Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Moderator: Moderatoren Forum 4

Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41456
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von jack000 »

Die Bundesregierung plant dem Vernehmen nach den Abriss des deutschen Erdgasverteilnetzes. Patrick Graichen, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium von Robert Habeck (Grüne), soll die Vertreter von Stadtwerken auf einer Veranstaltung vergangene Woche aufgefordert haben, mit den Planungen für den „Rückbau“ des Netzes zu beginnen. Dies erfuhr WELT AM SONNTAG aus Teilnehmerkreisen.

Graichen habe in der Runde auf den Zeitplan für die Dekarbonisierung der Volkswirtschaft verwiesen. „Natürlich ist im Jahr 2045 da kein Gas mehr in den Netzen“, sagte der Staatssekretär, der zuvor die Denkfabrik Agora Energiewende geleitet hatte, Teilnehmern zufolge. Der Betrieb einzelner Heizungen mit klimaneutralem Wasserstoff als Erdgasersatz sei „Träumerei“.

Setzt sich das Bundeswirtschaftsministerium mit seinen Plänen durch, wäre das ein radikaler Einschnitt in die bisherige Struktur der deutschen Energieversorgung, vergleichbar etwa mit dem Ausstieg aus der Kernenergie und dem Ende der Kohleverstromung. Bislang ging die Energiewirtschaft davon aus, dass die Gaspipelines weiter genutzt werden und schrittweise auf den Transport von klimaneutralen Brennstoffen wie Wasserstoff, Biogas und synthetischem Methan umgerüstet werden.
https://www.welt.de/wirtschaft/plus2389 ... oesen.html
Ist das eine gute Idee? Wie auch immer macht es doch Sinn die Infrastruktur aufrecht zu erhalten falls mal andere Energiequellen nicht mehr liefern sollten?
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73219
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Tom Bombadil »

Die Grünen arbeiten hart daran, dass Deutschland irgendwann keine Energie mehr zur Verfügung hat. Was dann auch dem Endziel "Nie wieder Deutschland" zu Gute kommt.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
relativ
Beiträge: 38345
Registriert: Di 17. Jul 2012, 10:49
user title: Relativitätsversteher
Wohnort: Pott

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von relativ »

jack000 hat geschrieben: Mo 23. Mai 2022, 13:29 https://www.welt.de/wirtschaft/plus2389 ... oesen.html
Ist das eine gute Idee? Wie auch immer macht es doch Sinn die Infrastruktur aufrecht zu erhalten falls mal andere Energiequellen nicht mehr liefern sollten?
Die Vorhaltung hat immer so seine Tücken, alle befürworten sie, aber niemand will dafür bezahlen.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Teeernte »

Die "Grüne" Lobby setzt voll auf Strom.

Konkurrenz an Energieträger ?

>>>>>Gaaaanz schlecht !!!

Delbst das "Totholz" soll im Wald bleiben.

Das Kupferkartell hat schon immer gut gesch....

Nebenbei...
Polen kündigt Gasliefervertrag mit Russland

PAP wies darauf hin, dass die Kündigung der polnisch-russischen Vereinbarung nicht nur Gaslieferungen an Polen betreffe, sondern auch den Gastransit durch die Jamal-Gasleitung weiter nach Deutschland. Diese Verbindung wurde aber zuletzt ohnehin vor allem in umgekehrter Richtung genutzt, um Gas aus Deutschland nach Polen zu liefern./ct/DP/eas
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41456
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von jack000 »

relativ hat geschrieben: Mo 23. Mai 2022, 15:37 Die Vorhaltung hat immer so seine Tücken, alle befürworten sie, aber niemand will dafür bezahlen.
Nun, die Kosten dafür dürften überschaubar sein. Es stellt sich dabei ebenso die Frage, wer den Rückbau bezahlt, denn Rücklagen dafür werden wohl keine gebildet worden sein.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Teeernte »

jack000 hat geschrieben: Mo 23. Mai 2022, 22:24 Nun, die Kosten dafür dürften überschaubar sein. Es stellt sich dabei ebenso die Frage, wer den Rückbau bezahlt, denn Rücklagen dafür werden wohl keine gebildet worden sein.
...ich würd das Rohr ja für Glasfaser nutzen wollen.... Glasfaser in jede (Gas)-Wohnung.

Noch besseres "Zugrohr" zum einblasen der Faser wird es wohl nicht geben !!

Die Hochdruck-Zuleitungsrohre - gleich mit "dicken" mehrfasrigen Kabeln beziehen !!
Atue001
Beiträge: 4069
Registriert: Fr 2. Aug 2019, 00:00

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Atue001 »

Die Grünen arbeiten hart daran, die fundamentalen Fehler der früheren nicht grünen Regierungen so zu korrigieren, dass es nicht zu Verwerfungen kommt.

In einem zukünftigen Energienetz basierend auf regenerativen Energien wird klassisches Gas keine Rolle mehr spielen können. Es macht also Sinn, bei allen Investitionen in diesem Bereich kritisch zu hinterfragen, was genau mit welcher Intention finanziert werden soll...sonst finanzieren wir sinnfrei Dinge, die kein Mensch zukünftig braucht.


Wir können unser Geld dafür ausgeben, weiter zu machen wie bisher - oder wir können was sinnvolles damit machen. Investitionen in Altlasten sind tendenziell immer kritisch zu hinterfragen.
Benutzeravatar
relativ
Beiträge: 38345
Registriert: Di 17. Jul 2012, 10:49
user title: Relativitätsversteher
Wohnort: Pott

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von relativ »

jack000 hat geschrieben: Mo 23. Mai 2022, 22:24 Nun, die Kosten dafür dürften überschaubar sein. Es stellt sich dabei ebenso die Frage, wer den Rückbau bezahlt, denn Rücklagen dafür werden wohl keine gebildet worden sein.
Den Rückbau wird wie auch eine Vorhaltung wohl der Steuerzahler bezahlen. Die Kosten für Lagerung und Wartung sind also überschaubar... na dann.
Zuletzt geändert von relativ am Di 24. Mai 2022, 08:50, insgesamt 1-mal geändert.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73219
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Tom Bombadil »

Atue001 hat geschrieben: Di 24. Mai 2022, 01:01In einem zukünftigen Energienetz basierend auf regenerativen Energien wird klassisches Gas keine Rolle mehr spielen können.
Merkwürdig, sonst heißt es doch immer, dass das Gasnetz auch für den zukünftigen grünen Wasserstoff genutzt werden solle. Die Grünen wollen uns anscheinend mal wieder verarschen.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
relativ
Beiträge: 38345
Registriert: Di 17. Jul 2012, 10:49
user title: Relativitätsversteher
Wohnort: Pott

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von relativ »

Tom Bombadil hat geschrieben: Di 24. Mai 2022, 08:39 Merkwürdig, sonst heißt es doch immer, dass das Gasnetz auch für den zukünftigen grünen Wasserstoff genutzt werden solle. Die Grünen wollen uns anscheinend mal wieder verarschen.
Ist denn von einem kompletten Rückbau die Rede, bzw. braucht man alle Gasnetze für den grünen Wasserstoff? Evtl sollte man diese Frage erstmal klären, bevor man sich wieder über seinen Lieblingsfeind hermacht.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52713
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von JJazzGold »

relativ hat geschrieben: Di 24. Mai 2022, 08:52 Ist denn von einem kompletten Rückbau die Rede, bzw. braucht man alle Gasnetze für den grünen Wasserstoff? Evtl sollte man diese Frage erstmal klären, bevor man sich wieder über seinen Lieblingsfeind hermacht.
Wäre es nicht Informationspflicht der Grünen, detailliert deren Pläne zu erläutern?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Benutzeravatar
relativ
Beiträge: 38345
Registriert: Di 17. Jul 2012, 10:49
user title: Relativitätsversteher
Wohnort: Pott

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von relativ »

