Tom Bombadil hat geschrieben: ↑Sa 29. Apr 2023, 14:32
Das ist Rohstoff für kommende Generatoren, kein Müll.
Sobald entsprechende Techniken zur Verfügung stehen, kann man das so sehen.
Ich habe heute ein Interview mit dem Chef von enbw gehört. Er wurde auch genau dazu befragt, und auch zu einer Laufzeitverlängerung der AKWs und dazu, ob man die AKWs nicht als Reservekraftwerke hätte beibehalten können.
Im Kern hat er geantwortet, dass er sich nicht dafür zuständig und verantwortlich fühlt, was irgendwann mal geht - sondern dafür, dass unsere Energieversorgung auch in 5 Jahren gesichert ist.
In für die kommenden 5 Jahre spielt die Idee, dass man alten Atommüll als modernen Rohstoff für neuartige Kraftwerke einsetzen kann, keine Rolle.
Für die kommenden 5 Jahre spielen aber auch die veralteten Kernkraftwerke in Deutschland keine Rolle - weil die Industrie sich 12 Jahre lang darauf vorbereitet hat, diese AKWs abzuschalten, und in Richtung erneuerbarer Energien und Wasserstoff zu planen. Seiner Ansicht nach ist es naiv, wenn Laien fordern, Kernkraftwerke einfach ein wenig länger laufen zu lassen. So einfach geht das eben nicht - da scheitert es an fehlender Modernisierung, an Personal (das bestehende Personal ist regelmäßig relativ alt und junge Menschen kommen da einfach keine nach, weil die nie ausgebildet wurden), an Brennstäben (die könnte man zwar nachkaufen, aber auch das dauert), aber beispielsweise auch daran, dass es langfristige Verträge mit Nachfolgepächtern des Grund und Bodens gibt, die einzuhalten sind. Der Chef von enBW hat sich klar positioniert und für den Ausbau von regenerativen Energien, Stromtrassen und den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft ausgesprochen - inklusive moderner Gaskraftwerke, die auch mit Wasserstoff betrieben werden können.
Für mich klangen diese Aussagen ziemlich nachvollziehbar - er hatte im Übrigen keinen Zweifel daran, dass eine Volkswirtschaft wie die der BRD mit regenerativen Energien hinreichend versorgt werden kann. Zu den hohen Strompreisen hatte er auch eine klare Positionierung: An der Strombörse ist der deutsche Strom immer dann besonders günstig, wenn dieser von regenerativen Energien erzeugt wird....es sind nicht die regenerativen Energien, die unseren Strom teuer machen - es ist der fehlende Ausbau derselben.
Ich denke mal, er ist Chef der enBW - damit natürlich auch wenig glaubwürdig, steht als Unternehmer sicher den Grünen nahe und auch sonst hat er als Chef der enBW sicher kaum Ahnung vom Stromgeschäft in Deutschland und Europa.....