Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

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roli
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von roli »

Kamikaze hat geschrieben: Fr 30. Sep 2022, 08:02 N...


Ist Schleswig-Holstein auch. Trotz einem Vielfachen an WKA je km². Einbußen seither sind nicht messbar - eher das Gegenteil. :thumbup:
so so, dann braucht Ihr ja auch keine Ausgleichszahlungen mehr. Es geht voran. :thumbup:
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von roli »

JJazzGold hat geschrieben: Fr 30. Sep 2022, 08:51
Das ist schon seit Merkel und der schwarz-roten Koalition so. Frankreich bei Einladung die zweite Garde schicken und mitreden wollen, wie Frankreich die gesetzten Klimaziele und die Energiewende erreicht. Aber deutsch beleidigt sein, wenn Frankreich höflich aber bestimmt darauf hinweist, dass es seine eigenen Pläne verfolgt.
Nicht nur Frankreich.
Die EU hat doch ohnehin entschieden, daß Atomstrom grün ist.
Wieso die Aufregung? ;)
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Kamikaze
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

roli hat geschrieben: Fr 30. Sep 2022, 14:51 so so, dann braucht Ihr ja auch keine Ausgleichszahlungen mehr. Es geht voran. :thumbup:
Ganz schwaches Argument.
Bayern war sehr lange Nettoempfänger im Länderfinanzausgleich und dank verkackter Energiewende gerade wieder auf dem Weg genau da hin. Dein "Argument" könnte zum Bumerang werden. ;)
Ganz nebenbei wäre Bayern ohne die übrigen Bundesländer alleine nicht lebensfähig - auch wenn kein Finanzausgleich gezahlt werden würde. Autarkie funktioniert einfach nicht mehr - auch wenn die blaubraunen gerne was anderes erzählen. Schau dir einfach mal das Stromaustauschasldo von Bayern üer die letzten Jahre an. Willkommen in der echten Welt. :)
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von roli »

Kamikaze hat geschrieben: Fr 30. Sep 2022, 14:57 Ganz schwaches Argument.
Bayern war sehr lange Nettoempfänger im Länderfinanzausgleich und dank verkackter Energiewende gerade wieder auf dem Weg genau da hin. Dein "Argument" könnte zum Bumerang werden. ;)
Ganz nebenbei wäre Bayern ohne die übrigen Bundesländer alleine nicht lebensfähig - auch wenn kein Finanzausgleich gezahlt werden würde. Autarkie funktioniert einfach nicht mehr - auch wenn die blaubraunen gerne was anderes erzählen. Schau dir einfach mal das Stromaustauschasldo von Bayern üer die letzten Jahre an. Willkommen in der echten Welt. :)
Ja, Bayern war auch mal Empfänger. Aber die haben ihre Hausaufgaben gemacht.
Andere kassieren schon seit dem Aussterben der Dinosaurier. Z.B. Berlin, SH ist auch ein Dauerkandidat.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: Fr 30. Sep 2022, 08:53Frankreich als Erzfeind... wer hat Ihnen denn so etwas eingeblasen?
Na die Kollegen, die hier und in Politik und Medien permanent gegen Frankreich auskeilen, die suggerieren wollen, wegen Frankreich hätten wir zu wenig eigenen Strom, wären unsere Strompreise so hoch und müssten wir die die teuflischen und tödlichen deutschen AKW laufen lassen. Dass Frankreich immer ein verlässlicher Stromlieferant war wird dabei gerne verschwiegen und es ist auch nicht komplett abwegig, dass Frankreich Deutschland in diesem Winter mit seinem verhassten Atomstrom den Arsch rettet.
Sich dafür "fremd zu schämen", darauf muß man erst einmal kommen!
Bitte den Kontext verstehen wollen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

"Damit lande der Freistaat aber eben nur auf Rang sieben - weit abgeschlagen hinter den Windkraft-Ländern Schleswig-Holstein (Rang eins, Erneuerbare-Energien-Stromquote 189 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (Rang zwei, 168 Prozent) und Brandenburg (Rang drei, 128 Prozent)."

Kein Wunder, Bayerns BIP ist ja auch fast dreimal so hoch wie das BIP dieser drei Länder zusammen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

Kamikaze hat geschrieben: Fr 30. Sep 2022, 14:34 Man beachte das Wörtchen "kann". Macht man halt leider nicht. ;)
Was Sie meinen ist "könnte".
Aber Bayern kann, im Sinne von Können.
Was Sie wüssten, wenn Sie nicht nur die Überschrift gelesen und mangels Deutschkenntnissen falsch interpretiert hätten.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Vongole »

JJazzGold hat geschrieben: Fr 30. Sep 2022, 12:45 Zur Info

(..)
Auch zur Info:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/er ... hs,TE13Hq1
Am Yisrael Chai

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JJazzGold
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

Vongole hat geschrieben: Fr 30. Sep 2022, 16:44 Auch zur Info:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/er ... hs,TE13Hq1
Wir sind in Bayern ersichtlich auf einem guten Weg. :thumbup:
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

Nicht nur Importe, sondern auch Exporte betrachten. ;)
https://taz.de/Deutsche-Stromexporte/!5567350/
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wue ... m-100.html

Wir leben in einem Verbundnetz. Geben und Nehmen (auch "Handel" genannt). Wir sind gegenseitig von einander abhängig, aber die Waage kippt zusehens in eine Richtung und ein Ende dieser Entwicklung ist derzeit nicht absehbar.
Versagt ein Partner im Verbundnetz, spüren das alle Anderen auch. So treibt Frankreich aktuell den deutschen Strompreis und zieht unsere Gasspeicher leer (mit dem Umweg über entsprechende Kraftwerke). Noch ist das kein großes Problem aber da eben nicht absehbar ist, dass Frankreich sich selbst wenigstens bilanziell wieder selbst versorgen kann (incl. aller Nationen, die sich von F als Stromlieferanten abhängig gemacht haben wie z.B. Italien) darf man das Problem wenigsten beim Namen nennen, und das ist derzeit AKW-Flatterstrom.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

