Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

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Seidenraupe
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Seidenraupe »

JJazzGold hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 08:48 Den Bedarf können nur Zukunftsvisionäre erfassen. :)
In zukunft wird der Bedarf an die Möglichkeiten angepasst. Fertig. Keine Probleme mehr. Ein paar SED REntner aus dem OSten wissen noch, wie das geht, diese Fachkräfte kann man noch reaktivieren
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relativ
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Re: EsRe: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von relativ »

JJazzGold hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 09:55 Wenn ich mich für Musks Weltraumvisionen interessiere, dann muss ich Ihrer Meinung nach zuvor eines seiner E-Autos kaufen,
deren reichlichen Absatzmarkt in der EE planwirtschaftlichen EU der Kaufmann in ihm zügig erkannt hat?
Amüsant, dass Sie sich zum ehrenamtlichen Autoverkäufer für Hr. Musk machen. :D Das dürfte ihm gefallen.
Sicher findet die kaufmännische Fähigkeit eines Hr. Musk meine Anerkennung.
Aber diese dient nur zur Grundlage der Umsetzung seiner Visionen.

Amüsant finde ich, daß du die EE als planwirtschaftliches Modell sehen willst, aber die Atomenergie/wirtschaft wohl nicht.
Wenn es in Deutschland mal keinen Menschen mehr mit Visionen gibt, dann können wir uns anfangen Sorgen machen. Das wir zu wenig Risikoinvestment haben, ist ja schon länger bekannt.
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JJazzGold
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

Seidenraupe hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 10:47 In zukunft wird der Bedarf an die Möglichkeiten angepasst. Fertig. Keine Probleme mehr. Ein paar SED REntner aus dem OSten wissen noch, wie das geht, diese Fachkräfte kann man noch reaktivieren
Mir scheint, dass man in Deutschlnd momentan in dem Glauben leben, die Zukunft würde sich in allen Aspekten der heutigen Erwartung anpassen.
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Seidenraupe
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Seidenraupe »

JJazzGold hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 10:54 Mir scheint, dass man in Deutschlnd momentan in dem Glauben leben, die Zukunft würde sich in allen Aspekten der heutigen Erwartung anpassen.
DAs hat damit zu tun. dass ein erheblicher Anteil von Menschen in einer Blase lebt und sich entsprechendem Wunschdenken hingibt.
IST-Zustände/Realität/Probleme werden konsequent ausgeblendet, nicht wahrgenommen, relativiert, klein-oder weggeredet. Allenfalls werden Überbringer von schlechten Nachrichten medial an den Pranger gestellt, mundtot gemacht, aus der Öffentlichen Meinungsbildung ausgesperrt.
Die bubble verstärkt sich selber, in dem sie Meinungskonkurrenten aussperrt.

Das führt auch zu einem gewissen Maß an Realitätsverweigerung bis hin zum Leugnen (zB von männl und weibl Geschlecht (Zweigeschlechtlichkeit) in der Biologie).

Ich kann nicht erkennen, dass zB dieser Genderstreit zum Beispiel dafür sorgt, dass D ideologiefrei in großem Maßstab in Forschung und Entwicklung von Zukunftstechnologien investiert.
Irgendwann wird sich F+E wird dank der x.ten Quote (Frauen, Migranten, gender, Sternzeichen, Schuhgöße, Hobby ...) auch noch erledigen lassen.

Sprich, Deutschland verschwendet enorme geistige Ressourcen auf Feldern, die NUR mit Ideologie und nichts mit F+E zu tun haben.
Diese Energien sollten besser ideoligiefrei für F+E genutzt werden. U.a für neue Wege in der friedlichen Nutzung der Kernkraft

Bis die Stromversorgung mittels EE im europäischen Verbundnetz nicht sicher ist, ist der Weiterbetrieb von AKW unerlässlich.
Deutsche Alleingänge wirken sich hier auch auf unsere Nachbarn aus!
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

schokoschendrezki hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 08:47 Gut. Dann bin ich der Einzige, der das nicht weiß. Ich habe allerdings sehr wohl mitbekommen, dass Macron anlässlich der Konsultationen von Kanzler Scholz in Spanien "Midcat" sehr wohl für ein "böses Wort" hielt, weil er die Idee einer Pyrenäengaspipeline für nicht vereinbar mit den Interessen der französischen Atomindustrie hält. Nicht aus praktischen Gründen. Sondern weil letztere Teil der französischen Nationalkultur ist.

Über diese Pipeline könnte nicht nur in Portugal angelandetes LNG-Gas sondern sehr bald auch genauso künstliches Erdgas, grünes Methan aus PV-Energie geleitet werden. Es gibt Leute, die Pumpspeicherwerke für die billigste Form der Energiespeicherung halten und möglicherweise noch nix von Power-to-Gas-Technologie gehört haben.

Auch das Argument der politischen Instabilität im arabischen Raum oder in Nordafrika gilt für den Süden Spaniens und Portugals nicht.
P2G ist für die täglichen Fluktuationen gewiss nicht die günstigste Form der Energiespeicherung, denn das wieder Auffüllen der Speicher ist bei P2G sehr teuer. Der Wirkungsgrad liegt realistisch unter 45%, und es müssen relativ teure Gaskraftwerke betrieben werden. P2G soll eher für die Speicherung über lange Zeiteinheiten dienen, weil die teure Wiederauffüllung dann nicht so sehr ins Gewicht fällt, da selten Wiederaufgefüllt werden muss.
Für die täglichen Fluktuationen eignen sich nur Pumpspeicher und Batterien. Beide teuer in der Kapazität, aber günstig in der Wiederauffüllung. Pumpspeicher hat einen Wirkungsgrad von ca. 80%, Batterien von nahe 100%. Pumpspeicherkraftwerke zu betreiben ist sehr günstig, Batterien kosten im Betrieb quasi gar nichts. Dafür hinterlassen Batterien einen riesigen Haufen an Giftmüll. Und nein, der wird sich nicht größtenteils recyceln lassen, denn Batterien werden auch heute schon kaum recycelt.

