Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Moderator: Moderatoren Forum 3

Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73219
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Tom Bombadil »

Wie könnte die NATO nach Putins Überfall ihre mittel- und langfristige Strategie ausrichten?

MMn. muss man im Osten den "Eisernen Vorhang" wieder hochziehen und dabei besonders auf die Panzerabwehr setzen. Grenzüberschreitende Straßen und Brücken - auch weiter von der Grenze entfernt - müssen vermint werden. Tiefe und möglichst breite Panzergräben müssen entlang der Grenze gebaut werden, auch wenn die einen Vormarsch nur verlangsamen können.

Die Suwalki Lücke muss schwer befestigt, Kaliningrad muss streng bewacht werden, von dort darf kein russischer Angriff möglich sein. Zur Not muss man eine Blockade verhängen, falls dort Truppen massiert werden sollen.

Im Baltikum, in Polen, der Slowakei, in Ungarn und Rumänien muss die Präsenz von NATO-Truppe massiv ausgeweitet werden. Es macht keinen Sinn, alle Truppen der "Weststaaten" in deren Heimat zu belassen, die müssen zumindest teilweise in die Nähe einer möglichen neuen Front.

Es müssen massenhaft leistungsfähige Drohnen entwickelt werden, zur Aufklärung und zum Panzerknacken. Es müssen Waffen modernisiert oder entwickelt werden, die die feindlichen Heeressäulen massiv treffen können.

Desweiteren braucht man Waffen, die feindliche Hauptquartiere aufspüren und auch aus größerer Entfernung treffen können, auch wenn diese Hauptquartiere mobil sind. Die HQs sollten imho auch das Primärziel sein, ist die Befehlskette schwer gestört, sind die einzelnen Feindeinheiten leichter auszuschalten.

Man muss imho die Abteilungen für Cyber Warfare stark aufstocken, um gegen feindliche Attacken auf diesem Gebiet widerstandsfähig zu werden.

Schweden und Finnland müssen kurzfristig in die NATO aufgenommen werden.

Was fällt euch dazu ein?
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Adam Smith »

Meine Vorschläge wären:

Das 2%-Ziel der NATO sollte nun verbindlich umgesetzt werden. Es sollte massiv in die Entwicklung von Kampfdrohnen investiert werden. Die F-35 der USA sollte europäischer Standard werden.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
franzmannzini

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von franzmannzini »

Wie wäre es wenn die Nato auch das nicht Erwartbare erwartet ?
https://www.tagesspiegel.de/politik/hab ... 00576.html
„Dass Wladimir Putin nun womöglich die Regierung in Kiew zu vertreiben beabsichtigt, haben wir so nicht abgesehen“, sagte ein mit der Lage in Osteuropa befasster Offizier.
„Dass Moskaus Truppen sofort auch Ziele im Zentrum der Ukraine angreifen würden, haben wir nicht erwartet.“
Vielleicht fehlt ein eigener Geheimdienst.

Ansonsten muß sich NATO weiterhin mit ihrer Ausrichtung befassen, das heißt:
Was will die NATO sein ?
Dieser Prozess läuft natürlich schon eine ganze Weile, ein richtiger Abschluß läßt sich jedoch nicht erkennen.
Dazu kommt natürlich noch die Modernisierung der Armeen der Bündnispartner (nachweisliche Kampfbereitschaft), als verpflichtende Komponente für die Bündnispartner.
Haegar
Beiträge: 2515
Registriert: Do 27. Aug 2009, 10:03

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Haegar »

Tom Bombadil hat geschrieben: Do 24. Feb 2022, 13:47 Wie könnte die NATO nach Putins Überfall ihre mittel- und langfristige Strategie ausrichten?

....

Was fällt euch dazu ein?
Putin hat "Europa" wieder daran erinnert, dass friedlicher Handel nur möglich ist, wenn er durch militärische Stärke gesichert ist. Die Brüchigkeit der militärischen Anlehnung an die USA hat Trump bewiesen.

Ich hoffe der Schock reicht aus endlich den Gedanken der gemeinsamen EU-Streitkräfte Früchte tragen zu lassen. Alles andere führt wieder zu Krieg in Europa.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73219
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Tom Bombadil »

Haegar hat geschrieben: Fr 25. Feb 2022, 10:29 Ich hoffe der Schock reicht aus endlich den Gedanken der gemeinsamen EU-Streitkräfte Früchte tragen zu lassen.
Der Brigadegeneral a. D. Vad hat gestern bei Maischberger gemeint, man solle sich vom Traum einer EU-Armee verabschieden, das läge viel zu weit in der Zukunft, darauf könne man nicht warten.

