Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

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Elmar Brok
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Elmar Brok »

Platon hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 09:18

Die Ukraine ist anders als Deutschland keine Führungsmacht in Europa und daher sollte man hier auch mal Realismus zeigen, wie so etwas abzulaufen hat. Deutschland ist kein Bittsteller in Kiew und kann erwarten, dass man mit Respekt behandelt wird, was aber bei diesem Vorgang nicht der Fall war. Wenn die Ukraine dann die Sache aus dem Weg geräumt hat, kann man sicher über weitere Waffenlieferungen etc. mit den Ukrainern beraten.
Was hat die Behandlung eines Landes mit seinem Führungsanspruch/seiner Führungsmacht zu tun?
Zum Glück geht nicht einmal unsere Bundesregierung soweit und beschränkt sich darauf, nicht in die Ukraine zu reisen. Ein Stopp der Waffenlieferungen etc. aufgrund der Ablehnung Steinmeiers wäre fatal und wirklich jenseits von Gut und Böse. Man stelle sich das mal vor: Faschismus walten lassen aufgrund eines diplomatischen Affronts.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Elmar Brok »

Brainiac hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 09:15 Hatte er in diesem Fall nicht wirklich, da Merz ja reist. Er konnte die Frage nicht ignorieren.

Merz hat genau das erreicht, was er wollte: Scholz in die beleidigte Ecke zu drängen. Und das halbe Land jubelt ihm noch zu, das macht mich echt fassungslos. Na ja, zum Glück nicht das halbe, wenn man genau hinsieht - hauptsächlich gewisse sehr lautstarke Medien und Leute, die sich in den Sozialen Medien äußern.

Man muss sich nur mal auf SPON einige Kommentare dazu durchlesen, wie der Spiegel das Thema berichtet hatte, der sich ja recht deutlich und süffisant auf die Seite von Melnyk und Merz geschlagen hatte. Tenor: "Habt ihr sie noch alle?"
Das sind natürlich sehr differenzierte und fundierte Äußerungen. Mir war auch neu, dass Melnyk und Merz ein Duo sind bzw. eine Seite darstellen würden. In welcher Welt?

Merz hat mich und meine Interessen in Kiew repräsentiert. So wie es auch Hofreiter und co. zuvor getan haben. Wenn die Bundesregierung dies nicht will, dann ist es besser, Merz reist in die Ukraine und überlässt dieses Spielfeld nicht Putin-Verstehern wie Gysi. Dort wünsche ich mir deutsche Vertreter, die der Ukraine wirklich helfen. Also hinter Waffenlieferungen und Sanktionen stehen. Es wäre ein fatales Signal, wenn Gysi und andere Linke die einzigen wären, die in die Ukraine reisen. Was kommt als nächstes? Eine Reise der AfD?
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relativ
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von relativ »

Nightrain hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 09:18 Ich halte es für sehr dumm sich so zu äußern. Was soll der Zweck sein? Würde Steinmeier jetzt doch nach Kiew fahren, wäre das für ihn eine Demütigung, weil jeder weiß, dass der Besuch allein dazu dient, dass Scholz dann fährt.



Der Inhalt der Mitteilung an die deutsche Botschaft in der Ukraine ist doch mitlerweile bekannt:
"In der Nachricht ließ die ukrainische Seite der Botschafterin am Dienstagnachmittag demnach ausrichten, dass man einen deutschen Besuch für substanzieller und akzeptabler halte, wenn er unabhängig von der Visite der Staatschefs Polens und der Balten-Republiken gehalten werde."

Ja, das mag für einen Steinmeier hart sein gesagt zu bekommen, dass man zwischen den echten Unterstützern der Ukraine in der Delegation nicht verloren hat. Wahr ist es ja trotzdem. Wie laufen denn die Gespräche des Bundespräsidialamtes hinsichtlich eines Einzelbesuches? Oder spielen die auch Leberwurst?
Als meine Einschätzung ist,damit Steinmeier da hinfährt, bedarf es einer offiziellen Einladung und dplomatischen Entschuldigung seitens Selenskyjs.
Ob es eine Lösung geben kann ohne Steinmeiers ausladung aufzuarbeiten, hängt wohl davon ab, wie sich die kommunikation jetzt weiter entwickelt. Melnky hat schon mal die erste Stinkbombe diesbezüglich gezündet.
Die Ukraine als Land braucht diese Nebenkriegsschauplätze mom. ganz bestimmt nicht und aufgemacht werden sie nicht von deustchen Politiker der Regierung.
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Platon
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Platon »