Kamikaze hat geschrieben: Fr 30. Sep 2022, 19:26 (...)
So treibt Frankreich aktuell den deutschen Strompreis und zieht unsere Gasspeicher leer (mit dem Umweg über entsprechende Kraftwerke).
(...)
Auf diese verdrehte Weise wird mir jetzt klar, wie die französische Ankündigung zur Lieferung von Gas wohl wirklich zu verstehen ist: Frankreich wird Gas liefern, damit deutscher Gasverbrauch für schnelle Stromlieferungen an Frankreich ausgeglichen werden kann. Wie das Gas in deutsche Gaskraftwerke geleitet werden kann... keine Ahnung. Grundsätzlich ist das eine gute Sache unter Partnern und Freunden. Darüber muß man auch nicht lange reden.... sondern machen. Was offenbar geschieht. Gut so!
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Tom Bombadil
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben: Fr 30. Sep 2022, 19:26Nicht nur Importe, sondern auch Exporte betrachten.
Ja, rechne das mal für die letzten 20 Jahre.
So treibt Frankreich aktuell...
Als Deutschland das machte, war es egal :x
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Raskolnikof »

Finnland legt jetzt richtig los: Der neue Block Olkiluoto 3 hat heute früh eine Leistung von 1.600 Megawatt erreicht. Finnlands Kernkraftwerke decken inzwischen 40 % des finnischen Strombedarfs.

https://svenska.yle.fi/a/7-10021270?utm ... xYKKHsbQCg

Nun muss man dazu sagen, dass Finnland das weltweit erste Land ist welches ein unterirdisches Endlager in 400 – 500 Metern Tiefe für hochradioaktive Stoffe wie Brennstäbe aus den Reaktoren in Olkiluoto und Loviisa besitzt. Es macht schon einen Unterschied ob dieser Müll so oder wie bei uns in irgendwelchen Schuppen oberirdisch gelagert wird und eine Endlagerung an einem aus heutiger Sicht sicheren Ort nicht abzusehen ist.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von schokoschendrezki »

Perkeo hat geschrieben: So 25. Sep 2022, 13:14 Und wo sind die ganzen Speicherkraftwerke, die mit dem Solarstromüberschuss des Sommers den höheren Bedarf im Winter decken? Bisher existiert nur den Vorschlag, die Lücke eben durch fossile zu schließen. Alles Weitere ist nicht über Machbarkeitsstudien hinausgekommen. Und zur Erinnerung: Der Atomausstieg ist JETZT. Der Verweis auf zukünftige Vorhaben zählt nicht mehr.

Umgekehrt gibt es bei Kernspaltung auch keine prinzipiellen Probleme. Sowohl Tschernobyl als auch Fukushima waren die Folge von Missachtung elementarer Designregeln. Allein in Deutschland gibt es zwei genehmige Endlager, Finnland hat das erste Endlager für abgebrannte Brennelemente nahezu fertiggestellt.

Die Anti-Atom-Bewegung macht ironischerweise genau das, was sie den Kernkraftbefürwortern immer vorwirft: Das Flugzeug starten lassen in der Hoffnung, dass irgendwer schon eine Landebahn bauen wird. Der Unterschied ist nur: Wenn der Atommüll länger im Zwischenlager verbleibt, ist der ökonomische und ökologische Schaden deutlich geringer als wenn wir den Klimaschutz vertagen oder gar Probleme mit der Versorgungssicherheit bekommen.

Daher mein altes neues Fazit: Atomausstieg wenn die technischen Voraussetzungen geschaffen sind und keinen Tag früher.
Ersteinmal habe ich nur geschrieben, dass es bei der Speicherung von diskontinuierlich anfallander Solar- und Windenergie und ihrer kontinuierlichen Abgabe auf der Basis von grünem Wasserstoff, grünem Ammoniak, grünem Methan, also synthtetischem Erdgas grundsätzlich keine technisch unlösbaren Probleme gibt. Und die gibt es auch nicht. Und nicht, dass überall entsprechende Anlagen betrieben werden.

Nochmal Frankreich: Ungefähr die Hälfte der Atomkraftwerke ist außer Betrieb weil es erstens sowohl in den alten wie auch in den neuen technische Probleme (Korrosion) gibt. Und zweitens weil infolge der Dürre das Wasser fehlt, von dem AKWs bekanntlich Unmengen benötigen. Ein Stückchen weiter südwestlich befindet sich der Teil der EU, in welchem Solarenergie in großer Menge vorhanden ist. Und auch der Wille grüne Energieträger durch Pipelines ins übrige Europa zu bringen. Für Frankreich jedoch ist Kernkrafttechnologie angeblich Teil irgendeiner französischen Nationalkultur. ALso bitte. Dann eben Nationalkultur statt grüner Energie. Ich persönlich fang dann aber lieber nach über 30 Jahren wieder an zu rauchen und kauf mir eine Schachtel Gauloises.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von schokoschendrezki »

Raskolnikof hat geschrieben: Sa 1. Okt 2022, 23:25 Finnland legt jetzt richtig los: Der neue Block Olkiluoto 3 hat heute früh eine Leistung von 1.600 Megawatt erreicht.
Ja. Nach eine Bauzeit von ungefäjhr 17 statt ungefähr 6 Jahren und einer Baukostensteigerung von 3 auf mindestens 9 Milliarden Euro. Hast Du eine Vorstellung davon, was neun Milliarden Euro bei einem Gesamt-BIP von irgendwas um die 270 Milliarden Dollar für ein Land bedeuten? Welche konventionelle Wirtschaftsleistung samt Klimaspur dafür letztendlich erarbeitet werden muss? Wenn man gleichzeitig Schulen, Krankenhäuser und nun auch noch einen erweiterten Militärhaushalt bezahlen muss?