Jeder NATO-Staat muss seine Streitkräfte aufrüsten und natürlich kompatibel mit dem Gerät der Partner machen, dann muss man viel gemeinsam üben, damit man auch gemeinsam kämpfen kann.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
yogi61
Beiträge: 58351
Registriert: So 1. Jun 2008, 11:00
user title: Jugendbeauftragter
Wohnort: Bierstadt von Welt

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von yogi61 »

Es muss klar auf die atomare Abschreckung gesetzt werden. Dazu müsste man die die Marinestreitkräfte der Länder entsprechend aufrüsten, um jederzeit in der Lage zu sein, taktische Atomwaffen etwa von U-Booten abfeuern zu können.
Two unique places, one heart
https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
Benutzeravatar
NicMan
Vorstand
Beiträge: 5923
Registriert: Fr 23. Sep 2016, 12:27
user title: Statistiker und Epistemologe

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von NicMan »

Wir müssen die Wehrpflicht wieder einführen und die Mannstärke verdoppeln. Geld ausgeben für Kriegswaffen und Geld in die Produktion eigener Waffensysteme stecken. MINT-Talente von Universitäten abwerben und mit hoch dotierten Jobs in die Kriegsindustrie locken.
"In God we trust, all others bring data." –William Edwards Deming (1900-1993)
Benutzeravatar
yogi61
Beiträge: 58351
Registriert: So 1. Jun 2008, 11:00
user title: Jugendbeauftragter
Wohnort: Bierstadt von Welt

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von yogi61 »

NicMan hat geschrieben: Fr 25. Feb 2022, 18:05 Wir müssen die Wehrpflicht wieder einführen und die Mannstärke verdoppeln. Geld ausgeben für Kriegswaffen und Geld in die Produktion eigener Waffensysteme stecken. MINT-Talente von Universitäten abwerben und mit hoch dotierten Jobs in die Kriegsindustrie locken.
Ich glaube die Kriegsindustrie ist nicht so das Problem. Da wird schon sehr gut gezahlt. Es gibt aber in den letzten Generationen oft eine gewisse Verweichlichung und pazifistische Tendenzen. Ich bin mir auch nicht sicher,on man solche Leute über eine Wehrpflicht in die Armee einbinden sollte.
Two unique places, one heart
https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
Maikel
Beiträge: 1259
Registriert: So 4. Jun 2017, 19:44

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Maikel »

Tom Bombadil hat geschrieben: Do 24. Feb 2022, 13:47 Man muss imho die Abteilungen für Cyber Warfare stark aufstocken, um gegen feindliche Attacken auf diesem Gebiet widerstandsfähig zu werden.
Nicht nur zur Abwehr feindlicher Attacken.

Ich wundere mich, warum Russland z.Zt. nicht mit Cyber-Attacken überrollt wird.

Wenn die russische Bevölkerung z.B. kein Geld mehr aus Automaten ziehen könnte, die Ampelsteuerungen verrückt spielten, sie nicht mehr an ihre E-Mails kämen etc., dann würde ihr vielleicht klar werden, was ihr Präsident da veranstaltet.

Z.Zt. ist der "Sondereinsatz" in der Ukraine für den größten Teil der russischen Bevölkerung etwas, was sich in der Ferne abspielt.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
Benutzeravatar
NicMan
Vorstand
Beiträge: 5923
Registriert: Fr 23. Sep 2016, 12:27
user title: Statistiker und Epistemologe

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von NicMan »

yogi61 hat geschrieben: Fr 25. Feb 2022, 18:08 Es gibt aber in den letzten Generationen oft eine gewisse Verweichlichung und pazifistische Tendenzen. Ich bin mir auch nicht sicher,on man solche Leute über eine Wehrpflicht in die Armee einbinden sollte.
Ich würde es Wohlstandsverwahrlosung nennen. Das zieht sich durch alle Bereiche der Gesellschaft. Alle wollen eine Vollkaskoversicherung, aber andere sollen dafür zahlen. So läuft das nicht. Da bräuchte es auch eine geistige Wende hin zu bewährten Tugenden.
"In God we trust, all others bring data." –William Edwards Deming (1900-1993)
franzmannzini

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von franzmannzini »

yogi61 hat geschrieben: Fr 25. Feb 2022, 18:08 Ich glaube die Kriegsindustrie ist nicht so das Problem. Da wird schon sehr gut gezahlt. Es gibt aber in den letzten Generationen oft eine gewisse Verweichlichung und pazifistische Tendenzen. Ich bin mir auch nicht sicher,on man solche Leute über eine Wehrpflicht in die Armee einbinden sollte.
Dafür gibt es doch den Zivildienst, viele neue Hände für das Gesundheitssystem.
Benutzeravatar
yogi61
Beiträge: 58351
Registriert: So 1. Jun 2008, 11:00
user title: Jugendbeauftragter
Wohnort: Bierstadt von Welt

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von yogi61 »

franzmannzini hat geschrieben: Fr 25. Feb 2022, 18:16 Dafür gibt es doch den Zivildienst, viele neue Hände für das Gesundheitssystem.
Ja das ist hier aber nicht das Thema.
Two unique places, one heart
https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Adam Smith »

franzmannzini hat geschrieben: Fr 25. Feb 2022, 18:16 Dafür gibt es doch den Zivildienst, viele neue Hände für das Gesundheitssystem.
Den Zivildienst gibt es nicht mehr.
Mit der Aussetzung der Wehrpflicht im Jahr 2011 liefen die letzten Zivildienstverhältnisse aus, seit 2012 gibt es in Deutschland keinen Zivildienst mehr. Der im Jahr 2011 geschaffene Bundesfreiwilligendienst ersetzt seit 1. Juli 2011 einen Teil des wegfallenden Personals in sozialen Einrichtungen. Der Bundesfreiwilligendienst steht allen Menschen offen, egal welchem Geschlecht, Alter oder welcher Nationalität sie angehören, und dauert je nach Vertragsverhältnis 6–24 Monate.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Zivildi ... eutschland

Es gibt nun seit 2011 den Bundesfreiwilligendienst.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bundesf ... igendienst
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Atue001
Beiträge: 4069
Registriert: Fr 2. Aug 2019, 00:00

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Atue001 »

Kriege werden heute nicht mehr über die Anzahl der Köpfe bei den Militärs entschieden, sondern über die Qualität der Waffen.

