Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

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relativ
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von relativ »

Perkeo hat geschrieben: Mi 19. Okt 2022, 18:48 Nein, ....

Was Nein.... :?: Welche Fakten hast du, daß der Kohleausstieg noch vor dem AKWs aus kommt?
Wenn wir den Ausstieg aus Kohle UND Fossilen angeblich in 10 oder 20 Jahren schaffen können, dann bin ich für einen Atomausstieg nach genau diesen 10 oder 20 Jahren. Wer mir auch nur eine einzige wissenschaftliche Studie zeigen kann, die die Risiken von Kohle und Kernenergie vergleicht und nicht zu dem Ergebnis kommt dass die letztere das kleinere Übel ist, der werfe den ersten Stein.
Klar kannst du dafür sein, aber die abschließende gesellschaftliche Diskussion darüber ist schon ziemlich lange Entschieden. Bei diesem Thema kann man nicht die Meinung wechseln wie seine Unterhosen.
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Seidenraupe
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Seidenraupe »

relativ hat geschrieben: Mi 19. Okt 2022, 23:26

Klar kannst du dafür sein, aber die abschließende gesellschaftliche Diskussion darüber ist schon ziemlich lange Entschieden. Bei diesem Thema kann man nicht die Meinung wechseln wie seine Unterhosen.
ach, da hat Merkel aber was ganz anderes bewiesen. Nämlich Ausstieg vom Ausstieg. MMn rechtfertigt die enorme Energiekrise, in der Europa steckt, einen Ausstieg vom Ausstiegs vom Ausstieg.


Mit dem Weiterbetrieb bis 15.4.2023 kann D jetzt "in Ruhe" checken, wie ein Winter ohne russisches Gas, ohne russische Kohle und ohne russisches Öl läuft.

Das wird Jahr 1 nach Putin ;)
Zuletzt geändert von Seidenraupe am Mi 19. Okt 2022, 23:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Atue001 »

Seidenraupe hat geschrieben: Mi 19. Okt 2022, 12:45 Ist bei dem Mehrbedarf von 2,5 TWh der Wegfall von Atomstrom berücksichtigt?
Ich nehme mal an, dass deine Frage Sinn macht - nur leider verstehe ich ihn nicht. Eine Kernbotschaft meines Posts war erst mal, dass e-Mobilität nicht wirklich ein Problem ist. Das gilt auch für Szenarien mit und ohne AKWs. Die Veränderungen durch die e-Mobilität geschehen definitiv nicht radikal sofort - sondern sie sind sehr gut planbar - und auch in den Planungen der Energieindustrie durchaus mit berücksichtigt.

Ich habe mit 2,5 TWh den Bedarf der e-Autos dramatisch nach oben gerechnet - tatsächlich liegt der Mehrbedarf eher bei 1 TWh. Ist aber auch egal - der ZUBAU an Kraftwerkskapazität über regenerative Energien überschreitet je Jahr den Abbau durch die Ausserbetriebnahme von AKWs. Wir haben kein Problem bei den Kraftwerkskapazitäten - wir haben allenfalls ein Problem mit dem Netz, mit Speichermöglichkeiten, mit Kraftwerken die ad hoc hochgefahren werden müssen.....gerade letzteres bedienen Gaskraftwerke - und da schließt sich der Kreis, dass wir ein Problem mit fehlendem Gas aus Russland haben.

Der Wegfall der AKWs war schon in einer ganzen Reihe an Szenarien zur Energiewirtschaft in Deutschland berücksichtigt. Er kommt ja auch nicht überraschend. Die Stromerzeuger sind eigentlich ziemlich gut auf diesen Wegfall vorbereitet - lediglich in ziemlich extremen Szenarien, wie sie insbesondere im 2. Stresstest berechnet wurden, kann ist zu Engpässen kommen. Die Ursachen für die Engpässe liegen dabei nicht ursächlich bei der Kraftwerkskapazität, sondern bei fehlenden Leitungen und auch bei den hohen Exportmengen die zugrunde gelegt werden, weil man im Stresstest davon ausgeht, dass rund um Deutschland fast niemand Strom liefern kann, aber beispielsweise Frankreich Strom aus Deutschland benötigt.....

WENN man 400.000 Autos auf e-Mobilität umstellt, dann ergibt sich automatisch, dass 400.000 Autos weniger Benzin und Diesel tanken.....entsprechende Importe können alternativ in Kraftwerken verbrannt werden.....das alles geht nicht 1:1 - aber bewegt sich immer in gut abschätzbaren Ranges. Zumal beispielsweise bei der e-Mobilität die Zahlen sehr gut bekannt sind - wir bekommen doch nahezu täglich die Zulassungszahlen zu e-Fahrzeugen in Deutschland.....


Nein - die Mehrbedarfe an Strom durch den Verkehr, die Haushalte und die Industrie sind nicht wirklich die Probleme unserer Energieversorgung. Wir haben Probleme in den Netzen, bei Speichertechnologien und vor allem bei der Bürokratie. Die Wahrscheinlichkeit, dass in Deutschland flächendeckend und über einen längeren Zeitraum die Lichter ausgehen, liegt nahe Null. Und sie verändert sich nicht wesentlich, ob 1-3 AKWs mehr oder weniger Strom produzieren können - oder auch nicht. Es ist und bleibt ein Scheingefecht basierend auf der Vermittlung von Ängsten. Real sind andere Faktoren begrenzend für den deutschen Energiemarkt - aber die sind weniger gut vermittelbar.

Deshalb stürzt sich die FDP und die CDU/CSU und auch die AFD auf die bedingungslose notwendigkeit der AKWs - obwohl das wissenschaftlich Quatsch ist. Es mag richtig sein, dass wir Energieprobleme haben oder haben werden - aber wissenschaftlich richtig ist auch, dass gerade unsere potentiellen Probleme nicht durch die 3 AKWs gelöst werden können.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

relativ hat geschrieben: Mi 19. Okt 2022, 23:26 Was Nein.... :?: Welche Fakten hast du, daß der Kohleausstieg noch vor dem AKWs aus kommt?
Das war nicht was ich verneint habe. Ich habe verneint dass wir Kohleausstieg und Atomausstieg getrennt betrachten sollten.
relativ hat geschrieben: Mi 19. Okt 2022, 23:26 Klar kannst du dafür sein, aber die abschließende gesellschaftliche Diskussion darüber ist schon ziemlich lange Entschieden. Bei diesem Thema kann man nicht die Meinung wechseln wie seine Unterhosen.
Ich habe meine Meinung zum Thema seit Jahrzehnten nicht geändert.

