Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

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roli
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von roli »

Seidenraupe hat geschrieben: Di 25. Apr 2023, 14:37 Die Speicherkapazitäten und genügend Wasserstoff (Optionen) wären der ERSTE Schritt gewesen, bevor man den zweiten Schritt geht, grundlastfähige AKW allein aus ewiggestriger Atomangst und Ideologie abzuschalten und für die Grundlast CO2e -reiche Braun/Steinkohle und Frackinggas zu verstromen.
Die CO2-Bilanz kommt bei den Grünen allerdings weit nach Ideologie (diese steht an erster Stelle) , und steht, genauso wie der Umweltschutz oder die Sozialverträglichkeit aktuell nicht ganz oben auf der Agenda.
Ein Irrsinn aus Schilda, wie man ihn dümmer nicht betreiben könnte.
Aktuell ist gut.
Soziale Verantwortung war für die Grünen schon immer ein Fremdwort.
Man denke an die Schröderzeit.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von roli »

relativ hat geschrieben: Di 25. Apr 2023, 14:50 Kannst du mir auch sagen welcher Betreiber, dies ohne staatlichen Zwang/ Dazutun getan hätte. Wenn man doch AKWs sein geschenktes Eigen nennt, die quasi Goldgruben sind und waren.
Ich frage mich sowieso ständig, warum euch AKW Jüngern und Grünenhater die Kohlekraftwerke ( die jetzt temporär etwas mehr Energie erzeugen muessen) nicht am Arsch vorbei gehen, da ihr AKW-Jünger und Grünenhater ja sowieso davon überzeugt seid, daß die 2% an CO2 Emmissionen die Deutschland einbringt eh keine Rolle spielen. Die argumentative Heuchelei ist hier ganz offensichtlich, gerade wenn es gegen die Grünen geht ist wohl jedes Mittel recht.
Weil dieser Kohleldinger und LNG unsere Bilanz verschlechtern.
Und schwups kommt wieder so ein Heini und will straffere Maßnahmen ergreifen.
Wir tun ja nicht genug.
Lachhaft.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von roli »

Schnitter hat geschrieben: Di 25. Apr 2023, 21:38 1. Weiß kein Mensch ob und wann F die baut

2. Warum sollte F plötzlich die intellektuelle Referenz sein an der wir uns orientieren sollten ?

3. Die Verstrickungen der EDF mit dem französischem Staat sind legendär.

als ob es bei EE keine Verstrickungen gäbe.
also bitte.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von roli »

Misterfritz hat geschrieben: Di 25. Apr 2023, 22:02 Preiswerte Energie? Atomkraft? Jau, ey!
Kosten für die Allgemeinheit, Gewinne für die Konzerne - ernsthaft, völlig abseits der nicht absehbaren Kosten der Atommüllentsorgung/-lagerung, kann man kaum von preiswerter Energie sprechen.
ich bin ja auch froh, daß der Strom immer billiger wird.
Es geht voran. :D
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Emin
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

Seidenraupe hat geschrieben: Di 25. Apr 2023, 14:37 Die Speicherkapazitäten und genügend Wasserstoff (Optionen) wären der ERSTE Schritt gewesen, bevor man den zweiten Schritt geht, grundlastfähige AKW allein aus ewiggestriger Atomangst und Ideologie abzuschalten und für die Grundlast CO2e -reiche Braun/Steinkohle und Frackinggas zu verstromen.
Die CO2-Bilanz kommt bei den Grünen allerdings weit nach Ideologie (diese steht an erster Stelle) , und steht, genauso wie der Umweltschutz oder die Sozialverträglichkeit aktuell nicht ganz oben auf der Agenda.
Ein Irrsinn aus Schilda, wie man ihn dümmer nicht betreiben könnte.
Das weiß man natürlich, aber da hat man dann mal geguckt, wie viel es denn wirklich kosten würde solche Speicherkapazitäten anzulegen, und hat es dann doch lieber auf morgen bzw. auf die nächsten Jahrzehnte verschoben und hofft, dass es dann nicht mehr so unbezahlbar teuer ist.
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Emin
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

Wähler hat geschrieben: Do 27. Apr 2023, 16:33 Es geht um den Vergleich Atomenergie mit EEG und nicht um den Vergleich zwischen Energiewirtschaft und Gesundheitswirtschaft, oder Non-Profit-Branchen. Ein bisschen mehr Genauigkeit wäre schon angemessen.
Es geht um die Wettbewerbsfähigkeit auf dem freien Markt. Der freie Markt wird aber niemals eine Investition tätigen, die sich erst in 30 Jahren auszahlt. Das heißt aber nicht, dass solche Investitionen deswegen schlecht sind. Wie gesagt, es gibt auch keine privaten Investitionen in große Wasserkraftwerke aus dem selben Grund.

Außerdem ist die Energiewirtschaft sowieso hochgradig verstaatlicht und reguliert. Man kann ja mal eine Regulierung erlassen, dass Ressourcen, die für die Erzeugung der Energie notwendig sind, ausschließlich aus demokratischen Staaten kommen dürfen, und lange Phasen der Nicht-Produktion durch Speicherung vermieden werden müssen. Mal gucken, wie beliebt Solar und Wind dann noch ist. Bei Atomstrom hättest du damit jedenfalls keine Probleme.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Vongole »

Emin hat geschrieben: Fr 28. Apr 2023, 17:30 (..)