Elmar Brok hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 09:24 Was hat die Behandlung eines Landes mit seinem Führungsanspruch/seiner Führungsmacht zu tun?
[...]
Naja, man geht mit den USA diplomatisch ein wenig vorsichtiger um als mit Äquatorialguinea. Es geht mir darum, dass Deutschland als mächtiges Land in den internationalen Beziehungen Respekt einfordern kann und die Ukraine nicht in der Position ist Deutschland respektlos zu behandeln.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Bobo »

Elmar Brok hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 09:18 Melnyk mag für Teile der deutschen Öffentlichkeit ein großes Ärgernis sein. Er steht aber nicht zwischen Scholz und seinem Besuch in Kiew. Das ist allein die Steinmeier-Problematik. Und natürlich geht es um Steinmeiers Vergangenheit. Aufgrund dieser ist er in der Ukraine äußerst unbeliebt. Ihn zu hofieren käme schlecht an. Wobei ich mir inzwischen gewünscht hätte, Steinmeier wäre in die Ukraine gekommen und man hätte ihn direkt mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Wäre wahrscheinlich auch ein riesen Skandal gewesen, aber wenigstens einer mit Eindruck.
Das Problem mit Fehlern ist, dass sie sich erst hinterher als solche erweisen. Wer hätte zu Beginn des Krieges geglaubt, dass die Russen die Ukraine nicht in wenigen Tagen von der "übermächtigen" Russen Armee überrollt würde? NICHT EINER! Nicht einmal Putin, der es zumindest ein bisschen besser hätte wissen können.

Steinmeier hat seine Fehler eingeräumt und bedauert, und Deutschland hilft. Wer ist da nun die beleidigte Leberwurst? Nun ist es an der Ukraine, einen Fehler einzugestehen und zu bedauern. So einfach ist das. Wie bei Steinmeier erwies sich auch dieser Fehler erst hinterher als solcher. So what? I'm Gegensatz zu Selensky hat Steinmeier sich als Staatsmann erwiesen
Zuletzt geändert von Bobo am Mi 4. Mai 2022, 09:37, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Elmar Brok »

Platon hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 09:34 Naja, man geht mit den USA diplomatisch ein wenig vorsichtiger um als mit Äquatorialguinea. Es geht mir darum, dass Deutschland als mächtiges Land in den internationalen Beziehungen Respekt einfordern kann und die Ukraine nicht in der Position ist Deutschland respektlos zu behandeln.
Offensichtlich ist man dazu in der Lage.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Nightrain »

relativ hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 09:31 Als meine Einschätzung ist,damit Steinmeier da hinfährt, bedarf es einer offiziellen Einladung und dplomatischen Entschuldigung seitens Selenskyjs.
Nach der Aussage von Scholz wüsste ja trotzdem jeder, dass Steinmeier nur der Depp wäre, der allein für den Scholz-Besuch nach Kiew hingedackelt ist. :rolleyes:
Zuletzt geändert von Nightrain am Mi 4. Mai 2022, 09:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Elmar Brok »

Bobo hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 09:34 Das Problem mit Fehlern ist, dass sie sich erst hinterher als solche erweisen. Wer hätte zu Beginn des Krieges geglaubt, dass die Russen die Ukraine nicht in wenigen Tagen von der "übermächtigen" Russen Armee überrollt würde? NICHT EINER! Nicht einmal Putin, der es zumindest ein bisschen besser hätte wissen können.

Steinmeier hat seine Fehler eingeräumt und bedauert, und Deutschland hilft. Wer ist da nun die beleidigte Leberwurst? Nun ist es an der Ukraine, einen Fehler einzugestehen und zu bedauern. So einfach ist das. Wie bei Steinmeier erwies sich auch dieser Fehler erst hinterher als solcher. So what?
Wofür hat sich Steinmeier denn konkret entschuldigt? Für die Steinmeier-Formel? Ich glaube nicht.

