Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

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Brainiac
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Brainiac »

Aha. Man darf die Regierung beliebig durch den Wolf drehen, ja? Aber wenn man sie verteidigt, ist das "deutsche Befindlichkeit".
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Uffhausen
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Uffhausen »

JJazzGold hat geschrieben: Do 5. Mai 2022, 08:59
Es gibt wohl kaum einen schlechteren Zeitpunkt für die Ukraine als diesen, zu dem sich lt. Melnyk Deutschland zurückziehen sollte, um zu diskutieren,...
Ja.

Ich habe zunehmend den Eindruck, dass für Melnyk die Ukraine bereits verloren ist - an wen und weswegen auch immer = weswegen er jetzt schon eben Schuldige und Verantwortliche sucht, bzw. meint festzustellen. Anders kann ich mir sein Gebaren nicht mehr erklären. Bin mir nicht sicher, wie man ihn einordnen kann... irgendwas pro-russisches hat er auf jeden Fall. Weil wenn die Ukraine und Deutschland sich streiten, freut sich Putin. :|
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Vongole
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Vongole »

Uffhausen hat geschrieben: Do 5. Mai 2022, 19:40

(..) Bin mir nicht sicher, wie man ihn einordnen kann... irgendwas pro-russisches hat er auf jeden Fall. Weil wenn die Ukraine und Deutschland sich streiten, freut sich Putin. :|
Gab ja schon einige unterirdische Kommentare zur Ukraine, aber wie ich sehe, kann man die noch toppen.
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Zunder
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Zunder »

Vongole hat geschrieben: Do 5. Mai 2022, 19:31 Vier Seiten voller deutscher Befindlichkeit, während Putin sich anschickt, die Ukraine zu vernichten :dead:
Zur deutschen Befindlichkeit gehört es zweifellos, den pöbelnden Verehrer eines Holocaust-Kollaborateurs über den grünen Klee zu loben.
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Kritikaster
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Kritikaster »

Marmelada hat geschrieben: Do 5. Mai 2022, 19:22 Aber wenn Melnyk meint, das sei seinen Zwecken dienlich, bitteschön...
Und erneut: Gemessen am "Zwischenergebnis" hat er zunächst Recht behalten. So what?

Mir ist es auch vollkommen schnuppe, wer hier auf welchem Weg sich darüber zu beklagen versucht, dass der Versuch offenbar letztlich doch elend gescheitert ist, einen Keil zwischen die Unterstützungsbereitschaft Deutschlands und der Ukraine bei deren Kampf gegen den Faschisten Putler und seine barbarischen Hiwi-Horden zu treiben.

Wenn das Moskautreuen (offen oder verkappt) ein Dorn im Auge ist, möge dieser noch tiefer als bislang eindringen.
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Kritikaster »

Brainiac hat geschrieben: Do 5. Mai 2022, 19:36 Aha. Man darf die Regierung beliebig durch den Wolf drehen, ...
Anders als in Russland: JA!

Ich bin erstaunt, dass Du das in diesem Fall anscheinend anders siehst.
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Uffhausen
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Uffhausen »

Gutmensch1 hat geschrieben: Do 5. Mai 2022, 09:49 Da hat Botschafter Melnyk recht, wir müssen unsere Einstellung aufarbeiten. Er legt den Finger auf die Wunde, weshalb er auch soviel Kritik erntet.
Die Interessen Russlands haben wir immer zuerst berücksichtigt und die der Ukraine haben wir völlig außer Acht gelassen.
Bitte: Wer ist WIR?

Wenn du dir selbst ein negatives Zeugnis ausstellen willst, dass DU in der Vergangenheit allzusehr pro-russisch und anti-ukrainisch gedacht, gehandelt und gewählt hast, kann dich niemand dran hindern. Und wenn dir das melnyk'sche Geschwätz dabei noch die Entscheidung leichter macht, dann freu' dich halt = aber bitte für dich ganz allein.
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Kritikaster »

Vongole hat geschrieben: Do 5. Mai 2022, 19:44 Gab ja schon einige unterirdische Kommentare zur Ukraine, aber wie ich sehe, kann man die noch toppen.
Nicht "toppen" - unterbieten!
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von H2O »

Nun ja, liebe Vongole, sehr lange war ich auch gefangen in der Annahme, daß Deutschland für Rußland ein besonders wirksames Ziel abgegeben hätte, wenn Putin der Meinung gewesen wäre, daß Deutschland Kriegspartei sei. Deutschland ohne nukleare eigene Verteidigung, und ein Präsident Trump im Hintergrund... Da fand ich unser angedrohtes Schicksal dann doch noch wichtiger als das der Ukraine. Diese Befürchtung hat sich inzwischen verflüchtigt, obwohl ein bekräftigtes Schutzversprechen der USA den Prozeß beschleunigt hätte.,

In dieser Zeit fand ich das zögerliche Verhalten des Bundeskanzlers in seiner Verantwortung für unser Volk ganz vernünftig. Mein Kipppunkt war die Erklärung des US-Präsidenten, daß Rußland nicht einmal gedanklich den Einsatz von ABC-Waffen erwägen sollte. Entsprechende Erklärungen der russischen Seite hatte es zuvor gegeben... und davon ist seit der Erklärung des Präsidenten Biden zumindest vordergründig nichts mehr zu vernehmen.

