Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Moderator: Moderatoren Forum 4

Benutzeravatar
sünnerklaas
Beiträge: 19812
Registriert: Do 10. Aug 2017, 15:41

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von sünnerklaas »

relativ hat geschrieben: Mi 13. Jul 2022, 09:29 Prestige spielte natürlich auch eine Rolle.
Gerechnet hat sich die Concorde für Air France und Britisch Airways nie. Wenn es eine Erkenntnis gab: dem kommerziellen Luftverkehr mit Überschallgeschwindigkeit sind enge Grenzen der technischen Machbarkeit gesetzt. Die Maschinen waren von der Kapazität her viel zu klein, um sie auf einer wirklichen Langstrecke (z.B. Paris-Fernost oder Paris-Argentinien oder Australien/Neuseeland) wirtschaftlich betreiben zu können. Und größere Modelle mit großen Passagierkapazitäten zu entwickeln funktionierte nicht wirklich.

Die Concorde war nichts weiter, als ein fliegendes britisch/französisches Werbeschild.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73721
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

Maikel hat geschrieben: Do 14. Jul 2022, 12:12Mir ist klargeworden, warum auch Herr Habeck wohl weiterhin so vehement gegen eine Laufzeitverlängerung ist:
Möglich, aber jetzt in der Krise muss der Verstand regieren, nicht die Ideologie.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von schokoschendrezki »

Die nordischen Länder ... Schweden, Finnland, Island ... haben einen exorbitant hohen Prokopf-Stromverbrauch. Der von Finnland z.B. ist mehr als doppelt so hoch wie der in Deutschland. https://www.energieverbraucher.de/de/fi ... ail__1530/ Die Frage ist jetzt: Wurden die finnischen Atomkraftwerke gebaut, weil der Bedarf so hoch ist oder ist der Prokopfverbrauch so hoch, weil es diese Atomkraftwerke gibt. Die Antwort scheint eher auf leztzerer Seite zu liegen. Auch wenn man mit einberechnet, dass es in Finnland im Durchschnitt und übers Jahr ein ganzes Stück kälter ist als in Deutschland. Die Tatsache dass dort mehr als die Hälfte der EFHs mit Strom beheizt wird ... hat mit den Durchschnittstemperaturen erst mal nichts direkt zu tun. Wärme aus Erdgasheizungen lassen sich von der Wärme aus Stromheizungen nicht unterscheiden.

Ganz neue Kernkraft-Projekte wie Hanhikivi wurden erstmal gestoppt, weil sie in Kooperation mit Rosatom gebaut werden sollten und von der Bauart her einem (neuen) russischem Reaktortyp entsprechen. Die älteren Reaktoren (Loviisa) sind sowieso von russischem Typ. Der allerneuste Reaktor Olkiluoto 3 ist ein EU-EPR-Druckwasserreaktor der neuesten Generation. Der wird aber offensichtlich ebensowenig fertig wie der in Frankreich.

Berichte zur Energiesituation in Finnland gehen fast immer so: Naja, die Finnen können das alles völlig gelassen sehen. Sie verfügen über einen Energiemix mit Kernkraft bevorzugt und es kann ihnen egal sein, was Russland macht. Das stimmt aber nicht! Überhaupt nicht! Mag sein, dass die finnische Bevölkerung das gelassen sieht aber objektiv ist der Betrieb dieser Kernkraftwerke hochgradig von Russland abhängig. Der sechste geplante Reaktor, Hanhiviki, ist nach einigen Berichten nicht nur gestoppt sondern "endgültig tot". Die Abhängigkeit von Rosatom besteht nicht nur in der technischen Unterstützung sondern auch darin, dass Rosatom als Investor und Teilhaber auftritt. Ich sehe das ganze eher so, dass in einem Land wie Finnland dieses Staatskonsensprinzip herrscht. Nach dem Motto "Die werdens schon richtig machen. Wir sind Finnland! " https://www.heise.de/tp/features/Aus-fu ... 75569.html Es fehlt der kritische Geist!
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von schokoschendrezki »

sünnerklaas hat geschrieben: Do 14. Jul 2022, 12:50 Gerechnet hat sich die Concorde für Air France und Britisch Airways nie. Wenn es eine Erkenntnis gab: dem kommerziellen Luftverkehr mit Überschallgeschwindigkeit sind enge Grenzen der technischen Machbarkeit gesetzt. Die Maschinen waren von der Kapazität her viel zu klein, um sie auf einer wirklichen Langstrecke (z.B. Paris-Fernost oder Paris-Argentinien oder Australien/Neuseeland) wirtschaftlich betreiben zu können. Und größere Modelle mit großen Passagierkapazitäten zu entwickeln funktionierte nicht wirklich.
Kann man so sagen. Das sowjetische Überschallmodell Tupolev TU-144 war im Prinzip ein durch Industriespionage entwickelter Nachbau der französischen Concorde. Und ging dennoch früher und weltweit als erste Überschallpassagiermaschine an den Start. Und es hatte 40 Sitzplätze mehr. Und dennoch endete der Spuk bereits 1978 wieder.

Man muss sich darüber im Klaren sein, dass sehr viele der in der Nachkriegszeit entwickelten Technologien nicht etwa aus Vernunftsgründen entstanden sind sondern infolge des Systemwettbewerbs. Auch für Nikita Chruschtschow hatte "сверхзвуковой" eine magische Note. Das müssen wir haben! Und so gab er 1963 einen entsprechenden Erlass heraus. Man muss diesen grundsätzlich stalinistischen Einschlag der Technologieüberschätzung des 20. Jahrhunderts im Hinterkopf haben. Das Riesenterritorium der Ex-SU ... immerhin ... da kann man zur Not noch irgendwie eine Vernunftsmotivation erkennen. Aber dann: Internet und Überschall zusammen? Das geht nicht gut.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Maikel
Beiträge: 1273
Registriert: So 4. Jun 2017, 19:44

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Maikel »

Tom Bombadil hat geschrieben: Do 14. Jul 2022, 13:08 Möglich, aber jetzt in der Krise muss der Verstand regieren, nicht die Ideologie.
Aber es ist nicht dein Verstand, der regiert, sondern u.a. der von Robert Habeck.
Der ist scheinbar zu einem anderen Schluß gelangt als du; und u.a. dafür ist er gewählt worden.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
Benutzeravatar
sünnerklaas
Beiträge: 19812
Registriert: Do 10. Aug 2017, 15:41

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von sünnerklaas »

schokoschendrezki hat geschrieben: Do 14. Jul 2022, 13:44 Kann man so sagen. Das sowjetische Überschallmodell Tupolev TU-144 war im Prinzip ein durch Industriespionage entwickelter Nachbau der französischen Concorde. Und ging dennoch früher und weltweit als erste Überschallpassagiermaschine an den Start. Und es hatte 40 Sitzplätze mehr. Und dennoch endete der Spuk bereits 1978 wieder.
Das Problem war eben: 128 Passagiere bei der Concorde bzw. 168 bei der TU-144 sind einfach viel zu wenig Kapazität, um das Flugzeug im Linienbetrieb wirtschaftlich zu betreiben.
Und ein Überschallflugzeug macht ja wirklich erst auf richtig großen Distanzen Sinn, also da, wo man damit richtig viel Zeit gewinnt. Eben auf den Routen Europa/Fernost/Australien/Neuseeland. Aber dafür waren die Maschinen eben zu klein - und verbrauchten ganz einfach zu viel. Im Grunde war man wohl bei British Airways und Air France heilfroh, die Vögel nach dem Absturz von Paris auf elegante Art und Weise los werden zu können
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21372
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mi 13. Jul 2022, 22:05 Es gibt also keinen Link zu dem Projekt. Schade.
Es könnte dieses gemeint sein:
https://fuelcellsworks.com/news/sines-w ... -hydrogen/