Und ist dir bekannt, dass - umgekehrt und komplementär über 50 Prozent des finnischen Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen gedeckt wird? Kannst du dir vorstellen, dass mit einem Bruchteil dieser irrsinigen KKW-Baukosten dieser Anteil vielleicht noch mal ein beträchtliches Stück größer werden könnte? Was sollte die Finnen mit etwas über 5 Millionen Einwohnern und über 300 000 qkm Fläche daran hindern, weitere Windräder aufzustellen? Es handelt sich nicht um das Bundesland Bayern.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von schokoschendrezki »

H2O hat geschrieben: Fr 30. Sep 2022, 20:32 Auf diese verdrehte Weise wird mir jetzt klar, wie die französische Ankündigung zur Lieferung von Gas wohl wirklich zu verstehen ist: Frankreich wird Gas liefern, damit deutscher Gasverbrauch für schnelle Stromlieferungen an Frankreich ausgeglichen werden kann. Wie das Gas in deutsche Gaskraftwerke geleitet werden kann... keine Ahnung. Grundsätzlich ist das eine gute Sache unter Partnern und Freunden. Darüber muß man auch nicht lange reden.... sondern machen. Was offenbar geschieht. Gut so!
Was man vor allem machen müsste: Die Investitionskosten für ein Kernkraftwerk durch die produzierten Kilowattstunden pro Zeiteinheit dividieren. Wie aus den Erzeugungspreisen irgendwann mal Endverbraucherpreise werden ... das werde ich wohl auch im Rest meines Lebens nicht begreifen. Aber ich bin erstens sicher: Die Erzeugungspreise für Kernkraft werden durch staatlichen Eingriff intransparent gemacht. Und zweitens: Die Erzeugungspreise für erneuerbare Energie nehmen seit Jahren systematisch ab.

Und dann steht die Frage der Ideologie. Belarus hat seit kurzem auch ein KKW. Alle Kommentare dazu, die ich kenne, gehen davon aus, dass diese Anlage objektiv für das Land unnötig ist. Und dass es sich um ein Prestigeprojekt von Lukaschenko handelt. Unnötig auch hier, weil die Investitionskosten in Form von Staatsschulden beim russischen Erbauer einberechnet werden müssen, wenn man Energieerzeugung nicht als Mittel ansieht, in irgendeiner technologischen Oberliga mitzuspielen sondern schlicht und einfach als Maßnahme zur Erzeugung von Energie. Möglichst sicher, möglichst umweltschonend und selbstverständlich möglichst preiswert.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

schokoschendrezki hat geschrieben: So 2. Okt 2022, 22:31 Ja. Nach eine Bauzeit von ungefäjhr 17 statt ungefähr 6 Jahren und einer Baukostensteigerung von 3 auf mindestens 9 Milliarden Euro. Hast Du eine Vorstellung davon, was neun Milliarden Euro bei einem Gesamt-BIP von irgendwas um die 270 Milliarden Dollar für ein Land bedeuten? Welche konventionelle Wirtschaftsleistung samt Klimaspur dafür letztendlich erarbeitet werden muss? Wenn man gleichzeitig Schulen, Krankenhäuser und nun auch noch einen erweiterten Militärhaushalt bezahlen muss?

Und ist dir bekannt, dass - umgekehrt und komplementär über 50 Prozent des finnischen Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen gedeckt wird? Kannst du dir vorstellen, dass mit einem Bruchteil dieser irrsinigen KKW-Baukosten dieser Anteil vielleicht noch mal ein beträchtliches Stück größer werden könnte? Was sollte die Finnen mit etwas über 5 Millionen Einwohnern und über 300 000 qkm Fläche daran hindern, weitere Windräder aufzustellen? Es handelt sich nicht um das Bundesland Bayern.

Die Finnen, einschließlich ihrer Grünen, haben sich entschlossen die anderen 50% emissionsarm Energie zu erzeugen.
Die Deutschen fahren emissionsstarke Braunkohlekraftwerke hoch.

Glauben Sie, dass die Finnen sich von den Deutschen sagen lassen, was sie zu tun und zu lassen haben?
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von schokoschendrezki »

JJazzGold hat geschrieben: Mo 3. Okt 2022, 08:21
Die Finnen, einschließlich ihrer Grünen, haben sich entschlossen die anderen 50% emissionsarm Energie zu erzeugen.
Die Deutschen fahren emissionsstarke Braunkohlekraftwerke hoch.

Glauben Sie, dass die Finnen sich von den Deutschen sagen lassen, was sie zu tun und zu lassen haben?
Das ist so ziemlich das abgegriffenste Standardargument in politischen Diskussionen: Willst du diesen und jenen etwa vorschreiben, wie sie zu handeln haben? Erstens kann ich das sowieso und ohnehin nicht. Und zweitens denke ich nicht im ertferntesten daran, die Klappe zu halten, wenn mir irgendwo, egal wo, etwas missfällt. Und drittens gibts Probleme, die sich sowieso nicht um nationale Grenzen kümmern.

Selbstverständlich ist es zu kritisieren, dass Deutschland die Braunkohlekraftwerke wieder hochfährt.