Außerdem konnte die Entscheidung in Kernenergie ja überhaupt einzusteigen ja auch revidiert werden. Jetzt gibt es die Ansage des demokratisch gewählten Bundeskanzlers, die klare Mehrheit im Parlament und in Umfragen den Atomausstieg zumindest bis April zu verschieben. Wer früher abschalten will, kann sich nicht nur nicht auf einen gesellschaftlichen Konsens berufen, sondern widerspricht dem neuen gesellschaftlichen Konsens.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von relativ »

Seidenraupe hat geschrieben: Mi 19. Okt 2022, 23:55 ach, da hat Merkel aber was ganz anderes bewiesen. Nämlich Ausstieg vom Ausstieg. MMn rechtfertigt die enorme Energiekrise, in der Europa steckt, einen Ausstieg vom Ausstiegs vom Ausstieg.
Das waren parteipolitische Entscheidungen. Ein Wahlversprechen an die Wirtschaft, daß die Union und FDP weiter für billigen Strom für Unternehmen sorgt. Die 180 Grad Wende danach war wegen Fukushima und der Erkenntnis, daß noch nicht mal moderne Industrienationen vor siolchen Unglücken gefeit sind. In Europa hätte eine AKW Katastrophe noch wensentlich verherrendere Auswirkungen
Mit dem Weiterbetrieb bis 15.4.2023 kann D jetzt "in Ruhe" checken, wie ein Winter ohne russisches Gas, ohne russische Kohle und ohne russisches Öl läuft.
In Ruhe bezweifle ich mal ganz stark.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von relativ »

Perkeo hat geschrieben: Do 20. Okt 2022, 07:49 Das war nicht was ich verneint habe. Ich habe verneint dass wir Kohleausstieg und Atomausstieg getrennt betrachten sollten.
Muss es aber weil genau das passiert. Oder glaubst du die nächste dreckige Unterhose wird gewechselt und zig Verträge über den Haufen geworfen und viele Bürger wieder getäuscht werden. Es war ein Fehler das die Politik (Union/ samt Wirtschaftslobby) den Pfad den die SPD und die Grünen damals gegangen sind verlassen haben. Das hat uns nicht nur unmengen an Zeit und Geld gekostet, sondern wir ständen in der heutigen Situation mit sicherheit wesentlich besser da.
Ich habe meine Meinung zum Thema seit Jahrzehnten nicht geändert.
Das gehörtest du aber einer Minderheit an. Gerade nach Fukushima, fiel das Endgültige gesellschaftliche Urteil über diese Form der Energiegewinnung.
Außerdem konnte die Entscheidung in Kernenergie ja überhaupt einzusteigen ja auch revidiert werden. Jetzt gibt es die Ansage des demokratisch gewählten Bundeskanzlers, die klare Mehrheit im Parlament und in Umfragen den Atomausstieg zumindest bis April zu verschieben. Wer früher abschalten will, kann sich nicht nur nicht auf einen gesellschaftlichen Konsens berufen, sondern widerspricht dem neuen gesellschaftlichen Konsens.
Das Grundsätzliche aus , hat mit der mehrheitlichen Zustimmung des temporären Weiterbetriebs von AKws in der Krise nix zu tun.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

relativ hat geschrieben: Do 20. Okt 2022, 10:39 Muss es aber weil genau das passiert. Oder glaubst du die nächste dreckige Unterhose wird gewechselt und zig Verträge über den Haufen geworfen und viele Bürger wieder getäuscht werden. Es war ein Fehler das die Politik (Union/ samt Wirtschaftslobby) den Pfad den die SPD und die Grünen damals gegangen sind verlassen haben.
Die Fehlentscheidung, den Kohleausstieg erst Jahrzehnte nach dem Atomausstieg zu machen, stammt von Rot-Grün.
Die Fehlentscheidung, sich in Abhängigkeit vom lupenreinen Demokraten Putin zu begeben, stammt von Rot-Grün.
Außerdem hat schon Rot-Grün zugelassen, dass massiv deutsche Subventionen nach China fließen.
Wo wurde also ein Pfad verlassen?
relativ hat geschrieben: Do 20. Okt 2022, 10:39 Das gehörtest du aber einer Minderheit an. Gerade nach Fukushima, fiel das Endgültige gesellschaftliche Urteil über diese Form der Energiegewinnung.
1) Es gibt in einer Demokratie keine ‘endgültigen gesellschaftliche Urteile’, die nie wieder diskutiert werden dürfen. Schließlich wurde ja auch das gesellschaftliche Urteil der 50er Jahre FÜR die Kernenergie hinterfragt und letztendlich revidiert - nachdem zwölfmal in Folge eine die Kernkraftbefürworter die Bundestagswahl gewonnen hatten.
2) WENN die Kernkraftgegner wirklich überzeugt wären, über einen endgültigen und irreversiblen gesellschaftlichen Rückhalt zu verfügen, würden wir Befürworter sie nicht so auf die Palme bringen.
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relativ
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von relativ »

Perkeo hat geschrieben: Do 20. Okt 2022, 14:05 Die Fehlentscheidung, den Kohleausstieg erst Jahrzehnte nach dem Atomausstieg zu machen, stammt von Rot-Grün.
Gemeint war der Pfad der zu den Erneuerbaren Energien und deren schnelleren Ausbau geführt hätte, im Kompromiss mit Wirtschaft und Gesellschaft. Statt ständig mal Hüh mal Hott zu entscheiden wie Union und FDP
Die Fehlentscheidung, sich in Abhängigkeit vom lupenreinen Demokraten Putin zu begeben, stammt von Rot-Grün.
Gab es da ein Aufschrei von CDU ,FDP und Wirtschaft? Im gegenteil die Union hat dies aus nachvollziehbaren Gründen (nachdem sie den Ausbau von EE verbaselt hat) sogar noch Intensiviert. Das sie Putin total falsch Eingeschätzt oder aber Unterschätzt haben und zwar fast alle, da gibt es doch gar keinen Diskurs.
Außerdem hat schon Rot-Grün zugelassen, dass massiv deutsche Subventionen nach China fließen.
Wo wurde also ein Pfad verlassen?
Du hast den Pfad den ich meinte eben nicht kapiert und machst daraus deinen Pfad. :rolleyes:

1) Es gibt in einer Demokratie keine ‘endgültigen gesellschaftliche Urteile’, die nie wieder diskutiert werden dürfen. Schließlich wurde ja auch das gesellschaftliche Urteil der 50er Jahre FÜR die Kernenergie hinterfragt und letztendlich revidiert - nachdem zwölfmal in Folge eine die Kernkraftbefürworter die Bundestagswahl gewonnen hatten.
Du glaubst die Kernkraft war in den 50igern teil von Wahlprogrammen und öffentlichen Diskursen? Natürlich wurde das begrüßst, was die Gesellschaft vorran brachte, die Gefahren waren ja auch kaum bekannt bzw. wurden nicht Thematisiert. Die Öffentlichkeit, nebst dir, diskutierst doch gerade darüber, daß wir wieder Uran Atomkraftwerke bauen . Ich bin mir ziemlich sicher, wenn es eine Abstimmung geben würde, ob wir als Gesellschaft wieder dauerhaft auf die bishereige Atomenergie setzen sollten, wäre auch jetzt in der Krise, die Meherheit dagegen.
2) WENN die Kernkraftgegner wirklich überzeugt wären, über einen endgültigen und irreversiblen gesellschaftlichen Rückhalt zu verfügen, würden wir Befürworter sie nicht so auf die Palme bringen.
Was willst du denn mit dem Totschlagargument. Dich wichtig machen. ne sorry bist du nicht. :D
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von schokoschendrezki »

relativ hat geschrieben: Mi 19. Okt 2022, 11:47 Du vergisst dabei das nicht der Staat EE ausbaut sonder die Betreiber, wenn sie jetzt billig subventionierten Atomstrom ect. dazu bekommen , verlangsamt sich der Ausbau der EE, oder hast du anderer Ökonomisch relevante Ergebnisse dazu?
Verschiedene Formen von "Staatsübernahmen" in der Energiewirtschaft werden in meiner Wahrnehmung jetzt ständig und überall diskutiert.

Der Chef des Energieunternehmens RWE, Markus Krebber "hält die Diskussion über eine mögliche Laufzeitverlängerung der deutschen Atomkraftwerke zur Abwendung von Energieengpässen für rückwärtsgewandt." (Juni 22, Spiegel). Und er wundere sich über die ganze Debatte. Zu der natürlich auch diese Debatte hier und jetzt in diesem Forum gehört. Es werde - in seinem Unternehmen jedenfalls - nahezu ausschließlich und nur noch in grüne Energie investiert.

