0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

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Andreas1962
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0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Andreas1962 »

Guten Tag allerseits!
In einem Spiegel-Artikel von Mai 2022 - in dem es um Speicherkapazität für Erneuerbare ging - fielen mir 2 Zahlen auf, die allerdings nicht in Zusammenhang gebracht wurden:
Der Gesamt-Energie-Bedarf in Deutschland betrug 2021 3.400TWh (10^12 Wattstunden) während wir in 2021 ca. 670GWh Erneuerbare (10^9 Wattstunden) also 0,67GWh gewonnen, bzw. in das Stromnetz eingespeist haben.
Jetzt werden aus den 3.400Twh nicht gleich ebensoviel Strom (Kraftwerke haben einen Wirkungsgrad von grob 40%) und ein großer Teil wird in Heizungen und Motoren "verfeuert", grundsätzlich ist das aber wohl fossil erzeugt, aber die Dimensionen kann man wohl gegeneinander stellen. :?
DAS ist doch eine Relation, die bei der Verzehnfachung der Erneuerbaren immer noch im Promille-Bereich liegen würde?
Mit Zahlen und Mathematik kenn ich mich eigentlich ganz gut aus, die beiden Werte finde ich auch an anderen Stellen bestätigt.
Ich will hier kein Bashing der Bemühungen um erneuerbare Energien lostreten, vielleicht mache ich auch einen Denkfehler.
Kann das jemand mit Ahnung mal einordnen, kommentieren.

Danke & Gruß
Johannes
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Kamikaze
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Kamikaze »

Dein Denkfehler liegt denke ich in Gleichsetzung vom jetzigen Primärenergiebedarf (der zu mehr als 50% ungenutzt durch Schornsteine und Kühltürme in die Landschaft geblasen wird) und dem Primärenergiebedarf, der wirklich nötig ist.
Ebenso die Menge an bisher ungenutzten EE-Potentialen im Land.
Hier ein wenig Lesestoff dazu: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
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Adam Smith
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Adam Smith »

Andreas1962 hat geschrieben: Mi 15. Jun 2022, 19:31
DAS ist doch eine Relation, die bei der Verzehnfachung der Erneuerbaren immer noch im Promille-Bereich liegen würde?
Mit Zahlen und Mathematik kenn ich mich eigentlich ganz gut aus,
Wie kommst du hier auf einen Promille-Bereich? Ich komme ohne Verzehnfachung auf 16%.
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Troh.Klaus »

Adam Smith hat geschrieben: Mi 15. Jun 2022, 20:38 Wie kommst du hier auf einen Promille-Bereich? Ich komme ohne Verzehnfachung auf 16%.
0,7TWh/3400TWh = 0,0002

Ich bezweifele allerdings die Zahl 0,7TWh.
Unser Stromverbrauch liegt bei ca. 500 - 550 TWh. Und da sind bis zu 40% Erneuerbare dabei.
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Adam Smith »

Troh.Klaus hat geschrieben: Mi 15. Jun 2022, 21:26 0,7TWh/3400TWh = 0,0002

Ich bezweifele allerdings die Zahl 0,7TWh.
Unser Stromverbrauch liegt bei ca. 500 - 550 TWh. Und da sind bis zu 40% Erneuerbare dabei.
Beim Strom. Ihm geht es aber auch um die Autos und die Heizung. Also um alles.
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H2O
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von H2O »

Andreas1962 hat geschrieben: Mi 15. Jun 2022, 19:31 Guten Tag allerseits!
In einem Spiegel-Artikel von Mai 2022 - in dem es um Speicherkapazität für Erneuerbare ging - fielen mir 2 Zahlen auf, die allerdings nicht in Zusammenhang gebracht wurden:
Der Gesamt-Energie-Bedarf in Deutschland betrug 2021 3.400TWh (10^12 Wattstunden) während wir in 2021 ca. 670GWh Erneuerbare (10^9 Wattstunden) also 0,67GWh gewonnen, bzw. in das Stromnetz eingespeist haben.
(...)
Vielleicht hilft diese Graphik des Umweltbundesamtes weiter:
https://www.umweltbundesamt.de/sites/de ... -06-03.pdf

Darin werden die Beiträge sämtlicher erfasster Energieträger zum Primärenergieverbrauch dargestellt. Nun muß man sich mit PetaJoule und TeraWattStunden auseinander setzen: 1 Joule = 1 Wsec.
Unter dem Wort PetaJoule liefert Google eine Umrechnung in TWh:
1 Petajoule [PJ] = 0,277 777 777 777 78 Terawattstunde [TWh]

Ich gehe davon aus, daß die Graphik des Umweltbundesamtes ohne systematische Fehler zutrifft.
Dann haben wir den Schätzwert 12,193 PJ in 2021. Dazu passen 3,3869 TWh in 2021. Also ist die Zahlenangabe in Ihrer Quelle in Ordnung; um ein paar zerquetschte Nachkommastellen lohnt sich kein Streit.