Mein Argument gegen Kernkraft ist auch gar nicht wie sonst bei solchen Diskussionen häufig die Sicherheitsfrage sondern die Kostenfrage und die Intransparenz dieser Frage. Diese enormen Kosten sind aufzubringen. Da hilft kein Jammern und kein Schrein. Eine Idee wäre, diese Kosten durch Energieeinsparungen zumindest teilweise zusammenzubringen. Zumindest für diesen Fall könnte man sich fragen, ob man sich den Umweg nicht sparen kann.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

schokoschendrezki hat geschrieben: Mo 3. Okt 2022, 08:31 Das ist so ziemlich das abgegriffenste Standardargument in politischen Diskussionen: Willst du diesen und jenen etwa vorschreiben, wie sie zu handeln haben? Erstens kann ich das sowieso und ohnehin nicht. Und zweitens denke ich nicht im ertferntesten daran, die Klappe zu halten, wenn mir irgendwo, egal wo, etwas missfällt.

Selbstverständlich ist es zu kritisieren, dass Deutschland die Braunkohlekraftwerke wieder hochfährt.

Mein Argument gegen Kernkraft ist auch gar nicht wie sonst bei solchen Diskussionen häufign die Sicherheitsfrage sondern die Kostenfrage und die Intransparenz dieser Frage. Diese enormen Kosten sind aufzubringen. Da hilft kein Jammern und kein Schrein. Eine Idee wäre, diese Kosten durch Energieeinsparungen zumindest teilweise zusammenzubringen. Zumindest für diesen Fall könnte man sich fragen, ob man sich den Umweg nicht sparen kann.
Sie können laut meckern, das wird die Finnen nicht interessieren.

Haben sie schon von SMR gehört?
Das sind die Reaktoren, die Finnland und auch Frankreich zukünftig bauen wollen.
Meinen Sie, die haben vorher keine Kosten-Nutzen Rechnung erstellt?
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben: Mo 3. Okt 2022, 08:45 Sie können laut meckern, das wird die Finnen nicht interessieren.

Haben sie schon von SMR gehört?
Das sind die Reaktoren, die Finnland und auch Frankreich zukünftig bauen wollen.
Meinen Sie, die haben vorher keine Kosten-Nutzen Rechnung erstellt?
Zu Beginn des Vorhabens ganz bestimmt. Modell Elbphilharmie der Kostenrechnung und der Bauzeit. Gern auch Flughafen Berlin-Brandenburg. Aber Franzosen lügen sich ganz bestimmt nie etwas in die Taschen... das gelingt nur uns Deutschen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben: Mo 3. Okt 2022, 14:25 Zu Beginn des Vorhabens ganz bestimmt. Modell Elbphilharmie der Kostenrechnung und der Bauzeit. Gern auch Flughafen Berlin-Brandenburg. Aber Franzosen lügen sich ganz bestimmt nie etwas in die Taschen... das gelingt nur uns Deutschen.
Sie haben, der Fairness halber, die zweite S-Bahn Stammstrecke in München in Ihrer Aufzählung deutschen Jammers vergessen zu erwähnen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

schokoschendrezki hat geschrieben: Mo 3. Okt 2022, 08:31 .

Mein Argument gegen Kernkraft ist auch gar nicht wie sonst bei solchen Diskussionen häufig die Sicherheitsfrage sondern die Kostenfrage und die Intransparenz dieser Frage.
Und bei den EE spielt dieses Argument keine Rolle?
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben: Mo 3. Okt 2022, 14:33 Sie haben, der Fairness halber, die zweite S-Bahn Stammstrecke in München in Ihrer Aufzählung deutschen Jammers vergessen zu erwähnen.
Die macht sich doch irgendwann bezahlt. In 200 oder 300 Jahren bestimmt! Aber Spaß beiseite... eine Investition in die Zukunft der Stadt München, denn mit der heftigen täglichen Autofahrerei dürfte irgendwann doch Schluß sein. Gut, das hätte man preiswerter haben können... aber immerhin gibt es die Bahnstrecke jetzt!
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben: Mo 3. Okt 2022, 18:11 Die macht sich doch irgendwann bezahlt. In 200 oder 300 Jahren bestimmt! Aber Spaß beiseite... eine Investition in die Zukunft der Stadt München, denn mit der heftigen täglichen Autofahrerei dürfte irgendwann doch Schluß sein. Gut, das hätte man preiswerter haben können... aber immerhin gibt es die Bahnstrecke jetzt!
Das müssen die Münchner entscheiden. Wann es die angefangene Bahnstrecke gibt, das steht noch nicht fest.
Nach München fahre ich maximal zweimal im Monat abends ins Theater oder die Oper oder zu anderen kulturellen Veranstaltungen.
BTW für die eventuell mitlesenden Münchner, vom "Eingebildeten Kranken...." im Residenztheater kann ich nur abraten.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Raskolnikof »

schokoschendrezki hat geschrieben: So 2. Okt 2022, 22:31 Ja. Nach eine Bauzeit von ungefäjhr 17 statt ungefähr 6 Jahren und einer Baukostensteigerung von 3 auf mindestens 9 Milliarden Euro. Hast Du eine Vorstellung davon, was neun Milliarden Euro bei einem Gesamt-BIP von irgendwas um die 270 Milliarden Dollar für ein Land bedeuten? Welche konventionelle Wirtschaftsleistung samt Klimaspur dafür letztendlich erarbeitet werden muss? Wenn man gleichzeitig Schulen, Krankenhäuser und nun auch noch einen erweiterten Militärhaushalt bezahlen muss?