JJazzGold hat geschrieben: Di 24. Mai 2022, 08:54 Wäre es nicht Informationspflicht der Grünen, detailliert deren Pläne zu erläutern?
Daher ja meine Frage was bekannt ist.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73219
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Tom Bombadil »

"Des Netzes" ist eindeutig und meint das gesamte Netz, es heißt ja nicht "Teile des Netzes". Ansonsten hat sich der Artikelschreiber falsch ausgedrückt.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Teeernte »

Tom Bombadil hat geschrieben: Di 24. Mai 2022, 09:36 "Des Netzes" ist eindeutig und meint das gesamte Netz, es heißt ja nicht "Teile des Netzes". Ansonsten hat sich der Artikelschreiber falsch ausgedrückt.
Das Wirtschaftsministerium fordert Stadtwerke zum „Rückbau“ des Erdgas-Netzes auf – und stößt auf massiven Widerstand. Statt Abriss fordern Energieversorger die Umrüstung auf Wasserstoff. Staatssekretär Patrick Graichen nennt das eine „Träumerei“.
Die Bundesregierung plant dem Vernehmen nach den Abriss des deutschen Erdgasverteilnetzes. Patrick Graichen, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium von Robert Habeck (Grüne), soll die Vertreter von Stadtwerken auf einer Veranstaltung vergangene Woche aufgefordert haben, mit den Planungen für den „Rückbau“ des Netzes zu beginnen. Dies erfuhr WELT AM SONNTAG aus Teilnehmerkreisen.
Wie bereits weiter unten...Patrick Graichen,....Strom Lobby....(gut finanziert von der Kupfer lobby).
Benutzeravatar
Kamikaze
Beiträge: 2929
Registriert: Mo 12. Mär 2018, 16:10
user title: mittelalt

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Kamikaze »

Der Gasverbrauch soll möglichst schnell möglichst stark reduziert werden.
Jetzt noch in diese Infrastruktur zu investieren ist also kontraproduktiv und zum Schaden der (zahlenden) Allgemeinheit.
Im Bereich Gebäudeheizung wird Wasserstoff keine Rolle spielen. Das ist schwarzbraune Träumerei.
Diese Gasnetze kann man also relativ problemlos zurückbauen.
Im Bereich der Industrie- und Kraftwerksstandorte, wo Erdgas noch einige Zeit eine wichtige Rolle spielen wird, genügt ein relativ kleinräumiges Netz.
Auch kann man sich mit dieser Forderung auf eine "schleichende Stillegung" und einen Abbruch weiteren Zubaus "herunter handeln" lassen.
Wichtig wäre im gleichen Zug jedwede Förderung für Gasheizungen zu streichen.
An Standorten, an denen wirklich Wasserstoff benötigt wird (z.B. Stahl-, Zement- und Chemiewerke) wird es kein all zu großes Netz brauchen, da es wesentlich effizienter ist dort Strom und Wasser an zu liefern und diesen bedarfsgerecht zu Wasserstoff zu verarbeiten.
Dazu braucht es MASSIVEN Ausbau der EE-Erzeugungskapazität, denn irgendwoher muss der Strom für die Elektrolyseure ja kommen. Ich hoffe das wird im gleichen Atemzug (besser früher) beschlossen.
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
PV-Forum: https://www.photovoltaikforum.com/

ignoriert: Realist2014, JJazzgold, Dieter W.
Benutzeravatar
Kamikaze
Beiträge: 2929
Registriert: Mo 12. Mär 2018, 16:10
user title: mittelalt

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben: Di 24. Mai 2022, 08:39 Merkwürdig, sonst heißt es doch immer, dass das Gasnetz auch für den zukünftigen grünen Wasserstoff genutzt werden solle. Die [FDP und CDU/CSU] wollen uns anscheinend mal wieder verarschen.
Vorsicht - diese Träumereien stammen nicht von den Grünen. Bitte nicht einfach alles dem Lieblingsfeind in die Schuhe schieben. ;)
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
PV-Forum: https://www.photovoltaikforum.com/

ignoriert: Realist2014, JJazzgold, Dieter W.
Atue001
Beiträge: 4069
Registriert: Fr 2. Aug 2019, 00:00

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Atue001 »

Vielleicht sollte man mal wirklich den Originalbeitrag von Graichen irgendwie zur Verfügung stellen. Oder besser noch: Ihn konkret mit den Fragen konfrontieren, die im Detail auftreten.

Richtig ist, dass derzeit Jahr für Jahr Milliardenbeträge in die Gas-Infrastruktur fließen. Zu diesen Investitionen zählen beispielsweise auch Investitionen von Stadtwerken in Gasleitungen für Neubaugebiete. Ob solche Investitionen sonderlich sinnvoll sind....würde ich locker mal in Frage stellen. Wenn darüber hinaus in immer mehr Gegenden Gas für Wohnungen keine Rolle mehr spielt, sollte auch da über Rückbau nachgedacht werden. Dass man zukünftig in Wohngebieten noch eine H2-Versorgung braucht....würde ich mal locker in Frage stellen.

Ein Gasnetz für die Industrie welches dazu noch auf H2 umgestellt werden kann, sieht sicher anders aus als ein Gasnetz für Wohngebiete mit sanierten Wohnhäusern die mit Wärmepumpen ihren Heizbedarf decken.

In diesem Kontext sei angemerkt, dass der Beitrag von Graichen wohl auf einer Tagung von Stadtwerken stattfand......es ist also wahrscheinlich, dass mal wieder beim zitieren der Kontext soweit missverständlich weitergegeben wurde, dass daraus jemand ein Fass aufmachen kann.....wobei das Fass darauf basiert, dass es eigentlich einen Kontextwechsel gab.

Ich finde die Aufforderung an die Stadtwerke völlig richtig, im Anbetracht der sich abzeichnenden veränderten Energienutzung auch ab sofort mit den Planungen einzusteigen, wie das eigene Erdgasnetz zukünftig aussehen soll - und da werden ausreichend viele Stadtwerke bei einer ernsthaften Betrachtung zum Schluss kommen, dass ein wirtschaftlicher Betrieb nur noch für Teile des Gasnetzes überhaupt möglich sein wird, weil es für andere Teile schlicht und einfach keine Abnehmer mehr geben wird. Ich bin mir ziemlich sicher, dass längst noch nicht jedes Stadtwerk hinreichend seine Investitionen in diesem Bereich aus diesem Blickwinkel heraus kritisch hinterfragt hat - sofern der Impuls von Graichen in diese Richtung geht, ist er absolut gerechtfertigt!
Benutzeravatar
Absurd
Beiträge: 1332
Registriert: Do 15. Okt 2020, 17:19

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Absurd »

In der DDR war der Wasserstoffanteil im Gasnetz bis ca. 50%.
Das hat man nach der Wende für Milliarden umgestellt.
Warum sollte man Wasserstoff nicht auch in Zukunft einspeisen (bei den Windrädern im Norden und den fehlenden Stromleitungen) und das Gasnetz rückbauen!? :?:
Die Absurdität des Lebens schafft bisweilen eine unerträgliche kognitive Dissonanz... http://www.denkwerkzukunft.de/downloads ... zinger.pdf
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Teeernte »

Absurd hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 18:15 In der DDR war der Wasserstoffanteil im Gasnetz bis ca. 50%.
Das hat man nach der Wende für Milliarden umgestellt.
Warum sollte man Wasserstoff nicht auch in Zukunft einspeisen (bei den Windrädern im Norden und den fehlenden Stromleitungen) und das Gasnetz rückbauen!? :?:
In der DDR war genau DAS was uns die "Freunde" in Sibirien ins Rohr gepumpt haben...drin.