Die Diskussionen kommen einem manchmal vor wie Diskussionen um die Wahl des Sitzplatzes in einem Eisenbahnzug, der längst abgefahren ist.

Man muss dazu natürlich hinzufügen, dass das jemand sagt, dessen Unternehmen einen großen Haufen Geld als Entschädigung für den Atomausstieg vom Staat erhalten hat. Der aber gleichzeitig wegen dieses Atomausstiegs Milliarden abschreiben musste.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

relativ hat geschrieben: Do 20. Okt 2022, 14:20 Gemeint war der Pfad der zu den Erneuerbaren Energien und deren schnelleren Ausbau geführt hätte, im Kompromiss mit Wirtschaft und Gesellschaft. Statt ständig mal Hüh mal Hott zu entscheiden wie Union und FDP
..,
Du hast den Pfad den ich meinte eben nicht kapiert und machst daraus deinen Pfad. :rolleyes:
Was du meintest ist nicht einen Pfad zu gehen sondern ein Ziel zu erreichen. Natürlich versprechen alle immer das Blaue vom Himmel was sie alles erreichen werden wenn man sie wählt oder was sie alles erreicht hätten wenn sie nicht abgewählt worden wären. Wer’s glaubt wird selig. Viel wichtiger ist die Methode wie sie das alles zu erreichen gedachten, wenn sie mit den Realitäten zu kämpfen hätten. Und da fehlt mir schlichtweg die Substanz. Was hätten die so anders gemacht, um so viel bessere Ergebnisse zu erreichen?
relativ hat geschrieben: Do 20. Okt 2022, 14:20 Du glaubst die Kernkraft war in den 50igern teil von Wahlprogrammen und öffentlichen Diskursen? Natürlich wurde das begrüßst, was die Gesellschaft vorran brachte, die Gefahren waren ja auch kaum bekannt bzw. wurden nicht Thematisiert.
Der erste öffentliche Auftritt der Kernenergie war Hiroshima und Nagasaki. Der Genie aus Aladdin stammt aus einem Propagandafilm für Kernenergie: „Zuerst wollte er uns umbringen, aber danach erfüllt er uns drei Wünsche“.
Seit den 80er Jahren kann ich es selbst verfolgen, und da wurden die Folgen eines Reaktorunfalls eher über- als unterschätzt.
relativ hat geschrieben: Do 20. Okt 2022, 14:20 Die Öffentlichkeit, nebst dir, diskutierst doch gerade darüber, daß wir wieder Uran Atomkraftwerke bauen.
Es wird über den Weiterbetrieb von vorhandenen Kernkraftwerken diskutiert. Neubau ist nur der Strohmann der Gegner.
relativ hat geschrieben: Do 20. Okt 2022, 14:20Ich bin mir ziemlich sicher, wenn es eine Abstimmung geben würde, ob wir als Gesellschaft wieder dauerhaft auf die bishereige Atomenergie setzen sollten, wäre auch jetzt in der Krise, die Meherheit dagegen.
Die schweigende Mehrheit war und ist sehr viel differenzierter als die Parteipolitik es wahrhaben will. Laut dieser Umfrage sind die Grünen derzeit klar überstimmt. Aber zu jedem Zeitpunkt konnte man die Mehrheitsmeinung so zusammenfassen:
Wollt ihr einen geordneten Ausstieg aus der Kernenergie? - Ja!
Wollt ihr für den Atomausstieg Klimaschutz, Versorgungssicherheit und bezahlbare Energiepreise im Klo runterspülen? - Nein!
Die Anti- Atom Bewegung hat sich immer auf die erste Antwort berufen und die zweite versucht wegzudiskutieren - was ohne Krise vielleicht auch gegangen wäre.
Zuletzt geändert von Perkeo am So 23. Okt 2022, 11:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

Alte Indianerweisheit: Steige ab von einem toten Gaul; gib einem toten Gaul nicht länger die Sporen! Ja, die kannten noch keine AKW...
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben: So 23. Okt 2022, 09:45 Alte Indianerweisheit: Steige ab von einem toten Gaul; gib einem toten Gaul nicht länger die Sporen! Ja, die kannten noch keine AKW...
Vor kurzem habe ich den Artikel hier schon einmal verlinkt.
Haben Sie ihn übersehen, wollten Sie ihn nicht lesen oder wollten Sie ihn lieber nicht lesen?


https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 71058.html
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

schokoschendrezki hat geschrieben: Do 20. Okt 2022, 14:51 Verschiedene Formen von "Staatsübernahmen" in der Energiewirtschaft werden in meiner Wahrnehmung jetzt ständig und überall diskutiert.

Der Chef des Energieunternehmens RWE, Markus Krebber "hält die Diskussion über eine mögliche Laufzeitverlängerung der deutschen Atomkraftwerke zur Abwendung von Energieengpässen für rückwärtsgewandt." (Juni 22, Spiegel). Und er wundere sich über die ganze Debatte. Zu der natürlich auch diese Debatte hier und jetzt in diesem Forum gehört. Es werde - in seinem Unternehmen jedenfalls - nahezu ausschließlich und nur noch in grüne Energie investiert.


Dass RWE nur noch dort investieren will, wo die höchsten staatlichen Zuschüsse zu erwarten sind, das kommt Ihnen nicht in den Sinn?
Deshalb will RWE vorzeitig raus aus Kohle und Atom und bei grüner Energie die Zuschüsse, die erwartungsgemäß hoch sein werden und müssen, abgreifen. Weshalb ihm die Laufzeitverlängerung der AKWs nicht ins Konzept passt.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von schokoschendrezki »

JJazzGold hat geschrieben: So 23. Okt 2022, 10:05
Dass RWE nur noch dort investieren will, wo die höchsten staatlichen Zuschüsse zu erwarten sind, das kommt Ihnen nicht in den Sinn?
Deshalb will RWE vorzeitig raus aus Kohle und Atom und bei grüner Energie die Zuschüsse, die erwartungsgemäß hoch sein werden und müssen, abgreifen. Weshalb ihm die Laufzeitverlängerung der AKWs nicht ins Konzept passt.
Was soll die Frage bitte?

Nur einen Satz weiter in demselben Beitrag, den Sie von mir zitieren, steht:
schokoschendrezki hat geschrieben: Man muss dazu natürlich hinzufügen, dass das jemand sagt, dessen Unternehmen einen großen Haufen Geld als Entschädigung für den Atomausstieg vom Staat erhalten hat.
Selbstverständlich kommt mir das in den Sinn. Die gesamte Energiewirtschaft ist von den Kosten her durch die Staatsinterventionen vollständig intransparent. Beziehungsweise ich bin zu dumm, diese komplizierten Hin- und Herrechnungen zu verstehen. Das gilt selbstverständlich nicht nur für Deutschland sondern vor allem auch für Frankreich.

Es ändert aber absolut nix daran, dass es unter den derzeitigen Bedingungen kein Unternehmen (außer eben ein solches wie Rosatom) gibt, das für den langfristigen Weiterbetrieb in Frage kommt.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

schokoschendrezki hat geschrieben: So 23. Okt 2022, 10:16 Was soll die Frage bitte?

Nur einen Satz weiter in demselben Beitrag, den Sie von mir zitieren, steht:


Ihr Gedanke an AKW Subvention greift zu kurz, weshalb ich zu Ihrem besseren Verständnis neben Atom auch Kohle aufführte.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von schokoschendrezki »

JJazzGold hat geschrieben: So 23. Okt 2022, 10:19 Ihr Gedanke an AKW Subvention greift zu kurz, weshalb ich zu Ihrem besseren Verständnis neben Atom auch Kohle aufführte.
Kohle wurde und wird auch subventioniert. Klar. Und für viele Umweltbewegte ist RWE der Teufel in Person. Lützerath soll zwar immer noch endgültig verschwinden aber RWE hat das Ende der Kohleverstromung von 2038 auf 2030 vorgezogen. Sie werden es sich gut bezahlen lassen.