Falls ja, kann ich einen Freund in Lissabon fragen, ob er weiterführende Infos auf englisch hat.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73721
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

Maikel hat geschrieben: Do 14. Jul 2022, 13:50 ...und u.a. dafür ist er gewählt worden.
Ja, 40 Jahre Anti-Atom-Angstmacherei zahlen sich aus. Nur mit Verstand in einer Krisensituation hat das nix zu tun.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73721
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben: Do 14. Jul 2022, 14:39 Es könnte dieses gemeint sein:
https://fuelcellsworks.com/news/sines-w ... -hydrogen/
Danke für den Link!
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Kamikaze
Beiträge: 2955
Registriert: Mo 12. Mär 2018, 16:10
user title: mittelalt

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben: Do 14. Jul 2022, 16:00 Ja, 40 Jahre Anti-Atom-Angstmacherei zahlen sich aus.
Ebenso wie 20 Jahre Sabotage der Energiewende. #DankeCDU/CSU
(Wo beginnt eigentlich der Tatbestand von "Verrat an Volk und Vaterland"?)

Ich wage die These, dass über die Gesamtlebensdauer (also incl. Rohstoffherstellung, Bau, Betrieb, Nachkühlphase, Abriss, (End-)Lagerung und diverse Umschicht-Maßnahmen, bis eine technische Lösung für den problematischen Abfall gefunden ist) die AKW mehr Energie verbraucht als geliefert haben werden.
Vom Volkswirtschaftlichen Schaden ganz zu schweigen. Das einzige, das an AKW nachhaltig ist sind die Kosten (die natürlich brav sozialisiert werden, während die Gewinne privatisiert wurden).
AKW braucht heutzutage niemand mehr - auch nicht in der Gaskrise. Daran, dass es diesen Winter eng werden könnte ändern auch die drei noch (!!!) laufenden Schrottmeiler nichts. Viel eher dürfte der Energiebedarf nach dem Laufzeitende der Brennstäbe das Netz weiter belasten.
Was wir bräuchten, um im übernächsten Winter komplett auf russisches Gas verzichten zu können wäre die gleiche Rigorosität im Ausbau der EE, die damals bei den Kohlegruben vorherrschte. (Zur Erinnerung: Da wurden damals ganze Städte abgerissen, weil die Energieversorgung ein "übergeordnetes Interesse der Allgemeinheit" darstellte. Es kann nicht sein, dass jeder Pimpf den notwendigen Ausbau auf Jahre blockieren kann.)
Ein Aufbrechen der "Kupferplatte Deutschland" in Bundesland-Tarifzonen würde dem Ganzen mMn. sehr massiv auf die Sprünge helfen. Da käme vermutlich so mancher Blockierer ins Grübeln, wenn die Energie plötzlich viel teurer wird, weil man einfach zu lange alles mögliche blockiert und sich die Versorgungssicherheit von Anderen hat bezahlen lassen. Insbesondere, wenn dann die geliebte Industrie anfängt günstigere Standorte im Land zu suchen...
Zuletzt geändert von Kamikaze am Do 14. Jul 2022, 21:28, insgesamt 1-mal geändert.
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
PV-Forum: https://www.photovoltaikforum.com/

ignoriert: Realist2014, JJazzgold, Dieter W.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73721
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben: Do 14. Jul 2022, 21:22(Wo beginnt eigentlich der Tatbestand von "Verrat an Volk und Vaterland"?)
Dann säßen Schroeder und die halbe SPD schon lange im Knast.
Ich wage die These...
Rechne das doch mal vor!
Was wir bräuchten, um im übernächsten Winter komplett auf russisches Gas verzichten zu können wäre die gleiche Rigorosität im Ausbau der EE, die damals bei den Kohlegruben vorherrschte.
Kann man denn EE-Speicher so schnell bauen in Deutschland?
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Teeernte »

Tom Bombadil hat geschrieben: Do 14. Jul 2022, 21:28 Dann säßen Schroeder und die halbe SPD schon lange im Knast.


Rechne das doch mal vor!


Kann man denn EE-Speicher so schnell bauen in Deutschland?
Bauen...ja. Aber bezahlen ?
Michael Alexander
Beiträge: 1101
Registriert: Sa 28. Dez 2019, 16:30
Wohnort: Freie Welt

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Michael Alexander »

So langsam kommen die Lügen von Habeck, Lemke & anderen Grün*Innen ans Tageslicht.
Nach Informationen von „The Pioneer“ hatte die Bundesregierung kurz nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine Ende Februar beim US-Hersteller Westinghouse, der zu den etablierten Lieferanten auch deutscher Atomkraftwerksbetreiber zählt, angefragt, ob von dort kurzfristig Brennstäbe beschaffbar seien. Westinghouse-Manager hätten erklärt, sogar bis Jahresende liefern zu können. Die Bundesregierung habe allerdings nach der Anfrage keine weiteren Schritte unternommen, heißt es.
https://www.welt.de/politik/deutschland ... sicht.html

Laut Habeck bestehe ja sowieso kein Stromproblem in Deutschland. Möglicherweise weiss der Mann nicht, wie die von seinem Ministerium heiss empfohlenen Wärmepumpen funktionieren, und ist sich auch nicht bewusst, dass sich Leute mit Gasheizungen um elektrische Heizstrahler reissen wie um warme Semmeln.

Und warum noch gleich werden Kohlekraftwerke wieder hochgefahren? Um heisse Luft für Habecks Pressemitteilungen zu produzieren?

Dass die Grünen lügen, ist nicht weiter verwunderlich - sie wollen ihre Ideologie durchdrücken, koste es, was es wolle. Warum aber machen die SPD und vor allem die FDP dabei mit?

Andererseits behauptete ja schon vor vielen Jahren der Herr Gabriel von der SPD, dass man mit Atomkraftwerken keine Autos betreiben könne. Ist es Dummheit, Ahnungslosigkeit oder bewusstes Lügen? Man weiss es nicht.

Vielleicht braucht Deutschland wirklich mal eine fulminante Energiekrise als Schuss vor den Bug, um zu erkennen, dass die Energiewende teuer ist, die Versorgungssicherheit gefährdet, und entgegen der vielen schönen Worte nicht einmal dem Umwelt- und Klimaschutz dient. Was hätte man erreichen können, wenn man auch nur einen Bruchteil des für Solarschrott verschleuderten Geldes in dir Forschung zu Energiespeichern gesteckt hätte.
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42290
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Cobra9 »

Michael Alexander hat geschrieben: Fr 15. Jul 2022, 18:08 So langsam kommen die Lügen von Habeck, Lemke & anderen Grün*Innen ans Tageslicht.
Stopp. Was ist denn gelogen mhmm. Es ist die Aufgabe der Bundesregierung die Versorgung zu gewährleisten und zu prüfen wie könnte man AKW weiterlaufen lassen gehört dazu.

Ich bin eher positiv überrascht dass man tatsächlich ernsthaft alle möglichen Punkte prüft. Aber das tut die Bundesregierung, die heißt aber nicht exklusiv Grüne.

Kleiner Tipp. Grüne Stellen auch nicht den Kanzler. Wenn Scholz sagt prüft bitte ob es möglich ist AKW irgendwie weiter am Netz zu lassen wird das gemacht.

Habeck ist Minister, nicht Kanzler. . Der Grünen-Politiker mahnt die Menschen, um sie auf schwere Zeiten vorzubereiten. Das ist kein politisches Spiel, es ist ihm so ernst, wie es ernster nicht sein könnte.

Wo lügt Er denn da. Habeck musste nach Katar und andere Länder reisen. Um mehr Ressourcen für die Versorgung zu sichern.