Nur weil man sich entschuldigt, muss nicht alles aus der Welt geschaffen sein und öffentlich auf best friends machen. Denn Steinmeiers Handeln hatte direkte Folgen für Menschen.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Platon »

Elmar Brok hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 09:35 Offensichtlich ist man dazu in der Lage.
Naja, man würde wohl gerne Scholz in der Ukraine haben, damit man von ihm mehr Waffen bekommt, was dieser aber im Moment ablehnt.
Es ist nicht so, dass Scholz unbedingt nach Kiew reisen will, sondern es ist umgekehrt. Die Ukrainer haben ihn eingeladen und sind verärgert, dass er nicht kommt.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Elmar Brok »

Platon hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 09:38 Naja, man würde wohl gerne Scholz in der Ukraine haben, damit man von ihm mehr Waffen bekommt, was dieser aber im Moment ablehnt.
Es ist nicht so, dass Scholz unbedingt nach Kiew reisen will, sondern es ist umgekehrt. Die Ukrainer haben ihn eingeladen und sind verärgert, dass er nicht kommt.
Du bist also der Meinung, die Ablehnung Steinmeiers hat Konsequenzen für unsere Unterstützung der Ukraine?
Scholz darf natürlich ewig und immer wieder die Ukrainer echauffieren. Das ist kein Problem :D
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relativ
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von relativ »

Nightrain hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 09:36 Nach der Aussage von Scholz wüsste ja trotzdem jeder, dass Steinmeier nur der Depp wäre, der allein für den Scholz-Besuch nach Kiew hingedackelt ist. :rolleyes:
Wie das im nachhinein ein jeder interpretiert, spielt dabei keine Rolle. Es geht darum Fehler die gemacht wurden aufzuarbeiten und sich die Hand zu reichen, damit man endlich auch deutsche Symbolpolitik etablieren kann. Wenn dies von einer Seite nicht gewollte ist, ok. Dann bleibt es halt bei der Hilfe für die Ukraine, aber eher schlechte Beziehungen der mom. Regierungen.
Solange Deutschland eh in dieser EU und NATO Hilfe involviert ist, hat dies im Bezug auf militärische und humanitärer Hilfe wohl auch keinen großen Einfluss.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Gutmensch1 »

relativ hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 09:07 Dann macht er hier aber mittlerweile einen schlechten Job, oder er glaubt tatsächlich wir brauchen als Gesellschaft diese Beleidigungen und ständige Kritik von ihm, um dann erst der Ukraine zu helfen.
Genau das. Wir brauchen Kritik, um zu erkennen, was wir seit Jahrzehnten falsch gemacht haben. Die Tatsache, dass man trotz der vergangenen, unrühmlichen Rolle Steinmeiers und der deutschen Regierungspolitik insgesamt, keine Kritik annehmen kann, ist unser eigenes Problem, das wir lösen müssen. Unsere Befindlichkeiten sind jetzt nebensächlich und wir sollten sie beiseite schieben, es geht jetzt um mehr und um wesentlich Wichtigeres, es geht um die Verhinderung eines Weltkrieges und dafür muss Russland mit allen Mitteln bekämpft werden. Das liegt in unserem ureigensten Interesse.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Platon »

Elmar Brok hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 09:40 Du bist also der Meinung, die Ablehnung Steinmeiers hat Konsequenzen für unsere Unterstützung der Ukraine?
[...]
Ja davon gehe ich aus. Nach dem man auf Druck der USA 50 Geparden angekündigt hat, hat Deutschland kürzlich über die Medien durchsickern lassen man wolle auch 7 Panzerhaubitzen liefern.

Vielleicht wären es 20 Haubitzen gewesen und die Zusage sobald möglich die Ausbildung für Leopold und Marder zu beginnen mit der Aussicht größere Mengen davon von der Waffenindustrie liefern zu lassen, sobald es möglich wird, wenn man es bei einem Kiew-Besuch von Scholz verkündigt hätte. Die entsprechenden Genehmigungsanträge für Leopold und Marder liegen bei den Ministerien bereits auf dem Tisch. Es geht bei der Unterstützungs-Diplomatie eben auch immer darum, dass es immer mehr sein und schneller gehen könnte, wenn die Beziehungen besser wären. Mit guten diplomatischen Beziehungen kommt man häufig weiter als in den Medien den Regierungschef zu beleidigen.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Elmar Brok »