Angriffe erfolgen üblicherweise mit Raketen, sekundär mit Flugzeugen und lenkbaren Bomben, die zielgenau in einem Erstschlag relevante militärische Ziele des Gegners auslöschen.
Die Verteidigung muss darauf ausgerichtet sein - also sehr früh entsprechende Angriffe erkennen und möglichst umfassend entsprechende Waffen abfangen können.
Gelingt dies nicht, ist die richtige Verteidigung, dass man einen möglichst gleichwertigen oder sogar für den Gegner teureren Gegenschlag starten kann - es müssen also ausreichend viele Raketen nach dem Erstschlag übrig bleiben.
Dass man nach einem Erstschlag noch hinreichend Kapazitäten für Flugzeuge hat, ist ein Ziel - das kann man durch Flugzeugträger sicher stellen.
Dass man genügend Raketenabschussrampen hat, kann man mit entsprechend variablen Waffensystemen sicherstellen.

Die NATO ist ein Verteidigungsbündnis - da reichen erst mal entsprechende Waffensysteme aus!
Diese gepaart mit nuklearer Abschreckung - und dem klaren Signal, dass man bereit ist, diese auch als erster einzusetzen, wenn man angegriffen wird. Das reicht.

Mehr Soldaten helfen insofern nur bedingt.



ABER:
Die Kernfrage ist eigentlich eine andere:
Ist die NATO noch die richtige Antwort für die verteidigungspolitischen Fragestellungen von 2022? Oder müsste eine Antwort nicht sein, dass sich die Mitglieder der EU und DEREN Verbündete zu einer Verteidigungsgemeinschaft zusammenschließen, die nicht deckungsgleich zur NATO ist, die aber mit der NATO kooperiert.


EU und EWR haben in vielerlei Hinsicht gleiche Interessen - diese sind ähnlicher als die Interessen der NATO-Staaten. In jedem Fall sollten EU und EWR ein elementares Interesse daran haben, Russland in einen europäischen Friedensprozess fundamental mit einzubinden. DA gibt es Unterschiede zu den Interessen der NATO.

Aus Sicht der EU ist keineswegs sicher, dass die USA innerhalb der NATO in jedem Fall ausreichend bereit ist, auch einen Angriff auf einen EU-Staat mit abzufangen. Was wäre bei einem russischen Angriff auf Österreich? Kein NATO-Mitglied.....also hilft niemand?


Die EU müsste sich als eigene Sicherheitspolitische Einheit organisieren - und die Sicherheit auf EWR-Staaten ausdehnen. Inklusive Finnland, Schweden, Österreich, Schweiz.......und gerne auch in enger Kooperation mit GB. DIESER Verteidigungsblock sollte mit Atomwaffen ausgerüstet Russland entschieden aber auch Handreichend gegenüberstehen. Immer auf der Suche nach einem sicheren Gesamteuropa.

Es braucht dann wahrscheinlich auch eine Reform der NATO - die wäre dann mehr ein Beistandspakt der USA/Kanada einerseits mit dem neuen Bündnis auf europäischer Ebene, und darüber hinaus ausgedehnt um interessierte Länder wie Japan, Australien etc.......

Es wäre eine neue Art, wie man die Sicherheit organisiert - diese Art ist überfällig, verlangt aber, dass die westlichen Europäer ihre eigene Verteidigung und die verteidigung ihrer eigenen Interessen selbstverantwortlich nicht aggressiv aber bestimmt übernehmen.

Die wirtschaftliche Macht dazu existiert, die inhatliche und wertemäßige Konvergenz auch.

Und: Auch eine einige EU kann einem Russland widerstehen! Das kann sie nur nicht, wenn sie sich nicht einig ist, oder nicht genug in die Verteidigung investiert.

Mittelfristig würde ich mich nicht auf die USA verlassen.....der nächste Präsident heißt wahrscheinlich Trump, und der applaudiert derzeit Putin.....das sagt viel aus.
Wähler
Beiträge: 8554
Registriert: Di 25. Dez 2012, 13:04
user title: Bürgerjournalismus
Wohnort: Bayern

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Wähler »