Und ist dir bekannt, dass - umgekehrt und komplementär über 50 Prozent des finnischen Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen gedeckt wird? Kannst du dir vorstellen, dass mit einem Bruchteil dieser irrsinigen KKW-Baukosten dieser Anteil vielleicht noch mal ein beträchtliches Stück größer werden könnte? Was sollte die Finnen mit etwas über 5 Millionen Einwohnern und über 300 000 qkm Fläche daran hindern, weitere Windräder aufzustellen? Es handelt sich nicht um das Bundesland Bayern.
Moment mal, nur dass wir uns richtig verstehen... ich bin kein Freund von Kernkraftwerken und plädiere auch nicht für längere Laufzeiten. Die Nachricht vom Hochfahren des neuen Blocks im KKW Olkiluoto habe ich nur verlinkt weil Finnland quasi meine zweite Heimat ist. Die Finnen tragen das mit Fassung. Die nehmen es ja auch sonst mit dem Umweltschutz nicht so genau. Viel Wald und blaues Wasser täuschen über die Realität hinweg. Aber das ist ein anderes Thema.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Schnitter »

JJazzGold hat geschrieben: Mo 3. Okt 2022, 08:45
Haben sie schon von SMR gehört?
Das sind die Reaktoren, die Finnland und auch Frankreich zukünftig bauen wollen.
Meinen Sie, die haben vorher keine Kosten-Nutzen Rechnung erstellt?
1. Was unterscheidet SMRs in der Wirtschaftlichkeit von großen AKWs ? ;)

2. Doch die haben im Gegensatz zu den anderen europäischen Nationen eine Kosten-Rechnung erstellt. Die anderen sind eben doof.

Ich hoffe du erkennst die Blödsinnigkeit der Argumentation von alleine.
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JJazzGold
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

Schnitter hat geschrieben: Di 4. Okt 2022, 00:30 1. Was unterscheidet SMRs in der Wirtschaftlichkeit von großen AKWs ? ;)

2. Doch die haben im Gegensatz zu den anderen europäischen Nationen eine Kosten-Rechnung erstellt. Die anderen sind eben doof.

Ich hoffe du erkennst die Blödsinnigkeit der Argumentation von alleine.

Das mag aus Ihrer photovoltaikverblendeten Sicht so aussehen.

Ich lese gerne und viel und habe dadurch erfahren, dass bei SMRs von einer schnellen und weniger kostenträchtigen Bauzeit ausgegangen wird. Weshalb in Frankreich und Finnland der Bau von SMRs geplant ist und auch anderen Staaten den Bau von SMRs überlegen.
Da ich keine Fachfrau auf dem Gebiet SMR Bau bin, überlasse ich solche Beurteilungen den Fachleuten.
Dass diese willentlich wissentlich lügen halte ich für üble Nachrede der Kernkraftgegner..
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Kamikaze
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

JJazzGold hat geschrieben: Di 4. Okt 2022, 08:05 Ich lese gerne und viel und habe dadurch erfahren, dass bei SMRs von einer schnellen und weniger kostenträchtigen Bauzeit ausgegangen wird. Weshalb in Frankreich und Finnland der Bau von SMRs geplant ist und auch anderen Staaten den Bau von SMRs überlegen.
Das mag aus ihrer Strahlenverblendeten sicht so aussehen.
Wo werden solche SMRs wirklich gebaut oder sind die Planungen schon über "könnte womöglich irgendwann mal interessant werden" hinaus?
Es gibt noch keinen (!!!) serienreifen SMR-Prototypen weltweit.
Das ganze Konzept existiert bislang nur und ausschließlich auf Papier und wird daher in der Energiekrise und der Energiewende keine Rolle spielen können.
Die Atomkraft ist weltweit auf dem Rückmarsch, da immer öfter Kosten/Nutzen-Rechnungen gemacht werden.
https://www.worldnuclearreport.org/Komm ... kraft.html
Da ich keine Fachfrau auf dem Gebiet SMR Bau bin, überlasse ich solche Beurteilungen den Fachleuten.
Dass diese willentlich wissentlich lügen halte ich für üble Nachrede der Kernkraftgegner..
Wäre nicht das erste mal:
http://www.bund-rvso.de/ensi.html
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

Kamikaze hat geschrieben: Di 4. Okt 2022, 08:14 Das mag aus ihrer Strahlenverblendeten sicht so aussehen.
Wo werden solche SMRs wirklich gebaut oder sind die Planungen schon über "könnte womöglich irgendwann mal interessant werden" hinaus?
Es gibt noch keinen (!!!) serienreifen SMR-Prototypen weltweit.
Das ganze Konzept existiert bislang nur und ausschließlich auf Papier und wird daher in der Energiekrise und der Energiewende keine Rolle spielen können.


Wäre nicht das erste mal:
http://www.bund-rvso.de/ensi.html
Sie haben recht, was interessiert uns, was andere Staaten planen. Die sind doch aus unserer deutschen Sicht alle dumm.
Nur wir Deutschen wissen, wie man zeitgleich “Das Klima rettet“ und dem Blackout in den kommenden Wintern entgeht - mit Braunkohlekraftwerken.

Vielleicht ist das Universum nicht unendlich.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Seidenraupe »

Kamikaze hat geschrieben: Di 4. Okt 2022, 08:14
Es gibt noch keinen (!!!) serienreifen SMR-Prototypen weltweit.
Das ganze Konzept existiert bislang nur und ausschließlich auf Papier und wird daher in der Energiekrise und der Energiewende keine Rolle spielen können.
Dass Deutschland allein von EE lebt, existiert bislang auch nur auf dem Papier .
Müsste ich eine Wette abschließen, dann sehe ich eher moderne Reaktoren am Start als Deutschland = EE-Land

Braunkohleverstromung bringt dem Klimaschutz nichts.
Atomkraftwerke, die bereits bestehen, weiterzubetreiben, würde dem Klimaschutz mehr helfen als Braunkohle.
Zuletzt geändert von Seidenraupe am Di 4. Okt 2022, 16:00, insgesamt 1-mal geändert.
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

„Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von firlefanz11 »