Allerdings, wenn man, so wie Deutschland es vor hat, auf >95% Wind und Sonne geht, und man den gesamten Energiebedarf elektrifizieren will, dann sind auch diese täglichen Fluktuationen bereits gigantisch, und man bräuchte alleine für diese bereits mindestens 75TWh an Speicherkapazität in Form von Pumpspeicher und Batterien. Die Studien, die das ganze als machbar verkaufen, gehen allesamt von deutlich niedrigerem Energiebedarf aus. Allerdings wird dann in der Studie ausgeklammert, dass dieser gesenkte Energiebedarf seine eigenen Investitionskosten hat, nämlich bspw. in Form von Häuserdämmung. D.h. also da verschiebt man einfach diesen Teil der Investition raus aus der Energieproduktion und -speicherung und tut dann so, als würden sie deswegen nicht anfallen. Aber natürlich fallen sie trotzdem an.
Die Lösung des Problems wäre dabei deutlich einfacher - man hält Wind und Sonne deutlich unter 40% und spart sich dadurch den Großteil der benötigten Speicherung. Die restlichen 60% kommen aus Atomstrom.
Zuletzt geändert von Emin am Fr 7. Okt 2022, 11:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Vongole »

JJazzGold hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 10:54 Mir scheint, dass man in Deutschlnd momentan in dem Glauben leben, die Zukunft würde sich in allen Aspekten der heutigen Erwartung anpassen.
Du lebst offensichtlich in dem Glauben, Deutschland müsse sich nur deinen Aspekten anpassen, um zukunftsträchtig zu agieren.
Wobei natürlich jeder, der deinen Glauben an die Allmacht der Kernkraft nicht teilt, nur ein rückwärtsgewandter grüner Ideologe sein muss.
Kannst die Leopoldina gleich dazu zählen:
Der Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Gerald Haug, hat deutlich mehr Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energien, aber auch beim Ausstieg aus der Kohle gefordert. Der Direktor am Max-Planck-Institut für Chemie warnt angesichts der Energiekrise vor dem Ende der Grundstoffindustrie, insbesondere der chemischen Industrie in Deutschland.
..
Die Lösung liege in einer radikalen Beschleunigung der Energiewende. »Wir müssen massiv in Erneuerbare investieren. Das war viel zu langsam«, sagte der Klimaforscher der Nachrichtenagentur dpa. »Wir sind überall am Aussteigen ohne einzusteigen«, kritisierte er.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... 191f876f3f
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relativ
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von relativ »

Seidenraupe hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 11:17 ...
IST-Zustände/Realität/Probleme werden konsequent ausgeblendet, nicht wahrgenommen, relativiert, klein-oder weggeredet. Allenfalls werden Überbringer von schlechten Nachrichten medial an den Pranger gestellt, mundtot gemacht, aus der Öffentlichen Meinungsbildung ausgesperrt.
...
Das wäre mir jetzt ganz neu, daß Medien Überbringer schlechter Nachrichten grundsätzlich an den Pranger stellen, oder aussperren. Das ist doch ihr Hauptgeschäft.... "Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten".... schon vergessen. ;)

Der subjektive Eindruck den du hier schilderst kommt offensichtlich daher, daß es Menschen gibt , für die offensichtlich schon die Gegenrede zu der eigenen Meinung, als "Mund tot" machen zählt. Eigentlich ein typisches Verhalten von Leuten mit einem Opferkomplex.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

Vongole hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 11:34 Du lebst offensichtlich in dem Glauben, Deutschland müsse sich nur deinen Aspekten anpassen, um zukunftsträchtig zu agieren.
Wobei natürlich jeder, der deinen Glauben an die Allmacht der Kernkraft nicht teilt, nur ein rückwärtsgewandter grüner Ideologe sein muss.
Kannst die Leopoldina gleich dazu zählen:


»Wir sind überall am Aussteigen, ohne einzusteigen«


Dieser Satz aus dem von dir verlinkten Artikel spiegelt das wieder, was die Vertreter der der Verlängerung der Laufzeit der deutschen AKWs in diesem Thread bemängeln.
Der Artikel bestätigt meinen vorherigen Beitrag.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Vongole »

JJazzGold hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 11:57 (..)


Dieser Satz aus dem von dir verlinkten Artikel spiegelt das wieder, was die Vertreter der der Verlängerung der Laufzeit der deutschen AKWs in diesem Thread bemängeln.
Der Artikel bestätigt meinen vorherigen Beitrag.
Gute Güte :rolleyes:
Die Verlängerung der Laufzeit ist doch durch, und kaum jemand widerspricht ihr. Du dagegen möchtest dauerhaft bei der Kernkraft bleiben, sie möglichst noch ausbauen.
Und davon steht nichts in dem verlinkten Artikel!
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

Vongole hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 11:34
Wobei natürlich jeder, der deinen Glauben an die Allmacht der Kernkraft nicht teilt, nur ein rückwärtsgewandter grüner Ideologe sein muss.
Ich halte nicht alle Kernkraftgegner für fanatisch-religiös.
Mich erstaunt im hier laufenden Austausch eher, dass es solche Fanatiker im 21. Jahrhundert noch gibt, nach all den Jahrzehnten wissenschaftlicher Aufklärung.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

Vongole hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 12:04 Gute Güte :rolleyes:
Die Verlängerung der Laufzeit ist doch durch, und kaum jemand widerspricht ihr. Du dagegen möchtest dauerhaft bei der Kernkraft bleiben, sie möglichst noch ausbauen.
Und davon steht nichts in dem verlinkten Artikel!

Ich kann die tausende Artikel verlinken, die nichts mit fortlaufender Kernkraftforschung, Entwicklung und Umsetzung zu tun haben.
Die Frage ist, weshalb du einen solchen Artikel in der laufenden Diskussion verlinkst der damit nichts zu tun hat?
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Seidenraupe »

Vongole hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 12:04 Gute Güte :rolleyes:
Die Verlängerung der Laufzeit ist doch durch, und kaum jemand widerspricht ihr. Du dagegen möchtest dauerhaft bei der Kernkraft bleiben, sie möglichst noch ausbauen.
Es gibt keine Laufzeitverlängerung sondern 2 von 3 AKW bleiben 3 oder 4 Monate "warm" in Reserve.
Eine gesetzl Laufzeitverlängerung kann ich in einem Reservebetrieb nicht erkennen.