Westberlin müsste das Zeugs seit 1984++ "kennen".

https://www.tagesspiegel.de/die-gasagoe ... 52544.html

Warum Wasserstoff //Energie verteilen ? Henne - Ei dualismus. Es ist billiger da zu produzieren wo die Energie preiswert ist - statt 1000 km Rohr durch zB.NordPolen zu ziehen.
Benutzeravatar
Absurd
Beiträge: 1332
Registriert: Do 15. Okt 2020, 17:19

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Absurd »

Google sagt:
"Der Wasserstoff wurde unter anderem zusammen mit Methan in riesigen Mengen ins ostdeutsche Gasnetz eingespeist.
1989 betrug sein Anteil immer noch rund 26 Prozent, an manchen Netz-Anschnitten sogar über 40 Prozent."


Oder hier:
"Bereits im 19. Jahrhundert wurde in industriell geprägten Regionen Kokereigas als „Stadtgas“ in regional begrenzte Gasnetze eingespeist.
Dessen Wasserstoffanteil betrug bis zu 50 Volumenprozent."

https://www.k3v.de/ein-alter-bekannter- ... ietraeger/
Die Absurdität des Lebens schafft bisweilen eine unerträgliche kognitive Dissonanz... http://www.denkwerkzukunft.de/downloads ... zinger.pdf
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Teeernte »

Absurd hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 12:13 Google sagt:
"Der Wasserstoff wurde unter anderem zusammen mit Methan in riesigen Mengen ins ostdeutsche Gasnetz eingespeist.
1989 betrug sein Anteil immer noch rund 26 Prozent, an manchen Netz-Anschnitten sogar über 40 Prozent."


Oder hier:
"Bereits im 19. Jahrhundert wurde in industriell geprägten Regionen Kokereigas als „Stadtgas“ in regional begrenzte Gasnetze eingespeist.
Dessen Wasserstoffanteil betrug bis zu 50 Volumenprozent."

https://www.k3v.de/ein-alter-bekannter- ... ietraeger/

Jou....im Stadt- und Niederdruck-netz ....nicht im Hochdrucknetz.

Die "Mischung" im Hochdruck-Gasnetz - hätte die schönen Anlagen für Düngemittel, Kunstoff, ....aus Japan >> geeicht auf eine SORTE GAS ganz durcheinander gebracht.

Natürlich hatte das Magdeburger NIEDERDRUCK-Stadtgasnetz genau wie das Dresdener (mit den guuuten alten GussEisen Rohren) die Einspeisung der Großgasereien mit drin. Wie sollte man sonst den REST Gas ersetzen ? Co und H2 - aber auch Acetylen in geringen Spuren...
Stadtgas stellt ein Gasgemisch aus verschiedenen Gasen dar. Die genaue Zusammensetzung ist je nach Gaswerk und Herstellungsverfahren, der Art der Gaswäsche und auch der verwendeten Kohle verschieden. Für das ehemalige Wiener Gaswerk Simmering wird die Zusammensetzung von Stadtgas folgendermaßen angegeben:[2]

Wasserstoff H2 (51 %)
Methan CH4 (21 %)
Stickstoff N2 (15 %)
Kohlenstoffmonoxid CO (9 %)
Probleme bei der Umstellung der Berliner Gasversorgung auf Erdgas
20. Januar 1981
Information Nr. 29/81 über den bisherigen Stand der Umstellung der Gasversorgung der Hauptstadt der DDR, Berlin, von Stadtgas auf Importerdgas
Wie dem MfS zuverlässig bekannt wurde, sind erhebliche Verzögerungen bei der geplanten Umstellung der Gasversorgung der Hauptstadt Berlin eingetreten. Des Weiteren besteht eine Reihe von Mängeln bei der Gewährleistung der Sicherheit der eingesetzten Gasherde im Zusammenhang mit der Umstellung von Stadt- auf Importerdgas.1Die dazu gemeinsam mit Fachexperten geführten Untersuchungen ergaben im Einzelnen:Durch die Leistungen der eingesetzten Arbeitskollektive sowie der beteiligten Leitungen konnten ab 1978 auf der Grundlage der Beschlüsse des Politbüros des ZK der SED2 und des Ministerrates der DDR3 wesentliche, für die Umstellung der Gasversorgung erforderliche Voraussetzungen geschaffen und der Umstellungsprozess bei den Tarif- und industriellen Abnehmern im April 1979 planmäßig im Stadtbezirk Pankow begonnen werden.Im Verlauf des Jahres 1980 waren planmäßig
–74,5 km Hoch- und Niederdruckgasleitungen neu zu verlegen (Gasortsnetzrekonstruktion),
–für 70 000 Tarifabnehmer die Hausinstallationsanlagen zu sanieren und
–bei 54 000 Tarifabnehmern die Haushaltsgasgeräte auf den Einsatz von Erdgas umzurüsten bzw. umzustellen.
Diese Zielstellung wurde bisher nicht realisiert (insgesamt nur 47 km Hoch- und Niederdruckgasleitung neuverlegt, Hausinstallationsanlagen von ca. 67 000 Tarifabnehmern saniert; Umstellung/Umrüstung der Haushaltsgasgeräte von ca. 42 000 Tarifabnehmern).Als Ursachen der eingetretenen Rückstände werden vor allem genannt
–ein höherer Aufwand bei den Instandsetzungs- und Vorbereitungsarbeiten an den Hausinstallationsanlagen,
–die unzureichende Bilanzierung der erforderlichen Bauleistungen und Zuweisung von Baukapazitäten durch das Bezirksbauamt Berlin bzw. durch das Ministerium für Bauwesen, insbesondere in den Gewerken Tiefbau und Deckenschluss,
–die nicht den Erfordernissen entsprechende Leitungstätigkeit im Bereich Anlagenbau des VEB Energiekombinat Berlin,
–die notwendige, aber für 1980 nicht geplant gewesene Beseitigung von Überhängen im Gewerk Deckenschluss aus dem Jahr 1979 (11 Tm2) und
–die Durchführung außerplanmäßiger Leistungen (Straßendeckenherstellung in Berlin-Weißensee, Unterstützung bei der Sicherung der Heizölsubstitution sowie örtlich geleiteter Installationskapazitäten).
(Entsprechende zentrale staatliche Maßnahmen zur Aufholung der Rückstände sind vorgeschlagen.)Wie weiter festgestellt wurde, bestehen Gefahrenquellen bei der Benutzung der bis 1974 produzierten Gasherde der Typen HG 3/102 Z und HG 3/122 Z beim Einsatz von Erdgas, sofern bei der Umrüstung keine qualitätsgerechte Abdichtung des Backraumes an diesen Herden erfolgte. Sie zeigen sich vor allem dahingehend, dass unsachgemäße Bedienung dieser Gasherde und ungenügende Kontrolle durch die Nutzer, verbunden mit Undichtigkeiten am Herd, die bei Erlöschen der Flamme zu Gasaustritten aus dem Herd führen können, wodurch eine Explosionsgefahr entstehen kann. (Erdgas ist im Gegensatz zu Stadtgas nicht giftig, jedoch explosiver.)In der Hauptstadt der DDR, Berlin, sind 12 900 Gasherde dieser Typen auf Importerdgas umgestellt worden. Nachträgliche Überprüfungen von 100 derartigen und mit Importerdgas betriebenen Gasherden zeigten, dass ca. 30 % der umgerüsteten Gasherdtypen Mängel (Undichtigkeiten) aufwiesen. Im Zeitraum vom 4. bis 24. November 1980 gemeldete 26 Störungen an den genannten Gasherden wiesen nach Experteneinschätzungen Störungen bzw. Mängel aufgrund der nicht qualitätsgerechten Ausführung der Abdichtung des Backraumes dieser Gasherde auf.Die Probleme sind den zuständigen Organen bekannt und waren Gegenstand von Beratungen der Staatlichen Arbeitsgruppe Erdgasumstellung Berlin mit leitenden Vertretern des VEB Haushaltgeräteservice, Bezirksdirektion Berlin. Im Ergebnis dieser Beratungen wurde eine gemeinsame Anweisung beider Betriebe über die Verfahrensweise bei der Umstellung und Aussonderung mangelhafter Gasherde der Typenreihen Z am 3. Dezember 1980 in Kraft gesetzt. Mit ihrer Durchsetzung sollen entsprechende Voraussetzungen geschaffen werden, mögliche Havarien weitgehend auszuschließen.Die Montage- und Reparaturkapazitäten reichen jedoch derzeitig nicht aus, um kurzfristig alle auf Importerdgas umgestellten Gasherde der gesamten Typenreihe nochmals zu überprüfen und alle festgestellten Mängel zu beseitigen, ohne dass erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die weitere Umstellung der Abnehmer auf Importerdgas entstehen.Zwischenzeitlich wurden auf der Grundlage vorliegender Untersuchungsergebnisse vom Ministerium für Kohle und Energie Maßnahmen
–zu weiteren vorbeugenden Überprüfungen an den genannten Geräten bei gleichzeitiger Beseitigung festgestellter Mängel,
–zur Analysierung des Alterungszustandes der Geräte zwecks vordringlicher Aussonderung,
–zur beschleunigten Fortsetzung der Qualifizierung des Montagepersonals sowie
–zur Feststellung der Verantwortlichkeit von Brigaden und Monteuren für die unsachgemäße Ausführung von Montagearbeiten, vor allem zur Zurückdrängung subjektiver Faktoren, eingeleitet.
Es erscheint zweckmäßig, zu veranlassen, dass durch das Ministerium für Kohle und Energie die konsequente Realisierung dieser Maßnahmen unter Kontrolle gehalten wird
.
Die DDR hätte sich über die Verdichterstationen für Stadtgas bestimmt gefreut....nur das war NSW...
Benutzeravatar
Kamikaze
Beiträge: 2929
Registriert: Mo 12. Mär 2018, 16:10
user title: mittelalt