Die EU muss endlich erwachsen werden und auch ohne die Hilfe der USA ihre Sicherheitspolitik von Grund auf erneuern:
Immer begeht der Westen denselben Fehler SZ 25. Februar 2022 Von Timothy Garton Ash
https://www.sueddeutsche.de/meinung/ukr ... duced=true
"Jetzt haben wir den Fehler schon wieder gemacht, sind erst aufgewacht, als es zu spät ist, acht Jahre nach der Eroberung der Krim durch Wladimir Putin...
Wenn wir 2014 der Ukraine ernsthaft geholfen hätten, Kapazitäten zur Selbstverteidigung aufzubauen, wenn wir damals Europas Abhängigkeit von russischer Energie reduziert hätten, wenn wir damals die Seen aus russischem Schmutzgeld in Londongrad trockengelegt hätten und Putins Regime mehr Sanktionen auferlegt hätten – dann wären wir jetzt vielleicht in einer besseren Lage. Aber wir müssen nun mal dort starten, wo wir sind...
Erstens müssen wir die Verteidigung jedes Zentimeters von Nato-Territorium sichern, besonders an den Grenzen zu Russland, Belarus und der Ukraine; gegen alle möglichen Formen der Attacke, auch Cyberattacken und hybride...
Zweitens müssen wir alle nur mögliche Unterstützung der Ukraine anbieten, ohne dass wir die Schwelle überschreiten, die den Westen direkt in einen heißen Krieg mit Russland bringen würde...
Drittens sollten die Sanktionen gegen Russland über das Vorbereitete hinausgehen...
Das führt mich zu einem letzten, vitalen Punkt. Wir müssen uns auf einen langen Kampf einstellen."
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
franzmannzini

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von franzmannzini »

Adam Smith hat geschrieben: Fr 25. Feb 2022, 19:48 Den Zivildienst gibt es nicht mehr.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Zivildi ... eutschland
Es gibt nun seit 2011 den Bundesfreiwilligendienst.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bundesf ... igendienst
Das ist mir klar. Es wurde hier jedoch die Wiedereinführung der Wehrpflicht vorgeschlagen und sich Sorgen um
die "Pazifisten" gemacht. Mit der Wiedereinführung der Wehrpflicht könnte auch der Zivildienst wiederkommen.
Benutzeravatar
Dieter Winter
Beiträge: 24618
Registriert: Fr 6. Jan 2012, 22:08

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Dieter Winter »

franzmannzini hat geschrieben: Sa 26. Feb 2022, 14:58 Mit der Wiedereinführung der Wehrpflicht könnte auch der Zivildienst wiederkommen.
Nicht nur sollte, sondern müsste vermutlich sogar. Die Wehrpflicht besteht ja an sich noch, sie ist nur ausgesetzt. Im Cold War 1 hatte die BW eine Truppenstärke von ca. 500K - und da war Neufünfland noch auf der anderen Seite des Vorhangs.
Benutzeravatar
yogi61
Beiträge: 58351
Registriert: So 1. Jun 2008, 11:00
user title: Jugendbeauftragter
Wohnort: Bierstadt von Welt

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von yogi61 »

franzmannzini hat geschrieben: Sa 26. Feb 2022, 14:58 Das ist mir klar. Es wurde hier jedoch die Wiedereinführung der Wehrpflicht vorgeschlagen und sich Sorgen um
die "Pazifisten" gemacht. Mit der Wiedereinführung der Wehrpflicht könnte auch der Zivildienst wiederkommen.
Natürlich. Das ist aus Gerechtigkeitsgründen zwingend.
Two unique places, one heart
https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73219
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Tom Bombadil »

Sicher wird es auch wieder einen Wehrersatzdienst geben, weil das Grundrecht auf Kriegsdienstverweigerung gem. GG bestehen bleibt.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Platon
Beiträge: 19503
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:27
user title: Im Schützengraben d Geschichte

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Platon »

Ich nehme an, dass man im baltischen Meer jetzt regelmäßig Manöver machen wird. In Schweden wird im September gewählt. Eventuell kommt danach das Thema NATO-Beitritt auf den Tisch. Finnland wirklich offiziell aufzunehmen wird man sehen, aber man wird sicherlich die Zusammenarbeit weiter verstärken bis zu dem Punkt, dass Finnland entweder offiziell oder de facto NATO-Mitglied ist. Alles in allem eine deutlich aggressivere Haltung gegenüber Russland, weil Putin nämlich jetzt seine Trumpfkarte ausgespielt hat. Weil was will als Reaktion machen? Die Ukraine überfallen? Dazu natürlich Aufrüstungsprogramme die entweder schon länger angekündigt sind (wie in Polen oder Schweden) oder jetzt neu angekündigt werden (wie in Deutschland).
Dieser Beitrag ist sehr gut.
Wähler
Beiträge: 8554
Registriert: Di 25. Dez 2012, 13:04
user title: Bürgerjournalismus
Wohnort: Bayern

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Wähler »

Eine gemeinsame Außenpolitik der EU hat jetzt eine schwierige Wegstrecke vor sich:
Der Politikwissenschaftler plädiert für eine entschlossene Politik der EU. Er erklärt, welche historischen Vorbilder helfen können TAZ 7. September 2019
https://taz.de/Herfried-Muenkler-ueber- ... /!5619408/
"Nein, China ist ein Imperium, die Seidenstraße ein imperiales, wenn nicht ein imperialistisches Projekt. Russland tritt mit der Präsenz im Sy­rien­krieg imperial in einem weit ausgreifenden Sinn auf. Ich vermute, dass das Imperiale in Zukunft eine größere Rolle spielen wird als in den Zeiten, als die USA Hüter der globalen Ordnung waren...
Die Probe waren die Jugoslawienkriege. Dort hat die EU mit Polizei, Verwaltung, wenig Militäreinsatz und viel Geld eine Stabilisierung erreicht."