Seine Reise nach Katar, um ausgerechnet von dort Gas zu bekommen, war alles andere als ein Vergnügen bestimmt für einen Grünen. Dazu dann nach Abwägung der Dinge wieder mit Kohle den Strom zu erzeugen wird auch nicht gerade gut für sein Gewissen sein.

Aber es ist sein Job. Natürlich wird das Fridays for Future oder den Basis Grünen nicht gefallen. Strom wollen die aber auch.

Du reitest eine tote Sau. Wie die Union und auch FDP. Letztere sollte aber wissen was Realität ist.
Kohle versus Atom ist eben für die Kohle entschieden worden. Was nachvollziehbar ist insgesamt.

Am Markt verfügbar schneller. Weniger Risiko,.

Von der Beschaffung neuer Stäbe bis das oft nötigen Sicherheitsüberprüfungen fehlen plus Abfall bis zur Sicherheit ist das AKW erstmal kurzfristig im Nachteil.

In zwei Monate kann n auch nicht nachgeholt werden was notwendig ist alles kurz. Die verbliebenen drei Atomkraftwerke müssten also vom ersten Tag der Verlängerung an ohne Sicherheitsüberprüfung laufen.

Dass Habeck das ablehnt so , spricht nicht gegen ihn, sondern gegen all jene, die das mal eben so außer Acht lassen.

Ich bin nicht gegen die AKWs per se. Aber wenn dann bitte richtig und mittelfristig als weitere Option. Die EnBW kann ihr AKW sicher für Geld und mit dem gesetzlichen Rahmen up to date bringen. Jahre betreiben. Aber auch wenn die CDU so tut es ist kein Problem. Es ist ein Problem.


Dieser Meinung ist auch der Betreiber des AKW Neckarwestheim II, die EnBW. Der Energieversorger bleibt bei einer Abschaltung zum 31. Dezember 2022 und setzt auf die Zukunft.

Der sechsprozentige Gesamtbeitrag der AKWs an der Stromerzeugung im vergangenen Jahr ist wirklich entbehrlich. Dies übrigens keineswegs aus ideologischen, sondern aus ganz praktischen Gründen. Der TÜV bei den AKWs läuft ab und solche Prüfungen dauern, sind teuer und brauchen Jahre der Amortisation. Auch gibt es die nötigen Brennstäbe nicht beim Baumarkt um die Ecke, sondern aus russischem Uran, von russisch kontrollierten Herstellern.

Oder anderen Herstellern. USA ect. - > kosten aber alle Geld und bis Februar 2023 kaum machbar.

Nur mein Bester ist da Schluss dann. Selbst im Streckbetrieb. Ich kann es weiter verfolgen. Aber Du schießt wieder zu weit daneben
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73721
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

Vorweg: der zitierte Beitrag ruht in der Ablage, ich habe aber noch Klärungsbedarf, vllt. kommt er von dort auch wieder zurueck.
Michael Alexander hat geschrieben: Sa 16. Jul 2022, 11:10 Eine Begründung für die Ablehnung des Weiterbetriebes der Atomkraftwerke war das Argument, Brennstäbe könnten nicht rechtzeitig geliefert werden.
Gibt es dazu ein wortwörtliches Zitat eines der genannten Politiker und welcher Zeitraum ist mit "rechtzeitig" gemeint?
---

Desweiteren wurden zwei Offtopic-Beiträge in die Ablage verschoben.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Merkel_Unser
Beiträge: 1422
Registriert: Mi 10. Jun 2015, 21:33

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Merkel_Unser »

Cobra9 hat geschrieben: Sa 16. Jul 2022, 09:27
Der sechsprozentige Gesamtbeitrag der AKWs an der Stromerzeugung im vergangenen Jahr ist wirklich entbehrlich. Dies übrigens keineswegs aus ideologischen, sondern aus ganz praktischen Gründen. Der TÜV bei den AKWs läuft ab und solche Prüfungen dauern, sind teuer und brauchen Jahre der Amortisation. Auch gibt es die nötigen Brennstäbe nicht beim Baumarkt um die Ecke, sondern aus russischem Uran, von russisch kontrollierten Herstellern.

Oder anderen Herstellern. USA ect. - > kosten aber alle Geld und bis Februar 2023 kaum machbar.

Nur mein Bester ist da Schluss dann. Selbst im Streckbetrieb. Ich kann es weiter verfolgen. Aber Du schießt wieder zu weit daneben
Ob die sechs Prozent entbehrlich sind, wird sich dann herausstellen. Vor allem, wenn ab dem 21. Juli überhaupt kein Gas mehr nach D fließt.

Nur zur Erinnerung: Bereits 2021 und 2022 gab es Tage, an denen ohne Zukauf aus dem Ausland in Deutschland die Lichter ausgegangen wären. In den letzten Wochen mehren sich die Stimmen (auch von Leuten mit Ahnung), dass ein Blackout nach dem 31.12.2022 nicht mehr ausgeschlossen ist. Was bei einem solchen Szenario (insbesondere bei einer Dauer >24h) passiert, brauch ich sicher nicht weiter ausführen.
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42290
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Cobra9 »

Merkel_Unser hat geschrieben: Sa 16. Jul 2022, 15:08 Ob die sechs Prozent entbehrlich sind, wird sich dann herausstellen. Vor allem, wenn ab dem 21. Juli überhaupt kein Gas mehr nach D fließt.

Nur zur Erinnerung: Bereits 2021 und 2022 gab es Tage, an denen ohne Zukauf aus dem Ausland in Deutschland die Lichter ausgegangen wären. In den letzten Wochen mehren sich die Stimmen (auch von Leuten mit Ahnung), dass ein Blackout nach dem 31.12.2022 nicht mehr ausgeschlossen ist. Was bei einem solchen Szenario (insbesondere bei einer Dauer >24h) passiert, brauch ich sicher nicht weiter ausführen.
Kann ich nicht mitreden bei Blackouts. Ich bin soweit unabhängig. Merk ich nicht.

Die sechs Prozent sind wenn alle geplanten Kohle Kraftwerke hochfahren tatsächlich nicht sehr relevant. Wenn!

Ich habe auch nix dagegen die AKW am Netz zu lassen. Aber wenn man neue Brennstäbe kauft, Gesetze ändert, Revision macht usw. - > dann bitte die Kraftwerke solange mittelfristig am Netz lassen wie die neuen Brennstäbe halten.

Es ist doch witzlos nur für vier, fünf Monate den Aufwand zu fahren inklusive kosten. Was allerdings stimmt. Kohle ist relativ einfach am Markt verfügbar. Kraftwerke der Art hochfahren ist relativ einfach.

Für Umwelt natürlich na ja.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Maikel
Beiträge: 1273
Registriert: So 4. Jun 2017, 19:44

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Maikel »

Cobra9 hat geschrieben: Sa 16. Jul 2022, 09:27 Der sechsprozentige Gesamtbeitrag der AKWs an der Stromerzeugung im vergangenen Jahr ist wirklich entbehrlich.
Das ist eine inkonsequente Argumentation.
Uns wird regelmäßig eingebleut "jede eingesparte kWh hilft" genauso wie "jedes vermiedene Gramm CO2 hilft".

Wenn nun plötzlich in einer Mangellage 6% der gesamten Stromerzeugung entbehrlich sein sollen, dann ist das eine Steilvorlage für Meinungen wie "Meine 10kWh machen doch noch viel weniger aus; wozu soll ich also verzichten?"
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42290
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Cobra9 »

Maikel hat geschrieben: Sa 16. Jul 2022, 18:53 Das ist eine inkonsequente Argumentation.
Uns wird regelmäßig eingebleut "jede eingesparte kWh hilft" genauso wie "jedes vermiedene Gramm CO2 hilft".