Allerdings zeigt das Balkendiagramm des Bundesumweltamts einen Anteil von etwa 2 PJ aus "Erneuerbaren Energien" ... grüner Abschnitt auf dem Balken für 2021. Das ist etwa 1/6 der Primärenergie, wenn das Umweltbundesamt uns nicht ganz furchtbar hinter die Fichte geführt hat... wovon ich natürlich nicht ausgehe.

Formen wir 2 PJ in TWh um: 2 PJ = 0,5556 TWh = 555,6 GWh. Ihr Ausgangswert 670 GWh liegt noch ganz im Bereich der Schätzungen; Ihr Zahlenwert 0,67 GWh liegt also um etwa drei 10er-Potenzen zu gering. Deshalb kommen Sie auch auf die dann erkennbare Unmöglichkeit, mit einer Verzehnfachung der Erneuerbaren Energien unseren Primärenergiebedarf zu decken.

Diese Schrumpfkur bleibt Ihr Geheimnis. :eek:

Wie Sie der Graphik des Umweltbundesamts weiter entnehmen können, schätzt das Bundesumweltamt unseren künftigen Primärenergiebedarf rückläufig ein... auf 7,2 PJ in 2050. Der Hintergrund für diese Abschätzung dürfte im Bereich der Energieersparnis bei der Gebäudeheizung (Wärmedämmung, Wärmepumpen...) und in der Verkehrstechnik liegen. Nähme man diese Vorausschätzung ernst, dann käme man 2050 mit einer Vervierfachung der heutigen Erneuerbaren Energien aus.
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Adam Smith »

Es müsste mindestens 6 mal so viele Fläche in Deutschland in Bezug auf Erneuerbare Energien geben, um Russland, Kohle in Deutschland, Naher Osten, Norwegen usw. zu ersetzen.
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Dieter Winter
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Dieter Winter »

H2O hat geschrieben: Mi 15. Jun 2022, 21:57 Nähme man diese Vorausschätzung ernst, dann käme man 2050 mit einer Vervierfachung der heutigen Erneuerbaren Energien aus.
Hmmm - bei den EE ist aber alles mit eingerechnet, wie z.B Wasserkraft, Biogas usw. Dergleichen kann kaum noch groß ausgebaut werden, bzw. soll sogar reduziert werden.

Bleibt also nur Wind- und Solarenergie. Die machen aktuell rd. 5,6% der Primärenergie aus, und bei den EE Quellen für Strom auch nur ca. 35. Das geht sich nie aus, selbst wenn der Primäre Bullerbü Energiebedarf einträte.
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von H2O »

Adam Smith hat geschrieben: Mi 15. Jun 2022, 22:07 Es müsste mindestens 6 mal so viele Fläche in Deutschland in Bezug auf Erneuerbare Energien geben, um Russland, Kohle in Deutschland, Naher Osten, Norwegen usw. zu ersetzen.
Das stimmt ja so in etwa mit der Vorausschätzung des Umweltbundesamts überein: die Leute schätzen, daß wir in 2050 etwa 4-mal mehr EE brauchen als wir in 2021 bereitstellen. Der Faktor 6 paßt dann eher zum Scheitern von Energiesparmaßnahmen, daß wir also weiterhin unvernünftig mit der Gebäudeheizung umgehen, also anstatt 7,2 PJ in 2050 weiterhin 12 PJ in 2021 auch in 2050 bereit gestellt werden müßten. Verschwenden geht leider einfacher als Einsparen!
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von H2O »

Dieter Winter hat geschrieben: Mi 15. Jun 2022, 22:10 Hmmm - bei den EE ist aber alles mit eingerechnet, wie z.B Wasserkraft, Biogas usw. Dergleichen kann kaum noch groß ausgebaut werden, bzw. soll sogar reduziert werden.

Bleibt also nur Wind- und Solarenergie. Die machen aktuell rd. 5,6% der Primärenergie aus, und bei den EE Quellen für Strom auch nur ca. 35. Das geht sich nie aus, selbst wenn der Primäre Bullerbü Energiebedarf einträte.
Damit sprechen Sie fehlgeleitete Bioenergie an, wo Ackerflächen verbraucht werden, um dort "Energiepflanzen" zu gewinnen. Das ist inzwischen als Unfug erkannt worden... darf natürlich nur mit Abfällen aus der Verarbeitung von Ackerfrüchten betrieben werden. Was das unter dem Strich bedeutet, das kann ich schlecht einschätzen... aber Bioäthanol und Biodiesel werden wohl nicht mehr gebraucht!

Aber wir müssen uns doch etwas geduldiger mit der Photovoltaik befassen und mit Windrädern auf See und in windstarken Regionen. Vor 2 Jahren hatte ich in diesem Technikforum einmal überschlagen, daß 2% der Landfläche Deutschlands ausreichen, um unseren Energiebedarf allein aus Photovoltaik zu decken... natürlich mit passender Energiespeichertechnik, um eine stetige Energieentnahme sicher zu stellen.