siehe auch:
https://www.fr.de/kultur/gesellschaft/h ... obal-de-DE
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
Nightrain
Beiträge: 2949
Registriert: Di 1. Mai 2018, 01:36

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Nightrain »

Tom Bombadil hat geschrieben: Do 24. Feb 2022, 13:47 Die Suwalki Lücke muss schwer befestigt, Kaliningrad muss streng bewacht werden, von dort darf kein russischer Angriff möglich sein. Zur Not muss man eine Blockade verhängen, falls dort Truppen massiert werden sollen.
Ich frage mich, wie Russland dazu kommt zu fordern, dass keine Mittelstreckeraketen in Nato Länder so stationiert werden dürfen, dass Moskau erreicht werden kann aber gleichzeitig in Kaliningrad die mobilen, atomar bestückten Iskander-M stationiert sind. Sollte Russland dringlichst aufgefordert werden diese abzuziehen oder sollten im Gegenzug massiv Raketen stationiert werden? :dead:
"Man verhandelt nicht mit Terroristen. Man hört PEGIDA und AfD nicht zu. Man muss keine Rücksicht auf Impfskeptiker und Verschwörungstheoretiker nehmen." (Philipp Jessen)
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73219
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Tom Bombadil »

Ob die atomar bestückt sind ist imho nicht klar. Oder hast du da neuere Infos?
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
aleph
Beiträge: 14088
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 18:25
Wohnort: ប្រទេសអាល្លឺម៉ង់

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von aleph »

https://www.spiegel.de/ausland/ukraine- ... b302164987

Demnach wollte Putin so lange mit dem Einmarsch in die Ukraine warten, bis Trump mit seinen Republikanern die Nato verlässt. Die Republikaner möchten in großen Teilen die Nato verlassen. Die Demokraten hätten für 2024 keine guten Kandidaten und Trump könne mit einem Antinatowahlkampf gewinnen.
Es ist ein Thema, das vor Jahrzehnten schon einmal die Bundesrepublik in Wallung gebracht hatte. In den Fünfzigerjahren verhandelten Kanzler Konrad Adenauer und sein Verteidigungsminister Franz Josef Strauß mit Frankreich und Italien über den Bau einer europäischen Atombombe. Im November 1957 unterzeichnete Strauß mit seinen Kollegen aus Rom und Paris ein Geheimabkommen. Sie wollten dafür sorgen, dass sich Europa vom nuklearen Schutz der Amerikaner unabhängig macht. Den Plan durchkreuzte allerdings Charles de Gaulle, der Mitte 1958 die französische Regierung übernahm und lieber seine eigenen Atomwaffen wollte. Danach nahm die Idee einer gemeinsamen europäischen Nuklearmacht nie wieder Fahrt auf – sehr zum Ärger von Strauß, der es bis zu seinem Tod für einen Fehler hielt, dass die Bundeswehr in Sachen Atomwaffen gänzlich auf die USA angewiesen ist.
Ein Modell wäre, dass sich die Bundesregierung und andere EU-Mitgliedstaaten dazu verpflichten, sich finanziell an der französischen Nuklearstreitmacht zu beteiligen, wenn sie im Gegenzug ein Mitspracherecht bei der Planung und beim Einsatz französischer Atomwaffen erhalten.«
Aber was ist, wenn in Frankreich Rechtsextremisten an die Macht kommen?
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73219
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Tom Bombadil »

Deutschland wird sich über kurz oder lang selber atomar bewaffnen müssen.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
aleph
Beiträge: 14088
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 18:25
Wohnort: ប្រទេសអាល្លឺម៉ង់

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von aleph »

Tom Bombadil hat geschrieben: Fr 8. Apr 2022, 15:41 Deutschland wird sich über kurz oder lang selber atomar bewaffnen müssen.
Aus dem spiegelartikel
Frankreich ist seit dem Brexit die einzig verbliebene Atommacht in der EU. Alle anderen 26 Mitgliedstaaten haben sich im Rahmen des Atomwaffensperrvertrags verpflichtet, keine Nuklearwaffen zu entwickeln. Deutschland hat sich darüber hinaus im Zwei-plus-Vier-Vertrag verpflichtet, Massenvernichtungswaffen weder herzustellen noch zu besitzen. Schon aus diesem Grund wäre es der praktikabelste Weg, wenn Frankreich seine »Force de frappe« europäisieren würde.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 34809
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Misterfritz »

Tom Bombadil hat geschrieben: Fr 8. Apr 2022, 15:41 Deutschland wird sich über kurz oder lang selber atomar bewaffnen müssen.
Das wird der Atomwaffensperrvertrag nicht hergeben.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Meruem
Beiträge: 6478
Registriert: Mo 1. Jun 2020, 16:46

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Meruem »

Tom Bombadil hat geschrieben: Fr 8. Apr 2022, 15:41 Deutschland wird sich über kurz oder lang selber atomar bewaffnen müssen.

