Perkeo hat geschrieben: ↑Di 1. Nov 2022, 11:04
(...)
Auch für Polen gilt:
1) EE und Kernenergie schließen einander nicht aus.
2) Alles ist besser als Kohle.
Ich meine, daß auch für Polen gilt, daß man gemachte Fehler nicht einfach kopieren sollte. Nun sogar zum 2. Male. Wie verrückt ist das denn?! Auch in Polen sind 100% EE möglich und schrittweise machbar. 100 Mrd USD Einstieg in die schöne altbackene AKW-Welt... wie viel EE hätte man damit schon aufbauen können!
Selbst an diesem trüben Herbsttag in Nord-West-Pommern liefert meine PV-Anlage noch 1 kW, also etwa 1/10 der Leistung an einem Sonnentag. Mein Energieverbrauch (ohne Heizung!) liegt Augenblicklich bei 2 kWh, die Pufferbatterie wird geladen, weil mein Dauerverbrauch nur 200 W beträgt. Die ins öffentliche Netz eingespeiste Energie ist gering... und leider... beziehe ich auch Netzenergie in der gleichen Größenordnung.
Ich weiß, daß ich am Abend etwa 6 kWh elektrische Energie verbraucht haben werde; wobei ich 1,5 kWh aus dem Netz bezogen und ins Netz geliefert haben werde. Huch, und nun kommt die Sonne doch noch durch: 2 kW. Wie schön: Dann wird die Pufferbatterie schneller wieder auf 100% geladen sein. Wenn Polen sich geschickt aufstellt, dann ist mit überschaubaren Mitteln Stromautarkie in 9 von 12 Monaten möglich. Uns muß nur noch etwas einfallen, wie wir die ganz dunkle Jahreszeit überbrücken. An so etwas wie Winterschlaf ist ja leider nicht zu denken.
Immerhin: Viele Polen dämmen jetzt ihre Häuser mit allem, was dazu zu haben ist, und sie versuchen, sich mit Wärmepumpen über die kalte Jahreszeit zu retten. In meiner weit abgelegenen Lage bleibe ich beim wasserführenden Kaminofen mit Holzscheiten, der alle 2 bis 4 Tage aufgeheizt werden muß, wenn die Sonne nichts in die Solarpanels einspeist... ab Anfang Oktober ist das so... bis Ende März. Ein Pufferkessel steht im Haus zur Brauchwassererwärmung im Durchlaufverfahren. Tageslicht und Verlustwärme aus dem Kessel halten mein Haus auf angenehmen 21 °C. Da springt die Heizung gar nicht erst an. Müßte sie das wegen zu geringer Außentemperaturen, dann müßte ich im Abstand von 2 Tagen nachheizen.
Großzügig ausgelegt lebe ich hier also völlig autark. Das öffentliche Netz ist meine Rückfallversicherung, wenn mein weitestgehend autarkes System einmal ausfallen sollte. Und umgekehrt stört mich ein Netzausfall überhaupt nicht. Der GAU wäre ein gleichzeitiger Ausfall von PV-System und öffentlichem Netz in Temperaturbereichen unterhalb des Gefrierpunkts.
Warum schreibe ich das hier alles so brav auf? Weil ich zeigen will, daß im Bereich von Eigenheimen und vermutlich auch Mehrfamilienhäusern eine Energieautarkie möglich ist, wenn man die Rahmenbedingungen dafür schafft; allein, oder in Genossenschaften. Darüber nachdenken muß selbstverständlich jeder für sich. Wer Lust dazu hat, der findet guten Rat in vielen YouTube-Filmen. Meine Empfehlung: "Der Fachwerker" für den Überblick, aber bitte erst Beiträge ab Mitte 2022 ansehen! Sonst wird noch jemand zum Einbau von Gasheizungen veranlaßt! Aber es gibt an Mitte 2022 Tipps, was man tun kann, um mit weniger Gas eine warme Wohnung zu haben. Als 1. Schritt doch auch nicht schlecht... oder?