Wenn Sie wollen, können wir diese Rechnung noch einmal aufrollen.
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Dieter Winter »

H2O hat geschrieben: Mi 15. Jun 2022, 22:35 Damit sprechen Sie fehlgeleitete Bioenergie an, wo Ackerflächen verbraucht werden, um dort "Energiepflanzen" zu gewinnen.
Nicht nur. Auch kleine Wasserkraftwerke in Bayern sollen evtl. dicht gemacht werden.
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H2O
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von H2O »

Dieter Winter hat geschrieben: Mi 15. Jun 2022, 22:46 Nicht nur. Auch kleine Wasserkraftwerke in Bayern sollen evtl. dicht gemacht werden.
Gibt es dafür eine gute Begründung? In meiner Einfalt meine ich doch, daß das Zurückhalten von abfließendem Wasser eine gute Sache ist. Und nun so etwas!
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Dieter Winter »

H2O hat geschrieben: Mi 15. Jun 2022, 22:57 Gibt es dafür eine gute Begründung?
Geld. Es geht darum, dass die Fördergelder Begehrlichkeiten der Solar- und Windkraftbetreiber wecken.
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Adam Smith »

Dieter Winter hat geschrieben: Mi 15. Jun 2022, 23:04 Geld. Es geht darum, dass die Fördergelder Begehrlichkeiten der Solar- und Windkraftbetreiber wecken.
Und was ist daran verkehrt? Das ist doch gerade beabsichtigt.
Das ist Kapitalismus:

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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Dieter Winter »

Adam Smith hat geschrieben: Mi 15. Jun 2022, 23:17 Und was ist daran verkehrt? Das ist doch gerade beabsichtigt.
Du tauscht halt lediglich einen zuverlässigen EE Träger gegen ein unzuverlässigen, der zudem erst noch gebaut werden muss und zusätzlich Fläche versiegelt.
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Kamikaze
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Kamikaze »

Dieter Winter hat geschrieben: Mi 15. Jun 2022, 23:24 und zusätzlich Fläche versiegelt.
Welcher EE-Generator versiegelt denn wieviel Fläche?

PV kann es ja nicht sein:
Die Steher der Unterkonstruktion werden punktuell in den Boden eingeschlagen. Dadurch wird vernachlässigbar wenig Boden versiegelt. Genauer gesagt: Ungefähr 99 Prozent des Bodens bleiben unberührt, lediglich ein Prozent der Fläche wird also bebaut. Von Versiegelung kann da keine Rede sein. Flora und Fauna können somit problemlos bestehen bleiben oder sich erholen.
https://enery.energy/2021/05/13/freifla ... -ist-fake/

Da für Windenerge noch nicht mal 2% der Landesfläche überhaupt als "geeignet" ausgewiesen sind und auch diese Flächen nur zu einem winzigen Bruchteil versiegelt werden (WKA stehen ja nicht Fundament an Fundament), kann es das auch nicht sein...
Am Beispiel eines realen Windpark-Projekts:
Bezogen auf die Waldfläche von Niederhausen (2.070ha) würde ein Windpark mit 5 Windrädern folgende Fläche benötigen:

0,01% versiegelte Fläche (ca. 0,175 ha)
0,05%-0,1% dauerhafter Platzbedarf (ca. 1-2 ha)
https://www.prowindkraft-niedernhausen. ... henbedarf/

Jedes Wohnhaus hat eine wesentlich schlechtere Ökobilanz.
Was also ist gemeint?

PS: Dass Bayern ohne Not EE-Kapazitäten abschalten will halte ich für denkbar dumm.
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von H2O »

Dieter Winter hat geschrieben: Mi 15. Jun 2022, 23:04 Geld. Es geht darum, dass die Fördergelder Begehrlichkeiten der Solar- und Windkraftbetreiber wecken.
Von der Sache her erkenne ich da aber einen sehr merkwürdigen Verteilungskampf: Bisher wehrt sich Bayern doch sehr entschieden gegen Windkraft. In Sachen PV habe ich allerdings nichts davon bemerkt. Und dann "will" oder soll Bayern die Wasserkraft ausmustern? Das verstehe wer will!
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von H2O »