Ja toll mit dem Argument hätten sich andere Staaten wie Japan, Ägypten oder die Mongolei schon längst selbst Atomwaffen zulegen können. Glaubst du eine Welt wo selbst Mosambik oder Tonga über Atomwaffen verfügen wäre grundsätzlich eine sicherere?
Erasmus

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Erasmus »

Was mir hier noch fehlt bei all den guten Vorschlägen ist ein schlagkräftiges Cyberheer. Die Nato braucht die besten IT-Köpfe, die besser sind als jeder Hacker aus dem Osten und dem Fernen Osten. Es braucht einen Cyberschutzschirm gegen diejenigen, die hinterm neuen Eisernen Vorhang sitzen. Auch und gerade gegen China.
Erasmus

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Erasmus »

Misterfritz hat geschrieben: Fr 8. Apr 2022, 15:53 Das wird der Atomwaffensperrvertrag nicht hergeben.
---
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Adam Smith »

aleph hat geschrieben: Fr 8. Apr 2022, 13:22 https://www.spiegel.de/ausland/ukraine- ... b302164987

Demnach wollte Putin so lange mit dem Einmarsch in die Ukraine warten, bis Trump mit seinen Republikanern die Nato verlässt.
Als die Krim wieder russisch wurde war Biden Vizepräsident. Kurz vor dem Einmarsch der Russen in die Ukraine hat Biden erklärt, dass die USA nichts unternehmen werden. Trump hat im Prinzip auf Biden gewartet. Da die Ukraine nicht in der NATO ist, dürfte es für Russland egal sein, ob die USA Nato-Mitglied ist oder nicht. Auch könnte die USA in Europa ohne Nato-Mitgliedschaft aktiv werden, sollte Russland die Nato angreifen.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Platon
Beiträge: 19503
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:27
user title: Im Schützengraben d Geschichte

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Platon »

Das mit den Atomwaffen ist doch albern. Deutschlands Verteidigung ist immer Bündnisverteidigung und daher braucht es eine Aufrüstung um die Verteidigung gegen Russland in Osteuropa zu stärken, damit Russland in Sachen Baltikum, Finnland und Polen auf keine dummen Ideen kommt und sich im besten Fall in die Pleite rüsten muss. Atomwaffen würden da nicht helfen und nur Probleme schaffen.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73219
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Tom Bombadil »

aleph hat geschrieben: Fr 8. Apr 2022, 15:51 Aus dem spiegelartikel
Wie man gelernt hat, sind internationale Verträge das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben wurden.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73219
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Tom Bombadil »

Platon hat geschrieben: Fr 8. Apr 2022, 16:19 Das mit den Atomwaffen ist doch albern.
Yo, besonders wenn dann in Frankreich doch mal einer an die Macht kommt, der Deutschland hasst.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Adam Smith »

Tom Bombadil hat geschrieben: Fr 8. Apr 2022, 16:32 Yo, besonders wenn dann in Frankreich doch mal einer an die Macht kommt, der Deutschland hasst.
Russland dürfte bei einem Angriff das Baltikum, Moldawien und Polen angreifen. Wobei Russland sich ja schon in Krieg befindet und das Militär versagt. Das russische Militär will halt nicht kämpfen.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Niklas
Beiträge: 265
Registriert: Di 15. Aug 2017, 22:26
user title: Rettet Europa!

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Niklas »

Adam Smith hat geschrieben: Do 24. Feb 2022, 18:33 Meine Vorschläge wären:

Das 2%-Ziel der NATO sollte nun verbindlich umgesetzt werden. Es sollte massiv in die Entwicklung von Kampfdrohnen investiert werden. Die F-35 der USA sollte europäischer Standard werden.
Die Frage ist: wollen wir Kriege führen, oder wollen wir Kriege verhindern?
Und wenn wir Kriege verhindern wollen, dann brauchen wir stärkere Waffen, schreckliche Waffen, furchterregende Waffen.


Haegar hat geschrieben: Fr 25. Feb 2022, 10:29 Putin hat "Europa" wieder daran erinnert, dass friedlicher Handel nur möglich ist, wenn er durch militärische Stärke gesichert ist.
Putin beobachtet den Schiss der "mächtigen" NATO mit tiefer Zufriedenheit.
"Selbst die Verlogenheit ist verkommen. Sie trat früher professioneller auf." -- Bruno Jonas, 2007
Wähler
Beiträge: 8554
Registriert: Di 25. Dez 2012, 13:04
user title: Bürgerjournalismus
Wohnort: Bayern

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Wähler »

Russland plant Mitte Mai ein Referendum in den eroberten Gebieten, um sie dem russischen Staatsgebiet einzuverleiben.
Der Bundeskanzler im ZDF-Interview Tichys Einblick 3. Mai 2022
https://www.tichyseinblick.de/feuilleto ... af-scholz/
"Das Ziel sei nicht nur, dass die Waffen schweigen, sondern auch „dass Russland seine Truppen aus der Ukraine zurückzieht.“ Ohne Einvernehmen der Ukraine werde man die Sanktionspolitik schonmal überhaupt nicht einstellen. Ein vollständiger russischer Rückzug stünde der Ukraine zu. Und: „Wir werden nicht akzeptieren, dass die Krim annektiert worden ist“. 
Russland dürfe mit seiner Politik nicht durchkommen."
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
Benutzeravatar
Lungeo
Beiträge: 1096
Registriert: Di 22. Mär 2022, 19:13
Wohnort: NRW