Aber auch all dies ändert nix daran, dass es keine willigen Betreiber für Kernkraftwerke innerhalb Deutschlands gibt. Wenn man das unbedingt will, muss man auf die Straße gehen und Werbung für die Partei(en) machen, die sich dann im Parlament und in der Regierung dafür einsetzen. Und Kernkraft (wieder) zu etwas politisch Gewolltem machen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

Sollte es in Deutschland zu einem länger dauernden Blaockout kommen, wird man keine Werbung für die Kernkraft mehr machen müssen. Wir wäre aber lieber, es gäbe keinen solchen Blackout und wir könnten mit EE autark werden. Das ist aber leider auch nur eine vage Hoffnung, weil ich in D keinen Politiker sehe, der das auch vernünftig - dh. zu vertretbaren Kosten in möglichst kurzer Zeit - umsetzen könnte.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: So 23. Okt 2022, 11:55 Sollte es in Deutschland zu einem länger dauernden Blaockout kommen, wird man keine Werbung für die Kernkraft mehr machen müssen. Wir wäre aber lieber, es gäbe keinen solchen Blackout und wir könnten mit EE autark werden. Das ist aber leider auch nur eine vage Hoffnung, weil ich in D keinen Politiker sehe, der das auch vernünftig - dh. zu vertretbaren Kosten in möglichst kurzer Zeit - umsetzen könnte.
So etwas setzen auch keine Politiker um, sondern Unternehmen, die davon etwas verstehen. Einen zweiten Flughafen Berlin-Brandenburg sollten wir uns verkneifen. Da wußten Wowi & Cie. lange Zeit allein, wie man das am besten einfädelt. Die Absichtserklärung der Politik genügt. Dann kommt Planung von Technik und Finanzen und Abstimmung mit Politik und Sachverstand, danach Aufträge und Kontrolle, nur noch Sachverstand.

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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: So 23. Okt 2022, 12:05 So etwas setzen auch keine Politiker um, sondern Unternehmen, die davon etwas verstehen.
Erzähl doch keinen Mist. Die Politik hat das Primat in Sachen Energieversorgung, nicht die Unternehmen.
Die Absichtserklärung der Politik genügt.
Diese "Absichtserklärung der Politik" gibt es spätestens seit Trittihns Kugel Eis. Und was ist passiert? Wir dümpeln bei 40% Stromerzeugung aus EE rum bei hunderten Milliarden Euro Kosten für die Stromverbraucher.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von schokoschendrezki »

H2O hat geschrieben: So 23. Okt 2022, 12:05 So etwas setzen auch keine Politiker um, sondern Unternehmen, die davon etwas verstehen. Einen zweiten Flughafen Berlin-Brandenburg sollten wir uns verkneifen. Da wußten Wowi & Cie. lange Zeit allein, wie man das am besten einfädelt. Die Absichtserklärung der Politik genügt. Dann kommt Planung von Technik und Finanzen und Abstimmung mit Politik und Sachverstand, danach Aufträge und Kontrolle, nur noch Sachverstand.

Wer's anders will, der will ganz unbedingt Geld verbrennen.
So sollte es eigentlich sein. Ja. Stichwort BER. Wer sich eine Vorstellung vom Weiterbetrieb künftiger KKWs machen will, der sollte sich mal das Projekt Münchner S-Bahn, 2. Stammstrecke etwas genauer anschauen. Geplante Inbetriebnahme 2028. Realistische Inbetriebnahme frühestens 2035, wahrscheinlich aber niemals.Geplante Kosten: 2,3 Milliarden. Reale Kosten Stand heute: 7 Milliarden. Nach oben offen. Und das ist vermutlich der kleine Bruder vom großen Bruder "Kernkraftwerke länger betreiben".

Ich bin wirklich nicht ganz unbeleckt von diesem Thema "neue Projekte einführen". Und von der Frage, warum das 2022 in einiger Hinsicht so viel schwieriger ist als sagen wir mal 1980. Eine der Ursachen liegt darin, dass die technologischen Erneuerungszyklen sich viel schneller verkürzen als die möglichen und durchsetzbaren Planungszyklen. Insbesonder im Bereich Software. Mit anderen Worten: Ständig sind die ursprünglichen Voraussetzungen der Planung gar nicht mehr erfüllt. Bei großen Projekten: In der Zwischenzeit hat ein kompletter technologischer oder sonstiger Paradigmenwechsel stattgefunden. Die ursprünglichen Planungen sind für die Tonne. Noch weitaus schwieriger ist das Personen- und Gesichtswahrungsproblem. Irgendwann hat man soviel an Geld, Arbeitstagen und Engagement investiert, dass man nicht mehr rückwärts kann. Und dann wird auch das sinnloseste Vorhaben der Welt realisiert.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: So 23. Okt 2022, 12:16 Erzähl doch keinen Mist. Die Politik hat das Primat in Sachen Energieversorgung, nicht die Unternehmen.
Ziemlich ruppiger Auftritt! Klar, hat die Politik die oberste Planungshoheit. Aber bitte nur bei Absichtserklärungen. Spätestens in der Planung von Vorhaben werden Fachleute für Technik und Finanzen benötigt... und bei der Abwicklung nur Fachleute.

Diese "Absichtserklärung der Politik" gibt es spätestens seit Trittihns Kugel Eis. Und was ist passiert? Wir dümpeln bei 40% Stromerzeugung aus EE rum bei hunderten Milliarden Euro Kosten für die Stromverbraucher.
Sie haben nicht bemerkt, daß sie mir oben Mist vorhalten, und diesen Mist nun zur Regel machen möchten? Wo ist denn nun "Trittins Vorhabensplan" und wo sind Trittins Ausschreibungen und Auftragsabwicklungen?
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: So 23. Okt 2022, 12:48Klar, hat die Politik die oberste Planungshoheit. Aber bitte nur bei Absichtserklärungen.
Seit wann besteht Politik aus "Absichtserklärungen"? :rolleyes:
Wo ist denn nun "Trittins Vorhabensplan" und wo sind Trittins Ausschreibungen und Auftragsabwicklungen?
Er ist nicht vorhanden und ich sehe auch weit und breit keinen dt. Politiker, der so einen Plan aufstellen und durchziehen kann. Das bemängle ich hier doch schon seit Äonen :rolleyes: Und natürlich wird dieser Politiker dann nicht auf dem Bagger sitzen und die Löcher für die WKA selber buddeln :rolleyes:
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben: So 23. Okt 2022, 13:00 Seit wann besteht Politik aus "Absichtserklärungen"? :rolleyes:


Er ist nicht vorhanden und ich sehe auch weit und breit keinen dt. Politiker, der so einen Plan aufstellen und durchziehen kann. Das bemängle ich hier doch schon seit Äonen :rolleyes: Und natürlich wird dieser Politiker dann nicht auf dem Bagger sitzen und die Löcher für die WKA selber buddeln :rolleyes:
"Agnes und seine Brüder". Erinnert sich noch wer an diesen Film? Das war 2004 und gemeint war selbstverständlich u.a. Jürgen Trittin.
Nur ... das Bild der Habeck/Baerbock-Grünen von heute ist ein komplett anderes. Nicht Masturbation auf der Damentoilette oder ähnlich anzügliche Schilderungen. Das Bild ist nicht unbedingt besser. Aber sie werden die neue Volkspartei sein. Oder sind es schon. Die alten Volksparteien waren nicht weniger verdorben.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