Gutmensch1 hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 09:43 Genau das. Wir brauchen Kritik, um zu erkennen, was wir seit Jahrzehnten falsch gemacht haben. Die Tatsache, dass man trotz der vergangenen, unrühmlichen Rolle Steinmeiers und der deutschen Regierungspolitik insgesamt, keine Kritik annehmen kann, ist unser eigenes Problem, das wir lösen müssen. Unsere Befindlichkeiten sind jetzt nebensächlich und wir sollten sie beiseite schieben, es geht jetzt um mehr und um wesentlich Wichtigeres, es geht um die Verhinderung eines Weltkrieges und dafür muss Russland mit allen Mitteln bekämpft werden. Das liegt in unserem ureigensten Interesse.
Richtig. Erst auf diesem Weg wird in Deutschland thematisiert, was wir jahrelang betrieben haben. Die Missachtung der osteuropäischen Sicherheitsinteressen.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von relativ »

Gutmensch1 hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 09:43 Genau das. Wir brauchen Kritik, um zu erkennen, was wir seit Jahrzehnten falsch gemacht haben. Die Tatsache, dass man trotz der vergangenen, unrühmlichen Rolle Steinmeiers und der deutschen Regierungspolitik insgesamt, keine Kritik annehmen kann, ist unser eigenes Problem, das wir lösen müssen. Unsere Befindlichkeiten sind jetzt nebensächlich und wir sollten sie beiseite schieben, es geht jetzt um mehr und um wesentlich Wichtigeres, es geht um die Verhinderung eines Weltkrieges und dafür muss Russland mit allen Mitteln bekämpft werden. Das liegt in unserem ureigensten Interesse.
Wo können wir denn keine Kritik annehmen. Was soll man denn noch mehr tun als einzuräumen man habe dort Fehler und Fehleinschätzungen gemacht. Steinmeier hat sich sogar als Bundespräsident öffentlich entschuldigt.
Die Kritik war ja schon in Deutschland hoch genug, braucht es da noch mehr bissige Kritik, bis hin zu beleidigungen von Staatsdienern aus dem Ausland?
Ich habe großes Verständnis für die extreme Lage indem sich die ukrainischen Politiker befinden und hatte bisher auch viel Nachsicht, daß Dinge überdeutlich angesprochen wurden, da ging aber auch darum, ob und in welchen Umfang Deutschland Waffen liefern sollte.
Das jetzt auch bei anderen Themen bindwütig draufgehauen wird und ich mir z.B. von einem Melnyk sagen lassen muss, daß wir unsere Vergangenheit als Gesellschaft aufarbeiten muessen, nach dem Motto, tun wir wohl nicht selbständig, ist mir dann doch zu viel des "gutgemeinten".
Melnyk soll sich um Themen kümmern die die Lage seiner Landsleute in der Ukraine und hier in Deutschland verbessern und nicht ständig irgendwelche Schlagzeilen produzieren.
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Gutmensch1 »

Platon hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 09:18 Ich versteh nicht, wo bei der ganzen Sache eigentlich das Problem ist. Den Bundespräsidenten kurzfristig auszuladen oder auf welchen Wegen auch immer zu unerwünschten Person zu erklären, war ein schwerer diplomatischer Affront. Er hatte natürlich seine Vorgeschichte, aber das ändert nichts daran, dass man so nicht mit einem Land umgeht, dass seine komplette Außen- und Energiepolitik auf Dauer umgestellt hat und die Ukraine mit MIlliarden an Geldern, humanitären Gütern, Waffen, Munition und bald auch Panzern unterstützt. ...
Wir machen das nicht nur aus humanitären Gründen, wir helfen der Ukraine in erster Linie aus ureigenen Sicherheitsinteressen. Putin bedroht die gesante Sicherheitsarchitektur der Nachkriegszeit, er bricht alle Verträge und er bricht mit allen Prinzipien des Völkerrechts und der Menschenrechte. Er hat die Zeit auf 1933 zurück gedreht. Diese Gefahr wurde und wird von unserer Regierung erkannt ubd darauf reagiert sie.
Wir sind aber dennoch mitverantwortlich für Putins Krieg, denn wir haben ihn mit unserer kurzsichtigen und paternalistischen Politik gegenüber der Ukraine und den Ost-Staaten zu diesem Schritt ermuntert. Die Nicht-Einladung Steinmeiers ist nur eine späte Reaktion auf diese unsägliche Politik Deutschlands, die maßgeblich die Handschrift Steinmeiers und Schröders trug.
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Re:Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Gutmensch1 »

relativ hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 09:58 Wo können wir denn keine Kritik annehmen. ...
Zum Beispiel beim Thema Steinmeier und seiner Nicht-Einladung. Wir reagieren wie eine beleidigte Leberwurst.
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relativ
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von relativ »