Außerdem ist die Energiewirtschaft sowieso hochgradig verstaatlicht und reguliert. Man kann ja mal eine Regulierung erlassen, dass Ressourcen, die für die Erzeugung der Energie notwendig sind, ausschließlich aus demokratischen Staaten kommen dürfen, und lange Phasen der Nicht-Produktion durch Speicherung vermieden werden müssen. Mal gucken, wie beliebt Solar und Wind dann noch ist. Bei Atomstrom hättest du damit jedenfalls keine Probleme.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

Emin hat geschrieben: Fr 28. Apr 2023, 17:30 eine Regulierung erlassen, dass Ressourcen, die für die Erzeugung der Energie notwendig sind, ausschließlich aus demokratischen Staaten kommen dürfen [...] Bei Atomstrom hättest du damit jedenfalls keine Probleme.
Der war gut!
Hat man auf EU-Ebene letztens versucht. Fand Frankreich gar nicht lustig...
Gut, dass es auch heimischen Wind und Sonnenstrahlen gibt, die man nur zu ernten braucht.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Wähler »

Emin hat geschrieben: Fr 28. Apr 2023, 17:30 Außerdem ist die Energiewirtschaft sowieso hochgradig verstaatlicht und reguliert. Man kann ja mal eine Regulierung erlassen, dass Ressourcen, die für die Erzeugung der Energie notwendig sind, ausschließlich aus demokratischen Staaten kommen dürfen, und lange Phasen der Nicht-Produktion durch Speicherung vermieden werden müssen. Mal gucken, wie beliebt Solar und Wind dann noch ist. Bei Atomstrom hättest du damit jedenfalls keine Probleme.
Die internen und externen Vollkosten für Atomstrom waren immer hoch im Vergleich zu anderen Energieträgern. Ein langfristiges Weiterlaufen von Atomkraftwerken ist wegen des strahlenden Atommülls unverantwortbar. Der sehr geringe CO2-Ausstoß bleibt als einziges Argument für eine Laufzeitverlängerung, bis Wasserstoff in ausreichender Menge für Gaskraftwerke zur Verfügung steht. Die Strategie der Energiewende ist richtig.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

@ Vongole:

Leider gibt es immer wieder Menschen, denen eine gemachte Erfahrung mit der "Zuverlässigkeit" autoritärer Herrschaft auch in Friedenszeiten nicht genügt. Die müssen vermutlich am eigenen Leibe das Ergebnis ihrer Vertrauensseligkeit erleiden, um Lebensrisiken besser einschätzen zu können.

Warten wir erst einmal ab, wann Herr Söder das Bayerische Endlager für stark strahlende Abfälle aus AKW bereitstellt, wenn er schon bayerische AKW betreiben möchte.
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Kamikaze
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

Wähler hat geschrieben: Fr 28. Apr 2023, 17:54 Der sehr geringe CO2-Ausstoß bleibt als einziges Argument
...und auch das nur dann, wenn man die Vorkette der Brennelement-Erzeugung unbeachtet lässt.
Da müssen gigantische Mengen Erde bewegt werden (idR. mit Diesel-Maschinen) und hochgiftige Chemikaliencocktails laufen in die Landschaft (jedenfalls bei erschreckend vielen Uranminen weltweit - es mag einzelne löbliche Ausnahmen geben).
Dann noch die Raffination und Anreicherung des Materials, das große Mengen Energie frisst und zuguterletzt der Transport (wobei der idR. im Vergleich zum Rest vernachlässigbar ist).
Dann muss das Kraftwerk gebaut werden (da sind um etliche Faktoren mehr Beton verbaut als bei WKA, bei denen das ganz plötzlich ein riesen Problem zu sein scheint, obwohl dieser Beton nach Nutzungsende der Anlage nicht strahlt...) und auch die ganze Dampfmaschinerie wächst nicht am Baum.
Dazu kommt die gnadenlose Ineffizienz der Anlagen (oft erkennbar an der gigantischen "Wolkenfabrik" (Kühlturm) nebendran, der unmengen thermische Energie einfach in die Atmosphäre entsorgt (oder in Frankreich ins Flusswasser).
Es gab schon mehr als eine Studie, die sehr schlüssig darlegten, dass Atomenergie nicht sauberer als Kohle ist, wenn man die Vorkette mit betrachtet.
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Emin
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

Wähler hat geschrieben: Fr 28. Apr 2023, 17:54 Die internen und externen Vollkosten für Atomstrom waren immer hoch im Vergleich zu anderen Energieträgern. Ein langfristiges Weiterlaufen von Atomkraftwerken ist wegen des strahlenden Atommülls unverantwortbar. Der sehr geringe CO2-Ausstoß bleibt als einziges Argument für eine Laufzeitverlängerung, bis Wasserstoff in ausreichender Menge für Gaskraftwerke zur Verfügung steht. Die Strategie der Energiewende ist richtig.
Wie hoch sind denn die externen Kosten des CO2 von fossilen Kraftwerken? Wie hoch sind die externen Kosten, wenn China Taiwan angreift und die gesamte Solar- und Windfarmwirtschaft, die von China abhängig ist, hier zusammenbricht, analog der Energiekrise durch die Invasion der Ukraine? Wie hoch sind die externen Kosten der Wind- und Solarwirtschaft, die Hunderttausende Handwerker einbindet, bspw. auf den Mietspiegel durch ausbleibende Sanierung und Neubauten? Wie sehr verschärft Wind und Solar denn den deutschen Fachkräftemangel?

Atomstrom ist nur dann die teuerste, wenn man da jedes theoretische Risiko einpreist, bei allen anderen aber nicht.
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Emin
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

Vongole hat geschrieben: Fr 28. Apr 2023, 17:40 Nun ich jedenfalls habe mit Brennstäben von Rosatom duchaus ein Problem.
Das ist schön, aber der Uranhandel zwischen Russland und der EU hat ein unerhebliches Volumen und kann leicht ersetzt werden (ca. 200 Millionen € pro Jahr) im Gegensatz zu den Importen aus China, für die es keine Alternative auf dem Weltmarkt gibt (~60% Marktanteil bei Windturbinen, Tendenz steigend, und über 90% bei PV-Modulen und Batterien).
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben: Fr 28. Apr 2023, 17:40 Nun ich jedenfalls habe mit Brennstäben von Rosatom duchaus ein Problem.
Westinghouse ist nicht Rosatom.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Bielefeld09 »

Emin hat geschrieben: Fr 28. Apr 2023, 18:52 Das ist schön, aber der Uranhandel zwischen Russland und der EU hat ein unerhebliches Volumen und kann leicht ersetzt werden (ca. 200 Millionen € pro Jahr) im Gegensatz zu den Importen aus China, für die es keine Alternative auf dem Weltmarkt gibt (~60% Marktanteil bei Windturbinen, Tendenz steigend, und über 90% bei PV-Modulen und Batterien).
Dann lassen Sie uns jetzt den Tanz der Abhängigkeiten mit China und Russland jetzt tanzen.
Wir sind doch sowieso in Krisenstimmung.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Schnitter »

roli hat geschrieben: Fr 28. Apr 2023, 16:51 als ob es bei EE keine Verstrickungen gäbe.
also bitte.
Auch nur ansatzweise vergleichbar wie bei der EDF mit dem französischen Staat ?