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Lungeo »

Niklas hat geschrieben: So 1. Mai 2022, 14:24
Putin beobachtet den Schiss der "mächtigen" NATO mit tiefer Zufriedenheit.
Ich denke nicht, dass die NATO Schiss hat, sondern eher - dass die keinen WK3 Atomkrieg haben wollen.
Sollte die NATO in der Ukraine direkt eingreifen, muss sie auch bereit sein, Atomwaffen einzusetzen - und das wäre wohl
das Ende von allen.

Also führen sie lieber einen Stellvertreter-Krieg, bilden die Ukrainer aus und schicken die in die Schlacht, mit
modernsten Waffen, Geheimdienst-Infos, Satelliten-Aufklärung, Beratung, Logistik, Training usw.

Ist die klügere Variante....
Benutzeravatar
Lungeo
Beiträge: 1096
Registriert: Di 22. Mär 2022, 19:13
Wohnort: NRW

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Lungeo »

Adam Smith hat geschrieben: Fr 8. Apr 2022, 16:52 Russland dürfte bei einem Angriff das Baltikum, Moldawien und Polen angreifen. Wobei Russland sich ja schon in Krieg befindet und das Militär versagt. Das russische Militär will halt nicht kämpfen.
Russland wird nach diesem Krieg erstmal die Wunden lecken und nicht mehr in der Lage sein,
weitere Länder anzugreifen. Außer sie steigen auf Atomkrieg um, mit taktischen Atombomben o.ä.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Adam Smith »

Lungeo hat geschrieben: Di 17. Mai 2022, 22:25 Russland wird nach diesem Krieg erstmal die Wunden lecken und nicht mehr in der Lage sein,
weitere Länder anzugreifen. Außer sie steigen auf Atomkrieg um, mit taktischen Atombomben o.ä.
Wenn man davon ausgeht, dass Russland den Krieg verliert ist natürlich das was gemacht wird richtig.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Absurd
Beiträge: 1332
Registriert: Do 15. Okt 2020, 17:19

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Absurd »

Adam Smith hat geschrieben: Di 17. Mai 2022, 22:30Wenn man davon ausgeht, dass Russland den Krieg verliert ist natürlich das was gemacht wird richtig.
"Verlieren" kann Russland den Krieg nicht, da in jedem Falle die Krim (oder zumindest der Stützpunkt Sewastopol) ganz, ganz, ganz sicher in
russischer Hand bleiben wird. Von daher kann die Ukraine (ähnlich wie Georgien mit Südossetien und Moldau mit Transnistrien) als für immer besetzt
niemals Mitglied der NATO (und so bald auch nicht der EU) werden...
Die Absurdität des Lebens schafft bisweilen eine unerträgliche kognitive Dissonanz... http://www.denkwerkzukunft.de/downloads ... zinger.pdf
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42121
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Cobra9 »

Absurd hat geschrieben: Fr 20. Mai 2022, 18:07 "Verlieren" kann Russland den Krieg nicht, da in jedem Falle die Krim (oder zumindest der Stützpunkt Sewastopol) ganz, ganz, ganz sicher in
russischer Hand bleiben wird. Von daher kann die Ukraine (ähnlich wie Georgien mit Südossetien und Moldau mit Transnistrien) als für immer besetzt
niemals Mitglied der NATO (und so bald auch nicht der EU) werden...
Genau die Keim bleibt wenn die Ukraine gewinnt sicher in der Hand von Russland. Ganz bestimmt :rolleyes:

Junge junge... Da liegst du falsch
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Benutzeravatar
Lungeo
Beiträge: 1096
Registriert: Di 22. Mär 2022, 19:13
Wohnort: NRW

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Lungeo »

Cobra9 hat geschrieben: Fr 20. Mai 2022, 18:12 Genau die Keim bleibt wenn die Ukraine gewinnt sicher in der Hand von Russland. Ganz bestimmt :rolleyes:

Junge junge... Da liegst du falsch
Ja, mittlerweile fordern schon Macron und nun auch Italien - die Ukraine auf, die Krim und Donbass usw. - anzuerkennen.
Es könnte passieren, dass die EU/NATO/USA irgendwann nicht mehr Waffen liefern kann/will - sondern ein Ende einleiten möchte.

Dann würde der Druck auf die Ukraine zunehmen, den Russen die Krim u.a. anzuerkennen.

Das RU die Krim einfach so abgibt, glaub ich nicht. Da setzt Putin eher taktische MiniNukes ein - temporär und danach
bietet er Verhandlungen an. Die Ukraine wäre dann aber erledigt.