@ Kamikaze:
Die Steher der Unterkonstruktion werden punktuell in den Boden eingeschlagen. Dadurch wird vernachlässigbar wenig Boden versiegelt. Genauer gesagt: Ungefähr 99 Prozent des Bodens bleiben unberührt, lediglich ein Prozent der Fläche wird also bebaut. Von Versiegelung kann da keine Rede sein. Flora und Fauna können somit problemlos bestehen bleiben oder sich erholen.
Natürlich beeinträchtigt der Schattenwurf der PV-Module den Pflanzenwuchs unter den PV-Modulen. Aber doch nicht so, daß man das Land dort nicht mehr nutzen könnte... etwa zur Schafhaltung. Entsprechende Überlegungen laufen doch, wie Landwirtschaft und EE zusammen gebracht werden können. Das könnte sogar wirtschaftlich sein. Man hat da wohl doch zu sehr nach der Art von "entweder...oder" gedacht anstatt in Richtung "sowohl...als auch". Meine Beobachtungen aus dem Zugabteil bei meiner Reise durch MeckPomm nach Lübeck stützen erst einmal diese Vermutung. Die Wartungswege zwischen den PV-Modulen müssen derzeit gepflegt werden, damit die PV-Felder nicht zuwuchern... und unter den Modulfeldern wächst es auch ziemlich krautig.

Selbstverständlich müssen dazu interessierte Experten Stellung nehmen; und natürlich ist auch erkennbar, daß dann die Unterkonstruktionen der PV-Moduln höher aufbauen müssen als ein Schaf mit einem Sprung überwinden kann. Das sollte aber nicht so atemberaubend hoch in Kosten und Technik ausfallen! Das Mähen der Zwischenräume dürfte dann auf jeden Fall eingespart werden.
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Dieter Winter »

Kamikaze hat geschrieben: Do 16. Jun 2022, 05:37
https://www.prowindkraft-niedernhausen. ... henbedarf/

Jedes Wohnhaus hat eine wesentlich schlechtere Ökobilanz.
Ich kenne zwar Deine Wohnverhältnisse nicht, aber ein EFH mit einer Grundfläche von 0, 175 ha (1.750 m²) scheint mir nicht all zu knapp dimensioniert.
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Dieter Winter »

H2O hat geschrieben: Do 16. Jun 2022, 07:45
Natürlich beeinträchtigt der Schattenwurf der PV-Module den Pflanzenwuchs unter den PV-Modulen. Aber doch nicht so, daß man das Land dort nicht mehr nutzen könnte... etwa zur Schafhaltung.
Und was macht man mit all den Schafen?

Na egal. Worauf ich eigentlich hinaus wollte, war, dass man andere EE Träger, wie eben Wasserkraft und Biogas nicht weiter ausbauen kann/ will, sodass der Primärenergiebedarf letztendlich ausschließlich mit Solar- und Windkraft abgedeckt werden muss. Und das haut never eher hin.
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von JJazzGold »

Dieter Winter hat geschrieben: Do 16. Jun 2022, 08:11 Und was macht man mit all den Schafen?

Na egal. Worauf ich eigentlich hinaus wollte, war, dass man andere EE Träger, wie eben Wasserkraft und Biogas nicht weiter ausbauen kann/ will, sodass der Primärenergiebedarf letztendlich ausschließlich mit Solar- und Windkraft abgedeckt werden muss. Und das haut never eher hin.
Das ist mir auch völlig unverständlich, dass wieder einmal schmalspurig eingleisig in die Zukunft gefahren werden soll.
Wobei das nicht ganz richtig ist. Aiwanger war in Schottland, um dort Wasserstoff für Bayern einzukaufen. Um analog Dänemark eine künstliche Insel zu bauen und dort mittels Windkraft Wasserstoff zu erzeugen sind wir offensichtlich zu BER dämlich.
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Quatschki »

Das Naheliegendste wird mal wieder nicht diskutiert:
Die Verminderung der Bevölkerung durch Geburtenkontrolle in Verbindung mit rigider Zuwanderungskontrolle.
Binnen weniger Jahrzehnte können wir unsere Einwohnerzahlen (und damit den Verbrauch an allem) locker halbieren
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Teeernte »

Quatschki hat geschrieben: Do 16. Jun 2022, 08:54 Das Naheliegendste wird mal wieder nicht diskutiert:
Die Verminderung der Bevölkerung ...

Die Automatisierung der Pflege verbunden mit Cleanroom und extra Sauerstoff (aus EE) wird die Stromversorgung vor neue Herausforderungen stellen...
Damit kann KassenpatientIN dann 130 Jahre alt werden...

Wir brauchen die Kupferplatte !!
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Quatschki »

Teeernte hat geschrieben: Do 16. Jun 2022, 08:59 Die Automatisierung der Pflege verbunden mit Cleanroom und extra Sauerstoff (aus EE) wird die Stromversorgung vor neue Herausforderungen stellen...
Damit kann KassenpatientIN dann 130 Jahre alt werden...

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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Teeernte »

Quatschki hat geschrieben: Do 16. Jun 2022, 09:13 Kassenpatienten sicher nicht
Au - da gibts ne Klagewelle..

...die Kassenpatienten werden nur nicht extra an den chiemsee (mit Automatenbetreuer) gekarrt.