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Kamikaze »

Absurd hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 18:15 In der DDR war der Wasserstoffanteil im Gasnetz bis ca. 50%.
Das hat man nach der Wende für Milliarden umgestellt.
Warum sollte man Wasserstoff nicht auch in Zukunft einspeisen (bei den Windrädern im Norden und den fehlenden Stromleitungen) und das Gasnetz rückbauen!? :?:
Weil die Leitungen das nicht mehr in dem Maße können (alle Ersatzteile, die seit der Änderung verbaut wurden mussten nicht diesem hohen H2-Anteil gewachsen sein und wurden (schon allein aus kostengründen) nicht dafür ausgelegt).
Dazu stellt sich die Frage, wie sinnvoll das Ganze wäre.
Hier etwas Lesestoff dazu: https://www.heise.de/meinung/Kommentar- ... 47928.html

Die fehlenden Stromleitungen sind (wie auch fehlende Erzeugerkapazität) politischem Mismanagement geschuldet (#DankeCDU/CSU), das problemlos beseitigt werden könnte. Bislang ist es aber ganz offenbar lukrativer öffentlich rum zu heulen, anstatt was zu tun.
Aussitzen und Blockieren haben noch nie Probleme gelöst, ist aber insbesondere in der Politik sehr "en vogue".
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
PV-Forum: https://www.photovoltaikforum.com/

ignoriert: Realist2014, JJazzgold, Dieter W.
Benutzeravatar
Absurd
Beiträge: 1332
Registriert: Do 15. Okt 2020, 17:19

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Absurd »

Leider gibt es auch fast keine Kokereien mehr in Deutschland; wohl nur noch 5: Schwelgern (ThyssenKrupp), HKM Krupp Mannesmann Duisburg , Zentralkokerei Saar GmbH, Salzgitter AG, und Prosper in Bottrop.
Sonst könnte man ja das Gas aus Kohle als Putin-Ersatzgas einspeisen (keine Ahnung wieviel m3/Jahr die 5 leisten)...
Die Absurdität des Lebens schafft bisweilen eine unerträgliche kognitive Dissonanz... http://www.denkwerkzukunft.de/downloads ... zinger.pdf
Benutzeravatar
Alster
Beiträge: 1782
Registriert: So 22. Okt 2017, 16:36

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Alster »

Kamikaze hat geschrieben: Mi 29. Jun 2022, 12:46 Weil die Leitungen das nicht mehr in dem Maße können (alle Ersatzteile, die seit der Änderung verbaut wurden mussten nicht diesem hohen H2-Anteil gewachsen sein und wurden (schon allein aus kostengründen) nicht dafür ausgelegt).
Dazu stellt sich die Frage, wie sinnvoll das Ganze wäre.
Hier etwas Lesestoff dazu: https://www.heise.de/meinung/Kommentar- ... 47928.html
Der Artikel hebt dann m.E. zu stark auf Nutzung zur Stromerzeugung ab. Nicht berücksichtigt wird der Aspekt, dass eine Streckung der Gasvorräte unsachgemäße Stromnutzung (private Heizgeräte etc.) verhindern und damit das Stromnetz entlasten kann.
Auf der anderen Seite aber auch zu wenig beachtet wird im Artikel das Problem der viel höheren Diffusivität von H2 mit den daraus resultierenden erheblichen Verlusten. Oder haut H2 in Mischung mit CH4 nicht so leicht ab, wie reines H2????
dies ist keine Rechtsberatung sondern nur meine persönliche Meinung
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von H2O »

Oder haut H2 in Mischung mit CH4 nicht so leicht ab, wie reines H2?
Ist wohl so; vermutlich weiß das H2 nicht so richtig, ob es gerade einem C zugeordnet ist oder doch ein unabhängiges H2 sein will.
Benutzeravatar
Kamikaze
Beiträge: 2929
Registriert: Mo 12. Mär 2018, 16:10
user title: mittelalt

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Kamikaze »

Alster hat geschrieben: Mo 18. Jul 2022, 09:26 Nicht berücksichtigt wird der Aspekt, dass eine Streckung der Gasvorräte unsachgemäße Stromnutzung (private Heizgeräte etc.) verhindern und damit das Stromnetz entlasten kann.
Dem sei aber hinzugefügt, dass H2 einen wesentlich geringeren Heizwert je m³ bietet, als Erdgas.
Das bedeutet, dass für den gleichen Heizwert mehr m³ durch den Zähler müssen.
Gleichzeitig wird H2 derzeit quasi vollständig aus Erdgas gewonnen. Man macht also aus einem vergleichsweise hochwertigen Produkt ein geringerwertiges mit diversen ungelösten Problemen. Warum?
H2 macht erst dann Sinn, wenn er aus EE-Strom entsteht. Hierfür fehlen aber derzeit noch (und vsl. noch einige Jahre) die Kapazitäten.
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
PV-Forum: https://www.photovoltaikforum.com/

ignoriert: Realist2014, JJazzgold, Dieter W.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Teeernte »

Alster hat geschrieben: Mo 18. Jul 2022, 09:26
Auf der anderen Seite aber auch zu wenig beachtet wird im Artikel das Problem der viel höheren Diffusivität von H2 mit den daraus resultierenden erheblichen Verlusten. Oder haut H2 in Mischung mit CH4 nicht so leicht ab, wie reines H2????
:thumbup:

Methan ist ein "grosses" Molekül - dass durch ein Metallgitter nicht diffundieren kann. Verluste nur durch Umfüllen/Defekte/Lecks möglich.

Das ist bei Wassersoff anders.

Selbst durch 30cm dickes Reineisen (Ammoniaksynthese - Reaktor) hat man aussen am Spannring - bei Entzündung ...kleine Flämmchen... die Nachts gut sichtbar sind.