Bei einem Weiterbetrieb aller drei noch aktiven Atomkraftwerke bis März könnten einem Bericht zufolge rund 1,3 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. "Ein Streckbetrieb der drei in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland über den 31. Dezember 2022 hinaus könnte in den ersten drei Monaten des Jahres 2023 zu einem Rückgang der Kohleverstromung in Deutschland im Umfang von 1,2 Terawattstunden führen", zitierte die "Neue Osnabrücker Zeitung" aus einer Regierungsantwort auf eine Unionsanfrage.
https://www.n-tv.de/politik/Streckbetri ... 27844.html

Aber was juckt uns der CO2 Ausstoß?! Hauptsache die pösen KKWs werden verteufelt...! :rolleyes:
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von relativ »

firlefanz11 hat geschrieben: Di 4. Okt 2022, 15:38 https://www.n-tv.de/politik/Streckbetri ... 27844.html

Aber was juckt uns der CO2 Ausstoß?! Hauptsache die pösen KKWs werden verteufelt...! :rolleyes:
Wenn man doch auch so leidenschaftlich beim Tempolimit argumentiert hätte, dann... :D
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von schokoschendrezki »

Raskolnikof hat geschrieben: Mo 3. Okt 2022, 22:09 Moment mal, nur dass wir uns richtig verstehen... ich bin kein Freund von Kernkraftwerken und plädiere auch nicht für längere Laufzeiten. Die Nachricht vom Hochfahren des neuen Blocks im KKW Olkiluoto habe ich nur verlinkt weil Finnland quasi meine zweite Heimat ist. Die Finnen tragen das mit Fassung. Die nehmen es ja auch sonst mit dem Umweltschutz nicht so genau. Viel Wald und blaues Wasser täuschen über die Realität hinweg. Aber das ist ein anderes Thema.
Ja sorry, das habe ich wirklich missverstanden.

Ich befinde mich übrigens grad in meiner zweiten Heimat. Dem neben Estland zu Finnland einzigen sprachverwandten Ungarn. Und hier liegt der Kernenergieanteil ebenfalls inzwischen bei etwa 50 Prozent. Erster Unterschied zu Finnland: Im KKW Paks wurden nicht nur erst zwei und dann jüngst ein dritter Block von Russland erbaut. In Finnland ist nur ein Teil der aktiven Reaktoren russischer Bauart. Wobei der neue Olkiluoto 3 um ein Haar auch ein russischer geworden wäre. Zweiter Unterschied: Ungarn hat anders als Finnland weder eine Meeresküste noch auch nur annhähern soviel Platz für Wind- und Solaranlagen wie Finnland. Und Sonne bekommt Ungarn auch nur ganz unwesentlich mehr ab als z.B. Deutschland. Man hätte dort aber möglicherweise - zumindest vor dem Ukrainekrieg - statt sich für Kernrkraftwerke zu verschulden auf Kooperation mit den großen benachbarten Flächenländern setzen können. Man muss dazu wissen: Ungarn gehört trotz seiner geringen Flächengröße zu den bedeutsamen Bauxit-Förder- und Aluminiumherstellerländern in Europa. Und Aluminiumherstellung ist bekannterweise so ziemlich das energieintensivste Verfahren das es gibt. Zu einigen Teilen nur, damit Karossen hergestellt werden für Autos, die meist herumstehen und die Innenstädte verhässlichen. In dieser Hinsicht hat auch Deutschland noch ganz erhebliche Energiesparpotenziale.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von schokoschendrezki »

Seidenraupe hat geschrieben: Di 4. Okt 2022, 09:38 Dass Deutschland allein von EE lebt, existiert bislang auch nur auf dem Papier .
Müsste ich eine Wette abschließen, dann sehe ich eher moderne Reaktoren am Start als Deutschland = EE-Land
Da irrst du dich glaub ich. Ich habe mir erst gestern aktuell eine Übersicht zu den Konzepten und bereits bestehenden Modellanlagen für moderne Energiespeicherkonzepte geben lassen. Vieles davon wusste ich bislang garnicht. Zum Beispiel wie umfangreich in D die Entwicklung zu Kurzzeit- und Langzeitspeicherung ist. Und wieviele neue Konzepte es gibt.

Da ist erstmal die gute alte Pumpspeichertechnik. Die ist in D allerdings nur begrenzt praktikabel, weil die notwendigen Flächen fehlen. Aber: Eigentlich analog dazu gibt es das bereits ausgearbeitete Konzept großer ins Meer versenkbarer Betonkugeln. https://de.wikipedia.org/wiki/Kugelpumpspeicher . Das dort mit Energie hineingepumpte Wasser steht mit dem Tiefenwasser in einer Druckdifferenz. Dies zudem noch direkt in der Näher von offshore-Windparks. Ebenso lässt sich einfach Luft in einen Behälter pressen. Das Prinzip ist immer dasselbe: Es muss mit der diskontinuierlich anfallenden Energie irgendeine Art von haltbarer Potenzialdifferenz erzeugt werden. Bereits herkömmliche Kinderspielzeugautos mit Aufziehmotor verdeutlichen dieses Prinzip.

Der Königsweg ist allerdings noch immer die Wasserstofferzeugung durch Elektrolyse und die anschließende Methanisierung. Also die Erzeugung von
synthetischem Erdgas nach dem Power-to-Gas-Prinzip. Vor allem deshalb, weil bereits jetzt enorme Kapazitäten für Erdgasspeicherung und Erdgasweiterleitung zur Verfügung stehen. Und deshalb, weil es auch langfristig oder eigentlich fast unbegrenzt anders als bei Akkus keinen schleichenden Entladeprozess gibt. Die Potenzialdifferenz - das rate ich jetzt einfach mal laienmäßig - besteht hier in unterschiedlichen chemischen Bindungsenergien.