Die Reiseversicherung für dauer-beatmete Kassen-Patienten gibts nur EXTRA.....
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Dieter Winter »

JJazzGold hat geschrieben: Do 16. Jun 2022, 08:31 Das ist mir auch völlig unverständlich, dass wieder einmal schmalspurig eingleisig in die Zukunft gefahren werden soll.
Imho gibt es für den ganzen Wahnsinn nur eine Erklärung, die Sinn macht.
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

Dieter Winter hat geschrieben: Mi 15. Jun 2022, 22:46 Auch kleine Wasserkraftwerke in Bayern sollen evtl. dicht gemacht werden.
Gibt es dazu eine Quelle?
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Dieter Winter »

Tom Bombadil hat geschrieben: Do 16. Jun 2022, 10:28 Gibt es dazu eine Quelle?
Ja.
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

Dieter Winter hat geschrieben: Do 16. Jun 2022, 10:33Ja.
:rolleyes: Dann nenne sie.
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Dieter Winter »

Tom Bombadil hat geschrieben: Do 16. Jun 2022, 10:42 :rolleyes: Dann nenne sie.
GidF. :rolleyes:

" kleine Wasserkraftwerke Bayern"

1. Treffer vom BR

"Der Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW) kritisiert den vom Bundeswirtschaftsministerium geplanten Förderstopp für kleine Wasserkraftanlagen. Er halte es für falsch, erneuerbare Energien "in Gut und Böse" aufzuteilen, sagte VBEW-Geschäftsführer Detlef Fischer dem BR. Für die Energiewende brauche man jedes Kilowatt. In Berlin habe man sich jedoch entschieden, auf Wind- und Sonnenstrom zu setzen, die Wasserkraft werde dafür "geopfert".


Keine Vergütung für kleinere Wasserkraftanlagen
Laut dem aktuellen Referentenentwurf für die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) soll der eingespeiste Strom aus Wasserkraftwerken unterhalb einer Leistung von 500 kW künftig von der Vergütung über die EEG-Umlage ausgeschlossen werden. Für bestehende Anlagen würde ein Bestandsschutz gelten, sie fielen jedoch bei einer mit einer Leistungssteigerung verbundenen Modernisierung aus der Förderung heraus. Auch der Neubau kleiner Wasserkraftwerke soll demnach nicht mehr gefördert werden."
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

Das ist bescheuert, wahrscheinlich auf Lobbyismus zurückzuführen.
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Dieter Winter »

Tom Bombadil hat geschrieben: Do 16. Jun 2022, 11:16 Das ist bescheuert, wahrscheinlich auf Lobbyismus zurückzuführen.
Tja, nur wessen Interessen stehen dahinter?
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von H2O »

Dieter Winter hat geschrieben: Do 16. Jun 2022, 08:11 Und was macht man mit all den Schafen?

Na egal. Worauf ich eigentlich hinaus wollte, war, dass man andere EE Träger, wie eben Wasserkraft und Biogas nicht weiter ausbauen kann/ will, sodass der Primärenergiebedarf letztendlich ausschließlich mit Solar- und Windkraft abgedeckt werden muss. Und das haut never eher hin.
Nun ja, ein wenig Mitkoppeln in der Diskussion könnte wirklich nicht schaden. :(

Bio-Energie ist gemäß meinem Kenntnisstand durch Verwertung von Abfällen löblich, durch Nutzung von eßbaren Stoffen vom Acker in die Gäranstalt weniger sinnvoll. Das ist so weit bekannt. Mit der Wasserkraft muß sich dann eben der bayerische Wähler beschäftigen, wenn die regierenden Politiker dafür kein Gefühl entwickeln möchten. Allerdings habe ich auch keine besondere Hoffnung, daß man Wasserkraft noch sehr weit ausbauen könnte. Das haben unsere Eltern und Vor-Eltern längst abgearbeitet.

Photovoltaik ist grundsätzlich eine gute Sache. Da kann ich aus eigener Erfahrung schöpfen... ganz ohne Förderungsprogramm. Verflixt noch einmal, in unseren Breiten ist die Sonneneinstrahlung wahrlich mehr als ausreichend, und wenn man es klug genug beginnt, dann kann man überholungsbedürftige Dächer neu decken mit Solarmoduln anstatt Dachziegeln... und verliert keinen m² Bodenfläche. Man könnte sogar Fassaden damit gestalten, wenn der Lichteintrag dazu groß genug ist. Offenbar muß man viele Mitmenschen zum Jagen tragen! Ja, wer nicht weiß, wohin mit den vielen Schafen aus den PV-Feldern, der könnte dort auch Kälber aufziehen oder Schweine. Klar, man muß nachdenken, und vielleicht ist auch so manche Lösungsidee nur dummes Zeug. Auch das ist erlaubt... wie anders sollen bisher nicht begangene Pfade erprobt werden?