Würden wir von einem Weiterbetrieb der 3 AKW bis mindestens Sommer oder Ende 2024 reden, wäre ich bei dir. Dann gäbe es eine Laufzeitverlängerung
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Seidenraupe »

JJazzGold hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 11:57 »Wir sind überall am Aussteigen, ohne einzusteigen«
Dann fährt der Zug Richtung Zukunft halt ohne Deutschland ;)
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Vongole »

JJazzGold hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 12:04 Ich halte nicht alle Kernkraftgegner für fanatisch-religiös.
Mich erstaunt im hier laufenden Austausch eher, dass es solche Fanatiker im 21. Jahrhundert noch gibt, nach all den Jahrzehnten wissenschaftlicher Aufklärung.
Es gibt zu diesem Thema durchaus Streit in der Wissenschaft, und ich halte für legitim, auf der Seite derer zu stehen, die den weiteren Ausbau von Kernkraft nicht unterstützen.
Ich halte es darüber hinaus auch für legitim, Forschung im Bereich Reaktortypen der 4. Generation zu unterstützen, ohne deswegen immense Summen für den Ausbau einer alten übrholten Technologie zu verschwenden,
die weitaus besser in EEG und deren Weiterentwicklung investiert würden.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von relativ »

Seidenraupe hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 12:15 Es gibt keine Laufzeitverlängerung sondern 2 von 3 AKW bleiben 3 oder 4 Monate "warm" in Reserve.
Eine gesetzl Laufzeitverlängerung kann ich in einem Reservebetrieb nicht erkennen.

Würden wir von einem Weiterbetrieb der 3 AKW bis mindestens Sommer oder Ende 2024 reden, wäre ich bei dir. Dann gäbe es eine Laufzeitverlängerung
Hallo Brennstäbe.... :?:
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Seidenraupe »

relativ hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 12:25 Hallo Brennstäbe.... :?:
was meinen?
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von relativ »

Seidenraupe hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 12:26 was meinen?
Die aktuellen Brennstäbe sind schon fast verbraucht. Da braucht man für ein Jahr evtl. neue... Sinn?
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Seidenraupe »

relativ hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 12:36 Die aktuellen Brennstäbe sind schon fast verbraucht. Da braucht man für ein Jahr evtl. neue... Sinn?
Exakt. Es wären neue Brennstäbe nötog für eine LAufzeitverlängerung
Wie bereits geschrieben: Es gibt keine Laufzeitverlängerung wie von einem Vorschreiber behauptet.
Es gibt für 2 von 3 AKW das "Warmhalten" mit der Option, noch 3 Monate lang im Streckbetrieb zu arbeiten und danach ist finito.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

Seidenraupe hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 12:18 Dann fährt der Zug Richtung Zukunft halt ohne Deutschland ;)
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.
Es ist nicht so, dass ich Deutschland technologisch und wissenschaftlich schon auf dem absteigenden Ast sitzen sehe.
Die Einschränkungen, die zwangsläufig ohne Förderung einsetzen werden, die halte ich für bedenklich.

Mag sein, dass der Eine oder Andere sich sagt, in meinem Alter interessiert mich das nicht mehr. Mich interessiert es halt, auch wenn ich weiß, dass ich Vieles, Positives wie Negatives nicht mehr miterleben werde. Ich finde, soviel Interesse für die Zukunft haben meine Nachkommen verdient. :)
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Seidenraupe »

JJazzGold hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 13:21 Es ist nicht so, dass ich Deutschland technologisch und wissenschaftlich schon auf dem absteigenden Ast sitzen sehe.
Die Einschränkungen, die zwangsläufig ohne Förderung einsetzen werden, die halte ich für bedenklich.

...
Gut, dann habe ich das Zwinkersmily nicht umsonst gesetzt.
Danke für die Erklärung.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 10:29 Hätte die EU entschieden auf Kernkraft statt EE zu setzen, hätte Musk mit allen Mitteln versucht an wirtschaftlich günstigen Standorten der EU Kernkraftwerke zu bauen.

Ich sehe, Zukunft und Visionen in Verbindung mit kaufmännischen Entscheidungen sind nicht Ihr Thema. Es kann auch nicht jeder ein Asimov sein oder dessen SF Werke verstehen.
Daher kann ich Ihnen schwerlich nachtragen, dass Sie der Meinung sind, etwas heute Versäumtes liesse sich in ein paar Jahrzehnten in Deutschland mal eben zack-zack wie der BER wieder aufbauen, ohne Fachpersonal und in Konkurrenz zu längst international erfolgreich Etabliertem.
Tja, wenn ich so auf mein Leben zurück blicke, dann haben wir in Jahren erreicht, wofür andere Jahrzehnte angesetzt hatten. Zupacken und machen. Dieses Grundvertrauen setze ich auch in meine jüngeren Fachkollegen; ganz einfach: Wir schaffen das! :)
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 15:10 Tja, wenn ich so auf mein Leben zurück blicke, dann haben wir in Jahren erreicht, wofür andere Jahrzehnte angesetzt hatten. Zupacken und machen. Dieses Grundvertrauen setze ich auch in meine jüngeren Fachkollegen; ganz einfach: Wir schaffen das! :)

Haben "wir" das?
Ich war daran nicht beteiligt, war zum Großteil in den letzten drei Jahrzehnten nicht einmal in Deutschland und bezweifle, dass Deutschland in den letzten drei Jahrzehnten so ungeheuer viel geschafft hat. Nicht einmal die Finanzämter in Deutschland arbeiten digital, geschweige denn Schulen. Wie wir diesen Winter ggfls schmerzhaft erfahren werden, ist Deutschland nicht in der Lage per EE den Bedarf an Strom und Heizung zu deckeln. Zum Wasserstoff muss man die Deutschen tragen. "Wir" können kein Gebäude mehr im geplanten Zeitraum errichten, schon gar nicht zu den zuvor berechneten Kosten.

Ich frage mich allen Ernstes, was ihr in den letzten dreißig Jahren geschaffen habt, auf das ihr so stolz seid?