Guter Witz ;)
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Bielefeld09 »

Schnitter hat geschrieben: Fr 28. Apr 2023, 21:01 Auch nur ansatzweise vergleichbar wie bei der EDF mit dem französischen Staat ?

Guter Witz ;)
Allerdings hat das KDA da auch noch ein bisschen mitzureden.
Die sollte man nicht unterschätzen.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

Schnitter hat geschrieben: Fr 28. Apr 2023, 21:01 Auch nur ansatzweise vergleichbar wie bei der EDF mit dem französischen Staat ?

Guter Witz ;)
Was ist daran so schlimm, wenn kritische Infrastruktur in Staatshand ist?
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben: Fr 28. Apr 2023, 20:13 Westinghouse ist nicht Rosatom.
Aber sicher, beim Bau neuer AKW verzichten wir auf Brennstäbe aus Lingen und kaufen statt dessen bei Westinghouse.
Die Lobby rund um KernD und Foratom wird das zu verhindern wissen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Wähler »

Emin hat geschrieben: Fr 28. Apr 2023, 18:45 Wie hoch sind denn die externen Kosten des CO2 von fossilen Kraftwerken? Wie hoch sind die externen Kosten, wenn China Taiwan angreift und die gesamte Solar- und Windfarmwirtschaft, die von China abhängig ist, hier zusammenbricht, analog der Energiekrise durch die Invasion der Ukraine? Wie hoch sind die externen Kosten der Wind- und Solarwirtschaft, die Hunderttausende Handwerker einbindet, bspw. auf den Mietspiegel durch ausbleibende Sanierung und Neubauten? Wie sehr verschärft Wind und Solar denn den deutschen Fachkräftemangel?
Was externe Kosten sind, hat der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages genau definiert:
Gestehungskosten von Strom im Vergleich Wissenschaftlicher Dienst Bundestag 17 Februar 2022
https://www.bundestag.de/resource/blob/ ... f-data.pdf
Abildung 3: Gesamtgesellschaftliche Kosten der Stromerzeugung im Jahr 2021 im Vergleich
" Externe Kosten ergeben sich aus Schäden an der Umwelt, die durch den Abbau des Energieträgers oder bei der Energiegewinnung anfallen. Weiterhin werden Kosten, wie staatliche Förderungen oder Subventionen, zu den gesamtgesellschaftlichen Kosten hinzugerechnet, die bei den Stromnutzern nicht im Verbrauch sichtbar sind."
siehe auch: Abbildung 5 Gesamtgesellschaftliche Kosten der Stromerzeugung im Jahr 2014 im Vergleich
https://foes.de/pdf/2015-01-Was-Strom-w ... t-kurz.pdf
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

Wähler hat geschrieben: Sa 29. Apr 2023, 08:50 Was externe Kosten sind, hat der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages genau definiert:
Gestehungskosten von Strom im Vergleich Wissenschaftlicher Dienst Bundestag 17 Februar 2022
https://www.bundestag.de/resource/blob/ ... f-data.pdf
Abildung 3: Gesamtgesellschaftliche Kosten der Stromerzeugung im Jahr 2021 im Vergleich
" Externe Kosten ergeben sich aus Schäden an der Umwelt, die durch den Abbau des Energieträgers oder bei der Energiegewinnung anfallen. Weiterhin werden Kosten, wie staatliche Förderungen oder Subventionen, zu den gesamtgesellschaftlichen Kosten hinzugerechnet, die bei den Stromnutzern nicht im Verbrauch sichtbar sind."
siehe auch: Abbildung 5 Gesamtgesellschaftliche Kosten der Stromerzeugung im Jahr 2014 im Vergleich
https://foes.de/pdf/2015-01-Was-Strom-w ... t-kurz.pdf
Weil die Bundesregierung ja auch so objektiv in der Frage ist.

Bei AKWs gelten Abriss und Entsorgung als externe Kosten, aber was man mit PV-Anlagen macht, wenn sie das Ende ihrer Lebenszeit erreichen oder mit Zehntausenden Betonpfeilern in der Landschaft blenden wir aus. So entscheidet die Regierung Energiefragen, deswegen hat Deutschland auch den teuersten Strom der Welt, bei hoher CO2-Last und jeden Winter muss importiert werden.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben: Fr 28. Apr 2023, 22:25 Aber sicher...
Ja, damit ist dein Einwand widerlegt.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von ggf »

Emin hat geschrieben: Sa 29. Apr 2023, 09:42 Bei AKWs gelten Abriss und Entsorgung als externe Kosten, aber was man mit PV-Anlagen macht, wenn sie das Ende ihrer Lebenszeit erreichen oder mit Zehntausenden Betonpfeilern in der Landschaft blenden wir aus. So entscheidet die Regierung Energiefragen, deswegen hat Deutschland auch den teuersten Strom der Welt, bei hoher CO2-Last und jeden Winter muss importiert werden.
Bei heutigen Windkraftanlagen müssen die prognostizierten Rückbaukosten hinterlegt sein, ansonsten gibt es keine Baugenehmigung.
Das war bei den AKWs früher nicht so.
Da der stark strahlende Teil des radioaktiven Mülls eine Halbwertzeit von ca. 150.000 Jahre hat, sucht man Endlager, die sich über 1 Million Jahre nicht verändern.
Solche Lager gibt e in unserer dünnen sich ständig bewegenden Erdkruste nicht.
Ergo muss man den Atommüll an zugänglicher Stelle lagern und eine Million Jahre lang bewachen.