Gutmensch1 hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 10:04 Zum Beispiel beim Thema Steinmeier und seiner Nicht-Einladung. Wir reagieren wie eine beleidigte Leberwurst.
Sorry aber welcher andere Staat hätte sowas positiv aufgenommen, oder nicht verärgert reagiert, wenn sein Staatsoberhaupt mal eben zu unerwünschten Person erklärt wird und diplomatisch gesehen vorgeführt wird mit der Art und Weise dieser Ausladung. Da würden persönliche Animositäten dem Wohle des ukrainisshen Volkes vorgezogen. Denn es war nicht nur Steinmeier den man da ausgeladen hat, es war ein Staatsoberhaupt. Ich halte sowas für sehr unklug, vorallem dann wenn man HIlfe braucht
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Bobo »

[
quote=Brainiac post_id=5209333 time=1651648533 user_id=2335]
Hatte er in diesem Fall nicht wirklich, da Merz ja reist. Er konnte die Frage nicht ignorieren.

Merz hat genau das erreicht, was er wollte: Scholz in die beleidigte Ecke zu drängen. Und das halbe Land jubelt ihm noch zu, das macht mich echt fassungslos. Na ja, zum Glück nicht das halbe, wenn man genau hinsieht - hauptsächlich gewisse sehr lautstarke Medien und Leute, die sich in den Sozialen Medien äußern.

Oh ja! Ganz Europa jubelt dem blassen Vogel zu. Es wird immer absurder. Wenn man möchte, daß die Regierung die Klappe hält, könnte die Öffentlichkeit doch mit gutem Beispiel voran gehen. Und die Journalie bitte auch. Von sich aus hat die Regierung kein Wort verloren.

Aber da gibt es wohl getroffene Hunde, deren Ego es braucht, den Kanzler in der Ukraine zu sehen. Niemand braucht das. Gibt letztlich auch Telefon.
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Panarin »

Das Problem bei Melnik ist nicht dass er Deutschland kritisiert oder Forderungen stellt. Das Problem ist wie er es tut. Er ist Diplomat.
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Elmar Brok »

Panarin hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 12:29 Das Problem bei Melnik ist nicht dass er Deutschland kritisiert oder Forderungen stellt. Das Problem ist wie er es tut. Er ist Diplomat.
Das kann man so sehen, aber Melnyk ist ein rein innerdeutsches Problem. Er hat keine relevanten Auswirkungen auf die deutsch-ukrainischen Beziehungen. Relevant ist die Causa Steinmeier.
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Panarin »

Elmar Brok hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 12:32 Das kann man so sehen, aber Melnyk ist ein rein innerdeutsches Problem. Er hat keine relevanten Auswirkungen auf die deutsch-ukrainischen Beziehungen. Relevant ist die Causa Steinmeier.
Er ist Botschafter also ich denke nicht dass es keine Auswirkungen auf Dauer hat.
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Elmar Brok »

Panarin hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 12:34 Er ist Botschafter also ich denke nicht dass es keine Auswirkungen auf Dauer hat.
Welche Auswirkungen hat er denn?
Die Causa Steinmeier wurde von Regierungsvertretern aufgegriffen und erklärt, was die Konsequenzen sind. Gegen Melnyk gab es meines Wissens nach Kritik. Wobei ich nicht einmal weiß, ob diese von Regierungsvertretern geäußert wurde.
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von relativ »

Kritikaster hat geschrieben: Di 3. Mai 2022, 23:54 Ich wäre geneigt, Dir zuzustimmen, wenn wir aus eigener Erfahrung beurteilen könnten, wie sich eine solche Extremsituation (Überlebenskampf der eigenen Nation in verantwortlicher Position) auf unser eigenes Verhalten auswirkte. Können wir aber glücklicherweise nicht.
Darum ist wohl auch nicht jeder Mensch gleichwohl für ein Politikeramt geeignet.
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von relativ »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 09:11 Ohja, Kritik an Deutschland und den Putin-nahen SPD-Politikern in Verantwortung ist dringend nötig, dass Deutschland oder die deutsche Gesellschaft beleidigt würde sehe ich nicht. Sonst ist die deutsche Politik selber schnell mit Kritik in vorderster Front dabei - man denke nur mal an Israel, wie sich der "Freund" Deutschland verhält - jetzt fühlt man sich direkt beleidigt. So ein Schmierentheater.
Mir ist nicht bekannt, daß ein deutscher Regierungspolitiker Kritik am Ausland in so einer unterirrdischen Form abgehalten hätte und dann noch zu einem Verbündeten, von dem man Hilfe erwartet. Ich sehe da kein Spiegel den man sich vorhalten muesste, es sei denn du hast dafür ein gutes/besseres Vergleichsbeispiel. Die geäußerte Kritik an Israel ist es für mich schon mal nicht.
Zuletzt geändert von relativ am Mi 4. Mai 2022, 14:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von relativ »