Wie stolz kann man auf das Abschalten von AKWs ohne zuvor den Ersatz gesichert zu haben sein?
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

Tom Bombadil hat geschrieben: Do 6. Okt 2022, 09:51Es tritt das ein, was ich schon vor längerem befürchtet habe: die energieintensive Industrie verlässt Deutschland.
Tata:
Leopoldina-Präsident warnt vor Ende der chemischen Industrie in Deutschland
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... 191f876f3f
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 08:55 Gibt es da nicht auch sowas wie Forschungsreaktoren?
Ja, ganze zwei Stück der größeren Sorte in Deutschland.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 16:39 Tata:
Leopoldina-Präsident warnt vor Ende der chemischen Industrie in Deutschland
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... 191f876f3f
Und plädiert nicht für die Wiederauflage der Kernenergie, sondern für den intensiven Ausbau von EE.
Auf der Artikel habe ich schon heute Morgen hingewiesen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

Dafür plädiere ich schon lange, gemacht wird trotzdem fast nichts. Eben im Radio gehört: in NRW wurden dieses Jahr satte 20 neue WKA gebaut :dead:

Große Entrup sprach von einem "gewaltigen Alarmruf für den Standort Deutschland". "Der Schritt von der weltweit führenden Industrienation zum Industriemuseum war noch nie so klein. Einziger Ausweg ist eine massive industriepolitische Kraftanstrengung."
https://www.n-tv.de/ticker/Deutsche-Che ... 00643.html

Welcher deutsche Politiker soll denn bitteschön eine massive industriepolitische Kraftanstrengung vollbringen? Wenn es nicht so traurig wäre, käme man aus dem Lachen gar nicht mehr raus.

Oder hier:
Traditionsbetrieb Kahla-Porzellan droht Produktions-Aus
https://www.mdr.de/nachrichten/thuering ... e-100.html

Fast 200 Jahre Tradition...

Aber man kann noch die Augen davor verschließen und davon träumen, dass deutsche Ingenieure ganz tolle neue Sachen erfinden werden. Ich befürchte eher, dass Deutschland sehr harten Zeiten entgegen geht.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Wähler »

Vongole hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 16:51 Und plädiert nicht für die Wiederauflage der Kernenergie, sondern für den intensiven Ausbau von EE.
Auf der Artikel habe ich schon heute Morgen hingewiesen.
Er spricht aber auch von Wasserstofftechnologie für Gaskraftwerke. Die Atomkraft kann als Zwischentechnologie durchaus noch mittelfristig eine Rolle in der Energiewende spielen. Aber differenzierte Diskussionen scheinen in einer aufgeladenen und ideologischen Debatte nicht attraktiv zu sein. Bedenklich finde ich diese Neigung zu Untergangsszenarien. Das nimmt langsam Überhand in der politischen Kultur, leider auch hier im Forum.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Vongole »

Wähler hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 18:28 Er spricht aber auch von Wasserstofftechnologie für Gaskraftwerke. Die Atomkraft kann als Zwischentechnologie durchaus noch mittelfristig eine Rolle in der Energiewende spielen. Aber differenzierte Diskussionen scheinen in einer aufgeladenen und ideologischen Debatte nicht attraktiv zu sein. Bedenklich finde ich diese Neigung zu Untergangsszenarien. Das nimmt langsam Überhand in der politischen Kultur, leider auch hier im Forum.
Solange mittelfristig bei der Kernkraft nicht von der Beschaffung neuer Brennstäbe und damit weiterhin von Russland abhängig ist, stimme ich dem zu.
Was mich an den Untergangsszenarien stört, ist das mangelnde Vertrauen in die Innovationskraft deutscher Wissenschaftler, Ingenieure und der Industrie, das sich leider auch in der mangelnden Bereitschaft
deutscher Banken ausdrückt, in attraktive technologische Start-ups zu investieren.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von relativ »

Seidenraupe hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 13:06 Exakt. Es wären neue Brennstäbe nötog für eine LAufzeitverlängerung
Wie bereits geschrieben: Es gibt keine Laufzeitverlängerung wie von einem Vorschreiber behauptet.
Es gibt für 2 von 3 AKW das "Warmhalten" mit der Option, noch 3 Monate lang im Streckbetrieb zu arbeiten und danach ist finito.
Eben also macht eine längere Laufzeit bis zu deinem Datum auch keinen Sinn.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Seidenraupe »

relativ hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 19:25 Eben also macht eine längere Laufzeit bis zu deinem Datum auch keinen Sinn.
Mäßige dich. Es ist nicht MEIN Datum sondern vom Wirtschafts-und Klimaschutzminister gesetzt.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 19:03 Was mich an den Untergangsszenarien stört, ist das mangelnde Vertrauen in die Innovationskraft deutscher Wissenschaftler, Ingenieure und der Industrie...
Na klar, die erschaffen ganz ohne Energie die dollsten Sachen, Verkaufsschlager ohne Ende. Gleich im Universum nebenan.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

Vorab:
Weder habe ich Vita des Kommentators daraufhin untersucht, ob sie einen Ansatz zur Botendiskreditierung bietet, noch recherchiert, wer die Ökonomen der Friedrich Ebert Stiftung sind und ob deren Vita den hohen Bildungsansprüchen an Andere den hier anwesenden Kernkraftgegnern genügt, oder ob sie aus Versehen einmal indoors gepupst haben.


"......

In dieselbe Richtung weist jetzt eine neue Studie von Ökonomen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Das Papier betrachtet verschiedene Szenarien je nach deutschen und internationalen Bedingungen zu Angebot, Nachfrage, Preis oder Wetterlagen. Und zwar kurzfristig bis 2024 und mittelfristig bis 2027, wobei für die Stichjahre ein Emissionspreis von 80 und 100 Euro je Tonne Kohlendioxid zugrunde liegt.

Im optimistischen Szenario nimmt das Modell eine fallende Stromnachfrage um ein Zehntel an, einen europäischen Gasgroßhandelspreis von 120 Euro je Megawattstunde (MWh), eine Produktion der französischen Kernkraftwerke von 370 Terawattstunden (TWh), einen ambitionierten Ausbau der Erneuerbaren in den Nachbarländern und ein „Wetterjahr“ wie 2020. Für die pessimistische Perspektive werden eine unveränderte Nachfrage und Preise von 180 Euro unterstellt sowie 330 TWh, ein verzögerter Ökostromausbau und eine um 10 Prozent ungünstigere Witterung als 2020.