All dies ist bereits erprobt und muss nur realisiert werden. Es wird garantiert kurzfristig funktionieren. Wie man auf die totale Irrsinnsidee kommen kann, auf Fusionsreaktoren zu setzen, die möglicherweise in 100 Jahren in Betrieb sind, wahrscheinlich aber nie, ist mir völlig unklar. Es hat warhscheinlich mit dem Wunsch zu tun, alles möge so bleiben wie es ist: Preiswerte Energie irgendwoher und mehr oder weniger unbegrenzt. So ähnlich wie beim Erhalt der jetzigen Form des motorisierten Individalverkehrs, nur eben mit Elektroautos. Wie schön wäre es, wenn alles immer so bleibt wie es ist.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von schokoschendrezki »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Mo 3. Okt 2022, 15:37 Und bei den EE spielt dieses Argument keine Rolle?
Ja vielleicht bei den Kosten für die Endverbraucher. Was das betrifft habe ich keinerlei Durchsicht. Aber die Erzeugungspreise unter Berücksichtigung der Investitionskosten ... ich sehe ja ab und zu, wieiviel Aufwand nötig ist, um ein Windrad zu errichten und wie es dann einsam und verlassen vor sich hin rotiert und Strom erzeugt. Ich war auch schon mal in einer Kernkraftanlage und habe gesehen, wieviele hochspezialisierte Fachleute da so herumlaufen.Sicher, ein offshore-Windpark ist eine andere Geschichte. Eine PV-Anlage wird irgendwo dazwischen liegen. Alles nix gegen ein Kernkraftwerk, das regelmäßig eine 5-mal so lange Bauzeit braucht und 5mal so viel kostet wie geplant.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben: Mi 5. Okt 2022, 07:50 Da ist erstmal die gute alte Pumpspeichertechnik. Die ist in D allerdings nur begrenzt praktikabel, weil die notwendigen Flächen fehlen.
Es gibt in deutschen Mittelgebirgen genügend geeignete Flächen, allerdings stoßen solche Kraftwerke auf sehr große Ablehnung in der örtlichen Bevölkerung. Man könnte so etwas aber auch an den Braunkohletagebauen umsetzen. Oder man könnte dort Betongewichte installieren, die man mit günstigem Strom die Böschung hochzieht und sie als Speicher nutzt. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, es scheint aber niemand in der Politik zu geben, der solche Ideen hat.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

firlefanz11 hat geschrieben: Di 4. Okt 2022, 15:38 https://www.n-tv.de/politik/Streckbetri ... 27844.html

Aber was juckt uns der CO2 Ausstoß?! Hauptsache die pösen KKWs werden verteufelt...! :rolleyes:
Der CO2 Ausstoß interessiert nicht mehr, weshalb zwei Kohlekraftwerke jetzt länger betrieben werden, die ursprünglich geplant Ende des Jahres abgeschaltet worden wären.
Im Unterschied zum AKW lassen sich dafür beendete Arbeitsverträge problemlos verlängern, es steht reichlich Personal zur Verfügung, welches sich darum reißt weiter zu arbeiten und es kostet auch keinen Cent, es gibt keine kostenträchtigen TÜV Prüfungen für Kohlekraftwerke und keinen Verschleiß und somit auch keinen Ersatzteilnotstand.
Bei Kohle ist alles anders, alles besser, alles einfacher darstellbar.
Da kann das bisserl CO2 Ausstoß vernachlässigt werden. Das musst du doch verstehen!
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

JJazzGold hat geschrieben: Mi 5. Okt 2022, 08:23
Da kann das bisserl CO2 Ausstoß vernachlässigt werden. Das musst du doch verstehen!
Nur zur Erinnerung:
Acht Jahre früher als geplant will der Energiekonzern RWE die Braunkohleverstromung beenden, und zwar schon 2030. Dadurch blieben rund 280 Millionen Tonnen Kohle in der Erde. RWE will massiv in erneuerbare Energien investieren.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/un ... g-105.html
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von relativ »

JJazzGold hat geschrieben: Mi 5. Okt 2022, 08:23 Der CO2 Ausstoß interessiert nicht mehr, weshalb zwei Kohlekraftwerke jetzt länger betrieben werden, die ursprünglich geplant Ende des Jahres abgeschaltet worden wären.
Was ausschließlich der Krise geschuldet ist.
Im Unterschied zum AKW lassen sich dafür beendete Arbeitsverträge problemlos verlängern, es steht reichlich Personal zur Verfügung, welches sich darum reißt weiter zu arbeiten....
Mag sein, bei AKWs ist die Personallage offensichtlicher.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.5540364
Auch das Personal wird zur knappen Ressource. In den Leitwarten der Kernkraftwerke zählt schon jetzt so mancher die Tage bis zum ersehnten Vorruhestand. Neue Jobs werden hier schon länger nicht mehr geschaffen.

...und es kostet auch keinen Cent, es gibt keine kostenträchtigen TÜV Prüfungen für Kohlekraftwerke und keinen Verschleiß und somit auch keinen Ersatzteilnotstand.
Bei Kohle ist alles anders, alles besser, alles einfacher darstellbar.
Umsonst ist wie du weisst der Tod, niemand jubelt darüber, daß wir evtl. wieder mehr dieser Dreckschleudern anwerfen muessen und Hoffentlich wird es nicht nötig. Da es genügend Kritik auch über diese Maßnahme geben wird, wird auch dies nicht einfacher darstellbar.
Da kann das bisserl CO2 Ausstoß vernachlässigt werden. Das musst du doch verstehen!
Evtl. sollten einige erstmal damit anfangen, die Krise zu verstehen. :x
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben: Mi 5. Okt 2022, 08:34 Nur zur Erinnerung:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/un ... g-105.html
Mit anderen Worten: guckt halt selber, wo ihr euren Strom her bekommt.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

Kamikaze hat geschrieben: Mi 5. Okt 2022, 08:34 Nur zur Erinnerung:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/un ... g-105.html
Frankreich und Finnland wollen auch SMRs bauen.
Sie wiesen gestern darauf hin, dass das Wollen keine Umsetzung garantiert.
Das ist allgemeingültig, oder nicht?
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

relativ hat geschrieben: Mi 5. Okt 2022, 08:37 Was ausschließlich der Krise geschuldet ist.

cher darstellbar.