Wenn nun plötzlich in einer Mangellage 6% der gesamten Stromerzeugung entbehrlich sein sollen, dann ist das eine Steilvorlage für Meinungen wie "Meine 10kWh machen doch noch viel weniger aus; wozu soll ich also verzichten?"
Wenn Du lesen möchtest. Wenn die 6 % durch die Kohle Kraftwerke kompensiert werden gibt's keine Probleme und laut Planung soll es so funktionieren.

Keine Ahnung was dann real passiert. Unter welcher Bedingung ich AKW laufen lassen würde steht mehrfach drin
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Benutzeravatar
Kamikaze
Beiträge: 2955
Registriert: Mo 12. Mär 2018, 16:10
user title: mittelalt

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

Wer würde eigentlich dafür haften, wenn sich raus stellt, dass das TÜV-Gutachten doch nicht gepasst hat? (Und warum ist das nach wie vor unter Verschluss, wenn es doch vom Maggus so oft zitiert(?) wird?)
Wer kommt für die Kosten auf, die durch den Weiterbetrieb entstehen (würden)?
Wieviel würden neue Brennstäbe, Revisionen, Prüfungen und Personal kosten für den kurzfristigen Weiterbetrieb?

Wenn jemand rostigen Stahl von mir will und den mit Gold aufwiegt, dann bekommt der rostigen Stahl von mir - ganz egal wie schlecht verfügbar der aktuell ist. Für genug Kohle wird sehr viel möglich gemacht. Ich fürchte allerdings, dass in diesem Fall wieder die Allgemeinheit die Kosten schultern soll, weil sich von den "AKW-Verteidigern" keiner Traut da mit dem eigenen Geld ein zu steigen oder gar für Risiken zu haften.
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
PV-Forum: https://www.photovoltaikforum.com/

ignoriert: Realist2014, JJazzgold, Dieter W.
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52945
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

Kamikaze hat geschrieben: So 17. Jul 2022, 07:32 Wer würde eigentlich dafür haften, wenn sich raus stellt, dass das TÜV-Gutachten doch nicht gepasst hat? (Und warum ist das nach wie vor unter Verschluss, wenn es doch vom Maggus so oft zitiert(?) wird?)
Wer kommt für die Kosten auf, die durch den Weiterbetrieb entstehen (würden)?
Wieviel würden neue Brennstäbe, Revisionen, Prüfungen und Personal kosten für den kurzfristigen Weiterbetrieb?

Wenn jemand rostigen Stahl von mir will und den mit Gold aufwiegt, dann bekommt der rostigen Stahl von mir - ganz egal wie schlecht verfügbar der aktuell ist. Für genug Kohle wird sehr viel möglich gemacht. Ich fürchte allerdings, dass in diesem Fall wieder die Allgemeinheit die Kosten schultern soll, weil sich von den "AKW-Verteidigern" keiner Traut da mit dem eigenen Geld ein zu steigen oder gar für Risiken zu haften.
Doch, würde ich, wenn sich sicher stellen ließe, dass kein Einziger, der gegen den Betrieb/Weiterbetrieb votiert auch nur eine einzige kWh davon bekommt.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Benutzeravatar
Kamikaze
Beiträge: 2955
Registriert: Mo 12. Mär 2018, 16:10
user title: mittelalt

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

JJazzGold hat geschrieben: So 17. Jul 2022, 07:44 Doch, würde ich, wenn sich sicher stellen ließe, dass kein Einziger, der gegen den Betrieb/Weiterbetrieb votiert auch nur eine einzige kWh davon bekommt.
Dann habe ich auch nichts gegen den Weiterbetrieb, sobald sichergestellt ist, dass im Havariefall ausschließlich Befürworter betroffen sind und diese die alleinigen Kosten bis in alle Ewigkeit zu tragen haben. Von mir darf kein einziger Euro in den Müll fließen.
Geniale Argumentationsmethode. Muss ich mir merken. :D
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
PV-Forum: https://www.photovoltaikforum.com/

ignoriert: Realist2014, JJazzgold, Dieter W.
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52945
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

Kamikaze hat geschrieben: So 17. Jul 2022, 07:48 Dann habe ich auch nichts gegen den Weiterbetrieb, sobald sichergestellt ist, dass im Havariefall ausschließlich Befürworter betroffen sind und diese die alleinigen Kosten bis in alle Ewigkeit zu tragen haben. Von mir darf kein einziger Euro in den Müll fließen.
Geniale Argumentationsmethode. Muss ich mir merken. :D
Wer hat's erfunden?
Sie.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Maikel
Beiträge: 1273
Registriert: So 4. Jun 2017, 19:44

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Maikel »

Cobra9 hat geschrieben: Sa 16. Jul 2022, 23:51 Wenn die 6 % durch die Kohle Kraftwerke kompensiert werden gibt's keine Probleme
Wieso ist das zusätzliche CO2 aus den Kohlekratfwerken plötzlich kein Problem?

Mal abgesehen davon, daß zu den 6% noch der zusätzliche Strom-Bedarf für Heizlüfter kommt, wenn uns das Gas runtergeregelt wird.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
Benutzeravatar
Alster
Beiträge: 1787
Registriert: So 22. Okt 2017, 16:36

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Alster »

Maikel hat geschrieben: So 17. Jul 2022, 08:56 Wieso ist das zusätzliche CO2 aus den Kohlekratfwerken plötzlich kein Problem?

Mal abgesehen davon, daß zu den 6% noch der zusätzliche Strom-Bedarf für Heizlüfter kommt, wenn uns das Gas runtergeregelt wird.
Das ist sehr wohl ein Problem, aber ein Netzzusammenbruch wäre das größere Problem.
Die 6% Mehrverbrauch an Strom halte ich für äußerst optimistisch gerechnet auch wenn man die jetzt schon laufende massive Umrüstung auf WP bedenkt
Bleibt zu hoffen, dass die jetzt schon laufende private Installation von PV bereits in einem Jahr einiges auffangen kann.
Vorausgesetzt (!!!), dass die Versorger mittelfristig auch wieder private Netzeinspeisung zu halbwegs vernünftigen Konditionen hinbekommen.
dies ist keine Rechtsberatung sondern nur meine persönliche Meinung
Benutzeravatar
Alster
Beiträge: 1787
Registriert: So 22. Okt 2017, 16:36

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Alster »

Cobra9 hat geschrieben: Sa 16. Jul 2022, 09:27 Der sechsprozentige Gesamtbeitrag der AKWs an der Stromerzeugung im vergangenen Jahr ist wirklich entbehrlich.
Das halte ich keineswegs für gewährleistet. Erst mal den Mehrverbrauch durch Einsatz elektrischer Heizgeräte im Winter abwarten. Die jetzt an der Kapatitätsgrenze der Lieferanten laufende Installation privater PV dürfte von der ebenfalls laufenden privaten Installation von WP locker aufgefressen werden.
dies ist keine Rechtsberatung sondern nur meine persönliche Meinung
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42290
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Cobra9 »

Maikel hat geschrieben: So 17. Jul 2022, 08:56 Wieso ist das zusätzliche CO2 aus den Kohlekratfwerken plötzlich kein Problem?

Mal abgesehen davon, daß zu den 6% noch der zusätzliche Strom-Bedarf für Heizlüfter kommt, wenn uns das Gas runtergeregelt wird.
Ursprünglich ging es mal darum wo wie von M. A behauptet die Grünen gelogen haben. Entsprechend war meine Antwort formuliert. Du solltest auch nicht Strompreis, Umweltschutz ect vermischen.


Aber die 6% spielen tatsächlich weniger eine Rolle bei Kohle Betrieb als manche tun und tue doch nicht so als wäre AKW so umweltfreundlich.