Also glaub ich eher, dass die Allianz im Westen langsam zerbröseln wird.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Adam Smith »

Cobra9 hat geschrieben: Fr 20. Mai 2022, 18:12 Genau die Keim bleibt wenn die Ukraine gewinnt sicher in der Hand von Russland. Ganz bestimmt :rolleyes:

Junge junge... Da liegst du falsch
Absurd hat übrigens nicht geschrieben, dass Russland den Krieg verlieren wird.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42121
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Cobra9 »

Lungeo hat geschrieben: Fr 20. Mai 2022, 19:52 Ja, mittlerweile fordern schon Macron und nun auch Italien - die Ukraine auf, die Krim und Donbass usw. - anzuerkennen
Belege und Zitate für diese gewagte Behauptung.

Es könnte passieren, dass die EU/NATO/USA irgendwann nicht mehr Waffen liefern kann/will - sondern ein Ende einleiten möchte.
Das ist unwahrscheinlich. Bis auf Deutschland wird eher mehr Hilfe gewährt. Aber Du wirst bestimmt alles was Du behauptest belegen können
Dann würde der Druck auf die Ukraine zunehmen, den Russen die Krim u.a. anzuerkennen.

Das RU die Krim einfach so abgibt, glaub ich nicht. Da setzt Putin eher taktische MiniNukes ein - temporär und danach
Wenn Du meinst.

bietet er Verhandlungen an. Die Ukraine wäre dann aber erledigt.

Also glaub ich eher, dass die Allianz im Westen langsam zerbröseln wird
.
Genau die Nato wird zerbrechen :D

Wie Finnland auch nicht beitreten will gell. Jetzt wird deutlich was Du willst und bist
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42121
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Cobra9 »

Adam Smith hat geschrieben: Fr 20. Mai 2022, 19:54 Absurd hat übrigens nicht geschrieben, dass Russland den Krieg verlieren wird.
Dann ließ den Beitrag. Ich seh es so
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27077
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Skull »

Lungeo hat geschrieben: Fr 20. Mai 2022, 19:52
Ja, mittlerweile fordern schon Macron und nun auch Italien - die Ukraine auf, die Krim und Donbass usw. - anzuerkennen.
Dazu bitte eine verifizierbare Quelle.

KONKRET bitte.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42121
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Cobra9 »

Lungeo hat geschrieben: Fr 20. Mai 2022, 22:20 Dazu müsste man erstmal definieren, was ein Putin-Troll sein soll.
?
Schwafel keine Oper. Deine Beha
uptung bitte belegen.

Lungeo

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag Fr 20. Mai 2022, 19:52

Ja, mittlerweile fordern schon Macron und nun auch Italien - die Ukraine auf, die Krim und Donbass usw. - anzuerkennen.
Es könnte passieren, dass die EU/NATO/USA irgendwann nicht mehr Waffen liefern kann/will - sondern ein Ende einleiten möchte
Wo steht es...


Eher das reale Gegenteil ist der Fall





Das Verhältnis zwischen den Präsidenten Macron und Selenskyj ist angespannt. Zuletzt hatte der Franzose einem EU-Beitritt der Ukraine faktisch eine Abfuhr erteilt. Zudem hielt er lange regelmäßigen Kontakt zum Kremlchef. Nun will er Kiew schneller und größere Waffen liefern


https://www.n-tv.de/politik/Macron-will ... 38890.html
Zuletzt geändert von Cobra9 am Fr 20. Mai 2022, 22:33, insgesamt 1-mal geändert.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Realist2014 »

Lungeo hat geschrieben: Fr 20. Mai 2022, 22:20 Dazu müsste man erstmal definieren, was ein Putin-Troll sein soll.
Ein "Argumentationsmuster" wie bei dir..

Wann kommt deine Quelle bezüglich Macron?

Falls du keine nennst= 100% Putin-Troll :x
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Wähler
Beiträge: 8554
Registriert: Di 25. Dez 2012, 13:04
user title: Bürgerjournalismus
Wohnort: Bayern

Re: Wie soll die mittel- bis langfristige Strategie der NATO nun aussehen?

Beitrag von Wähler »

Auch die Diplomatie sollte zur Strategie der Nato gehören:
Um den Krieg gegen die Ukraine zu beenden, wird man zur Diplomatie greifen müssen SZ 20. Mai 2022
https://www.sueddeutsche.de/meinung/deu ... duced=true
"Einige wollen Putin möglichst bald auf der Anklagebank im Haag sehen. Andere sprechen von einer strategischen Schwächung Russlands. Wieder andere plädieren für eine Totalisolierung Putins und der russischen Führung. Hier fehlen verbale Disziplin und inhaltliche Klarheit. Wenn der Ukraine geholfen werden soll – beinhaltet das auch die Rückeroberung der seit 2014 abgetrennten Donbass-Gebiete oder sogar auch der Krim?...
Mit Blick auf die Nato-Russland-Grundakte sollte das Bündnis freiwillig auf nukleare Stationierungen in neuen Nato-Ländern verzichten, falls die russische Seite zu vergleichbaren Beschränkungen bereit ist...
Gleichzeitig müssen die europäischen Staaten ihre eigene Abschreckung und Verteidigungsfähigkeit verbessern. Eine deutsche nukleare Option gibt es nicht und darf es nicht geben. Aber es ist seit zwei Jahren überfällig, auf die nuklearstrategische Offerte des französischen Präsidenten Emmanuel Macron einzugehen."
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
Antworten