Da könnte es kostenmäßig interessant werden, den Atommüll in die Sonne zu schießen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben: Sa 29. Apr 2023, 08:50 Was externe Kosten sind, hat der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages genau definiert:
Gestehungskosten von Strom im Vergleich Wissenschaftlicher Dienst Bundestag 17 Februar 2022
https://www.bundestag.de/resource/blob/ ... f-data.pdf
Abildung 3: Gesamtgesellschaftliche Kosten der Stromerzeugung im Jahr 2021 im Vergleich
" Externe Kosten ergeben sich aus Schäden an der Umwelt, die durch den Abbau des Energieträgers oder bei der Energiegewinnung anfallen. Weiterhin werden Kosten, wie staatliche Förderungen oder Subventionen, zu den gesamtgesellschaftlichen Kosten hinzugerechnet, die bei den Stromnutzern nicht im Verbrauch sichtbar sind."
siehe auch: Abbildung 5 Gesamtgesellschaftliche Kosten der Stromerzeugung im Jahr 2014 im Vergleich
https://foes.de/pdf/2015-01-Was-Strom-w ... t-kurz.pdf
Emin hat geschrieben: Sa 29. Apr 2023, 09:42 Weil die Bundesregierung ja auch so objektiv in der Frage ist.
Bei AKWs gelten Abriss und Entsorgung als externe Kosten, aber was man mit PV-Anlagen macht, wenn sie das Ende ihrer Lebenszeit erreichen oder mit Zehntausenden Betonpfeilern in der Landschaft blenden wir aus. So entscheidet die Regierung Energiefragen, deswegen hat Deutschland auch den teuersten Strom der Welt, bei hoher CO2-Last und jeden Winter muss importiert werden.
Die Studie stammt vom Wissenschaftlichen Dienst des Bundestages und nicht von der Bundesregierung. Nennt sich Gewaltenteilung.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von ggf »

Wähler hat geschrieben: Sa 29. Apr 2023, 11:40 Die Studie stammt vom Wissenschaftlichen Dienst des Bundestages und nicht von der Bundesregierung. Nennt sich Gewaltenteilung.
Den sehr wichtigen und feststehenden Begriff „Gewaltenteilung“ sollten Sie mal googlen.
Sie meinen damit offensichtlich etwas völlig anderes.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben: Sa 29. Apr 2023, 11:40 Die Studie stammt vom Wissenschaftlichen Dienst des Bundestages und nicht von der Bundesregierung. Nennt sich Gewaltenteilung.
ggf hat geschrieben: Sa 29. Apr 2023, 11:55 Den sehr wichtigen und feststehenden Begriff „Gewaltenteilung“ sollten Sie mal googlen.
Sie meinen damit offensichtlich etwas völlig anderes.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wissensch ... undestages
"Die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages (WD) sind eine Einrichtung, die es dem einzelnen Bundestagsabgeordneten ermöglichen soll, sich unabhängig von der Sachkompetenz der Bundesministerien unparteiisch zu bestimmten Themen zu informieren. Sie sollen so den Wissensvorsprung der Exekutive gegenüber der Legislative verringern helfen."
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Frank_Stein »

Hier eine schöne Übersicht über den Strommix der letzten Tage nach Stunden.
https://www.n-tv.de/politik/Strom-ohne- ... 66238.html

Es sind vor allem fossile Energieträger, die für die Kernkraft einspringen. Dabei möchte man meinen, dass zur Mittagszeit die Kohle- und Gaskraftwerke Pause haben, da die Sonne den kompletten Bedarf abdeckt, aber so weit sind wir mit dem Ausbau offensichtlich noch nicht.
Das sollte ein kurzfristiges Ziel sein, dass von April-September wir über die Solarenergie versorgen können, mit Pumpspeicherwerken, Batterien und Kondensatoren als Puffer. Wenn man das hinbekäme, könnte man die Kohlekraftwerke auch länger laufen lassen, da nicht die Laufzeit entscheidend ist, sondern, wie viel CO2 die in ihrer Restlaufzeit noch ausstoßen werden.
Warum Biomasse nahezu konstant läuft (Grundlast), erschließt sich mir nicht, denn auch hier sollte eine Pufferfunktion möglich sein.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von ggf »

Wähler hat geschrieben: Sa 29. Apr 2023, 13:49 https://de.wikipedia.org/wiki/Wissensch ... undestages
"Die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages (WD) sind eine Einrichtung, die es dem einzelnen Bundestagsabgeordneten ermöglichen soll, sich unabhängig von der Sachkompetenz der Bundesministerien unparteiisch zu bestimmten Themen zu informieren. Sie sollen so den Wissensvorsprung der Exekutive gegenüber der Legislative verringern helfen."
Wo steht da etwas von „Gewaltenteilung“?

Die Pappköppe vom „Wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestages“ behaupten sogar, dass die 15 µm CO2-Bande nicht gesättigt sei und begründen es damit, dass es in der Venus Atmosphäre mehr CO2 gäbe als aktuell in der Erdatmosphäre.

Wie geschrieben, einfach mal nach Gewaltenteilung googlen.
Ihr Zitat sagt ja selbst, dass die Pappköppe ein Bestandteil der Legislativen sind.
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Emin
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

ggf hat geschrieben: Sa 29. Apr 2023, 10:53 Bei heutigen Windkraftanlagen müssen die prognostizierten Rückbaukosten hinterlegt sein, ansonsten gibt es keine Baugenehmigung.
Das war bei den AKWs früher nicht so.
Da der stark strahlende Teil des radioaktiven Mülls eine Halbwertzeit von ca. 150.000 Jahre hat, sucht man Endlager, die sich über 1 Million Jahre nicht verändern.
Solche Lager gibt e in unserer dünnen sich ständig bewegenden Erdkruste nicht.
Ergo muss man den Atommüll an zugänglicher Stelle lagern und eine Million Jahre lang bewachen.