Die Windkraft kann ganz offenbar im Schelfmeer genutzt und geliefert werden, und in weiten Landstrichen mit gutem Windaufkommen ebenfalls. Nein, hier in meinem Naturschutzgebiet möchte ich kein Windrad sehen, die Vogelschwärme und Fledermäuse sind darauf nicht vorbereitet... und Kleinwindräder haben leider doch zu wenig Ertrag. Dann eben mehr Photovoltaik mit Mehrfachnutzung der Bodenfläche... siehe oben.

Das alles kann man natürlich auch sein lassen... und auf den großen Trost Israels warten: Nicht ganz mein Verhaltensmuster. Und nun regele ich meinen Pulsschlag wieder herunter.
Troh.Klaus
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Troh.Klaus »

Adam Smith hat geschrieben: Mi 15. Jun 2022, 21:50 Beim Strom. Ihm geht es aber auch um die Autos und die Heizung. Also um alles.
Ja. Ändert aber nichts daran, dass seine Zahl von 0,7TWh bereitgestellter regenerative Energie um Größenordnungen zu gering ist. So wie Deine 16% auf Basis seiner Zahlen um Größenordnungen zu hoch.

Im Übrigen: 1 kWh = 3,6 MJ; 1 TWh = 3,6 PJ.
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X3Q
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von X3Q »

Tom Bombadil hat geschrieben: Do 16. Jun 2022, 11:16 Das ist bescheuert, wahrscheinlich auf Lobbyismus zurückzuführen.
Nein, es ergibt durchaus Sinn. Außer, man möchte jeden kleinen Bach mit Wasserkraftwerken dicht ballern. Unsere Flüsse sind eh schon hoch belastet durch bauliche Maßnahmen. Und auf die Gesamtmenge an zu erzeugendem Strom machen diese kleinen Wasserkraftwerke den Kohl nicht fett.

--X
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Zunder »

Bei der benötigten Menge an Heizenergie wird man um die Nutzung der Geothermie überhaupt nicht herumkommen.
Wenn alle Öl- und Gasheizungen auf Wärmepumpen umgestellt werden sollen, frage ich mich schon, wer denn dann den ganzen Strom liefert. Wind und Sonne werden jedenfalls nicht reichen.
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Kamikaze
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Kamikaze »

Zunder hat geschrieben: Do 16. Jun 2022, 23:32 Wenn alle Öl- und Gasheizungen auf Wärmepumpen umgestellt werden sollen, frage ich mich schon, wer denn dann den ganzen Strom liefert. Wind und Sonne werden jedenfalls nicht reichen.
Warum sollte das nicht reichen?
Es ist schon jetzt absolut möglich, sich alleine mit PV auch im Winter (wenn es nicht gerade massiv schneit) praktisch autark mit Heizenergie und Strom zu versorgen.
Mit einer entsprechenden Batterie (die sind aktuell noch sehr teuer, wenn man sie fertig kauft) ist dann auch mal ein Tag Schneefall kein Problem mehr.
Eine Wärmepumpe braucht VIEL weniger Primärenergie, als eine Öl- oder Gasheizung. Jahresarbeitszahlen von 4-5 sind aktuell sogar bei günstigen Luft-Wasser-Wärmepumpen an Heizkörpern absolut möglich. (Das heißt, dass aus einer kWh Strom 4-5kWh Heizenergie werden. Allein das wäre eine Reduzierung des Primärenergieverbrauchs auf 1/4 bzw 1/5 des Ausgangswerts!)
Wenn das Ganze noch von Dämmmaßnahmen flankiert wird ist da sehr viel möglich - auch wenn man nur die "low hangig Fruits" mitnimmt.

Geothermie kann besonders in Fern- und Nahwärmenetzen einen wichtigen Beitrag leisten, aber mit Sonne, Wind und Wärmepumpen geht auch eine ganze Menge.
Geothermie ist leider mangels Skaleneffekten sehr teuer - im Gegensatz zu Windkraft, PV und Wärmepumpentechnik, die inzwischen stark von Skaleneffekten profitieren (wobei seit Beginn des Ukrainekriegs die Preise und Lieferzeiten aufgrund immenser Nachfrage stark gestiegen sind).
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
PV-Forum: https://www.photovoltaikforum.com/

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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Dieter Winter »

Kamikaze hat geschrieben: Fr 17. Jun 2022, 07:09 Warum sollte das nicht reichen?
Es ist schon jetzt absolut möglich, sich alleine mit PV auch im Winter (wenn es nicht gerade massiv schneit) praktisch autark mit Heizenergie und Strom zu versorgen.
In einem EFH - vielleicht.
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Dieter Winter
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Dieter Winter »

X3Q hat geschrieben: Do 16. Jun 2022, 21:19 Nein, es ergibt durchaus Sinn. Außer, man möchte jeden kleinen Bach mit Wasserkraftwerken dicht ballern.
Es geht dabei nicht so sehr um neue, auch die bestehenden sind betroffen.
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von H2O »

Zunder hat geschrieben: Do 16. Jun 2022, 23:32 Bei der benötigten Menge an Heizenergie wird man um die Nutzung der Geothermie überhaupt nicht herumkommen.
Wenn alle Öl- und Gasheizungen auf Wärmepumpen umgestellt werden sollen, frage ich mich schon, wer denn dann den ganzen Strom liefert. Wind und Sonne werden jedenfalls nicht reichen.
Freundlicher Widerspruch: Wenn Sie so wollen, dann ist die Wärmepumpe ein Element der Nutzung der Energie, die unsere Umwelt bereit hält. Immerhin verspricht diese Technik die Vervielfachung der eingesetzten Energie zu Heizzwecken. Vergräbt man die Wärmetauscher im Boden, dann wird die Ausbeute größer... bis hin zum Faktor 4. Ist schon etwas mehr Geothermie.