Die Untersuchung macht deutlich, dass von den erneuerbaren Energien die größte Kapazitätsausweitung zu erwarten ist, je nach Tempo erreicht allein der deutsche Zubau bis 2024 minimal 38 und bis 2027 maximal 139 Gigawatt (GW). Aber auch die traditionellen Erzeugungsarten können, wenn sie dürfen, einen Beitrag leisten. Wenn zum Beispiel die Kohlekraftwerke aus der dritten und vierten Stilllegungs-Ausschreibung am Netz bleiben, beträgt die Ausweitung 2,7 GW. Laufen die Kernkraftwerke weiter – alle drei –, sind von ihnen 4,1 GW zu erwarten.

Sehr hohe Preiseffekte
Auch wenn sich die Angebotssteigerung aus der Atomspaltung in Grenzen hält, sind die Preiseffekte hoch, vor allem kurzfristig. Selbst in einem pessimistischen Szenario senkt die Nuklearenergie den Strompreis 2024 gegenüber dem sonst zu erwartenden Niveau um 8,5 Prozent auf 223 Euro je Megawattstunde. Im optimistischen Fall sind es minus 12,1 Prozent auf 106 Euro. Der Beitrag zur Preisdämpfung der weiterlaufenden Kohlekraftwerke und des ambitionierten Ausbaus der Erneuerbaren ist mit maximal 5 Prozent viel geringer. Kombiniert man alle Leistungssteigerungen, wird der durchschnittliche Strompreis 2024 im besten Falle 102 Euro betragen und im schlechtesten 208 Euro. Ganz ohne diese Schritte wären es 120 und 244 Euro.

......

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 71058.html
Zuletzt geändert von JJazzGold am Sa 8. Okt 2022, 06:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 16:14
Haben "wir" das?
(...)

Ich frage mich allen Ernstes, was ihr in den letzten dreißig Jahren geschaffen habt, auf das ihr so stolz seid?

Wie stolz kann man auf das Abschalten von AKWs ohne zuvor den Ersatz gesichert zu haben sein?
Da gab es die Wiedervereinigung Deutschlands. Die haben wir geschafft... ohne daran Pleite zu gehen. Als drittgrößte Wirtschaftsmacht. Das ist natürlich gar nichts. Und ich habe daran eisern mitgearbeitet.

Ich meine, daß derzeit Bürgersinn gefragt ist, wie wir diesen Energiekrieg überstehen können und dabei unsere Freiheit und Demokratie bewahren.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von relativ »

Seidenraupe hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 19:59 Mäßige dich. Es ist nicht MEIN Datum sondern vom Wirtschafts-und Klimaschutzminister gesetzt.
Würden wir von einem Weiterbetrieb der 3 AKW bis mindestens Sommer oder Ende 2024 reden, wäre ich bei dir. Dann gäbe es eine Laufzeitverlängerung
Weisst du schon nicht mehr was du geschrieben hast?
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 23:03 Da gab es die Wiedervereinigung Deutschlands. Die haben wir geschafft... ohne daran Pleite zu gehen. Als drittgrößte Wirtschaftsmacht. Das ist natürlich gar nichts. Und ich habe daran eisern mitgearbeitet.
Ja, ich auch, kurzfristig, indem ich Anfang 90 wochenlang in Berlin war und mit Hand angelegt habe, um zu fusionieren.
Danach habe ich nur noch Steuern gezahlt, reichlich, die zur Wiedervereinigung benötigt wurden. Denn so ungewöhnlich dieser Akt national und international war, von einem freudigen Aufbruch Hand in Hand kann bis heute nicht die Rede sein. So hat denn auch der diesjährige Festakt mehr von einer Beerdigung gehabt, als von geglückter Einigkeit, obwohl sich der Wirtschaftsminister redlich bemüht auch im Osten der Republik mit viel Kohle zu zeigen, dass das grüne Gewissen aussetzbar ist. Rheinsberg und Greifswald sind bereits stillgelegt und reaktivierbar sind nur Kohlekraftwerke.
Das wird auch im Osten der Republik so manchen Mitbürger ins Grübeln bringen. Was mich zu Ihrem nächsten Punkt bringt.




Ich meine, daß derzeit Bürgersinn gefragt ist, wie wir diesen Energiekrieg überstehen können und dabei unsere Freiheit und Demokratie bewahren.

Wie soll der erzeugt werden? Denn dass er nicht vorhanden ist, das lässt nicht nur an Umfragen, wenn ich das richtig im Gedächtnis habe, dann sind nur noch 50% mit unserer Demokratie zufrieden, im Westen mehr als im Osten, sondern auch hier im Forum ablesen.
Ich fürchte, dass im anstehenden Winter der geforderte Bürgersinn auf die Probe gestellt wird, denn Hoffnung heizt keine Wohnung.
Je kälter die Wohnung im Osten, desto wärmer wird's am rechten und linken Rand.

Weshalb meiner Meinung nach in diesem Frühsommer bereits alles aktiviert und reaktiviert hätte werden müssen, um die Versorgung für die nächsten zwei bis drei Jahre sicher und die Preise niedriger zu halten. Und selbst wenn das nicht vollumfänglich die gewünschte Wirkung gezeigt hätte, so hätte regierungsseitig zumindest darauf verwiesen werden können, dass man alles unternommen hätte und nun auf das durchhaltende Miteinander der Bürger zählen müsse.

Es ist nicht geschehen und jetzt können wir zusehen, wie sich die Gesellschaft spaltet und der Unmut dafür sorgt, dass der Hydra der Extremisten neue Köpfe wachsen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

JJazzGold hat geschrieben: Sa 8. Okt 2022, 06:49 Weshalb meiner Meinung nach in diesem Frühsommer bereits alles aktiviert und reaktiviert hätte werden müssen, um die Versorgung für die nächsten zwei bis drei Jahre sicher und die Preise niedriger zu halten.
Auch wenn du das Gegenteil behauptest: Genau das wurde gemacht.
Die AKW sind TECHNISCH NICHT DAZU IN DER LAGE!
Deshalb sollten Kohlekraftwerke, deren Betreiber für deren in-Bereitschaft-Haltung jahrelang viel Geld kassiert haben, die zugesicherte Leistung erbringen.
Nun hat sich aber herausgestellt, dass diese Anlagen (trotz gegenteiliger Verträge) nicht wirklich in Bereitschaft waren (Kontrollen gab es unter der Vorgänger-Regierung ja nicht) und nur sehr langsam und lückenhaft hoch gefahren werden können.
Dazu kommt der seit Jahrzehnten verschleppte Netzausbau und die EE-Blockade.
Das alles fällt uns nun ganz gewaltig auf die Füße, aber irgendwie soll die aktuelle Regierung schuld sein, die regelmäßig über ihren eigenen Schatten springt um das Debakel, das die Vorgängerregierungen hinterlassen haben in einigermaßen erträglichen Grenzen zu halten?
Ernsthaft?