Da könnte es kostenmäßig interessant werden, den Atommüll in die Sonne zu schießen.
Natürlich gibt es die. Und wieso muss man Müll, der 150000 Jahre lange strahlt 1 Millionen Jahre lagern.
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Tom Bombadil
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von ggf »

Emin hat geschrieben: Sa 29. Apr 2023, 14:27 Natürlich gibt es die. Und wieso muss man Müll, der 150000 Jahre lange strahlt 1 Millionen Jahre lagern.
Die Begründung finden Sie im Wort Halbwertzeit selbst.
Nach 150.000 Jahren ist die Strahlung erst auf die Hälfte gesunken.
Nach 450.000 Jahren ist die Strahlung auf 1/8 gesunken. Auch danach sollten Sie dem Zeug nicht zu nahekommen. Falls doch, sparen Sie sich immerhin weitere Friseurkosten.
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Vongole
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sa 29. Apr 2023, 10:42 Ja, damit ist dein Einwand widerlegt.
Spiel solche Spielchen mit anderen.
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Tom Bombadil
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben: Sa 29. Apr 2023, 14:52 Spiel solche Spielchen mit anderen.
Das Spielchen spielst du. Erst war es Rosatom, das wurde widerlegt, dann hast du dir neue Sachen einfallen lassen, warum es nicht möglich sein soll :x
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Atue001 »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sa 29. Apr 2023, 14:32 Das ist Rohstoff für kommende Generatoren, kein Müll.
Sobald entsprechende Techniken zur Verfügung stehen, kann man das so sehen.

Ich habe heute ein Interview mit dem Chef von enbw gehört. Er wurde auch genau dazu befragt, und auch zu einer Laufzeitverlängerung der AKWs und dazu, ob man die AKWs nicht als Reservekraftwerke hätte beibehalten können.

Im Kern hat er geantwortet, dass er sich nicht dafür zuständig und verantwortlich fühlt, was irgendwann mal geht - sondern dafür, dass unsere Energieversorgung auch in 5 Jahren gesichert ist.
In für die kommenden 5 Jahre spielt die Idee, dass man alten Atommüll als modernen Rohstoff für neuartige Kraftwerke einsetzen kann, keine Rolle.
Für die kommenden 5 Jahre spielen aber auch die veralteten Kernkraftwerke in Deutschland keine Rolle - weil die Industrie sich 12 Jahre lang darauf vorbereitet hat, diese AKWs abzuschalten, und in Richtung erneuerbarer Energien und Wasserstoff zu planen. Seiner Ansicht nach ist es naiv, wenn Laien fordern, Kernkraftwerke einfach ein wenig länger laufen zu lassen. So einfach geht das eben nicht - da scheitert es an fehlender Modernisierung, an Personal (das bestehende Personal ist regelmäßig relativ alt und junge Menschen kommen da einfach keine nach, weil die nie ausgebildet wurden), an Brennstäben (die könnte man zwar nachkaufen, aber auch das dauert), aber beispielsweise auch daran, dass es langfristige Verträge mit Nachfolgepächtern des Grund und Bodens gibt, die einzuhalten sind. Der Chef von enBW hat sich klar positioniert und für den Ausbau von regenerativen Energien, Stromtrassen und den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft ausgesprochen - inklusive moderner Gaskraftwerke, die auch mit Wasserstoff betrieben werden können.

Für mich klangen diese Aussagen ziemlich nachvollziehbar - er hatte im Übrigen keinen Zweifel daran, dass eine Volkswirtschaft wie die der BRD mit regenerativen Energien hinreichend versorgt werden kann. Zu den hohen Strompreisen hatte er auch eine klare Positionierung: An der Strombörse ist der deutsche Strom immer dann besonders günstig, wenn dieser von regenerativen Energien erzeugt wird....es sind nicht die regenerativen Energien, die unseren Strom teuer machen - es ist der fehlende Ausbau derselben.

Ich denke mal, er ist Chef der enBW - damit natürlich auch wenig glaubwürdig, steht als Unternehmer sicher den Grünen nahe und auch sonst hat er als Chef der enBW sicher kaum Ahnung vom Stromgeschäft in Deutschland und Europa.....
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von ggf »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sa 29. Apr 2023, 14:32 Das ist Rohstoff für kommende Generatoren, kein Müll.
Atue001 hat geschrieben: Sa 29. Apr 2023, 23:26 Sobald entsprechende Techniken zur Verfügung stehen, kann man das so sehen.
Vermutlich glauben Sie auch noch an den Klapperstorch.

Es gibt Versuche, ausgebrannte Brennstäbe durch extrem starke Neutronenbestrahlung noch einmal anzuheizen.
Die ersten Ergebnisse sind jedoch nicht befriedigend. Die so wiederbelebten Brennstäbe müssten dann erst einmal 300 Jahre abkühlen, bevor man sie zu dem anderen Atom-Müll packen könnte.

Das gleiche gilt für die Fusionsforschung. Ich beobachte sie seit ca. 50 Jahren. Sie ist in Wahrheit in der Zeit um keinen Deut weitergekommen.

Die EE beobachte ich nicht so lange, aber bei denen gibt es keine offenen Fragen. Man muss es nur machen. In Deutschland und auf der Nordsee gibt es genug kostenlose Sonne und Wind.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Atue001 »

ggf hat geschrieben: Sa 29. Apr 2023, 23:45 Vermutlich glauben Sie auch noch an den Klapperstorch.
Natürlich glaube ich an den Klapperstorch - der ist auch kein Märchen, den gibt es wirklich - und zwar überall dort, wo ihn der Mensch noch nicht vertrieben hat.

Aber darum geht es nicht - es geht darum, dass ich weder ausschließen will, dass es irgendwann effiziente Fusionskraftwerke gibt, die unsere Energieversorgung nochmals komplett umkrempeln können - noch dass es gelingt, Atommüll als wichtigen Rohstoff zu recyklen.

WENN das gelingt, sollten wir das machen und nutzen.