Und was hat das jetzt mit dem diskutierten Thema zu tun?
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

schokoschendrezki hat geschrieben: So 23. Okt 2022, 12:44 (...)
...dass die technologischen Erneuerungszyklen sich viel schneller verkürzen als die möglichen und durchsetzbaren Planungszyklen. Insbesonder im Bereich Software. Mit anderen Worten: Ständig sind die ursprünglichen Voraussetzungen der Planung gar nicht mehr erfüllt. Bei großen Projekten: In der Zwischenzeit hat ein kompletter technologischer oder sonstiger Paradigmenwechsel stattgefunden. Die ursprünglichen Planungen sind für die Tonne. Noch weitaus schwieriger ist das Personen- und Gesichtswahrungsproblem. Irgendwann hat man soviel an Geld, Arbeitstagen und Engagement investiert, dass man nicht mehr rückwärts kann. Und dann wird auch das sinnloseste Vorhaben der Welt realisiert.
Ja, natürlich muß uns allen die Schnelllebigkeit von Technik bewußt sein. Dann könnte ein Scherzbold auf den Gedanken kommen, ein Projekt als laufendes Happening zu betreiben. Ich meine aber, daß im Bereich der EE die Innovationszyklen doch noch langwellig sind. So 10 Jahre dürften vergehen, bis eine Sache nicht mehr so richtig neu ist. Und nach 20 Jahren stehen wohl auch schon erste Erneuerungen an.

Ich meine also, daß Fachleute schon einen Redaktionsschluß für ein EE Großprojekt festlegen können, der nur dann durchbrochen werden muß, wenn nun wirklich ganz erhebliche Verbesserungen oder gar Kostensenkungen verpaßt werden würden. Meist genügt doch die Pflege von Schnittstellen für die Steuerung der modularen Systemkomponenten. Dann machen Änderungen von Modulen im System weniger Ärger.

Ich sehe den größten Risikobereich in der Speichertechnik für Zeiten, in denen einige Tage lang die EE-Generatoren nichts liefern. Aber da tut sich jetzt etwas, mit dem sich planen ließe. Im allerschrecklichsten Fall muß man den Speichermodul mitten im Projekt ändern, ohne die alten Module verschrotten zu müssen.

Ich würde sehr gern an diesem Großprojekt teilnehmen, aber ich fürchte, daß ich das meinen jüngeren Kollegen überlassen muß! :(
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Seidenraupe »

H2O hat geschrieben: So 23. Okt 2022, 13:31 Ja, natürlich muß uns allen die Schnelllebigkeit von Technik bewußt sein. Dann könnte ein Scherzbold auf den Gedanken kommen, ein Projekt als laufendes Happening zu betreiben. Ich meine aber, daß im Bereich der EE die Innovationszyklen doch noch langwellig sind. So 10 Jahre dürften vergehen, bis eine Sache nicht mehr so richtig neu ist. Und nach 20 Jahren stehen wohl auch schon erste Erneuerungen an.

Ich meine also, daß Fachleute schon einen Redaktionsschluß für ein EE Großprojekt festlegen können, der nur dann durchbrochen werden muß, wenn nun wirklich ganz erhebliche Verbesserungen oder gar Kostensenkungen verpaßt werden würden. Meist genügt doch die Pflege von Schnittstellen für die Steuerung der modularen Systemkomponenten. Dann machen Änderungen von Modulen im System weniger Ärger.
Seit 2019 stehen nach 20 Jahren Nutzungsdauer die Abrisse von vielen 20 Jahre alten Windrädern an.

Grund:
Förderung läuft aus.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 63542.html
Aktualisiert am 01.11.2019-15:27
Jetzt schlägt auch das Bundesumweltamt Alarm. Für den Abbau alter Windmühlen fehlt es an vielem: unter anderem an Recyclingkapazitäten und Geld.
er Ausbau der Windenergie ist in eine Krise geraten: Wegen vieler Klagen und jahrelanger Genehmigungszeiträume hinkt der Ausbau den Vorgaben der Bundesregierung weit hinterher. Vor Ort wächst der Widerstand gegen neue Windparks. Jetzt kommen auch die schon bestehenden Parks, von denen die ersten bald abgebaut werden müssen, ins Gerede: unzureichendes Recycling, zu geringe Rückstellungen, fehlende Standards für den Rückbau.
Was Habeck dagegen bereits unternommen hat weiß ich nicht.

Soll mir aber keiner erzählen, die Windradbetreiber würden nicht auf neue Milliardensubventionen warten bevor sie neu bauen....
Ich sehe den größten Risikobereich in der Speichertechnik für Zeiten, in denen einige Tage lang die EE-Generatoren nichts liefern.
achwo, mit ein wenig Zweckoptimismus ist das kein Problem wenn Dunkelflaute herrscht sondern eine Pause, die für Kreativität und Selbstreflektion genutzt werden kann
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: So 23. Okt 2022, 13:00 Seit wann besteht Politik aus "Absichtserklärungen"? :rolleyes:
Seit "ewigen" Zeiten; nur ist Ihnen das völlig entgangen. Vorhaben werden von Projektfachleuten geplant (Kosten, Arbeit, Zeit), die Kosten werden ermittelt und natürlich von Fachleuten im Rahmen gehalten. Dann wird entschieden, natürlich unter politischer Federführung für die Finanzierung, werden Angebote eingeholt, der Plan damit überarbeitet und verabschiedet. Danach werden Aufträge erteilt. Änderungen nur nach Darstellung der damit verbundenen Kosten zugelassen... natürlich muß der Finanzier dazu gefragt werden.

Er ist nicht vorhanden und ich sehe auch weit und breit keinen dt. Politiker, der so einen Plan aufstellen und durchziehen kann. Das bemängle ich hier doch schon seit Äonen :rolleyes: Und natürlich wird dieser Politiker dann nicht auf dem Bagger sitzen und die Löcher für die WKA selber buddeln :rolleyes:
Was Sie bemängeln, das wird nur in sehr seltenen Fällen ein Politiker bewältigen können. Das ist ein hochkomplexes Projektmanagement mit sehr vielen inneren Abhängigkeiten. Politiker, die sich aus Geltungsbedürfnis an solche Vorhaben wagen, die enden so wie Herr Wowereit. Der wollte offenbar die sehr hohen Kosten für ein funktionierendes Projektmanagement einsparen. Da müssen "Profis" eingesetzt werden, die sich schon bei vergleichbaren Vorhaben ausgezeichnet haben.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von schokoschendrezki »

Es gibt einen ziemlich interessanten Vergleich zwischen zwei auch durchaus vergleichbaren Projekten: S-Bahn-Ausbau in München und S-Bahn-Ausbau in Zürich:
Tief unter Reys Büro fährt die Züricher S-Bahn durch ihre zweite Stammstrecke. Die Schweizer Metropole, ähnlich groß wie München, hat den rund zehn Kilometer langen Tunnel 2015 eingeweiht – pünktlich und im vorgesehenen Kostenrahmen. Was die Schweizer anders gemacht haben als München? Sie haben vor Baubeginn die Züricher Bürger befragt – und die haben mit 84 Prozent für die „Durchmesser-Linie“ gestimmt, wie die Züricher die Stammstrecke nennen.
https://www.deutschlandfunk.de/planungs ... n-100.html

Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass bei einer Frage zur langfristigen Zukunft Kernkraft etwas anderes herauskommen kann als das, was im Atomausstiegsgesetz bereits beschlossen ist. Schon gar nicht, wenn diese Umfrage lokal in der Umgebung eines geplanten KKWs stattfindet. Da gilt noch mehr als bei Windrädern das Nimby-Prinzip: Not in My Backyard. Die Kommune oder Region in D möchte ich sehen, die sich ein KKW vor der Haustür herbeiwünscht. Klar: Man könnte die Frage nach einer Zukunft der Kernkraft auch unabhängig vom Standort stellen. Dann wären viele dafür. Aber dann wird es, wenns konkret wird, sehr sehr schwierig. Für die beiden am dünn besiedeltsten Regionen, die ich kenne ... die Ueckermark und das Oderbruch ... was da los wäre, würde dort ein KKW geplant werden. Das kann man sich kaum vorstellen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

schokoschendrezki hat geschrieben: So 23. Okt 2022, 15:07 Es gibt einen ziemlich interessanten Vergleich zwischen zwei auch durchaus vergleichbaren Projekten: S-Bahn-Ausbau in München und S-Bahn-Ausbau in Zürich:
https://www.deutschlandfunk.de/planungs ... n-100.html

Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass bei einer Frage zur langfristigen Zukunft Kernkraft etwas anderes herauskommen kann als das, was im Atomausstiegsgesetz bereits beschlossen ist. Schon gar nicht, wenn diese Umfrage lokal in der Umgebung eines geplanten KKWs stattfindet. Da gilt noch mehr als bei Windrädern das Nimby-Prinzip: Not in My Backyard. Die Kommune oder Region in D möchte ich sehen, die sich ein KKW vor der Haustür herbeiwünscht. Klar: Man könnte die Frage nach einer Zukunft der Kernkraft auch unabhängig vom Standort stellen. Dann wären viele dafür. Aber dann wird es, wenns konkret wird, sehr sehr schwierig. Für die beiden am dünn besiedeltsten Regionen, die ich kenne ... die Ueckermark und das Oderbruch ... was da los wäre, würde dort ein KKW geplant werden. Das kann man sich kaum vorstellen.
Haben Sie daran gedacht, dass die jetzigen Gemeinden pro Weiterbetrieb sein könnten, nicht nur der Gemeinderat mit den hohen Einnahmen durch den AKW Betrieb, sondern auch die Bürger der Gemeinde, die seit Jahrzehnten davon profitieren?
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

JJazzGold hat geschrieben: So 23. Okt 2022, 19:23 Haben Sie daran gedacht, dass die jetzigen Gemeinden pro Weiterbetrieb sein könnten, nicht nur der Gemeinderat mit den hohen Einnahmen durch den AKW Betrieb, sondern auch die Bürger der Gemeinde, die seit Jahrzehnten davon profitieren?
Nicht zu vergessen das Survivorship Bias: Wer ein Problem damit hat, neben einem Kernkraftwerk zu wohnen, ist schon vor 30 Jahren weggezogen. Übrig sind diejenigen, die sich um den Wegfall des wichtigsten Arbeitgebers sorgen.
Neue Reaktoren stehen derzeit nicht zur Debatte, und selbst wenn sie zur Debatte stünden wären das vermutlich neue Blöcke an bestehenden Standorten.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von relativ »

Perkeo hat geschrieben: So 23. Okt 2022, 09:25 Was du meintest ist nicht einen Pfad zu gehen sondern ein Ziel zu erreichen. Natürlich versprechen alle immer das Blaue vom Himmel was sie alles erreichen werden wenn man sie wählt oder was sie alles erreicht hätten wenn sie nicht abgewählt worden wären. Wer’s glaubt wird selig. Viel wichtiger ist die Methode wie sie das alles zu erreichen gedachten, wenn sie mit den Realitäten zu kämpfen hätten. Und da fehlt mir schlichtweg die Substanz. Was hätten die so anders gemacht, um so viel bessere Ergebnisse zu erreichen?
Am Ende des Pfades ist das Ziel aber man wird es nicht erreichen, wenn man ständig neue und andere Pfade bestreitet. Du hast die letzten Jahre/Jahrzehnte wohl nicht richtig hingeschaut was da an politischen Entscheidungen so alles anders gemacht wurde.
Der erste öffentliche Auftritt der Kernenergie war Hiroshima und Nagasaki. Der Genie aus Aladdin stammt aus einem Propagandafilm für Kernenergie: „Zuerst wollte er uns umbringen, aber danach erfüllt er uns drei Wünsche“.
Seit den 80er Jahren kann ich es selbst verfolgen, und da wurden die Folgen eines Reaktorunfalls eher über- als unterschätzt.
Atomkraft galt als unerschöpfliche Energiequelle, als Energielieferant gab es dort keine Bedenken.
Das änderte sich dann erst gravierend durch Tschernobyl.
Der damalige Atomminster Strauss äußerte sich folgendermaßen: "Wohnsitz und Dienstsitz sind für mich jetzt Bonn. Mein politischer Ausgangspunkt ist Bayern. Vielleicht habe ich bald das Ergebnis meiner Tätigkeit, ein Atomauto oder ein Atomflugzeug, dann schaff ich beides."
Es wird über den Weiterbetrieb von vorhandenen Kernkraftwerken diskutiert. Neubau ist nur der Strohmann der Gegner.
Auch hier liegst du wieder falsch, du willst du Stimmen nur nicht hören, weil sie nicht in deine Argumentation passen.
https://www.rnd.de/politik/atomenergie- ... J2NJM.html
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/ ... t-100.html
https://www.swg-mobil.de/2021/10/20/die ... ine-frage/
Die schweigende Mehrheit war und ist sehr viel differenzierter als die Parteipolitik es wahrhaben will. Laut dieser Umfrage sind die Grünen derzeit klar überstimmt. Aber zu jedem Zeitpunkt konnte man die Mehrheitsmeinung so zusammenfassen:
Wollt ihr einen geordneten Ausstieg aus der Kernenergie? - Ja!
Wollt ihr für den Atomausstieg Klimaschutz, Versorgungssicherheit und bezahlbare Energiepreise im Klo runterspülen? - Nein!
Die Anti- Atom Bewegung hat sich immer auf die erste Antwort berufen und die zweite versucht wegzudiskutieren - was ohne Krise vielleicht auch gegangen wäre.
Ja deshalb würde ich meine Argumentation auch nie auf solche Umfragen aufbauen wollen, solange ich nicht die genaue Fragestellung dieser Umfragen kenne.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: So 23. Okt 2022, 13:45Seit "ewigen" Zeiten; nur ist Ihnen das völlig entgangen.
Offensichtlich. Ich dachte Politik käme durch Gesetze in unser aller Leben. So kann man sich irren.
Was Sie bemängeln, das wird nur in sehr seltenen Fällen ein Politiker bewältigen können.
Was auch niemand verlangt hat. Du hast meine Aussage zum Thema komplett fehlinterpretiert, ob absichlich oder nicht sei dahingestellt, eigentlich kann man die nämlich nicht falsch verstehen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mo 24. Okt 2022, 08:18 Offensichtlich. Ich dachte Politik käme durch Gesetze in unser aller Leben. So kann man sich irren.
Das Gesetz steht am Ende von Beratungen und Planungen. Nur bei dem biblischen Moses war das anders.