Dass Frankreich seinen AKW-Flatterstrom* nicht in den Griff bekommt und Die Leitungstrassen von Norwegen, Schweden und Finnland oder auch nur von Nord- nach Süddeutschland nur zu einem Bruchteil der nötigen Kapazitäten (oder im Fall von Bayern garnicht) realisiert wurden hilft da auch nicht weiter.
#DankeCDU/CSU (und deren "Juniorpartner")

*) Daran sieht man sehr deutlich, dass AKW das Problem und nicht die Lösung sind. Zusätzlich zu den technischen Problemen der Technik kommt, dass diese Technik den Staat Frankreich mit Macht in Richtung Staatspleite treibt. DAS bietet auf europäischer Sicht mehr Sprengstoff, als sich die Meisten auch nur entfernt ausmalen können.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben: Sa 8. Okt 2022, 06:49 Ja, ich auch, kurzfristig, indem ich Anfang 90 wochenlang in Berlin war und mit Hand angelegt habe, um zu fusionieren.
(...)
Nun, ich war im Vorfeld tätig... worauf ich nachträglich noch stolz bin.




Wie soll der erzeugt werden? Denn dass er nicht vorhanden ist, das lässt nicht nur an Umfragen, wenn ich das richtig im Gedächtnis habe, dann sind nur noch 50% mit unserer Demokratie zufrieden, im Westen mehr als im Osten, sondern auch hier im Forum ablesen.
(...)
... jetzt können wir zusehen, wie sich die Gesellschaft spaltet und der Unmut dafür sorgt, dass der Hydra der Extremisten neue Köpfe wachsen.
Ja, das sehe ich auch voller Besorgnis. Wenn allerdings "Unmut" unsere Freiheit und unsere Demokratie gefährden sollten, dann haben wir wohl einiges ganz falsch gemacht. Dazu zählt sicher nicht die Abschaffung der AKW, denn die ist nach erheblichem Unmut doch mehrheitlich so entschieden worden. Wenn in kritischer internationaler Lage der Bürgersinn ausbleibt, dann ist unser Gemeinwesen nicht mehr zu retten.

Die Nachrichten sagen, daß wir 20% mehr Gas verbraucht haben als vor Jahresfrist, trotz aller Sparaufrufe. Und das bei einem vergleichsweise mildem September! Da wäre schon wichtig heraus zu finden, welcher Verbraucher (Industrie, Kraftwerke, privater Verbrauch) sich damit hervorgetan hat. Weiterhin sagen die Nachrichten, daß der Autoverkehr sich noch gesteigert hat. Das mag im Einzelfall unabdingbar gewesen sein... aber höchst bedenklich ist auch das.

In einem Energiekrieg müssen unsere Führungskräfte wohl die Samthandschuhe weglegen... und entschlossen zupacken, Beliebtheit hin, Beliebtheit her.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

Kamikaze hat geschrieben: Sa 8. Okt 2022, 08:04 Auch wenn du das Gegenteil behauptest: Genau das wurde gemacht.
Die AKW sind TECHNISCH NICHT DAZU IN DER LAGE!
Das ist bezogen auf Isar ll nicht wahr.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Seidenraupe »

H2O hat geschrieben: Sa 8. Okt 2022, 08:40

Die Nachrichten sagen, daß wir 20% mehr Gas verbraucht haben als vor Jahresfrist, trotz aller Sparaufrufe.
ohne Quelle wird es schwierig, und da du in Polen lebest, weiß man nie welches "wir" gemeint ist. Das deutsche Wir oder das polnische Wir? Es muss das letztere sein, denn der Gasverbrauch von Haushalten und Gewerbe lag in D nicht 20% über Vorjahresverbrauch.
In Polen müssen übrigens von allen Verbrauchern 15% eingespart werden, so hat die EU verbindlich festgelegt.
Gasverbrauch in Deutschland

Während sich der Gasverbrauch von Haushalten und Gewerbe bis Mitte September zum Teil deutlich unter den durchschnittlichen Verbräuchen der Vorjahre bewegte, lag er in der vergangenen Woche mit 483 GWh/Tag deutlich über dem durchschnittlichen Wert der Jahre 2018 bis 2021 (422 GWh/Tag; +14,5 Prozent). Die Woche war zwar deutlich kälter als die Vergleichswoche in den Vorjahren, die zur Vermeidung einer Gasmangellage erforderlichen Einsparerfolge müssen allerdings unabhängig von Temperaturen erzielt werden. Die Bundesnetzagentur geht im Moment davon aus, dass zur Vermeidung einer Gasmangellage ein Rückgang des Verbrauchs um mindestens 20 Prozent erforderlich ist.

Die privaten Haushalte und kleineren Gewerbekunden sind in Deutschland für rund 40 Prozent des Gasverbrauchs verantwortlich. Die privaten Verbraucher trugen bisher wenig zum sinkenden Gasverbrauch bei. Das liegt jedoch daran, dass Gas hier vorwiegend zum Heizen verwendet wird. Wie viel Gas tatsächlich eingespart wird, wird sich daher erst in der gerade beginnenden Heizperiode zeigen.

Die großen Industriekunden benötigen rund 60 Prozent des Gases. Der Verbrauch dieser großen Verbraucher sank im August um 22 Prozent und lag auch in der letzten Woche deutlich unter dem durchschnittlichen Verbrauch der Vorjahre (1170 GWh/Tag gegenüber durchschnittlich 1358 GWh/Tag in den Jahren 2018 bis 2021).
https://www.bundesnetzagentur.de/Shared ... daten.html
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben: Sa 8. Okt 2022, 08:40

Ja, das sehe ich auch voller Besorgnis. Wenn allerdings "Unmut" unsere Freiheit und unsere Demokratie gefährden sollten, dann haben wir wohl einiges ganz falsch gemacht. Dazu zählt sicher nicht die Abschaffung der AKW, denn die ist nach erheblichem Unmut doch mehrheitlich so entschieden worden. Wenn in kritischer internationaler Lage der Bürgersinn ausbleibt, dann ist unser Gemeinwesen nicht mehr zu retten.