Worum es mir geht ist: Die aktuelle Politik kann über Forschungsaufträge sicher die Energiepolitik der nächsten 100 Jahre anschieben.....nur ist das eben Forschung. Die zu machen ist gut, aber mehr auch nicht.
Für die reale Energiepolitik geht es um Investitionsentscheidungen für die nächsten 5 Jahre, 10 Jahre und 15 Jahre - und da spielen weder Fusionskraftwerke noch recykelter Atommüll eine Rolle.

Für die nächsten 5 Jahre geht es um den Ausbau der Stromtrassen, die Ankurbelung des Ausbaus regenerativer Energien insbesondere PV, Windkraft onshore und Windkraft offshore. Für die nächsten 10 Jahre kommt der Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft dazu, und nimmt man die nächsten 15 Jahre braucht es noch den Ausbau aller Speichertechnologien, die wir brauchen, um den absehbaren Herausforderungen von 2035-2040 zu begegnen.

Da die entsprechend dafür notwendigen Investitionen oft genug Vorlauf benötigen, sollten wir keine Zeit mit Fusionskraftwerken oder der potentiellen Nutzung von radioaktiven Abfällen der AKW-Wirtschaft verplempern, sondern einfach konsequent weiter den Umbau unserer Volkswirtschaft in Richtung erneuerbarer Energien und einer Kreislaufwirtschaft betreiben.

Sollten irgendwann modernere AKWs und recykelte AKW-Altlasten eine bedeutende Rolle bei der Energieversorgung einnehmen können - werden wir das rechtzeitig mit bekommen und noch immer dann entscheiden können, ob wir da wirklich einsteigen wollen. Aktuell halte ich diese Techniken für nicht relevant, wenn man von Forschung absieht - und bei Forschung dabei zu sein, ist niemals verkehrt.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von ggf »

Atue001 hat geschrieben: So 30. Apr 2023, 00:16 Aber darum geht es nicht - es geht darum, dass ich weder ausschließen will, dass es irgendwann effiziente Fusionskraftwerke gibt, die unsere Energieversorgung nochmals komplett umkrempeln können - noch dass es gelingt, Atommüll als wichtigen Rohstoff zu recyklen.

WENN das gelingt, sollten wir das machen und nutzen.
Also Glauben Sie doch an den Klapperstorch.
Ich empfehle Ihnen, schauen Sie sich einmal in Ruhe die Bienen an.

Selbst wenn eine dauerhafte Fusion auf der Erde gelänge, wäre sie niemals rentabler als die professionelle Nutzung der kostenlosen Sonnenstrahlung und des kostenlosen Windes.

Die EE nicht zu fördern, weil irgendwann irgendetwas gelingen könnte, ist nichts weiter als unseriöse Träumerei.

D.h. wir müssen in die Pötte kommen und große Elektrolyseanlagen, Gasspeicher und Brennstoffzellen bauen. Dabei können natürlich zunächst die vorhandenen Erdgasspeicher und Erdgaskraftwerke umgebaut werden.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Atue001 »

ggf hat geschrieben: So 30. Apr 2023, 10:18 Also Glauben Sie doch an den Klapperstorch.
Ich empfehle Ihnen, schauen Sie sich einmal in Ruhe die Bienen an.

Selbst wenn eine dauerhafte Fusion auf der Erde gelänge, wäre sie niemals rentabler als die professionelle Nutzung der kostenlosen Sonnenstrahlung und des kostenlosen Windes.

Die EE nicht zu fördern, weil irgendwann irgendetwas gelingen könnte, ist nichts weiter als unseriöse Träumerei.

D.h. wir müssen in die Pötte kommen und große Elektrolyseanlagen, Gasspeicher und Brennstoffzellen bauen. Dabei können natürlich zunächst die vorhandenen Erdgasspeicher und Erdgaskraftwerke umgebaut werden.
Sie verstehen mich falsch.
Ich bin klar dafür, jetzt die Energiewende durchzuziehen. Basierend auf vor allem PV und Windkraft - Offshore und Onshore. Ergänzt um einen Gebäudesektor, der möglichst wenig Wärmebedarf überhaupt hat. Damit das gelingt, muss energisch umgesteuert werden - dazu zählt auch, dass wir Investitionen in PV und Windkraft brauchen, dass wir starke Leitungen von Nord nach Süd brauchen und auch, dass wir in die Wasserstofftechnologie als Langfristspeicher aber auch als ergänzende klimaneutrale Technik investieren müssen. Elektrolyseanlagen, Gasspeicher und Brennstoffzellen gehören zu diesem Konzept ebenfalls dazu - sowie der Umbau der Erdgaskraftwerke so, dass sie auch mit Wasserstofftechnologie zurecht kommen.

Das alles brauchen wir um die Energieversorgung in den nächsten 5, 10, 15, 20 und sicherlich auch 25 Jahren regenerativ sicher zu stellen!

Ich bin im Übrigen auch überzeugt, dass das alles auch in Deutschland möglich ist - wobei es im europäischen Verbund leichter fällt, insbesondere wenn man Deutschland als Industriestandort auch für Technologien beibehalten will, die zukünftig viel Wasserstoff brauchen werden.

Trotzdem müssen wir deshalb nicht gleich jegliche Aktivitäten in Richtung Kernfusion oder auch in Richtung Aufbereitung von Atommüll einstellen. So sinnvoll wie die Nutzung von Sonnenenergie ist - Windkraft hat nicht nur Vorteile. Wenn zukünftig Nord- und Ostsee in weiten Teilen zur Energieerzeugung herangezogen werden, geht das mit massiven Eingriffen in die natürlichen Ökosystemen einher. Sollten irgendwann Fusionsreaktoren eine bezahlbare Alternative sein, ist das also durchaus von Interesse.
Und beim Atommüll - wer kann ernsthaft etwas dagegen haben, wenn der derzeit langzeitlich strahlende Atommüll durch intelligente Verfahren zu Ressourcen wird, die deutlich schneller kritische Grenzwerte unterschreiten.