Weil die EU das sagt stimmt das nicht. Ein modernes Kohlekraftwerk ist da nicht schlimmer.


Mach dich mal schlau. Typ Emissionen Handel. Sparen daher die Stromerzeuger durch mehr Atomenergie gegenüber Kohle beispielsweise Kohlendioxid, können sie die entsprechenden Zertifikate an andere Energieversorger oder an andere Industrien verkaufen, die dann ihrerseits das eingesparte Kohlendioxid herauspusten.


Bedeutung also, egal, was man in unserem System tut, die gesamte Belastung des Klimas bleibt gleich, und von daher, und das ist die paradoxe Situation, hilft eine Laufzeitverlängerung von AKW dem Klima nicht.

Upss. Erst wenn die EU die Emissionsobergrenzen für die Zeit nach 2020 verhandelt, könnte man die längeren Laufzeiten berücksichtigen und so weiter. Nur ist das Zukunft.

Anderer Punkt. Im Stromnetz könnten Atom- und Windkraft ect. Mittelfristig eher zu Rivalen denn zu Partnern werden . Eigentlich erzeugen Energieversorger in Deutschland mit Atomkraftwerken Grundlaststrom.

Bedeutung rund um die Uhr die gleiche Menge Energie. Gerade weil sich die Leistung der Uranbrenner nur schwer regeln lässt kurz . Damit stehen die Erzeuger vor einem Problem mittelfristig. Was tun, wenn mehr Strom aus Windrädern ins Stromnetz drängt, als Industrie und Haushalte verbrauchen. Oder von der Sonne usw.




Dann die spannende Frage, werden dann auch Atom Kernkraftwerke runtergefahren, die ja darauf ausgelegt sind, 8760 Stunden im Jahr, also das ganze Jahr durchzuführen. Ohne Hoch und Runter.

Würden in diesem Fall auch Kernkraftwerke runtergefahren , dann gäbe es diese Verdrängung von erneuerbaren Energien durch Kernenergien nicht, wenn es aber dazu kommt, dass aus Betriebsgründen dann anstatt Kernkraftwerke runter zu fahren, Windkraftanlangen vom Wind, vom Netz genommen werden, dann verdrängen Kernkraftwerke andere emissionsfreie Energiequellen und haben damit dann auch keinen rechnerischen Emissionsentlastungseffekt.



Am Ende würden längere Laufzeiten für Atomkraftwerke dem Klima also real null CO2 ersparen, und könnten sogar dafür sorgen, dass weniger Windenergie in die Stromnetzen eingespeist wird, als möglich wäre. Oder aus Pv ect.

Ich bin trotzdem unter den bekannten Voraussetzungen dafür die drei oder mehr AKW mittelfristig zu behalten. Aber nur für 5 Monate oder bis 1 Jahr ist es nicht klug unterm Strich.


@all

Usern auf Ignore antworte ich nicht mehr
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Nightrain
Beiträge: 2964
Registriert: Di 1. Mai 2018, 01:36

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Nightrain »

Bezüglich eines Übergangsbetriebs der letzten Kernkraftwerke treiben mich zwei Dinge um, die mich eher in Richtung "Nutzen überwiegt den Schaden" bringen:

(1) Im FAQ der Tagesschau vom letzten Monat zu Habecks Empfehlungen sofort den Stromverbrauch zu reduzieren steht u.a. drin:
"Unterstellt man eine 100-prozentige Auslastung aller aktiven und kurz- und mittelfristig verfügbaren Braun-und Steinkohlekraftwerke im Vergleich zu den bisherigen Spitzenwerten, könnte im besten Fall eine Erdgas-Kraftwerksleistung von rund 9,5 Gigawatt ersetzt werden und damit gut zwei Drittel der bisher maximal genutzten Kapazitäten bei den Erdgaskraftwerken. Ganz ohne Erdgas zur Verstromung wird man also erst einmal nicht auskommen."

Das verstehe ich so, dass wir bei einer tatsächlichen kompletten Erdgasblockade im Winter trotz Einsatz aller kraftwerksreserven Erdgas verstromen müssen. D.h. noch vor einem tatsächlichen Leerstand der Speicher müssen Industrie und private Haushalte vom Erdgas abgetrennt werden, um zumindest die Stromerzeugung sicherzustellen. Da wären die "nur 6%" Stromanteil der AKW durchaus nützlich als Reserve zumal zwei der AKW im SÜden stehen und dort den Mangel an Windstrom ausgleichen.

(2) Das große Windkraftgefälle Nord-Süd bei gleichzeitig weiterhin nicht ausreichenden Leitungen sorgt dafür, dass die (größtenteils im Süden) stehenden Kraftwerksreserven schon hochgefahren werden müssen, obwohl die Gesamterzeugung von Strom ausreichen würde. Es muss dann sogar im Norden der Windstrom teilweise abgekoppelt werden, weil der Transport nach Süd ausgelastet ist. Das führt dazu, dass in den letzten 10 Jahren imemr häufiger Reservekraftwerke im Winter einspringen mussten und die haben auch zu erhebliche Teilen Erdgas als Brennstoff. Und nun kommt noch dazu, dass die Bürger sich wie verrückt mit Elektroheizungen eindecken. Bedeutet: sollte das Gas knapp werden und die Versorgung der privaten Haushalte nicht mehr sicherzustellen sein, wird es gleichzeitig zu einem heftigen Sprung im Stromverbrauch kommen.


Andererseits denke ich mir aber auch, dass wir uns ehrlich machen müssten und einfach sagen müssen, dass wir auch den Stromverbrauch diesen Winter dringend massiv senken müssen. Da sehe ich im öffentlichen Bereich bei der Beleutung massive Sparpotentiale. Meine Stadt hat jetzt die Beleuchtung der städtischen Wahrzeichen abgestellt. Spart in 6 Monaten nun 60.000 Kilowattstunden bzw. 20.000€.
"Man verhandelt nicht mit Terroristen. Man hört PEGIDA und AfD nicht zu. Man muss keine Rücksicht auf Impfskeptiker und Verschwörungstheoretiker nehmen." (Philipp Jessen)
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Teeernte »

Nightrain hat geschrieben: So 17. Jul 2022, 13:53 Meine Stadt hat jetzt die Beleuchtung der städtischen Wahrzeichen abgestellt. Spart in 6 Monaten nun 60.000 Kilowattstunden bzw. 20.000€.
Bei Stadtbeleuchtung (Wege und strassen) argumentiert das AMT mit "SICHERHEIT" gegen Kriminalität.

Natürlich kann man das "Anstrahlen" der Sehenswürdigkeiten einstellen - aber die Sicherheit der Bürger aufs "Spiel" setzen ->> weil man Putin nicht mag ? ?
Nightrain
Beiträge: 2964
Registriert: Di 1. Mai 2018, 01:36

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Nightrain »

Teeernte hat geschrieben: So 17. Jul 2022, 15:19 Bei Stadtbeleuchtung (Wege und strassen) argumentiert das AMT mit "SICHERHEIT" gegen Kriminalität.