Elmar Brok hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 12:32 Das kann man so sehen, aber Melnyk ist ein rein innerdeutsches Problem.
Ist er deutscher oder ukrainischer Botschafter.... :s
Er hat keine relevanten Auswirkungen auf die deutsch-ukrainischen Beziehungen.
Mom. keine die öffentlich genannt werden, noch so ein Unterschied der aufällig ist.
Relevant ist die Causa Steinmeier.
Man könnte fast meinen sie wäre einigen wichtiger, als Verbündete für den Verteidigungskrieg zu finden.
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Tom Bombadil »

relativ hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 09:08 Du glaubst er hat sich seine Ausladung nur ausgedacht?
Gab es überhaupt eine Einladung? Laut Selenskyi nicht.
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Tom Bombadil »

relativ hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 09:22Es ist ja offensichtlich, daß Wörter wie z.B. beleidigte Leberwurst, Arschloch, ect.pp. öffentlich in Kameras oder auf Twitter ect. gepostet von vielen angesprochenen Politiker als Beleidigung aufgefasst wurden.
Beleidigte Leberwurst ist mMn. keine Beleidigung. Arschloch schon, sowas geht nicht, aber das war weder auf die diskutierten Steinmeier noch auf Scholz bezogen.
Mir geht sonstwo vorbei, wer ukr. Botschafter in D ist, aber dass mal jemand den Putinfreunden in der SPD Dampf macht war überfällig, das haben sie sich redlich verdient.
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Re: Re:Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Platon »

Gutmensch1 hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 10:04 Zum Beispiel beim Thema Steinmeier und seiner Nicht-Einladung. Wir reagieren wie eine beleidigte Leberwurst.
Das Problem geht aus deutscher Sicht ja viel weiter, weil eine derartige Behandlung des deutschen Staatsoberhaupts einen Prestigeverlust auf internationaler Bühne bedeutet. Wenn die Ukraine das deutsche Staatsoberhaupt respektlos behandelt, dann werden andere Staaten das womöglich auch machen. So etwas kann man nicht einfach auf sich sitzen lassen, sondern da muss von der Ukraine jetzt irgendwas kommen.

Man kann das nicht darauf reduzieren, dass Scholz persönlich hier "beleidigt" reagiert, sondern die Regeln der Diplomatie und der internationalen Politik erfordern es, dass Deutschland das nicht mit sich machen lässt und da jetzt eine Geste der Wiedergutmachung der Ukraine verlangt, weil es sonst dauerhaft dem Ansehen und dem Respekt Deutschlands schadet. Staaten müssen darauf bestehen, dass sie respektvoll und mindestens auf Augenhöhe behandelt werden.

Und das wie gesagt von einem Land, dass politisch, militärisch und ökonomisch massiv unterstützt wird und auch in den nächsten Jahren mit gewaltigen Mittel unterstützt werden wird. Es ist natürlich klar, dass den Ukrainern das jetzt nicht gefällt, dass sie nicht mehr nur fordern, sondern auch selbst einen Schritt auf Deutschland zumachen müssen. Aber Deutschland muss einfach darauf bestehen, dass da jetzt irgendwas kommt.

Ich gehe auch davon aus, dass da jetzt irgendwas kommt. Scholz meinte jetzt auch, dass bereits Gespräche zwischen der Ukraine und Steinmeier stattfinden. Also ich bin mir sicher, dass die Ukrainer da jetzt auch irgendwas machen werden um die Sache zu bereinigen. Ich gehe auch davon aus, dass die beiden Koalitionspartner die Sache nicht anders sehen als Scholz und selbst Merz wird den Ukrainern kaum erzählt haben, dass das schon in Ordnung war, was sie da gemacht haben.