H2 ist tot. Britische neuste Sudie. Gebetsmühle an...
Wasserstoff, der in die Atmosphäre entweicht, treibt die Erderwärmung elf Mal schneller voran als CO2 – doppelt so viel wie zuvor angenommen. Die Berechnung wurde für einen Zeitraum von 100 Jahren mit je einer Tonne Wasserstoff und einer Tonne CO2 durchgeführt.22.04.2022
Benutzeravatar
Absurd
Beiträge: 1332
Registriert: Do 15. Okt 2020, 17:19

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Absurd »

Man kann übrigens auch mit Holzvergaser fahren oder könnte zu Hause selbst vergastes Holz in's Netz einspeisen... :cool:
Die Absurdität des Lebens schafft bisweilen eine unerträgliche kognitive Dissonanz... http://www.denkwerkzukunft.de/downloads ... zinger.pdf
Atue001
Beiträge: 4069
Registriert: Fr 2. Aug 2019, 00:00

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Atue001 »

Teeernte hat geschrieben: Mo 18. Jul 2022, 11:48 H2 ist tot. Britische neuste Sudie. Gebetsmühle an...
Die Chemie rund um H2 ist aber recht gut bekannt - und es ist nicht so richtig aufwendig, H2 als Ausgangsstoff zu nutzen, um es dann auch in Richtung Methan und andere Varianten zu wandeln.
Auch die Speicherung von H2 in Flüssigkeiten ist inzwischen bekannt (Beispiel LOHC). Oder man kann auch Wasserstoff zu Methanol wandeln und so gut weiter verarbeiten.

Sicher - jeder zusätzliche Schritt kostet etwas - aber das spricht nicht grundsätzlich gegen die Wasserstoffwirtschaft.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Teeernte »

Atue001 hat geschrieben: Do 21. Jul 2022, 23:05 Die Chemie rund um H2 ist aber recht gut bekannt
Mein Reden !! direkt vor Ort der Produktion SOFORT verbrauchen. Hatt ich aber schon oft gebracht.....Grundbaustein der Chemie...

DAS ist aber keine Wasserstoffwirtschaft//Speicher - das ist Methanol-Wirtschaft !

Wasserstoff ist ....ein Zwischenprodukt , dass sofort WEITERVERARBEITET werden sollte. - ohne (grossen) Speicher..

Wenn Du von Wasserstoffwirtschaft schreibst - denken die GRÜNSKI`s hier an Strom>>Wasserstoff>>Strom. (mit Zwischenspeichern.

Die Verbindung mit dem CO2>> Methanol könnte sogar noch GELD einbringen ->> Methanol !! >> Solvay Fluor GmbH
Benutzeravatar
Kamikaze
Beiträge: 2929
Registriert: Mo 12. Mär 2018, 16:10
user title: mittelalt

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Kamikaze »

Atue001 hat geschrieben: Do 21. Jul 2022, 23:05 Sicher - jeder zusätzliche Schritt kostet etwas - aber das spricht nicht grundsätzlich gegen die Wasserstoffwirtschaft.
Das was derzeit noch (?) dagegen spricht ist die fehlende Erzeugungsleistung für die klimaneutrale Primärenergie (also: Wind- und Solarkraftwerke).
Ohne ausreichend saubere Energie, die man hinein stecken kann ist eine Wasserstoffwirtschaft in Bereichen, die diesen Stoff nicht als Rohstoff brauchen (und nicht substituieren können) einfach nur Vernichtung ohnehin knapper Energie.
Jetzt eine Wasserstoffwirtschaft aufbauen zu wollen, während gerade (mal wieder - #DankeCDU/CSU) der Ausbau der Erzeugungsanlagen abgewürgt wurde wäre der zweite Schritt vor dem Ersten.

Schon interessant: Wenn es um Wasserstoffträumereien geht schwadronieren diejenigen, die bisher (und teils derzeit noch) den EE-Ausbau bremsen und blockieren gerne von billiger oder gar kostenloser Übrschussenergie.
Dass es dazu erst mal substantielle Überschüsse braucht, während selbst die ambitioniertesten Ausbauziele maximal einen Ausbau der Erzeugungskapazitäten auf 100% im Jahresmittel (also eine rein rechnerische Größe, die bedeutet, dass ein halbes Jahr lang weniger Energie erzeugt wird als benötigt!) vorsehen wird dabei unterschlagen - ebenso wie die Tatsache, dass billige Energie nur so lange billig bleibt, wie sich keine bzw. zu wenige Abnehmer dafür finden (das heißt im Klartext: noch viel Mehr Erzeugungskapazität ist nötig, damit die Überschüsse wirklich billig bleiben). Dazu kommen Entwicklungen wie Demandsidemanagement (z.B. E-Autos dann laden, wenn der Strom gerade billig ist), die der Energiewende zwar helfen aber gleichzeitig auch dafür sorgen, dass billige Energie immer mehr Abnehmer findet. (An meinen Wallboxen kann ich z.B. einstellen wieviel Strom morgens mindestens im Auto sein muss und ab welchem Preis mehr geladen werden soll. Grundlage hierfür sind flexible Stromtarife wie aWattar oder Tibber. Machen das immer mehr Menschen und auch Firmen, dann ergibt sich daraus ein Mechanismus, der sich dämpfend auf Strompreisschwankungen auswirkt.)
Um das aus zu hebeln braucht es also nochmals viel mehr Erzeugungsanlagen. Den Ausbau selbiger endlich von Hindernissen zu befreuen müsste oberste Priorität sein.

Um etwas zu polarisieren hier ein Gesetzesvorschlag um Wasserstoff und E-Fuels zu fördern:

Art 999 GG Windkraftanlagen mit einer gesamthöhe bis 400m und PV-Anlagen mit bis zu 100 Hektar Modulfläche sind im gesamten Außenbereich Genehmigungsfrei, sofern sie die Immisionswerte gemäß Bundesimmisionsschutzgesetz einhalten. Für den Bau sind keinerlei Genehmigungen einzuholen, die Nachweise für die statische Sicherheit, die Betriebssicherheit und die Immisionswerte sind aber bei der örtlich zuständigen Genehmigungsbehörde zu hinterlegen und können von dieser bedarfsweise nach Errichtung geprüft werden. Die räumlich zuständigen Stromnetzbetreiber sind verpflichtet die Anlagen spätestens 6 Wochen nach Anforderung anzuschließen. Die hierfür erforderlichen Leitungen werden ebenfalls nach dem oben beschriebenen Verfahren errichtet.
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
PV-Forum: https://www.photovoltaikforum.com/

ignoriert: Realist2014, JJazzgold, Dieter W.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Teeernte »

Kamikaze hat geschrieben: Fr 22. Jul 2022, 05:38 Das was derzeit noch (?) dagegen spricht ist die fehlende Erzeugungsleistung
:thumbup:

Ja so ists.

...100% "Überschuss" für rund 1000 Vollaststunden Solar und 2000 bei Wind. ....den rest zu 8760 h steht das "Ding" rum.

Im Moment ist die Wasserstoffproduktion mit GerdGas noch viel billiger. ...und kontinuierlich (rund um die Uhr) zu machen - jedes Düngemittelwerk (Harnstoff) läuft so.
Atue001
Beiträge: 4069
Registriert: Fr 2. Aug 2019, 00:00

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Atue001 »

Kamikaze hat geschrieben: Fr 22. Jul 2022, 05:38 Das was derzeit noch (?) dagegen spricht ist die fehlende Erzeugungsleistung für die klimaneutrale Primärenergie (also: Wind- und Solarkraftwerke).
Dem stimme ich im Wesentlichen zu - allerdings nicht in jedem Detail.

Heute schon gibt es ausreichend Tage (Stunden) an denen Windkraftanlagen und auch PV-Erzeugungsanlagen abgeriegelt werden. Anstatt abzuriegeln wäre es schon attraktiv, den überflüssigen Strom möglichst zur H2-Erzeugung einzusetzen.
Auch bei privaten PV-Anlagen gilt meist, dass sie auf 70% abgeriegelt werden. Das klingt dramatischer als es ist - aber real könnten sicherlich 5-10% mehr PV-Strom auf privaten Anlagen mehr genutzt werden, wenn es diese Abriegelung nicht gäbe.
Anstatt abzuriegeln wäre es besser, diese Kapazitäten für die Erzeugung von Wasserstoff zu nutzen.