Ich finde es nach wie vor vernünftig, daß unser Kanzler sich grundsätzlich festgelegt hat, sich nur in engster Abstimmung mit unseren Sicherheitspartnern in der NATO zu Waffenlieferungen an die Ukraine bewegen zu lassen. Und ich finde auch richtig, daß dies bevorzugt in einem Ringtausch... Waffensysteme aus der Zeit des Warschauer Pakts gehen in die Ukraine, Waffensysteme der Bundeswehr gehen an unsere Sicherheitspartner... abgewickelt wird. Damit wird ein Angriff auf NATO-Partner zu einem höheren Risiko für die Ansammlung von Kriegsverbrechern und Raubmörderbanden in der russischen Führung.

Mit dieser Vorsicht und Zurückhaltung sollten natürlich Hilfen Deutschlands für Ukrainer in der Ukraine und solche auf der Flucht auf keinen Fall gewährt werden. Da sollte das Menschenmögliche auch geleistet werden.
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Uffhausen »

Vongole hat geschrieben: Do 5. Mai 2022, 19:44 Gab ja schon einige unterirdische Kommentare zur Ukraine, aber wie ich sehe, kann man die noch toppen.
Willst du etwa bezweifeln, dass Melnyk's Verhalten Putin nicht in die (Kriegs-)Hände spielt?
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Marmelada
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Marmelada »

Kritikaster hat geschrieben: Do 5. Mai 2022, 19:54 Und erneut: Gemessen am "Zwischenergebnis" hat er zunächst Recht behalten. So what?
Nope. Das Ergebnis kam zustande, weil sich Dritte eingeschaltet haben, nicht aufgrund des kontraproduktiven Dauergepöbels. Das hat nur Zeit gekostet.
Mir ist es auch vollkommen schnuppe, wer hier auf welchem Weg sich darüber zu beklagen versucht, dass der Versuch offenbar letztlich doch elend gescheitert ist, einen Keil zwischen die Unterstützungsbereitschaft Deutschlands beim Kampf der Ukraine gegen den Faschisten Putler und seine barbarischen Hiwi-Horden zu treiben.

Wenn das Moskautreuen (offen oder verkappt) ein Dorn im Auge ist, möge dieser noch tiefer als bislang eindringen.
Natürlich. Meine offen oder verkappten moskautreuen Beiträge zur Unterstützung des irren, faschistoiden Nacktanglers aus dem Kreml sind zahlreich und legendär. Das haben Sie sehr scharfsinnig herausgearbeitet.
Zuletzt geändert von Marmelada am Do 5. Mai 2022, 20:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Kritikaster »

Uffhausen hat geschrieben: Do 5. Mai 2022, 20:10 Willst du etwa bezweifeln, dass Melnyk's Verhalten Putin nicht in die (Kriegs-)Hände spielt?
Es spielt, vollkommen vernünftig, dem ukrainischen Überlebenskampf in die Hände.

Solltest Du hier den Versuch unternehmen wollen, das Streben und Werben der Ukraine um Unterstützung in ihrem Überlebenskampf (gemäß der russischen Lügenpropaganda) in Kriegstreiberei umzudeuten, habe bitte den Arsch in der Hose, das nur einmal deutlich so zu formulieren.
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Kritikaster »

Uffhausen hat geschrieben: Do 5. Mai 2022, 20:41 ... auf Jahrzehnte zurück betrachtet, für eine nutzbringende Gegenwirkung in dem aktuellen Überlebenskampf der ukrainischen Bevölkerung aufgrund der anhaltenden russischen Kriegstreiberei zu haben vermag. ...
Seit wann noch gleich ist Herr Melnyk ukrainischer Botschafter in Deutschland? :?

Seit Januar 2015, würde ich meinen. :rolleyes:
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von harry52 »

Brainiac hat geschrieben: Do 5. Mai 2022, 19:27 Woher willst du das wissen? Das unterstellt im Grunde niedere Absichten der handelnden Regierungspersonen.
Verstehe nicht, wie Du auf diese Idee kommst.
Brainiac hat geschrieben: Do 5. Mai 2022, 19:27 Sehr viel wahrscheinlicher ist, dass es ohne Melnyk mindestens genauso schnell gegangen wäre, und die Beziehungen erheblich besser wären.
Die Beziehungen sind seit heute wieder richtig gut
und dass Scholz früher die schweren Waffen gebracht hätte, glaubst Du selber nicht. Strack-Zimmermann, Melnyk, Hofreiter und Roth haben das ganz sicher eher beschleunigt, aber weder Du noch ich können das beweisen. Also einigen wir uns auf ein Patt.

Ganz grundsätzlich habe ich viel Verständnis für Melnyk.
Seine Landsleute sterben jeden Tag zu Hunderten und sein Land wird zerstört und da darf er von mir aus auch gerne mal laut werden, wenn unser Kanzler zögert. Weder Scholz noch Steinmeier schadet es, mal was härter verbal angegriffen zu werden. Im Gegenteil, es hat ja sogar eine heilsame Wirkung gezeigt.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
Uffhausen
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Uffhausen »

Kritikaster hat geschrieben: Do 5. Mai 2022, 20:47 Seit wann noch gleich ist Herr Melnyk ukrainischer Botschafter in Deutschland? :?

Seit Januar 2015, würde ich meinen. :rolleyes:
Und DAS erklärt, bzw. beantwortet bitte WAS? :?:
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Vongole
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Re: Diplomatische Verwerfungen zwischen Deutschland und Ukraine

Beitrag von Vongole »

Da die diplomatischen Verwerfungen sich erledigt haben, ist hier erst mal geschlossen.
-Mod.-
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