Was auch niemand verlangt hat. Du hast meine Aussage zum Thema komplett fehlinterpretiert, ob absichlich oder nicht sei dahingestellt, eigentlich kann man die nämlich nicht falsch verstehen.
Auch ich habe ein Recht auf Begriffsstutzigkeit. Nein, nicht absichtlich; angeboren. :)
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: Mo 24. Okt 2022, 08:40 Das Gesetz steht am Ende von Beratungen und Planungen.
Nicht wirklich, sonst hätte es das Desaster EEG nicht gegeben.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mo 24. Okt 2022, 09:03 Nicht wirklich, sonst hätte es das Desaster EEG nicht gegeben.
Na ja, so furchtbar ist das Desaster denn wohl doch nicht:
https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/da ... esetz-eeg/
Das EEG regelt den Ausbau erneuerbarer Energien. Nach dem Atomunglück in Japan 2011 beschloss die Bundesrepublik Deutschland, so schnell wie möglich die Energieversorgung durch Atomkraft zu beenden. Ein wichtiger Bestandteil des Gesetzes besteht darin, dass die Unternehmen, die das Land mit Energie versorgen, Strom vor allem aus erneuerbaren Energien erzeugen. Die dabei entstehenden zusätzlichen Kosten müssen von den Endverbrauchern, also von der Industrie sowie von den Privathaushalten, übernommen werden. Diese Kostenregelung ist in der sogenannten EEG-Umlage festgelegt.
Aber ich gebe gern zu, daß man aus heutiger Sicht einiges hätte besser machen können. Man hatte seinerzeit darauf gesetzt, daß es für Unternehmen Anreize geben muß, und dann legen die schon begeistert los. Unternehmerische Interessen müssen aber zuvor in geordnete Bahnen gelenkt werden. Da hätte der Staat zunächst mit Hilfe seiner wirklich dazu befähigten Institute einen Plan auf dem damaligen Stand der Technik auflegen müssen und danach Angebote einholen und bewerten sollen und Aufträge erteilen müssen. Das Geld wollte man sparen und den "Markt" den Umbau regulieren lassen.

Ich erinnere mich, wie ich als Privatperson und ganz ohne staatliche Gängelung vor 5 Jahren darum gerungen hatte, in abgelegener Wohnlage eine brauchbare Energieinsel auf zu bauen... also Notstrom bei Netzausfall und zugleich Energiepuffer für PV-Strom. Mit meiner Arbeit bin ich auch recht zufrieden, meine aber heute, daß es noch regelungstechnische Lücken gibt, die vielleicht in großen Netzen gar nicht auftreten. Aber im Vorfeld ein Gesetz dazu zu erlassen, das ist ganz schön ehrgeizig.

Wie ich sehe. gibt es inzwischen aber Anpassungen des EEG's an den Stand der heutigen Erkenntnisse:

https://www.umweltbundesamt.de/themen/k ... ien-gesetz
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz hat sich seit dem Jahr 2000 als effektives und effizientes Instrument für die Förderung von Strom aus regenerativen Quellen bewährt. Die erneuerbaren Energien tragen zunehmend zur Stromversorgung in Deutschland bei. Damit gehen eine deutliche Minderung der Kohlendioxidemission im Stromsektor sowie positive volkswirtschaftliche Effekte einher.
https://www.solaranlagen-portal.com/pho ... chkeit/eeg
Mit der Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes 2022 wurden Förderung und Betrieb von Photovoltaikanlagen in Deutschland auf eine neue Grundlage gestellt. Neben der geänderten Einspeisevergütung ist im EEG 2023 unter anderem die EEG-Umlage entfallen und die Ausbauziele für Solarstrom wurden deutlich erhöht.
Hier handelt es sich also um ein "rolling release" des EEG's, oder um eine Operation am offenen Herzen!
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: Mo 24. Okt 2022, 15:37 Na ja, so furchtbar ist das Desaster denn wohl doch nicht:
Doch, ist es. Mit den hunderten Millarden Euro, die das gekostet hat, sind die 40-50% Stromproduktion aus EE ein Armutszeugnis.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mo 24. Okt 2022, 16:15 Doch, ist es. Mit den hunderten Millarden Euro, die das gekostet hat, sind die 40-50% Stromproduktion aus EE ein Armutszeugnis.
Planloses Vorgehen hat seinen Preis. Irgend jemand muß dabei gut verdient haben...
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Wähler »

Tom Bombadil hat geschrieben: So 23. Okt 2022, 12:16 Und was ist passiert? Wir dümpeln bei 40% Stromerzeugung aus EE rum bei hunderten Milliarden Euro Kosten für die Stromverbraucher.
Zumindestens hat das EEG die Subventionen für die EE transparenter gemacht, als im Vergleich zur Atomenergie und Energie aus Kohle, die beide in der Vergangenheit noch bis vor 10 Jahren massiv innerhalb der EU subventioniert worden sind.
siehe auch:
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.1793957
https://green-planet-energy.de/presse/a ... mlage.html?
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

Toll. Das Geld ist trotzdem verschwendet. Wenn deutsche Politiker sonst nichts können, eins können sie in Perfektion: das Geld der Bürger mit vollen Händen zum Fenster rauswerfen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

Inmitten des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Ende September ein Uran-Transport aus Russland die Brennelementefabrik in Lingen im Emsland erreicht. Das geht aus im Internet veröffentlichten Daten des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) hervor. Demnach wurde am 28. und 29. September angereichertes Uranhexafluorid nach Lingen transportiert.

Ein Sprecher der Behörde bestätigte die Lieferung auf Nachfrage. Weitere Angaben macht das Bundesamt nicht. Grundlage für den Transport waren Genehmigungen aus dem Jahr 2021. Für Kernbrennstoffe gibt es ebenso wie für Gas auf der EU-Ebene kein Einfuhrverbot aus Russland.

.....

In der dortigen Anlage des französischen Unternehmens Framatome werden seit mehr als 40 Jahren Brennelemente für die nukleare Stromerzeugung in Europa hergestellt. Die Fabrik beliefert unter anderem Atomkraftwerke in Belgien, Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden, Großbritannien, Spanien, Schweden und Finnland.

https://www.n-tv.de/politik/Russisches- ... 77520.html

Der Betrieb in Deutschland läuft weiter.
Weil Belgier, Franzosen, Schweizer, Niederländer, Briten, Spanier, Schweden und Finnen nach Ansicht deutscher AKW Gegner “kein Rückgrat haben“.
Dafür können Sie rechnen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Seidenraupe »

JJazzGold hat geschrieben: Do 27. Okt 2022, 07:46 Inmitten des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Ende September ein Uran-Transport aus Russland die Brennelementefabrik in Lingen im Emsland erreicht. Das geht aus im Internet veröffentlichten Daten des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) hervor. Demnach wurde am 28. und 29. September angereichertes Uranhexafluorid nach Lingen transportiert.
Eine in jeder Hinsicht bemerkenswerte Nachricht.

Der Pariastaat liefert zuverlässig angereichertes Uran statt es für eine schmutzige Bombe zu nutzen? Oder zumindest damit zu drohen, dass angereicherte Uran als Druckmittel zu nutzen um Waffenlieferungen zu beenden?
Russland liefert wirklich, als würde kein Krieg herrschen? Als würde es nicht gegen den gesamten teuflischen Westen kämpfen?

Nachdenkliche Pause---


Dass unsere Nachbarn rechnen können, bestätige ich sofort.

Allerdings kann auch unser Wiklimi rechnen. Er rechnet alles vom 1,5Pfad her. Für diesen 1,5° Pfad hat Habeck mit seinen Staatssekretären die passenden Rechenkünstler
(Anja Hajduk, Sven Giegold, Patrick Graichen und Udo Philipp )

Da mehr CO2 durch Braunkohleverstromung freigesetzt wird, wird das über andere Ressorts eingespart werden. Verkehr, Landwirtschaft, Industrieproduktion, Haushalte.... Die Grünen sind noch kein Jahr an der Regierung, die haben noch dreiviertel der Regierungszeit dafür zur Verfügung.