Die Nachrichten sagen, daß wir 20% mehr Gas verbraucht haben als vor Jahresfrist, trotz aller Sparaufrufe. Und das bei einem vergleichsweise mildem September! Da wäre schon wichtig heraus zu finden, welcher Verbraucher (Industrie, Kraftwerke, privater Verbrauch) sich damit hervorgetan hat. Weiterhin sagen die Nachrichten, daß der Autoverkehr sich noch gesteigert hat. Das mag im Einzelfall unabdingbar gewesen sein... aber höchst bedenklich ist auch das.

In einem Energiekrieg müssen unsere Führungskräfte wohl die Samthandschuhe weglegen... und entschlossen zupacken, Beliebtheit hin, Beliebtheit her.

Hier in meiner Gegend war der September gegenüber dem letztjährigen nicht mild, er war nass und kalt und wenn er mal ausnahmsweise nicht nass war, dann war er noch kälter. Bei nächtlichen 2°-4° und täglichen 10°-14° wird geheizt, zumindest Bad und der Raum, in dem man sich aufhält. Weshalb mich der im Vergleich höhere Gasverbrauch nicht wundert. In Kitas, Alten- und Pflegeheimen wird bei diesen Temperaturen zwangsläufig auch geheizt. Das lässt sich nicht ändern, egal ob Samthandschuhe oder Boxhandschuhe des Wirtschaftsministers.

Weshalb mehr KFZ gekauft werden, weiß ich auch nicht. Vielleicht wollen viele Käufer die Präme beim Hybrid noch mitnehmen, bevor der Wirtschaftsminister diese abschafft.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

Seidenraupe hat geschrieben: Sa 8. Okt 2022, 09:52 ohne Quelle wir :thumbup: d es schwierig(...)
Meine Quelle ist der DLF mit seinen Frühnachrichten. Mit Polen hatte die Nachricht nichts am Hut.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 23:03Da gab es die Wiedervereinigung Deutschlands. Die haben wir geschafft... ohne daran Pleite zu gehen.
Naja, im Osten gab es ja jetzt weniger die blühenden Landschaften und mehr "verbrannte Erde", die da nach dem Schalten und Walten der Treuhand übrig blieb. Die Wut der Menschen in Ostdeutschland kommt ja auch nicht aus heiterem Himmel.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

JJazzGold hat geschrieben: Sa 8. Okt 2022, 06:49 Weshalb meiner Meinung nach in diesem Frühsommer bereits alles aktiviert und reaktiviert hätte werden müssen, um die Versorgung für die nächsten zwei bis drei Jahre sicher und die Preise niedriger zu halten. Und selbst wenn das nicht vollumfänglich die gewünschte Wirkung gezeigt hätte, so hätte regierungsseitig zumindest darauf verwiesen werden können, dass man alles unternommen hätte und nun auf das durchhaltende Miteinander der Bürger zählen müsse.

Es ist nicht geschehen und jetzt können wir zusehen, wie sich die Gesellschaft spaltet und der Unmut dafür sorgt, dass der Hydra der Extremisten neue Köpfe wachsen.
Volle Zustimmung :thumbup:
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben: Sa 8. Okt 2022, 08:04 Die AKW sind TECHNISCH NICHT DAZU IN DER LAGE!
Wir hatten 60 Jahre lang einen stabilen Strommix, der auch für halbwegs erträgliche Preise gesorgt hat. Mit Trittins Kugel Eis und dem Atomausstieg ging das Elend dann los, getoppt durch eine chaotische und Null geplante Energiewendepolitik, die hunderte Milliarden EUR verschlungen hat und nur eins erreichte: dass der Strompreis immer teurer wurde.

Der Gipfel der politischen Geisteskrankheit wurde erreicht, als man mitten in der schwersten Energiekrise der letzten 50 Jahre dann entschieden hat, die verbliebenen AKW trotzdem endgültig abzuschalten, denn nichts anderes ist dieser schwachsinnige und völlig unerprobte "Reservebetrieb". So und nicht anders sieht Politik GEGEN die Bürger aus. Darüber können auch diverse Finanzhilfen nicht hinwegtäuschen, denn die bezahlt natürlich auch der Bürger selber.

Aber anstatt vernünftige Politik zu machen, tut man das, was man von Merkel gelernt hat: Probleme mit dem Geld der Bürger zuschmeißen, wird schon irgendwie helfen. Eine irrwitzige Verschwendung ist das.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben: Sa 8. Okt 2022, 09:59
Hier in meiner Gegend war der September gegenüber dem letztjährigen nicht mild, er war nass und kalt und wenn er mal ausnahmsweise nicht nass war, dann war er noch kälter. Bei nächtlichen 2°-4° und täglichen 10°-14° wird geheizt, zumindest Bad und der Raum, in dem man sich aufhält. Weshalb mich der im Vergleich höhere Gasverbrauch nicht wundert. In Kitas, Alten- und Pflegeheimen wird bei diesen Temperaturen zwangsläufig auch geheizt. Das lässt sich nicht ändern, egal ob Samthandschuhe oder Boxhandschuhe des Wirtschaftsministers.

Nein nicht Wirtschaftsminister... Bundesregierung! Nein, nicht Boxhandschuhe, sondern eiserne Faust! Aus meiner Sicht geht es um Freiheit und Demokratie oder Unterwerfung unter fremden Willen. Aber vielleicht übertreibe ich ja die Sache mit dem Bürgersinn. Aber zuvor muß geprüft werden, wo der Mehrverbrauch bundesweit herkommt.