Evtl. sollten einige erstmal damit anfangen, die Krise zu verstehen. :x

Was haben Sie an CO2 Ausstoß oder Nicht CO2 Ausstoß nicht verstanden?
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von relativ »

JJazzGold hat geschrieben: Mi 5. Okt 2022, 08:51 Was haben Sie an CO2 Ausstoß oder Nicht CO2 Ausstoß nicht verstanden?
Was hast du daran nicht verstanden , daß es auch bei AKWs einen "Nicht CO2 Ausstoss" einfach nicht gibt?
Natürlich hat auch dieser bei der Abwägung einen Rolle gespielt, soviel Realitätssinn sollte man Politikern schon noch zugestehn.... :s
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mi 5. Okt 2022, 08:43 Mit anderen Worten: guckt halt selber, wo ihr euren Strom her bekommt.
Gut beobachtet, Tom.
RWE hat gerade in den USA 6,8 Mrd in den Kauf von Solaranlagen-Entwickler und -Betreiber Con Edison Clean Energy Businesses investiert.
Interessant, dass dieses Investment in keinen Zusammenhang mit der geplanten früheren Aufgabe der Kohlekraftwerke in Deutschland gebracht wird.
Ist dem Wirtschaftsminister wahrscheinlich völlig entgangen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

relativ hat geschrieben: Mi 5. Okt 2022, 08:55 Was hast du daran nicht verstanden , ....
Ich verstehe nicht, dass Sie den Unterschied zwischen andauerndem CO2 Ausstoß und Nicht andauerndem CO2 Ausstoß nicht begreifen.
Muss ich aber auch nicht.
Ist Ihr Problem, nicht meines.
Schönen Tag noch.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von relativ »

JJazzGold hat geschrieben: Mi 5. Okt 2022, 09:02 Ich verstehe nicht, dass Sie den Unterschied zwischen andauerndem CO2 Ausstoß und Nicht andauerndem CO2 Ausstoß nicht begreifen.
Muss ich aber auch nicht.
Ist Ihr Problem, nicht meines.
Schönen Tag noch.
Keine Ahnung was sie bei meine Aussage, bezüglicher ihrer polemischen Aussage, daß CO2 Ausstoss nicht mehr interessieren würde, nicht verstehen. :?:
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von relativ »

Aus dem Link von Kamikaze
Versorgungssicherheit wichtig
Aktuell sei die Versorgungssicherheit das Gebot der Stunde, erklärte RWE weiter. Deshalb sollen die zwei Braunkohlekraftwerksblöcke Neurath D und E in Nordrhein-Westfalen, die Ende des Jahres vom Netz gehen sollten, vorerst bis Ende März 2024 weiterlaufen.
Damit soll die Versorgungssicherheit gestärkt und Erdgas im Strommarkt eingespart werden, wie das NRW-Wirtschaftsministerium mitteilte. Trotz des damit verbundenen Mehrbedarfs an Braunkohle in den nächsten 15 Monaten könnten weitere Umsiedlungen für den Braunkohleabbau sicher ausgeschlossen werden, hieß es.
Wieso soll dies nicht auch für die Zukunft gelten?
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mi 5. Okt 2022, 08:21 Es gibt in deutschen Mittelgebirgen genügend geeignete Flächen, allerdings stoßen solche Kraftwerke auf sehr große Ablehnung in der örtlichen Bevölkerung. Man könnte so etwas aber auch an den Braunkohletagebauen umsetzen. Oder man könnte dort Betongewichte installieren, die man mit günstigem Strom die Böschung hochzieht und sie als Speicher nutzt. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, es scheint aber niemand in der Politik zu geben, der solche Ideen hat.
In der deutschen Politik ist es so, dass jeder weiß, dass 100% EE + Speicherkosten unbezahlbar wäre und ganz ernsthaft den Wohlstand in Deutschland gefährden würde. Da aber gleichzeitig Atom das böse Wort ist, gibt es einen Eiertanz voller Versprechen, und am Ende wird Kohle verbrannt, weil die Grünen Atomkraft sehr hassen, aber Kohle noch ganz ok finden. So kann der deutsche Michel weiterhin im Wohlstand leben und sich trotzdem für was besseres halten, denn schließlich hat man ja im Gegensatz zu den ganzen anderen Idioten in Europa keine bösen AKWs. Und gegen das CO2 führt man ja dann das Tempolimit ein, da ist es dann nicht mehr so schlimm, dass man eigentlich die größte CO2-Schleuder Europas ist :)
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

Also, ich befürworte, daß wir die AKW und KohleKW und ÖlKW dann stillegen, wenn wir sie nicht mehr brauchen, weil EE und gespeicherte EE ausreichend verfügbar sind. GasKW sollten dann umgestellt sein auf Synthesegas (Wasserstoff oder Methan). Niemand sollte versuchen, den augenblicklich durch den Überfall Rußlands auf die Ukraine ausgelösten Energiekrieg zu nutzen, den vorgeplanten Weg in die EE zu verwerfen. Denn die Erderwärmung durch die Verbrennung fossiler Energieträger läuft im Hintergrund erbarmungslos weiter.

Wenn wir Deutschen mit unseren technischen Möglichkeiten die Energiewende nicht wuppen, dann ist sie überhaupt nicht durchführbar, auch wenn sie notwendig ist. Dann Gnade uns Gott, den Befürwortern der EE und den Dauernörglern an der Energiewende!
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