Die FORSCHUNG zu diesen Themen sollte man deshalb nicht einstellen, sondern ebenfalls weiter ermöglichen. Ich sehe diese Forschung aber auch nicht in Konkurrenz zu den EE - sondern als sinnvolle Ergänzung. Die Förderung der EE einzuschränken, weil man auf Kernfusion setzt - halte ich auch für Träumerei.
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Emin
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

ggf hat geschrieben: Sa 29. Apr 2023, 14:40 Die Begründung finden Sie im Wort Halbwertzeit selbst.
Nach 150.000 Jahren ist die Strahlung erst auf die Hälfte gesunken.
Nach 450.000 Jahren ist die Strahlung auf 1/8 gesunken. Auch danach sollten Sie dem Zeug nicht zu nahekommen. Falls doch, sparen Sie sich immerhin weitere Friseurkosten.
Welcher radioaktive Müll genau soll 150.000 Jahre Halbwertszeit haben?

Deutschland hat hier mal wieder völlig überzogene Endlagerzeiten, viel höher, als andere Länder. Es reicht, wenn der Müll das Strahlungsniveau erreicht hat, wie der Uran, aus dem er gewonnen wurde. Es ist nicht die Aufgabe des Menschen für weniger Radioaktivität auf dem Planeten zu sorgen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von harry52 »

Das Thema AKWs in Deutschland ist doch beendet.
Niemand wird in den nächsten Jahren es wagen, den Bau eines neuen AKWs hier in D zu starten. Das würde unfassbar teuer werden, schon alleine wegen der Demos, die dann folgen.

Es würde auch lange dauern,
bis das AKW genehmigt ist und der Bau fertig wäre. Das würde man doch gar nicht in den nächsten 20 Jahren schaffen.

Lasst uns doch pragmatisch sein!
Sollen unsere Nachbarn die Dinger bauen, wenn sie das möchten. Wir können den Strom dann notfalls importieren. So teuer wird das auch nicht und im Gegenteil. Wenn unsere Handelsbilanz gegenüber Polen, Tschechien und Frankreich etwas schlechter wird, dann machen wir den anderen eine Freude und für uns ist das kein Drama.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

harry52 hat geschrieben: Mo 1. Mai 2023, 23:37 Das Thema AKWs in Deutschland ist doch beendet.
Niemand wird in den nächsten Jahren es wagen, den Bau eines neuen AKWs hier in D zu starten. Das würde unfassbar teuer werden, schon alleine wegen der Demos, die dann folgen.

Es würde auch lange dauern,
bis das AKW genehmigt ist und der Bau fertig wäre. Das würde man doch gar nicht in den nächsten 20 Jahren schaffen.

Lasst uns doch pragmatisch sein!
Sollen unsere Nachbarn die Dinger bauen, wenn sie das möchten. Wir können den Strom dann notfalls importieren. So teuer wird das auch nicht und im Gegenteil. Wenn unsere Handelsbilanz gegenüber Polen, Tschechien und Frankreich etwas schlechter wird, dann machen wir den anderen eine Freude und für uns ist das kein Drama.
Deutschland ist bei Atomforschung und -technik nur noch der arme Zuschauer am Zaun.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Schnitter »

JJazzGold hat geschrieben: Mo 1. Mai 2023, 23:43 Deutschland ist bei Atomforschung und -technik nur noch der arme Zuschauer am Zaun.
Die Atomforschung bezüglich Fusionsreaktoren hilft uns zur Umsetzung der Energiewende herzlich wenig da nicht mit einer wirtschaftlichen Umsetzung vor 2070 zu rechnen ist.

Im Übrigen verbreitest du wieder Unwahrheiten. In Deutschland WIRD an der Fusionstechnik geforscht:

https://www.ipp.mpg.de/4492890/deutschland
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von ggf »

Emin hat geschrieben: Mo 1. Mai 2023, 23:24 Welcher radioaktive Müll genau soll 150.000 Jahre Halbwertszeit haben?

Deutschland hat hier mal wieder völlig überzogene Endlagerzeiten, viel höher, als andere Länder. Es reicht, wenn der Müll das Strahlungsniveau erreicht hat, wie der Uran, aus dem er gewonnen wurde. Es ist nicht die Aufgabe des Menschen für weniger Radioaktivität auf dem Planeten zu sorgen.
Natürliches Uran hat eine Halbwertszeit von 4,468 Milliarden Jahren.
Deshalb strahlt es praktisch gar nicht.
Die „kurzlebigen“ Spaltprodukte wie Technetium-99 und Zirconium-93 haben eine durchschnittliche Halbwertszeit von 150.000 Jahren.
Somit strahlen sie auch ca. 30.000-mal stärker als natürliches Uran.
Nach 15 * 150.000 = 2.250.000 Jahren wäre die Aktivität der Spaltprodukte auf die ursprüngliche Aktivität des natürlichen Urans gesunken.

Ihr Halbwissen können Sie versuchen hier
https://de.wikipedia.org/wiki/Uran
https://www.scinexx.de/dossierartikel/c ... um-iod-co/
etwas zu optimieren.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Seidenraupe »

harry52 hat geschrieben: Mo 1. Mai 2023, 23:37
Lasst uns doch pragmatisch sein!
Sollen unsere Nachbarn die Dinger bauen, wenn sie das möchten. Wir können den Strom dann notfalls importieren. So teuer wird das auch nicht und im Gegenteil. Wenn unsere Handelsbilanz gegenüber Polen, Tschechien und Frankreich etwas schlechter wird, dann machen wir den anderen eine Freude und für uns ist das kein Drama.
Übersetzt:
Dass der Wirtschaftsstandort Deutschland abschmiert, ist längst eingepreist (pragmatische Sicht)?
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

„Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

Schnitter hat geschrieben: Di 2. Mai 2023, 00:22 Die Atomforschung bezüglich Fusionsreaktoren hilft uns zur Umsetzung der Energiewende herzlich wenig da nicht mit einer wirtschaftlichen Umsetzung vor 2070 zu rechnen ist.