Natürlich kann man das "Anstrahlen" der Sehenswürdigkeiten einstellen - aber die Sicherheit der Bürger aufs "Spiel" setzen ->> weil man Putin nicht mag ? ?
Wobei man schon sagen muss, dass die Straßen mit LED Beleuchtung teilweise Nachts heller sind, als man es selbst in seinem Wohnzimmer hat.
"Man verhandelt nicht mit Terroristen. Man hört PEGIDA und AfD nicht zu. Man muss keine Rücksicht auf Impfskeptiker und Verschwörungstheoretiker nehmen." (Philipp Jessen)
Benutzeravatar
Kamikaze
Beiträge: 2955
Registriert: Mo 12. Mär 2018, 16:10
user title: mittelalt

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

Noch ein bisschen Lesestoff zum Thema:
„Auch bei den Gaskraftwerken, die nur zur Stromproduktion verwendet werden, gilt: Die Atomenergie hat ein völlig anderes Lastprofil. Sie kann die Funktion der Gaskraftwerke zum sehr kurzfristigen Leistungsausgleich nicht sinnvoll ersetzen.“Der Aufwand sei dafür immens: Das Atomgesetz müsste geändert werden, da der Ausstieg verschoben werde; Sicherheitsfragen müssten beantworten werden; und letztlich bestehen Haftungsfragen für den Fall eines Unfalls oder einer Havarie. Zuletzt rechnete das Analyseinstitut Energy Brainpool vor, dass eine längere Laufzeit der Atomkraftwerke nur ein Prozent des russischen Erdgases ersetzen würde.
[...]
Für jene, die an diese längere Nutzung der AKW über mehrere Jahre denken, führt das Bundesamt das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (Base) zahlreiche Gründe an, die gegen ihren Betrieb sprechen. Sicherheitstechnisch bedeute das etwa, dass man „Hochrisikoanlagen länger betreiben würde, für die die zwingend erforderlichen Sicherheitsüberprüfungen mit Blick auf die bevorstehende Abschaltung seit 2009 nicht mehr stattgefunden haben“.
https://amp.tagesspiegel.de/politik/led ... 10304.html
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
PV-Forum: https://www.photovoltaikforum.com/

ignoriert: Realist2014, JJazzgold, Dieter W.
Benutzeravatar
firlefanz11
Beiträge: 15232
Registriert: Mo 10. Sep 2012, 13:18

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von firlefanz11 »

Michael Alexander hat geschrieben: Fr 15. Jul 2022, 18:08 Laut Habeck bestehe ja sowieso kein Stromproblem in Deutschland.
Warum muss dann die Windenergie ausgebaut werden wenn es kein Stromproblem gibt? :?
Wenn man mal an diversen Windparks vorbei fährt erschliesst sich Einem im Übrigen ganz schnell, dass ein Ausbau tatsächlich nicht nötig ist. Man müsste nur einfach ALLE u. nicht nur 40-60% der vorhandenen Windräder auch LAUFEN lassen...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
roli
Beiträge: 7724
Registriert: Di 9. Jun 2020, 11:59
Wohnort: Hessen

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von roli »

Maikel hat geschrieben: Do 14. Jul 2022, 13:50 Aber es ist nicht dein Verstand, der regiert, sondern u.a. der von Robert Habeck.
Der ist scheinbar zu einem anderen Schluß gelangt als du; und u.a. dafür ist er gewählt worden.
Nicht von Jedem.
So hat jeder seine SIcht der Dinge.
Noch besser wäre natürlich die EInsicht.
Aber das ist wohl zu viel verlangt.
Obwohl die Grünen so langsam ...
Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken!
roli
Beiträge: 7724
Registriert: Di 9. Jun 2020, 11:59
Wohnort: Hessen

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von roli »

Kamikaze hat geschrieben: Do 14. Jul 2022, 21:22 Ebenso wie 20 Jahre Sabotage der Energiewende. #DankeCDU/CSU
(Wo beginnt eigentlich der Tatbestand von "Verrat an Volk und Vaterland"?)

IEs kann nicht sein, dass jeder Pimpf den notwendigen Ausbau auf Jahre blockieren kann.)
...
So etwas nennt sich Demokratie, mein Lieber.
Nicht Jeder vertritt Deine Meinung oder Die deiner politischen Richtung.
Etwas mehr Einsicht, hups schon wieder diese Wort, kann nicht schaden.
Und natürlich würden die AKWs für Entlastung sorgen.
Da könnt Ihr Euch drehen und wenden wie Ihr wollt.
Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken!
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Teeernte »

Kuh handel...Tempolimit gegen Laufzeit...!!
roli
Beiträge: 7724
Registriert: Di 9. Jun 2020, 11:59
Wohnort: Hessen

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von roli »

Cobra9 hat geschrieben: Sa 16. Jul 2022, 09:27 ...
Oder anderen Herstellern. USA ect. - > kosten aber alle Geld und bis Februar 2023 kaum machbar.

Nur mein Bester ist da Schluss dann. Selbst im Streckbetrieb. Ich kann es weiter verfolgen. Aber Du schießt wieder zu weit daneben
Hatten nicht die Amerikaner gesagt, die Brennstäbe könnten noch dieses Jahr zur Verfügung stehen?
Wieso schreibst Du Februar 2023?
Wir haben keine Chinesische Zeitrechnung.
Und wieso sagen Scholz und Habeck dann, es ständen keine Brennstäbe zur Verfügung?

Die Stromzufuhr aus den Dreien war nicht so hoch, weil die Anlagen nicht voll belastet wurden, wenn ich mich nicht irre.
Da kommt schon mehr raus und es ist eine zuverlässige Energiequelle.

Alternativen Energiequellen, von mir aus auch grünem Wasserstoff, bin ich nicht abgeneigt.
Aber die nächsten zwei, drei Jahre könnte es mit der Stromversorgung knapp werden.
Wenn man falsche Entscheidungen durchpeitscht vielleicht noch länger.

Nochmal, Stromerzeugung aus Gas muss, zumindest aktuell, auf ein Minimum reduziert werden. Kohle wird evtl. nicht ausreichen. Unser CO2 ist der gleichen Meinung. :D
Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken!
Michael Alexander
Beiträge: 1101
Registriert: Sa 28. Dez 2019, 16:30
Wohnort: Freie Welt

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Michael Alexander »

roli hat geschrieben: Mo 18. Jul 2022, 15:19 Hatten nicht die Amerikaner gesagt, die Brennstäbe könnten noch dieses Jahr zur Verfügung stehen?
So ist es.
Welcher Vorlauf ist erforderlich, um neue Brennstäbe zu beschaffen?
Die Bundesregierung geht von zwölf bis 18 Monaten aus. Wenn es sehr dringlich ist, kann die Lieferung aber wohl deutlich schneller erfolgen. Der US-Hersteller Westinghouse, der zu den etablierten Lieferanten auch deutscher Atomkraftwerksbetreiber zählt, bekam nach eigenen Angaben kurz nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine eine Anfrage der Bundesregierung, ob man kurzfristig Brennstäbe liefern könne, um die Laufzeiten der drei AKW zu verlängern. So berichtet es das Onlinemedium „The Pioneer“.

Die Firma habe das bejaht und gesagt, sie sei auch heute noch dazu in der Lage, bis zum Jahresende Brennstäbe zu liefern. Die Bundesregierung hat das Thema allerdings nicht weiter verfolgt. „Das Zeitfenster schließt sich nun schnell, eine Anfrage müsste rasch erfolgen“, schreibt Westinghouse. Das BMWK und das BMU waren im März zu dem Ergebnis gekommen, selbst bei sofortiger Bestellung und beschleunigter Abwicklung sei mit einer Nutzung neuer Brennstäbe „nicht vor Herbst 2023 zu rechnen“.
Quelle: https://www.handelsblatt.com/politik/de ... 42392.html
Benutzeravatar
Kamikaze
Beiträge: 2955
Registriert: Mo 12. Mär 2018, 16:10
user title: mittelalt

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

Die dafür nötigen kosten direkt in die Industrie investiert, als Überbrückungsgeld für Gas-Abschaltzeiten bringt mehr und birgt weniger Risiko.
Noch besser wäre das Geld in Firmen investiert, die die Energiewende aktiv voran bringen indem sie entsprechende Erzeugungs- bzw. Einsparpotentiale nutzen.
AKW sind ZU TEUER.
roli hat geschrieben: Mo 18. Jul 2022, 15:05 Etwas mehr Einsicht, [...] kann nicht schaden.
Da könnt Ihr Euch drehen und wenden wie Ihr wollt.
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
PV-Forum: https://www.photovoltaikforum.com/

ignoriert: Realist2014, JJazzgold, Dieter W.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73721
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

Ein Beitrag mit einer Zitatänderung sowie die Reaktion darauf in die Ablage verschoben. Sollte so eine Zitatänderung ohne sehr deutliche Hervorhebung noch einmal vorkommen, gibt es eine Sanktion.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42290
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Cobra9 »

roli hat geschrieben: Mo 18. Jul 2022, 15:19 Hatten nicht die Amerikaner gesagt, die Brennstäbe könnten noch dieses Jahr zur Verfügung stehen?
Welche Amis bitte genau. Gibt Millionen davon. Welches Unternehmen, Regierung ect soll was wie genau gesagt haben, zu was wann.