Zuletzt geändert von Platon am Mi 4. Mai 2022, 16:39, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Gutmensch1 »

Elmar Brok hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 09:48 Richtig. Erst auf diesem Weg wird in Deutschland thematisiert, was wir jahrelang betrieben haben. Die Missachtung der osteuropäischen Sicherheitsinteressen.
Da gibt es viel bei uns aufzuarbeiten. Das wird uns viele Jahre beschäftigen. Hoffentlich lernen wir daraus, nicht nur im Verhältnis zu Russland sondern auch und gerade in Bezug auf unser Verhältnis zu China. Künftig müssen wir lernen weniger paternalistisch zu denken und zu handeln.
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Zunder »

JJazzGold hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 07:21
Selbstverständlich, aber nicht wegen des Herrn Melnyk, sondern trotz des Herrn Melnyk.
Richtig.
Ich würde Melnyk rausschmeißen und der Ukraine schweres Gerät liefern.
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Tom Bombadil »

relativ hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 14:35 Die geäußerte Kritik an Israel ist es für mich schon mal nicht.
Ich hätte auch nichts anderes erwartet :cool: Auf jeden Fall genieße ich Popcorn zum deutschen Mimimi-Theater.
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Corella »

Bobo hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 07:40 :rolleyes: Es geht nicht um Mimimi. Es geht um diplomatischen Respekt, denke ich.
Formaler Respekt als Feigenblatt für erlebten Kohle- und Gaslobbyismus? Eine Herzog'sche Ruckrede wie die gemachte zur Sicherheitspolitik auch zur Energiepolitik, das wäre was respektables. Stattdessen kommen zu ersterer schon wieder substanzielle Zweifel, wie Cobra9 schon geschildert hat.
Mein Respekt hält sich da in Grenzen, die Umgangsform ist mir in gewissen Grenzen Wurscht.
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Tom Bombadil
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Re: Re:Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Tom Bombadil »

Platon hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 16:38"Auch für das deutsche Volk ein Problem" – Bundeskanzler Scholz
Welch Hybris :)
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Bobo »

Corella hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 16:44 Formaler Respekt als Feigenblatt für erlebten Kohle- und Gaslobbyismus? Eine Herzog'sche Ruckrede wie die gemachte zur Sicherheitspolitik auch zur Energiepolitik, das wäre was respektables. Stattdessen kommen zu ersterer schon wieder substanzielle Zweifel, wie Cobra9 schon geschildert hat.
Mein Respekt hält sich da in Grenzen, die Umgangsform ist mir in gewissen Grenzen Wurscht.
Deinen Respekt will ja keiner. Bzw. Geht's um den nicht.
Zuletzt geändert von Bobo am Mi 4. Mai 2022, 17:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Corella »

Bobo hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 16:45 Deinen Respekt will ja keiner.
Meine Empörung über Melnyk kriegste soweit halt auch nicht :-)
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 16:44 (..)Auf jeden Fall genieße ich Popcorn zum deutschen Mimimi-Theater.
Ich genieße es weniger, im Gegenteil. Offensichtlich hat der Umgang der ukrainischen mit der deutschen Regierung hier mittlerweile mehr Bedeutung als Putins mörderischer Angriffskrieg.
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 17:00Offensichtlich hat der Umgang der ukrainischen mit der deutschen Regierung hier mittlerweile mehr Bedeutung als Putins mörderischer Angriffskrieg.
Das geht vorüber.
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Adam Smith »

relativ hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 09:22 Es ist ja offensichtlich, daß Wörter wie z.B. beleidigte Leberwurst, Arschloch, ect.pp. öffentlich in Kameras oder auf Twitter ect. gepostet von vielen angesprochenen Politiker als Beleidigung aufgefasst wurden.
Bei der Beleidigung "Du bist so ein P...", ist sogar, wenn der Beleidigte ein Politiker ist, eine Hausdurchsuchung beim Übeltäter drinnen. Deutsche Politiker nehmen so was ernst.
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Panarin »

Elmar Brok hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 12:38 Welche Auswirkungen hat er denn?
Die Causa Steinmeier wurde von Regierungsvertretern aufgegriffen und erklärt, was die Konsequenzen sind. Gegen Melnyk gab es meines Wissens nach Kritik. Wobei ich nicht einmal weiß, ob diese von Regierungsvertretern geäußert wurde.
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Bobo »

Corella hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 16:50 Meine Empörung über Melnyk kriegste soweit halt auch nicht :-)
Einverstanden. Das ist der Vorteil der Meinungsfreiheit.
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Bobo »