Im Übrigen verbreitest du wieder Unwahrheiten. In Deutschland WIRD an der Fusionstechnik geforscht:

https://www.ipp.mpg.de/4492890/deutschland
Dass Sie keine Kenntnis von Zusammenhängen und damit von zukünftigen Entwicklungen haben, wundert nicht wirklich.

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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

ggf hat geschrieben: Di 2. Mai 2023, 00:31 Natürliches Uran hat eine Halbwertszeit von 4,468 Milliarden Jahren.
Deshalb strahlt es praktisch gar nicht.
Die „kurzlebigen“ Spaltprodukte wie Technetium-99 und Zirconium-93 haben eine durchschnittliche Halbwertszeit von 150.000 Jahren.
Somit strahlen sie auch ca. 30.000-mal stärker als natürliches Uran.
Nach 15 * 150.000 = 2.250.000 Jahren wäre die Aktivität der Spaltprodukte auf die ursprüngliche Aktivität des natürlichen Urans gesunken.

Ihr Halbwissen können Sie versuchen hier
https://de.wikipedia.org/wiki/Uran
https://www.scinexx.de/dossierartikel/c ... um-iod-co/
etwas zu optimieren.
Anderen Halbwissen vorwerfen, aber dann mit Elementen kommen, die absichtlich für die Medizin erzeugt werden . Sehr humorvoll.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von harry52 »

Seidenraupe hat geschrieben: Di 2. Mai 2023, 01:59 Übersetzt:
Dass der Wirtschaftsstandort Deutschland abschmiert, ist längst eingepreist (pragmatische Sicht)?
Dass der Wirtschaftsstandort Deutschland abschmiert,
höre ich seit ich ein Jugendlicher war, also seit mehr als 40 Jahren.

Warum übertreiben manche immer so maßlos?
Nein, Deutschland wird so schnell nicht abschmieren. Warum immer diese große Angst? Große Massen-Arbeitslosigkeit wird es in den nächsten Jahren nicht geben. Im Gegenteil.

Die Grundlast-Stromerzeugung an die preiswerteren Polen und Tschechen auszulagern,
ist gar nicht so falsch und schlimm. Wir haben Fachkräftemangel und unsere Fachkräfte sind viel teurer. Also ist das gar kein großer Verlust.

Wir sind umgeben von Freunden und Partnern.
WIR SCHMIEREN NICHT AB, solange ihr nicht die EU- und NATO-Feinde von AfD, NPD und Linke wählt.

PS:
Und ist das Leben wirklich so viel schlechter,
wenn man im Lebensstandard mal ein paar Prozentpunkte verliert? Sind dicke Autos, viel Gold in der Schmuckschatulle, Flugreisen um die halbe Welt und der Schrank voller Klamotten wirklich das, was zufrieden und glücklich macht?
Zuletzt geändert von harry52 am Di 2. Mai 2023, 08:43, insgesamt 1-mal geändert.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von ggf »

Emin hat geschrieben: Di 2. Mai 2023, 08:21 Anderen Halbwissen vorwerfen, aber dann mit Elementen kommen, die absichtlich für die Medizin erzeugt werden . Sehr humorvoll.
Ich bin seit 1987 Diplom-Physiker.
Halbwissen bzw. Fake-Physik habe ich bisher fast nur bei den EE-Gegnern bemerkt.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

harry52 hat geschrieben: Di 2. Mai 2023, 08:42 Dass der Wirtschaftsstandort Deutschland abschmiert,
höre ich seit ich ein Jugendlicher war, also seit mehr als 40 Jahren.

Warum übertreiben manche immer so maßlos?
Nein, Deutschland wird so schnell nicht abschmieren. Warum immer diese große Angst? Große Massen-Arbeitslosigkeit wird es in den nächsten Jahren nicht geben. Im Gegenteil.

Die Grundlast-Stromerzeugung an die preiswerteren Polen und Tschechen auszulagern,
ist gar nicht so falsch und schlimm. Wir haben Fachkräftemangel und unsere Fachkräfte sind viel teurer. Also ist das gar kein großer Verlust.

Wir sind umgeben von Freunden und Partnern.
WIR SCHMIEREN NICHT AB, solange ihr nicht die EU- und NATO-Feinde von AfD, NPD und Linke wählt.

PS:
Und ist das Leben wirklich so viel schlechter,
wenn man im Lebensstandard mal ein paar Prozentpunkte verliert? Sind dicke Autos, viel Gold in der Schmuckschatulle, Flugreisen um die halbe Welt und der Schrank voller Klamotten wirklich das, was zufrieden und glücklich macht?
Mich.haben Flugreisen um die ganze Welt in der Tat glücklich und zufrieden gemacht und auch dafür gesorgt, dass ich einen sorgenfreien, nach meine persönlichen Präferenz gestalteten Lebensabend genieße.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von harry52 »

JJazzGold hat geschrieben: Di 2. Mai 2023, 08:48 Mich.haben Flugreisen um die ganze Welt in der Tat glücklich und zufrieden gemacht und auch dafür gesorgt, dass ich einen sorgenfreien, nach meine persönlichen Präferenz gestalteten Lebensabend genieße.
Aber das trägt stark zum Klimawandel bei.
Das kannst Du nicht leugnen und das viele ausgegebene Geld für Flugreisen fehlt dann im Lebensabend. Da ist ein Widerspruch.

Und gesund, ist was anderes.
Du weißt schon, dass Du erhöhter radioaktiver Strahlung ausgesetzt warst und in den sonnigeren Ländern erhöhter Sonneinstrahlung? Das kann deinen Lebensabend stark abkürzen.

Es gibt in D dutzende Sterneköche mit super Essen und
im Gegensatz zu manchem Fernreiseziel, sind unsere Lebensmittel besser kontrolliert. Dein Krebsrisiko ist auf jeden Fall deutlich höher, als wärst Du im Schwarzwald spazieren gegangen.
Zuletzt geändert von harry52 am Di 2. Mai 2023, 09:07, insgesamt 1-mal geändert.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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