Welches AKW .Ich steh nicht auf vermischen von Themen.
Wieso schreibst Du Februar 2023?
Wir haben keine Chinesische Zeitrechnung
Neckarwestheim könnte im Streckbetrieb bis 2023 laufen.

https://www.t-online.de/region/stuttgar ... aufen.html


Nach dem Ende 2022 und dann 2023 brauchst Du ne Menge an Geld, neue Brennstäbe ect.




Und wieso sagen Scholz und Habeck dann, es ständen keine Brennstäbe zur Verfügung?
Frag die Beiden. Ich kann Dir nur sagen die EnBW sagt je nach erzeugter Leistung ist in Neckarwestheim entweder 2023 oder etwas später Schluss. Brennstäbe nicht mehr ausreichend dann.


Zu neuen Stäben.




Aus einer rein technischen Perspektive wäre es denkbar, sagt Kernphysiker Clemens Walther vom Institut für Radioökologie und Strahlenschutz an der Leibniz Universität Hannover: "Die Brennstoffelemente, die für einen Weiterbetrieb nötig wären, wären bis Sommer 2023 verfügbar. Bis dahin wäre ein Streckbetrieb möglich, und die Kraftwerke könnten mit rund 80 Prozent der Leistung weiter betrieben werden
."

https://www.tagesschau.de/inland/innenp ... q-101.html
Die Stromzufuhr aus den Dreien war nicht so hoch, weil die Anlagen nicht voll belastet wurden, wenn ich mich nicht irre.
Weil es Auflagen gibt ect. und die Brennstäbe sich dem Ende zuneigen.
Da kommt schon mehr raus und es ist eine zuverlässige Energiequelle.
Ohne Brennstäbe kommt gar nichts mehr raus bald.
Alternativen Energiequellen, von mir aus auch grünem Wasserstoff, bin ich nicht abgeneigt.
Aber die nächsten zwei, drei Jahre könnte es mit der Stromversorgung knapp werden.
Wenn man falsche Entscheidungen durchpeitscht vielleicht noch länger.
Ahsooo. Ich hab deutlich geschrieben unter welcher Bedingung ich die AKW gern länger am Netz lassen würde. Ob jetzt sauber im Betrieb ein AKW ect.... Streitfall.

Ich denk eher nicht. Aber wir können die nächsten Jahre die AKW brauchen unter gewissen Voraussetzungen.
Nochmal, Stromerzeugung aus Gas muss, zumindest aktuell, auf ein Minimum reduziert werden. Kohle wird evtl. nicht ausreichen. Unser CO2 ist der gleichen Meinung. :D
Ich habe zu Gas keine Zeile geschrieben und Kohle haben wir ausreichend Kraftwerke.

Umwelt ist
Wichtig. Aber erstmal bis nächsten April kommen. Dann den Rahmen legen für den Ausbau mehr EE ect.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Benutzeravatar
Kamikaze
Beiträge: 2955
Registriert: Mo 12. Mär 2018, 16:10
user title: mittelalt

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

Cobra9 hat geschrieben: Di 19. Jul 2022, 10:27 Umwelt ist
Wichtig. Aber erstmal bis nächsten April kommen. [Bis dahin] den Rahmen legen für den Ausbau mehr EE ect.
So sollte der Satz lauten.
Wir können es uns nicht leisten mit den Grundlagen noch ein halbes Jahr zu vertrödeln. Bis dahin müssen die Grundlagen stehen, damit dann der eigentliche Ausbau endlich anrollen kann.
Je mehr Zeit wir mit Verzetteleien und NIMBYism vertrödeln, um so enger wird es im übernächsten Winter.
Die Bremser sollten hier endlich in ihre Schranken verwiesen werden. Energieversorgung ist im "überragenden Interesse der Allgemeinheit" und sollte entsprechend behandelt werden. Es kann nicht sein, dass sich hier ganze Bundesländer einfach aus der Verantwortung stehlen wollen.
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
PV-Forum: https://www.photovoltaikforum.com/

ignoriert: Realist2014, JJazzgold, Dieter W.
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42290
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Cobra9 »

Kamikaze hat geschrieben: Di 19. Jul 2022, 11:24 So sollte der Satz lauten.
Wir können es uns nicht leisten mit den Grundlagen noch ein halbes Jahr zu vertrödeln. Bis dahin müssen die Grundlagen stehen, damit dann der eigentliche Ausbau endlich anrollen kann.
Je mehr Zeit wir mit Verzetteleien und NIMBYism vertrödeln, um so enger wird es im übernächsten Winter.
Die Bremser sollten hier endlich in ihre Schranken verwiesen werden. Energieversorgung ist im "überragenden Interesse der Allgemeinheit" und sollte entsprechend behandelt werden. Es kann nicht sein, dass sich hier ganze Bundesländer einfach aus der Verantwortung stehlen wollen.
Bin ich bei Dir. Das meinte ich aber mit geklärten Grundlagen. Der Staat muss vorgegeben was gilt und möglichst geregelt. Dann kann der Betreiber reagieren.

Aber dieses hin und her... Blöd
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Wähler
Beiträge: 8596
Registriert: Di 25. Dez 2012, 13:04
user title: Bürgerjournalismus
Wohnort: Bayern

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Wähler »

Man sollte diese zunehmend ideologische Debatte einfach tiefer hängen.
AKW-Laufzeitverlängerung? Beide Seiten haben schlechte Argumente Volksverpetzer 14. Juli 2022
https://www.volksverpetzer.de/analyse/l ... en-seiten/
"Die Zahlen des BDEW (ein Verband von Energieunternehmen) sind ernüchternd. Im Endeffekt kommt die Rechnung des BDEW auf 3 TWh an Strom-Einsparungen durch längere AKW-Laufzeiten (Quelle). Zum Vergleich: Deutschland verbraucht pro Jahr etwa 500 TWh Strom (Quelle). 155 TWh schafft allein die Windkraft pro Jahr (Quelle). Eine Analyse von “Energy Brainpool” einem Beratungsunternehmen kommt zu ähnlichen Schlüssen. Danach würde der Weiterbetrieb nur 8.7 TWh Gas einsparen (Quelle). Das wäre weniger als 1% des deutschen Gasverbrauchs (Quelle)...
Kernkraftwerke könnten, wenn überhaupt, Kohlekraftwerke ersetzen (was auch gut wäre!). Ja, der Kohleausstieg hätte vor dem AKW-Ausstieg passieren sollen. Aber helfen uns nicht besonders stark gegen einen potentiellen Gasmangel."
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
Ebiker
Beiträge: 6285
Registriert: Mo 16. Mai 2016, 11:06
user title: Elektrowitsch 1. Ordnung

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Ebiker »

Wenn wir nicht wollen , Polen schon

https://www.t-online.de/nachrichten/au ... ke.html
Folgen sie den Anweisungen
Perkeo
Beiträge: 879
Registriert: Mo 6. Jul 2020, 21:10

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

Kamikaze hat geschrieben: Do 14. Jul 2022, 21:22 Ebenso wie 20 Jahre Sabotage der Energiewende. #DankeCDU/CSU
(Wo beginnt eigentlich der Tatbestand von "Verrat an Volk und Vaterland"?)