Corella hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 16:44 Formaler Respekt als Feigenblatt für erlebten Kohle- und Gaslobbyismus? Eine Herzog'sche Ruckrede wie die gemachte zur Sicherheitspolitik auch zur Energiepolitik, das wäre was respektables. Stattdessen kommen zu ersterer schon wieder substanzielle Zweifel, wie Cobra9 schon geschildert hat.
Mein Respekt hält sich da in Grenzen, die Umgangsform ist mir in gewissen Grenzen Wurscht.
Mal im Ernst. Ganz Europa und darüber hinaus hat russ. Gas und Öl gekauft und tut es noch, aber für Deutschland ist es verwerflich. Bisserl durschaubar.
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Vongole »

Mal interessehalber gefragt, gab es eigentliche eine derartige Empörung, als Putin seinen Hund an Merkel schnüffeln ließ und vdLeyen bloßstellte?
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Billie Holiday »

Vongole hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 18:39 Mal interessehalber gefragt, gab es eigentliche eine derartige Empörung, als Putin seinen Hund an Merkel schnüffeln ließ und vdLeyen bloßstellte?
Kann mich nicht erinnern.
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Vongole »

Billie Holiday hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 18:42 Kann mich nicht erinnern.
Ich auch nicht. Scheint darauf anzukommen, wer brüskiert.
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Niklas »

Andrij Melnyk sagt was er denkt, also ist er kein Diplomat.
Ich würde die Führung des Landes, dessen Botschafter die diplomatische Sprache nicht beherrscht, höfflich-diplomatisch um einen Ersatz bitten und nicht lange darüber diskutieren.
Es gibt wichtigere Sachen. Es ist kein Kindergarten, um eine beleidigte Leberwurst zu spielen.
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von relativ »

Vongole hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 18:39 Mal interessehalber gefragt, gab es eigentliche eine derartige Empörung, als Putin seinen Hund an Merkel schnüffeln ließ und vdLeyen bloßstellte?
Ja hier im Forum schon, soweit ich mich erinnere.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von relativ »

Niklas hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 19:02 Andrij Melnyk sagt was er denkt, also ist er kein Diplomat.
Ich würde die Führung des Landes, dessen Botschafter die diplomatische Sprache nicht beherrscht, höfflich-diplomatisch um einen Ersatz bitten und nicht lange darüber diskutieren.
Es gibt wichtigere Sachen. Es ist kein Kindergarten, um eine beleidigte Leberwurst zu spielen.
Da es sowieso nur um eine symbolische Geste geht, ist auch keiner lange beleidigt. Alles andere läuft ja.
Nur das höchste deutsche Amt damit zu brüskieren, daß man dieses nicht ernst nimmt, kann ein Kanzler, kann eine Regierung nicht ignorieren. Wenn mir jemand ein Land aufzeigen kann, wo dies anders gehandhabt wird, plediere ich sofort für diese Kaffeefahrt nach Kiew, denn mehr wird es jetzt eh nicht mehr sein.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Re:Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von relativ »

Platon hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 16:38 Das Problem geht aus deutscher Sicht ja viel weiter, weil eine derartige Behandlung des deutschen Staatsoberhaupts einen Prestigeverlust auf internationaler Bühne bedeutet. Wenn die Ukraine das deutsche Staatsoberhaupt respektlos behandelt, dann werden andere Staaten das womöglich auch machen. So etwas kann man nicht einfach auf sich sitzen lassen, sondern da muss von der Ukraine jetzt irgendwas kommen.

....
So sieht es aus und ich bin mir sicher, daß die deutsche regierung nicht darauf aus ist, daß die ukrinische Regierung hier zu Kreuze kriechen muss, oder einen totalen Gesichtsverlust erleidet.
Eine formale diplomatschee Entschuldigung für dieses Vorgehen wird mit sicherheit völlig ausreichen.

Noch was ich würde auch den Melnyk aus Deutschland abziehen, dem geht es hier zu gut. Dafür würde ich versuchen einen Klitschko Bruder einsetzen.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Elmar Brok »

Panarin hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 18:04 Ein Diplomat der teilweise beleidigend wird ist normalerweise nicht lange tragbar.
Das beantwortet meine Frage nicht. Melnyk ist kein relevantes Problem für die Unterstützung der Ukraine. Die Causa Steinmeier ist es in Ansätzen. Allerdings in erster Linie auf symbolischer Ebene.
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