Derzeit nähern wir uns mehr und mehr dem Szenario, dass durch regenerative Energien mehr als 50% der Stromerzeugung abgedeckt werden. In Spitzenzeiten bei hohem Windaufkommen und viel Sonne kann heute schon mehr als 100% der benötigten Strommenge temporär rein regenerativ zur Verfügung gestellt werden. Der Anteil regenerativer Erzeugungsanlagen steigt aber weiter - weshalb sich das Thema verschärft. Insofern ist es richtig, JETZT damit anzufangen, die überschüssige regenerative Energie nicht einfach abzuriegeln, sondern sinnvoll beispielsweise zur Erzeugung von Wasserstoff einzusetzen. Wir müssen nicht darauf warten, bis wir eine 100%-Vollversorgung zu jeder Tages- und Nachtzeit haben.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Teeernte »

Atue001 hat geschrieben: Fr 22. Jul 2022, 23:30 beispielsweise zur Erzeugung von Wasserstoff einzusetzen. Wir müssen nicht darauf warten, bis wir eine 100%-Vollversorgung zu jeder Tages- und Nachtzeit haben.
Das Beispiel ist Schlecht ! Weil UMWELTSCHÄDLICH er als CO2 !! 11x.

Man kann den MARKT //Verbrauch steuern, sodass mann 100% der ZEIT nicht alles versorgen MUSS !!

Warum gibt es zB. Pumpspeicher ? ...weil jemand dafür BEZAHLT !
Benutzeravatar
Kamikaze
Beiträge: 2929
Registriert: Mo 12. Mär 2018, 16:10
user title: mittelalt

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Kamikaze »

Atue001 hat geschrieben: Fr 22. Jul 2022, 23:30 Heute schon gibt es ausreichend Tage (Stunden) an denen Windkraftanlagen und auch PV-Erzeugungsanlagen abgeriegelt werden. Anstatt abzuriegeln wäre es schon attraktiv, den überflüssigen Strom möglichst zur H2-Erzeugung einzusetzen.
Auch bei privaten PV-Anlagen gilt meist, dass sie auf 70% abgeriegelt werden. Das klingt dramatischer als es ist - aber real könnten sicherlich 5-10% mehr PV-Strom auf privaten Anlagen mehr genutzt werden, wenn es diese Abriegelung nicht gäbe.
Anstatt abzuriegeln wäre es besser, diese Kapazitäten für die Erzeugung von Wasserstoff zu nutzen.
Die Energieverluste durch die 70%-Regelung liegen nur zwischen 2% und 5%.
Das Ganze hat vor etlichen Jahren mal ein Netzwarten-Mitarbeiter im PV-Forum (Link in meiner Signatur) vorgerechnet. Leider finde ich den entsprechenden Beitrag nicht mehr. Diese Seite geht aber von ähnlichen Ergebnissen aus und kommt der damaligen Erklärung recht nahe: https://www.energie-experten.org/erneue ... abregelung
Insbesondere bei PV-Anlagen, zu denen Verbraucher gehören (z.B: Werkshallen, Supermärkte, Privat-PV, usw.) kann der "abgeregelte" Teil der Erzeugung weiterhin für den Eigenverbrauch genutzt werden, da die 70% nur für die Netzeinspeisung gelten. Der Energieverlust nähert sich bei diesen Anlagen also real der 0%-Marke. Gleichzeitig wird durch die Regelung viel Geld beim Netzausbau gespart.

Die Abregelungne bei Winkraftwerken kommt üblicherweise dann zustande, wenn die Leitungskapazitäten nicht ausreichen.
Bisher hatten wir noch keinen einzigen Tag, an dem auch nur für eine Minute kein Fossilkraftwerk lief.
Hier wäre in meinen Augen derzeit ein sinnvollerer Hebel, um die Windparks vor der Abregelung zu "retten". Eine Alternative wären Netzbatterien auf Hoch- oder Mittelspannungsebene, um die Leitungskapazitäten optimal nutzen zu können (Peak-Shaving).
Der Wasserstoff, der bei deinem Szenario erzeugt würde wäre 1. sehr teuer wegen der geringen Laufzeit der Maschinen (falls wirklich nur anderenfalls abgeregelte Energie genutzt würde) und 2. hätten wir dann wieder das altbekannte Transportproblem. Um den (wenigen) Wasserstoff zu den Verbrauchern zu transportieren wird mehr (fossile) Energie verbraucht, als im erzeugten H2 enthalten ist. (-> vernichtung ohnehin knapper Energie)

Beim Rest stimme ich zu.
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
PV-Forum: https://www.photovoltaikforum.com/

ignoriert: Realist2014, JJazzgold, Dieter W.
Atue001
Beiträge: 4069
Registriert: Fr 2. Aug 2019, 00:00

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Atue001 »

Kamikaze hat geschrieben: Sa 23. Jul 2022, 07:14 Die Energieverluste durch die 70%-Regelung liegen nur zwischen 2% und 5%.....
Insbesondere bei PV-Anlagen, zu denen Verbraucher gehören (z.B: Werkshallen, Supermärkte, Privat-PV, usw.) kann der "abgeregelte" Teil der Erzeugung weiterhin für den Eigenverbrauch genutzt werden, da die 70% nur für die Netzeinspeisung gelten. Der Energieverlust nähert sich bei diesen Anlagen also real der 0%-Marke. Gleichzeitig wird durch die Regelung viel Geld beim Netzausbau gespart.
WENN man diese Kapazitäten lokal für die Erzeugung von Wasserstoff nutzen könnte und würde, wären es 2-5% Verlust weniger....und Netze müssten immer noch nicht ausgebaut werden. Tatsächlich ist der Einspareffekt beim Netzausbau fragwürdig - weil die Abriegelung ja nicht nur dort angewendet wird, wo ansonsten ein Netzausbau erforderlich wäre.....es wird auch abgeriegelt, wenn die Leitungskapazitäten eigentlich ausreichen würden. Allein das könnte man schon korrigieren!

Und: PV-Anlagen die auf privaten Hausdächern entstehen, haben heute regelmäßig Kapazitäten, die in Spitzenlasten bei weitem den Bedarf des eigenen Haushaltes überschreiten - gleichzeitig sind in den meisten Straßenzügen ausreichend Leistungsreserven in den lokalen Leitungen, so dass man die Spitzenlasten locker auch im Netz aufnehmen könnte. Man sieht dies auch daran, dass EINE installierte PV-Anlage auf 70% abgeriegelt wird, obwohl es nur die eine in der Straße gibt. Kommt eine zweite dazu, werden zwei Anlagen auf 70% abgeriegelt - obwohl die 70% der zweiten Anlage bei weitem mehr sind, als das was die erste Anlage oberhalb von 70% noch ab und an einspeisen würde. Welchen Sinn macht also diese Art der Abriegelung?
Die Abregelungne bei Winkraftwerken kommt üblicherweise dann zustande, wenn die Leitungskapazitäten nicht ausreichen.
Bisher hatten wir noch keinen einzigen Tag, an dem auch nur für eine Minute kein Fossilkraftwerk lief.
Fossilkraftwerke kann man regelmäßig nicht ganz so schnell ab- und anschalten. Wenn die regenerative Energieerzeugung ausreicht, um Deutschland zu 100% regenerativ zu versorgen, laufen also so manche fossilen Kraftwerke weiter, und der überschüssige Strom wird dann exportiert. Einer der stärksten Tage regenerativer Energieerzeugung war wohl in der Vergangenheit der 04.07.2020. Gegen 14:00 Uhr war der Stromverbrauch so niedrig, und gleichzeitig die Erzeugung durch regenerative Energien so groß, dass wir sehr nahe an einer 100%-Deckung waren. Dennoch waren auch noch andere Kraftwerke am Netz - der Rest wurde halt exportiert.