Doch, Wind und Sonne reichen zur Bereitstellung der notwendigen Primärenergie, allerdings mit Energiepuffern. Das ist in diesem Forum inzwischen mehrfach vorgerechnet worden. Aber vielleicht ist es wirtschaftlicher, die Erdwärme in Form von warmem Wasser aus der Tiefe zu pumpen und das abgekühlte Wasser zurück in die Tiefe. Dann wäre das Verfahren "Geothermie" natürlich hochwillkommen.

Allerdings glaube ich eher an geschickte Wärmedämmung von Wohngebäuden und Bürogebäuden und vor allem an Wärmerückgewinnung... mit Wärmepumpen...

Sie haben aber Recht: Man sollte die Energiegewinnung nicht auf Photovoltaik und Windräder beschränken, sondern nutzen, was sich jeweils als wirtschaftlichste Maßnahme anbietet.
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben: Fr 17. Jun 2022, 08:27 Freundlicher Widerspruch: Wenn Sie so wollen, dann ist die Wärmepumpe ein Element der Nutzung der Energie, die unsere Umwelt bereit hält. Immerhin verspricht diese Technik die Vervielfachung der eingesetzten Energie zu Heizzwecken. Vergräbt man die Wärmetauscher im Boden, dann wird die Ausbeute größer... bis hin zum Faktor 4. Ist schon etwas mehr Geothermie.

..
Nun wir haben hier die Tiefbohrer um die Ecke...die auch für "privat" bohren...Erdöl Erdgas Gommern....

Es gibt viele Dinge die man da berücksichtigen muss ...und wo es nicht geht. Fängt beim Grundwasser an...geoaktive Schichten (Wo die Firma keine "Garantie" für die Statik des Bohrlochs übernimmt..) ....Flächen, und wo man auf Granit beisst..

Eben wie Alpennordhang für Solar... in Anhalt sind diese Flächen groß . (Gipskarste und alte Bergbauflächen...Setzungsrisse in den Häusern). ...so dass man auf "Flächen" Geothermie schwenken muss... da bringt aber Solar mehr . (Wenn die Gegend mit 3m Solar zugepflastert ist - JEDE AUSSICHT - auch in der Stadt//Unland der Wegränder verbaut - ... wird man auch da eine Grenze ziehen. ..Stell Dir einfach "ÜBERALL" (nurn noch) die Sicht auf Solarfläche vor.

Die "Geräuschbelastung" bei Luft-Wärmetauscher hat ich schon eingeworfen - das mag auch nicht JederIN.
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von H2O »

Dieter Winter hat geschrieben: Fr 17. Jun 2022, 07:25 In einem EFH - vielleicht.
Wenn Sie genügend viel Geld in Technik anlegen und auch selbst etwas davon verstehen, dann geht das:
https://www.detail.de/de/de_de/autarkie ... tten-30887 Einfach einmal googeln mit "Energieautarkes Haus"

Wenn man Hochhäuser auf Wärmebedarf und Wärmeabgabe (Lüftung, Abwasser, Wärmedämmung) genau erforscht... was bisher vielleicht als Unsinn erkannt wurde, dann läßt sich bestimmt auch dort etwas machen. Nachträglich wird immer teuer, aber vorweg geplant dürfte einiges zu erreichen sein.

Natürlich ist es für energie-autarkes Wohnen viel einfacher, wenn man mit Haus und Grundstück aus dem Vollen schöpfen kann. Aber die Wohnform "Stadt" besteht seit etwa 4.000 Jahren... die werden wir nicht mehr los. Lassen wir uns also etwas einfallen!
Ich selbst versuche auch, in abgeschiedener Wohnlage schrittweise diesem Ziel näher zu kommen.
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben: Fr 17. Jun 2022, 08:46 Nun wir haben hier die Tiefbohrer um die Ecke...die auch für "privat" bohren...Erdöl Erdgas Gommern....

Es gibt viele Dinge die man da berücksichtigen muss ...und wo es nicht geht. Fängt beim Grundwasser an...geoaktive Schichten (Wo die Firma keine "Garantie" für die Statik des Bohrlochs übernimmt..) ....Flächen, und wo man auf Granit beisst..