Ich wage die These, dass über die Gesamtlebensdauer (also incl. Rohstoffherstellung, Bau, Betrieb, Nachkühlphase, Abriss, (End-)Lagerung und diverse Umschicht-Maßnahmen, bis eine technische Lösung für den problematischen Abfall gefunden ist) die AKW mehr Energie verbraucht als geliefert haben werden.
Selbst wenn das stimmen würde (was nicht der Fall ist): Die Kernkraftwerke sind sowieso gebaut, müssen sowieso rückgebaut werden, die Endlager für nicht wärmeentwickelnden Müll gib es schon in ausreichender Kapazität, das Endlager für abgebrannte Brennstäbe werden wir sowieso errichten müssen. Es bleiben also lediglich zusätzliche Brennstäbe (wenn die Option Streckbetrieb ausgeschöpft ist) und Wartung.

Das ist der große Denkfehler der Anti-Atom-Bewegung, jetzt und von Anfang an: Der Ausstieg beseitigt die Vorteile der Kernenergie, ist aber bezüglich der Nachteile nahezu wirkungslos, wenn nicht sogar kontraproduktiv.
Kamikaze hat geschrieben: Do 14. Jul 2022, 21:22 AKW braucht heutzutage niemand mehr - auch nicht in der Gaskrise. Daran, dass es diesen Winter eng werden könnte ändern auch die drei noch (!!!) laufenden Schrottmeiler nichts. Viel eher dürfte der Energiebedarf nach dem Laufzeitende der Brennstäbe das Netz weiter belasten.
Was wir bräuchten, um im übernächsten Winter komplett auf russisches Gas verzichten zu können wäre die gleiche Rigorosität im Ausbau der EE, die damals bei den Kohlegruben vorherrschte. (Zur Erinnerung: Da wurden damals ganze Städte abgerissen, weil die Energieversorgung ein "übergeordnetes Interesse der Allgemeinheit" darstellte. Es kann nicht sein, dass jeder Pimpf den notwendigen Ausbau auf Jahre blockieren kann.)
Selbst wenn, bis uns die Kohle- und Gaskraftwerke ausgehen die man ersetzen kann, wird noch eine Menge Zeit vergehen. Der Atomausstieg war und ist ein Umstieg auf fossile Energieträger. Und mit dem Einkauf fossiler Energieträger haben wir Putins Angriffskrieg finanziert, der wiederum meine nukleare Havarie in Europa wahrscheinlicher denn je macht.

Die Macht mag in den Händen der Atomausstiegsbewegung sein, die wissenschaftlich-technische Realität ist es nicht.
Zuletzt geändert von Perkeo am Mo 25. Jul 2022, 13:46, insgesamt 2-mal geändert.
Perkeo
Beiträge: 879
Registriert: Mo 6. Jul 2020, 21:10

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

Kamikaze hat geschrieben: Di 19. Jul 2022, 11:24 So sollte der Satz lauten.
Wir können es uns nicht leisten mit den Grundlagen noch ein halbes Jahr zu vertrödeln. Bis dahin müssen die Grundlagen stehen, damit dann der eigentliche Ausbau endlich anrollen kann.
Je mehr Zeit wir mit Verzetteleien und NIMBYism vertrödeln, um so enger wird es im übernächsten Winter.
Die Bremser sollten hier endlich in ihre Schranken verwiesen werden. Energieversorgung ist im "überragenden Interesse der Allgemeinheit" und sollte entsprechend behandelt werden. Es kann nicht sein, dass sich hier ganze Bundesländer einfach aus der Verantwortung stehlen wollen.
Beim Ausbau erneuerbarer polterst du über die Bremser, bei der Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke bist du selber einer. Wenn du selber nicht über deinen Schatten springst, wundere dich nicht dass die Anderen es auch nicht tun.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47291
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

Ebiker hat geschrieben: Sa 23. Jul 2022, 22:53 Wenn wir nicht wollen , Polen schon

https://www.t-online.de/nachrichten/au ... ke.html
Polen hat ja den Plan, in Nordostpommern eigene AKW auf zu bauen. Niemand wird Polen das verwehren, zumal Investitionen in Kernkraftanlagen durch die EU als "grüne Investition" gewertet werden. Nur ist über jährlich wiederholte Ankündigungen hinaus dort gar nichts geschehen.

In Deutschland haben wir die AKW als in vielerlei Hinsichten gefährliche Technologie weitgehend abgeschafft; dabei sollte es bleiben. Ich sehe in dem "Anmietversuch" eine bösartige Provokation. Man sollte diesen Chauvinisten Ziobro bitten, daß er eine Versicherung für den Betrieb dieser Anlagen auf deutschem Boden abschließt. Dann erledigt sich das Thema von ganz allein.

Ich glaube auch nicht, daß das Anliegen dieses Politikers als offizielle polnische Anfrage in Berlin angekommen ist. Für so unverfroren halte ich die polnische Regierung auch wieder nicht. Das ist ein innenpolitisches Thema in Polen... nichts weiter.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben: Mi 27. Jul 2022, 20:36 Polen hat ja den Plan,... nichts weiter.
uch die US-amerikanische Westinghouse Electric Company will sich engagieren. Nach Angaben von Mirosław Kowalik, Vorsitzender von Westinghouse Electric Poland, plant der Konzern in Polen Technologie für die Kernenergie im Wert von 18 Milliarden US-Dollar, das sind knapp 16 Milliarden Euro, zu verkaufen.07.01.2022

Erster Atommeiler entsteht bei Danzig | Polen | Kernkrafthttps://www.gtai.de › trade › polen › branchen › erster-at...
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47291
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben: Mi 27. Jul 2022, 20:57
Klar, und nun fehlt noch der reiche Onkel aus Amerika, der diesen Spaß bezahlt. Und schon ist der Druck aus dem Kessel entwichen.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben: Mi 27. Jul 2022, 21:02 Klar, und nun fehlt noch der reiche Onkel aus Amerika, der diesen Spaß bezahlt. Und schon ist der Druck aus dem Kessel entwichen.
Das wird kommen ! ...mit einem US Stützpunkt.

Nebenbei: Grüne Energie Wende-Wende.
Aus der grünen „Hochrisikotechnologie“ könnte auf diesem Weg eine „europäische Solidaritätsaktion“ werden. Und Solidarität ist gerade sehr angesagt – als Gemeinschaftsaufgabe gegen Putin, den Schrecklichen.

In Belgien haben sie nun eine Laufzeitverlängerung gleich einmal um zehn Jahre beschlossenunter politischer Beteiligung der grünen Ministerin auch noch. Und während die Aachener SPD wegen der drohenden Gefährdung der Aachener Bevölkerung durch die belgischen „Schrottmeiler“ (taz) noch über Klagemöglichkeiten nachsinnt, haben nebenan von Aachen die Holländer beschlossen, gleich neue Meiler zu bauen, zwei an der Zahl. Aus Klimagründen übrigens, nicht wegen Putins Energiekrieg.
https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 67281.html
Oppositions­politiker dort fordern, deutsche Atomkraftwerke zu pachten, um sie für die heimische Strom­produktion zu nutzen. Dass Kern­kraft­werke überhaupt stillgelegt werden, versteht in Polen kaum jemand.
Antworten