Seitdem haben sich die Kapazitäten der Stromerzeugung durch regenerative Energien deutlich erhöht - es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir erst eine Stunde, dann erste Tage und schließlich ganze Zeiträume haben, in denen sich Deutschland regenerativ versorgen kann.

https://www.agora-energiewende.de/servi ... 020/today/
Hier wäre in meinen Augen derzeit ein sinnvollerer Hebel, um die Windparks vor der Abregelung zu "retten". Eine Alternative wären Netzbatterien auf Hoch- oder Mittelspannungsebene, um die Leitungskapazitäten optimal nutzen zu können (Peak-Shaving).
Der Wasserstoff, der bei deinem Szenario erzeugt würde wäre 1. sehr teuer wegen der geringen Laufzeit der Maschinen (falls wirklich nur anderenfalls abgeregelte Energie genutzt würde) und 2. hätten wir dann wieder das altbekannte Transportproblem. Um den (wenigen) Wasserstoff zu den Verbrauchern zu transportieren wird mehr (fossile) Energie verbraucht, als im erzeugten H2 enthalten ist. (-> vernichtung ohnehin knapper Energie)

Beim Rest stimme ich zu.
Dass die Erzeugung von Wasserstoff nicht unbedingt die beste Wahl zum jetzigen Zeitpunkt ist - da stimme ich dir voll und ganz zu. Durch intelligentes Management von Verbrauchern (beispielsweise Kühlhäusern) kann derzeit wesentlich effektiver und effizienter überschüssiger Strom sinnvoll genutzt werden als durch den Ausbau von Wasserstoff-Erzeugungsanlagen. Allerdings gilt auch zu berücksichtigen, dass der Bau entsprechender Anlagen einen gewissen Vorlauf braucht. Deshalb sollte der Staat durchaus heute schon in eine gewisse Menge an Pilotanlagen investieren - auch um Erfahrung mit diesen Anlagen im praktischen Betrieb zu bekommen. Teilweise geschieht dies ja auch schon - ich denke aber, dass da noch mehr geht.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Teeernte »

Atue001 hat geschrieben: So 24. Jul 2022, 00:40
Dass die Erzeugung von Wasserstoff nicht unbedingt die beste Wahl zum jetzigen Zeitpunkt ist - da stimme ich dir voll und ganz zu. Durch intelligentes Management von Verbrauchern (beispielsweise Kühlhäusern) kann derzeit wesentlich effektiver und effizienter überschüssiger Strom sinnvoll genutzt werden
Das DDR Netz lief in der Mitte der 8 (Netz) als Netzregelwiderstand die Carbidproduktion ...Elektrocarbid mittels Elektroden - die wurden einfach rausgezogen wenn der Strom zu wenig wurde.

Warum willst Du den Strom bei Strombedarf nicht teurer machen.....oder bei Überfluss billiger ?

Das muss ja sowiso passieren - keiner wird Wasserstoff produzieren ...Lagern und wieder in Strom verwandeln - das wird 15 Cent die kWh kosten.

------------

Das Recykling ist in D voll Staat gesteuert.....wie würde da bei Elektrokupfer //Gold Gewinnung aus Schrott//MSteuerung der Müllkraftwerke... die Steuerung kommen ?

Bei Biogas ist die Steuerung blöd - da wird das überschussgas einfach abgefackelt.

Bei Solarkraft sind ca 30%++ der Heimkraftwerke als Nulleinspeiser am Werk. Ab 14:00 Uhr sind die Akku voll - und die Anlagen schalten ab. Aus Bürokratie Gründen.

Selbst der Hersteller empfielt vorrangig Eigenverbrauch und NULLeinspeisung. (Hier REICHT die Bürokratie herunterzufahren)

Die 70% ...das passiert nur bei den grossen Anlagen....der Rest speist doch für die paar Cent nicht ein.

Kühlhaus ist nicht sinnvoll....da LKW vor dem Kühlhaus stehen -nicht angenommen werden ....und der LKW die Kühlung macht.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73219
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Tom Bombadil »

Atue001 hat geschrieben: So 24. Jul 2022, 00:40...so dass man die Spitzenlasten locker auch im Netz aufnehmen könnte.
Und was macht man dann damit im Netz, wenn der Strom nicht gebraucht wird?
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Teeernte »

Tom Bombadil hat geschrieben: So 24. Jul 2022, 10:00 Und was macht man dann damit im Netz, wenn der Strom nicht gebraucht wird?

Ich hab da ein LiFe AKKU... 14kWh .
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73219
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Tom Bombadil »

Dann ist der Strom aber nicht im Netz, sondern im Akku.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Teeernte »

Tom Bombadil hat geschrieben: So 24. Jul 2022, 11:13 Dann ist der Strom aber nicht im Netz, sondern im Akku.
Man spricht da - vom Grid. Erzeuger-Verbraucher-Netz - wie ein Muskel.

>>>> Ein Stück Organismus. (Die Zukunft)

Kluge Leute steuern bereits ihre Grids und verdienen damit Geld.

Mir ists zuviel Bürokratie...da bleibt es.
Atue001
Beiträge: 4069
Registriert: Fr 2. Aug 2019, 00:00

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Atue001 »

Tom Bombadil hat geschrieben: So 24. Jul 2022, 10:00 Und was macht man dann damit im Netz, wenn der Strom nicht gebraucht wird?
Was macht man heute damit, wenn man Kohlestrom erzeugt, der nicht gebraucht wird? Exportieren....

Tatsächlich aber geht es darum, dass man diesen Strom durchaus auch dazu nutzen könnte, sukzessive mehr Anlagen beispielsweise für Power2Gas zu betreiben. Es geht also darum, sinnvoll weiter an der Energiewende zu arbeiten. Erneuerbare Energien abzuriegeln ist dafür sicher die schlechteste Variante....
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73219
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Tom Bombadil »

Atue001 hat geschrieben: So 24. Jul 2022, 23:48Exportieren....
Jau und dem Importeur noch Geld geben, damit er den Strom auch nimmt :dead:
Tatsächlich aber geht es darum, dass man diesen Strom durchaus auch dazu nutzen könnte, sukzessive mehr Anlagen beispielsweise für Power2Gas zu betreiben.
Dafür müsste es aber erstmal entsprechende Anlagen und Speicher geben.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mo 25. Jul 2022, 00:33 Jau und dem Importeur noch Geld geben, damit er den Strom auch nimmt :dead:
Heute in den DLF-Nachrichten: Frankreich gerät in den Stromnotstand, weil die Flüsse des Landes infolge Wassermangels die laufenden Atommeiler nicht mehr ausreichend kühlen können. Diese Lage ist keineswegs neu. Schon vor 20 Jahren mußte Italien erfahren, daß der ganz große Stromlieferant Frankreich nur noch sich selbst versorgen konnte... und heute vermutlich noch nicht einmal das möglich ist.

Wie weit es also notwendig ist, den Strom aus Erneuerbaren Energien zu verschleudern, das muß man erst einmal untersuchen.
Dafür müsste es aber erstmal entsprechende Anlagen und Speicher geben.
Die Anlagen gibt es nicht im erforderlichen Umfang; Speicher aber sehr wohl. Jeden Tag hören wir inzwischen, daß sie sich viel zu schnell leeren. Die Verfahrensstudien sind inzwischen mit aufgebauten Anlagen seit 15 Jahren im Umlauf und in Betrieb (Fraunhofergesellschaft). Im großen Rahmen industriell umgesetzt wurde meines Wissens aber gar nichts, weil Gerdgas eben viel günstiger auf den Markt strömte. Gutgläubige Politiker haben einem marktbeherrschenden "Unternehmen" den Weg bereitet, uns ganz erheblich unter Druck setzen zu können. Das war eben... nachträglich gesehen... leider keine wirtschaftliche Frage, sondern eine sehr politische... nachträglich gesehen ein sehr schwerer Vertrauensbruch und ein unverzeihlicher Verstoß der Politik gegen die Gesetze des Wettbewerbs!