Ich garantiere, in Habecks und Lemkes Ministerium wird gerechnet.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von firlefanz11 »

JJazzGold hat geschrieben: Do 27. Okt 2022, 07:46 Der Betrieb in Deutschland läuft weiter.
Weil Belgier, Franzosen, Schweizer, Niederländer, Briten, Spanier, Schweden und Finnen nach Ansicht deutscher AKW Gegner “kein Rückgrat haben“.
Nun ja.. Wer sich ein mal in eine Ideologie verrannt hat kommt da halt nur schwer wieder raus...
Wr immer nur rückwärts gewandt läuft wird irgendwann stolpern o. läuft vor die Wand...
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

Seidenraupe hat geschrieben: Do 27. Okt 2022, 10:08 Eine in jeder Hinsicht bemerkenswerte Nachricht.

Der Pariastaat liefert zuverlässig angereichertes Uran statt es für eine schmutzige Bombe zu nutzen? Oder zumindest damit zu drohen, dass angereicherte Uran als Druckmittel zu nutzen um Waffenlieferungen zu beenden?
Russland liefert wirklich, als würde kein Krieg herrschen? Als würde es nicht gegen den gesamten teuflischen Westen kämpfen?

Nachdenkliche Pause---

Nur um das klarzustellen, Russland liefert nicht, weil es so zuverlässig ist, das ist längst widerlegt. Russland liefert, weil der Kreml dringend Geld benötigt.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Seidenraupe »

JJazzGold hat geschrieben: Do 27. Okt 2022, 10:28 Nur um das klarzustellen, Russland liefert nicht, weil es so zuverlässig ist, das ist längst widerlegt. Russland liefert, weil der Kreml dringend Geld benötigt.
das setze ich als bekannt voraus.
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Vongole »

JJazzGold hat geschrieben: Do 27. Okt 2022, 07:46 Inmitten des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Ende September ein Uran-Transport aus Russland die Brennelementefabrik in Lingen im Emsland erreicht. Das geht aus im Internet veröffentlichten Daten des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) hervor. Demnach wurde am 28. und 29. September angereichertes Uranhexafluorid nach Lingen transportiert.
(..)

Der Betrieb in Deutschland läuft weiter.
Weil Belgier, Franzosen, Schweizer, Niederländer, Briten, Spanier, Schweden und Finnen nach Ansicht deutscher AKW Gegner “kein Rückgrat haben“.
Dafür können Sie rechnen.
Vor allem kann Putin rechnen, der Uranhandel spült jährlich 455 Millionen Euro in Putins Kriegskasse. Und nicht nur deutsche AKW-Gegner haben in Europa ein Uran-Embargo gefordert:
Dazu zählt auch das Europäische Parlament. Bereits im Frühjahr hatten die Abgeordneten mit großer Mehrheit für „ein sofortiges vollständiges Embargo für russische Importe von Öl, Kohle, Kernbrennstoff und Gas“ votiert und gefordert „die Zusammenarbeit mit russischen Unternehmen bei bestehenden und neuen Nuklearprojekten zu beenden, auch in Finnland, Ungarn und Bulgarien, wo russische Experten durch westliche ersetzt werden können.“
https://www.tagesspiegel.de/politik/tro ... 26818.html
Am Yisrael Chai

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Emin
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

Wähler hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 06:46 Zumindestens hat das EEG die Subventionen für die EE transparenter gemacht, als im Vergleich zur Atomenergie und Energie aus Kohle, die beide in der Vergangenheit noch bis vor 10 Jahren massiv innerhalb der EU subventioniert worden sind.
siehe auch:
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.1793957
https://green-planet-energy.de/presse/a ... mlage.html?
Die Zahlen in dem Bericht kommen aus dem Nirgendwo, im zweiten Artikel ist nicht von Subentionen die Rede, sondern von externen Kosten, wobei man da natürlich nicht Kohle und Atom seperat betrachtet, denn sonst müsste diese Greenpeace-Studie ja zugeben, dass Atom sehr wohl die günstigste Alternative ist.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 06:46 Zumindestens hat das EEG die Subventionen für die EE transparenter gemacht, als im Vergleich zur Atomenergie und Energie aus Kohle, die beide in der Vergangenheit noch bis vor 10 Jahren massiv innerhalb der EU subventioniert worden sind.
siehe auch:
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.1793957
https://green-planet-energy.de/presse/a ... mlage.html?
Emin hat geschrieben: Fr 28. Okt 2022, 09:37 Die Zahlen in dem Bericht kommen aus dem Nirgendwo, im zweiten Artikel ist nicht von Subentionen die Rede, sondern von externen Kosten, wobei man da natürlich nicht Kohle und Atom seperat betrachtet, denn sonst müsste diese Greenpeace-Studie ja zugeben, dass Atom sehr wohl die günstigste Alternative ist.
Belege bitte erst einmal Deine Behauptungen, bevor Du eine im Zeitungsartikel verlinkte offizielle EU-Quelle anderer Diskutanten als aus dem "Nirgendwo" bezeichnest.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

Wie passend.
Der beste Zeitpunkt ever, um das zu verkünden.

Kompliment an die Grünen.



“Das Atomkraftwerk im niedersächsischen Lingen muss im kommenden Winter für Wartungsarbeiten für zwei Wochen vom Netz. Wie die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf eine Anfrage der Unionsfraktion an die Bundesregierung berichtet, muss das Kraftwerk Ende Januar "neu konfiguriert" werden. Kraftwerksbetreiber RWE präzisierte demnach gegenüber der Zeitung, dass die Brennelemente rekonfiguriert werden. Der Zeitpunkt dieses "Routinevorgangs" stehe aber noch nicht fest.“

https://www.n-tv.de/wirtschaft/AKW-Ling ... 80840.html
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

Wähler hat geschrieben: Fr 28. Okt 2022, 10:43 Belege bitte erst einmal Deine Behauptungen, bevor Du eine im Zeitungsartikel verlinkte offizielle EU-Quelle anderer Diskutanten als aus dem "Nirgendwo" bezeichnest.
Seite 2, Fußnote 12 im Papier. "A study (...) does not exist"
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Wähler »

Zwischenbericht enthält erstmals vollständige Daten zu Energiekosten und -subventionen in der EU 28 (alle Stromerzeugungstechnologien)
Europäische Kommission 13. Oktober 2014
https://ec.europa.eu/commission/pressco ... IP_14_1131
"Aus der Studie geht hervor, dass im Jahr 2012 der Energiesektor der EU 28 (ausgenommen Verkehr) staatliche Subventionen im Umfang von 120-140 Mrd. EUR erhielt...
Es überrascht nicht, dass angesichts der Bemühungen um die Steigerung des Anteils der erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch die höchsten Beträge im Rahmen der öffentlichen Unterstützung 2012 auf erneuerbare Energiequellen entfielen, insbesondere auf die Sonnenenergie (14,7 Mrd. EUR) und Windkraftanlagen an Land (10,1 Mrd. EUR), gefolgt von Biomasse (8,3 Mrd. EUR) und Wasserkraft (5,2 Mrd. EUR)...
Bei den konventionellen Stromerzeugungstechnologien wurde 2012 für den Kohlesektor der höchste Betrag aufgewendet (10,1 Mrd. EUR), gefolgt von Kernenergie (7 Mrd. EUR) und Erdgas (ca. 5,2 Mrd. EUR)...
Es wird davon ausgegangen, dass sich die externen Kosten des Energiemixes der EU für das Jahr 2012 auf 150 bis 310 Mrd. EUR belaufen."

Siehe Abbildung 2 Final Studies zum Download:
https://energy.ec.europa.eu/full-datase ... ogies-0_en
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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