Eben wie Alpennordhang für Solar... in Anhalt sind diese Flächen groß . (Gipskarste und alte Bergbauflächen...Setzungsrisse in den Häusern). ...so dass man auf "Flächen" Geothermie schwenken muss... da bringt aber Solar mehr . (Wenn die Gegend mit 3m Solar zugepflastert ist - JEDE AUSSICHT - auch in der Stadt//Unland der Wegränder verbaut - ... wird man auch da eine Grenze ziehen. ..Stell Dir einfach "ÜBERALL" die (nurn noch) die Sicht auf Solarfläche vor.

Die "Geräuschbelastung" bei Luft-Wärmetauscher hat ich schon eingeworfen - das mag auch nicht JederIN.
Sie sprechen völlig zu Recht Fehler an, die man dringend vermeiden sollte. Manche davon werden erst bei leichtfertigem Umgang mit der Geologie viel später erkannt. Aber auf diesen Erkenntnissen kann man in Zukunft aufbauen und wirtschaftlich-technisch vernünftige Lösungen überlegen.
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben: Fr 17. Jun 2022, 08:47 Wenn Sie genügend viel Geld in Technik anlegen und auch selbst etwas davon verstehen, dann geht das:
https://www.detail.de/de/de_de/autarkie ... tten-30887
Service Temporarily Unavailable

The server is temporarily unable to service your request due to maintenance downtime or capacity problems. Please try again later.
(Änderung) - Schweizer Bauwerke..... als Beispiel ?

Die alten Bauernhäuser hatten auch eine "Energieenisparung" auf der Alm... 30cm Holz um eine Feldsteinküche. ...Strohdämmung .

NUR - die Kosten sind ....für Normalsterbliche nicht mehr bezahlbar.

In Ch müssen sich mittlerweile 3 Generationen für so ein Häuschen verschulden !

Auch auf dem Mond bekommt man Energieautarkie und Wärmedämmung hin !!!.
Zuletzt geändert von Teeernte am Fr 17. Jun 2022, 09:00, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben: Fr 17. Jun 2022, 08:52 Sie sprechen völlig zu Recht Fehler an, die man dringend vermeiden sollte. Manche davon werden erst bei leichtfertigem Umgang mit der Geologie viel später erkannt. Aber auf diesen Erkenntnissen kann man in Zukunft aufbauen und wirtschaftlich-technisch vernünftige Lösungen überlegen.
Solange es PREISWERTER ist ...wird man also Gerdgas und Erdöl verfeuern.
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Teeernte »

Reine Statistik. >>. ALLE 80 Jahre wird durchschnittlich der Wohnraum neu gebaut ...alle 40 Jahre "etwas" Grundrenoviert - um die Miete zu verdoppeln.

Wie lange dauert also Energiestandard ZEROEmission umzusetzen ?

...und wer kann DAS dann bezahlen ? (Wenn die Förderung lang ausgelaufen ist ?). Investoren bauen - wenn es sich LOHNT ...und nicht dann - wenn es TEUER wird.

Marktwirtschaft.
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben: Fr 17. Jun 2022, 08:52 (...)
In Ch müssen sich mittlerweile 3 Generationen für so ein Häuschen verschulden !
(...)
Dann kann sich die Generation der Erwerber doch noch im Aschenkästchen freuen, daß sie ihren Nachkommen in 5. Generation ein so wertvolles Stück Schweiz geschaffen hat. :) Gibt es den Zwang, in der Schweiz leben zu müssen?
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben: Fr 17. Jun 2022, 08:54 Solange es PREISWERTER ist ...wird man also Gerdgas und Erdöl verfeuern.
Meinetwegen; meine Zeit läuft demnächst ab. Dennoch mache ich das, was aus meiner Sicht und mit Blick auf künftige Generationen vernünftig ist. GerdGas und Heizöl gehört nicht dazu... schon vor 10 Jahren so geplant.
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Re: 0,7TWh erneuerbare versus 3400TWh Prämerenergieverbrauch in Deutschland

Beitrag von Zunder »

@Kamikaze und @H2O

Kohle, Öl und Gas sind Energiequellen. Man braucht das Zeug nur zu verschüren und schon wird's warm. Die vorhandene Energie muß einfach nur freigesetzt werden.

Strom ist ein Energieträger. Diese Energie muß erzeugt werden. Deswegen ist es vollkommen egal, wie effizient eine Wärmepumpe arbeitet. Es muß immer Energie reingesteckt werden.

Wegen dieses grundsätzlichen Unterschieds gibt es Kohle-, Öl- und Gaskraftwerke, aber keine Elektrokraftwerke.

Nicht nur durch die Umstellung der Gebäudeheizungen werden wir zukünftig sehr viel mehr Energie benötigen als heute, sondern in möglicherweise noch größerem Umfang durch die Umstellung der Industrie, z.B. von Gas auf Wasserstoff. Die Zukunft wird teuer.
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