Um Wasserstoff in seiner reinen Form durch diese Röhren zu leiten, müssten einige Modifikationen vorgenommen werden.
Zum Beispiel eine drastische Vergrößerung des Rohrdurchmessers.
H2 hat bei gleichem Volumen nur 1/3 des Energiegehalts.
Dazu kommt, dass der Unterhalt des Gasnetzes dank dem befeuerten Wärmepumpen-Rollout von immer weniger Nutzern getragen werden muss, was die Kosten treibt und diese Infrastruktur immer unattraktiver macht gegenüber Strom, was wiederum zu weniger Nutzern führt, usw.
Aber möglicherweise wird es ja auch bald wirtschaftliche Lösungen geben, um "synthetisches Erdgas" herzustellen. Das würde dann auch der laufenden Debatte um Gasheizungsverbot und Wärmepumpen eine 180-Grad-Wende geben.
Aktuell ist davon nichts angekündigt, geschweige denn im Bau. Ich habe Zweifel daran, dass davon in den nächsten 10 Jahren eine signifikante Menge Anlagen entstehen wird, und noch mehr dass diese gegenüber Wärmepumpen auch nur entfernt wirtschaftlich arbeiten können. (Labor-Wirkungsgrad Strom -> SynGas ca. 60% -> das bedeutet, dass selbst bei der Annahme dass dieser Wert genau so in großtechnischen Anlagen erreicht werden könnte das SynGas je kWh etwa 1,66mal so teuer wäre, wie die gleiche kWh Strom, und eine Wärmepumpe macht daraus ein Vielfaches an Heizenergie, während Verbrennerheizungen nicht mal JAZ 1,0 schaffen.)
Jedenfalls wäre es ein fataler Fehler, jetzt die Erdgasnetze "zurückzubauen".
Das passiert bei obsoleter Infrastruktur ganz automatisch, da sie immer unwirtschaftlicher wird. Im Fall der Gasnetze wird es hier noch eine Übergangszeit geben, aber langfristig wird niemand mehr etwas zu hause verbrennen wollen um seine Bude zu heizen, weil es einfach völlig unwirtschaftlich sein wird.
Womöglich erfindet irgendjemand noch eine bessere methode Häuser zu heizen, als das mit Wärmepumpen möglich ist. Bis dahin ist der Weg aber ziemlich klar zu sehen.
Zuletzt geändert von Kamikaze am Mi 10. Mai 2023, 14:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Kohlhaas »

Bogdan hat geschrieben: Mi 10. Mai 2023, 13:57 EON kann sich eine Reparatur vorstellen.
Ich kann diese nicht einschätzen, ob es realistisch ist.
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Nichts genaues weiß man nicht. Es wurde nur immer wieder betont, dass Salzwasser die innere Beschichtung der Röhren angreift und schnell zerstört. Es würde bei einer "Reparatur" also nicht nur darum gehen, bloß die Löcher zu flicken.
Fracking wird wohl an den Widerstand der Anwohner in Deutschland scheitert.
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in Deutschland nicht vorstehen.
Das mit dem Fracking habe ich nur als Nebenaspekt genannt. Motto: Bevor wir wieder Gerd-Gas kaufen müssen, fracken wir lieber.

Ich gehe auch davon aus, dass es hierzulande kein Fracking geben wird. Was den zu erwartenden Widerstand der Menschen angeht, bin ich mir gar nicht sicher. Die Ablehnung des Frackings konnten wir uns leisten, als noch billiges Gerd-Gas geflossen ist. Den Hahn hat Russland nun aber zugedreht. Wenn Erdgas nicht sowieso in absehbarer Zeit nicht mehr benötigt würde, gäbe es da jetzt sicher keine Tabus mehr. Bevor hier die Lichter ausgehen, würde hemmungslos gefrackt werden. Die Überlegungen dazu werden immer lauter, ohne dass es Proteststürme gibt. Putins Angriffskrieg und sein Gasembargo haben den "Widerstandswillen" der Bevölkerung gegen diese Fördermethode ganz sicher "gesenkt". ;)

Es führt jetzt vielleicht etwas vom Thema weg, aber ich halte es durchaus für sinnvoll, in diese Fördermethode einzusteigen. In ganz kleinem Umfang, nur um das für die Zukunft als Option zur Verfügung zu haben. Es kann nämlich gut sein, dass wir für andere Anwendungen als Heizung künftig noch weiterhin auf fossile Energieträger zurückgreifen müssen (chemische Industrie zum Beispiel). Deshalb war ich auch dagegen, das letzte deutsche Steinkohlebergwerk stillzulegen. Und das, obwohl ich als Emscher-Kind ganz genau weiß, wie verheerend die Umweltschäden durch den Steinkohlebergbau sind. Diese Schäden sind aber sowieso schon angerichtet worden und können nie wieder repariert werden. Da hätte man den Abbau in ganz kleinem Umfang auch noch weiter betreiben können, um sich das technologische Wissen zu erhalten.
Slava Ukraini
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

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JJazzGold hat geschrieben: Mi 10. Mai 2023, 14:08 In irgendeiner Zeitung habe ich gestern oder heute früh gelesen, dass Habeck selbst zugibt bei LNG Terminals und Gas überdimensioniert geplant zu haben.
Das kann ja durchaus sein. Wir alle kennen die Hintergrundzahlen nicht. Es bleibt nur dabei: Die Terminals mussten zu einem Zeitpunkt geplant werden, als der aktuelle Bedarf noch gar nicht kalkuliert werden konnte. Erinnere Dich nur daran, wie hierzulande vorausschauend gebibbert wurde, dass ein Frier-Winter auf uns zukommen könnte. Hier wurden Horrorbilder an die Wand gemalt, dass Putin mit einem Gasembargo unsere gesamte Wirtschaft zum Zusammenbruch bringen könnte.

Ich finde, dass diese Gefahr vorbildlich schnell gebannt worden ist. Wenn sich nun herausstellt, dass dabei zu viel des Guten getan worden ist, kann ich damit problemlos leben. Besser zu viel als zu wenig.

Es ist ja auch kein Schaden entstanden. Wenn ein Terminal nicht ausgelastet werden kann, baut man es einfach ab und nutzt die Schiffe für andere Zwecke. Es ist ein Unterschied, ob man so ein Terminal hat und es nicht braucht, ober ob man es braucht und nicht hat. Vorsorge eben. Aus dem gleichen Grund haben viele Bürger in ihren Kellern Lebensmittel für 14 Tage eingelagert, die sie hoffentlich nie essen müssen. Ich bin auch so ein "Prepper". ;)
Slava Ukraini
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