Nicht aus zu schließen, daß das Gas im Wettbewerb wieder billiger angeboten wird, um der deutschen Wirtschaft schaden zu können, die ein aufwendiges Verfahren als Rettungsanker für die deutsch Wirtschaft betreiben muß.

Eine vorausschauende Bundesregierung muß sich darauf einstellen... und zügig den Weg in die Erneuerbaren Energien fortsetzen.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73219
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: Mo 25. Jul 2022, 07:25Die Anlagen gibt es nicht im erforderlichen Umfang; Speicher aber sehr wohl.
Welche Speicher sollen das sein? Und nein, Pumpspeicher sind das nicht, die sind älter, wimre wurde der letzte Pumpspeicher 2003 gebaut und der Widerstand der Anrainer gegen neue Pumpspeicher ist groß.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mo 25. Jul 2022, 07:53 Welche Speicher sollen das sein? Und nein, Pumpspeicher sind das nicht, die sind älter, wimre wurde der letzte Pumpspeicher 2003 gebaut und der Widerstand der Anrainer gegen neue Pumpspeicher ist groß.
Ich meine, daß die deutschen Gasspeicher für grünes Methangas geeignet sind. Zumindest war das mein Sachstand in den 1980er Jahren, als man davon träumte, mit dem System "Adam und Eva" mit Atomenergie Braunkohle zu Gas um zu wandeln, um dies auf vielfältige Art in der alten Bundesrepublik zu nutzen. Auf seine Art war dieses Verfahren auch schon "Power-to-Gas", heute natürlich völlig undenkbar. Ist auch gut so!

https://www.zeit.de/1974/13/was-eva-tre ... ettansicht

Aber "Power-to-Gas" ist nach wie vor die Lücke im geschlossenen System. Das kostet eben viel Geld auf Dauer, während uns die Natur in Millionen Jahren große Gasvorräte beschert hat, die man günstiger ausbeuten kann.
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41456
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von jack000 »

Tom Bombadil hat geschrieben: So 24. Jul 2022, 10:00 Und was macht man dann damit im Netz, wenn der Strom nicht gebraucht wird?
Bitcoins minen ...
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73219
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: Mo 25. Jul 2022, 08:26Ich meine, daß die deutschen Gasspeicher für grünes Methangas geeignet sind.
Das kann ich nicht beurteilen, entsprechende Anlagen, um den EE-Strom in Gas umzuwandeln fehlen ja aber auch und besonders effizient ist das auch nicht wirklich.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben: Mo 25. Jul 2022, 07:25 Heute in den DLF-Nachrichten:
Punkt nummer eins - DER STAAAAAAT verdient das MEISTE an der Energie (Erzeugung/Verteilung/verbrauch). In D. (Anteil PROFIT)

Punkt nummer zwei - DER STAAAAAT hat die Energieversorgung /Verteilung /Verbrauch SO "GESTEUERT" wie sie grad IST in D. (Gesetze//Bundesnetzagentur/Überwachung/Vorschriften/Empfehlungen.....POLITIK !!). Der Ochse mit eigener WEIDE !

Was kann der Normalbürger (D)
57,9 Prozent sind Mieterhaushalte*.
noch wählen ??

*Auch die Mieterquote ist Staatspolitik.. (Armer Bürger - Reicher Staat)

Je MEHR DEUTSCHE Umwandlung//Fremdarbeit im "Stück" /Produkt - je mehr STEUERN ...

Nur eine Frage >> wer bekommt die MEISTE PROPAGANDA wegen ENERGIE ??

Wer hat die Kernkraft errichten lassen ? (Die Länder. Oder einzelne Bürger ??)

Wer hat das Abfallgesetz//Entsorgung für Atomkraft geschrieben ? ...ich wars NICHT !!
57,9 Prozent sind Mieterhaushalte...
. KÖNNEN an ihrer ART des Heizens/StromVerbrauchs - NICHTS ändern.

Nächste Frage....wer hat den größten Energieverbrauch ??

...die Industrie ? Danach ?

Handwerk und Handel...

Wie hoch sind da ANFORDERUNGEN für EE ?
Was Könnte der Eigentümer ändern - woher er die Energie nimmt ? >> ALLES !!

Wer verbraucht den meisten SPRIT ? Rentner ? Kinder ? Geistliche ?
- Zack ->> wieder Industrie UND HANDWERK.

Wer hat die Kosten VOLL zu tragen ?

....ich kanns Dir sagen - DER De.pp der das so wollte .

......NICHT die Industrie/Handwerk/Handel.....sondern >> der Wähler !!

Wem propagiert man EE ???
Wer hat die MEISTE Möglichkeit in EE zu investieren ? ...57,9 Prozent der Haushalte NICHT!!

Ach stimmt EE ist ja IDEOLOGIE . ....so wie Sozialismus.

Klopfe das Fleisch ...solange es WARM IST !! ...und sich klopfen lässt !

Thema : Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"....nicht der Bürger !!!
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Bundesregierung will deutsches Gasnetz "rückbauen"

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mo 25. Jul 2022, 15:56 Das kann ich nicht beurteilen, entsprechende Anlagen, um den EE-Strom in Gas umzuwandeln fehlen ja aber auch und besonders effizient ist das auch nicht wirklich.
Diese Aussage stimmt so nur auf den ersten Blick. Die Fraunhofergesellschaft hat ein Verfahren ersonnen und in einer Demonstrationsanlage nachgewiesen, das grünes Methangas mit 75% des Energieinhalts der eingesetzten elektrischen Energie erzeugt. Das klingt erst einmal unschön... aber die Förderung von Erdgas kostet sicher auch Energie. Gut, wenn man reichlich davon hat...

Tatsächlich ist das Verfahren ungünstiger, als Erdgaslager an zu bohren und das Gas mit Schiffen und Rohrleitungen zu verteilen. Dazu muß niemand ein Rechenkünstler sein. Wenn aber die Erdgashändler ihr Gas immer weiter verteuern oder verknappen, dann ist dieses Verfahren ein möglicher Ausweg zu mehr Unabhängigkeit und Energiesicherheit. Es lohnt sich also, besondere Anstrengungen zu machen, dieses Ziel zu erreichen. Ich sehe da eher eine politische Frage als eine Kostenfrage.

Aus meiner Sicht muß neben dem unbedingten Einspargebot auch ein Programm beschleunigt werden, mit dem wir uns bis 2050 Zeit lassen wollten. Bis dahin wollte man das fossile Erdgas nutzen, um die im Tages- und Jahreslauf rasch veränderliche Erzeugung von Erneuerbaren Energien aus zu gleichen. Von dieser Energie steht mehr zur Verfügung, als wir zum Zeitpunkt der Erzeugung verbrauchen können. Auch sind wohl die Verteilungsschienen für auf See befindliche Windanlagen in den Süden noch immer nicht entstanden.

Anstatt dessen stellt sich ein bayerischer Wirtschaftsminister Aiwanger hin und fordert zusätzlich die Wiederinbetriebnahme von Atommeilern, die 2021 stillgelegt wurden. Wenn man aus Einsicht in eine Notlage dem Teufel den kleinen Finger reicht... also noch in Betrieb befindliche Anlagen bis ins Frühjahr 2023 weiter laufen lassen will, dann ist durch nahezu dauernden Betrieb weiterer 3 Atommeiler der Druck genommen, die Erneuerbaren Energien schneller verfügbar zu machen... und die Eigentümer der Atommeiler werden sich das gut bezahlen lassen, anstatt die Mittel zukunftssicher ein setzen zu müssen.

Zur politischen Erpressung durch die russische Gerdgas-Sonderbeziehung zu Deutschland kommt nun auch noch die politische Erpressung durch Interessenvertreter.
Antworten