Weshalb mehr KFZ gekauft werden, weiß ich auch nicht. Vielleicht wollen viele Käufer die Präme beim Hybrid noch mitnehmen, bevor der Wirtschaftsminister diese abschafft.
Ja, die Mogelpackung "Hybrid" hätte längst abgeschafft gehört. Ein guter Schritt zur Luftverbesserung in den Innenstädten. Sicher auf der Strecke auch verbrauchsmindernd... besonders bei Fahrzeugen im 2 Tonnenbereich. :eek: Mein steinalter Diesel Klasse 4 ist am umweltfreundlichsten. Einmal in der Woche 35 km Einkaufsfahrt. Im Dezember 2022 werde ich wohl wieder einmal auftanken müssen. :(
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Seidenraupe »

H2O hat geschrieben: Sa 8. Okt 2022, 10:54 Nein nicht Wirtschaftsminister... Bundesregierung! Nein, nicht Boxhandschuhe, sondern eiserne Faust! Aus meiner Sicht geht es um Freiheit und Demokratie oder Unterwerfung unter fremden Willen. Aber vielleicht übertreibe ich ja die Sache mit dem Bürgersinn. Aber zuvor muß geprüft werden, wo der Mehrverbrauch bundesweit herkommt.
Eiserne Faust und Demokratie schließen sich ziemlich sicher gegenseitig aus.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

Seidenraupe hat geschrieben: Sa 8. Okt 2022, 10:57 Eiserne Faust und Demokratie schließen sich ziemlich sicher gegenseitig aus.
Zustimmung, das paßt nicht so gut zusammen. Wir haben eine Regierung gewählt, um in Notlagen zu handeln. Nicht um Beliebtheitswertungen zu erringen. Mir ist klar, daß es ab sofort um das Große Ganze geht... um Unterwerfung unter fremden Willen oder Rettung von Freiheit und Demokratie. Wer das rettende Ufer erreichen will, der muß handeln.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben: Sa 8. Okt 2022, 10:54
Nein nicht Wirtschaftsminister... Bundesregierung! Nein, nicht Boxhandschuhe, sondern eiserne Faust! Aus meiner Sicht geht es um Freiheit und Demokratie oder Unterwerfung unter fremden Willen. Aber vielleicht übertreibe ich ja die Sache mit dem Bürgersinn. Aber zuvor muß geprüft werden, wo der Mehrverbrauch bundesweit herkommt.
Wer soll mit der Faust seitens der Regierung geschlagen werden?
Ich hoffe, ich habe Sie falsch verstanden und Sie meinen nicht den Bürger, der nicht frieren will, oder den Mittelstand, der seine Produktion nicht zeitweise stilllegen will, oder die Industrie, die nicht abwandern will?

Ja, die Mogelpackung "Hybrid" hätte längst abgeschafft gehört. Ein guter Schritt zur Luftverbesserung in den Innenstädten. Sicher auf der Strecke auch verbrauchsmindernd... besonders bei Fahrzeugen im 2 Tonnenbereich. :eek: Mein steinalter Diesel Klasse 4 ist am umweltfreundlichsten. Einmal in der Woche 35 km Einkaufsfahrt. Im Dezember 2022 werde ich wohl wieder einmal auftanken müssen. :(
Ist das nicht unfair? Ihr Diesel ist doch auch jahrzehntelang subventioniert worden? Und dass Sie seit Kauf des Wagens immer nur einmal die Woche 35km damit gefahren sind, das vermag ich nicht zu glauben.

Ich versuche gerade mir vorzustellen, was für Auswirkungen es diesen Winter hätte, wären die bis 2030 geplanten 11-12 Millionen noch subventionieren Elektroautos alle schon vorhanden und würden zum Großteil aus Netz gehen, vorzugsweise alle abends nahezu zur selben Zeit. Kurz vor Tagesschau und Fussballspiel in Qatar. Ohne zusätzlichen KKW Strom. :D :D :D
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben: Sa 8. Okt 2022, 11:34 Wer soll mit der Faust seitens der Regierung geschlagen werden?
Ich hoffe, ich habe Sie falsch verstanden und Sie meinen nicht den Bürger, der nicht frieren will, oder den Mittelstand, der seine Produktion nicht zeitweise stilllegen will, oder die Industrie, die nicht abwandern will?
So einfach geht das aber nicht: Wenn "Sparen" angesagt ist, dann muß man Wege finden, damit gespart wird. Unter der Überschrift: "Was der Mensch braucht, das muß er bekommen!" kann das nicht durchgesetzt werden. Über viele Spartipps wurde hämisch gelacht. Bitte die besseren Spartipps vorschlagen!

Ich fand den Hinweis eines Industrieverbands bemerkenswert: Man kann den Weltmarkt für Energie mit Preisdeckeln nicht beeinflussen. Im Gegenteil fördert man damit noch den Verbrauch. Da werden offensichtlich andere Werkzeuge gebraucht. Aus meiner Sicht sind Zuteilung und Kontrolle der Mangelverteilung angesagt, bis das Problem wieder beherrschbar ist. Aber vielleicht gibt es bessere Maßnahmen, mit dem Mangel gerecht um zu gehen.



Ist das nicht unfair? Ihr Diesel ist doch auch jahrzehntelang subventioniert worden? Und dass Sie seit Kauf des Wagens immer nur einmal die Woche 35km damit gefahren sind, das vermag ich nicht zu glauben.

Natürlich nicht. Da waren die 3-Liter-auf-100 km Trumpf. Dennoch sind es in 22 Jahren nur 180.000 km geworden. Aber, pfui Deibel, da bin ich auch noch geflogen... :(
Ich versuche gerade mir vorzustellen, was für Auswirkungen es diesen Winter hätte, wären die bis 2030 geplanten 11-12 Millionen noch subventionieren Elektroautos alle schon vorhanden und würden zum Großteil aus Netz gehen, vorzugsweise alle abends nahezu zur selben Zeit. Kurz vor Tagesschau und Fussballspiel in Qatar. Ohne zusätzlichen KKW Strom. :D :D :D
Tja, das sind die Lastspitzen, für die sich AKW besonders wenig eignen. Aber kein Problem... wir haben so viele Elektroautos gar nicht, trotz irrwitziger Förderung. Die notwendige Infrastruktur muß mit dem Bedarf an Ladestrom einher gehen. Die gibt es nicht geschenkt.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

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JJazzGold hat geschrieben: Sa 8. Okt 2022, 11:34Ich hoffe, ich habe Sie falsch verstanden und Sie meinen nicht den Bürger, der nicht frieren will, oder den Mittelstand, der seine Produktion nicht zeitweise stilllegen will, oder die Industrie, die nicht abwandern will?
Wer denn sonst? Putin etwa?
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